Abnehmen mit Erfolg - Bosch BKK
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2 Hier können Sie Broschüren zum Thema gesunde Ernährung/Abnehmen bestellen: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. www.dge-medienservice.de / www.dge.de aid Infodienst · Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V. www.aid-medienshop.de / www.aid.de Inhalt Abnehmen lohnt sich 5 Viele Vorteile l Ist Übergewicht erblich bedingt? l Messen und wiegen Von Muskeln und Körperfett l „Birnen- oder Apfeltyp“? Diäten und Wundermittel? 7 Pflanzliche Lebensmittel 8 Bevorzugen Sie Qualität l Was bedeutet „volles Korn“? Möchten Sie Kalorien sparen? Täglich Gemüse und Obst 10 Ein gesunder Tag l Meine persönlichen Ziele Milch und Milchprodukte 11 Fettarm ist kalorienärmer Tierische Lebensmittel 12 Fleisch, Wurst, Fisch, Eier l Wählen Sie fettarm l Meine persönlichen Ziele Abnehmen – weniger Fett! 14 Günstig: pflanzliche Öle l So sparen Sie Fett l Meine persönlichen Ziele Ich trinke viel 15 Jede Menge Kalorien sparen l Meine persönlichen Ziele Gesund ernähren und abnehmen 16 Die Energie-Bilanz 17 Beispiele für den Energiebedarf So nehmen Sie erfolgreich ab 18 „Bin ich wirklich hungrig?“l Kalorien, Kalorien ... l Glykämischer Index Das Leben versüßen? | Ich bewege mich viel l Meine persönlichen Ziele Tipps für die Zukunft 23 Bestell-Nr. 100 10332 – © KKF-Verlag, 84503 Altötting. Die Ausführungen stellen eine Kurzfassung dar, ersetzen keinesfalls die ärztliche bzw. Ernährungsbe- ratung. Bildnachweis: Fotolia. (05/2013)
3 Sehr geehrte Versicherte, sehr geehrter Versicherter, Sie möchten Ihr Gewicht verringern oder zu- Mit der richtigen Auswahl der Lebensmittel mindest halten? Sie legen Wert darauf, lang- können Sie erfolgreich abnehmen, ohne hun- sam aber dauerhaft abzunehmen, anstatt gern zu müssen. Mehr Bewegung unterstützt schneller und mit der großen Gefahr, wieder Sie dabei, Ihr Wohlfühlgewicht zu halten. einmal rückfällig zu werden, sprich zuzuneh- Wir helfen Ihnen auch mit weiteren Tipps zu men? Sie wünschen sich möglichst keine Fragen der Ernährung, Bewegung und Ent- Verbote und keinen Verzicht, sind aber bereit, spannung. Ihr Ernährungsverhalten (selbst-)kritisch unter die Lupe zu nehmen? Viel Erfolg wünscht Diese Broschüre zeigt die Ursachen von Über- Ihre gewicht auf: Nahrung steht (fast) immer und Bosch BKK überall im Überfluss bereit. Die meisten Men- schen essen deshalb oft zu viel, zu fett und zu süß, also zu energiereich. Tipp Im Gegensatz dazu nimmt der Energiever- Qualitätsgeprüfte Kurse zum gesunden brauch ständig ab: Bewegung und sportliche Abnehmen finden Sie schnell und einfach Aktivitäten zehren immer weniger an den stei- unter: www.Bosch-BKK.de/easy genden (Fett-)Reserven.
