Exzellenzinitiative evaluiert - Empfehlungen zur zukunft des wissenschaftssystems - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung
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Angela Borgwardt Exzellenzinitiative evaluiert – Empfehlungen zur Zukunft des Wissenschaftssystems Ergebnisse einer Fachkonferenz des Netzwerk Exzellenz an deutschen Hochschulen, Friedrich-Ebert-Stiftung Berlin, 15. Februar 2016 Aufgrund der positiven Impulse für das deutsche Wis- die konkrete Ausgestaltung der neuen Exzellenziniti- senschaftssystem haben Bund und Länder entschie- ative wurden von der Internationalen Expertenkom- den, die gemeinsame Exzellenzinitiative zur Förderung mission zur Evaluation der Exzellenzinitiative (IEKE) der universitären Spitzenforschung in einem Nachfol- erwartet, die inzwischen ihren Bericht vorgelegt hat. geprogramm fortzusetzen. Die große Koalition will da- Zu welchen Ergebnissen und Empfehlungen kam die für von 2018 bis 2028 insgesamt mindestens vier Mrd. IEKE und welche Schlussfolgerungen können daraus Euro zur Verfügung stellen. Wichtige Anregungen für für die nächste Exzellenzinitiative gezogen werden? Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund Bewertung der Exzellenzinitia- und Ländern (GWK) beauftragte 2014 eine unab- hängige, internationale Expertenkommission mit der tive durch die internationale Evaluation der Exzellenzinitiative. 1 Sie sollte die Ex- Evaluierungskommission zellenzinitiative als strategisches Programm qualitativ bewerten und ihre Auswirkungen auf das deutsche Insgesamt bewertete die IEKE das Instrument der Ex- Wissenschaftssystem herausarbeiten. Darüber hinaus zellenzinitiative als „überaus positiv“. 4 Das Bund-Län- entwickelte die Kommission Vorschläge zur Gestaltung der-Programm habe Dynamik ins deutsche Universi- des Nachfolgeprogramms. 2 Am 15. Februar 2016 prä- tätssystem gebracht, zur Stärkung der universitären sentierte der Vorsitzende der Internationalen Exper- Spitzenforschung in Deutschland beigetragen und die tenkommission zur Evaluation der Exzellenzinitiative internationale Wettbewerbsfähigkeit und Sichtbarkeit (IEKE), Prof. Dr. Dieter Imboden, auf der Konferenz der deutschen Universitäten erhöht. des Netzwerk Exzellenz an deutschen Hochschulen der Friedrich-Ebert-Stiftung die wesentlichen Ergeb- Imboden verwies zunächst auf methodische Schwie- nisse und Empfehlungen, die anschließend von Ak- rigkeiten bei der Evaluation.5 Zum einen seien zehn teuren aus Politik, Hochschulen und Wissenschaftsor- Jahre nicht ausreichend, um die Auswirkungen eines ganisationen diskutiert wurden. 3 solchen Programms abschließend bewerten zu können. Zum anderen hätten während der Laufzeit der Initia- tive zusätzlich andere Impulse auf das deutsche Wissen- schaftssystem eingewirkt (z. B. steigende Studierenden- zahlen, weitere Förderprogramme), sodass beobachtete Veränderungen nicht immer eindeutig als Auswirkung der Exzellenzinitiative zugeordnet werden konnten.
Exzellenzinitiative evaluiert – Empfehlungen zur Zukunft des Wissenschaftssystems Seite 02 /09 Vor diesem Hintergrund richtete die IEKE ihren Blick den außeruniversitären Forschungseinrichtungen nicht nur auf die Universitäten, sondern auf das ge- zurückgeblieben sind (v. a. unzureichende Grund- samte deutsche Wissenschaftssystem, fokussiert finanzierung, höherer und steigender Anteil an auf sechs „Baustellen“, wo bereits wichtige Verände- Drittmitteln). rungen stattfinden. Die Exzellenzinitiative hat nach den Ergebnissen Wie hat sich die Exzellenzinitiative ausgewirkt? der IEKE die Internationalisierung der deutschen Forschung befördert. In Bezug auf die horizontale Differenzierung des deutschen Universitätssystems (Profilbildung, the- matische Schwerpunktsetzung) konnte die IEKE Empfehlungen der keinen förderlichen Einfluss der Exzellenzinitia- Evaluierungskommission tive feststellen. Doch seien markante Unterschiede in der Forschungsleistung der Universitäten deut- lich geworden (vertikale Differenzierung). Die IEKE unterbreitet in ihrem Bericht auch Vorschlä- ge für eine Exzellenzinitiative II – Universitäre Spit- An vielen exzellenzgeförderten Universitäten zenforschung. Das Nachfolgeprogramm sollte das könnten Fortschritte im Bereich Governance ver- zentrale Ziel der Exzellenzinitiative – die Stärkung der zeichnet werden, doch wurden auch unbeabsich- universitären Spitzenforschung und die Verbesserung tigte Nebenwirkungen beobachtet: Insbesondere der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der deut- Exzellenzcluster neigten dazu, sich zu gesonderten schen Universitäten – noch konsequenter