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EXKURSION LUFG BB                   DRESDEN - WARSCHAU - BERLIN

Das Lehr-und Forschungsgebiet Baubetrieb und Bauwirtschaft
organisierte vom 07. bis 11. Oktober 2019 eine Exkursion
über Dresden nach Warschau und Berlin. Die 40 teilnehmenden
Studierenden der Fakultät für Architektur und Bauingenieur-
wesen konnten beim abwechslungsreichen Baustellenprogramm     Fakultät für Architektur
                                                              und Bauingenieurwesen
einen Bezug zwischen bereits erlerntem Theoriewissen mit
der Praxis herstellen.
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                                                                                           AGENDA
                            TAG 1
                            WUPPERTAL - DRESDEN
                            BESICHTIGUNG RUDOLF-HARBIG-STADION
                            FA. BAM DEUTSCHLAND

                            TAG 2
                            DRESDEN - WARSCHAU
                            BAUSTELLENBESICHTIGUNG VARSO TOWER
                            FA. HB REAVIS GERMANY

                            TAG 3
                            WARSCHAU
                            STADTFÜHRUNG WARSCHAU
                            BAUSTELLENBESICHTIGUNG RONDO DAS-
                            ZYNSKIEGO GENERATION PARK
                            FA. SKANSKA

                            TAG 4
                            WARSCHAU - LODZ - BERLIN
                            BESICHTIGUNG STAHLBAUTEILEWERK
                            FA. GOLDBECK

                            TAG 5
                            BERLIN - WUPPERTAL
                            BAUSTELLENBESICHTIGUNG
                            BUNDESMINISTERIUM FÜR GESUNDHEIT
                            FA. BAM DEUTSCHLAND/HOCHTIEF

MONTAG BIS FREITAG,
07.-11.Oktober.2019
Im   Anschluss an die Exkursion fertigten die Studierenden in zehn Gruppen je-
weils einen Bericht über die Exkursion an. Auf den folgenden Seiten finden Sie
                                                                                 Fakultät für Architektur
die einzelnen Exkursionsberichte.                                                und Bauingenieurwesen
Lehr- und Forschungsgebiet Baubetrieb und Bauwirtschaft

Carla Pütz, Nils Koch to Krax, Daiki John Feller und Maike Eilers
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Bergische Universität Wuppertal

Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen

Lehr- und Forschungsgebiet Baubetrieb und Bauwirtschaft

EXKURSIONSBERICHT
OKTOBER 2019
                                  AUFBAU:
                                  A.   PROJEKT
                                  B.   ABLAUF DER BESICHTIGUNG
                                  C.   POSITIVE/NEGATIVE ERKENNTNISSE
                                  D.   FAZIT

Berichtersteller:

Christoph Lange
Sven Malama
Lucie Kreß
Florian Sacher
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EXKURSIONSBERICHT// TAG 1

A. PROJEKT: Rudolf-Harbig-Stadion Dresden

Das Dresdener Rudolf-Harbig-Stadion, Heimspielort der SG Dynamo Dresden, wurde im Jahr 2009 als Neubau
eröffnet und hat eine Kapazität von etwa 32.000 Zuschauern.

Nach vielen Namenswechseln des Stadions durften die Fans und Vereinsmitglieder 2018 über den Stadionnamen
entscheiden. Die aktuellen Hauptsponsoren wollten auf eine Benennung mit Firmennamen verzichten und nur
kleine Firmenlogos neben dem traditionellem Stadionnamen abbilden. Zur Wahl standen „Dynamo-Stadion“ und
„Rudolf-Harbig-Stadion“. Beides Namen, die das Stadion in der Vergangenheit bereits getragen hatte und mit vielen
Emotionen und Erinnerungen verbunden sind. In der Abstimmung fiel die Wahl mit 54% auf den Namen „Rudolf-
Harbig-Stadion“.

Die Geburtsstunde der SG Dynamo Dresden wird auf das Jahr 1953 datiert. In diesem Jahr spaltete sich die
Fußballabteilung vom Sportverein Dynamo ab, der sich neben dem Fußball überwiegend durch Leichtathletik
kennzeichnet.

BERGISCHE UNIVERSITÄT WUPPERTAL                                                                               [2]
LEHR- UND FORSCHUNGSGEBIET BAUBETRIEB UND BAUWIRTSCHAFT
UNIV.-PROF. DR.-ING. MANFRED HELMUS
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EXKURSIONSBERICHT// TAG 1

B. ABLAUF DER BESICHTIGUNG

Die Führung durch das bereits fertiggestellte Stadion teilte sich in zwei Teile auf: eine klassische Stadionführung
und eine gesonderte Führung mit einem Stadiontechniker, der auf ingenieurspezifische Aspekte der
Stadionkonstruktion einging.

Das Stadion und seine Räumlichkeiten

Für das Stadion gab es die Vorgabe einer neutralen
Farbgebung ohne Vereinslogos, um eine möglichst
neutrale Umgebung für jegliche Veranstaltungen zu
erzeugen. Von Anfang an war geplant, das Stadion nicht
allein für die Fußballspiele von Dynamo Dresden zu
nutzen, sondern auch für weitere Events, insbesondere
die Austragung von Spielen des American Football
Vereins Dresden Monarchs. Daher wurden statt der
Vereinsfarben von Dynamo Dresden (Weinrot und Weiß)
die Farben des Stadtwappens von Dresden (Schwarz und
Gelb) verwendet. Auf der Tribüne im Nordwesten des
Stadions ist aus diesem Grund lediglich der Schriftzug
„Dresden“ zu lesen, den vermeintlich dazugehörigen
Schriftzug „Dynamo“ sucht man vergeblich. Nur das
große Logo des Dynamo Dresden wurde auf Wunsch der
Fans und Vereinsmitglieder in Form verschiedenfarbiger Abbildung 1: Innenraum des Stadions
Sitze im Südwesten des Stadions abgebildet. Dies weicht
zwar von den Vorgaben ab, zeugt aber von der
Verbundenheit zum Verein.

Von den 32.000 Zuschauerplätzen im Stadion sind ca. 19.000 gewöhnliche Sitzplätze, der Rest entfällt auf die
Stehplätze für Heim- und Gastfans, VIP- und Logen-Sitzplätze und die Plätze für Reporter aus Presse, Radio und
Fernsehen.

                                                                   Der      VIP-Bereich     befindet    sich     im
                                                                   Hauptgebäude          und        der      daran
                                                                   angeschlossenen Tribüne im Südosten des
                                                                   Stadions. Neben der Lage zeichnen sich die
                                                                   Sitzplätze gegenüber normalen Plätzen durch
                                                                   Belederung und eigene Becherhalter aus.
                                                                   Zusätzlich steht den VIP-Gästen der
                                                                   Restaurant-     und       Cateringbereich     im
                                                                   Hauptgebäude mit direktem Zugang zu den
                                                                   VIP-Plätzen zur Verfügung. Der Innenbereich
                                                                   erstreckt sich über zwei Etagen, unmittelbar
                                                                   darüber befinden sich die Logen. VIP-Tickets
                                                                   kosten pro Spiel etwa 300€, Logen können für
                                                                   50.000€ je Saison mit einer Mietdauer von drei
                                                                   Jahren angemietet werden und dürfen vom
                                                                   Mieter individuell eingerichtet werden. Sie sind
                                                                   überwiegend an Unternehmen vermietet,
                                                                   einige jedoch auch an Privatpersonen.
Abbildung 2: Blick aus dem VIP-Bereich ins Stadioninnere

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EXKURSIONSBERICHT// TAG 1

Kameras und Reporter

Über den Logen befinden sich 150 Sitzplätze für Reporter aus Presse und Radio. Fernsehreporter
und -kommentatoren hingegen sitzen auf der gegenüberliegenden Seite des Stadions, weil sich dort, entgegen der
Vorgaben des DFB, die Hauptkamera befindet.

