Europabericht 2019 - Berlin.de
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Der Polizeipräsident in Berlin PPr St I 3 Europabericht 2019 PPr St I 3: Europabericht/Bilanz 2019 S e i t e 1 | 24
Inhaltsverzeichnis I. Rückblick 2019 ................................................................................................. 4 1. Grundsatz und EU - Angelegenheiten .................................................... 4 1.1. Fremdsprachenkompetenz ..................................................................... 4 1.2. Stärkung der Europakompetenz ............................................................. 4 2. Internationale Projekte und Fördergeldakquise....................................... 4 2.1. Erasmus+................................................................................................ 4 2.2. Europäischer (Verwaltungs- ) Mitarbeiteraustausch ............................... 6 2.3. Bilaterale Hospitationsvereinbarungen ................................................... 8 2.4. ISF – Internal Security Fund ................................................................... 8 2.5. HERCULE III ......................................................................................... 12 2.6. Projektpartnerschaften .......................................................................... 12 2.7. PAH – Polizeiliche Aufbauhilfe .............................................................. 13 3. Internationale Netzwerke und Konferenzen .......................................... 14 3.1. MOE - Konferenz .................................................................................. 14 3.2. CPE – Capital Policing Europe ............................................................. 14 3.3. ECPN – European Capitals Police Network .......................................... 14 3.4. ENFSI – European Network of Forensic Sciences Institutes ................ 15 3.5. Internationale Veranstaltungen der Polizei Berlin ................................. 16 4. Internationale Verwendungen und Missionen ....................................... 17 4.1. Missionen / FRONTEX .......................................................................... 17 4.2. Europol und weitere Institutionen .......................................................... 17 4.3. Europäische Kommissariate ................................................................. 18 4.4. CEPOL Exchange Programme ............................................................. 18 4.5. Sonstige Hospitationen / Praktika ......................................................... 18 4.6. Teilprojekte im Rahmen der Strategie „Polizei in der Gemeinschaft“ .... 19 5. Internationale Delegationen .................................................................. 19 6. JIT – Joint Investigation Team .............................................................. 19 II. Ausblick 2020 ................................................................................................. 20 1. Grundsatz und EU - Angelegenheiten .................................................. 20 1.1. Fremdsprachenkompetenz ................................................................... 20 1.2. Stärkung der Europakompetenz ........................................................... 20 2. Internationale Projekte und Fördergeldakquise..................................... 20 2.1. Erasmus+.............................................................................................. 20 2.2. Europäischer (Verwaltungs- ) Mitarbeiteraustausch ............................. 21 2.3. Bilaterale Hospitationsvereinbarungen ................................................. 21 2.4. ISF – Internal Security Fund ................................................................. 21 2.5. Projektpartnerschaften .......................................................................... 21 2.6. PAH – Polizeiliche Aufbauhilfe .............................................................. 22 3. Internationale Netzwerke und Konferenzen .......................................... 22 3.1. MOE - Konferenz .................................................................................. 22 3.2. CPE – Capital Policing Europe ............................................................. 22 3.3. ECPN – European Capitals Police Network .......................................... 22 3.4. ENFSI – European Network of Forensic Sciences Institutes ................ 22 3.5. Internationale Veranstaltungen der Polizei Berlin ................................. 22 4. Internationale Verwendungen und Missionen ....................................... 23 4.1. Missionen / FRONTEX .......................................................................... 23 PPr St I 3: Europabericht/Bilanz 2019 S e i t e 2 | 24
4.2. Europol und weitere Institutionen .......................................................... 23 4.3. Europäische Kommissariate ................................................................. 23 4.4. CEPOL Exchange Programme ............................................................. 23 5. Internationale Delegationen .................................................................. 24 6. JIT – Joint Investigation Team .............................................................. 24 PPr St I 3: Europabericht/Bilanz 2019 S e i t e 3 | 24
I. Rückblick 2019 1. Grundsatz und EU - Angelegenheiten 1.1. Fremdsprachenkompetenz Die Förderung der Fremdsprachenkompetenz der Beschäftigten der Polizei Berlin wird als Grundsatzangelegenheit betrachtet. Unter Anleitung eines Englisch - Muttersprachlers, der Mitarbeiter des PPr St I 3 ist, konnten im Jahr 2019 acht Englischkurse für Dienstkräfte der gesamten Behörde für die Dauer von einem Jahr angeboten werden. Die Kurse unterteilten sich in sechs Anfängerkurse und zwei Fortgeschrittenenkurse. Insgesamt konnten 75 Beschäftigte, insbesondere mit zwingend dienstlichem Bedarf, teilnehmen und ihr Fachvokabular auffrischen und verbessern. Im Falle des Bedarfs von Spezialdienststellen an Fachvokabular werden regelmäßig Vokabellisten erstellt bzw. übersetzt. Zudem sind diverse Übersetzungsdienstleistungen, vorrangig für die Behördenleitung, erbracht worden. Hierbei handelt es sich sowohl um behördlichen Schriftverkehr (Einladungsschreiben, Vertragswerke, etc.) als auch um die Übersetzung z. B. von Eröffnungsreden bei Veranstaltungen. Generell verfügen alle Dienstkräfte von PPr St I 3 über fundierte Englisch - Kenntnisse, so dass für die englischsprachige Kommunikation im Rahmen der umseitig genannten Zuständigkeiten in den meisten Fällen keine Übersetzungsleistung erforderlich ist. 1.2. Stärkung der Europakompetenz Die Vortragsreihe „79 Minuten“ wurde im Jahr 2017 etabliert, um Erfahrungen aus zahlreichen Auslandsverwendungen von Dienstkräften der Polizei Berlin einem breiten Publikum zugänglich zu machen. 