Exils Tage des Veranstaltungsprogramm 14. April bis 15. Mai 2020 - Körber-Stiftung

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Exils Tage des Veranstaltungsprogramm 14. April bis 15. Mai 2020 - Körber-Stiftung
Tage des
Exils
Veranstaltungsprogram
                          m
                         20
 14. April bis 15. Mai 20
Exils Tage des Veranstaltungsprogramm 14. April bis 15. Mai 2020 - Körber-Stiftung
GRUSSWORT

                                                 Grußwort der
                                                 Schirmherrin Aslı Erdoğan
                                                 Wenn man im Exil ist, wird man gezwungen, die Heimat
                                                 in einem selbst zu finden. Es ist eine sehr tiefe und unzer-
                                                 brechliche Verbindung und man muss sie schaffen, um
                                                 nicht verloren zu gehen. Das ist ein komplizierter Prozess,
60 Veranstaltungen zu Flucht und Exil            wobei man aber auch wächst. Jedes Exil ist eine Reaktion.
in Vergangenheit und Gegenwart                   Sowohl auf das Herkunftsland als auch auf das neue Land.
                                                 Aber irgendwann kommt der Punkt, an dem man sich
                                                 fragen muss, was die Heimat ist und was die Heimat in
                                                 einem ist.
                                                     Ich lebe seit mehr als zwei Jahren nicht mehr in der
                                                 Türkei. Wenn Sie hier leben, sehen Sie Dinge aus einer euro-
                                                 päischen Perspektive, ob Sie wollen oder nicht. Ich habe
EINE INITIATIVE VON         IN KOOPERATION MIT
                                                 mich desensibilisiert und angefangen, mich mehr über das
                                                 Geschehen in meinem Land zu wundern. Es gibt Momente,
                                                 in denen ich mit Grauen auf die Türkei blicke und nicht
                                                 glauben kann, was passiert. Ich glaube, der Schleier der
                                                 Gewöhnung, der sich über einen legt, wenn man mittendrin
                                                 ist, hat sich gelüftet. Was mich aber am hoffnungslosesten
                                                 fühlen lässt und am meisten schmerzt, ist die Beziehung
                                                 des Staats zu den Menschen. Diese Beziehung hat sich
                                                 zu keiner Zeit geändert. Der Staat war stets repressiv und
                                                 despotisch. Aber die Probleme der heutigen Ära lassen
                                                 sich mit denen früherer Perioden nicht vergleichen, den
                                                 Militärputsch von 1980 eingeschlossen. Selbst wenn es in
                                                 der Türkei zu einem Regierungswechsel kommt, glaube
                                                 ich nicht, dass alles in Ordnung kommen wird. Wenn das
                                                 Rechtssystem einmal so ramponiert ist, dauert es Jahr-
                                                 zehnte, bis es wiederhergestellt ist.
                                                     Die Hamburger »Tage des Exils« bieten Raum für
                                                 Begegnung und Gespräche über das Leben im Exil, über
                                                 Repression und Verfolgung – in der Türkei und anderswo.
                                                 Ich freue mich auf den Austausch.
KULTURPARTNER               MEDIENPARTNER
                                                 Aslı Erdoğan
                                                 Schirmherrin der »Tage des Exils« 2020

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Exils Tage des Veranstaltungsprogramm 14. April bis 15. Mai 2020 - Körber-Stiftung
GRUSSWORT

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Liebe Gäste
der »Tage des Exils«,

Exil – das bedeutet wörtlich »in der Fremde weilend«. Es     Wir freuen uns, dass auch in der vierten Ausgabe wieder
bezeichnet die Situation nach der Flucht, wenn Heimat,       über 50 Partner ihre Angebote unter dieser gemeinsamen
das soziale Umfeld, der Beruf und die vertraute Sprache      Überschrift zusammenbringen und zu 60 Veranstaltun-
fehlen. Es handelt sich um Erfahrungen von Menschen, die     gen einladen. Von A wie Abaton über K wie Kampnagel bis
ihre Heimatländer aufgrund politischer, religiöser oder      zu Z wie Zentralbibliothek - Hamburgs Kulturlandschaft
ethnischer Gründe unfreiwillig verlassen mussten, um das     wird zu einem stadtweiten Exilcampus. Die »Tage des Exils«
eigene Leben in Sicherheit zu bringen. »Der Eintritt ins     leben von den Ideen, Initiativen und dem Engagement
Exil war eine lange Straße in die Leere, die ich das ganze   der vielen Kooperationspartner, Veranstalter und Förderer.
Leben bekämpfen musste«, beschreibt der Schriftsteller       Ihnen gilt unser besonderer Dank.
Abbas Khider diesen Zustand.
                                                             Wir freuen uns darüber hinaus sehr, dass in diesem Jahr
Wie können wir diese Leere wieder mit Leben füllen,          die türkische Schrift­stellerin und Physikerin Aslı Erdoğan,
damit Menschen im Exil neuen Mut finden, aufzubrechen,       die seit 2017 in Deutschland im Exil lebt, die Schirmherr-
sich in der Ankunftsgesellschaft zu engagieren und           schaft übernommen hat und das vierwöchige Programm
gemeinsam die Hamburger Bürgergesellschaft mitzu­            mit uns am 14. April im KörberForum eröffnen wird.
gestalten?
                                                             Wir wünschen Ihnen spannende Begegnungen und freuen
Die »Tage des Exils« werfen vier Wochen lang Schlaglichter   uns auf Ihren Besuch!
auf die Themen Flucht, Vertreibung und Exil und bieten
ein reiches Programm an Ausstellungen, Filmen, Theater-
stücken, Lesungen und Gesprächen, um Exilerfahrungen
                                                             Dr. Lothar Dittmer             Sven Tetzlaff
zu beleuchten. Der Veranstaltungsreigen regt zu Begeg-
nung und Verständigung zwischen Alt- und Neubürgern          Vorstandsvorsitzender          Bereichsleiter Demokratie,
                                                             Körber-Stiftung                Engagement, Zusammenhalt
in Hamburg an und will damit auch Beiträge zur Stärkung
                                                             und Herbert und Elsbeth        bei der Körber-Stiftung und
des Zusammenhalts in der Stadt leisten. Bewusst wird         Weichmann-Stiftung             Geschäftsführer
die Brücke zum Exil in der Vergangenheit geschlagen, denn                                   der Herbert und Elsbeth
zur Zeit des Nationalsozialismus wurden Hunderttausende                                     Weichmann-Stiftung

Menschen entrechtet und ins Exil getrieben. Daran gilt
es immer wieder zu erinnern.

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Exils Tage des Veranstaltungsprogramm 14. April bis 15. Mai 2020 - Körber-Stiftung
14.4.       G E SP R ÄC H                                                                                                                                                        ab 3.4.       AUS S T E L LU N G

                                                                                                        VG Bild-Kunst, Bonn 2019, Hamburger Kunsthalle/bpk, Foto: Elke Walford
                                                                                                        Max Beckmann, Odysseus und Kalypso, 1943;
                                                                 Aslı Erdoğan, Foto: © Bernd Hartung
Eröffnung der »Tage des Exils«:                                                                                                                                                  MAX BECKMANN.
Nicht einmal das Schweigen gehört                                                                                                                                                weiblich – männlich
uns noch                                                                                                                                                                         Max Beckmann ist einer der großen Künstler der Moderne.
Die türkische Physikerin und Schriftstellerin Aslı Erdoğan                                                                                                                      Sein Hauptinteresse galt dem Menschen. Die Ausstellung
ist Schirmherrin der »Tage des Exils« 2020. Im Rahmen                                                                                                                            untersucht erstmals die zahlreichen, oft widersprüchli-
einer Verhaftungswelle, die sich gegen Journalisten der                                                                                                                          chen Rollen von Weiblichkeit und Männlichkeit in seiner
prokurdischen Tageszeitung »Özgür Gündem« richtete,                                                                                                                              Kunst. Beckmanns Selbstdarstellungen und Doppelbild-
wurde sie 2016 festgenommen. Sie blieb ein halbes                                                                                                                                nisse, die Porträts von Männern und Frauen seiner Zeit
Jahr inhaftiert. Aus einem geplanten Kurzaufenthalt bei                                                                                                                          sowie mythologische und biblische Figurenbilder, die
der Frankfurter Buchmesse 2017 wurde ein Leben im                                                                                                                                zumeist im Amsterdamer Exil entstanden sind, machen
deutschen Exil. Mit Jan Ehlert (NDR Kultur) spricht die viel-                                                                                                                    Grundkonstanten menschlichen Zusammenseins ein-
fach ausgezeichnete Autorin über ihre Erfahrungen.                                                                                                                               drucksvoll erfahrbar.

Veranstalter: Herbert und Elsbeth Weichmann-Stiftung,                                                                                                                            Veranstalter: Hamburger Kunsthalle
Körber-Stiftung                                                                                                                                                                  Förderer: Behörde für Kultur und Medien Hamburg, Freunde der
                                                                                                                                                                                 Kunsthalle e.V. und Martha Pulvermacher Stiftung
                                                      englisch
                                                        und
                                                      deutsch

DIENSTAG , 14. APRIL , 19 UHR                                                                                                                                                    FREITAG , 3. APRIL , BIS SONNTAG , 2. AUGUST
KörberForum, Kehrwieder 12, 20457 Hamburg                                                                                                                                        Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5, 20095 Hamburg
Eintritt frei                                                                                                                                                                    Eintritt 14 Euro / ermäßigt 8 Euro
Anmeldung ab Dienstag, 31. März, unter www.koerber-stiftung.de                                                                                                                   Karten unter info@hamburger-kunsthalle.de oder
                                                                                                                                                                                 040 / 428 13 12 00, www.hamburger-kunsthalle.de

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Exils Tage des Veranstaltungsprogramm 14. April bis 15. Mai 2020 - Körber-Stiftung
ab 15.4.                                                                                        AUS S T E L LU N G                                                                                                                                                                                                   15.4.       F I L M U N D G E SP R ÄC H

                                                      ELSBETH                                                                                                                                                                                                          H E RB E R T
                                                      WEICHMANN                                                                                                                                                                                                     WEICHMANN

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Herbert Weichmann, Foto: © Privatarchiv Frank Weichman
Elsbeth Weichmann, Foto: © Staatsarchiv Hamburg

                                                                                                                                                                   „ Wir leben jetzt hier wie in einem Traum …
                                                           Ärmsten
                                                  „ Asylanten
                                                       sind die
                                                                                                                                                                       Ein Land, in dem die Menschen noch in Frieden
                                                                                                                                                                       leben, … in dem man nicht mehr als gejagtes

                                                      der Armen.
                                                      Sie haben die Heimat verloren, ihre Geborgenheit
                                                                                                                                                                       Wild umherirrt, … wo man wieder
                                                                                                                                                                       das
                                                                                                                                                                                                     Recht auf
                                                      in der Familie und alle kulturellen Kontakte.
                                                      Heute ist unser liberales, im Grundgesetz verankertes
                                                                                                                                                                       Zusammenleben
                                                      Asylrecht wieder bedroht.“                                                                                       hat, das alles ist für uns eine über-

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Foto: © Jonas Nahnsen
                                                      Elsbeth Weichmann auf dem SPD-Bundesparteitag in Nürnberg, 1986,
                                                      in: Uwe Bahnsen: Die Weichmanns in Hamburg. Ein Glücksfall für Deutschland, Hamburg 2001.
                                                                                                                                                                       wältigende Tatsache.“
                                                                                                                                                                       Herbert Weichmann an Otto Braun aus New York, ca. Ende 1940, in: Claus-Dieter Krohn (Hg.):
                                                                                                                                                                       Herbert Weichmann – Preußischer Beamter, Exilant, Hamburger Bürgermeister, Hamburg 1996.

