Europa 2019: Chance zum Neuanfang? - Berliner Gespräche Frühjahrstagung 2019 - Institut der ...
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Nationalismus und Dr. Hans-Peter Klös Desintegration Geschäftsführer und Leiter vor der Wahl? des Wissenschaftsbereichs 3
Ausgangslage: Projektionen der Sitzverteilung Stand: 15. April 2019 Quelle: European Parliament; Report on the development of the political landscape Berliner Gespräche Frühjahrstagung 2019 4
Akzeptanz für EWWU robust, aber mit großer Streuung Akzeptanz der EWWU, in Prozent Quelle: Europäische Kommission 2018, Standard-Eurobarometer 90; Frage: Wie ist Ihre Meinung zu einer Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion mit einer gemeinsamen Währung, nämlich dem Euro (%) Berliner Gespräche Frühjahrstagung 2019 5
Gesamtbild der EU wieder positiver EU-Gesamtbild, in Prozent Quelle: Europäische Kommission 2018, Standard-Eurobarometer 90; Ganz allgemein gesprochen, ruft die EU bei Ihnen ein sehr positives, ziemlich positives, weder positives noch negatives, ziemlich negatives oder sehr negatives Bild hervor? Berliner Gespräche Frühjahrstagung 2019 6
Wieder etwas breitere Vertrauensbasis für EU Vertrauen in Institutionen, Angaben „eher vertrauen“, in Prozent Quelle: Europäische Kommission 2018, Standard-Eurobarometer 90; Frage: Wie viel Vertrauen haben Sie in bestimmte Medien und Institutionen? Sagen Sie mir bitte für die folgenden Medien und Institutionen, ob Sie diesen eher vertrauen oder eher nicht vertrauen. Wie ist es mit …? Berliner Gespräche Frühjahrstagung 2019 7
Fehlendes Vertrauen überwiegt noch und streut breit Vertrauen in Institution EU, in Prozent Quelle: Europäische Kommission 2018, Standard-Eurobarometer 90; Wie viel Vertrauen Sie in bestimmte Medien und Institutionen? Sagen Sie mir bitte für die folgenden Medien und Institutionen, ob Sie diesen eher vertrauen oder eher nicht vertrauen: Wie ist es mit der Europäischen Union? Berliner Gespräche Frühjahrstagung 2019 8
Disperse Beurteilung der wirtschaftlichen Lage Beurteilung Wirtschaftslage, in Prozent Quelle: Europäische Kommission 2018, Standard-Eurobarometer 90; Wie beurteilen Sie die gegenwärtige Lage der nationalen Wirtschaft? Berliner Gespräche Frühjahrstagung 2019 9
Wirtschaftslage aber kein Hauptproblem mehr Wichtigste Probleme, in Prozent › Folgen der Wirtschaftskrise verlieren an Bedeutung in der Problemwahrnehmung. › Einwanderungsthema wird als wichtigstes Problem wahrgenommen. › Terrorismus hat an Bedeutung verloren. › Klimathema nimmt an Bedeutung zu. Quelle: Europäische Kommission 2018, Standard-Eurobarometer 90; Was sind Ihrer Meinung nach die beiden wichtigsten Probleme, denen die EU derzeit gegenübersteht? Berliner Gespräche Frühjahrstagung 2019 10
Keine weitere Konvergenz, aber auch keine Spreizung Variationskoeffizienten des BIP pro Kopf in KKS, auf unterschiedlicher Aggregationsebene 0,65 0,60 0,55 0,50 0,45 0,40 NUTS-3 NUTS-2 EU-28-Länderebene Quellen: Eurostat; Institut der deutschen Wirtschaft Berliner Gespräche Frühjahrstagung 2019 11
Im Trend steigende Sozialschutzausgaben In Prozent des BIP, 2016 und Veränderung 2004 bis 2016, in Prozentpunkten 40 9 3,8 35 6,4 8 1,7 1,8 2,9 4,7 -0,2 3,3 0,4 7 1,7 2,1 30 2,5 7,7 1,6 6 1,8 4,4 25 0,5 0,4 -0,1 2,7 5 0 -1,2 2,7 1,1 1,5 4 20 2,8 -1,1 3,6 -0,7 2 2,6 1,8 3 15 2 10 1 0 5 -1 0 -2 Ver. Königreich Dänemark Deutschland EU-27 Portugal Malta Belgien Luxemburg Tschechien Italien Kroatien Bulgarien Polen Zypern Litauen Rumänien Norwegen Österreich Schweden Niederlande Schweiz Spanien Island Finnland Frankreich Sowenien Slowakei Estland Irland Lettland Ungarn Griechenland Quelle: Eurostat, 2018; Sozialschutzausgaben nach ESSOS (Europäisches System der Integrierten Sozialschutzstatistik); Bulgarien: 2005; Kroatien: 2008; EU-27: seit 2005 Berliner Gespräche Frühjahrstagung 2019 12