2019 wurden insgesamt vier Veranstaltungen durchgeführt. Drei Dienstkräfte haben über ihre Erkenntnisse im Rahmen des Europäischen Mitarbeiteraustausches referiert. Eine Dienstkraft hat ihre Eindrücke und Erfahrungen in einer Auslandsmission (Monitoring Mission in Georgien) einem sehr interessierten Zuhörerkreis aus nahezu allen Dienstbereichen der Polizei Berlin vorgestellt. Im Rahmen der EU - Projektarbeit werden den beteiligten Dienstkräften durch die Beschäftigten von PPr St I 3 regelmäßig Hintergrundinformationen zu den EU - Förderprogrammen, dem Prozedere der Antragstellung etc. gegeben. Auf Nachfrage erfolgen Beratungen, ob und ggf. wie Projektideen in EU - Förderprogrammen umgesetzt werden können. 2. Internationale Projekte und Fördergeldakquise 2.1. Erasmus+ Erasmus+ fördert die Mobilität zu Lernzwecken und die europäische Zusammenarbeit. Die Polizei Berlin beteiligt sich seit dem Jahr 2007 an dem Bildungsprogramm der EU im Bereich der beruflichen Aus- und Fortbildung. PPr St I 3: Europabericht/Bilanz 2019 S e i t e 4 | 24
Aktuell werden Mobilitätsprojekte mit den Zielgruppen Berufsbildungspersonal sowie Berufsanfängerinnen und Berufsanfänger des mittleren Polizeivollzugsdienstes (mPVD) durchgeführt. 2.1.1. Mobilitätscharta 2016 - 2020 Die Polizei Berlin ist für den Zeitraum von 2016 - 2020 Träger der Erasmus+ Mobilitätscharta. Diese wurde auf Grundlage eines Auswahlverfahrens von der Nationalen Agentur Bildung für Europa beim Bundesinstitut für Berufsbildung (NABiBB) verliehen. Dabei musste die Internationalisierung der Aus- und Fortbildung und die Weiterentwicklung der Mobiliätsaktivitäten in der Polizei Berlin umfangreich dargestellt werden. Die Charta ist eine Anerkennung für die bisher geleistete Arbeit und zugleich ein Qualitätssiegel für die Polizei Berlin als erfolgreicher und verlässlicher Projektpartner. Nach aktuellem Stand bleiben alle Charta - Träger in der neuen Erasmus+ Programmperiode ab 2021 akkreditiert, so dass weiterhin eine vereinfachte Antragstellung von Mobilitätsprojekten in der beruflichen Aus- und Fortbildung möglich sein wird. 2.1.2. Projekt „Have a European start II“ Dieses Projekt ermöglichte Berufsanfängerinnen und Berufsanfängern des mittleren Polizeivollzugsdienstes (mPVD) der Polizei Berlin ein Auslandspraktikum im ersten Jahr nach erfolgreichem Abschluss ihrer Ausbildung. Die Auslandspraktika dauern in der Regel ca. 3 Wochen und bestehen aus einer kurzen Einführung in die Struktur der aufnehmenden Behörde und einem anschließenden „job - shadowing“ auf Dienststellen, die den Teilnehmenden aus ihrer Ausbildung vertraut sind. Üblicherweise sind dies die Bereiche der Polizeiabschnitte und Bereitschaftspolizeien. Die Verständigung erfolgt in englischer Sprache oder, sofern möglich, in der Muttersprache des Landes. Im Rahmen dieses Projekts wurden insgesamt 20 Mobilitäten mit den Zielorten Lissabon, London, Madrid, Riga und Wien durchgeführt. Projektdauer: 2017 - 2019 Budget: 26.648,- € Im Jahre 2019 fanden folgende Mobilitäten statt: Anzahl TN Zielland Fachbereich Polizei Berlin 4 Lettland PVD mD Dir E, Dir 6 4 Spanien PVD mD Dir E, Dir 2, Dir 3 PPr St I 3: Europabericht/Bilanz 2019 S e i t e 5 | 24
2.1.3. Projekt „Police Academy Goes Europe“ Dieses Projekt mit der Zielgruppe Berufsbildungspersonal ermöglicht insgesamt 76 Lehrenden, Trainerinnen und Trainern, Ausbildenden und Dienstkräften mit Multiplikatorenfunktion Mobilitäten zu europäischen Polizeischulen und Dienststellen mit vergleichbaren Zuständigkeiten. Ziel ist es, die dortigen Aus- und Fortbildungskonzepte kennenzulernen, in einen Erfahrungsaustausch zu treten und die gewonnenen Kenntnisse auf eine Übernahme für die Polizei Berlin zu prüfen und ggf. umzusetzen. Projektdauer: 2018 - 2020 Budget: 101.358,- € Im Jahre 2019 fanden folgende 40 Mobilitäten statt: Anzahl TN Zielland Fachbereich Polizei Berlin 2 Estland LKA KTI 13 1 Finnland PA FB I 4 8 Frankreich PA FB III 1 Island PA FB I 3 14 Kroatien LKA 63 7 Niederlande LKA 63 3 Norwegen PA FB I 3 1 Österreich Dir 5 K 23 VED 2 Slowenien LKA KTI 13 1 Tschechien PA FB I 1 2.1.4 Projekt „Have a European start III“ Dieses Erasmus+ Projekt wurde im Frühjahr 2019 durch die NABiBB (s. o.) bewilligt und stellt das Nachfolge - Projekt von „Have a European start II“ dar. Insgesamt 16 Dienstanfängerinnen und Dienstanfänger des mPVD werden in den Jahren 2020 und 2021 jeweils dreiwöchige Mobilitäten nach Kroatien und Slowenien sowie Österreich und Spanien absolvieren können. Projektdauer: 2019 - 2021 Budget: 22.264,- € 2.2. Europäischer (Verwaltungs- ) Mitarbeiteraustausch Seitens der Senatsverwaltung für Finanzen werden seit Herbst 2014 im Rahmen des Titels „Wissenstransfer“ Mittel bewilligt, um den Beschäftigten der Senatsverwaltungen und Bezirksämter Berlins unabhängig zur Zugehörigkeit zu bestimmten Zielgruppen weiterhin Hospitationen im europäischen Ausland zu ermöglichen – analog zu dem bis 2013 genutzten EU-Programm Leonardo da Vinci. Die Hospitationen der Dienstkräfte der Polizei Berlin dauern in der Regel eine Woche oder vier Wochen. PPr St I 3: Europabericht/Bilanz 2019 S e i t e 6 | 24
Ziel und Ergebnis der Hospitationen sind – neben dem umfangreichen Erfahrungsaustausch und Erkenntnisgewinn sowie der Verbesserung der Sprachkompetenz der Teilnehmenden – die Intensivierung der Zusammenarbeit europäischer Polizeibehörden und der Austausch von „Good Practice“. Projektdauer: seit 2015 Budget 2019: 37.028,- € (beantragt) Im Jahre 2019 haben insgesamt 36 Dienstkäfte der Polizei Berlin an diesem Programm teilgenommen. Davon wurden 25 Dienstkräfte erstmals im Rahmen von verwaltungsübergreifenden Hospitationen ins europäische Ausland entsandt. So waren beispielsweise Dienstkräfte aus verschiedenen polizeilichen Tätigkeitsbereichen gemeinsam mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bezirksamts Neukölln zum Thema „Drogen im öffentlichen Raum“ in Wien. Anzahl TN Zielland Fachbereich Polizei Berlin 4 Belgien LKA KTI 23, Dir 1, Dir 5, verwaltungsübergreifend mit der Berliner Feuerwehr 5 Frankreich LKA KTI 23, Dir 1, 4, 6, Dir E 2. BPA, verwaltungsübergreifend mit der Berliner Feuerwehr 3 Großbritannien LKA 5, LKA 65 4 Norwegen Dir 1, Dir 4, Dir 5, Dir 6, verwaltungsübergreifend mit der Berliner Feuerwehr 1 LKA 412 12 Österreich LKA Präv, verwaltungsübergreifend mit SenGPG LKA 43, Dir 4, Dir 5, verwaltungsübergreifend mit dem BezAmt Neukölln 1 PA FB I 2 1 Polen PA FB II 1 3 Schweden PPr St I 3, LKA 63, PA FB I 5 2 Schweiz LKA KTI 55 Die Dienstkräfte konnten aus insgesamt fünf EU - Staaten sowie Großbritannien, Norwegen und der Schweiz wertvolle Erfahrungen mitbringen und zahlreiche polizeiliche Schwerpunktthemen vergleichen und vertiefen. Die Ergebnisse werden in Form von Berichten im Intranet der Polizei Berlin veröffentlicht und sind regelmäßig Thema der o. g. Vortragsreihe „79 Minuten“. PPr St I 3: Europabericht/Bilanz 2019 S e i t e 7 | 24