                                                  Flucht ins Ungewisse –                                                                                                                                                                                                                                                                                               Angekommen? »First Line«
                                                  Hamburger Persönlichkeiten im Exil                                                                                                                                                                                                                                                                                   über Tareks Weg in Deutschland
                                                  Die Ausstellung porträtiert Menschen aus Politik, Wissen-                                                                                                                                                                                                                                                            Der heute 26-jährige Tarek entkam dem Krieg in Syrien
                                                  schaft und Kultur, die während des Nationalsozialismus                                                                                                                                                                                                                                                               und erreichte Deutschland im Jahr 2014. Mit neuen Heraus-
                                                  ins Exil fliehen mussten, darunter Elsbeth und Herbert                                                                                                                                                                                                                                                               forderungen konfrontiert, ging er in Schleswig-Holstein
                                                  Weichmann. Viele Lebenswege waren geprägt von Verfol-                                                                                                                                                                                                                                                                in die Politik und nahm ein Studium auf. Er engagiert
                                                  gung, Flucht, Karriereabbrüchen und Neuanfängen.                                                                                                                                                                                                                                                                     sich und möchte das demokratische System mitgestalten.
                                                  Hamburg ist in den Werdegängen der Porträtierten teils                                                                                                                                                                                                                                                               Jonas Nahnsen (26) hat Tareks Erfahrungen im Dokumen-
                                                  Ausgangs-, teils Rückkehrort. Einige wurden hier ihrer                                                                                                                                                                                                                                                               tarfilm »First Line« beleuchtet. Nach dem Film diskutieren
                                                  materiellen Existenz beraubt und fortgejagt, andere                                                                                                                                                                                                                                                                  der Protagonist und der Filmemacher über Tareks Pläne
                                                  fanden nach beendetem Exil in der Hansestadt eine neue                                                                                                                                                                                                                                                               und seine Sicht auf Deutsche.
                                                  Gestaltungsaufgabe und Wirkungsstätte.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Veranstalter: SMARTments student in Kooperation mit der
                                                  Veranstalter:  Herbert und Elsbeth Weichmann-Stiftung,                                                                                                                                                                                                                                                               Moses Mendelssohn Stiftung
                                                  Körber-Stiftung und Zentralbibliothek der Bücherhallen Hamburg

                                                  MIT T WOCH, 15. APRIL , BIS  SAMSTAG , 16. MAI                                                                                                                                                                                                                                                                       MIT T WOCH, 15. APRIL , 19 UHR
                                                  Zentralbibliothek der Bücherhallen Hamburg                                                                                                                                                                                                                                                                           Ebba Simon Haus, Borgfelder Allee 10, 20537 Hamburg
                                                  Hühnerposten 1, 20097 Hamburg                                                                                                                                                                                                                                                                                        Eintritt frei
                                                  Eintritt frei                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Karten ab 2. April unter events@smartments.de
                                                  Montag bis Samstag 10 bis 19 Uhr, www.buecherhallen.de

                                                  6                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              7
Exils Tage des Veranstaltungsprogramm 14. April bis 15. Mai 2020 - Körber-Stiftung
15.4.     VO RT R AG                                                                                                                                                   16.4.     L E S U N G U N D G E SP R ÄC H

                                                              Theaterprobe, Foto: Frhr. von Gudenberg, © Ullstein Bilderdienst Berlin

                                                                                                                                        Bariş İnce, Foto: © privat

                                                                                                                                                                                                                                             Buchcover
Als die jüdischen Künstler                                                                                                                                             Die Kinder vom Strand
verschwanden ...                                                                                                                                                       Der preisgekrönte türkische Autor Bariş İnce nimmt seine
Die berühmtesten Stars der Theater- und Filmwelt der                                                                                                                   kleinen Leserinnen und Leser in ein verschlafenes Küsten-
1920er Jahre (Elisabeth Bergner, Tilla Durieux, Marlene                                                                                                                dorf mit, an dessen Strand eine fremde Familie auftaucht.
Dietrich, Hans Albers, Heinrich George und andere)                                                                                                                     Plötzlich werden Traditionen in Frage gestellt, Vorurteile
spielten zu Ehren ihres verstorbenen Kollegen Albert Stein-                                                                                                            gegen ungewollte »Gäste« entstehen und werden überwun-
rück am 29. März 1929 im Berliner Staatstheater Frank                                                                                                                  den. Nach und nach entdecken die Kinder den Wert von
Wedekinds »Der Marquis von Keith«. Wenige Jahre darauf                                                                                                                 Solidarität. Mit dem Journalisten Johannes von Dohnanyi
mussten viele der Mitwirkenden aus Deutschland fliehen.                                                                                                                spricht der Autor, Gast der Hamburger Stiftung für poli-
Andere kamen in den Konzentrationslagern um. Die Thea-                                                                                                                 tisch Verfolgte, über das Ankommen in der Fremde.
terreferentin Margret Heymann erzählt ihre Schicksale.                                                                                                                 Veranstalter: Literaturzentrum und
                                                                                                                                                                       Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte
Veranstalter: Heine-Haus e. V.
Förderer: Claussen-Simon-Stiftung

                                                                                                                                                                                                                              türkisch
                                                                                                                                                                                                                                und
                                                                                                                                                                                                                              deutsch

MIT T WOCH, 15. APRIL , 19 UHR                                                                                                                                         DONNER STAG , 16. APRIL , 19 UHR
Heine-Haus, Elbchaussee 31, 22765 Hamburg                                                                                                                              Literaturzentrum im Literaturhaus Hamburg
Eintritt 10 Euro, Mitglieder 5 Euro, Studierende 3 Euro                                                                                                                Schwanenwik 38, 22087 Hamburg
Karten unter info@heine-haus-hamburg.de oder                                                                                                                           Eintritt 7 Euro / ermäßigt 5 Euro
040 / 39 19 88 23, www.heine-haus-hamburg.de                                                                                                                           Karten unter lit@lit-hamburg.de oder 040 / 227 92 03

8                                                                                                                                                                                                                                        9
Exils Tage des Veranstaltungsprogramm 14. April bis 15. Mai 2020 - Körber-Stiftung
16.4.     S Z E N IS C H E L E S U N G                                                                                                                  17.4.     LESUNG UND AUSSTELLUNG

                                                                                                      »Bremen«, Foto: Privatarchiv Kristine von Soden
                                                               Foto: © Sven Malke / Embassy of Hope
Stimmen aus dem Exil: note to self                                                                                                                      »Packe dein ganzes Leben
Das Kollektiv »Stimmen aus dem Exil« zeigt mit »note to
                                                                                                                                                        in tragbare Koffer ...«
self« seine letzte szenische Lesung. Die Künstlerinnen                                                                                                  Das schrieb die Malerin Lea Grundig zu ihrer erzwungenen
und Künstler aus vielen Ländern und mit verschiedensten                                                                                                 Ausreise über das Schwarze Meer 1940 nach Palästina.
Biografien erinnern sich an frühere Ausgaben der Ver­                                                                                                   In der vom Kunstmuseum Ahrenshoop übernommenen
anstaltungsreihe und entwickeln ihre künstlerische Arbeit                                                                                               Ausstellung »Schiffswege Kulturschaffender ins Exil 1933
weiter. Für alles, was noch kommt, frei nach dem Grund-                                                                                                 bis 1941« sind Kunstwerke und historische Ansichtskarten
satz: »Gemeinsam aus dem vorgegebenen Rahmen aus­                                                                                                       mit Schiffen, Abfahrts- und Ankunftshäfen der Exil-Routen
brechen, einen Pinsel nehmen und zusammen ein neues                                                                                                     und ein Bordtagebuch zu sehen. Die Kuratorin Kristine
Porträt erschaffen.« Im Anschluss wird zu Diskussion,                                                                                                   von Soden erinnert in ihrer Lesung an Schiffsfluchten aus
Buchpräsentation und Party eingeladen.                                                                                                                  NS-Deutschland, u. a. von Mascha Kaléko und Bertolt Brecht.
Veranstalter: Embassy of Hope – Thalia Theater                                                                                                          Veranstalter: Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.
Förderer: Bezirksamt Altona

                                                   deutsch,
                                                   arabisch,
                                                   türkisch,
                                                    englisch

DONNER STAG , 16. APRIL , 19 UHR                                                                                                                        FREITAG , 17. APRIL , 18. 30 UHR
Thalia Gaußstraße, Gaußstraße 190, 22765 Hamburg                                                                                                        Alfred Toepfer Stiftung F.V.S., Galerie im Georgshof,
Eintritt 10 Euro                                                                                                                                        Georgsplatz 10, 20099 Hamburg
Informationen unter www.thalia-theater.de                                                                                                               Eintritt frei, Anmeldung erbeten unter 040 / 334 02 16
                                                                                                                                                        Ausstellung bis 23. April, Dienstag bis Donnerstag 14 bis 17 Uhr

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Exils Tage des Veranstaltungsprogramm 14. April bis 15. Mai 2020 - Körber-Stiftung
17.4.      L EC T U R E P E R FO R M A N C E                                                                                      17.4.    L E S U N G U N D G E SP R ÄC H