Die Platzierung des Kamerasystems war nur mit einer Ausnahmegenehmigung möglich, aber auch nötig, denn
durch die Ausrichtung des Stadions wird die Seite des Hauptgebäudes nachmittags von der Sonne beschienen. Da
aber nur der DFB und nicht die FIFA diese Ausnahme gestattet hat, musste zur Frauenfußball-WM 2011 das
gesamte Kamerasystem im Stadion auf die entgegengesetzte Seite umgebaut werden.

Das Spielfeld und Veranstaltungen

Der Rasen im Stadion kann wegen der ungünstigen
Bedingungen nicht ohne Weiteres auf dem Spielfeld gedeihen.
Er muss künstlich am Leben gehalten werden, indem er mittels
einer mobilen Lichtanlage besonnt wird. Grund dafür ist das weit
ins Stadioninnere hineinragende Dach, weshalb nur zeitweise
Sonne auf das Spielfeld scheint. Einige Bereiche liegen auch
permanent im Schatten. Darüber hinaus ist die Luftzirkulation im
Stadion eingeschränkt, eine zusätzliche Belüftungsanlage für
der Rasen wie in anderen Fußballstadien gibt es nicht. Um mehr
natürliches Licht ins Stadion einfallen zu lassen wurden die
inneren zehn Meter des Daches mit Plexiglas ausgeführt,
dennoch liegt der Rasen im südwestlichen Spielfeldbereich
permanent im Schatten. Um die gewünschte Qualität des
Spielfeldes für die Fußballspiele zu erreichen, wird der Rasen
zwei Mal im Jahr ausgetauscht. Dies geschieht am Ende der
Winter- und Sommerpause der Bundesliga. Der Rasenwechsel
kostet 150.000€ und dauert eineinhalb Tage, im Anschluss kann
der Rasen sofort bespielt werden, optimal ist es allerdings, wenn
der Rasen Zeit hat sich im Untergrund zu verwurzeln. Das
Stadion besitzt eine Rasenheizung. Dem durchströmenden
Wasser des Rohrsystems darf aber kein Frostschutzmittel
zugegeben      werden,     da    das     Stadion      in    einem
Trinkwasserschutzgebiet liegt. Dies führt bei hin und wieder im
Stadion ausgetragenen Eishockeyspielen zu einem Problem. Abbildung 3: Mobile Besonnungsanlage auf dem
Würde die Eisfläche einfach im Stadioninneren erzeugt werden, im Schatten liegenden Spielfeld
würden, trotz einer angeschütteten Pufferfläche aus Sand, durch den Kühlungsprozess die Rohre der
Spielfeldheizung zufrieren und es könnte zu Frostschäden kommen. Um aber trotzdem in der Arena Eishockey
spielen zu können, entschied man sich, parallel zur Herstellung der Eisfläche die Spielfeldheizung zu betreiben,
um das Zufrieren der Rohre zu vermeiden. Beide Systeme verbrauchen so viel Energie, dass dieser Bedarf nicht
von der hauseigenen Technik gedeckt werden kann. Hierfür werden für den Zeitraum vor und während der
Veranstaltung zusätzlich drei Dieselgeneratoren auf dem Parkplatz bereitgestellt.

Andere Events im Rudolf-Harbig-Stadion sind beispielsweise Konzerte, von denen im Sommer 2019 fünf
stattfanden. Seit einigen Jahren wird das Stadion in den Spielpausen der Bundesliga für Veranstaltungen abseits
des Fußballs mit wachsendem Erfolg vermarktet. Um das Spielfeld währenddessen zu schonen, wird der Rasen
mit Folie und teils zusätzlichen Platten, insbesondere im stark belasteten Bereich der Bühne, abgedeckt.

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Die Stadiontechnik

Die Technikzentrale befindet sich hinter den Sitzplätzen für Presse und Radio unter dem Stadiondach. An dieser
Stelle hat man aus einer Schwachstelle des alten Stadions gelernt. Dort befand sich die Technikzentrale auf Höhe
des Rasens und wurde überflutet.

Während eines Fußballspiels ist der Stromverbrauch vergleichbar mit dem Jahresbedarf einer dreiköpfigen Familie.

                                                                      Um das Flutlicht und weitere an der
                                                                      Dachkonstruktion montierte technische
                                                                      Anlagen zu überprüfen und zu warten,
                                                                      wird einmal pro Jahr eine mobile
                                                                      Hebebühne im Stadion eingesetzt. Von
                                                                      dort aus wird innerhalb von 14 Tagen
                                                                      sämtliche unter dem Dach befindliche
                                                                      Technik gecheckt. Bei akuten Problemen
                                                                      und     Aufgaben      außerhalb      dieser
                                                                      Zeitspanne und vor allem an Stellen, die
                                                                      mittels Hebebühne nicht zugänglich sind,
                                                                      kommen Industriekletterer zum Einsatz,
                                                                      beispielsweise, wenn für ein Konzert
                                                                      zusätzliche Boxen unter dem Dach
                                                                      montiert werden sollen. Der Einsatz von
                                                                      Industriekletterern   ist   jedoch     sehr
                                                                      kostenintensiv.      Insbesondere        im
                                                                      Vergleich zu den Arbeiten von der
                                                                      Hebebühne,            weshalb           das
Abbildung 4:Dachkonstruktion mit technischen Anlagen                  Stadionmanagement Aufgaben für die
                                                                      Industriekletterer über längere Zeiträume
sammelt, wie beispielsweise den Austausch von defekten Leuchtmitteln, um die Industriekletterer möglichst effektiv
unter Aufwendung weniger Arbeitsstunden einsetzen zu können. Am Stadiondach ist eine LTE-Anlage installiert,
welche den Fans während der Fußballspiele schnelles mobiles Internet zur Verfügung stellt. Während der Einsätze
von Industriekletterern muss die Anlage jedoch deaktiviert werden, da ihre intensive Strahlung bei Arbeiten in
unmittelbarer Nähe Kopfschmerzen auslösen kann.

Alt gegen Neu und die Standortwahl

Gegenüber dem alten Stadion wurde das neue
Stadion um etwa 25 Meter in südwestliche Richtung
versetzt gebaut. Aufgrund der größeren Höhe des
neuen Stadions, hätte das benachbarte Freibad im
Schatten gelegen. An den vorherigen Standort
erinnert lediglich die alte Anzeigetafel, die aus
Nostalgiegründen erhalten wurde. Während der
Bauphase hatte Dynamo Dresden nicht die
Möglichkeit in ein anderes Stadion auszuweichen,
daher wurden die Heimspiele weiterhin im im Bau
befindlichen Stadion ausgetragen. Um dies zu
ermöglichen, wurde gestattet, die Spiele auf einem
um vier Meter gekürzten Spielfeld auszutragen.
Zusätzlich musste vor jedem Heimspiel das gesamte
Stadion abgenommen werden, da sich durch die
Bauarbeiten beispielsweise Fluchtwege ständig
                                                   Abbildung 5: Alte Anzeigetafel außerhalb des Stadions
änderten.