als bisher Einheiten innerhalb der Universität zu entwickeln, in den Fokus nehmen. In Anbetracht der begrenzten was eine Universitätsleitung mit zentrifugalen finanziellen Mittel sollte ihre Konzentration auf Ex- Kräften konfrontiert. zellenzförderung nicht durch die Vermischung mit anderen Zielen geschwächt werden, seien diese noch Im Hinblick auf Studierendenzahlen und Qualität so berechtigt und dringend. in der Lehre wurden zum Teil ungewollte Einflüsse festgestellt, die die Entwicklung zu international Aus Sicht der IEKE ist der verbleibende Zeitraum für sichtbaren Spitzenuniversitäten erschweren, etwa die Entscheidung über die Ausgestaltung eines Nach- die – im internationalen Vergleich – schlechten folgeprogramms zu knapp bemessen. Es wird deshalb Betreuungsverhältnisse und das hohe Lehrdeputat eine Verlängerung der Laufzeit aller Projekte der der Professor_innen. Die Kapazitätsverordnungen laufenden Exzellenzinitiative um zwei Jahre, d.h. bis der Länder wurden als großes Hindernis identifi- Ende 2019, vorgeschlagen. Diese Lösung würde auch ziert, exzellente Forschung mit exzellenter Lehre der speziellen Situation jener Projekte Rechnung tra- zu verbinden. gen, die erst in der zweiten Phase der Exzellenzinitia- tive I begonnen wurden. Der Bereich wissenschaftlicher Nachwuchs wurde ambivalent bewertet. Positiv sei die Einrichtung Für die Exzellenzinitiative II schlägt die IEKE zwei strukturierter Promotionsprogramme und die Förderlinien (statt bisher drei) vor, die in teilweise Schaffung neuer Assistenzprofessuren mit Tenure stark modifizierter Form eine Fortsetzung der bishe- Track. Die parallele Einrichtung zahlreicher Post- rigen zweiten und dritten Förderlinie darstellen. Eine doc-Stellen habe den Zeitpunkt der Entscheidung Weiterführung der ersten Förderlinie der Exzellenzini- für eine wissenschaftliche Karriere aber weiter tiative I (Graduiertenschulen) als eigenständiges Pro- nach hinten (statt nach vorne) verschoben. gramm wird nicht empfohlen. Die Graduiertenschulen sollten stattdessen in die Normalförderung der DFG Die Auswirkungen der Exzellenzinitiative auf aufgenommen werden. die Einbettung der Universitäten in das deutsche Wissenschaftssystem wird tendenziell positiv ge- Die Förderlinie A Exzellenzcluster II soll die erfolg- sehen, da sie der Zusammenarbeit von Universi- reichen Elemente der bisherigen Exzellenzcluster täten und außeruniversitären Forschungseinrich- übernehmen. Besonders wichtig sei ein möglichst of- tungen einen neuen Impuls gegeben hat. Kritisch fener Zuschnitt im Hinblick auf Thematik, Geometrie sei jedoch, dass die Universitäten trotz sehr guter und finanziellen Umfang. Antragsberechtigt sollen Forschungsleistungen in Bezug auf finanzielle deutsche Universitäten und/oder eine Gruppe von Uni- Ausstattung und Forschungsbedingungen hinter versitäten mit außeruniversitären Forschungseinrich-
Exzellenzinitiative evaluiert – Empfehlungen zur Zukunft des Wissenschaftssystems Seite 03 /09 tungen sein. Die Evaluation der Anträge sollte auf rein wissenschaftlicher Basis unabhängig von (regional-) Exzellenzcluster politischen Faktoren erfolgen. Der risikofreundliche Charakter der Förderung soll durch längere Lauf- In der folgenden Diskussion bestand Konsens, dass zeiten (sieben bis acht Jahre) mit einem Minimum an die Exzellenzcluster als Förderung von Spitzenfor- Zwischenevaluationen unterstrichen werden. Die be- schung aufgrund ihrer positiven Effekte für das Wis- teiligten Universitäten sollen zusätzlich zur üblichen senschaftssystem weitergeführt werden sollten. Wie (DFG-)Programmpauschale von 22 Prozent eine Uni- von der IEKE vorgeschlagen, sollte die Geometrie versitätspauschale von 20 Prozent erhalten. Damit deutlich offener sein als bisher, sowohl in Bezug auf soll die universitäre Governance bottom up gestärkt den Umfang und die Zeiträume der Förderung, als und möglichen zentrifugalen Wirkungen des Clusters auch im Hinblick auf die Art und Partner der Zusam- entgegengewirkt werden. menarbeit (Universitäten mit anderen Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Un- Die Förderlinie B Exzellenzprämie soll den Diffe- ternehmen; mit regionalen und internationalen Part- renzierungsprozess top down unterstützen, indem die nern). Der Zuschnitt eines Clusters sollte sich immer Universitätsleitung zusätzliche Mittel erhält, die sie an Exzellenz in einem thematischen Forschungsgebiet nach eigenem Ermessen zur Stärkung der Forschung orientieren, die Zusammenarbeit verschiedener Ak- oder Verbesserung der Governance einsetzen kann. teure allein aus wissenschaftlicher Sicht besondere Bei der