                                                                                         Katharina Schütz, © Foto: Joachim Jung
                                                              Foto: © Arnold Morascher
Memories and Souvenirs –                                                                                                          Geflüchtete Frauen in Deutschland –
Decolonise Yourself                                                                                                               Herausforderungen
Für das transnationale Ensemble Hajusom sind die Themen                                                                           Die Schauspielerin Katharina Schütz liest Texte von ge-
Flucht, Exil und koloniales Erbe feste Bestandteile der                                                                           flüchteten Frauen aus Afghanistan, Syrien und dem Iran:
künstlerischen Arbeit. In einer Lecture-Performance, die                                                                          von Müttern, teilweise alleinerziehenden, von jungen
sich an Jugendliche und Erwachsene richtet, präsentieren                                                                          und älteren Frauen. Die Texte wurden für das Flüchtling-
die jungen Performerinnen und Performer ihre Sicht auf                                                                            Magazin geschrieben. Sie handeln vom Erlernen der
den Kolonialismus mit seinen Folgen und Kontinuitäten.                                                                            deutschen Sprache und Kultur, davon, dass Kinder leichter
Und sie geben erste Einblicke in ihr neues Bühnenstück                                                                            in der westlichen Welt ankommen als ihre Mütter, von
unter dem Arbeitstitel »Widerstand«.                                                                                              Themen, die in den Herkunftsländern tabuisiert sind.
                                                                                                                                  Am anschließenden Podiumsgespräch wirken einige der
Veranstalter: Hajusom e. V. und MARKK –
Museum am Rothenbaum. Kulturen und Künste der Welt
                                                                                                                                  Autorinnen mit.
Förderer: Behörde für Kultur und Medien Hamburg
                                                                                                                                  Veranstalter: Flüchtling-Magazin
                                                                                                                                  Förderer: Miteinander Ankern e. V.

                                                   deutsch
                                                     und
                                                   englisch

FREITAG , 17. APRIL , 19 UHR                                                                                                      FREITAG , 17. APRIL , 19. 30 UHR
MARKK – Museum am Rothenbaum. Kulturen und Künste der Welt                                                                        Katharinenkirche, Katharinenhof 1, 20457 Hamburg
Rothenbaumchaussee 64, 20148 Hamburg                                                                                              Eintritt frei, Spende willkommen
Eintritt frei                                                                                                                     Informationen unter www.fluechtling-magazin.de
Informationen unter www.hajusom.de und www.markk-hamburg.de

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Exils Tage des Veranstaltungsprogramm 14. April bis 15. Mai 2020 - Körber-Stiftung
18.4.     AUS S T E L LU N G SE RÖ F F N U N G                                                                                                     18.4.      L E S U N G U N D G E SP R ÄC H

                                                                                                         Gabriele Albers, Foto: © Susanne Dupont
                                                              Alaa Taliaa: Change, Foto: © Alaa Taliaa

                                                                                                                                                                                                                        Sven j. Olsson, Foto: © Hartwig Kwella
Die nächsten Schritte.                                                                                                                             Ankommen 1: 1938
Fotos von Alaa Taliaa                                                                                                                              Menschen, die in den 1930er Jahren aus dem national-
Alaa Taliaa, Fotograf aus Syrien, porträtiert Menschen aus                                                                                         sozialistischen Deutschland fliehen mussten, kommen zu
verschiedenen Ländern. Ausgangspunkt sind die persön-                                                                                              Wort. Der Schriftsteller Sven j. Olsson trägt Texte von
lichen Geschichten der Einzelnen – ihr Aufbruch in die                                                                                             Walter Mehring über den Verlust der Heimat vor. Die Auto-
Fremde, der hinter ihnen liegt, die nächsten Schritte, mit                                                                                         rin Gabriele Albers liest aus Zeugnissen emigrierter Juden,
denen sie ihr Leben im neuen Alltag gestalten. Die Fotos                                                                                           die ein bäuerliches Leben anfingen, darunter der Arzt Egon
zeigen auch wichtige private Gegenstände: Objekte mit                                                                                              Blumenberg, der zum Siedler im Urwald Boliviens wurde,
besonderer Bedeutung, die Kraftspender oder Anker der                                                                                              oder Kurt Fischbein, der als Schüler nach Argentinien
Erinnerung sind und mit dem Herkunftsland oder mit                                                                                                 entkam. Der Publizist Reimer Boy Eilers moderiert.
bestimmten Menschen verbinden.                                                                                                                     Veranstalter: Verband deutscher Schriftstellerinnen und
                                                                                                                                                   Schriftsteller Hamburg und Stadtteilhaus Horner Freiheit
Veranstalter: Zinnschmelze in Kooperation mit der
                                                                                                                                                   Förderer: Behörde für Kultur und Medien Hamburg
Bücherhalle Barmbek
Förderer: Baugenossenschaft freier Gewerkschafter eG
und Elisabeth-Kleber-Stiftung

SAMSTAG , 18. APRIL , 14 UHR                                                                                                                       SAMSTAG , 18. APRIL , 19. 30 UHR
Bücherhalle Barmbek, Poppenhusenstr. 12, 22305 Hamburg                                                                                             Stadtteilhaus Horner Freiheit, Am Gojenboom 46, 22111 Hamburg
Eintritt frei, Anmeldung möglich unter info@zinnschmelze.de                                                                                        Eintritt 7 Euro
Ausstellung vom 18. April bis 16. Mai 2020                                                                                                         Karten unter verein@hornerfreiheit.de
Dienstag 10 bis 19 Uhr, Mittwoch bis Freitag 10 bis 18 Uhr,
Samstag 10 bis 14 Uhr
14                                                                                                                                                                                                                 15
Exils Tage des Veranstaltungsprogramm 14. April bis 15. Mai 2020 - Körber-Stiftung
19.4.       G E SP R ÄC H U N D VO RT R AG                                                                                              19.4.      S C H AUSP I E L
Umar Abdul Nasser, Foto: © Paweł D a̧mbrowski

                                                                                                              Manfred Maurenbrecher, Foto: © Kapuzina

                                                                                                                                                        Illustration: © Rocket & Wink
                                                »Übergreifen:                                                                                                                           Bernard-Marie Koltès: Quai West
                                                Lyrik, Musik, Sprache, Töne«                                                                                                            Ein stillgelegtes Dock im Hafenviertel am Fluss. Hierher
                                                Umar Abdul Nasser ist ein irakischer Dichter und Filme-                                                                                 lässt sich ein Bankier, der Millionen veruntreut hat,
                                                macher. Er lebte mehr als zwei Jahre lang versteckt vor                                                                                 von seiner Sekretärin chauffieren, um Selbstmord zu
                                                dem IS, bevor er es schaffte, das Land zu einem Stipendien-                                                                             begehen. Dabei treffen beide auf eine Gruppe gesellschaft-
                                                Aufenthalt zu verlassen. Seine Gedichte reflektieren die                                                                                lich Gestrandeter, die ihrerseits versuchen, von dieser
                                                Themen Frieden und Freiheit. Seit Juli 2019 ist Abdul                                                                                   außergewöhnlichen Begegnung zu profitieren. Darunter
                                                Nasser Stipendiat in Deutschland. Manfred Maurenbrecher                                                                                 eine Familie, die vor dem Krieg im Heimatland flüchtete.
                                                ist Liedermacher und seit vielen Jahren PEN-Mitglied.                                                                                   Das Stück des bedeutenden, früh verstorbenen französischen
                                                                                                                                                                                        Autors, 1986 uraufgeführt, ist politisch abso­lut gegenwärtig,
                                                Veranstalter: PEN-Zentrum Deutschland
                                                                                                                                                                                        geheimnisvoll, poetisch, tragisch und komisch zugleich.

                                                                                                                                                                                        Veranstalter: Deutsches SchauSpielHaus Hamburg

                                                SONNTAG , 19. APRIL , 16 UHR                                                                                                            SONNTAG , 19. APRIL , 18 UHR
                                                TONALi Saal, Kleiner Kielort 3 – 5, 20144 Hamburg                                                                                       Deutsches SchauSpielHaus, Kirchenallee 39, 20099 Hamburg
                                                Eintritt frei                                                                                                                           Eintritt 9 bis 40 Euro
                                                Informationen unter: info@pen-deutschland.de                                                                                            Vorverkauf Montag bis Samstag 10 bis 19 Uhr im Kartenbüro,
                                                                                                                                                                                        unter 040 / 24 87 13 oder unter kartenservice@schauspielhaus.de

                                                16                                                                                                                                                                                                        17
20.4.      VO RT R AG U N D G E T-TO G E T H E R                                                                                                                     20.4.      F I L M U N D G E SP R ÄC H

                                                                     Foto: © Jobcenter team.arbeit.hamburg / Jann Wilken / 2017

                                                                                                                                  Foto: © Eye Filmmuseum Amsterdam
Angekommen. Unternehmen schaffen                                                                                                                                     »Komedie om Geld« (1936) –
Heimat für Geflüchtete                                                                                                                                               Max Ophüls in Holland
Ein Arbeitsplatz ist eine wichtige Station, um in der neuen                                                                                                          Die bravouröse Krisenkomödie (»Komödie ums Geld«,
Heimat anzukommen. Über ihre Erfahrungen im Umgang                                                                                                                   NL 1936, 82 Min., OmU) mit scharfer Satire und frechen
miteinander berichten Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber,                                                                                                              Songs ist ein komödiantisches Kapitalismus-Lehrstück auf
ihre ehemals geflüchteten Auszubildenden und heutigen                                                                                                                den Spuren der Dreigroschenoper, angesiedelt zwischen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Chancen und Hürden                                                                                                                 Amsterdams Grachten und futuristischen Geldpalästen.
kommen gleichermaßen zur Sprache, Wege zur Unterstüt-                                                                                                                Es ist der einzige Film, den der vor den Nationalsozialis-
zung werden aufgezeigt. Angesprochen sind alle Inter-                                                                                                                ten nach Frankreich geflohene Regisseur Max Ophüls mit
essierten, insbesondere Geflüchtete und Unternehmen,                                                                                                                 anderen Exilierten in Holland drehte. Der Filmhistoriker
die Geflüchtete einstellen oder ausbilden wollen.                                                                                                                    Hans-Michael Bock führt ins Thema ein.