5 Abnehmen lohnt sich! Abnehmen, weil Gewicht bzw. Figur Sorgen Stellen abnehmen zu wollen, also an Hüfte, bereiten und die Bekleidungsgröße zunimmt? Po und Oberschenkeln, kann deshalb proble- Weil Sie sich nicht mehr so fit und wohl füh- matisch sein! Vererbt wird vermutlich auch len wie früher? Abnehmen – Ihrer Gesundheit die Veranlagung, mehr Körperfettgewebe auf- zuliebe? Übergewicht gilt vielfach als Risiko- zubauen, allerdings weniger für das unter der faktor für sogenannte Zivilisationskrankheiten. Haut liegende sichtbare, sondern für das ver- Deshalb bedeutet abnehmen zuallererst ge- mehrte Fettgewebe im Bauchraum. Ein Trost: sund bleiben! Fettzellen, die sich vergrößert haben, lassen sich auch wieder verkleinern! Ihre Vorteile • Gewichtsabnahme senkt die Messen und wiegen Blutdruckwerte. Ob Normal- oder Übergewicht vorliegt, wird • Die Zuckerkrankheit (Diabetes) kann mit nach dem sog. „Körpermasseindex” (abge- sinkendem Gewicht vermieden werden. kürzt BMI entsprechend der englischen Be- • Fettstoffwechselstörungen mit ungüns- zeichnung Body-Mass-Index) errechnet. Am tigen Cholesterin- bzw. überhöhten Beispiel 78 kg bei 1,70 m Größe beträgt der Triglyceridwerten können sich in kurzer BMI 27 (78 : 1,70 : 1,70 = 27 BMI). Zeit bessern. Bei einem BMI von 25–30 sollten Sie abneh- • Die Gefahr von Herzschwäche, Herz- men, wenn dies wegen einer bestimmten infarkt oder Schlaganfall ist bei Normal- Krankheit ratsam oder Übergewicht als ein gewicht wesentlich geringer als bei Risikofaktor anzusehen ist oder bei einem Übergewicht. Taillenumfang von mehr als 80 cm bei Frauen • Eine Gewichtsabnahme bessert bzw. 94 cm bei Männern. Wenn diese Gründe schnarchen – ggf. verbunden mit nicht zutreffen, könnten Sie sich vornehmen, Atemstillständen (Schlafapnoe). ihr Gewicht zu halten. Durch eine Gewichts- • Weniger Gewicht entlastet Wirbelsäule abnahme um 5–10 % kann sich die Gesund- und Gelenke. heit so verbessern, dass Medikamente nicht (mehr) erforderlich sind (z. B. bei Zuckerkrank- heit und Bluthochdruck). Gerade bei höherem Ist Übergewicht erblich bedingt? Übergewicht (BMI ab 30) sollten Sie unbe- Ja und nein: Vererbt werden häufig die Anla- dingt abnehmen; außerdem ist es ratsam, gen für Körpergröße und Hüftform, insbeson- sich ärztlich untersuchen zu lassen, um Krank- dere bei Frauen. Nur an diesen „kritischen“ heiten als dessen Ursache auszuschließen.
6 Bei Kindern und Jugendlichen gibt es individu- de ab: Sind sie an Hüfte, Po und Oberschen- elle Werte, die auch Alter und Geschlecht be- keln anzutreffen, dann wird es Birnentyp ge- rücksichtigen (siehe unter www.a-g-a.de). nannt, was überwiegend bei Frauen vor- kommt. Ein kleiner Trost für viele von ihnen: Von Muskeln und Körperfett Dieses Muster ist nicht so risikoreich wie bei Zum Fitsein gehört neben den sportlichen den „Äpfeln“, deutlich sichtbar am Überge- Fähigkeiten wie Ausdauer, Koordination, Mus- wicht um den Bauch, häufiger bei Männern kelkraft und Beweglichkeit auch die richtige anzutreffen. Zucker- und Herz-Kreislauf-Krank- Körperzusammensetzung. Neben dem Nor- heiten sowie Fettstoffwechselstörungen sind malgewicht ist auch der prozentuale Anteil öfter mit dieser Form des Übergewichts ver- des Körperfetts entscheidend. Mit den zuneh- bunden (sog. metabolisches Syndrom). menden Jahren, etwa ab dem fünften Le- Ähnlich dem „BMI“ lässt sich auch hier eine