institutionellen Förderung ist nach Ansicht Vorteile bieten. der IEKE ein Übergang vom Konzeptwettbewerb zum Leistungswettbewerb notwendig. Die Exzel- In diesem Zusammenhang wurde als Hindernis for- lenzprämie sollte – im Unterschied zum bisherigen muliert, dass die Bildung von forschungsgeleiteten Zukunftskonzept – nicht auf Antrag, sondern einzig Verbünden die Zusammenarbeit mit internationalen aufgrund der vergangenen Leistung für einen Zeit- Partnern häufig unverzichtbar macht, die von der raum von sieben bis acht Jahren vergeben werden. Exzellenzförderung aber bisher ausgeschlossen sind. Die Höhe der Prämie könnte pro Universität und Dies sei ein erhebliches Problem, um die besten Ko- Jahr 15 Mio. Euro betragen. Als Ausgangspunkt für operationspartner weltweit zu gewinnen. Hier könnte die Entwicklung einer Methode für die Vergabe der sich Deutschland vom Programm „Sinergia“ des Exzellenzprämie schlägt die IEKE vor, eine Kombi- Schweizerischen Nationalfonds anregen lassen, der nation aus eingeworbenen DFG-Drittmitteln und eine Finanzierung von internationalen Partnern er- Preisen 6 zu wählen, die beide jeweils auf die Anzahl möglicht, wenn diese Zusammenarbeit für das Wohl der Professuren normiert werden. Daraus könnte ein der Schweizer Forschung wichtig ist. Ranking der zehn leistungsstärksten Universitäten erstellt werden, die die Prämie erhalten. In der Diskussion wurden Vorschläge unterbreitet, welche Ziele bei der Weiterführung der Exzellenz- Aus Sicht der Kommission sind Fortschritte bei uni- cluster verstärkt gefördert werden sollten: versitärer Differenzierung und Governance besonders wichtig, damit sich die deutschen Universitäten bes- 1. Verbindung von Spitzenforschung ser entwickeln und künftig international an der Spitze und Spitzenlehre positionieren können. Ein erfolgreicher Differenzie- Zur besseren Einbindung der Lehre in die Exzellenz- rungsprozess brauche eine geeignete Governance, die cluster wurde vorgeschlagen, die Förderentscheidung auf klaren Entscheidungs- und Leitungsstrukturen vom Nachweis abhängig zu machen, dass im jeweiligen im Innern der Institution und auf einer weitgehen- Forschungsbereich auch in der Lehre hervorragende den Autonomie gegenüber dem Staat im Außenver- Leistungen erbracht werden. Allerdings müssten dafür hältnis beruht. Künftig bedürfe es einer Stärkung erst noch geeignete Indikatoren für „exzellente Lehre“ der Universitätsleitung von oben und von unten, diskutiert und etabliert werden. Sinnvoller erscheint um hier Fortschritte zu erzielen (Universitätsprämie deshalb die Möglichkeit, dass Antragstellende darle- und Exzellenzprämie). Im Bereich der universitären gen, wie die Forschung eines Exzellenzclusters kon- Governance besteht nach Auffassung der IEKE „noch kret in die Lehre dieses Bereichs eingehen soll. „Wir großes ungenutztes Potenzial und substanzieller brauchen intelligente Konzepte dafür, wie man vom Nachholbedarf“. Bachelorstudiengang an bis in die Masterstudiengänge hinein mit welchen Formaten Forschung auf hohem Niveau in Studiengänge diffundieren kann“, meinte Prof. Dr. Julia von Blumenthal, Dekanin der Kultur-,
Exzellenzinitiative evaluiert – Empfehlungen zur Zukunft des Wissenschaftssystems Seite 04 /09 Sozial- und Bildungswissenschaftlichen Fakultät an Imboden erinnerte an die Förderbedingung, dass Ex- der Humboldt-Universität zu Berlin. zellenzcluster nach dem Auslaufen der Exzellenzmittel von den Universitäten verstetigt werden sollten. Dies 2. Neue Konstrukte bei der Kooperation von sei weitgehend in Vergessenheit geraten, was ange- Universitäten und außeruniversitären sichts der Unterfinanzierung der deutschen Universi- Forschungseinrichtungen täten auch nicht überrasche. Doch müssten die Mittel Durch die Exzellenzinitiative wurde die Versäulung der Exzellenzinitiative als Innovationsfonds flexibel des deutschen Wissenschaftssystems schon deutlich einsetzbar bleiben, damit immer wieder neue Projekte reduziert. Nun sei es dringend notwendig, konkrete unterstützt werden können. Nur dann könne auch die Modelle für die Zusammenarbeit von außeruniversi- erwünschte Dynamik im Wissenschaftssystem erhal- tären Forschungseinrichtungen und Universitäten zu ten werden. Um die erreichten Erfolge laufender Pro- entwickeln, um die beiden Systeme langfristig und sys- jekte nicht zu gefährden, könnten Fortsetzungsmittel tematisch miteinander zu verbinden und eine Nach- für eine gewisse Zeit gewährt werden, doch müssten haltigkeit der Kooperation zu erreichen, so Prof. Dr. rasch Wege gefunden werden, wie eine ausreichende Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschafts- Grundfinanzierung der Universitäten langfristig er- zentrum Berlin für Sozialforschung. Dies sei mit dem reicht werden könne. 