Veranstalter: Dialogforum »Integration in Ausbildung und Arbeit«                                                                                                     Veranstalter: CineGraph – Hamburgisches Centrum für
                                                                                                                                                                     Filmforschung e. V. und Kinemathek Hamburg e. V.
                                                                                                                                                                     Förderer: Behörde für Kultur und Medien Hamburg

                                                                                                                                                                                                                             nieder-
                                                                                                                                                                                                                            ländisch,
                                                                                                                                                                                                                             deutsch
                                                                                                                                                                                                                             (OmU)

MONTAG , 20. APRIL , 17 UHR                                                                                                                                          MONTAG , 20. APRIL , 17 UHR
W.I.R – work and integration for refugees                                                                                                                            Kommunales Kino Metropolis, Kleine Theaterstr. 10, 20354 Hamburg
Millerntorplatz 1, 20359 Hamburg, Fahrstuhl C, 5. OG                                                                                                                 Eintritt 7,50 Euro / ermäßigt 5 Euro
Eintritt frei, Anmeldung erbeten bis zum 6. April unter                                                                                                              Karten unter reservierung@metropoliskino.de oder 040 / 34 23 52
arbeit@dialogforum.hamburg.de (bitte mit Betreff »Tage des Exils«)

18                                                                                                                                                                                                                                     19
20.4.       AUS S T E L LU N G SE RÖ F F N U N G                                                                                                               21.4.       G E SP R ÄC H

                                                                Foto: © Mimar Sinan Fine Arts University Istanbul

                                                                                                                    Antonio Ablon, Foto: © Friedrun Reinhold

                                                                                                                                                                                                                                     Hilja Müller, Foto: © privat
Architekten im türkischen Exil                                                                                                                                 Stimmen der Freiheit:
Unter dem Einfluss deutscher Exilarchitekten entstand                                                                                                          Kirche im Widerstand
in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine Moderne                                                                                                         Seitdem Rodrigo Duterte 2016 Präsident der Philippinen
der Architektur in der Türkei. In der Ausstellung werden                                                                                                       wurde, mehren sich Berichte über massive Menschen-
die Arbeiten eines Workshops der Mimar Sinan Fine Arts                                                                                                         rechtsverletzungen. Als Bischof der unabhängigen philip-
University Istanbul gezeigt. Sie entstanden in Zusammen-                                                                                                       pinischen Kirche setzte sich Antonio Ablon für die
arbeit mit dem Projekt »Gustav Oelsner – Emigration eines                                                                                                      Rechte indigener Gruppen ein. Nachdem er Morddrohun-
Architekten und Bausenators aus Altona in die Türkei                                                                                                           gen erhielt, musste er seine Heimat vorerst verlassen.
(1939 – 1949)«, einer Initiative der Baukulturellen Vermitt-                                                                                                   Im Gespräch mit der langjährigen Asien-Korrespondentin
lung Hamburg.                                                                                                                                                  Hilja Müller berichtet er von seinen Erfahrungen.
                                                                                                                                                               Es moderiert Wolfgang Krach (Süddeutsche Zeitung).
Veranstalter: Claudia Haas – Baukulturelle Vermittlung
Hamburg, Mimar Sinan Fine Arts University Istanbul,                                                                                                            Veranstalter: Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte,
HafenCity Universität Hamburg und Körber-Stiftung                                                                                                              Herbert und Elsbeth Weichmann-Stiftung, Körber-Stiftung,
Förderer: Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.                                                                                                                       Süddeutsche Zeitung

MONTAG , 20. APRIL , 18. 30 UHR                                                                                                                                DIENSTAG , 21. APRIL , 19 UHR
HafenCity Universität (Foyer), Überseeallee 16, 20457 Hamburg                                                                                                  KörberForum, Kehrwieder 12, 20457 Hamburg
Eintritt frei                                                                                                                                                  Eintritt frei
Informationen unter www.oelsner-infostation.jimdo.com                                                                                                          Anmeldung ab Dienstag, 7. April, unter www.koerber-stiftung.de
Ausstellung bis 30. April, Montag bis Freitag 10 bis 19 Uhr

20                                                                                                                                                                                                                              21
22.4.       LESUNG                                                                                         22.4.      VO RT R AG U N D KO N Z E RT
Grete Berges, Foto: © Anna Riwkin-Brick (Privatbesitz)

                                                                                                                           Ferdinand Rauter, Foto: © Harold Costa
                                                         Grete Berges: »Aber in Hamburg,                                                                            »... bis Ende des Dritten Reichs
                                                         da bin ich zu Hause ...«                                                                                   ausgebucht!«
                                                         Die Schriftstellerin Grete Berges (1895 – 1957) stand 1933                                                 Mit den oben zitierten Worten lehnte der Pianist Ferdi-
                                                         am Beginn ihrer Karriere. Als Jüdin verfolgt, gelang ihr                                                   nand Rauter im Jahr 1933 die Einladung der Reichskultur-
                                                         mit Hilfe von Selma Lagerlöf die Flucht nach Schweden,                                                     kammer zu einem Konzert in Dresden ab. Damals machte
                                                         wo sie als Übersetzerin und Literaturagentin erfolgreich                                                   der Österreicher mit zeitweiligem Wohnsitz in Hamburg
                                                         tätig wurde. Einen zähen Kampf musste sie später um                                                        Furore, als er mit der isländischen Sängerin Engel Lund
                                                         die sogenannte Wiedergutmachung führen. In verteilten                                                      Volkslieder aus aller Welt auf die Konzertbühnen brachte.
                                                         Rollen, illustriert von Dokumenten und Fotos, stellen                                                      Die Musikhistorikerin Jutta Raab Hansen schildert
                                                         die Schauspielerin und Sprecherin Katharina Schütz und                                                     den Lebensweg Ferdinand Rauters im englischen Exil.
                                                         der Historiker Wilfried Weinke Grete Berges vor.                                                           Olga Gorodkova singt dazu Lieder aus Lunds Liederbuch.

                                                         Veranstalter: Katharina Schütz und Wilfried Weinke                                                         Veranstalter: Alfred Schnittke Akademie International
                                                         Förderer: Herbert und Elsbeth Weichmann-Stiftung                                                           Förderer: Förderverein Alfred Schnittke Akademie e. V. und
                                                                                                                                                                    Herbert und Elsbeth Weichmann-Stiftung

                                                         MIT T WOCH, 22. APRIL , 19 UHR                                                                             MIT T WOCH, 22. APRIL , 19. 30 UHR
                                                         Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky -                                            Alfred Schnittke Akademie, Max-Brauer-Allee 24, 22765 Hamburg
                                                         Vortragsraum, Von-Melle-Park 3, 20146 Hamburg                                                              Eintritt 10 Euro
                                                         Eintritt frei                                                                                              Karten unter kontakt@mba24-hamburg.de oder 040 / 44 75 31
                                                                                                                                                                    sowie 0176 / 82 09 06 39

                                                         22                                                                                                                                                                         23
23.4.     G E SP R ÄC H                                                                                                                                                                    23.4.       VO RT R AG

                                                                                                                                                                Universität Istanbul, Fotograf unbekannt, Privatarchiv Corry Guttstadt
                                                                                                                 Shammi Haque, Foto: © Maximilian Tabaczynski
Shahindha Ismail, Foto: © Friedrun Reinhold

                                              »Nicht mit uns!«                                                                                                                                                                           Flucht aus Nazi-Deutschland –
                                              Shahindha Ismail stammt von den Malediven und Shammi
                                                                                                                                                                                                                                         Exil in der Türkei
                                              Haque aus Bangladesch. Die beiden jungen Frauen kämp-                                                                                                                                      Die Türkei ist eins der weniger bekannten Exilländer, in die
                                              fen einen lebensgefährlichen Kampf für demokratische                                                                                                                                       nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten 1933 poli-
                                              Reformen und gegen religiösen Fanatismus in ihren Heimat-                                                                                                                                  tisch und rassisch Verfolgte aus Deutschland zu emigrieren
                                              ländern. Dank der Hamburger Stiftung für politisch Ver-                                                                                                                                    versuchten. Zahlreiche Wissenschaftler aus Deutschland
                                              folgte sind sie in Sicherheit. Und sie sind fest entschlossen,                                                                                                                             konnten hohe Positionen in türkischen Regierungsinstitu-
                                              ihre wichtige Arbeit fortzusetzen. Über ihren mutigen                                                                                                                                      tionen und insbesondere an der Istanbuler Universität
                                              Einsatz berichten sie im Gespräch mit Bürgerschaftspräsi-                                                                                                                                  einnehmen. Die Historikerin und Turkologin Corry Gutt-
                                              dentin Carola Veit, moderiert von dem Journalisten                                                                                                                                         stadt zeichnet am Beispiel der Lebensläufe von Hamburger
                                              Johannes von Dohnanyi.                                                                                                                                                                     Exilpersönlichkeiten dieses besondere Exil nach.
                                              Veranstalter: Hamburgische Bürgerschaft, Hamburger Stiftung                                                                                                                                Veranstalter: Förderkreis Mahnmal St. Nikolai e. V.
                                              für politisch Verfolgte, Herbert und Elsbeth Weichmann-Stiftung
                                              und Körber-Stiftung

                                                                                                      deutsch
                                                                                                        und
                                                                                                      englisch

                                              DONNER STAG , 23. APRIL , 10 UHR                                                                                                                                                           DONNER STAG , 23. APRIL , 19 UHR
                                              Rathaus Hamburg, Rathausmarkt 1, 20095 Hamburg                                                                                                                                             Mahnmal St. Nikolai Museum
                                              Eintritt frei, Informationen unter www.hamburger-stiftung.de                                                                                                                               Willy-Brandt-Straße 60, 20457 Hamburg
                                              Anmeldung unter veranstaltungen@bk.hamburg.de                                                                                                                                              Eintritt frei
                                              Veranstaltung für Hamburger Schulen auf Einladung

                                              24                                                                                                                                                                                                                                                  25
23.4.       G E SP R ÄC H                                                                                                                                                 24.4.       AUS S T E L LU N G SE RÖ F F N U N G

                                                                                                           Ausstellung im Bunker, Foto: © Geschichtswerkstatt Eppendorf
                                                                  Hamed Abboud, Foto: © Nina Oberleitner
Refugees welcome!                                                                                                                                                         Zu»Flucht« – Kunst im Bunker
Auch im Literaturbetrieb?                                                                                                                                                 In der Ausstellung Zu»Flucht« präsentieren Samira Alizadeh
Heutige Fluchtbewegungen werden zunehmend in der                                                                                                                          Ghanad und Davod Ranjbaran aus dem Iran sowie Flatter
deutschsprachigen Gegenwartsliteratur reflektiert. In­                                                                                                                    Zenda aus Simbabwe ihre Kunstwerke. Vor dem Hinter-
wiefern artikuliert sich der Ruf nach einem engagierten                                                                                                                   grund von Flucht, Migration und der Suche nach einer neuen
Literaturbetrieb? Offenbart die Vergabe von Stipendien                                                                                                                    Existenz in Hamburg zeigen Künstlerin und Künstler
und Preisen eine Willkommenskultur im literarischen                                                                                                                       ihre Bilder, Skulpturen und Filme: an einem Ort, der als
Feld? Im Dialog mit Daniela Strigl (Literaturwissenschaft-                                                                                                                Zuflucht vor Bomben im Zweiten Weltkrieg diente und
lerin und Kritikerin), Josef Haslinger (Deutsches Literatur-                                                                                                              heute hiesigen Exilierten die Möglichkeit eröffnet, an eben
institut Leipzig) und dem aus Syrien stammenden Autor                                                                                                                     diesem Ort ihre Kunst auszustellen.
Hamed Abboud geht die Germanistin Jana Schulze diesen                                                                                                                     Veranstalter: Kunstklinik und Geschichtswerkstatt Eppendorf
Fragen nach.