2.3. Bilaterale Hospitationsvereinbarungen 2.3.1. Hospitationsvereinbarung Berlin - Rumänien Die seit dem Jahr 2013 bestehende „Gemeinsame Absichtserklärung über die Durchführung von Hospitationen im Polizeiwesen zwischen dem Ministerium für Innere Angelegenheiten von Rumänien und der Senatsverwaltung für Inneres und Sport des Landes Berlin“ wurde auch im Jahr 2019 mit Maßnahmen hinterlegt. Im Mai / Juni und November / Dezember waren je zwei Polizisten aus Rumänien zu einer Hospitation in Berlin, um Einblicke in den hiesigen Polizeialltag zu erlangen und die Berliner Einsatzkräfte zu unterstützen, insbesondere im Kontakt mit Personen aus Rumänien. Im Gegenzug waren zwei Dienstkräfte des Polizeiabschnittes 32 (Alexanderplatz) im Mai 2019 für zwei Wochen in Bukarest eingesetzt und haben sich auf dem dortigen zentralen Polizeiabschnitt die Arbeitsweisen angesehen. 2.3.2. Hospitationsvereinbarung Berlin - Bulgarien Parallel besteht seit August 2013 eine gemeinsame Absichtserklärung über die Durchführung von Hospitationen im Polizeiwesen zwischen dem Ministerium des Inneren von Bulgarien und der Senatsverwaltung für Inneres und Sport des Landes Berlin. Seit 2018 fanden hier keine Maßnahmen statt. 2.4. ISF – Internal Security Fund Der Fonds für die Innere Sicherheit (ISF) ist ein EU - Programm in der Förderperiode 2014 - 2020 und gliedert sich in die Bereiche Grenzen und Polizei. Die EU-Mittel werden dezentral über nationale Behörden der Programmländer (Nationale Programme) und zentral durch die Europäische Kommission („Union Actions“) vergeben. 2.4.1. Projekt „LIMES – Fighting Cross - Border Organised Crime“ Projektdauer: 01.01.2017 - 30.09.2019 Budget : 757.800,- € davon EU-gefördert: 504.744,- € Das Projekt „LIMES“ wurde über den ISF national im Rahmen des Aufrufs „Stärkung der Fähigkeit zur Aufdeckung und Zerschlagung krimineller Netzwerke sowie zur Verhütung entsprechender Straftaten“ gefördert. Es wurde am 30.09.2019 erfolgreich beendet. Ziel des operativ ausgerichteten Projekts unter der Federführung der Polizei Berlin war die Bekämpfung der internationalen Fahrzeugverschiebung und der Organisierten Kriminalität (OK) durch russischsprachige Tätergruppierungen. Im Fokus stand die Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität durch die Finanzierung von Netzwerktreffen, ermittlungsunterstützenden Besuchen und gemeinsamen operativen Maßnahmen inkl. der Beschaffung technischer Ausstattung. Als Projektpartner waren Polizeibehörden aus Brandenbug, Sachsen - Anhalt, Sachsen, Estland, Litauen, PPr St I 3: Europabericht/Bilanz 2019 S e i t e 8 | 24
Lettland, Polen, Schweden und Tschechien beteiligt. Darüber hinaus unterstützte die EU - Agentur Europol das Projekt als Partner. Die zu Projektbeginn gesetzten Ziele wurden alle weit übertroffen. Das Projekt wurde von allen Beteiligten als großer Erfolg gewertet. Es folgen Zahlen zur Veranschaulichung des Umfangs und der Ergebnisse des Projekts1: Aktivitäten Zu erzielende Zu Projektende Werte erreichte Werte Strafverfahren / Fallakten, die innerhalb der 500 2255 Operationen bearbeitet werden Beteiligte Dienststellen 40 79 Identifizierte Tatverdächtige 250 767 Festnahmen 150 354 Haftbefehle 100 243 Durchsuchungen 200 425 Sichergestellte Kraftfahrzeuge 250 685 Sichergestellte Waffen 10 33 Identifizierte OK - Gruppierungen 25 88 Identifizierte Schlüsselpersonen 10 182 Inhaftierte Schlüsselpersonen 3 94 Verurteilungen bislang 47 (mit bis zu 8 Jahren Haft) Schadenshöhe ca. 59,76 Mio. € Sichergestelltes Vermögen ca. 4,228 Mio. € Sichergestellte Betäubungsmittel (jeweils im Kokain, Amphetamin, Marihuana Kilo - Bereich) Durch „LIMES“ wurden insgesamt 94 Ermittlungskomplexe durchgeführt, davon 74 im Bereich der internationalen Kfz - Verschiebung und 20 im Bereich der russischsprachigen OK. Es wurden vier sog. Joint Investigation Teams (JIT) mit Beteiligungen aus Deutschland, Litauen, Polen und Tschechien etabliert. Um den direkten Informationsaustausch und grenzüberschreitende Observationen zwischen Deutschland und Polen zu ermöglichen, wurden zwei deutsch - polnische operative Ermittlungsgruppen mit Beteiligung der Polizei Berlin mit der Wojewodschaftspolizei Stettin und der Außenstelle in Zielona Góra gegründet. 1 Die Projektindikatoren wurden im Rahmen eines Änderungsantrags erweitert. Die Ausgangswerte lagen alle bei 0. Die Zielwerte sind bis zum Projektende (30.09.2019) ausgelegt PPr St I 3: Europabericht/Bilanz 2019 S e i t e 9 | 24
In der Projektlaufzeit fanden 94 Treffen mit 967 Teilnehmenden statt. Es waren insgesamt 79 Dienststellen mit Vertreterinnen und Vertretern aus nachfolgend genannten 18 EU - Mitgliedstaaten und 8 Drittstaaten beteiligt: - EU: Belgien, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien2, Italien, Litauen, Lettland, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Slowakei, Spanien, Tschechien, Ungarn - Drittstaaten: Georgien, Israel, Moldawien, Norwegen, Schweiz, Ukraine, USA, Weißrussland Die Ergebnisse wurden im Rahmen einer Pressekonferenz in Berlin am 18.11.2019 vorgestellt. Diese fanden sowohl in der Tagespresse als auch im Fernsehen (z. B. Panorama) großes Medienecho. 