Im alten Stadion befand sich der Gästeblock auf der Ostseite des Stadions. Dies führte dazu, dass die Gästefans
nach den Spielen auf dem Weg zum Bahnhof auf Fans von Dynamo Dresden stießen, was zu gewaltsamen
Auseinandersetzungen führte. Auf dieses Problem wurde beim Neubau des Stadions eingegangen, sodass nun die
Gästefans auf der Westseite des Stadions platziert werden. Nach dem Spiel haben sie den kürzesten Weg zum
Bahnhof. Zudem sorgt die Polizei dafür, dass es zu weniger Konfrontationen beider Gruppen kommt.

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EXKURSIONSBERICHT// TAG 1

Entgegen dem aktuellen Trend Stadien „auf der grünen Wiese“ außerhalb der Städte zu bauen (vgl. Allianz-Arena
München, Opel Arena Mainz, PreZero Arena Hoffenheim), entschied man sich in Dresden, trotz beengter
Platzverhältnisse, dazu, das neue Stadion am selben Ort wie das vorherige Stadion in der Innenstadt zu bauen.
Somit sparte man sich die Kosten für neue Infrastruktur und konnte mit einer Summe von 46 Mio. € ein für diese
Größe sehr preiswertes Stadion bauen. Das größentechnisch vergleichbare Stadion in Hoffenheim kostete mit über
90 Mio. € fast das Doppelte.

Da das Stadion im innerstädtischen Bereich liegt, war absehbar, dass es zu beengten Platzverhältnissen kommen
würde. Auf Grund der nahegelegenen Lennéstraße war es schwierig, genügend Raum für Parkplätze und
Entfluchtungsflächen zu schaffen. Es wurde sogar diskutiert, zusätzliche Fläche zu schaffen, indem die Straße
unterirdisch in einen Tunnel verlegt wird, diese Überlegung wurde aber wegen zu hoher Kosten schnell wieder
verworfen.

Ein Stadion aus Fertigteilen

Das Tragsystem des Stadions besteht aus vier ovalförmig angeordneten, nach innen kleiner werdenden
Stützenreihen, auf denen Spannbetonträger als Dreifeldträger aufgelagert sind. Auf den Spannbetonträgern
wiederum lagern Fertigteile, aus denen die Tribünen bestehen.

Für die Fertigteile wurde eigens eine Feldfabrik auf dem Parkplatz
des Stadions errichtet, da insgesamt knapp 3.000 Fertigteile zu
produzieren waren. Insbesondere die bereits erwähnten
Spannbetonbalken führten zu dieser Entscheidung, da ein
Straßentransport auf Grund ihrer Geometrie und dem Gewicht von
70 Tonnen je Träger undenkbar gewesen wäre. Für die
Spannbetonträger wurde als maximaler Belastungszustand das
Ausheben aus dem Spannbett ermittelt. Die Träger wurden per
Lastwagen die Strecke von etwa 100 Metern zur Stadionbaustelle
bewegt und dort mittels eines Krans an ihren Bestimmungsort
gehoben. Allein für die Tribünen wurden 1.385 Fertigteile
hergestellt, die für den maximalen Lastzustand „hüpfende
Zuschauermenge“ bemessen wurden. Zusätzlich wurde für das
gesamte Stadion eine Eigenfrequenzanalyse durchgeführt, infolge
derer man zu dem Entschluss kam alle Tribünenfertigteile
vorgespannt herzustellen. Da viele verschiedene Fertigteile
gefertigt wurden und dementsprechend auch bemessen werden
mussten, liegen jetzt nach Baufertigstellung viele Ordner voller
Akten im Archiv, die vermutlich nie wieder angesehen werden.

Die Aussteifung des Stadions erfolgt durch Kreuzverbände, welche
zwischen den äußersten Stützen angeordnet sind. Für den Entwurf
des Stadions gab es eine Reihe von Auflagen, ohne die das
                                                                 Abbildung 6: Stützen, Spannbetonträger und
Bauprojekt nicht genehmigt worden wäre. So zum Beispiel, dass
                                                                 Spanbetontribünenelemente
die maximale Stadionhöhe die Höhe der Baumkronen im
benachbarten Großen Garten nicht übersteigen darf und sich das Stadion in die Umgebung einfügen soll. Daher
wurde darauf verzichtet das Stadion von außen mit Wänden auszusteifen. Hierdurch konnte die offene Struktur des
Stadions erhalten bleiben.

Das Abbruchmaterial des alten Stadions wurde als Anschüttung für das neue Stadion verwendet, sodass dieses
nun sechs Meter erhöht steht. Dennoch wurden die Stützen nicht auf der Anschüttung, sondern auf der
Geländeoberkante gegründet, sodass die Stützen noch sechs Meter durch die Anschüttung in den Boden ragen
ehe das Fundament beginnt.

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EXKURSIONSBERICHT// TAG 1

D. FAZIT

Das Rudolf-Harbig-Stadion ist das steilste Einrangstadion
Deutschlands und nach Aachen auch das zweitgrößte, gemessen
an der Zuschauerkapazität. Dies ist bedingt durch die geringe
Flächenverfügbarkeit. So sparte man an Stadiongrundfläche,
indem die Stahlbetonträger der Tribünen nach oben hin steiler
werden und der Bereich zwischen Spielfeld und Tribünen kaum
größer als die Mindestmaße des DFB gestaltet wurde. Um Stützen
im Stadioninneren zu vermeiden, wird die Dachkonstruktion allein
nach außen abgespannt. Zur Lennéstraße hin war dies jedoch
nicht möglich, folglich sind dort einige Stützen im Innenraum zu
finden. Der Großteil jedoch liegt im Inneren des VIP-Bereiches,
sodass nur vier Stützen im Bereich der Tribünen stehen und
dadurch Plätze mit eingeschränkter Sicht entstehen.

Da im Rudolf-Harbig-Stadion durch die geringe Kapazität keine
Länderspiele ausgetragen werden dürfen, wurde über eine
Stadionerweiterung nachgedacht. Als einzige Möglichkeit dafür
wurde, mangels zur Verfügung stehender Fläche, eine
Erweiterung zum Suprastadion in Erwägung gezogen. Bei dieser
Bauart werden die Tribünen senkrecht balkonartig in die Höhe
gebaut, sodass das Stadion trotz größerer Kapazität nicht
zusätzlich in die Breite wachsen muss. Die Umsetzung würde aber
schätzungsweise 60 Mio. € kosten und weitere Probleme
bezüglich Parkplatzsituation und Entfluchtungsflächen mit sich Abbildung 7: Stehplatztribüne im
                                                                Nordosten des Stadions
bringen. Abgesehen davon besteht die Sorge, dass weniger
Zuschauer zu wenig attraktiven Spielen kommen, da durch wenige
belegte Plätze die Atmosphäre im Stadion verloren geht.

Insgesamt bietet das Rudolf-Harbig-Stadion ein anschauliches Beispiel, um insbesondere Standortfragen bezüglich
eines Stadionbaus zu diskutieren. Viele konstruktive Ausführungen des Stadions sind auf die gegebenen
Randbedingungen zurückzuführen und hätten an einem anderen Standort anders ausgeführt werden können. Der
Bau des Stadions zeigt jedoch, dass auch der Neubau an einem bestehenden Standort durch ein durchdachtes
Konzept realisiert werden kann und insbesondere im Hinblick auf die Baukosten auch wirtschaftlich sein kann.