Veranstalter: Lesesaal, Buchhandlung & Cafe und Walter A.
Berendsohn Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur
Förderer: P. Walter Jacob-Stiftung

DONNER STAG , 23. APRIL , 19. 30 UHR                                                                                                                                      FREITAG , 24. APRIL , 18 UHR
Lesesaal, Buchhandlung & Café, Stadthausbrücke 6, 20355 Hamburg                                                                                                           Besichtigung: Samstag, 25. April, und Sonntag, 26. April
Eintritt frei                                                                                                                                                             jeweils 12 bis 18 Uhr
Informationen unter www.lesesaal-hamburg.de und                                                                                                                           Subbühne / Röhrenbunker, Tarpenbekstraße 68, 20251 Hamburg
www.exilforschung.uni-hamburg.de                                                                                                                                          Eintritt frei

26                                                                                                                                                                                                                                      27
24.4.      VO RT R AG U N D G E SP R ÄC H                                                                                                                                                  ab 25.4.         AUS S T E L LU N G

                                                                      Ranaâ, Foto: © Evelin Frerk, Stiftung »Geistesfreiheit«/efrerk

                                                                                                                                       Überlebt! © Ernst Henriksson, Bilder i Syd, Malmö
Fluchtgrund Apostasie –                                                                                                                                                                    Überlebt! Und nun?
säkulare Flüchtlinge in Hamburg                                                                                                                                                            Die Ausstellung »Überlebt! Und nun? – NS-Verfolgte in
Viele Menschen, die religionsfrei leben, werden in ihren                                                                                                                                   Hamburg nach ihrer Befreiung« berichtet von den Erfah-
islamischen Heimatländern verfolgt und mit dem Tod                                                                                                                                         rungen und Lebensumständen der Überlebenden der
bedroht. Apostasie, der Abfall vom Glauben, macht sie                                                                                                                                      nationalsozialistischen Verfolgung in Hamburg. Wie
zu Flüchtlingen. In deutschen Auffanglagern geht die                                                                                                                                       erging es ihnen in den Wochen und Monaten nach ihrer
Verfolgung insbesondere von Frauen, die durch weltliche                                                                                                                                    Befreiung? Wie sollten sie nach Hause kommen? Hatten
Kleidung auffallen, oft weiter. Um Abhilfe zu schaffen,                                                                                                                                    sie überhaupt noch ein Zuhause? Und waren ihre Ange-
hat sich 2019 die Säkulare Flüchtlingshilfe Hamburg                                                                                                                                        hörigen noch am Leben? Manche, die vor dem Nichts
gegründet. In Kooperation mit seinen Partnern stellt der                                                                                                                                   standen, versuchten einen Neuanfang durch die Auswan-
Verein seine Arbeit mit den Geflüchteten vor.                                                                                                                                              derung in ein anderes Land.

Veranstalter: Säkulare Flüchtlingshilfe Hamburg /                                                                                                                                          Veranstalter: KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Säkulares Forum Hamburg e. V. in Kooperation mit der
Humanistischen Initiative Schleswig-Holstein
Förderer: Stiftung »Geistesfreiheit«, Säkulares Forum Hamburg e. V.

FREITAG , 24. APRIL , 19 UHR                                                                                                                                                               SAMSTAG , 25. APRIL , BIS SONNTAG , 30. AUGUST
Patriotische Gesellschaft Hamburg, Trostbrücke 4 - 6, 20457 Hamburg                                                                                                                        KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Eintritt 1 Euro                                                                                                                                                                            Jean-Dolidier-Weg 75, 21039 Hamburg
Informationen unter stiftung-geistesfreiheit@t-online.de oder                                                                                                                              Eintritt frei
www.stiftung-geistesfreiheit.com                                                                                                                                                           Montag bis Freitag 9.30 bis 16 Uhr,
                                                                                                                                                                                           Samstag, Sonntag, Feiertage 12 bis 19 Uhr
28                                                                                                                                                                                                                                                  29
25.4.      L E S U N G U N D M USI K                                                                                                          26.4.       K U R Z VO RT R ÄG E U N D G E SP R ÄC H

                                                                                                        Refugees 1942, Foto: © Karen Kolmar
                                                                   Rosa Yassin Hassan, Foto: © privat
Schreiben als Berufung:                                                                                                                       »Aber was wird kommen!«
Rosa Yassin Hassan                                                                                                                            Flucht aus NS-Deutschland
Seit der Flucht aus ihrem Heimatland lebt die syrische                                                                                        Auf all jene, die dem nationalsozialistischen Terror ins
Schriftstellerin Rosa Yassin Hassan in Hamburg. Hier spielt                                                                                   Exil entkommen konnten, wartete oft eine schwere Zeit.
auch ihr noch unveröffentlichter Roman »Wollknäuel«                                                                                           Sorgen und Fragen bedrängten sie: Wie wird das Leben
(Arbeitstitel). Es geht um Menschen in einer neuen Heimat,                                                                                    in dem fremden Land sein? Werde ich mich verständigen
deren Lebenswege sich kreuzen. Die Autorin liest aus ihrem                                                                                    können? Werde ich Arbeit finden? Und was wird aus den
neuen Buch, gibt Einblicke in ihr literarisches Schaffen                                                                                      in Hamburg gebliebenen Angehörigen? Die Historikerin
und erklärt, warum Schreiben für sie kein Beruf, sondern                                                                                      Frauke Steinhäuser und weitere Mitwirkende des Hambur-
eine Lebensweise ist. Christiane Filla und Anna Schildt,                                                                                      ger Stolperstein-Biografienprojekts stellen Menschen vor,
Vorstandsmitglieder von Aid A, moderieren.                                                                                                    die sich im Exil ein neues Leben aufbauen mussten.

Veranstalter: Aid A – Aid for Artists in Exile e. V.                                                                                          Veranstalter: Stolperstein-Biografienprojekt Hamburg

                                                       arabisch,
                                                       deutsch,
                                                       englisch

SAMSTAG , 25. APRIL , 19. 30 UHR                                                                                                              SONNTAG , 26. APRIL , 15 UHR
Fabrique im Gängeviertel, Amargi, 1. OG Nord                                                                                                  Kunstklinik, Martinistraße 44a, 20251 Hamburg
Valentinskamp 34 A, 20355 Hamburg                                                                                                             Eintritt frei
Eintritt frei, Spenden erwünscht                                                                                                              Informationen unter kulturhaus-eppendorf.de/kontakt.html
Anmeldung unter mail@aid-a.com

30                                                                                                                                                                                                       31
26.4.      VO RT R AG U N D KO N Z E RT                                                                         27.4.       KO N Z E RT U N D L E S U N G

                                                                                                             Ludwig Blochberger, Foto: © Miriam Knickriem
Tayfun Guttstadt, Foto: © Keren Chernizon

                                                                                                                                                                                                                           Stefan Weinzierl, Foto: © Martin Lukas Kim
                                            Playing a Dream –                                                                                               »Ich musste raus« – Wege aus der DDR
                                            Musik, Identität, Exil                                                                                          Bis vor 30 Jahren verlief quer durch Deutschland eine
                                            Musik ist nicht nur Unterhaltung, sondern auch Mittel                                                           Grenze, die es für viele unmöglich machte, sich frei zu
                                            zur Erschaffung von Identität. Gerade für Menschen                                                              bewegen, frei zu denken, frei zu handeln. Basierend
                                            mit eigener oder familiärer Migrationserfahrung kann                                                            auf Constantin Hoffmanns Anthologie »Ich musste raus«
                                            Musik die Funktion einer abstrakten, imaginären Heimat                                                          erzählt der Schauspieler Ludwig Blochberger fünf wahre
                                            in der gefühlten Fremde erfüllen. Tayfun Guttstadt,                                                             Geschichten von Menschen, die alles zurückließen
                                            Musiker und Musikwissenschaftler, hat sich intensiv mit                                                         und sich auf den lebensgefährlichen Weg in den Westen
                                            syrischen und türkischen Musikerinnen und Musikern                                                              machten. Der Schlagzeuger Stefan Weinzierl liefert
                                            ausgetauscht. Er beleuchtet mit Musikbeispielen den                                                             dazu mit seinem vielfältigen Instrumentarium den pass-
                                            Stellenwert der Musik als Ort der Zuflucht und Identitäts-                                                      genauen Soundtrack.
                                            findung im Exil.
                                                                                                                                                            Veranstalter: Landeszentrale für politische Bildung
                                            Veranstalter: Internationale Kommunikationswerkstatt IKW e. V.
                                            Förderer: Landeszentrale für politische Bildung

                                            SONNTAG , 26. APRIL , 17 UHR                                                                                    MONTAG , 27. APRIL , 19 UHR
                                            Fabrique im Gängeviertel, Amargi, 1. OG Nord                                                                    Tschaikowsky-Haus, Tschaikowskyplatz 2, 20355 Hamburg
                                            Valentinskamp 34 A, 20355 Hamburg                                                                               Eintritt frei
                                            Eintritt 5 Euro / ermäßigt 3 Euro                                                                               Informationen unter www.ichmussteraus.de
                                            Anmeldung unter ikw.ikw.hamburg@gmail.com

                                            32                                                                                                                                                                        33
27.4.     F I L M U N D G E SP R ÄC H                                                               27.4.      F I L M U N D G E SP R ÄC H
Selbstporträt: Edith Tudor-Hart, © Family Suschitzky