2.4.2. Projekt „SafeCi – Safer Space for Safer Cities“ Projektdauer: 01.01.2019 - 31.12.2020 Budget: 594.028,- € davon EU-gefördert: 534.625,- € Das ISF-Projekt „SafeCi“ wurde zentral bei der Europäischen Kommission eingereicht und im Juni 2018 bewilligt. Im Januar 2019 fiel der Startschuss für das zweijährige Projekt der Kategorie „Best Practice“. Dabei tritt die Polizei Berlin in den Austausch mit neun weiteren europäischen Polizeibehörden, um bewährte Techniken, Taktiken und Strategien zur Erhöhung des Schutzes des öffentlichen Raumes zu vergleichen und zu analysieren. Dabei stehen folgende Themenschwerpunkte im Fokus: Veranstaltungsschutz, Risikoanalyse, städtebauliche Präventionsmaßnahmen, Schutz kritischer Infrastrukturen, Drohnentechnologien, wahrnehmungsbezogene Technologien sowie Sensibilisierungsstrategien. Nachfolgend finden Sie eine Auswahl von Projektaktivitäten, die im Jahr 2019 umgesetzt wurden: - Am 27.02.2019 erfolgte im Rahmen der Kick-Off Veranstaltung im Roten Rathaus die feierliche Eröffnung des Projekts durch den Staatssekretär des Inneren Herrn Torsten Akmann sowie die Polizeipräsidentin Frau Dr. Barbara Slowik. Unter den ca. 100 geladenen Gästen befanden sich neben den Teilnehmenden des internationalen Projektkonsortiums weitere Gäste aus Forschung und Politik sowie weiteren Sicherheitsbehörden. - Nach der feierlichen Eröffnung folgte der erste fachlich ausgerichtete Workshop unter den Projektbeteiligten zu den o. g. Themenschwerpunkten. - Im Zeitraum von März bis Mai 2019 wurde ein projektspezifischer Fragebogen entwickelt, mit dessen Hilfe erste Datenerhebungen im Projektkonsortium durchgeführt wurden. Ziel war es, die „Best Practice“ - Ansätze zu Themen wie 2 Mit dem Austritt am 31.01.2020 zählt Großbritannien nicht mehr zu den EU - Staaten. PPr St I 3: Europabericht/Bilanz 2019 S e i t e 10 | 24
Veranstaltungsschutz, Drohnentechnologien oder Sensibilisierungsstrategien zum Schutz öffentlicher Räume zu ermitteln. - Nach der Auswertung der Fragebögen folgten von Juni 2019 bis Januar 2020 die sog. „Peer Review“ - Reisen zu den jeweiligen Projektpartnern sowie ergänzend nach London, Turin sowie Jerusalem und Tel Aviv. Die „Peers“ umfassten jeweils ein internationales Team, bestehend aus Bediensteteten der Polizei Berlin und Dienstkräften der Partnerbehörden. Ziel war es, die ermittelten „Best Practice“ Ansätze vor Ort zu begutachten. 2.4.3. Projektantrag „COPE – COoperation on the Protection of public Events“ Geplante Projektdauer: 01.01.2021 - 31.12.2022 Beantragtes Budget: 704.663,- € davon EU-gefördert: 634.197,- € Die Polizei Berlin, die Generaldirektion der Polizei Kroatiens (Ministerium für Inneres) und die Landespolizeidirektion Wien haben sich als Projektkonsortium an dem zentralen PROTECT - Aufruf 2019 im ISF beteiligt. Der geplante Projektzeitraum ist 2021 - 2022. „COPE“ ist als EU - Projekt zur Verbesserung des Schutzes öffentlicher Räume im Kontext von Großveranstaltungen konzipiert. Es greift auf Erfahrungen und Erkenntnissen aus dem laufenden ISF - Projekt „SafeCi“ zurück. Kernstück ist die Umsetzung von drei Übungen in Berlin, Zagreb und Wien, bei denen Einsätze im Rahmen eines Fußballspiels oder eines Open - Air - Konzerts simuliert werden. Die Übungen sollen u. a. die Schwachstellenanalysen sowie die Erprobung und Implementierung neuer Technologien umfassen. Zudem ist vorgesehen, in jeder Übung die öffentlich - private Zusammenarbeit bei der Veranstaltungsvorbereitung und Einsatzbewältigung in unterschiedlichen Nuancen einzubeziehen. Weitere geplante Schwerpunkte sind die interne und externe Kommunikation sowie die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren in Situationen, in denen ein professionelles Risiko- und Notfallmanagement von entscheidender Bedeutung ist. Durch die geplante Einbeziehung von privaten Akteuren (Sicherheitsunternehmen, Veranstalter, etc.) verfolgt „COPE“ einen sogenannten Multi - Akteure - Ansatz. Das Projekt wird somit als Lernforum verstanden, wie die Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen beispielsweise zwischen Polizeibehörden und privaten Akteuren aufgebaut, verbessert und professionalisiert werden kann. Die Ergebnisse des Projekts sollen in Form von Merkblättern und einer EU - Handreichung zusammengefasst werden, die Empfehlungen für Übungen und die öffentlich - private Zusammenarbeit enthält. PPr St I 3: Europabericht/Bilanz 2019 S e i t e 11 | 24
2.5. HERCULE III HERCULE III ist das Förderprogramm des Europäischen Amtes für Betrugsbekämpfung (OLAF – Office Européen de Lutte Anti - Fraude) für den Zeitraum 2014 - 2020. Es soll einen Beitrag leisten, Betrug, Korruption und andere illegale Aktivitäten in den EU - Staaten zu verringern. U. a. sollen finanzielle Interessen der EU durch die Beschaffung von Spezialausrüstung oder Spezialschulungen gewahrt werden. Beschaffung von Dokumentenlese- und Prüfgeräten Projektdauer: 01.05.2018 - 30.11.2019 (18 Monate) Budget : 108.168,- € davon EU gefördert: 86.534,- € Im Rahmen des Hercule - Projekts „Verhinderung und Bekämpfung des Identitätsbetruges sowie in Beziehung stehender Straftaten mit Millionenschäden“ (VeBIBeSM) der Polizei Berlin wurden 50 Dokumentenlese- und Dokumentenprüfgeräte einschließlich der dazugehörigen Prüfsoftware beschafft. Diese sind in die technische Infrastruktur der Polizei Berlin integriert und seit Anfang 2019 auf allen Polizeiabschnitten und Gewahrsamen installiert. Neben Anwenderschulungen wurde die professionelle und effiziente Nutzung der Geräte in die reguläre Aus- und Fortbildung der Polizei Berlin aufgenommen. Dieses elektronische Hilfsmittel ermöglicht eine automatische Echtheitsprüfung und Fälschungserkennung an maschinenlesbaren Dokumenten (Personalausweise, Reisepässe, Aufenthaltstitel, Visa und Kartenführerscheine) und erschwert somit deutlich den Identitätsbetrug. Bereits im ersten Nutzungsjahr wurden über 23.000 Dokumente geprüft. 2.6. Projektpartnerschaften Die Polizei Berlin ist aktuell in nachfolgend aufgelisteten international ausgerichteten EU - Projekten als Partnerinstitution mit deutschen und europäischen Polizeibehörden beteiligt: 2.6.1. Horizon 2020: „IMPRODOVA – Improving Frontline Responses to High Impact Domestic Violence” Projektträger: Deutsche Hochschule der Polizei Projekttdauer: 01.05.2018 - 30.04.2021 2.6.2. Horizon 2020: „SHOTPROS – Shooting - Training Solution with Of - the - shelf Products in Virtual Reality” Projektträger: USECON – The Usability Consultants GmbH, Österreich Projekttdauer: 01.05.2019 - 30.04.2022 PPr St I 3: Europabericht/Bilanz 2019 S e i t e 12 | 24