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Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen

Lehr- und Forschungsgebiet Baubetrieb und Bauwirtschaft

EXKURSIONSBERICHT
OKTOBER 2019

                                  AUFBAU:
                                  A.   PROJEKT
                                  B.   ABLAUF DER BESICHTIGUNG
                                  C.   POSITIVE/NEGATIVE ERKENNTNISSE
                                  D.   FAZIT

Berichtersteller:

Axel Ahlhaus,
Guido Basten
David Grüterich
Simon Watermeier
EXKURSIONSBERICHT// TAG 1

A. PROJEKT

Die diesjährige Exkursion des Lehr- und Forschungsgebietes Baubetrieb und Bauwirtschaft führte uns in mehrere
Städte. Beginnen sollte die fünftägige Exkursion mit einem Ausflug in das Stadion der Stadt Dresden. Dieses
wurde im Jahr 2009 neu gebaut und ist seitdem Austragungsort für Fußballspiele, Konzerte und weitere
Großevents. Eigentümer des Rudolfs-Harbig-Stadions ist die Stadt Dresden. Betreiber ist die Stadion Dresden
Projektgesellschaft mbH & Co. KG. Das Stadion fasst 32.123 Zuschauer und verfügt über einen pflegeintensiven
Naturasen der in regelmäßigen Abständen komplett ausgetauscht wird. Bislang wichtigstes Ereignis in der Arena
war die Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft im Jahr 2011.

Die Bauzeit betrug zwei Jahre (2007-2009) und wurde während aktivem Spielbetrieb realisiert. Die Spielstätte ist
in zentraler Innenstadtnähe erbaut und steht (fast) an derselben Stelle wie die bereits 1923 erbaute Kampfbahn
Dresden. Der Neubau der Arena kostete 46 Mio. €.

Der Rasen ist im Station wegen der ungünstigen Licht- und Luftverhältnisse auf lange Sicht nicht überlebensfähig.
Im Randbereich vor dem Dynamo Logo herrscht z. B. permanent Schatten. Dieser Bereich muss deshalb
künstlich besonnt werden. (siehe Bild)
Zusätzlich wird wie bereits erwähnt 2 mal Jährlich der Rasen komplett ausgetauscht. Der Wechsel der
Rasenfläche benötigt etwa 1 1/2 Tage und findet jeweils zum Ende der Bundesligapausen statt.
Nach dem Wechsel ist der Rasen sofort Bespielbar.
Für großen Veranstaltungen, bei denen sich viele Personen auf der Spielfläche des Stadions befinden, wird der
Rasen zum Schutz mit Folien und Platten abgedeckt.

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Der Neubau des Stadions wurde auf einer 6 Meter hohen Aufschüttung aus dem Abbruchmaterial des Alten
Stadions errichtet. Das Tragsystem besteht aus 4 Stützreihen welche von innen gesehen nach außen immer
höher werden. Die Fundamente der stützen befinden sich auf Höhe vor der Aufschüttung (6 Meter). Auf ihnen
liegt jeweils ein 70 Tonnen schwerer Stahlbetonbalken, welcher so einen Dreifeldträger bildet. Der maximale
Belastungszustand dieser Träger tritt dabei nicht während des eingebauten Zustandes auf, sondern wurde bereits
beim Ausheben aus dem Spannbett erreicht. Zur Anfertigung dieser Stahlbetonbalken wurde extra eine eigene
Feldfabrik an der Baustelle errichtet da es wegen des Gewichtes und der Größe nicht möglich war die Balken
über die Straße zur Baustelle zu transportieren. Die Konstruktion wird dann durch einen Kreuzverband von außen
Ausgesteift. Generell wurde beim Bau ein hoher Anteil an Fertigteilen verwendet. Insgesamt wurden 3000
Fertigteile in der Feldfabrik hergestellt welche sich fast alle voneinander unterscheiden.
Dies führt zu einer enormen Anzahl an zu archivierenden Plänen. Von diesen 3000 Fertigteilen waren allein 1385
vorgespannte Tribünenplatte. Diese werden besonders stark durch das Springen der Fans beansprucht.

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B. ABLAUF DER BESICHTIGUNG

Nach der Ankunft an der Dresdener Arena wurden wir herzlichst von den beiden Stadionführern begrüßt. Diese
Begrüßung fand in dem Pressekonferenzraum des Stadions statt. Nach ersten kurzen Anekdoten aus dem
Bereich des Sports wurde die Gruppe der Bergischen Universität in zwei gleichgroße Gruppen geteilt und durch
die Katakomben der Arena geführt. Die Studenten durften zunächst die Gästekabine des Stadions besichtigen,
wo ein kurzer Film über die aktuelle Namensgebung des Stadions gezeigt wurde, ehe es durch die Mixed-Zone in
das Herz der Arena ging. Nach eindringlichen Bitten, den Rasen nicht zu betreten, durften sich die Gäste ein Bild
von der Coaching-Zone und dem Tribünenbereich machen. Jeder Bereich des Stadions wurde genau erklärt.
Anbei gab es zahlreiche Informationen zu Events, Fußballspielen und dem Management der Arena. Zudem
konnten die VIP-Bereiche und Journalistenplätze besucht werden.
Nach dem ersten allgemein-informativen Teil der Führung folgte der technisch-geprägte Teil. Der technische
Leiter des Stadions – selbst studierter Bauingenieur – versorgte die Studenten mit zahlreichen
Bauwerksspezifischen Informationen rund um das Stadion. Sowohl die betriebliche Bauweise als auch das
Tragverhalten der Dach- und Tribünenkonstruktion wurden beschrieben. So wurden beispielsweise etwa 3000
Fertigteile in einer nahegelegenen Feldfabrik hergestellt um einen aufwendigen Transport zu vermeiden. Weiter
wurden Vergleiche zu anderen Arenen wurden beschrieben. Nach dem „Tivoli“ in Aachen hat das Dresdener
Stadion die zweitsteilste Einhangtribüne Deutschlands.
Die Führung durch das Stadion endete mit herzlichen Worten des Gastgebers vor den Eingangstoren der gelb-
schwarzen Arena.

C. POSITIVE/NEGATIVE ERKENNTNISSE

Die Führung durch die Arena war geprägt von authentischer Begeisterung für den Ort und den ansässigen
Verein. Die drei Gastgeber haben Ihre Kenntnisse nicht bloß gelangweilt und monoton vorgetragen, sondern
lebten jede einzelne Information über das Stadion, die Bauzeit, die Events. Besonders hervorzuheben waren die
zahlreichen Anekdoten auf dem Bereich des Fußballsports, die der Stadionführer Petros mit viel Charme und
Humor zu erzählen wusste.
Auch die vielen technischen Informationen rund um den Stadionbau waren spannend wiedergegeben.

Ein kleines Manko war möglicherweise, dass die Arena bereits seit 10 Jahren fertiggestellt ist. Die Erwartung von
angehenden Bauingenieuren, eine Baustelle zu besichtigen konnte hier nun nicht erfüllt werden.

D. FAZIT

Die Stadionbesichtigung der Rudolf-Harbig-Stadion in Dresden war gleich zu Beginn der fünftägigen Exkursion
eine schöne und spannende Erfahrung. Die Protagonisten konnten mit Charme und Leidenschaft von den
Erlebnissen rund um dieses Stadion berichten. Bei den vielen technischen Details kamen die Ingenieure auf ihre
Kosten.