                                                                                                                     »Citizenfour«, Foto: © piffl Medien
                                                       »Auf Ediths Spuren«                                                                                 »Citizen Four«
                                                       von und mit Peter Stephan Jungk                                                                     Im Januar 2013 erhielt die vielfach preisgekrönte Filme-
                                                       Edith Tudor-Hart führte ein bewegtes Leben. Nachdem                                                 macherin Laura Poitras verschlüsselte E-Mails von einem
                                                       sie in Wien wegen »kommunistischer Umtriebe« verhaftet                                              Unbekannten, der sich »Citizen Four« nannte. Er wollte un-
                                                       wurde, gelang es ihr wenig später, nach London zu emigrie-                                          widerlegbare Beweise für verdeckte Massenüberwachungs-
                                                       ren. Dort wurde sie mit ihren fotografischen Sozialrepor-                                           programme von US- und britischen Geheimdiensten
                                                       tagen bekannt und eine der wichtigsten österreichisch-                                              liefern. Im Juni 2013 flog Laura Poitras mit den Journalisten
                                                       britischen Fotografinnen des 20. Jahrhunderts. Gleichzeitig                                         Glenn Greenwald und Ewen MacAskill nach Hongkong,
                                                       arbeitete sie für den KGB und spielte eine Schlüsselrolle                                           um »Citizen Four« zu treffen: Edward Snowden. Für ihre
                                                       bei der Rekrutierung des berühmten Spionagerings der                                                Dokumentation wurde sie mit einem Oscar ausgezeichnet.
                                                       »Cambridge Five«.
                                                                                                                                                           Veranstalter: Michael Friederici / Schwarze Nächte
                                                       Veranstalter: Jüdischer Salon am Grindel und Abaton Kino                                            Förderer: Piffl Medien

                                                                                                                                                                                                                englisch,
                                                                                                                                                                                                                deutsch
                                                                                                                                                                                                                 (OmU)

                                                       MONTAG , 27. APRIL , 19. 30 UHR                                                                     MONTAG , 27. APRIL , 20 UHR
                                                       Abaton Kino, Allende-Platz 3, 20146 Hamburg                                                         Lichtmeß Kino, Gaußstraße 25, 22765 Hamburg
                                                       Kinoeintritt                                                                                        Eintritt 10 Euro
                                                       Kasse und Kartenvorbestellung 040 / 41 320 320                                                      Informationen unter www.schwarzenaechte.de
                                                       www.abaton.de

                                                       34                                                                                                                                                               35
28.4.     VO RT R AG                                                                                 28.4.      L E S U N G U N D G E SP R ÄC H
Heine-Denkmal in Toulon, Foto: © Norbert Kremeyer

                                                                                                                         Collage: © Michael Friederici
                                                    Das »emigrierte« Heine-Denkmal                                                                       Edward Snowden: Denn sie wissen,
                                                    in Toulon                                                                                            was sie mit ihm tun!
                                                    Der Literaturwissenschaftler Udo Köster erzählt die                                                  Nachdem die US-Regierung seinen Reisepass annulliert
                                                    Geschichte von zwei Heine-Denkmälern als politischen                                                 hatte, strandete der Ex-US-Geheimdienstmitarbeiter
                                                    Kampf gegen die antisemitische Rechte. Das eine Stand-                                               und Whistleblower Edward Snowden als meistgesuchter
                                                    bild »emigrierte« von Korfu (1891 – 1908) über Zwischen-                                             Mensch der USA in Moskau. Er beantragte in 21 Ländern
                                                    stationen in Hamburg (1910 – 1926) und in Altona (1927 –                                             Asyl, doch nur Russland gewährte es ihm – bis 2020.
                                                    1939) nach Toulon. Das andere, 1912 fertiggestellt, stand                                            Über Snowdens Verfolgung sprechen Regula Venske,
                                                    seit 1926 im Hamburger Stadtpark, wurde 1933 demontiert                                              Autorin und Präsidentin des PEN-Zentrums Deutschland,
                                                    und 1942 eingeschmolzen. Es steht als Nachschöpfung                                                  und Johannes Caspar, Hamburgischer Beauftragter für
                                                    durch Waldemar Otto seit 1982 auf dem Rathausmarkt.                                                  Datenschutz und Informationsfreiheit. Der Kulturarbeiter
                                                                                                                                                         Michael Friederici moderiert.
                                                    Veranstalter: Deutsch-Französische Gesellschaft Cluny
                                                    Hamburg e. V.                                                                                        Veranstalter: Michael Friederici / Schwarze Nächte
                                                                                                                                                         Förderer: Alfred Schnittke Akademie International

                                                    DIENSTAG , 28. APRIL , 19 UHR                                                                        DIENSTAG , 28. APRIL , 20 UHR
                                                    Warburg-Haus, Heilwigstraße 116, 20249 Hamburg                                                       Alfred Schnittke Akademie International
                                                    Eintritt frei, Spende willkommen                                                                     Max-Brauer Allee 24, 22765 Hamburg
                                                    Anmeldung bis 26. April unter info@cluny.de oder 040 / 89 70 92 33                                   Eintritt 10 Euro
                                                    Informationen unter www.cluny.de                                                                     Informationen unter www.schwarzenaechte.de

                                                    36                                                                                                                                                          37
29.4.       F I L M U N D G E SP R ÄC H                                                                                                                                                29.4.       G E SP R ÄC H

                                                                Peggy Parnass, Foto: © Mark Mühlhaus, attenzione photographers

                                                                                                                                                                                                                                                              Gert Marcus: Min kvadratur, Foto: © Françoise Ribeyrolles-Marcus
                                                                                                                                 Gert Marcus, Foto: © László Bogardy / Malmö Museums
Peggy Parnass –                                                                                                                                                                        Hamburger im Exil:
Überstunden an Leben                                                                                                                                                                   der Bildhauer Gert Marcus
Peggy Parnass’ Eltern wurden in Treblinka ermordet.                                                                                                                                    Der Hamburger Bildhauer Gert Marcus (1914 – 2008) floh
1939 kamen Peggy und ihr Bruder mit einem Kindertrans-                                                                                                                                 1933 als Jude nach Schweden. Dort erwarb er mit seinen
port nach Schweden und überlebten so den Holocaust.                                                                                                                                    großen Marmor-Skulpturen höchstes Ansehen, doch
Das Filmporträt gibt einen Einblick in Peggy Parnass’                                                                                                                                  in Hamburg wurde er erst 2015 von einer Bürgerinitiative
vielfältige Aktivitäten als Gerichtsreporterin, Journalistin,                                                                                                                          wiederentdeckt. Über deren erinnerungspolitische Erfolge
Schauspielerin, kämpferische Jüdin. Es geht um Liebe,                                                                                                                                  berichtet ihr Gründer Hans Nölke. Die Kunsthistorikerin
Leidenschaft und Wut, Politik und Kultur. Peggy Parnass                                                                                                                                Maike Bruhns erläutert die Bedeutung von Marcus’ Werk,
und der Filmemacher Jürgen Kinter werden bei Film-                                                                                                                                     und seine Witwe Françoise Ribeyrolles-Marcus schildert
vorführung und Gespräch anwesend sein.                                                                                                                                                 seine Arbeitsweise. Es moderiert die Autorin Susanne Wittek.

Veranstalter: KZ-Gedenkstätte Neuengamme                                                                                                                                               Veranstalter: Herbert und Elsbeth Weichmann-Stiftung,
                                                                                                                                                                                       Initiative Marcus und Dahl e. V. und Körber-Stiftung

                                                                                                                                                                                                                                              deutsch
                                                                                                                                                                                                                                                und
                                                                                                                                                                                                                                            französisch

MIT T WOCH, 29. APRIL , 18 UHR                                                                                                                                                         MIT T WOCH, 29. APRIL , 19 UHR
Gedenkstätte Plattenhaus Poppenbüttel                                                                                                                                                  KörberForum, Kehrwieder 12, 20457 Hamburg
Kritenbarg 8, 22391 Hamburg                                                                                                                                                            Eintritt frei
Eintritt frei                                                                                                                                                                          Anmeldung ab Mittwoch, 15. April, unter www.koerber-stiftung.de
Informationen unter www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de                                                                                                                                 Informationen unter www.marcus-und-dahl.de

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30.4.      KO N Z E RT                                                                                                                 2.5.      L E S U N G U N D G E SP R ÄC H

                                                                                                                                                                                                            Fahman Hussein, Foto: © Fahman Hussein
                                                                                              Ananya Azad, Foto: © Valeska Achenbach
                                                                      Foto: © Beate Bentele
Spektakel Dada:                                                                                                                        Ankommen 2: 2018
Der Ochse auf dem Dach                                                                                                                 Fahman Hussein aus Syrien und Ananya Azad aus Bangla-
Mehr als 100 Schülerinnen und Schüler der Stadtteilschule                                                                              desch lesen eigene Texte über ihre Flucht und ihr Ankom-
Eidelstedt bringen zusammen mit dem Hamburger                                                                                          men in Deutschland. Gedichte und Geschichten weiterer
Klavierduo Friederike Haufe und Volker Ahmels ein dadais­                                                                              Künstlerinnen und Künstler, die hier Zuflucht fanden, liest
tisches Spektakel auf die Bühne, das seinesgleichen sucht.                                                                             der Schriftsteller Sven j. Olsson, der auch das anschließen-
Werke der von den Nationalsozialisten verfolgten Kompo-                                                                                de Publikumsgespräch moderiert. Im Zentrum steht die
nisten Darius Milhaud, Erwin Schulhoff, Ingolf Dahl,                                                                                   Frage, wie man sich als Geflüchteter in der neuen Umge-
Dick Kattenburg und Alexandre Tansman werden durch                                                                                     bung zurechtfindet. Dabei sollen Parallelen zu historischen
Tanz, Theater und Rezitationen der Schülerinnen und                                                                                    Migrationsbewegungen thematisiert werden.
Schüler ergänzt und kommentiert. Ein Zusammentreffen
                                                                                                                                       Veranstalter: Verband deutscher Schriftstellerinnen und
auf Augenhöhe.                                                                                                                         Schriftsteller Hamburg sowie Verein Lenzsiedlung e. V.
                                                                                                                                       Förderer: Behörde für Kultur und Medien Hamburg
Veranstalter: Stadtteilschule Eidelstedt und Taste for School e. V.
Förderer: BürgerStiftung Hamburg und Hans-Kauffmann-Stiftung

                                                                                                                                                                                             arabisch,
                                                                                                                                                                                             deutsch,
                                                                                                                                                                                             englisch

