EXPERIMENTELLER BILDUNGSRAUM - DESIGNBUILD PROJEKT
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Universität Innsbruck Institut für Experimentelle Architektur Hochbau und Konstruktives Entwerfen 848136 Entwerfen E3 Winter 20/21 Teaching: Heike Bablick | Karolin Schmidbaur | Gilbert Sommer Support: Conrad Brinkmeier | Bernhard Sommer | Frank Stasi sophia – Neue Orte für neues Lernen Experimenteller Bildungsraum - DesignBuild Projekt Wie beeinflussen Räume unser Denken / Lernen / Verstehen? Kann Architektur / Raum / Bauen uns helfen, die Welt besser / anders zu sehen / verstehen? Wie können Räume für innovative Lehre aussehen?
Thema Wo wir lernen ist für die Aufnahme von Wissen genauso relevant, wie von wem und wann wir etwas lernen. Der Kontext ist mitentscheidend für den Lernerfolg und wird zusammen mit dem Wissensinhalt abgespeichert. Wenn also der Raum für das Lernen so bedeutsam ist, wie kann die Architektur darauf reagieren? Auf welche Art kann sie Lehrende und Lernende unterstützen? Realer Hintergrund ist die Vision der Pädagogischen Hochschule Tirol in Innsbruck (PHT), ihren neu entstehenden Campus um einen experimentellen Bildungsraum, ein L iving Laboratory zu ergänzen. Über gebaute Architektur wird Lehren und Lernen bewusst durch Raum beeinflusst. Die moderne Gedächtnisforschung zeigt, dass bei jedem Inhalt, der als solcher gelernt wird, auch mitgelernt wird, wer diesen Inhalt vermittelt (Quellengedächtnis) und wann und wo das Lernen (Orts- und Zeitgedächtnis) stattfindet. Dieser Kontext ist mitentscheidend für den Lernerfolg und wird zusammen mit dem Wissensinhalt abgespeichert. Entsprechend kann schon der Lernkontext (Person, Zeit, Ort) förderlich oder hinderlich für das Abrufen eines Wissensinhaltes sein. Lerninhalte, die in schäbigen Klassenzimmern, in einer konfliktträchtigen und furchteinflößenden Umgebung von lustlosen Lehrern vermittelt werden, haben deshalb eine geringe Chance, dauerhaft im Gedächtnis verankert zu werden (Roth 2002). Der Lerner begreift nur, was ihn in seiner Persönlichkeit ergreift, und es ergreifen ihn nur Gegenstände, die ihn in seinem Lebensumfeld als Herausforderung erschüttern. Der Unterricht besäße demnach die Aufgabe, den Lerner zu verunsichern, zu desäquilibrieren, indem er Fragen stellte und Paradoxe aufdeckte, anstatt vermeintliche Antworten zu geben und Harmonie vorzutäuschen. Die Sinnkonstruktion wird durch den Zweifel, das Staunen, das Dionysische, das Fremde, das Weite und den Widersinn angeregt und nicht durch das Angebot und den Konsum von fertigen Weltbildern. (Stangl, 2020). Verwendete Literatur: Stangl, W. (2020). Die konstruktivistischen Lerntheorien. [werner stangl]s arbeitsblätter WWW: https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/LERNEN/LerntheorienKonstruktive.shtml (2020-10-02).
Mit der baulichen Realisierung von sophia wird ein experimenteller Raum – entworfen und gebaut von jungen Menschen (Architekturstudierende) für junge Menschen (Lehramtsstudierende, Schüler*innen, ...) – als ein lebendiger Ort zur Verfügung stehen, welcher Bildung und Architektur prozesshaft versteht. Es besteht die Chance mit dieser Bachelor Arbeit aktiv einen innovativen und realen Prozess in Zusammenarbeit mit den zukünftigen Nutzern wesentlich mitzuprägen. Anspruch Architektur … ist keine selbstbezogene, isolierte Disziplin, sondern ist im Austausch mit anderen Disziplinen und Formen des Wissens zu ihrer Weiterentwicklung (Kunst, Wissenschaft, Industrie….) … zeigt, woraus etwas gemacht ist, Raum, Material (Transformation), Ethik … hat eine Absicht, sie zeigt, warum etwas so ist wie es ist … ist multidimensional und eröffnet daher verschiedene Möglichkeiten der Wahrnehmung und Erfahr- und Erlebbarkeit (Benutzbarkeit), nicht nur eine … beschreibt, woher etwas kommt, ist in der menschlichen Kultur eingebettet … beschreitet neue Welten und geht über ihre eigenen Konventionen hinaus … ist mit der Natur und ihrer Umgebung verbunden Funktionen Lehren, Lernen, Experimentieren, Forschen, Werken, Musizieren, Theater spielen, Lesen, Kommunizieren .... Raumprogramm Hauptraum für bis zu 30 Personen, Kochbereich, Garderobe, WCs, Stauraum Der umgebende Freiraum/Garten/Außenraum soll in die Planung einbezogen werden
Größe ca. 200 m² Nutzfläche Nutzer*innen Lehrende und Studierende der PHT und der Praxisschulen Kindergruppen (3 bis 15 Jahre alt) aus Volks- und Mittelschule und Kindergarten Lehrende anderer Schulen (Weiterbildung) Universität Innsbruck Besucher*innen externer Veranstaltungen Standort Die “Bühne” für sophia i st das Grundstück der PHT mit dem fast fertiggestellten Um- und Zubau, geplant vom Architekturbüro ARSP (Arch. Frank Stasi, Matthias Maier, Rike Kress). Der 830 m2 (plus) grosse Wettbewerbsbereich befindet sich im südlichen Teil des PHT-Areals in der Pastorstraße 7 in Innsbruck. Die Gestaltung kann und soll den gesamten Garten einbeziehen.