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EXKURSIONSBERICHT
OKTOBER 2019

                                  AUFBAU:
                                  A.   PROJEKT
                                  B.   ABLAUF DER BESICHTIGUNG
                                  C.   POSITIVE/NEGATIVE ERKENNTNISSE
                                  D.   FAZIT

Berichtersteller:

Julius Koke
Antonia Marie Bitter
Viktoria Scheltjanik
Laura Pulina
EXKURSIONSBERICHT// TAG 2

A. PROJEKT

Das Bauprojekt „Varso Tower“ befindet sich in mitten der Warschauer Innenstadt und birgt damit
zahlreiche Besonderheiten und Anforderungen. Der zugehörige Investor ist HB Reavis und der
planende Architekt des Projektes „Forster + Partner“, wobei dieser nur für den Hauptturm (Varso
Tower) des Komplexes verantwortlich ist. Die beiden kleineren Türme (Varso 1, Varso 2) wurden vom
Architekturbüro HRA Architekci entworfen. Der Investor schätzt die anfallenden Baukosten auf
500.000 Euro (2,2 Milliarden Zloty), wobei es sich um den höchsten Baukredit in der Geschichte des
polnischen Immobilienmarktes handelt. Die zu bebauende Grundfläche von 18.000m² setzt sich aus
drei Gebäuden zusammen. Der Hauptturm mit 53 Stockwerken und einer Gesamthöhe von 310 m,
wird das höchste Gebäude der EU und das vierthöchste Europas, während die beiden anderen
Gebäude mit Höhen von 90 m und 81 m geplant sind.
Die Nutzung des Varso Tower lässt sich in verschiedene Bereiche unterteilen. Auf dem Parterre
entstehen neben Restaurants und Cafes auch zahlreiche unterschiedliche Geschäfte. Im oberen Teil
des Gebäudes, in einer Höhe vom 230 m, wird eine Aussichtsterrasse geplant, sowie zwei
Panoramafahrstühle. Auf den Stockwerken 46 und 47 sollen weitere Restaurants entstehen, die von
zahlreichen Büroflächen umgeben sind. Neben drei unterirdischen Etagen für Parkplätze, gibt es
zudem 750 Fahrradabstellplätze und dazugehörige Duschen und Umkleidekabinen für die Mitarbeiter.
In eines der niedrigeren Gebäude zieht zukünftig das „NYX Hotel“ ein. In dem Anderen beschränkt
sich die Nutzung auf Büroflächen. Die zwei kleineren Türme sollen bereits im November fertiggestellt
sein, der Varso Tower erst im Jahr 2020.

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B. ABLAUFDER BESICHTIGUNG

Aus zeitlichen Gründen und wegen des regen Baubetriebs wurde die Besichtigung des ursprünglich
geplanten Varso Tower auf eines der kleineren Gebäude des Gebäudekomplexes verlagert. Einer der
Bauleiter des Bauprojektes nahm uns in Empfang und führte uns über einen Teil der Baustelle.
Währenddessen erläuterte er grundlegende Details und erklärte die wichtigsten Fakten zu dem
Vorhaben. Beispielsweise sind ca. 1200 Arbeiter an dem Komplex beteiligt, welche in verschiedenen
Schichten, vor allem auch nachts arbeiten. Abschließend fuhren wir mit einem Bauaufzug auf das
Dach des Gebäudes (19. Stockwerk) um einen Ausblick über die zu bebauende Fläche zu erlangen.
Nach der Verabschiedung machten wir uns wieder auf den Weg nach unten und verließen die
Baustelle.

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C. POSITIVE/NEGATIVE ERKENNTNISSE

Negativ Aspekte

    -   wenige Informationen
    -   knappe Besichtigungszeit
    -   etwas unorganisiert im Bezug auf Sicherheit

Positiv Aspekte

    -   alle Fragen wurden beantwortet
    -   sehr interessantes Großprojekt, vor allem auch durch die besondere Lage im Zentrum der
        Stadtinteressante Baustelle

D. FAZIT

Wie schon oben erwähnt, war es etwas schade, dass wir nicht wie geplant auf den Varso Tower
konnten und es aufgrund der Arbeiten und des Zeitmangels etwas hektisch zuging. Jedoch war es
dennoch beeindruckend zu sehen was dort für ein Projekt realisiert wird und vor allem auch vom Dach
des kleineren Turmes sehen zu können, wie viel und wie schnell allgemein im Warschauer Zentrum
gebaut wird. Die Begehung der Baustelle verschaffte einen sehr guten Einblick über die Ausmaße so
eines großen Bauvorhabens und die Wichtigkeit der vorher gegangenen Planung. Im Allgemeinen war
die Begehung der Baustelle sehr aufschlussreich und empfehlenswert.

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OKTOBER 2019

                                  AUFBAU:
                                  A.   PROJEKT
                                  B.   ABLAUF DER BESICHTIGUNG
                                  C. POSITIVE/NEGATIVE ERKENNTNISSE

                                  D. FAZIT

Berichtersteller:
Aislinn Teiwes, Shejla Rahmani, Selen Demirel, Jennifer Chaya
EXKURSIONSBERICHT// TAG 2

A. PROJEKT

An Tag 2 der Exkursion wurde in Warschau das Projekt "Varso Tower" besichtigt. Der Varso Tower ist ein
Hochhaus im Warschauer Stadtbezirk Wola. Neben dem Varso Tower entstehen zwei weitere Türme, die
niedriger sind und zuerst fertiggestellt werden. Der Varso Tower soll dabei mit 310 Metern das höchste Gebäude
der EU werden und beinhaltet 53 Stockwerke. Dabei wird er bis zum Dach lediglich 230 Meter hoch sein,
allerdings wird die Spitze des Turmes 80 Meter hoch. Der Bau begann im Jahr 2016 und soll voraussichtlich bis
2020 beendet werden.
Nach Fertigstellung des Gebäudes sollen in den drei Gebäuden zahlreiche Büros einziehen und zudem Hotels.
Dies scheint in Warschau generell selten vorzufinden sein. In den benachbarten Hochhäusern sind vorwiegend
Büros vorzufinden. Hotels dagegen sind erst in weiterer Entfernung angesiedelt. Auf dem Grundstück des Varso
Towers soll nun eine Verbindung von Büro und Hotel ermöglicht werden. Die kleineren Türme wachsen aus einem
gemeinsamen Podium heraus, dessen Fassade aus Stein in der Farbe beige gehalten wird. Auf deren Dächern
entstehen grüne Terrassen für die Angestellten des Bürokomplexes. Auf dem Parterre schaffen die Architekten ein
öffentlich zugängliches Terrain mit Geschäften, Restaurants und Cafés. Unterirdisch wird das Grundstück mit dem
Hauptbahnhof auf der anderen Seite der Aleja Jana Pawla II verbunden sein. Auf 230 Meter Höhe wird eine
Aussichtsterrasse entstehen. Damit wird diese fast so hoch sein wie die Turmspitze des Kulturpalastes.
Zusätzlich werden zwei (von insgesamt sechzehn) Panorama-Fahrstühle installiert. Obwohl hier hauptsächlich
Büroflächen vermietet werden, findet sich dennoch Platz für ein Restaurant auf den Stockwerken 46 und 47.

Die Projektkosten sollten sich ursprünglich auf 1,5 Milliarden Zloty belaufen, allerdings wird dies nicht eingehalten
werden.
Bei dem Projekt, das im Rahmen dieser Exkursion besichtigt wurde, handelt es sich um ein Großprojekt, das das
Stadtbild der Stadt Warschau stark beeinflusst. Das zu erwartende höchste Gebäude der EU wird das Stadtbild
prägen und neuer Anlaufpunkt werden, nicht nur für Hotelbesucher oder Firmen und deren Arbeitnehmer, sondern
auch für Architektur begeisterte Besucher der Stadt Warschau.

!