2015 geänderten Art. 91b GG nun auch möglich. Wissenschaftsgeleitetes Verfahren. Prof. Dr. Peter 3. Stärkung der anwendungsorientierten und Strohschneider, Präsident der Deutschen Forschungs- translationalen Forschung gemeinschaft, betonte die Notwendigkeit eines wis- Am Beispiel der Medizin verdeutlichte Prof. Dr. Karl senschaftsgeleiteten Verfahrens ohne thematische M. Einhäupl, Vorstandsvorsitzender der Charité – Uni- Vorgaben. Die Exzellenzcluster müssten als offenes versitätsmedizin Berlin, dass in Deutschland große und flexibles Instrument ermöglichen, was von den Defizite in der Translation beispielsweise zwischen jeweiligen Forschungsprogrammatiken her begründ- experimenteller und klinischer Forschung sowie dem bar sei. Die wissenschaftliche Qualität müsse im Be- Transfer von Forschungsergebnissen in anwendungs- wertungsprozess das entscheidende Kriterium sein, zu nahe Bereiche bestehen. Ein Grund hierfür sei, dass dem dann andere Funktionen akzessorisch hinzutre- exzellente Spitzenforschung noch zu oft ausschließ- ten könnten. lich mit exzellenter Grundlagenforschung gleichge- setzt werde. Folglich blieben die aus Anwendungsbe- zügen resultierenden Erkenntnispotenziale in vielen Exzellenzprämie Vorhaben der Exzellenzinitiative ungenutzt. Bei der nächsten Exzellenzinitiative sollten diese Anwen- Das Instrument der Exzellenzprämie soll laut IEKE dungsbezüge im Sinne von Relevanzpotenzialen eine dazu beitragen, Fortschritte im Bereich Governance größere Rolle spielen, um wichtige Forschungslücken zu erzielen, indem den Universitätsleitungen Gestal- zu schließen. Auch bräuchte es für mehr Exzellenz tungsspielräume eröffnet werden, um strategische dringend eine „Forschung der Forschung“ in der Medi- Entscheidungen voranzubringen. Der frei einsetzbare zin, die eine Reflexion der Methoden, der Qualitätskri- Bonus in der institutionellen Förderlinie wurde in der terien und der Relevanzpotenziale von medizinischer Diskussion sehr positiv aufgenommen. Forschung einschließt. Kritisch diskutiert wurde dagegen das vorgeschlagene 4. Intensivere Zusammenarbeit mit der Wirtschaft Verfahren für die Vergabe der Exzellenzprämie. Es Auch die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft sollte sei nicht zielführend, nur vergangene Leistungen (past in Zukunft in den Exzellenzclustern ein größeres Ge- merits) in die Bewertung einzubeziehen. Die Einforde- wicht erhalten, etwa durch die Einrichtung gemein- rung zukunftsgerichteter Konzepte sei unverzichtbar, samer Forschungsplattformen von Universitäten und da bei der strategischen Entwicklung der Universi- Unternehmen. täten wichtige Ziele noch nicht erreicht wurden. Dazu gehöre beispielsweise eine Governance, die eine ge- Diskutiert wurde auch die Frage, wie die Nachhal- eignete Personalstruktur und systematische Personal- tigkeit der laufenden Exzellenzcluster sichergestellt entwicklung einschließt. werden kann. Die Entwicklung wissenschaftlicher Ex- zellenz brauche viel Zeit und die Erfolge der laufenden Imboden meinte, dass natürlich auch Konzepte einge- Projekte dürften nach dem Ende des Programms nicht fordert werden könnten, doch sollte die Auswahl der gefährdet werden. Universitäten nicht alleine davon abhängig gemacht
Exzellenzinitiative evaluiert – Empfehlungen zur Zukunft des Wissenschaftssystems Seite 05 /09 werden wie bisher bei den Zukunftskonzepten. Für zur institutionellen Weiterentwicklung in die Bewer- past merits als entscheidendes Kriterium spricht aus tung eingehen müssten. Allerdings sollten die Kon- seiner Sicht, dass eine Universität mit hervorragenden zepte nicht mehr so umfangreich wie die bisherigen Leistungen deutlich gezeigt habe, ihre verfügbaren Zukunftskonzepte sein und es sollte eine Fokussie- Mittel optimal einsetzen zu können. Hier müsse die rung angestrebt werden, indem im Antrag genau be- Politik den Universitäten mehr Vertrauen schenken. schrieben wird, wie konkrete Handlungsfelder mit Auch verschiedene Hochschulrektor_innen forderten welchen Zielen (weiter-) entwickelt werden sollen. mehr Vertrauen der Politik in die Hochschulleitungen. Universitäten bräuchten möglichst viel Autonomie Mit großer Skepsis wurde auf den Vorschlag der IEKE und Flexibilität, um ihre Governance optimal gestal- reagiert, die Bewertung von Leistungen an quantita- ten zu können und unterschiedliche Governancemo- tive Indikatoren zu koppeln und auf dieser Basis ein delle jeweils passfähig für die eigene Institution zu