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Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2021-10 Das Thema Enria: SRB sollte auch mittelgroße Banken abwickeln Andrea Enria, Chef der Bankenaufsicht bei der Europäischen Zentralbank (EZB), will mehr Kompetenzen für das Single Resolution Board (SRB). Die Bankenabwicklungsbehörde der Europäischen Union (EU) soll demnach auch die Abwicklung oder Liquidierung mittelgroßer Geldhäuser übernehmen, damit diese nach einheitlichen Regeln behandelt würden. Das sagte Enria heute bei einem Workshop der italienischen Notenbank. Bisher ist das SRB nur für die großen, direkt von der EZB beaufsichtigten Banken zuständig. Laut Enria würden im Umgang mit Instituten, an deren geordneter Abwicklung kein übergeordnetes europäisches Interesse bestehe, derzeit nur nationale Regeln berücksichtigt. Als Beispiel nannte er die beiden italienischen Institute Banca Popolare di Vicenza und Veneto Banca. "Das könnte die Bankenmarktinte‐ gration beeinträchtigen und zum Hindernis für ein reibungsloses Ausscheiden der schwächsten Institute aus dem Markt werden", sagte er. Durch Enrias Vorschlag würden die Instrumente des SRB ausgeweitet und es bekäme die Befugnis, "ein Institut zu liquidieren, wenn kein öffentliches Interesse (an seiner fortdauernden Existenz) besteht", betonte der Aufseher. Zudem empfahl Enria, die Europäische Einlagensicherung (Edis) nach dem Vorbild der Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) in den USA aufzubauen. Diese verwalte die Gelder der Sicherung und sei auch für Abwicklung und Liquidierung von Geldhäusern zuständig. Mit Blick auf die Folgen der Pandemie sagte Enria: "Bis jetzt hat sich die Auswirkung der Covid-19- Pandemie auf die Bilanzen der Banken in Grenzen gehalten." Unter anderem verfügten die Institute über eine viel stärkere Kapital- und Liquiditäts‐ ausstattung als in früheren Zeiten. Es könne aber nicht ausgeschlossen werden, dass sich bei einigen Instituten die Qualität ihrer Vermögenswerte deutlich verschlechtere. [finanzen.net] [cash.ch] [investing.com] [bankingsupervision.europa.eu] Download Enria-Rede Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Meldungen Wirecard-Untersuchungsausschuss befragt Bank- Manager Vor dem Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestags zum Wirecard- Skandal haben gestern mehrere aktive und ehemalige Bank-Vorstände ausgesagt. In der Nacht zu heute wurde Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing befragt. Er wusste nach eigenen Angaben nichts von den Übernahmeplänen des inzwischen insolventen Zahlungsdienstleisters Wirecard für sein Haus. Vom "Projekt Panther" habe er erst im Sommer 2020 durch eine Medienan‐ frage erfahren, betonte Sewing. Die Wirecard-Spitze hatte wenige Monate vor Auffliegen des Bilanzskandals die Idee, die Deutsche Bank zu übernehmen. Der frühere Commerzbank-Chef Martin Zielke versicherte zuvor, die Politik habe im Fall Wirecard keinen Druck auf das Geldhaus ausgeübt. [manager-magazin.de] [welt.de] Notenbankchefs warnen Banken vor Risiken Mehrere Mitglieder des EZB-Rats haben auf mögliche Risiken der Corona- Pandemie für Geldhäuser hingewiesen. "Die Krise ist noch nicht vorbei, und ihre wirtschaftlichen Auswirkungen müssen sich erst noch voll entfalten", sagte Gabriel Makhlouf, Gouverneur der irischen Zentralbank, laut eines Medienberichts von heute. So müssten Banken im Euroraum wahrscheinlich mit erheblichen Verlusten rechnen. Auch deren ohnehin schwache Rentabilität könnte zudem unter Druck geraten. Litauens Notenbankchef Vitas Vasili‐ auskas warnte vor einem starken Anstieg der Firmeninsolvenzen. [bloomberg.com] JPMorgan Chase übertrifft Erwartungen Die US-Großbank JPMorgan Chase hat im vierten Quartal des vergangenen Jahres einen Gewinn von 12,1 Milliarden US-Dollar (9,96 Milliarden Euro) verbucht. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das eine Steigerung um mehr als 40 Prozent. Das Ergebnis je Aktie betrug 3,79 Dollar (3,12 Euro). Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Analysten hatten lediglich mit 2,52 Dollar (2,07 Euro) gerechnet. Im Gesamtjahr 2020 verdiente das Geldhaus 29,1 Milliarden Dollar (23,95 Milli‐ arden Euro). [finanzen.net] [handelsblatt.com] Citigroup mit Milliardengewinn Das US-Geldhaus Citigroup hat im letzten Quartal des Vorjahres einen Gewinn von 4,63 Milliarden US-Dollar (3,81 Milliarden Euro) erzielt. Das gab das Institut heute bekannt. Im Schlussquartal 2019 waren es noch 5 Milliarden Dollar (4,12 Milliarden Euro) gewesen. Dennoch wurden die Analystenschät‐ zungen übertroffen. [investing.com] Wells Fargo steigert Gewinn Trotz anhaltend hoher Belastungen durch niedrige Zinsen und die Corona- Krise hat die US-Großbank Wells Fargo im vierten Quartal etwas besser verdient. Der Gewinn stieg im Jahresvergleich um 4 Prozent auf knapp 3 Milli‐ arden US-Dollar (2,5 Milliarden Euro), wie das Geldhaus heute in San Francisco mitteilte. Allerdings hatten Rechtskosten das Ergebnis im Vorjahr beeinträchtigt. [reuters.com] Mehr als 900 Fintech-Unternehmen in Deutschland Die Zahl der Fintech-Unternehmen hierzulande ist im vergangenen Jahr weiter gestiegen. Laut einer heute veröffentlichten Studie der Comdirect Bank gibt es aktuell 946 Firmen. Das sind 19 Prozent mehr als Ende 2018. Wichtigster Standort bleibt Berlin vor München und Hamburg, das an Frankfurt vorbeigezogen ist. Allerdings erwarten die Autoren der Studie, dass im vergangenen Jahr die Höhe der Investments insgesamt rückläufig war. [it-finanzmagazin.de] [comdirect.de] Download Fintech-Studie Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Geldvermögen der Deutschen auf Rekordhoch Die Menschen in Deutschland sind während der Corona-Krise in Summe deutlich reicher geworden. So stieg das Geldvermögen der privaten Haushalte in Form von Bargeld, Wertpapieren, Bankeinlagen sowie Ansprüchen gegenüber Versicherungen im dritten Quartal 2020 im Vergleich zum Vorquartal um 108 Milliarden Euro oder 1,6 Prozent auf den Rekordwert von 6.738 Milliarden Euro. Das teilte die Deutsche Bundesbank heute mit. Die Menschen hielten in der Krise ihr Geld zusammen, zugleich profitierten sie von gestiegenen Aktienkursen, erklärte die Notenbank. [morgenpost.de] Post-Brexit: Einige Top-Banker verlassen London Nach dem endgültigen Brexit wechseln jetzt auch Bankmitarbeiter in führenden Positionen von London nach Frankfurt oder Madrid. Wie heute berichtet wurde, gehören dazu auch vier Spitzeninvestmentbanker von Goldman Sachs. Andreas Halin, Gründer der Frankfurter Firma Global Mind Executive Search Consultants, erwartet einen zunehmenden Exodus. Zwischen 3.000 und 4.000 Investmentbanker könnten demnach noch London verlassen und auf den Kontinent ziehen. [bloomberg.com] SNB sichert sich Markenrechte für E-Franken Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat sich auf die mögliche Einführung einer digitalen Währung des Landes vorbereitet. Wie heute berichtet wurde, ließ die SNB die Marken "E-Franken", "Digitaler Franken" und "Digitaler Schweizer Franken" in insgesamt 13 Versionen in den Sprachen Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch beim Schweizer Patentamt eintragen. Im vergangenen Jahr hatte die Notenbank erste Tests mit einer eigenen Digital‐ währung gestartet. Eine Entscheidung über die Einführung ist aber noch nicht gefallen. [cash.ch] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Studie: Cyber-Währungen bringen 1,3 Milliarden Euro Steuereinnahmen Im vergangenen Jahr sind in Deutschland aufgrund von Geschäften mit digitalen Währungen wie Bitcoin, Ripple oder Ethereum Steuern in Höhe von 1,28 Milliarden Euro fällig geworden. Das wurde heute unter Berufung auf eine Studie des Kryptosteuer-Start-ups Blockpit, dem Frankfurt School Block‐ chain Center und der Rechtsanwaltskanzlei Dr. Andres berichtet. Die Autoren gingen bei ihrer Steuerschätzung von 650.000 Anlegern aus, die entspre‐ chend investiert waren. Kritik gab es an der Besteuerung der Cyber-Assets. So gebe es bislang "keine rechtliche Qualifizierung Blockchain-basierter Assets für Zwecke der Ertragsbesteuerung", hieß es. Die Leidtragenden seien letztlich Anleger, die in Krypto-Währungen investieren – und ihre Trades für die Steuererklärung kompliziert dokumentieren müssen. [handelsblatt.com] Eurozone: Exporte im November gestiegen Trotz Corona hat sich der Außenhandel der Euroländer im November 2020 weiter erholt. Nach Angaben des Europäischen Statistikamtes Eurostat stiegen die Exporte saisonbereinigt um 2 Prozent im Vergleich zum Vormonat, die Importe um 2,4 Prozent. Allerdings lagen die Ausfuhren immer noch 4,4 Prozent niedriger als im Februar vergangenen Jahres, die Einfuhren um 4,8 Prozent. [de.marketscreener.com] Die Köpfe Thiam will nicht UniCredit-Chef werden Tidjane Thiam, vor etwa einem Jahr als Chef der Schweizer Großbank Credit Suisse zurückgetreten, will nicht die HypoVereinsbank-Mutter UniCredit führen. Ein Sprecher des Managers bestätigte dies, wie heute berichtet wurde. Das italienische Geldhaus ist auf der Suche nach einem Nachfolger