bensjahrzehnt, baut der Körper in erheblichem genauere Aussage berechnen: Teilen Sie Ih- Umfang Muskelmasse in Fett um. Auch bei ren Taillen- durch den Hüftumfang, jeweils in gleichbleibendem Gewicht wird also die Kör- cm gemessen (Waist-to-Hip-Ratio = WHR). perzusammensetzung immer ungünstiger, die Liegt der Wert bei Frauen über 0,85, bei Män- Fitness nimmt deutlich ab. Dem können Sie nern über 1,0, dann sollten Sie das Gewicht aber mit regelmäßiger körperlicher Betätigung reduzieren. entgegenwirken. Der Taillenumfang (gemessen in der Mitte zwischen Beckenkamm und Rippenbogen) Der Energiebedarf sinkt gibt weitere Hinweise auf ein erhöhtes ge- sundheitliches Risiko. Der Körper verändert sich: • Wassergehalt, Knochen- und Muskel- masse nehmen ab Der Taillenumfang • Diese Rückentwicklung betrifft auch innere Organe und die Haut Das Risiko ist erhöht leicht stark • Das Körperfett steigt bei Frauen über 80 cm 88 cm • Die körperliche Betätigung ist meist bei Männern über 94 cm 102 cm geringer • Der Stoffwechsel verlangsamt sich Mein persönlichen Werte „Birnen- oder Apfeltyp”? Tag BMI Taille (cm) WHR „Birnen” sind besser als „Äpfel” – warum? Wenn Menschen mit diesen bekannten Obst- sorten verglichen werden, dann zielt dies zu- nächst auf die Lage der (überflüssigen) Pfun-
7 Diäten und Wundermittel? Vielleicht sind Sie schon erfahren in allerlei dernde Stoffe wie Vitamine, Mineralstoffe, Diäten, von den Normal- bis zu sogenannten bioaktive Substanzen und Spurenelemente. Blitzdiäten. Oder haben Sie schon eines der Werden die Kalorien zu stark reduziert, kann vielen Wundermittel ausprobiert, die überall, das Sättigungsgefühl gestört werden und meist für viel Geld, angepriesen werden und über kurz oder lang kommt es zu den in relativ kurzer Zeit eine besonders hohe Ge- gefürchteten Heißhungerattacken („Fress- wichtsabnahme versprechen? Diätpillen – ins- anfällen“). Doch damit nicht genug: Der Kör- besondere aus dem Internet – seien Sie be- per verliert in der ersten Zeit viel Wasser, weil sonders vorsichtig. Der versprochene Wirk- er zu 50–60 % daraus besteht, dann wird ver- stoff ist oftmals nicht oder in zu geringer mehrt Eiweiß aus der Muskelmasse abge- Menge enthalten oder er wurde sogar wegen baut. Weniger Muskeln bedeuten weniger erheblicher Nebenwirkungen bereits vom Grundumsatz. Der Körper denkt darüber hin- Markt genommen. Gefährliche oder verbote- aus an Notzeiten und schaltet allgemein auf ne Substanzen können das Gesundheitsrisiko Sparflamme: Die (Fett-)Reserven sollen mög- wesentlich erhöhen. Nur sogenannte Formu- lichst für lange Zeit reichen! la-Diäten können evtl. für die erste Zeit des Abnehmens sinnvoll sein. Wenn Sie wieder normal essen, werden – auch wegen des dann geringeren Bedarfs – Bei mehr oder minder einseitigen Diäten vermehrt die Fettdepots aufgefüllt. So para- bleibt oft das genussvolle Essen auf der Stre- dox es klingt: Diäten können also dick ma- cke, die Nährstoffe werden zu sehr einge- chen. Für einen dauerhaften Erfolg ist eine Er- schränkt und deshalb fehlen gesundheitsför- nährungsumstellung die bessere Alternative.
8 Pflanzliche Lebensmittel bevorzugen Dreidimensionale Lebensmittelpyramide, Copyright: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V., Bonn Wählen Sie viele pflanzliche Lebensmittel, vorwiegend aus dem „grünen“ und weniger aus dem „roten“ Bereich. Die Auswahl ist sehr groß.