Höhere Sozialleistungserwartungen in Süd- und Osteuropa Unterstützung für EU-weite Sozialleistungsprogramme und Erwartungen einer höheren Leistung durch Europäisierung › Zwei Drittel für EU-weites Sozialleistungsprogramm zur Sicherung eines Mindestlebensstandards › Neue Mitgliedstaaten erwarten zusätzliche Sozialleistungen durch eine Europäisierung. › Geringere Präferenz für EU-weite Sozialleistungsprogramme in alten Mitgliedstaaten West- und Nordeuropas Quelle: European Social Survey 2018; N (Frage E37) = 31‘764, N (Frage E38) = 32‘587. Die Ergebnisse sind nach Alter, Geschlecht und Bildungsstand gewichtet. Die Farben zeigen die Regionen an (blau = Nordeuropa; grün = Westeuropa; gelb = Südeuropa; orange = Osteuropa). Berliner Gespräche Frühjahrstagung 2019 13
Ausgeprägte Umverteilungspräferenzen Ungleichheitsreduktion durch staatliche Umverteilung1) in Prozentpunkten und Umverteilungspräferenzen2) in Prozent › Überdurchschnittliche Umverteilungspräferenzen in Europa trotz bereits hoher Umverteilung Umverteilung › Mehrheitlicher Wunsch in D, der Staat solle die Einkommens- unterschiede verringern › Weitere Erhöhung der subjektiven Umverteilungspräferenz im letzten Jahrzehnt in D Umverteilungspräferenzen Quellen: ISSP 2016; OECD; Institut der deutschen Wirtschaft; Die Abbildung ist auf Länder mit einem BIP pro Kopf im Jahr 2016 von mehr als 20.000 US-Dollar (auf Kaufkraftparitätenbasis) begrenzt. 1) Angaben für 2015. Die Daten für Australien, Ungarn, Island und Neuseeland beziehen sich auf 2014, für Japan auf 2012, für Russland auf 2011. 2) Anteil der Befragten, die es in der Verantwortlichkeit des Staates sehen, die Einkommensunterschiede zu reduzieren. Angaben für 2016 Berliner Gespräche Frühjahrstagung 2019 14
Zustimmung für Grundeinkommen bei Einkommensungleichheit Unterstützung für ein universelles Grundeinkommen und Einkommensgleichheit › Große Streuung bei den Zustimmungsraten › Geringere Zustimmung in Nord- und Westeuropa, aber höhere Zustimmung in Osteuropa › Höhere Zustimmung in Ländern mit größerer Einkommensungleichheit › Grundeinkommen eher als Mittel zur Verbesserung von Sozialleistungen Quelle: European Social Survey 2018; N (Frage E36) = 40‘712. Die Ergebnisse sind nach Alter, Geschlecht und Bildungsstand gewichtet. Die Farben zeigen die Regionen an (blau = Nordeuropa; grün = Westeuropa; gelb = Südeuropa; orange = Osteuropa). Berliner Gespräche Frühjahrstagung 2019 15
Unterschiedliche Präferenzen hinsichtlich Gewährung sozialer Rechte an Zuwandernde › Starke Polarisierung nach Ländern › Mehrheit für konditionierten Rechtezugang › Geringer Anteil „Willkommenskultur“ mit sofortigem Zugang als Minderheit › „Nationalchauvinismus“ als Minderheitenposition, aber überdurchschnittlichen Anteile u.a. in HU,RU CZ,A,IT Sie sollten niemals die gleichen Rechte bekommen › Generell mehr Zurückhaltung Sobald sie Staatsbürger geworden sind Nachdem sie ein Jahr gearbeitet und Steuern bezahlt haben in Osteuropa Nach einem Jahr, unabhängig davon, ob sie gearbeitet haben oder nicht Sofort bei ihrer Ankunft Quelle: European Social Survey 2018; N = 42‘403; Die Ergebnisse sind nach Alter, Geschlecht und Bildungsstand gewichtet. Berliner Gespräche Frühjahrstagung 2019 16