DONNER STAG , 30. APRIL , 19 UHR                                                                                                       SAMSTAG , 2. MAI, 19. 30 UHR
Stadtteilschule Eidelstedt, Lohkampstraße 145, 22523 Hamburg                                                                           Bürgerhaus Lenzsiedlung, Julius-Vosseler-Straße 193, 22527 Hamburg
Eintritt 2 Euro                                                                                                                        Eintritt frei
Karten an der Abendkasse                                                                                                               Karten unter 040 / 43 09 67 30

40                                                                                                                                                                                                    41
3.5.      G E SP R ÄC H                                                                                                            ab 4.5.       AUS S T E L LU N G

                                                                                         Foto: © Körber-Stiftung / Claudia Höhne
                                                                       Foto: © Pixabay
Gehen oder bleiben?                                                                                                                Hier fühle ich mich zu Hause
Jüdisches Leben in Europa 2020                                                                                                     Die Fotoausstellung zeigt Porträts von Menschen, die in
Das Bild der »gepackten Koffer« ist wieder aktuell.                                                                                ihrer Heimat Kriegsopfern geholfen, Rechte von Mädchen
Wachsender Antisemitismus zwang in Deutschland und                                                                                 verteidigt oder Korruptionsskandale aufgedeckt haben.
Frankreich bereits Unzählige zur Auswanderung nach                                                                                 Sie wurden verfolgt und mussten ihr Land verlassen. Für
Israel. Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der                                                                            einige ist Hamburg zu einer neuen Heimat geworden.
jüdischen Gemeinschaft, von Medien und Wissenschaft,                                                                               Andere wollen so schnell wie möglich zurück in ihr Her-
darunter der Historiker Ralf Balke und der Journalist                                                                              kunftsland. Allen ist gemeinsam: Sie haben Orte, an denen
Gabriel Goldberg, wollen wir darüber sprechen, welchen                                                                             sie sich wohlfühlen. Der Fotograf Friedrun Reinhold hat
Bedrohungen und Angriffen Jüdinnen und Juden heute                                                                                 die Menschen zu ihren Lieblingsorten begleitet.
im Alltag ausgesetzt sind und wie unsere Gesellschaft
                                                                                                                                   Veranstalter: Körber-Stiftung
darauf reagieren muss.

Veranstalter: Deutsch-Israelische Gesellschaft e. V. und
Politisches Bildungsforum Hamburg der Konrad-Adenauer-
Stiftung e. V.

SONNTAG , 3. MAI, 19 UHR                                                                                                           AB MONTAG , 4. MAI
Politisches Bildungsforum Hamburg der Konrad-Adenauer-Stiftung e. V.                                                               Hamburg-Haus Eimsbüttel, Doormannsweg 12, 20259 Hamburg
HanseContor Esplanade, Stephansplatz 2 – 6, 20354 Hamburg                                                                          Öffnungszeiten: Montag bis Samstag, 10 bis 22 Uhr
Eintritt frei                                                                                                                      Eintritt frei, Informationen unter www.koerber-stiftung.de/exil
Anmeldungen ab Freitag, 3. April, unter kas-hamburg@kas.de

42                                                                                                                                                                                                   43
4.5.    G E SP R ÄC H                                                                                                                                  4.5.    VO RT R AG U N D KO N Z E RT

                                                                                                                             Rede
                                                                                                                            zum Exil

                                                                                                                                                                                                                               Majid Derakhshani, Foto: © Ali Bahrami und Sara Sabaghian
                                                              Foto: © Mark Mühlhaus, attenzione photographers
                                                              Joanna Fryczkowska im Gespräch 2017,

                                                                                                                Zohre Esmaeli, Foto: © Hannes Caspar
Gespräche mit Überlebenden des                                                                                                                         Rede zum Exil
KZ Neuengamme                                                                                                                                          Zohre Esmaeli wuchs in Afghanistan auf und kam nach
Nicht allen gelang die Flucht ins Exil. Welchen Blick haben                                                                                            abenteuerlicher Flucht nach Deutschland. Diese Erfahrung
Zeitzeuginnen und -zeugen auf das Exil damals und heute?                                                                                               nutzt sie für ihr umfangreiches Engagement: Nach inter-
Überlebende des KZ Neuengamme und seiner Außenlager                                                                                                    nationaler Modelkarriere ist sie heute soziale Aktivistin,
kommen mit ihren Angehörigen anlässlich der Gedenk­                                                                                                    Autorin und Unternehmerin. Nach ihrer Rede wird Majid
feiern zum 75. Jahrestag des Kriegsendes und der Befreiung                                                                                             Derakhshani mit seinem sechsköpfigen Ensemble »Asman«
der Konzentrationslager aus aller Welt in die Gedenkstätte.                                                                                            persische Gesänge und eigene Kompositionen aufführen.
Sie schildern eindrücklich ihre Haft, Überlebensstrategien                                                                                             Für seine Zusammenarbeit mit weiblichen Musikerinnen
und ihr Engagement gegen das Vergessen.                                                                                                                im Iran wurde ihm ein Einreise- und Berufsverbot erteilt,
                                                                                                                                                       er lebt seit einem Jahr in Deutschland im Exil.
Veranstalter: KZ-Gedenkstätte Neuengamme
                                                                                                                                                       Veranstalter: Ernst Deutsch Theater und Körber-Stiftung

MONTAG , 4. MAI, 10 UHR                                                                                                                                MONTAG , 4. MAI, 19 UHR
KZ-Gedenkstätte Neuengamme                                                                                                                             Ernst Deutsch Theater, Friedrich-Schütter-Platz 1, 22087 Hamburg
Jean-Dolidier-Weg 75, 21039 Hamburg, Eintritt frei                                                                                                     Eintritt 15 Euro / ermäßigt 7,50 Euro
Anmeldung / Information unter ulrike.jensen@bkm.hamburg.de                                                                                             Informationen / Tickets unter www.ernst-deutsch-theater.de
oder 040 / 428 13 15 19

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5.5.    AUS S T E L LU N G SE RÖ F F N U N G                                                                                                                                5.5.    VO RT R AG U N D O N L I N E- AUS S T E L LU N G

                                                                  Sammlung Memoria, Thomas B. Schumann, Thomas Kersten, Unna
                                                                  Gretchen Wohlwill: Werft in Dänemark (1936),

                                                                                                                               Schiff »Tel Aviv«, Foto: © German-Speaking
                                                                                                                               Jewry Heritage Museum Tefen / Israel
Bildende Künstlerinnen und Künstler                                                                                                                                         Auf dem Schiff:
im Exil von 1933 bis 1945                                                                                                                                                   »wie auf einer anderen Welt«
Mehr als tausend bildende Künstlerinnen und Künstler
                                                                                                                                                                            1933 bis 1945
wurden von den Nationalsozialisten ins weltweite Exil                                                                                                                       Anhand bisher unveröffentlichter Dokumente der Kunst-
getrieben. Die meisten von ihnen gerieten in Vergessen-                                                                                                                     förderin Ida Dehmel, des Rabbiners Joseph Carlebach und
heit – sehr zu Unrecht, wie die über 750 Werke umfassende                                                                                                                   des Kaufmanns Ernst Heymann zeichnen die Literatur-
»Sammlung Memoria« des Hermann-Kesten-Preisträgers                                                                                                                          wissenschaftlerin Sonja Dickow, die Kulturwissenschaft-
(2017) Thomas B. Schumann belegt. Sie ist Grundlage                                                                                                                         lerin Carolin Vogel und der Historiker Björn Siegel die
des in Bonn geplanten Exil-Museums. Eine eindrucksvolle                                                                                                                     Reise-, Flucht- und Migrationserfahrungen von 1933 bis
Auswahl ist in der Galerie im Georgshof zu sehen.                                                                                                                           1945 eindrucksvoll nach. Sie eröffnen tiefe Einblicke in
Zur Eröffnung führt der Sammler in die Ausstellung ein.                                                                                                                     die Ideen- und Gefühlswelt der Menschen auf dem
                                                                                                                                                                            Meer zwischen Vergnügung und Bildung, Flucht und
Veranstalter: Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.
                                                                                                                                                                            ungewisser Zukunft.

                                                                                                                                                                            Veranstalter: Institut für die Geschichte der deutschen Juden,
                                                                                                                                                                            Galerie Morgenland / Geschichtswerkstatt Eimsbüttel und
                                                                                                                                                                            Dehmelhaus Stiftung

DIENSTAG , 5. MAI, 18 UHR                                                                                                                                                   DIENSTAG , 5. MAI, 19 UHR
Alfred Toepfer Stiftung F.V.S., Galerie im Georgshof,                                                                                                                       Galerie Morgenland / Geschichtswerkstatt Eimsbüttel
Georgsplatz 10, 20099 Hamburg                                                                                                                                               Sillemstraße 79, 20257 Hamburg, Eintritt 3 Euro
Eintritt frei, Anmeldung erbeten unter 040 / 334 01 16                                                                                                                      Informationen unter Geschaeftszimmer@igdj-hh.de und
Ausstellung bis 18. Juni, Dienstag bis Donnerstag 14 bis 17 Uhr                                                                                                             www.galerie-morgenland.de

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6.5.     VO RT R AG                                                                                         6.5.    G E SP R ÄC H U N D KO N Z E RT

                                                                                                                                                                                                        Melina Paetzold, Foto: © Karoline Wolf
                                                                                             Ingolf Dahl, Foto: © Anthony Linick
Foto: Off-University

                       Exil als einziger Ausweg?                                                                                   Ingolf Dahl – Biografie eines
                       Hochschulen in der Türkei sind seit Jahrzehnten zentral-
                                                                                                                                   musikalischen Wanderers
                       staatlichen Eingriffen unterworfen. Julia Strutz von der                                                    Das Universaltalent Ingolf Dahl wurde in Hamburg geboren
                       Off-University e. V. in Berlin gibt einen Überblick über die                                                und musste zur Zeit des Zweiten Weltkriegs wegen seiner
                       jüngsten Entwicklungen, die Entlassung und juristische                                                      jüdischen Herkunft in die USA fliehen. In Los Angeles gelang
                       Verfolgung Tausender Wissenschaftlerinnen und Wissen-                                                       ihm eine erfolgreiche Karriere. Er wurde Professor an der
                       schaftler seit dem Putschversuch 2016. Sie präsentiert                                                      University of Southern California und arbeitete unter ande-
                       neue deutsch-türkische Initiativen im Exil zur Erhaltung                                                    rem mit Arnold Schönberg und Igor Stravinsky zusammen.
                       und Unterstützung des akademischen Lebens unter den                                                         Die Dahl-Biografin und Musikerin Melina Paetzold spricht
                       Bedingungen von Ausnahmezustand und Unterdrückung.                                                          über sein Leben und spielt mit der Klarinettistin Vanessa
                                                                                                                                   Klöpping eine seiner Kompositionen.
                       Veranstalter: TürkeiEuropaZentrum der Universität Hamburg und
                       Landeszentrale für politische Bildung                                                                       Veranstalter: Heine-Haus e. V. Hamburg
                                                                                                                                   Förderer: Claussen-Simon-Stiftung