2.6.3. Rechte, Gleichstellung und Unionsbürgerschaften: „Effective police – protection of victims and witnesses of violence“ Projektträger: Stadtpolizei Warschau Projektdauer: 03.09.2018 - 28.02.2020 2.6.4. ISF: „Drug Combat – Enhancing capacity of services to combat drug trafficking at the European level” Projektträger: Regionalpolizei Lublin Projektdauer: 01.01.2019 - 31.03.2020 2.6.5. ISF: „Dirty Bombs – Increased preparedness to CBRN incidents via first responders` joint exercices” Projektträger: Stadtpolizei Warschau Projektdauer: 01.02.2019 - 30.04.2020 2.6.6. ISF: „THB LIBERI“ – Bekämpfung des Menschenhandels und der Ausbeutung zum Nachteil von Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden in Deutschland und Europa Projektträger: Bundeskriminalamt Projektdauer: 01.07.2018 - 30.06.2021 2.6.7. European Network of Advisory Teams (EuNAT)3: Teilprojekt „CEDE – Cyber Enabled / Dependent Extortions” Projektträger: Nationalpolizei der Niederlande Projektdauer: 01.09.2018 - 30.08.2020 Im Rahmen dieser EU - Projekte beteiligen sich Dienstkräfte der Polizei Berlin an diversen nationalen und internationalen Projektaktivitäten und sind für die Umsetzung einzelner Arbeitspakete (mit-) verantwortlich. Darüber hinaus sind die Expertinnen und Experten der Polizei Berlin regelmäßig auf themenspezifischen Konferenzen oder Workshops von EU - Projekten vertreten. So hat die Polizei Berlin an einem Workshop des Horizon 2020 - Projekts „NO - FEAR“ im April 2019 in Madrid teilgenommen. Die Teilnahme erfolgte zusammen mit der Berliner Feuerwehr, welche Partnerorganisation ist. 2.7. PAH – Polizeiliche Aufbauhilfe Im Jahr 2019 hat sich die Polizei Berlin am Ausbildungs- und Ausstattungshilfeprogramm der Bundesregierung für ausländische Polizeikräfte (AAH - P) beteiligt. Das LKA hat insgesamt vier Praktikumsplätze für das internationale Stipendiaten - Programm des Bundeskriminalamtes (BKA) angeboten. Davon wurde durch Zuteilung des BKA eine Hospitation von einem aus Chile stammenden Stipendiaten beim LKA 44 realisiert. 3EU - Netzwerk der Beratergruppen, die international in Fällen von Bedrohung durch Entführung, Geiselnahme oder Erpressung zusammenarbeiten. Als von der EU anerkanntes Netzwerk wird EuNAT direkt über den ISF gefördert, wodurch die Finanzierung von Projekten möglich ist. PPr St I 3: Europabericht/Bilanz 2019 S e i t e 13 | 24
3. Internationale Netzwerke und Konferenzen Die Polizei Berlin beteiligt sich an diversen internationalen Netzwerken, um mit anderen Groß - und Hauptstädten Konzepte zu vergleichen und Erfahrungswerte im Hinblick auf den Erhalt der öffentlichen Sicherheit und Ordnung sowie der Verbesserung der Kriminalitätsbekämpfung auszutauschen. 3.1. MOE - Konferenz Die Konferenz der Polizeipräsidenten der mittel- und osteuropäischen Hauptstädte (MOE - Konferenz) fand im November 2019 in München statt. Aus Berlin nahmen Polizeipräsidentin Frau Dr. Slowik und Vizepräsident Herr Langner teil. Es wurden hauptsächlich die Themen „Bewältigung von komplexen Sofortlagen“ und „Nachwuchsgewinnung“ erörtert. Neben der MOE auf Präsidialebene existiert auch eine MOE auf Ebene der Kriminalpolizei. Diese fand im Oktober 2019 mit Teilnehmenden aus sieben Staaten in Berlin statt und behandelte verschiedenste Themenbereiche der Kriminalitätsbekämpfung. 3.2. CPE – Capital Policing Europe Capital Policing Europe (CPE) wird seit 1979 jährlich in einer europäischen Hauptstadt durchgeführt, in Berlin letztmalig 2007. Es handelt sich dabei um ein Treffen der Leitungsebenen der Polizeien der europäischen Hauptstädte. Im April 2019 fand das Treffen mit Teilnehmenden aus 32 Staaten in Wien statt. Themen waren „Suchtmittel- und Suchtmittelbegleitkriminalität“, „Kriminalität gegen Senioren“ sowie „Gewalt in der Privatsphäre“. 3.3. ECPN – European Capitals Police Network Das European Capitals Police Network (ECPN) entstand 2007 / 2008 aus einer Initiative von fünf Polizeibehörden (Amsterdam, Berlin, London, Madrid und Paris), die neben den jährlichen CPE - Konferenzen eine Plattform für den operativen Erfahrungsaustausch auf einer Ebene unterhalb der Polizeipräsidenten entwickeln wollten. Inzwischen sind alle europäischen Länder beteiligt und entsenden Teilnehmende zu den jährlichen ECPN - Konferenzen, die als reine Arbeitstagungen konzipiert sind und dem inhaltlichen Austausch zu aktuellen Themen der Polizeiarbeit sowie der Vorstellung von „Best Practice“ dienen. Die 12. ECPN fand im September 2019 mit Teilnehmenden aus 25 Staaten in Stockholm statt. Die Konferenz stand unter dem Thema „Maßnahmen gegen tödliche Gewalt unter kriminellen Gruppierungen und Ermittlungen gegen organisierte grenzüberschreitende Netzwerke“ und ermöglichte den verschiedenen Teilnehmenden die Darstellung entwickelter Konzepte oder erfolgreicher Ermittlungen. PPr St I 3: Europabericht/Bilanz 2019 S e i t e 14 | 24
3.4. ENFSI – European Network of Forensic Sciences Institutes Das Kriminaltechnische Institut des Landeskriminalamtes Berlin (LKA KTI) ist Mitglied im European Network of Forensic Science Institutes (ENFSI). Hier erfolgt im Rahmen von Konferenzen der Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen den Kriminaltechnikerinnen und Kriminaltechnikern Europas. Derzeit sind 71 Mitgliedsinstitute aus 38 Ländern in ENFSI zusammengeschlossen. Die Mitgliedsinstitute werden jeweils durch eine/n ständige Vertreterin / ständigen Vertreter repräsentiert. Die Mitgliedschaft stellt das Entscheidungsgremium dar. Entscheidungsprozesse werden durch ein Leitungsgremium (Board) vorbereitet und gesteuert. Die Führungskraft des Forensischen Entwicklungs- und Qualitätsmanagements (FEQM) des LKA KTI Berlin vertritt als „Permanent Representative“ die Interessen des Hauses und gehörte bis Mai 2019 zu den derzeit sieben gewählten Mitgliedern des Boards. Das ENFSI-Board trifft sich zu regulären Sitzungen in einem zwei- bis dreimonatigen Turnus und führt zwischen den Sitzungen reguläre und anlassbezogenen Videokonferenzen durch. Die Amtsperiode (Term) endet routinemäßig nach drei Jahren. Weiterhin sind mehr als 1000 Sachverständige innerhalb der 17 ENFSI Fachgruppen (Working Groups) organisiert. Diese bilden die Fachlichkeit der Kriminaltechnik ab. Ein wesentlicher Fokus ist hier auf die Vereinheitlichung von Verfahren und Methoden gerichtet. Das LKA KTI Berlin ist durch Mitarbeitende der Fachbereiche in einer Vielzahl der Fachgruppen vertreten. Dort bringen sie sich aktiv im Rahmen der jeweiligen Fachlichkeit ein (Referententätigkeit, Mitarbeit in Fachkomitees, Mitarbeit bei Projekten in Forschung und Entwicklung). Bis auf den Bereich „Forensische Informationstechnologie“ ist das LKA KTI in allen Fachgruppen vertreten. Jahrestagung der ENFSI Mitglieder Während der Jahreskonferenz der ENFSI Repräsentanten wird der strategische Plan für das Folgejahr verabschiedet, auf deren Basis das ENFSI Board einen „Action Plan“ zur Abstimmung vorlegt. Das ENFSI Annual Meeting 2019 fand vom 29. - 31. Mai 2019 in Rom / Italien mit mehr als 100 Teilnehmenden statt. Neben den Repräsentanten der Mitgliedsinstitute waren Referentinnen und Referenten zur fachlichen Beratung aus Forschung und Entwicklung, Aus- und Fortbildung sowie dem Qualitätsmanagement vertreten. Als thematischer Schwerpunkt wurde die Digitale Transformation der Kriminaltechnik in den Fokus genommen. Strategischer Plan Das Board arbeitet an der Umsetzung der Aktivitäten (Actions) 2018 - 2019, die aus dem ENFSI - Strategieplan 2017 - 2020 resultieren und auf folgenden drei Themenkomplexen basieren: PPr St I 3: Europabericht/Bilanz 2019 S e i t e 15 | 24