nationales Ranking der zehn besten Universitäten zu entwickeln. erstellen. Allein auf der Grundlage quantitativer In- dikatoren könne keine valide und reliable Einschät- Die Hochschulleitungen warnten vor einer staatli- zung von Qualität erreicht werden, so der Vorsitzen- chen Detailsteuerung. Die Aufgabe des Staates sei es, de des Wissenschaftsrats, Prof. Dr. Manfred Prenzel. geeignete politische Rahmenbedingungen vor allem Auch Prof. Dr. Peter Strohschneider, Präsident der in den Landeshochschulgesetzen zu schaffen. Dem DFG, hält es für sehr problematisch, Leistungen ein- feststellbaren Trend einer Rückkehr zur Mikrosteu- zelner Universitäten allein anhand von quantitativen erung in manchen Bundesländern müsse unbedingt Kennzahlen in einem Vergleich über das gesamte Uni- entgegengewirkt werden. versitätssystem hinweg zu berechnen. Selbst wenn es gelingen sollte, sich auf ein Set von quantitativen In- Dem hielt Hubertus Heil, MdB und stellvertretender dikatoren politisch zu verständigen (Indikatorfragen Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion entgegen, seien schließlich Machtfragen) und einen indikatorba- dass die Politik aus seiner Sicht in diesem Bereich nicht sierten Leistungsvergleich aller Universitäten durch- detailsteuern wolle. Die Einforderung von belastbaren zuführen, bei dem sowohl die unterschiedliche Größe Konzepten dürfe nicht als Ausdruck von Misstrauen von Universitäten als auch die unterschiedlichen gegenüber den Hochschulleitungen interpretiert wer- Forschungskostenniveaus der wissenschaftlichen Be- den. Vielmehr wolle man neben der Auszeichnung reiche kalibriert werden, selbst dann würde man da- vorhandener Exzellenz auch konkrete Anreize setzen, mit ein Anreizsystem schaffen, das zum „Teurerrech- um neue Exzellenz zu heben. Deshalb müssten auch nen“ von Forschung verleite. So bestehe das Risiko, zukunftsgerichtete Konzepte einbezogen werden, in Größe und Güte in der Forschung zu verwechseln. denen Ziele für die Weiterentwicklung der Institution formuliert werden. Um die bisherigen Leistungen an- Demgegenüber wurde als Vorteil eines einheitlichen zuerkennen und andererseits eine verbesserte Gover- Kennzahlen- oder Indikatorensystems hervorgeho- nance- und Strukturentwicklung zu erreichen, schlägt ben, dass man dadurch auf Dauer mehr Transparenz Edelgard Bulmahn, MdB und Bundesministerin für Bil- und Ruhe im System erreichen könne, da die Regeln dung und Forschung a.D., anstatt einer Exzellenzprä- klar und für jeden gleich seien. Zudem seien die Trans- mie als zweite Förderlinie eine Strategie- und Struk- aktionskosten eines solchen Verfahrens geringer als turentwicklungsprämie oder einen Strategie- und ein Begutachtungssystem, das es erforderlich macht, Strukturfonds vor. internationale Expert_innen zu finden, die nicht nur thematisch qualifiziert sind, sondern auch das deut- Vorgeschlagen wurde, das Problem geeigneter Indika- sche Wissenschaftssystem kompetent beurteilen kön- toren zu entschärfen, indem nicht past merits sondern nen. Um den Nebeneffekt zu vermeiden, dass dieser confirmed merits herangezogen werden: Es könnte be- Mechanismus kostentreibend wird, könnte ein Festbe- wertet werden, ob eine Universität in den letzten Jah- trag vergeben werden. Wichtig sei bei diesem Modell ren eine Strategie durchgeführt und ihre Ziele erreicht der Gedanke eines Automatismus, der das Begutach- hat. Überprüft werden könnte dies z. B. an der indi- tungsverfahren erleichtere und transparenter mache. viduellen Stärke der berufenen Wissenschaftler_innen und an den langfristig aufgebauten Strukturen in ei- Der Vorsitzende des Wissenschaftsrats Manfred Pren- ner Universität. zel findet es nicht überzeugend, beim Auswahlverfah- ren zur Vergabe einer Exzellenzprämie nur ein quanti- In der Diskussion kristallisierte sich heraus, dass so- tatives Kennzahlensystem einzusetzen. Entscheidend wohl vergangene Leistungen als auch ein Konzept sei vielmehr, welche verschiedenen Ziele mit der