für Jean Pierre Mustier, der sein Amt nach einem Streit aufgegeben hatte. [bloomberg.com] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Hackethal warnt vor Kapitallücke bei Banken Andreas Hackethal, Professor für Finanzen an der Goethe-Universität Frankfurt, hat auf mögliche Gefahren für Geldhäuser durch die Folgen der Corona-Pandemie hingewiesen. "Der europäische Bankensektor leidet seit Jahren unter geringer Profitabilität und einer notorisch dünnen, wenn auch seit der Finanzkrise verbesserten Eigenkapitaldecke", sagte er in einem heute veröffentlichten Interview. Das sei besonders jetzt in Corona-Zeiten heikel, weil die langfristigen Folgen dieser Krise noch unbekannt sind: "Je nach Ausmaß und Schwere der Krise können bei den Kreditinstituten Kapitallücken in Höhe von 143 Milliarden Euro bis 600 Milliarden Euro entstehen." [tagesschau.de] Insider: Ilgner erst später in Deutsche-Bank-Vorstand Michael Ilgner, Personalchef der Deutschen Bank, muss auf seine Berufung in den Vorstand des Geldhauses warten. Frühestens in zwei Jahren sei das ein Thema, hieß es heute in einem Medienbericht unter Berufung auf einen Insider. Grund dafür sollen Bedenken der Aufsichtsbehörde sein, ob Ilgner bereits genügend branchentypische Erfahrung hat. Vor seinem Amtsantritt bei der Deutschen Bank war er Chef der Deutschen Sporthilfe. [wiwo.de] Dr.-Klein-Vorstand Neumann erwartet Plus bei Baufinanzierungen In diesem Jahr könnte das Volumen des Neugeschäfts bei Baufinanzierungen im vierten Jahr hintereinander steigen. Das schrieb Michael Neumann, Vorstandsmitglied der Dr. Klein Privatkunden AG, in einem heute veröffent‐ lichten Blog-Beitrag. Allerdings werde das Neugeschäft langsamer als in den vergangenen Jahren und nicht in gleichem Maße wie die Darlehenssummen zulegen. "Vor allem das mangelnde Angebot an Immobilien wirkt sich limitierend auf die Zahl der Transaktionen aus", schrieb er. [der-bank-blog.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Ex-N26-CFO Oetken gründet neues Unternehmen Matthias Oetken, bis zum Frühjahr 2019 Finanz- und Risikovorstand von N26, hat das Fintech-Unternehmen Estating gestartet. Ziel sei es, "Immobilien- Investments 'bankable' zu machen", sagte Oetken laut eines heutigen Medienberichts. Zum Team des Start-ups gehören zudem Ex-Nord/LB-Vorstand Martin Halblaub sowie Vahe Andonians, Gründer von Marktguru. [finanz-szene.de] Der Tweet des Tages Kontoauszüge aufheben oder ist das unnötiger Papierkram? Und wenn aufbe‐ wahren – wie lange eigentlich? Und was hat das mit dem Einkommen zu tun? Unsere Kollegin @juliane_weiss kennt die wichtigsten Fakten dazu. [twitter.com] Am Vortag meistgeklickt Wofür wir unser Geld ausgeben Die Zahlenfexe der Europäischen Statistikbehörde Eurostat haben genau hingeschaut: 2019 gab der durchschnittliche private Haushalt in der EU 2,4 Prozent seines Einkommens für Kommunikation aus. Das reichte für den zehnten Platz. Auf Rang 7 schafften es Kleidung und Schuhe mit etwa 4,6 Prozent. Mit 13 Prozent rangieren die Ausgaben für Essen und Trinken auf Rang drei. Übrigens: Private Ausgaben machen immerhin knapp 53 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in der EU aus. Wer die anderen Plätze der Top Ten der Ausgaben belegt, lesen Sie hier: [capital.de] Was die nächsten Tage wichtig wird Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 7/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Am Samstag wählt der Online-Parteitag der CDU einen neuen Vorsitzenden. Zur Wahl stellen sich Armin Laschet, Friedrich Merz und Norbert Röttgen. Um die digitale Vorauswahl rechtssicher zu machen, schließt sich eine Briefwahl an. – Die Bundesbank veröffentlicht am Montag ihren Monatsbericht. – Die Eurogruppe konferiert per Videokonferenz. – Das chinesische Statistikamt gibt das Wirtschaftswachstum für das vergangene Jahr bekannt. Der Nachschlag Die Wahrheit über den Schlaf Mindestens acht Stunden Schlaf braucht der Mensch. Und ein Gläschen Rotwein lässt einen besser in der Nacht ruhen. Zwei Mythen über den Schlaf – und beide sind nach Ansicht der Wissenschaft falsch. So ist die Zahl der Stunden individuell höchst unterschiedlich. Mindestens vier Stunden sollten es aber sein. Und Alkohol vor dem Zubettgehen ist kontraproduktiv. Was in puncto Frischluft nächtens gilt und ob der Schlaf vor Mitternacht besonders wertvoll ist, lesen Sie hier: [impulse.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 8/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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