- Beitrag zur Schaffung eines Europäischen Forensischen Raumes 2020 - Stärkung der Fähigkeit der ENFSI - Organisation zur Unterstützung der forensischen - wissenschaftlichen Gemeinschaft - Ausbau der Interaktionen mit den Interessengruppen und Partnern der Forensik „Action Plan“ Der Fokus des Aktionsplans liegt auf folgenden Punkten: 1. Entwicklung von „Best Practice“ Handreichungen für kriminaltechnische Disziplinen 2. Simulierung des Austausches von kriminaltechnischen Daten über Datenbanken, z. B. in den Bereichen Waffen, Munition, Explosivstoffe und Drogen 3. Entwicklung von Vergleichstests für alle kriminaltechnischen Disziplinen 4. Ausbau der Kommunikation über die interne Web Plattform bei EUROPOL und die externe ENFSI Webseite 5. Entwicklung von Angeboten für das kriminaltechnische Management 6. Ausbau der Zusammenarbeit mit und Beschulung von Bedarfsträgern. ENFSI „Direct Grants“ Die Europäische Kommission hat ENFSI den Monopolstatus zuerkannt, der in der Zuweisung von Drittmitteln für Forschung und Entwicklung mündet. Seit 2009 koordiniert ENFSI EU - Projekte, deren Förderung sich in der aktuellen EU - Finanzperiode 2014 - 2020 aus dem ISF Police speist. Die Fördersummen erhöhten sich über die Jahre stetig, während sich die Projektlaufzeit von anfänglich 36 Monaten auf 24 Monate reduzierte (Verlängerungen von bis zu fünf Monaten sind möglich). Die Bewilligung des ENFSI „Direct Grant“ 2018 wurde für das Projekt „Accreditation of Forensic Laboratories in Europe (AFORE)” durch die Kommission bewilligt. Es umfasst u. a. die Arbeitspakete „Akkreditierungsmodell für die Tatortarbeit“, „Training kriminaltechnischen Personals in Akkreditierungsangelegenheiten“ sowie „Entwicklung neuer und Überarbeitung bestehender Best Practice Handreichungen“. 3.5. Internationale Veranstaltungen der Polizei Berlin Im Dezember 2019 empfing die Polizeipräsidentin Frau Dr. Barbara Slowik eine 27- köpfige Delegation aus Isreal, geleitet vom Vizepräsidenten der israelischen Polizei. Ein thematischer Schwerpunkt lag auf der Nachbereitung zum Anschlag auf dem Breitscheidplatz am 19. Dezember 2016. Hierzu gab es Fachgespräche u. a. mit Vertretern des LKA und der Direktion Einsatz. PPr St I 3: Europabericht/Bilanz 2019 S e i t e 16 | 24
4. Internationale Verwendungen und Missionen 4.1. Missionen / FRONTEX Die Polizei Berlin entsendet im Rahmen des Zivilen Krisenmanagements (ZKM) der EU Personal im Umfang der vereinbarten Länderkontingente regelmäßig in internationale Einsätze. Im Jahr 2019 waren insgesamt fünf Berliner Polizeivollzugsbeamte (PVB) in Afghanistan im Rahmen des German Police Project Team (GPPT) im Einsatz. Neben einer Kollegin von der Senatsverwaltung für Inneres und Sport (SenInnDS), die in Amtshilfe bei ihrem Einsatz in Niger im Rahmen der EU Capacity Building (EUCAP) Sahel Niger Mission begleitet wird, wurden zwei weitere Dienstkräfte der Polizei Berlin in diese Mission entsandt. Mit der Zustimmung zur Beteiligung an der United Nations Multidimensional Integrated Stabilization Mission (MINUSMA) in Mali wurden Ende 2019 die Einsatzmöglichkeiten erweitert. Eine PVB unterstützt seitdem diese Mission. Darüber hinaus wurden für die European Union Monitoring Mission (EUMM) Georgien zwei weitere Berliner PVB abgeordnet. Parallel unterstützen Dienstkräfte der Polizei Berlin seit Januar 2016 regelmäßig die sog. „Joint Operation“ der Grenzschutzagentur FRONTEX an den Außengrenzen der Länder Bulgarien, Griechenland und Italien. Neu hinzugekommen in 2019 ist Spanien. Für dieses Einsatzland erfolgte jedoch bisher noch keine Abordnung / Zuweisung aus Berlin. In den anderen Ländern wurden im Jahr 2019 elf Dienstkräfte als „Fingerprint- or Screening - Experts“, „Escort - Officers“ oder „Border Surveillance Officers“ eingesetzt. 4.2. Europol und weitere Institutionen Das verstärkte Bemühen in Bund und Ländern zur Entsendung von qualifizierten Europol - Bewerberinnen und - Bewerbern wird durch die Polizei Berlin weiter aktiv unterstützt. Derzeit sind vier Berliner Dienstkräfte des LKA im Rahmen einer Vertragstätigkeit bei Europol in Den Haag im Bereich der Organisierten Kriminalitätsbekämpfung tätig. Einer weiteren Dienstkraft wurde als Qualifizierungsmaßnahme eine dreimonatige Hospitation bei Europol im Bereich Strategic & External Affairs ermöglicht. Zur Förderung und Weiterentwicklung der internationalen Ausrichtung der Polizei Berlin befindet sich weiterhin ein Beamter beim europäischen Betrugsbekämpfungsamt OLAF. Das Büro des Landes Berlin bei der EU in Brüssel wurde gleichfalls im Rahmen einer vierwöchigen Hospitation zur Vertiefung der Kenntnisse der EU - Strukturen durch einen Vollzugsbeamten der Polizei Berlin verstärkt. PPr St I 3: Europabericht/Bilanz 2019 S e i t e 17 | 24
4.3. Europäische Kommissariate Seitens des Bundesministeriums des Inneren, für Bau und Heimat (BMI) erfolgt jeweils zu Jahresbeginn eine Ausschreibung bezüglich einer Beteiligung der Länder an den sog. Europäischen Kommissariaten. Im Jahre 2019 gab es zunächst Angebote für Einsätze in Bulgarien, Frankreich und Spanien. Im Laufe des Jahres 2019 wurden insgesamt eine Dienstkraft nach Bulgarien, fünf Dienstkräfte nach Frankreich und zwei Dienstkräfte nach Spanien zur vollwertigen Unterstützung der örtlichen Polizeikräfte in Regionen mit erhöhtem Touristenaufkommen entsandt. Eine Anfrage aus Kroatien wurde vom BMI an die Polizei Berlin mit der Bitte um Unterstützung übermittelt. Im Rahmen des Projekts „Sichere touristische Saison“ konnten zwei Dienstkräfte, ebenfalls mit der Zielstellung die örtliche Polizei in Regionen mit erhöhtem Touristenaufkommen zu unterstützen, entsandt werden. In Berlin fand im September 2019 im Rahmen des Musikfestivals „Lollapalooza“ ein Unterstützungseinsatz ungarischer Dienstkräfte im Bereich der Bekämpfung des Taschendiebstahls statt, hier jedoch ohne Einbindung des BMI. 4.4. CEPOL Exchange Programme CEPOL4 ist eine Agentur der EU. Ihre Aufgabe ist es, Aus- und Fortbildungsmaßnahmen für Strafverfolgungsbedienstete zu entwickeln, zu implementieren und zu koordinieren. Mit dem Ziel, die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch innerhalb der EU zu erleichtern und nachhaltig zu stärken, hat CEPOL ein Programm entwickelt, den sog. einwöchigen CEPOL Exchange: ein durch CEPOL finanzierter gegenseitiger Austausch zweier Expertinnen / Experten verschiedener Vollzugsbehörden in der EU mit vergleichbarer fachlicher Kompetenz und Zuständigkeit. Dieses Programm wird seit 2017 angeboten. In 2019 fand ein Austausch dieser Art statt: Ein Mitarbeiter von LKA KTI 42 und eine Mitarbeiterin des Forensischen Instituts der slowakischen Polizei in Bratislava hospitierten gegenseitig für jeweils eine Woche in ihren Dienstbereichen. 