Exzellenzinitiative evaluiert – Empfehlungen zur Zukunft des Wissenschaftssystems Seite 06 /09 Nachfolge-Exzellenzinitiative erreicht werden sollen. Das Auswahlverfahren soll rein wissenschaftsge- Man werde auf Dauer nicht erfolgreich sein, wenn leitet sein, indem allein die wissenschaftliche Qua- man sich nur auf die Förderung von Spitzenforschung lität eine Rolle spielt. im engeren Sinn konzentriere. Es sei wichtig, das Wis- senschaftssystem als Ganzes in den Blick zu nehmen In den Fördervoraussetzungen bei Clustern sind und die Frage zu stellen, in welchen Bereichen beson- belastbare Konzepte vorgesehen, die auch andere derer Handlungsbedarf besteht und was das Instru- Leistungsdimensionen neben wissenschaftlicher ment Exzellenzinitiative dort jeweils bewirken kann, Exzellenz berücksichtigen (z.B. Qualität der Lehre, etwa bei der Translation oder bei der Kooperation von Gleichstellungskonzepte). Universitäten und außeruniversitären Forschungsein- richtungen. Dann müsse geprüft werden, ob die Indi- Die Graduiertenschulen sind ein Erfolgsmodell katorensysteme mit den gewünschten Zielen überein- und weitgehend in das Angebot der Universitäten stimmen. „Exzellenz kann nur durch eine kompetente integriert. Deshalb wird die bisherige Förderlinie und fundierte Begutachtung festgestellt werden“, im Rahmen der Exzellenzinitiative auslaufen. Es sagte Prenzel. wird jedoch über die Möglichkeit einer Weiterför- derung in einem anderen Format nachgedacht. In diesem Zusammenhang wurde angemerkt, dass bei den traditionellen Bewertungskriterien von wissen- Die Overhead-Aufschläge der Universitäten sollen schaftlicher Leistung, wie z. B. Preise, Publikationen erhöht werden (um ca. 20 Prozent). und Drittmittel, zu viele Aspekte wissenschaftlicher Exzellenz sowie Innovationen in der Forschung leicht Bei der institutionellen Förderung wird es eher durch das Bewertungsraster fallen. Deshalb sei es un- eine „breite Spitze“ geben (mehr als fünf, aber we- verzichtbar, die traditionellen Indikatoren durch neue niger als 15 Universitäten). Die von der IEKE vor- Kriterien zu ergänzen, die im kritischen Diskurs al- geschlagene Zahl von zehn Universitäten komme lerdings noch entwickelt werden müssen. Nur dann dem Endergebnis vermutlich recht nahe. könne ein zukunftsträchtiger Begriff von wissen- schaftlicher Exzellenz abgebildet und auch neuen Es sollen längere Förderzeiträume (sieben bis acht Formen der Exzellenz eine Chance gegeben werden. Jahre) etabliert werden. Als weitgehender Konsens zeichnete sich ab, dass eine Kombination aus indikatorgestütztem und gutach- Es besteht Einigkeit, dass die zweite Förderlinie die terlichem Verfahren sinnvoll wäre. strategische Weiterentwicklung der Universität im Blick haben soll. Die Ausgestaltung ist aber noch offen. Stand der Über die Ausgestaltung der institutionellen zweiten Verhandlungen Förderlinie wird gegenwärtig verhandelt. Dies sei der „gordische Knoten, der aufzulösen ist“, meinte Heil. Die bisherigen Konsensbereiche von Bund und Län- Ziel sei ein leicht umsetzbares und transparentes Ver- dern benannten Prof. Dr. Eva Quante-Brandt, stell- fahren. Es spreche einiges dafür, eine gutachterliche vertretende Vorsitzende der GWK und Senatorin für Bewertung von Zukunftskonzepten mit indikatoren- Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz der gestützten Kriterien erbrachter Leistungen zu kombi- Freien Hansestadt Bremen, und Hubertus Heil, MdB nieren. Das von der IEKE vorgeschlagene Verfahren und stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundes- eines reinen Leistungswettbewerbs auf der Basis von tagsfraktion: past merits statt eines Konzeptwettbewerbs könne die SPD-Bundestagsfraktion nicht mittragen, so Heil. Die Höhe der bisher aufgewendeten Exzellenzmit- Denn es widerspreche dem Ziel der Exzellenzinitiative tel soll beibehalten werden (ca. 500 Mio. Euro im als „gesamtstaatliches Zukunftsprojekt“, wenn einigen Jahr). Hochschulleitungen auf der Basis kaum veränder- licher Anteile, wie z.B. DFG- und EU-Forschungsmit- Die Exzellenzcluster bleiben Herzstück der künf- teln, Geld zur freien Verfügung gegeben werde. Auf tigen Exzellenzinitiative, werden aber in modi- diese Weise könne auch nicht die gewünschte Dyna- fizierter Form weitergeführt. Die Bandbreite der mik fortgesetzt werden, die mit dem Wettbewerb der Förderung soll ausgeweitet werden, damit vielfäl- Zukunftskonzepte ausgelöst wurde. Bei der Vergabe tigere Bereiche eine Chance erhalten. von Steuergeldern sei es zudem eine politische Frage
Exzellenzinitiative evaluiert – Empfehlungen zur Zukunft des Wissenschaftssystems Seite 07/09 der Legitimation, dass Universitäten darlegen, wie begonnen werden, weil viele Universitäten schon an sie öffentliche Mittel einsetzen möchten bzw. wel- ihren Konzepten arbeiten und die Motivation nicht che Ziele sie verfolgen und mit welchen Strategien verloren gehen dürfe. sie diese erreichen wollen. Deshalb könne in dieser Förderlinie auf einen Wettbewerb der Konzepte nicht Ein wichtiges Ergebnis der Diskussion war, dass in den verzichtet werden. Trotzdem sei es sinnvoll, die Kon- nächsten Monaten auch Indikatoren hinterfragt bzw. zepte zu vereinfachen und stärker auf konkrete Ziele neu erarbeitet und festgelegt