Abbildung 1: Projekt Varso Tower 1

1   meinwarschau.com
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B. ABLAUF DER BESICHTIGUNG

Der Varso Tower ist das erste Ziel der Exkursion in Warschau. Ein wenig erschöpft von der langen Busfahrt
erreichen wir die Baustelle, zentral gelegen im Inneren der Großstadt. Aufgrund unserer Gruppenstärke von 45
Teilnehmern werden wir zunächst in zwei Gruppe aufgeteilt um die Begehung etwas übersichtlicher zu gestalten.
Während die erste Gruppe sich schon mit Helm und Weste für die Besichtigung bereit macht, darf die zweite
Gruppe sich vorerst eigenständig auf den Weg machen, die Innenstadt von Warschau zu erkunden.
Zurück auf der Baustelle, werden wir trotz Zeitmangels auf Seiten des Bauunternehmens, herzlich in Empfang
genommen. Geleitet wird die Führung von einem der 10 zuständigen Bauleiter. Der nette junge Herr führt uns
zunächst vorbei an den neugierigen Blicken der polnischen Mitarbeiter, in das Innere des Gebäudes. Zwischen
unzähligen Stahlstützen wird uns nun das Konzept des Gebäudes bzw. viel mehr des Zusammenschlusses aus 3
Gebäuden erklärt. Der gesamte Komplex besteht aus den Gebäuden 1 und 2 und dem Varso Tower. Dieser ist
nicht nur das höchstes Bauwerk des Trios, sondern auch der gesamten EU. Die zwei kleineren Gebäude sind
durch eine Brücke miteinander verbunden, als Grund dafür nennt uns der junge Bauleiter eine Klausel aus dem
polnischen Baugesetzt. Des Weiteren werden wir über die Besonderheiten des Rohbaus und die innenliegende
Lage der Kräne aufgeklärt.

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Um die enorme Höhe der Gebäude zu verdeutlichen, werden wir anschließend auf das Dach begleitet. Für viele
der Teilnehmer ist es die erste Fahrt in einem Baustellenaufzug. Noch etwas wackelig auf den Beinen erreichen
wir das 23.Stockwerk des 1. Gebäudes. Belohnt werden wir mir einer großartigen Aussicht auf die Skyline von
Warschau. Aufgrund der engen Bauweise, haben wir nun auch das erste mal einen freien Blick auf den
eigentlichen Varso Tower.
Mit dem Weg zurück nach unten endet unsere Besichtigung der Baustelle.

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C. POSITIVE/NEGATIVE ERKENNTNISSE

Bei der Besichtigung des Varso Towers konnten wir sowohl negative als auch positive Eindrücke sammeln.
Die schlechten Witterungsverhältnisse erschwerten die Besichtigung zwar etwas, jedoch ist diese Situation
bekanntlich auf einer Baustelle als selbstverständlich anzusehen.
Des Weiteren wurde die Besichtigung aufgrund eines wichtigen Termins am gleichen Tage leider sehr kurz
gehalten. Doch der nette Bauleiter hatte uns aus
diesem Grund einen weiteren Termin für eine Rundführung
am Freitag, den 11.09.2019 angeboten. Diesen konnten wir leider aus zeitlichen Gründen nicht wahrnehmen.

Nichtsdestotrotz wurden wir trotz einzuhaltender Abnahmetermine und dem üblichen Stress auf der Baustelle
sehr freundlich empfangen und die Besichtigung war sehr lehrreich. Der Bauleiter beantwortete mit Mühe und
Interesse unsere Fragen zum Projekt. Er war stets engagiert uns die wichtigsten Aspekte bei der Realisierung
eines solchen Vorhabens nahezubringen. Auch konnten wir beobachten, wie strukturiert und organisiert die
Arbeiter am Werke waren. Auf Arbeitsschutz wurde im Bezug auf Absicherungen und PSA besonders Folge
geleistet.
Positiv beeindruckend war auch die Fahrstuhlfahrt auf die oberste Etage eines der drei Tower. Somit konnte man
mit steigender Höhe realisieren, wie gigantisch diese Gebäude sind bzw. werden. Oben angekommen, hatten wir
einen sehr schönen Ausblick über Warschau. Am Ende haben wir noch ein Gruppenfoto gemacht,
welcher diesen Ausflug für immer in Erinnerung hält.

D. FAZIT

Die Größe der Baustelle war sehr beeindruckend, da an allen drei Gebäuden gleichzeitig gebaut wurde.
Von allen Baustellen, die wir während unserer Exkursion besichtigten, zählte diese Führung leider nicht zu den
informativsten. Der Bauleiter, der uns über die Baustelle führte, machte einen etwas gestressten Eindruck,
wodurch es manchmal schwierig war seinen Erläuterungen zu folgen.
Trotzdem war es eine interessante Erfahrung eine Baustelle besuchen zu dürfen, die nicht nur außerhalb von
Deutschland liegt, sondern auch von einer nicht deutschen Baufirma geleitet wird.
Grundsätzlich hätten wir gerne mehr von der Baustelle gesehen, können aber natürlich nachvollziehen, dass es
im laufenden Betrieb eines solchen Großprojektes immer zu ungeplanten, aber wichtigen Terminen kommen
kann.

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Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen

Lehr- und Forschungsgebiet Baubetrieb und Bauwirtschaft

EXKURSIONSBERICHT
OKTOBER 2019

                                  AUFBAU:
                                  A.   PROJEKT
                                  B.   ABLAUF DER BESICHTIGUNG
                                  C.   POSITIVE/NEGATIVE ERKENNTNISSE
                                  D.   FAZIT

Berichtersteller:

Katrin Uhle
Karoline Groth
Linda Saripina
Victoria Kostka
EXKURSIONSBERICHT// TAG 3

A. PROJEKT

Am zweiten Tag in Warschau besichtigten wir die Baustelle des Generation Parks der Firma
Skanska.
Die Firma Skanska begrüßte uns in ihrem Baubüro mit einer einstündigen Einführung in das
Projekt und gab einen Überblick über ihr Unternehmen sowie eine Sicherheitseinweisung.
Das schwedische Unternehmen Skanska agiert multinational und hat Sitze in Skandinavien,
Tschechien, Polen, USA und Lateinamerika. Skanska wurde 1887 gegründet und beschäftigt
38.000 Mitarbeiter.

Der Generation Park umfasst drei Hochhäuser: Generation Park X, Y und Z, wovon das
Gebäude X bereits fertiggestellt und an Investoren vergeben ist. Das Gebäude Z soll 13
Stockwerke umfassen, das Gebäude Y 34 Stockwerke. Jedes Gebäude hat eine an seine
Höhe angepasste Lobby. Weiterhin gibt es Sky Offices, welche jeweils zwei Stockwerke
umfassen. Im größten Gebäude befinden sich sechs Stück. Alle neun Etagen sowie
unterirdisch befindet sich eine technische Einheit. Die Hochhäuser sollen als Bürogebäude
genutzt werden, wofür teilweise noch weitere Investoren gesucht werden. Skanska stellt bei
diesem Vorhaben selber den Bauherren dar und befindet sich deswegen noch auf
Investorensuche. Der Projektstart war im vierten Quartal 2017 und die Fertigstellung ist für
das dritte Quartal 2019 (Gebäude Z) und das erste Quartal 2021 (Gebäude Y) geplant. Ein
Fokus wird auf Nachhaltigkeit gelegt, weswegen die Gebäude mit verschiedenen Zertifikaten
ausgezeichnet sind. Dazu zählen das LEED Zertifikat für Nachhaltigkeit, das WELL Zertifikat
für das Wohlbefinden und die Gesundheit der Menschen sowie das Without Bareers
Certificate für die Barrierefreiheit. So wurde das Gebäude mit „grünem“ Beton gebaut, es gibt
eine begrünte Wand im Eingangsbereich, Park- und Duschmöglichkeiten für Radfahrer,
sowie ein Grauwassersystem. Der Grundpreis für das kleine Gebäude beträgt 100 Mio. Euro,
erhöhte sich aber im Bauverlauf um 30 – 40 Mio. Euro. Die anderen Gebäude werden auf
jeweils 200 Mio. Euro geschätzt.