9 Bevorzugen Sie Qualität ist günstig gegen Verstopfung, für die Krebs- vorbeugung und zur Senkung des Cholesterin- Brot, Getreideflocken, Reis, Nudeln und Kar- spiegels). Krebserregende Stoffe haben we- toffeln spielen gerade beim Abnehmen eine niger Zeit, mit der Darmwand in Kontakt zu herausragende Rolle. Diese pflanzlichen Le- kommen, und die nützlichen Bakterien im bensmittel liefern viele Nähr- und gesund- Darm können sich gut entwickeln. heitsfördernde Stoffe, vor allem Kohlenhydra- te in Form von Stärke – jedoch wenig Fett! Mit der täglichen Nahrung sollten Sie mindes- Außerdem günstiges – pflanzliches – Eiweiß, tens 30 Gramm Ballaststoffe aufnehmen. viele Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe. Achten Sie aber bei Aufstrichen, Soßen oder Beilagen auf den Fett-, ggf. den Zuckeranteil. Möchten Sie Kalorien sparen? Was bedeutet „volles Korn“? je Stück Fett (g) kcal. Bevorzugen Sie Produkte aus dem „vollen” Croissant 20 306 Korn, zum Beispiel Weizenvollkornbrot. Die Hefehörnchen 4 150 Vorteile? Mehr Eigengeschmack bedeutet Brötchen 1,1 163 weniger oder „leichtere” Beilagen. Pflanzen- Scheibe Brot 1 90 fasern in Getreide, Gemüse und Hülsenfrüch- Sahnetorte 35 500 ten, in Obst und Kartoffeln regen nicht nur Quarktorte 8 230 zum intensiveren Kauen an, sie fördern den Schokokeks 3 42 Speichelfluss und sättigen auch länger als bal- Butterkeks 1 20 laststoffarme Lebensmittel. Wichtige Aspek- te, wenn es darum geht, das Körpergewicht je 100 g zu halten oder wenn Sie abnehmen möchten! Bratkartoffeln 12 180 Obst und Gemüse sind pektinreich. Diese Kroketten (frittiert) 12,5 325 wasserlöslichen Ballaststoffe haben eine hohe Pommes 14,5 290 Wasserbindungsfähigkeit und quellen dadurch Pell-/Salzkartoffeln 0,1 71 im Darm auf. Sie werden von der Darmflora Folienkartoffel mit 50 g nahezu vollständig abgebaut und haben einen - Crème fraîche 15 233 positiven Einfluss auf den Fett- und Kohlenhy- - magerem Kräuterquark 0,3 123 dratstoffwechsel. Die wasserunlöslichen Bal- Kartoffelchips 39,4 539 laststoffe in Vollkornprodukten, Gemüse und Obst binden nur wenig Wasser und werden bakteriell kaum abgebaut. Sie erhöhen das Stuhlvolumen und führen zu einer Beschleu- nigung der Dünn- und Dickdarmpassage (das
10 Leichter abnehmen – mehr Gemüse und Salat Gemüse, Salat und Obst Gemüse zur Hauptmahlzeit und als Nachtisch Obst, abends gibt es einen kleinen Salatteller. Wenn es darum geht, gesund abzunehmen, Oder: Zum Frühstück belegtes Brot, dazu dann helfen Ihnen Gemüse, Salate und Hül- Obstsaft, mittags in der Kantine einen großen senfrüchte. Von ganz wenigen Ausnahmen Salatteller (zwei Portionen), zur Nachmittags- (z. B. Avocado, Oliven) abgesehen, haben sie pause eine Banane und abends gedünstete nur wenige Kalorien! Gemüse ist also ideal als Champignons mit frischen Kräutern. Hauptmahlzeit oder als Vorspeise und zusam- men mit Obst besonders gut geeignet für die Obst und Gemüse enthalten in großen Men- Zwischenmahlzeiten. Essen Sie neben Blatt- gen bioaktive Substanzen: Carotinoide und salaten auch vom Gemüse einen Teil roh. Polyphenole (z. B. Flavonoide) sind die be- Tipp: Über den Tag verteilt erreichen Sie be- kanntesten. Sie schützen Ihre Gesundheit. stimmt die empfohlene Menge von drei Por- Ein weiterer wichtiger Grund, beim Abneh- tionen Gemüse und zwei Portionen Obst. men auf Gemüse und Salate sowie Obst zu Eine Portion – entspricht etwa einer Hand setzen und dafür zum Beispiel weniger voll – können Sie abwechselnd durch ein Glas Fleisch, Wurst, Käse und vor allem Fett zu (0,2 Liter) Gemüse- oder Obstsaft ersetzen. essen. Es lohnt sich bestimmt. Ein gesunder Tag Leichter abnehmen Sie essen zum Frühstück Müsli mit einem Ap- fel, trinken zwischendurch ein Glas Gemüse- Mehr Gemüse und Salat als Obst essen! saft, machen mittags weiter mit einer Portion Meine persönlichen Ziele Pflanzliche Lebensmittel Bisher esse ich viel (z. B. Fleisch, Wurst) Künftig esse ich mehr (Salat, Gemüse, Obst)