                       MIT T WOCH, 6. MAI, 18 UHR                                                                                  MIT T WOCH, 6. MAI, 19 UHR
                       Asien-Afrika-Institut der Universität Hamburg, Flügel Ost, Raum 221                                         Heine-Haus e. V., Elbchaussee 31, 22765 Hamburg
                       Edmund-Siemers-Allee 1, 20146 Hamburg                                                                       Eintritt 10 Euro, Mitglieder 5 Euro, Studierende 3 Euro
                       Eintritt frei                                                                                               Karten unter info@heine-haus-hamburg.de oder 040/ 39 19 88 23
                       Informationen unter tez.aai@uni-hamburg.de                                                                  Informationen unter www.heine-haus-hamburg.de

                       48                                                                                                                                                                          49
7.5.   G E SP R ÄC H                                                                                                                            7.5.     F I L M U N D G E SP R ÄC H

                                                                                                      Patrice G. Poutrus, Foto: © Marco Fechner
Miriam Rürup, Foto: © Georg Wamhof

                                                                                                                                                  Jamil Jalla, Foto: © mikara film
                                     Umkämpftes Asyl –                                                                                                                               »Auf Leben und Tod«
                                     eine Geschichte des Asylrechts                                                                                                                  von und mit Jamil Jalla
                                     Der Historiker Patrice G. Poutrus (Universität Erfurt) erklärt                                                                                  Der junge afghanische Filmemacher Jamil Jalla floh 2015
                                     in seinem 2019 erschienenen Buch »Umkämpftes Asyl«                                                                                              aus seiner Heimat nach Deutschland. Gemeinsam mit dem
                                     die Entwicklung des deutschen Asylrechts vor dem Hinter-                                                                                        Film­produzenten Michael Rabe und mit Unterstützung
                                     grund der politisch-moralischen Orientierung der Gesell-                                                                                        deutscher Freunde drehte er eine Videodokumentation.
                                     schaft von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart.                                                                                             Sie fragt nach Parallelen zwischen den Schicksalen
                                     Mit ihm diskutiert Miriam Rürup, Direktorin des Instituts                                                                                       Geflüchteter im Zweiten Weltkrieg und von Menschen
                                     für die Geschichte der deutschen Juden, die unter anderem                                                                                       heute in Schlauchbooten vor Malta, Lesbos und Lam-
                                     zur Geschichte von Migration, Staatsbürgerschaft und                                                                                            pedusa. Und sie erzählt von Heimatverlust und Trauma,
                                     Staatenlosigkeit arbeitet.                                                                                                                      von Identitätssuche, Hoffnung und Neuanfängen.
                                                                                                                                                                                     Im Anschluss gibt es Gelegenheit zu einem Gespräch
                                     Veranstalter: Refugee Law Clinic Hamburg und
                                     Fachschaftsrat Rechtswissenschaft der Universität Hamburg
                                                                                                                                                                                     mit den Filmemachern.

                                                                                                                                                                                     Veranstalter: Verein Bergedorfer für Völkerverständigung und
                                                                                                                                                                                     mikara dr. michael rabe filmproduktion

                                     DONNER STAG , 7. MAI, 18. 30 UHR                                                                                                                DONNER STAG , 7. MAI, 19 UHR
                                     Rechtshaus Hörsaal, Rothenbaumchaussee 33, 20146 Hamburg                                                                                        Haus im Park, Gräpelweg 8, 21029 Hamburg
                                     Eintritt frei, Informationen unter www.jura.uni-hamburg.de                                                                                      Eintritt frei
                                                                                                                                                                                     Informationen unter www.fluechtlingshilfe-bergedorf.de und
                                                                                                                                                                                     www.mikara-film.de

                                     50                                                                                                                                                                                                             51
7.5.    I N T E R K U LT U R E L L E R S A LO N                                                                                                                              7. – 9.5.       P E R FO R M A N C E

                                                                    Collage: © Fotolia.com, hakinmhan, pawopa3336 (Tür) und

                                                                                                                              My Body Belongs to Me, Foto: © Andreas Etter
                                                                    Ursula Günther (Wortwolke)
Grenzgänge:                                                                                                                                                                  My Body Belongs to Me
Wagnis – Fremdheit – Zukunft                                                                                                                                                 Laila Soliman (Kairo) und Ruud Gielens (Antwerpen)
Grenzgänge – innere wie äußere – und die damit verbunde-                                                                                                                     entwickelten gemeinsam mit einer Gruppe selbst organi-
nen Wagnisse gehören zum Exil. Der interkulturelle Salon                                                                                                                     sierter, vorwiegend aus dem Sudan stammender Frauen
lädt mit musikalischen und literarischen Annäherungen                                                                                                                        die Performance »My Body Belongs to Me«, die sich mit
an Frankreich, Deutschland und Georgien dazu ein,                                                                                                                            weiblicher Genitalverstümmelung auseinandersetzt.
sich von vergangenen und aktuellen Narrativen zum Exil                                                                                                                       Einige der Frauen, die heute in Deutschland im Exil leben,
berühren zu lassen und darüber ins Gespräch zu kommen.                                                                                                                       wurden selbst Opfer, andere konnten rechtzeitig fliehen.
Impulse für Denkexperimente kommen von zwei künstle-                                                                                                                         In der Performance geht es um ihren Kampf, den Heilungs-
rischen Grenzgängerinnen: der Musikerin und Schau-                                                                                                                           prozess und den Umgang mit dem Thema hier und in
spielerin Véronique Elling und der Schriftstellerin Nino                                                                                                                     den Heimatländern.
Haratischwili.
                                                                                                                                                                             Veranstalter: Kampnagel (Im Rahmen von »Exil heute –
Veranstalter: Ev.-Lutherischer Kirchenkreis Hamburg-Ost,                                                                                                                     künstlerische Produktionsresidenzen«, einer gemeinsamen
Arbeitsstelle Ökumene – Interkulturelle Kirche                                                                                                                               Initiative von Kampnagel und Körber-Stiftung)
                                                                                                                                                                             Förderer: Kulturstiftung des Bundes, Goethe-Institut
                                                                                                                                                                                                                               arabisch,
                                                                                                                                                                                                                                Übertitel
                                                                                                                                                                                                                               deutsch u.
                                                                                                                                                                                                                                englisch

DONNER STAG , 7. MAI, 19 UHR                                                                                                                                                 DONNER STAG , 7. MAI, BIS SAMSTAG , 9. MAI, JE WEIL S 20 UHR
TONALi Saal, Kleiner Kielort 3 - 5, 20144 Hamburg                                                                                                                            Kampnagel, Jarrestraße 20, 22303 Hamburg
Eintritt 18 Euro (VVK) / ermäßigt 15 Euro / Abendkasse 20 Euro                                                                                                               Eintritt 18 Euro / ermäßigt 9 Euro
(Getränke und orientalisches Fingerfood inkl.)                                                                                                                               Informationen unter www.kampnagel.de
Karten: interkultur@kirche-hamburg-ost.de oder 040 / 519 00 09 15

52                                                                                                                                                                                                                                      53
ab 8.5.        AUS S T E L LU N G                                                                      8.5.     G E SP R ÄC H
Objektkosmos aus Syria 2087, Foto: © Anna Banout, courtesy of the artist

                                                                                                                                                                                                                                                 Nino Haratischwili, Foto: © dannymerz Sollsuchstelle
                                                                                                                                              Ayhan Salar, Foto: © Orhan Simsek
                                                                           Syria 2087 – Fossilien der Zukunft                                                                     Fernes Grab?
                                                                           Was wäre, wenn die syrische Bevölkerung auf den Mars
                                                                                                                                                                                  Exil und Totengedenken
                                                                           auswandern würde? Welche Dinge würden die Menschen                                                     Formen des Totengedenkens helfen, sich zu erinnern und
                                                                           mitnehmen? Wie erinnern sie ihre Kultur, die ihren Ort,                                                sich einer kulturellen Gemeinschaft zu versichern. Was
                                                                           ihre Objekte und ihre Alltagsrituale durch Zerstörung                                                  aber, wenn Flucht und Exil Familiengräber unerreichbar
                                                                           und Flucht verloren hat? Die polnisch-syrische Designe-                                                machen und die eigene Bestattung in »fremder Erde«
                                                                           rin Anna Banout nimmt den Flug des ersten syrischen                                                    bevorsteht? Im Gespräch mit der Autorin Nino Haratisch-
                                                                           Kosmonauten Mohamed Ahmed Faris im Jahr 1987 in                                                        wili, dem Filmregisseur Ayhan Salar und der Religions-
                                                                           den Weltraum zum Ausgangspunkt für ein Experiment:                                                     wissenschaftlerin Gerdien Jonker spürt die Germanistin
                                                                           Sie stellt sich vor, wie die Tradition und Kultur Syriens                                              Doerte Bischoff den Herausforderungen und Verän-
                                                                           auf den Mars trifft.                                                                                   derungen der Totenmemoria nach, die durch Exil und
                                                                                                                                                                                  Migration entstehen.
                                                                           Veranstalter: Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
                                                                           Förderer: Polnisches Institut Berlin                                                                   Veranstalter: Walter A. Berendsohn Forschungsstelle für
                                                                                                                                                                                  deutsche Exilliteratur und Katholische Akademie
                                                                                                                                                                                  Förderer: P. Walter Jacob Stiftung

                                                                           FREITAG , 8. MAI, BIS SONNTAG , 25. APRIL 2021                                                         FREITAG , 8. MAI, 19 UHR
                                                                           Museum f. Kunst u. Gewerbe Hamburg, Steintorplatz, 20099 Hamburg                                       Katholische Akademie, Herrengraben 4, 20459 Hamburg
                                                                           Eintritt 12 Euro / ermäßigt 8 Euro / Jugendliche unter 18 frei                                         Eintritt 9 Euro / ermäßigt 6 Euro
                                                                           Informationen unter service@mkg-hamburg.de, 040 / 428 13 48 80                                         Anmeldung unter programm@kahh.de oder 040 / 36 95 20
                                                                           oder www.mkg-hamburg.de                                                                                Informationen unter www.kahh.de

                                                                           54                                                                                                                                                               55
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