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B. ABLAUF DER BESICHTIGUNG

Eingeteilt in Gruppen von jeweils 10 Personen besichtigten wir das Gebäude Y innerhalb
einer halben Stunde. Zuerst wurde uns die zukünftige Lobby gezeigt. Von hier aus hat man
einen Blick auf die zukünftige begrünte Wand. Beim Blick nach oben wurden wir auf
Markierungen aufmerksam gemacht, die die Position der Bewehrung kennzeichnen. Zudem
wurden uns die Schächte für die geplanten Fahrstühle gezeigt. Hierbei ist zu erwähnen, dass
es zwei Aufzüge gibt, von denen einer nur Etagen ab dem zwanzigsten Stockwerk anfährt,
wodurch die Benutzer Zeit einsparen. In der Mitte des Gebäudes befindet sich eine
Betonpumpe. Aus der Lobby raus gingen wir über den Lagerplatz zum Bauaufzug.

Der Lagerplatz ist aufgrund der beengten Platzverhältnisse ein wichtiger Punkt. Hier spielen
die Anlieferung der Materialien und der zeitige Einbau dieser eine wichtige Rolle. Da der
Lagerplatz direkt vor den Aufzügen liegt, ist es wichtig den Durchgang freizuhalten, um
Transporte nicht zu behindern.
Nebeneinander fahren zwei Bauaufzüge, wovon der eine die geraden und der andere die
ungeraden Stockwerke anfährt. Geregelt wird das Ganze durch einen eigens eingesetzten
Liftwart. Mit dem Lift fahren wir in die 14. Etage. Die ganze Etage ist von einer provisorischen
Kranbahn umschlossen. Diese dient zum Transport der Materialien, insbesondere der
einzusetzenden Glasfassaden. Die Etage ist durch einen Metallzaun abgesichert. Zur
Absturzsicherung sind zusätzlich rund um die Etage verlaufend Gurte angebracht, an denen
sich mit Kletterausrüstung eingehangen werden kann. Die Etage verfügt über einen Zugang
zum Kran, so dass der Kranführer einen Großteil der Höhe mit dem Aufzug überwinden
kann. Weiterhin wurde viel Wert auf den Brandschutz gelegt. Dies zeigt sich durch
verschiedene Aufsteller mit Sicherheitsinformationen, einem extra Aschenbecher, sowie
einem Feuerlöscher und einer Hygieneeinrichtung. Die Brandmelder sind über die
verschiedenen Etagen miteinander vernetzt. Im Notfall erfolgt eine digitale Meldung über den
Brandfall und die Örtlichkeit an das Handy der Mitarbeiter.
Nach einem Rundgang auf der Etage fuhren wir wieder mit dem Aufzug hinunter und wurden
von der nachfolgenden Gruppe abgelöst.
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C. POSITIVE/NEGATIVE ERKENNTNISSE

Positiv sind die Organisation und die Ordnung auf der Baustelle aufgefallen. Es ist deutlich
geworden, dass die Firma Skanska großen Wert auf Sicherheit legt. Zur Besichtigung
wurden wir daher mit umfassender PSA ausgestattet. Dazu zählten Schutzbrille,
Handschuhe, Helm, Weste und Sicherheitsschuhe, wobei die rote Farbe der Helme sowie
die gekennzeichneten Warnwesten verdeutlichen, dass wir Besucher sind. Weiterhin gibt es
auf der Baustelle selbst viele Sicherheitshinweise. Hervorzuheben ist weiterhin, wie
fortgeschritten das Unternehmen im Bereich der Digitalisierung ist. Hierbei ist die Nutzung
von BIM hervorzuheben, mit farblicher Kennzeichnung der Baufortschritte in den jeweiligen
Etagen. Es wird zudem eine App verwendet, um den Materialfluss zu verfolgen. Die kleine
Gruppengröße ermöglichte einen guten und sicheren Einblick, führte jedoch leider auch zu
langen Wartezeiten.

D. FAZIT

Insgesamt hat uns die Besichtigung gut gefallen und uns viele interessante Eindrücke
vermittelt.

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Bergische Universität Wuppertal

Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen

Lehr- und Forschungsgebiet Baubetrieb und Bauwirtschaft

EXKURSIONSBERICHT
OKTOBER 2019

                                  AUFBAU:
                                  A.   PROJEKT
                                  B.   ABLAUF DER BESICHTIGUNG
                                  C.   POSITIVE/NEGATIVE ERKENNTNISSE
                                  D.   FAZIT

Berichtersteller:

Betül Bitis
Serap Calisan
Sevilay Turan
EXKURSIONSBERICHT// TAG 3

A. PROJEKT
Das Unternehmen dessen Baustelle besucht wurde lautet ,,SKANSKA AB‘‘. Die Skanska Ab wurde
gegründet im Jahre 1887 und hat ihren Hauptsitz in der Stadt Solna in Schweden. Das
Unternehmen steht unter der Leitung von Johann Karlström und besitzt über rund 43.122
Mitarbeiter. Neben Schweden ist das multinationale Bauunternehmen auch tätig in Skandinavien,
Großbritannien, Polen, Tschechien, USA und auch in Lateinamerika. Die Skanska AB vertretet die
Philosophie des Bauens für eine bessere Gesellschaft.

Das Projekt, welches von der Exkursionsgruppe besichtigt wurde, trägt den Titel ,, Generation
Park‘‘. Das gesamte Bürokomplex besteht aus drei Gebäuden, welche in X, Y und Z benannt
wurden. Das Gebäude ,,X‘‘ verfügt über 10 Bürogeschosse und zwei Untergeschosse. Das
Gebäude ,,Y‘‘ hingegen verfügt über 13 Bürogeschosse und das Gebäude ,, Z‘‘ über 31
Bürogeschosse. Es sind drei von einander unabhängige Bauabschnitt. Die Fertigstellung des
Gebäudes ,, X‘‘ erfolgte im Jahre 2017. Das Komplex ,,Y‘‘ soll noch Ende dieses Jahres
fertiggestellt werden und die Fertigstellung von dem Komplex mit der Bezeichnung ,,Z‘‘ soll im Jahre
2021 erfolgen.
Zu erwähnen ist auch, dass der Name ,, Generation Park‘‘ für die aufeinander folgenden
Generationen stehen soll, welche in dem Stadtteil dieser drei Wolkenkratzer arbeiten werden.

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EXKURSIONSBERICHT// TAG 3

B. ABLAUF DER BESICHTIGUNG
Am Generation Park angekommen wurden wir herzlich
empfangen und trugen uns an erster Stelle in die Listen ein die
zur Sicherheit dienten, da das Unternehmen einen enormen
Wert auf Sicherheit legt.
Im Anschluss bekamen wir Besucherkarten und gingen
gemeinsam in den Besprechungsraum des Unternehmens. Dort
wurden uns die Sicherheitsanforderungen, als auch der Umfang
des Bauvorhabens mit Hilfe einer PowerPoint Präsentation
vorgestellt.