4.5. Sonstige Hospitationen / Praktika Im Rahmen des Wahlpflichtpraktikums der studierenden Dienstkräfte des gehobenen Polizeivollzugsdienstes (PVD) an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR) besteht die Option, ein Auslandspraktikum bzw. eine Studienreise im Ausland zu absolvieren. In 2019 haben insgesamt 55 Studierende von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht: 25 in Spanien, 14 in der Tschechischen Republik, 12 in Russland, und je ein / e Studierende / r in Österreich, Schweden, Nepal und in den USA. Ebenfalls werden regelmäßig durch die Ratsanwärterinnen und Ratsanwärter Auslandsstudienfahrten absolviert. Ziele der insgesamt zehn Dienstkräfte in 2019 waren Albanien (vier) sowie Italien und Portugal (jeweils drei). 4 „Collège Européen de Police" (= Europäische Polizeiakademie – EPA) PPr St I 3: Europabericht/Bilanz 2019 S e i t e 18 | 24
Zudem ermöglicht die Polizei Berlin regelmäßig ausländischen Kräften auf deren Anfrage Kurzhospitationen innerhalb der Organisation. So absolvierten im Jahr 2019 u. a. fünf Dienstkräfte aus der Schweiz und drei Führungsnachwuchskräfte aus Österreich eine Hospitation. 4.6. Teilprojekte im Rahmen der Strategie „Polizei in der Gemeinschaft“ Die Polizei Berlin kooperiert mit der Polizei Kroatien im Rahmen des Projekts „Polizei in der Gemeinschaft“, das vom BMI koordiniert und finanziert wird. Im Juni 2018 fand eine gemeinsame Taucherfortbildung zwischen kroatischen und deutschen Polizeitauchern auf der Insel Losinj in Kroatien statt. Daran anknüpfend wurden im März 2019 sechs Taucher der kroatischen Polizei zur Fortbildung „Tauchen und Unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtung (USBV) im Rahmen der Einsatzvorbereitung von Staatsbesuchen“ nach Berlin eingeladen. 5. Internationale Delegationen Nicht nur Berliner Dienstkräfte stehen im Austausch mit dem Ausland, um ihre Kenntnisse zu erweitern. Die professionelle Arbeit in den verschiedenen Fachbereichen der Polizei Berlin war im Jahre 2019 ebenfalls von Interesse für ausländische Polizeibehörden. Die Besucherbetreuung der Öffentlichkeitsarbeit (jetzt PPr St ID) hat im Jahr 2019 insgesamt 20 internationale Delegationen empfangen. Das Themenfeld war sehr vielseitig, so dass ein Schwerpunktthema für 2019 nicht genannt werden kann. 6. JIT – Joint Investigation Team Unter einem Joint Investigation Team (JIT) ist eine spezielle Form der justiziellen Rechtshilfe zu verstehen, bei der auf vertraglicher Grundlage Justiz- und Polizeivollzugskräfte mehrerer Staaten gemeinsame strafrechtliche Ermittlungen führen. Das Landeskriminalamt (LKA 26 - Betrugsdezernat) hat bereits 2017 ein JIT mit der Republik Polen zur gemeinsamen Bekämpfung des Enkeltricks auf den Weg gebracht. Der JIT-Vertrag, der sich über eine Laufzeit von zwei Jahren erstreckt, wurde am 19. Oktober 2018 zwischen der Staatsanwaltschaft Berlin und der Bezirksstaatsanwaltschaft Lublin / Polen aufgrund eines bestehenden gemeinsamen Ermittlungskomplexes geschlossen und ratifiziert. Im LKA Berlin wurde daraufhin bei LKA 263 die Ermittlungsgrupe (EG) „LUPO“ zur zielgerichteten Bekämpfung des Phänomens Enkeltrick insbesondere in der Ausgestaltung des vereinbarten JIT eingerichtet. Für das Jahr 2019 wurden dem JIT durch die europäische Justizbehörde EUROJUST Fördermittel in Höhe von insgesamt 29.829,- € bewilligt. Die Fördermittel wurden u. a. für die Umsetzung von Arbeitstreffen in Polen und Dolmetscherkosten eingesetzt. PPr St I 3: Europabericht/Bilanz 2019 S e i t e 19 | 24
Durch die vertrauensvolle Zusammenarbeit konnten konstruktive Netzwerke geknüpft werden, deren Tätigkeiten u. a. zur Namhaftmachung von Tatverdächtigen und Festnahmen führten. II. Ausblick 2020 1. Grundsatz und EU - Angelegenheiten 1.1. Fremdsprachenkompetenz Die im Jahr 2019 erfolgreich behördenweit angebotenen Sprachkurse werden fortgesetzt. In 2020 sind sechs Anfängerkurse mit insgesamt 50 Teilnehmenden und zwei Fortgeschrittenenkurse mit 30 Teilnehmenden geplant. 1.2. Stärkung der Europakompetenz Zur Stärkung der Europakompetenz wird die Vortragsreihe „79 Minuten“ zu internationalen Themen fortgesetzt. Referentinnen und Referenten sind weiterhin Teilnehmende der internationalen Verwendungen und Projekte der Polizei Berlin, welche über ihre Erfahrungen im Ausland und nutzbringende Erkenntnisse für die Arbeit in Berlin berichten. Für das Jahr 2020 plant der Fachstab Internationales (PPr St I 3) Veranstaltungen anlässlich der Europa - Woche (02. - 10.05.2020). Zudem sind weitere Aktivitäten zur Stärkung der EU - Kompetenz innerhalb der Behörde vorgesehen. 2. Internationale Projekte und Fördergeldakquise 2.1. Erasmus+ Die in der Bilanz aufgeführten Projekte „Have a European start III“ und „Police Academy Goes Europe“ werden im Jahre 2020 mit den ersten Mobilitäten realisiert bzw. weiter umgesetzt. Im Rahmen von „Have a European start III“ finden im Mai 2020 die Mobilitäten nach Ljubljana und Zagreb statt. Im Rahmen von „Police Academy Goes Europe“ stehen noch insgesamt 25 Mobilitäten aus, die bis zum Projektende am 30.06.2020 realisiert sein müssen. Hier erfolgen die Planungen durch die beteiligten Dienststellen eigenständig. PPr St I 3 übernimmt die organisatorische und finanzielle Betreuung. Zudem wurden mit Einreichfrist im Februar 2020 unter der Erasmus+ Mobilitätscharta Fördermittel für das Projekt „European Police Training – Teach the Teachers“ (insgesamt 56 Teilnehmende an 11 Mobilitäten) mit der Zielgruppe Berufsbildungspersonal beantragt. Die Partnersuche erfolgte unter Nutzung der Kontakte der interessierten Dienststellen sowie der Netzwerke von PPr St I 3. PPr St I 3: Europabericht/Bilanz 2019 S e i t e 20 | 24