11 Milch und Milchprodukte Neben Vitaminen und Spurenelementen lie- fern Milchprodukte vor allem Kalzium: Das ist Fettarm ist kalorienärmer ein besonders wichtiger Mineralstoff für ge- sunde Knochen und Zähne. Vielfach ist unbe- Milch (je 0,25 l) Fett (g) kcal. kannt, dass Kalzium auch für die Zellbildung, Vollmilch (3,5 %) 9,5 168 die Nervenfunktion und die Muskeln sowie für die natürliche Blutgerinnung unentbehrlich ist. fettarm (1,5 %) 4,0 122 Magermilch (0,1 %) 0,2 88 Eiweiß ist ein wichtiger Baustoff der Körper- Buttermilch 1,2 98 zellen und sättigt gut. Als pflanzliches Eiweiß ist es in Vollkornprodukten, Gemüse, Hülsen- Quark (je 100 g – Fett i. Tr.) früchten und Sojaerzeugnissen, als tierisches – 40 % 11,4 160 vor allem in Milch, Fisch, Fleisch und Ei ent- – 20 % 5,1 109 halten. Einige Anhaltszahlen für Sie: In Milch, Magerstufe 0,2 68 Joghurt und Sahne stecken rund 3 % Eiweiß, in Quark etwa 10 %, Käse kommt auf etwa Käse (je 100 g – Fett i. Tr.) 20–30 %. Dieser Eiweißanteil ist in der Regel Frischkäse (50 %) 23,6 284 unabhängig vom Fettgehalt. Hüttenkäse 4,3 103 Bevorzugen Sie fettarme Milch und auch bei Emmentaler (45 %) 31,2 398 den Milchprodukten fettarme Sorten: Käse, Edamer (30 %) 16,2 254 Joghurt, Buttermilch, Kefir, Dickmilch, Quark. Edelpilzkäse (50 %) 29,8 355 Der Kalziumgehalt ist weitgehend unabhängig vom Fettanteil, fettere Sorten sind aber cho Camembert lesterinreicher! Statt fertigen Fruchtjoghurt – 60 % 34,0 378 wählen Sie Naturjoghurt, den Sie nach eige- – 30 % 13,5 216 nem Geschmack mit Früchten, Trockenobst Romadur (20 %) 9,0 180 oder Marmelade verfeinern können. Harzer (10 %) 0,7 127 Joghurt (je 100 g) – 3,5 % 3,5 66 fettarm (1,5 %) 1,6 50 mager (0,3 %) 0,1 37 i. Tr. = in der Trockenmasse
12 Tierische Lebensmittel Dreidimensionale Lebensmittelpyramide, Copyright: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V., Bonn Hier gilt ganz besonders: Wählen Sie bevorzugt aus dem „grünen Bereich“ (= fettarm) und weniger Lebensmittel aus dem „roten Bereich“!
13 Fleisch, Wurst, Fisch, Eier Fleisch ist Lieferant von Mineralstoffen und Vitaminen (B1, B6 und B12), trotzdem sollte es Wählen Sie fettarm nicht zu häufig bzw. in größeren Mengen ver- zehrt werden. Sie würden sonst die Vielfalt Angaben je 100 g Fett (g) der pflanzlichen Lebensmittel einschränken Fisch und auf viele lebensnotwendige Vitamine, Hering, Aal 18–25 Mineral-/Ballaststoffe sowie bioaktive Sub- Makrele, Lachs 12–14 stanzen verzichten. Empfehlenswert sind Hecht, Seelachs, Scholle, aber 1–2 Fischmahlzeiten pro Woche. Heilbutt, Forelle 1-3 Neben dem Eiweißgehalt (bis rund 20 %) Wurst kann auch der Fettanteil in Fleisch und Wurst Weiß-, Kalbsbrat-, sehr hoch sein. Das bedeutet wiederum viele Schweinsbratwurst 25–29 Kalorien, die ohne Geschmacksverlust einge- Frühstücksspeck 65 spart werden können: Bevorzugen Sie mage- Schinken gekocht, Hähnchen- res Fleisch (z. B. Filet, Rücken) bzw. Geflügel fleisch in Aspik, Corned Beef 4–6 oder Wild und fettarme Wurstsorten. Fleisch* Putenbrust, Rinderfilet, Suppenfleisch 1–5 Rinderbrust 14 Gans 31 *je nach Zubereitungsart kommt noch der Fettanteil dazu Meine persönlichen Ziele Tierische Lebensmittel Das esse ich bisher (fettreicher) Künftig bevorzuge ich (fettärmer)