Nach der Präsentation wurden wir in drei Gruppen unterteilt. Für jede Gruppe wurde eine halbe
Stunde eingeplant, in der wir durch die Baustelle geführt werden sollten. Bevor wir die Baustelle
begehen durften, mussten alle aus Sicherheitsgründen einen Schutzhelm, Sicherheitsschuhe und
eine Schutzbrille tragen.
Somit wurden wir dann auf die Baustelle geführt und fuhren mit
dem Bauaufzug auf den obersten Stockwerk von Gebäude „Z“.
Von oben hatte man die Möglichkeit, alle drei komplexe zu
besichtigen. Ein sehr interessanter und auffälliger Punkt war
auch der separate Eingang in die Etage, der für den Kranfahrer
aufgebaut wurde , um ihn einen direkten Zugang in das
Gebäude von oben zu verschaffen.
Während der Besichtigung machte sich die Ordnung und die
Absicherung der Baustelle sehr bemerkbar, wodurch ein
besserer Überblick ermöglicht wurde.
Anschließend fuhren wir mit dem Aufzug wieder runter und
machten eine kurze Fragerunde. Nachdem alle Fragen
beantwortet wurden, gingen wir wieder zurück in den Besprechungsraum, wo auch schon die
nächste Gruppe gewartet hat um die Baustelle zu besichtigen.

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C. POSITIVE/NEGATIVE ERKENNTNISSE
Ein positiver Aspekt war die gut organisierte Führung, die in kleineren Gruppen durchgeführt wurde.
Somit wurde eine persönliche und angenehme Atmosphäre geschaffen. Ebenso bewundernswert
war es, dass das Unternehmen sehr viel Wert auf Ordnung, Sauberkeit und Arbeitssicherheit legt.
Jeder Bereich war abgesichert und alle Notausgänge auf der Baustelle waren auffällig
gekennzeichnet. Ebenfalls befanden sich auf jeder Etage manuelle Feuermelder im Falle eines
Notfalls.
Obwohl die Führung auf englisch stattfand, waren alle Informationen verständlich. Es wurden auf
alle Fragen eingegangen und diese anschließend so gut wie möglich beantwortet.

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D. FAZIT

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Skanska Ab ein unfassbar organisiertes
Unternehmen in der Baubranche darstellt. Viele der Exkursionsteilnehmer/ innen waren überrascht
über die Struktur, die Ordnung und über die Sauberkeit, welche die Baustelle an diesem
Besichtigungstag repräsentiert hatte.
Da die Stadt Warschau im Rückblick auf ihre Geschichte, keinen einheitlichen Baustil bieten kann,
wird durch den Bau von mehreren Wolkenkratzern ein gewisser “Flair“ gewährleistet. Durch die
unmittelbare Nähe zum Warsaw Spire und dem Warsaw Trade Center, welche ebenfalls
Bürobauten sind wird dafür gesorgt, dass das Projekt in die Elite- Gruppe eingeordnet werden kann.
Wir bedanken uns bei dem Unternehmen herzlich, einen Teil dieses Komplexes besichtigen haben
zu dürfen. Auf ein Wiedersehen mit der Skanska Ab würden wir uns sehr freuen.

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Bergische Universität Wuppertal

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Lehr- und Forschungsgebiet Baubetrieb und Bauwirtschaft

EXKURSIONSBERICHT
OKTOBER 2019

                                  AUFBAU:
                                  A.   PROJEKT
                                  B.   ABLAUF DER BESICHTIGUNG
                                  C. POSITIVE/NEGATIVE ERKENNTNISSE

                                  D. FAZIT

Berichtersteller:

Niklas Ardelmann
Daniel Güldenmeister
Christian Joschko
Lucy Wenzel
EXKURSIONSBERICHT// TAG 4

A. PROJEKT
Am vierten Tag der Exkursion besuchten wir ein Stahlfertigteilwerk der Firma Goldbeck in Lodz. Die Firma
Goldbeck, mit Hauptsitz in Bielefeld, ist hauptsächlich im Hochbau tätig und hat weltweit ca. 6250 Mitarbeiter. Ein
großes Standbein der Firma ist der Stahlbau mit Fertigteilen, die auf der Baustelle endmontiert werden. Diese
Fertigteile werden von Goldbeck in eigenen Fertigteilwerken produziert. Insgesamt besitzt die Firma drei dieser
Werke. Zwei davon liegen in Deutschland (Bielefeld und Plauen), das dritte wurde im August 2018, nach ein Jahr
Bauzeit, in Lodz eröffnet. Die Werke wurden von Goldbeck eigenhändig geplant und gebaut. Das Werk in Lodz ist
das modernste Werk der Firma Goldbeck. Zu Beginn lag die Produktionsrate hier bei 30 Tonnen pro Woche.
Aktuell werden mit 75 Mitarbeitern ca. 150-160 Tonnen pro Woche hergestellt. Das angestrebte Ziel für die
Zukunft liegt bei 220-240 Tonnen pro Woche, welches mit 120 Mitarbeitern erreicht werden soll. Die meisten
Mitarbeiter sind in der Fertigung selbst tätig. Es ist allerdings auch geplant 20 Konstrukteure einzustellen.

B. ABLAUF DER BESICHTIGUNG
Nach einer etwas verlängerten Fahrt wurden wir sehr freundlich und persönlich von den Angestellten der Firma
Goldbeck empfangen und versammelten uns anschließend bei Kaffee und Keksen in der Kantine. Dort begrüßte
uns der Standortleiter und teilte uns einige allgemeine Fakten und Informationen über Goldbeck und das Werk in
Lodz mit. Dann gab es eine allgemeine Sicherheitseinweisung für das Verhalten im Werk. Danach wurden uns
einige Imagefilme der Firma Goldbeck über das allgemeine Tätigkeitsfeld sowie im speziellen den Standort in
Lodz gezeigt.
Aus den Gesprächen mit den Mitarbeitern ging zudem hervor, dass Goldbeck sehr interessiert an Kooperationen
mit Universitäten ist. So arbeiten sie bereits mit der technischen Universität Lodz zusammen und befinden sich in
Gesprächen mit anderen Universitäten.
In zwei Gruppen begann dann die Werksführung. Direkt beim betreten der Hallen viel auf, wie groß und modern
diese eingerichtet sind. Das Werk ist in verschiedene Bereiche eingeteilt.
Im ersten Bereich werden Bauteile gelagert, welche verzinkt werden sollen. Dies soll später zudem für die
Herstellung von Stahlelementen mit erhöhten Brandschutzwiderstand genutzt werden. In einem kleineren Lager
sind Ersatzteile für die Maschinen und Anlagen im Werk untergebracht. Direkt daneben ist die interne Werkstatt
anzufinden.
Eine Übersicht über die komplette Halle erlangten wir im Büro der Produktionsleiter. Von dort aus kann man alle
wesentlichen Schritte der Produktion überblicken.
Diese gliedern sich in einen Bereich in dem die unbearbeiteten Stahlprofile angeliefert werden. Direkt nach dem
eintreffen im Werk werden die Stähle mit einem QR-Code versehen, welcher alle relevanten Kennwerte über den
Stahl und Kunden enthält. Von dort aus gelangen diese zum Zuschnitt, um auf die benötigte Länge gebracht zu
werden. Im nächsten Arbeitsschritt werden Löcher automatisiert über CNC-Maschinen gebohrt. Überreste der
Verarbeitung werden gesammelt und extern recycelt. Daraufhin erfolgt die Vormontage der Träger oder Stützen.
Danach werden diese im Schweiß-Bereich entsprechend der Montagepläne fixiert. Es stehen insgesamt sechs
Vormontageplätze und Schweißbahnen bereit, an denen jeweils zwei Mitarbeiter parallel arbeiten. Es wird
bevorzugt auf Stumpfstöße verzichtet und falls möglich ein längeres Profil verwendet.

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