werden müssen, um die statt auf Zukunftsvisionen zu gründen, meinte Heil. Qualität und Relevanz von (Spitzen-)Forschung ange- messen zu bestimmen und im Rahmen der neuen Ex- Bei der institutionellen Förderlinie ist es nach Ansicht zellenzinitiative geeignete Anreizsysteme und Förder- von Heil auch wichtig, dass die Förderung kein sym- entscheidungen in Bezug auf bestimmte Ziele treffen bolisches „Sahnehäubchen“ darstellt, sondern eine zu können. Summe ist, mit der etwas bewegt werden kann (ver- mutlich zwischen 5 bis 15 Mio. Euro pro Jahr und Von zentraler Bedeutung ist es nach wie vor, das Pro- Universität). Auch sollten neben Universitäten auch blem der strukturellen Unterfinanzierung des deut- Verbünde antragsberechtigt sein, die „messbaren wis- schen Universitätssystems zu lösen. Es muss möglichst senschaftlichen Mehrwert generieren“. Um „Beute- rasch ein Weg gefunden werden, eine ausreichende gemeinschaften“ zu verhindern, seien hier ebenfalls und nachhaltige Grundfinanzierung der Universi- Konzepte mit klaren Zielen einzufordern (z. B. Stär- täten zu erreichen. Dies ist auch deshalb nötig, um die kung der Lehre, des Transfers). Erfolge der Exzellenzinitiative dauerhaft abzusichern und z. B. Exzellenzcluster als integralen Bestandteil Heil verdeutlichte die erforderliche Rollenvertei- der Universitäten verstetigen zu können. lung zwischen Wissenschaft und Politik: „Die Politik muss den Rahmen abstecken, in dem die Exzellenz- Nach Auffassung von Edelgard Bulmahn, MdB und initiative stattfinden soll, und auch, was nach wel- Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags, ist eine chen Kriterien gefördert werden soll. Zu ermitteln, deutliche und auf Dauer angelegte Erhöhung der was Exzellenz ist, sollte ausschließlich Aufgabe der Grundfinanzierung mit Beteiligung des Bundes un- Wissenschaft sein. Es ist ein eminent wichtiger Punkt, verzichtbar. Diese könnte zum Beispiel durch die dass es bei dem bewährten wissenschaftsgeleiteten Einführung einer Studienabschlussförderung, deren Auswahlverfahren bleibt.“ Grundlage die Prüfungsanmeldungen zu den BA- und MA-Prüfungen darstellen, erreicht werden. Nächste politische Mit der Verfassungsänderung vom 1. Januar 2015 (Art. § 91b GG) wurden dafür auch die rechtlichen Grund- Schritte lagen geschaffen. Nun brauche es allerdings auch die politische Bereitschaft, diese neuen Möglichkeiten zu Die GWK will bereits am 22. April 2016 eine neue nutzen, so Bulmahn. Gleich im Anschluss sollte eine Bund-Länder-Vereinbarung in Nachfolge der Exzel- Reformierung der Kapazitätsverordnung (KapVO) in lenzinitiative beschließen und den Regierungschef_in- Angriff genommen werden, die ebenfalls ein erheb- nen von Bund und Ländern im Juni zur Entscheidung liches Problem im deutschen Wissenschaftssystem vorlegen. 7 Somit muss in einem relativ kleinen Zeit- darstellt und sich zudem als Hindernis erweist, Spit- fenster eine Verständigung zwischen 16 Ländern und zenforschung mit Spitzenlehre zu verbinden. dem Bund erzielt werden. Dies sei zwar eine große Herausforderung, so Quante-Brandt, doch bestehe auf Über das am besten geeignete Modell der Bundes- allen Seiten eine hohe Bereitschaft, sich rasch auf eine beteiligung an der Grundfinanzierung muss noch gute Lösung zu einigen. Vonseiten der Politik wurde Einigung erzielt werden. Als mögliche Wege sind deutlich gemacht, dass die politischen Entschei- derzeit eine Studienabschlussförderung 8, eine Finan- dungen zur Ausgestaltung der neuen Exzellenzinitia- zierung der ausländischen Studierenden durch Bun- tive unbedingt im Juni 2016 getroffen werden müssen. desmittel 9 und eine Übernahme der Länderanteile in Nur dann könnten die vereinbarten Mittel gesichert den außeruniversitären Forschungseinrichtungen in und verhindert werden, dass diese Frage in den Stru- der Diskussion. Eine zentrale Frage ist dabei, wohin del des Wahlkampfs gerät. Mit der konkreten Umset- Bundesmittel fließen müssen, damit es keine Substi- zung des Programms könne man sich etwas mehr tutionseffekte gibt und die Länder sich in anderen Be- Zeit lassen, doch sollte spätestens Anfang 2019 damit reichen zurückziehen. Es muss sichergestellt werden,