2.2. Europäischer (Verwaltungs- ) Mitarbeiteraustausch Eine Fortsetzung des Europäischen (Verwaltungs- ) Mitarbeiteraustausches wird ebenfalls stattfinden. Mit Finanzierungszusage von der Senatsverwaltung für Finanzen (SenFin) ist für sieben Dienstkräfte eine einwöchige und für weitere sieben eine vierwöchige Hospitation in verschiedenen europäischen Ländern vorgesehen. Verwaltungsübergreifende Hospitationen werden im Jahre 2020 nicht stattfinden. Hier wird zunächst eine gründliche Evaluation stattfinden, auf deren Grundlage ggf. für 2021 neue Mittel beantragt werden. 2.3. Bilaterale Hospitationsvereinbarungen Für das Jahr 2020 sind derzeit keine Maßnahmen im Rahmen der bilateralen Hospitationsvereinbarungen mit Bulgarien und Rumänien geplant. Die Polizei Berlin hält weiter an dem Ziel fest, Hospitationen mit Rumänien umzusetzen. Ein Fokus liegt dabei in der Bekämpfung des Menschenhandels, insbesondere Minderjährige betreffend. Konkrete Planungen für 2020 können vorgenommen werden, wenn u. a. die als Kontakt fungierende Stelle des Verbindungsbeamten bei der Rumänischen Botschaft nachbesetzt wird. 2.4. ISF – Internal Security Fund Im ISF - Projekt „SafeCi” steht 2020 im Zeichen der Datenauswertung und - aufbereitung sowie der Netzwerkarbeit. Im Rahmen des zweiten Workshops in Berlin (Februar 2020) erfolgt die Auswertung der „Peer Reviews“, deren Ergebnisse in das zu erstellende Handbuch fließen. Der dritte Workshop (vorauss. Juni 2020) fokussiert Maßnahmen zur Verstetigung der Netzwerkarbeit, die im Sinne der Nachhaltigkeit auch nach Projektende (Dezember 2020) fortgeführt werden sollen. Im Dezember 2020 ist die Abschlusskonferenz des Projekts „SafeCi“ geplant. Es ist angedacht, über das Projektkonsortium hinaus je eine Vertreterin / einen Vertreter der Sicherheitsbehörden aller EU - Mitgliedstaaten einzuladen, um die Projektergebnisse im Sinne eines sicheren Europas zu teilen. Die Europäische Kommission – Generaldirektion Inneres wird die Polizei Berlin voraussichtlich im April / Mai 2020 über das Ergebnis der Bewerbung des Projektvorhabens „COPE“, das Ende November 2019 eingereicht wurde, informieren. 2.5. Projektpartnerschaften Die benannten Projekte werden fortgeführt. Inwieweit weitere Partnerschaften zustande kommen, hängt von evtl. Anfragen anderer europäischer Polizeibehörden im Rahmen von dort stattfindenden Projekten und von den Kapazitäten der angefragten Dienststellen der Polizei Berlin ab. PPr St I 3: Europabericht/Bilanz 2019 S e i t e 21 | 24
2.6. PAH – Polizeiliche Aufbauhilfe Für das Jahr 2020 hat die Polizei 3 Hospitationsplätze für BKA - Stipendiaten angeboten. Die Anzahl der tatsächlich stattfindenden Hospitationen steht derzeit noch nicht fest. 3. Internationale Netzwerke und Konferenzen Auch im Jahr 2020 wird die Polizei Berlin an den erwähnten Konferenzen teilnehmen und in den genannten Netzwerken mitwirken. 3.1. MOE - Konferenz Turnusmäßig soll die nächste präsidiale MOE-Konferenz in Wien stattfinden. Die kriminalpolizeiliche MOE findet 2020 in München statt. Thema und Zeitpunkt sind derzeit noch nicht bekannt. Es wird eine Erweiterung um die Hauptstädte Kroatiens, Sloweniens, Bulgariens und Serbiens diskutiert. 3.2. CPE – Capital Policing Europe Für 2020 ist die Durchführung der CPE in Pristina / Kosovo geplant. 3.3. ECPN – European Capitals Police Network Die Fortsetzung der ECPN im großen Umfang wurde unter den Teilnehmenden kritisch diskutiert und eine Verkleinerung der potentiellen Teilnehmermenge in Erwägung gezogen. Diese Überlegungen sind noch nicht abgeschlossen, daher ist ein konkreter Ausblick derzeit nicht möglich. 3.4. ENFSI – European Network of Forensic Sciences Institutes Das Kriminaltechnische Institut des LKA Berlin wird sich auch in 2020 aktiv in ENFSI engagieren – u. a. durch die Mitarbeit in den Arbeitsgruppenkomitees und der Beteiligung an dem ENFSI - Projekt „AFORE“. ENFSI feiert in 2020 sein 25 -jähriges Bestehen. Die Jahrestagung wird im Mai 2020 in Madrid stattfinden. Zudem bereitet ENFSI die “European Academy of Forensic Science 2021” vor. Hierbei handelt sich um die größte europäische Fachkonferenz der Kriminaltechnik, die in einem dreijährigen Turnus stattfindet. 3.5. Internationale Veranstaltungen der Polizei Berlin Derzeit bestehen noch keine festen Planungen, aber es ist davon auszugehen, dass auch 2020 internationale Veranstaltungen stattfinden bzw. Referentinnen und Referenten aus dem Ausland eingeladen werden. PPr St I 3: Europabericht/Bilanz 2019 S e i t e 22 | 24
4. Internationale Verwendungen und Missionen 4.1. Missionen / FRONTEX Aktuell ist die Polizei Berlin im Rahmen des Zivilen Krisenmanagements bestrebt, die Einsatzmöglichkeiten unter Betrachtung der jeweiligen Sicherheitslage vor Ort weiter zu etablieren. Personalentsendungen in die zurzeit nicht unterstützten Missionen, wie z. B. in der Ukraine (EU Advisory Mission Ukraine), sind nicht ausgeschlossen. Grundsätzlich wird die Polizei Berlin die Gestellung von Personal im Umfang der politischen Verpflichtung erfüllen. Im Jahr 2020 ist zudem zum Jubiläum „25 Jahre Auslandsentsendungen der Polizei Berlin“ eine feierliche Veranstaltung geplant. In Bezug auf den Personaleinsatz bei FRONTEX wird weiterhin der Schwerpunkt auf der Lageentwicklung an den Küsten - bzw. Grenzregionen in Bulgarien, Griechenland, Italien und neu auch in Spanien liegen. Die regelmäßigen Entsendungen von ein bis zwei Dienstkräften je Entsendeperiode werden aufrechterhalten. Veränderungen, die sich aus der neuen FRONTEX - Verordnung aus dem November 2019 ergeben, befinden sich bundesweit in der Planung und werden die Polizei Berlin in den folgenden Jahren thematisch weiter begleiten. 4.2. Europol und weitere Institutionen Die Planungen für 2020 sehen für das dritte Quartal eine dreimonatige Hospitation eines Berliner Kriminalbeamten bei Europol als Qualifizierungsmaßnahme vor. 4.3. Europäische Kommissariate Das BMI hat Anfang 2020 die Beteiligung an den Europäischen Kommissariaten u. a. mit den Zielländern Bulgarien und Frankreich ausgeschrieben. Die Polizei Berlin plant die erneute Entsendung von Dienstkräften. Dies gilt auch für das Projekt „Sichere touristische Saison“ mit Kroatien. Im Zuge eines Personalgewinnungsverfahrens wurden ausreichend geeignete Vollzugskräfte für einen möglichen Einsatz in den genannten Ländern ausgewählt, um eine Teilnahme auch in 2020 zu ermöglichen. 4.4. CEPOL Exchange Programme Für die Ausschreibung im Jahr 2020 hat sich ein Beamter des LKA 41 der Polizei Berlin mit dem Schwerpunktthema „Kfz - Verschiebung“ beworben und wird bei entsprechender Auswahl an dem Austausch zusammen mit einer polnischen Dienstkraft teilnehmen. PPr St I 3: Europabericht/Bilanz 2019 S e i t e 23 | 24
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