Präferenz für Freizügigkeit + gemeinsame Einwanderungspolitik Zustimmung zu Zielen der EU, in Prozent Quelle: Europäische Kommission 2018, Standard-Eurobarometer 90; Wie ist Ihre Meinung zu den folgenden Vorschlägen? Bitte sagen Sie mir für jeden Vorschlag, ob Sie dafür oder dagegen sind. Berliner Gespräche Frühjahrstagung 2019 17
Fazit › Die ökonomischen Rahmenbedingungen für die EU haben sich verbessert. › Die Soziale Sicherung ist im Trend deutlich ausgebaut worden. › Keine weitere Konvergenz, aber auch keine Spreizung bei den Einkommen. › Die Akzeptanzwerte der EU in der Bevölkerung haben sich verbessert, die Euro- Akzeptanz ist vergleichsweise hoch. › Am stärksten ist die Polarisierung in der Migrationsfrage, aber hohe Präferenz für Freizügigkeit. › Ein Erdrutsch zugunsten populistischer und nationalistischer Parteien bei der Europawahl ist keineswegs sicher. Berliner Gespräche Frühjahrstagung 2019 18
Europäische Dr. Hubertus Bardt Wirtschafts- und Geschäftsführer und Leiter Industriepolitik des Wissenschaftsbereichs 19
Theorie des Föderalismus Größenvorteile Spillover-Effekte grenzüberschreitende öffentliche Güter Subsidiarität unterschiedliche Präferenzen regionale öffentliche Güter Berliner Gespräche Frühjahrstagung 2019 20
Europäische Öffentliche Güter Außenhandel Wettbewerbspolitik Bildungsaustausch Äußere Sicherheit internationale Besteuerung EU Arbeitnehmerfreizügigkeit Forschungszusammenarbeit Binnenmarkt Grundlagen der Klimapolitik Geldpolitik Kohäsion grenzüberschreitende Infrastruktur grenzüberschreitende innere Sicherheit Regionalpolitik Sozialpolitik Agrar Arbeitsrecht Forschung / Innovation Mitglieder Bildung Steuerpolitik Infrastruktur Innen- und Justizpolitik Berliner Gespräche Frühjahrstagung 2019 21
Ausmaß der EU-Zuständigkeiten für einzelne Politikbereiche 1968 und 2014 Außenwirtschaftspolitik innen: 1968 GASP 3 Agrarmarktregulierung außen: 2014 Asylpolitik 2,5 Freier Güter- und Dienstl.verkehr 2 Regionalpolitik 1,5 Wettbewerbspolitik 1 Staatsausgaben/Verschuldung 0,5 Freizügigkeit Arbeitnehmer 0 Geld- und Währungspolitik Steuerpolitik Freier Kapitalverkehr Infrastruktur, Umwelt, Energie Arbeitsmarkt Sozialpolitik Bildung, Wissenschaft Allg. Wipo Innen- und Justizpolitik Legende: 0: Alleinregelung durch Nationalstaat; 1: Nationalstaat dominiert; 2: EU-Ebene dominiert ; 3: Vollständige Europäisierung Quellen: Schmidt, 2005, 138ff; IW-Zusammenstellung Berliner Gespräche Frühjahrstagung 2019 22
Unterschiedliche Präferenzen für Sozialpolitik Sozialausgaben in Prozent des BIP, 2016 35 9 8 30 7 25 6 5 20 4 15 3 2 10 1 0 5 -1 0 -2 Ver. Königreich Dänemark Deutschland EU-27 Portugal Malta Belgien Luxemburg Tschechien Bulgarien Italien Kroatien Polen Zypern Litauen Rumänien Norwegen Österreich Schweden Niederlande Schweiz Spanien Island Finnland Frankreich Estland Sowenien Slowakei Irland Lettland Ungarn Griechenland Quelle: Eurostat, 2018; Sozialschutzausgaben nach ESSOS (Europäisches System der Integrierten Sozialschutzstatistik); Bulgarien: 2005; Kroatien: 2008; EU-27: seit 2005 Berliner Gespräche Frühjahrstagung 2019 23
Gemeinsame Verteidigungs- und Sicherheitspolitik Zustimmung in der EU in Prozent 80 12 70 10 60 8 50 40 6 30 4 20 2 10 0 0 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Mittelwert Standardabweichung Quellen: Eurobarometer, versch. Ausgaben; Institut der deutschen Wirtschaft Berliner Gespräche Frühjahrstagung 2019 24