Exzellenzinitiative evaluiert – Empfehlungen zur Zukunft des Wissenschaftssystems Seite 08/09 dass die Universitäten per Saldo wirklich zusätzliche pakt für den wissenschaftlichen Nachwuchs). Mittel zur Verfügung haben. Von großer Bedeutung hierfür ist das Schwellenjahr Auch besteht die dringende Aufgabe, das Finanzie- 2019/20, wenn zahlreiche Bund-Länder-Pakte und rungsungleichgewicht von außeruniversitären For- die Kompensationszahlungen des Bundes für den schungseinrichtungen und Universitäten zu beseiti- Hochschulbau auslaufen und gleichzeitig die Schul- gen und rechtliche Hindernisse abzubauen, die eine denbremse in den Ländern voll zur Wirkung kommt. Zusammenarbeit der beiden Systeme (z. B. in Exzel- Dann werden jährlich etwa 3,5 Mrd. Euro Bundesgeld lenzclustern) bisher noch erschweren. zur Verfügung stehen, für deren effiziente Verwendung dringend politische Ziele und Instrumentarien entwi- Mit dem Konzept der „Baustellen“ hat die IEKE deut- ckelt werden müssen. Deshalb sollte in den nächsten lich gemacht, dass sich das deutsche Wissenschafts- Monaten schon damit begonnen werden, die Frage der system insgesamt noch weiterentwickeln muss. Um alle Zukunft der Wissenschaftsfinanzierung nach 2020 notwendigen Bereiche der Veränderung zu bearbeiten konzeptionell zu diskutieren. Dabei sollte auch darüber und die damit verbundenen Ziele zu erreichen, werden nachgedacht werden, wie alle Finanzierungs- und För- neben der Exzellenzinitiative weitere Instrumente ge- derinstrumente einschließlich der Exzellenzinitiative in braucht, die parallel laufen (u.a. Hochschulpakt, Qua- ein abgestimmtes Gesamtkonzept überführt werden litätspakt Lehre, Pakt für Forschung und Innovation) können und nach 2020 eine finanzielle Neuordnung oder noch auf den Weg gebracht werden (Zukunfts- des Wissenschaftssystems erreicht werden kann. Fussnoten 1 Die Kommission bestand aus zehn internationalen Wissenschaft- Wissenschaftsrat: Bericht der Gemeinsamen Kommission zur ler_innen unter dem Vorsitz des Schweizer Wissenschaftlers Prof. Exzellenzinitiative an die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz, Dr. Dieter Imboden (sog. Imboden-Kommission). Juni 2015, http://www.gwk-bonn.de/fileadmin/Papers/DFG-WR- 2 Vgl. Internationale Expertenkommission zur Evaluation der Exzel- Bericht-Juni2015.pdf (15.02.2016). lenzinitiative, Endbericht, Januar 2016, http://www.gwk-bonn.de/ 6 Z.B. Leibniz-Preise, Humboldt-Professuren, Starting, Consolidator fileadmin/Papers/Imboden-Bericht-2016.pdf (08.03.2016). und Advanced Grants des European Research Council. 3 Die Konferenz knüpfte an die Debatte einer vorherigen Veran- 7 So sieht es der Grundsatzbeschluss vom Dezember 2014 vor. staltung des Netzwerk Exzellenz an deutschen Hochschulen der 8 Vgl. Edelgard Bulmahn: Die Unis brauchen einen großen Wurf, Friedrich-Ebert-Stiftung am 11. November 2015 in Berlin an. in: Tagesspiegel Online, 02.09.2015, http://www.tagesspiegel.de/ Vgl. Angela Borgwardt: Alles exzellent? – Die Zukunft des Wis- wissen/wie-weiter-mit-der-exzellenzinitiative-der-bund-muss-in- senschaftssystems, http://library.fes.de/pdf-files/studienfoerde- die-grundfinanzierung-der-hochschulen-einsteigen/12270064-2. rung/12271.pdf (15.02.2016). html. 4 Internationale Expertenkommission, S. 2. 9 Vgl. Jürgen E. Zöllner: Was kommt nach der Exzellenzinitiative? 5 Diee IEKE hat anhand von Leitfragen über 100 Gespräche mit Zur Zukunft der Hochschulgrundfinanzierung ab 2017. Neue Akteur_innen auf allen hierarchischen Ebenen an deutschen Gesellschaft/Frankfurter Hefte, 10/2013, S. 44-47, http://www. Universitäten geführt, ergänzend Gespräche mit außeruniversi- frankfurter-hefte.de/upload/Archiv/2013/Heft_10/PDF/2013- tären Forschungseinrichtungen und Universitäten im Ausland. In 10_zoellner.pdf (15.2.16) sowie Kostenübernahme des Bundes für die Bewertung wurde auch der datengestützte Bericht der DFG Studierende aus Entwicklungsländern, http://library.fes.de/pdf- und des Wissenschaftsrates zum Thema einbezogen. Vgl. DFG/ files/studienfoerderung/10962.pdf.
Exzellenzinitiative evaluiert – Empfehlungen zur Zukunft des Wissenschaftssystems Seite 09/09 Die Autorin dieser Publikation Dr. Angela Borgwardt, Politikwissenschaftlerin und Germanistin, arbeitet als freie wissenschaftliche Publizistin und Redakteurin in Berlin. Das NETZWERK Das Netzwerk Exzellenz an deutschen Hochschulen entwickelt vor dem Hintergrund der Exzellenzinitiative Beiträge und Empfehlungen zur künftigen Gestaltung des deutschen Wissenschaftssystems. Unsere Publikationen können Sie per e-mail nachbestel- len bei: marion.stichler@fes.de Digitale Versionen aller Publikationen: http://www.fes.de/themen/bildungspolitik/index.php KONTAKT und Feedback Marei John-Ohnesorg Bildungs- und Hochschulpolitik marei.john@fes.de Impressum ISBN: 978-3-95861-443-7 Copyright by Friedrich-Ebert-Stiftung 2016 Hiroshimastraße 17, 10785 Berlin Abt. Studienförderung Redaktion: Marei John-Ohnesorg, Marion Stichler Gestaltung & Satz: minus Design, Berlin
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