Zeitplan Beginn der Aufgabenstellung: M ontag, 12.10.2020 Erstes Treffen: Donnerstag, 15.10.2020, 10:00 Uhr am Hochbau Institut Ablauf Im ersten Semester denken wir frei und entwickeln Neues (outside of this world) und bringen es im zweiten Semester in eine planerische Realität (inside this world). Ziel des ersten Semesters sind individuelle, experimentelle, aber auch räumlich konkrete Ansätze in Antwort auf die Vision der Pädagogischen Hochschule. Thematische Workshops und Vorträge werden kontextualisierende Inhalte zu Pädagogik und Raumpsychologie, Energy Design, Konstruktion und Entwurf vermitteln. Der neue PHT-Campus als s ophias z ukünftiger Standort wird im Detail vorgestellt werden. Ziel des zweiten Semesters ist es, einen Entwurf bis zur Ausführungsreife zu testen, zu entwickeln und zu planen. Die Auswahl des zu bearbeitenden Entwurfes erfolgt am Ende des Wintersemesters durch eine Jury. Wie in einem Projektteam eines Architekturbüros übernehmen die verschiedenen Studierenden im zweiten Semester individuelle Aufgaben innerhalb eines Teams und entwickeln in Zusammenarbeit mit Fachplanern (Statik, Energiedesign, Haustechnik- Simulationen, Berechnungen) und der Industrie (Material, Technologien, Firmen) das Projekt bis zum Masstab 1:50, 1:10, 1:5.
Kooperation / Ausstellung Es wird einen Austausch und Wissenstransfer mit dem Institut für Gestaltung / Studio2 geben, das sich im Rahmen der von Eric Sidoroff betreuten Bachelorarbeit “Oldschool?” ebenfalls mit dem Thema Bauen für Bildung auseinandersetzt. Eine gemeinsame Ausstellung der Arbeiten im Rahmen der Architekturtage 2021 “Lern-/Bildungslandschaften” ist vorgesehen. Beteiligte
Studienrechtliches Prüfungsmodus Die Lehrveranstaltung ist ein Entwurfsstudio mit immanentem Prüfungscharakter, d.h. Lehrveranstaltungsprüfung gemäß § 7 Satzungsteil, Studienrechtliche Bestimmungen. Die Bewertung setzt sich aus der erbrachten Leistung während des Semesters und der Qualität des Abgabeprojektes zusammen. Es besteht Anwesenheitspflicht - nach wiederholtem (3mal) unentschuldigten Fehlen muss die LV negativ bewertet werden. Abmeldungen sind schriftlich (email) an die LV-LeiterInnen bekannt zu geben und sind nur bis zwei Wochen (Stichtag: 13:00 Uhr) nach dem ersten offiziellen Treffen möglich, danach wird die LV negativ bewertet. Erwartungen Es wird während des gesamten Semesters die volle Aufmerksamkeit erwartet, die dem HAUPTFACH (inkl. gekoppelte Seminare) entspricht! Arbeitsaufwand (min.) Berechnung von ECTS-AP: (http://www.uibk.ac.at/studium/organisation/anerkennung-und-ects-zuteilung/) 1ECTS = 25 Arbeitsstunden 15 ECTS = 375 h -> 15 Semesterwochen -> 375/15 > 25 h/Woche Calculation of credits: (http://www.uibk.ac.at/studium/organisation/anerkennung-und-ects-zuteilung/index.html.en) 1 ECTS-Credit equals 25 hours of work 15 ECTS= 375 h -> 15 weeks per semester -> 375/15 > 25 h/week * Sophia = gr. Weisheit Wikipedia: W eisheit ( engl. wisdom, altgr. σοφία, lat. sapientia, hebr. hokhmah) bezeichnet vorrangig ein tiefgehendes Verständnis von Zusammenhängen in Natur, Leben und Gesellschaft sowie die Fähigkeit, bei Problemen und Herausforderungen die jeweils schlüssigste und sinnvollste Handlungsweise zu identifizieren. [...]
Sie können auch lesen