Projects of Common Interest Gas und Strom fertiggestellt Berliner Gespräche Frühjahrstagung 2019 25
Projects of Common Interest Gas und Strom in Arbeit Berliner Gespräche Frühjahrstagung 2019 26
Transeuropäische Netze Verkehrskorridore Berliner Gespräche Frühjahrstagung 2019 27
Ausgaben der EU für transeuropäische Infrastruktur In Mio. Euro Kommunikation Verkehr Energie Anteil am EU-Haushalt (rechte Achse) 1600 1,1% 1,2% 1,0% 1400 0,9% 1,0% 1200 0,8% 1000 0,6% 800 0,6% 600 0,4% 400 0,2% 200 0 0,0% 2014 2015 2016 2017 Quelle: EU Kommission Berliner Gespräche Frühjahrstagung 2019 28
Disruptive Herausforderungen: Klimawandel Emissionsszenarien für die Pariser Klimaziele Quelle: The Global Carbon Project / Nature / Rahmstorf, Der Spiegel Berliner Gespräche Frühjahrstagung 2019 30
Disruptive Herausforderungen: Digitalisierung 4IR-Anmeldungen beim EPA TOP 20 der 4IR-Anmeldungen beim EPA Quelle: European Patent Office, Patents and the Fourth Industrial Revolution, 2017 Berliner Gespräche Frühjahrstagung 2019 31
Disruptive Herausforderungen: China Anteile an den globalen Warenexporten in Prozent Anteil Entwicklungländer Anteil Industrieländer China 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 1974 1976 2006 2008 1948 1950 1952 1954 1956 1958 1960 1962 1964 1966 1968 1970 1972 1978 1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2010 2012 2014 2016 Quelle: UNCTAD Berliner Gespräche Frühjahrstagung 2019 32
Fazit › Die EU betreibt Industriepolitik auf zahlreichen Ebenen. › Der europäische Binnenmarkt, transeuropäische Infrastrukturen und Forschungsförderung sind klassische Felder der Industriepolitik. › Horizontale europäische Industriepolitik muss die Wachstumschancen der Industrie sichern. Kern dieser Industriepolitik ist die Wettbewerbspolitik. › Energie- und Klimapolitik, Handelspolitik (China) und Digitalpolitik sind Teil der modernen Industriepolitik. › Wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit entsteht im Wettbewerb – auch im Wettbewerb nationaler Wirtschaftspolitiken. Berliner Gespräche Frühjahrstagung 2019 33
Merkel, Macron und ein Europa Prof. Dr. Michael Hüther unterschiedlicher Direktor Geschwindigkeiten 34
Ausgangslage Akzeptanz und Identifikation • Zustimmungsraten stabil bis steigend • Keine Brexit-Nachahmer Narrativ-Suche ohne Ende als Legitimationsversuch • Krieg und Frieden • Position in der Weltordnung (G2 oder G3) Die Frage nach den greifbaren Vorteilen für die Bürger • Finalität – wozu, wohin? • Konfliktverlagerung Berliner Gespräche Frühjahrstagung 2019 35
Die Programme zur Europa-Wahl 2019 Berliner Gespräche Frühjahrstagung 2019 36
Methode Monnet resp. Gemeinschaftsmethode Supranationale Entscheidungsfindung durch die EU-Institutionen Initiativmonopol der EU-Kommission Beschlussfassung im Rat per Mehrheitsentscheidung gleichberechtigte Mitwirkung des Europäischen Parlaments Kontrolle durch den Europäischen Gerichtshof Der EuGH als „ein Gericht mit einer Agenda“ (D. Grimm) treibt die europäische Integration: „Konstitutionalisierung“ der (völkerrechtlichen) Verträge Bereits 1963 u. 1964: Anwendung von Gemeinschaftsrecht ohne vorherige Umsetzung in nationales Recht EuGH macht die vier Grundfreiheiten zu Grundrechten der Wirtschaftssubjekte Asymmetrie zwischen negativer (normvernichtender) und positiver (normerzeugender) Integration Z.B. Cassis-de-Dijon-Urteil 1979 (Verdacht der Europarechtswidrigkeit auch bei nicht diskriminierenden, nicht wirtschaftlichen Motiven) Berliner Gespräche Frühjahrstagung 2019 37
„Towards an ever closer union“ (1983) Feierliche Deklaration zur Europäischen Union (Stuttgart, 19. Juni 1983) „... überzeugt, dass die Gemeinschaft ihren Zusam- menhalt stärken, ihre Dynamik wiedererlangen und ihre Tätigkeit in bislang ungenügend erschlos- senen Bereichen intensivieren muss, um die ernsten wirtschaftlichen Probleme der Mitgliedstaaten zu lösen, … überzeugt, dass Europa zur Erhaltung des Friedens beitragen kann, wenn es in der Außenpolitik, auch in Bezug auf die politischen Aspekte der Sicherheit, mit einer Stimme spricht, … in dem festen Willen, ein umfassendes und zusammenhängendes gemeinsames politisches Leitbild zu verwirklichen, und in Bekräftigung ihres Willens, die Gesamtheit der Beziehungen zwischen ihren Staaten in eine Europäische Union umzuwandeln.“ Berliner Gespräche Frühjahrstagung 2019 38
Rechtstaatlichkeit, Subsidiarität und Legitimitätslücke Die Europäische Union ist eine Rechtsgemeinschaft. Grundsatz „Recht vor Macht“. Problem des Krisenmanagements in der Euro-Krise. Gefahr der Beliebigkeit. 2019: neue Regeln zur Sicherung der Rechtstaatlichkeit für den MFR 2021-2027. Durch die Aufgabe des Einstimmigkeitsprinzip mit der EEA (1987) entsteht ein Demokratieproblem; denn in einem Mitgliedsstaat kann nun Recht Geltung beanspruchen, das im nationalen parlamentarischen Verfahren nicht gebilligt worden wäre. Maastrichter Vertrag 1992 billigt dem Europäischen Parlament Mitbestimmungsrechte zu (Übergang von monistischer zu dualistischer Legitimation). Subsidiaritätsprinzip (1992) zur Eingrenzung des Kompetenzgewinnes der EU: mangels justiziablen Inhalts weitgehend gescheitert. Berliner Gespräche Frühjahrstagung 2019 39
Orientierungen für die europäische Integration Die Europäische Integration … … ist kein Projekt, sondern ein Prozess; … steht nicht gegen die Nationalstaaten, sondern beruht auf diesen; … bedarf der positiven Aspekte des Nationalstaats (Freiheit und Gleichheit der Staatsbürger, Sicherheit für und Rahmung des öffentlichen Raums, Identitätsprägung und kulturelle Differenzierung); … ist der Versuch, die negativen Seiten des Nationalstaats einzuhegen (Abgrenzung nach außen, Konfliktträchtigkeit bis zum Imperialismus); … muss unterschiedliche Temporalität und Ausprägung der Nationsbildung ernst nehmen (Europäisierung als europäisches Problem). Berliner Gespräche Frühjahrstagung 2019 40
Was wir nicht brauchen Wirtschaftsregierung statt klarer Verantwortungszuweisung auf die Brüsseler Ebene und die der Mitgliedstaaten. Sozialunion statt institutioneller Differenzierung der Sozialsysteme. Agrarpolitik als Schutz gegen Importkonkurrenz. Berliner Gespräche Frühjahrstagung 2019 41
Vertrag von Aachen Deutschland und Frankreich gehen Hand in Hand vorneweg Berliner Gespräche Frühjahrstagung 2019 42
Bedarfe: Erkennbare Vorteilsgewinne für die Bürger Öffentlicher Raum: digitale Standards, Sicherheit: Sprachausbildung, Außengrenzen-Schutz, Erasmus, Anerkennung Schengen, Berufsqualifikation, Migrationspolitik Mobilität der Arbeitskräfte Europader unterschiedlichen Geschwindigkeiten Binnenmarkt 2.0: Kohäsion: Infrastruktur, Konditionalität, Forschung, Industrie, Identitätsbildung, Wettbewerbspolitik, Evaluierung, nationale Globalisierung Roadmaps Berliner Gespräche Frühjahrstagung 2019 43
Diskussion 44
Mittagessen 45
Auf Wiedersehen! Bei den Berliner Gesprächen Herbsttagung am 10. Oktober 2019
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