14 Abnehmen durch weniger Fett! Günstig: pflanzliche Öle Butter bzw. Margarine durch fettreduzierte Produkte ersetzen! Zusammen mit den versteckten Fetten (30–40 g) sollten Sie insgesamt höchstens Wenn Sie die Fettaufnahme reduzieren, dann 60–80 g Fett verzehren, zum Abnehmen eher kommen Sie mit dem Abnehmen schneller weniger. Je nach Größe schafft ein Esslöffel voran – und das dauerhaft! Versuchen Sie, mit Öl 10–15 g, ein gestrichener Esslöffel Fett der o. a. Menge auszukommen. Und denken (Butter, Margarine) kommt auf 12–15 g. Das Sie an die versteckten Fette, zum Beispiel in ergibt nur wenige Löffel Fett zum Kochen Fleisch, Wurst, Käse, Soßen, Süßigkeiten und als Belag. Pro Tag! (z. B. Kekse, Schokolade). Fett ist wichtig als Energiereserve – für alle Fälle! Fett benötigt der Körper für den Aufbau So sparen Sie Fett von Hormonen und der Zellmembran, deshalb Sichtbares Fett von Suppen und Soßen ab- ist es für den Organismus unentbehrlich. Die schöpfen, von Fleisch, Wurst und Geflügel Vitamine A, D, E und K könnten ohne Fett entfernen. Dressing aus mageren Milchpro- nicht vom Körper aufgenommen und gespei- dukten (Joghurt, Dickmilch, Kefir) und vielen chert werden. Auch diese Vitamine sind für Kräutern zubereiten, Öldressing mit Fleisch- Ihre Gesundheit unverzichtbar. brühe verdünnen. Fleisch, Fisch, Geflügel: Günstige pflanzliche Öle haben auch ein idea- zum Braten, Garen, Dünsten und Grillen Alu- les Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fett- folie, Bratfolie, beschichtete Pfanne, Tontopf säuren. Bevorzugen Sie Raps-, Walnuss- und oder Schnellkochtopf verwenden. Gemüse Sojaöl und verwenden Sie weniger Oliven-, dünsten, dämpfen oder kurz kochen. Kartof- Maiskeim- und Sonnenblumenöl. Wechseln feln als Pell- oder Salzkartoffeln. Soßen gege- Sie zwischen den einzelnen Ölsorten ab. Sie benenfalls eindicken mit etwas Stärke oder können zusätzlich Kalorien sparen, wenn Sie Soßenbinder. Suppen pürieren. Meine persönlichen Ziele Öle und Fette Sichtbare/versteckte Fette So reduziere ich Fett
15 Ich trinke viel Wenn Sie abnehmen möchten, dann sollten holkonsum mehr Fett in den Depots gespei- Sie ganz besonders auf die ausreichende chert. Trinkmenge achten: Mindestens eineinhalb Wenn Sie abnehmen möchten, dann sollten bis zwei Liter täglich, wenn Sie schwitzen Sie Ihren Alkoholkonsum erheblich reduzieren oder bei anstrengender Arbeit entsprechend oder ganz darauf verzichten. Männer sollten mehr. Viel trinken dämpft auch ein wenig das pro Tag nicht mehr als 20 g, Frauen bis zu Hungergefühl. 10 g Alkohol zu sich nehmen. 20 g Alkohol Auch bei den Getränken können Sie jede sind beispielsweise in einem halben Liter Menge Kalorien sparen, einige haben sogar Bier, einem viertel Liter Wein oder in 1–2 null Kalorien und sind noch dazu gesund: Mi- Gläsern Schnaps (je 2 cl) enthalten. neral-/Trinkwasser und Früchtetees zählen dazu. Auch Frucht- oder Gemüsesäfte sind Meine persönlichen Ziele – Getränke zu empfehlen, sie sollten allerdings verdünnt Bisher täglich Künftig täglich werden im Verhältnis ein Teil Saft zu drei Teilen Wasser. Liter Getränkesorte Liter Getränkesorte Vorsicht bei Alkohol: Zum einen wegen der Kalorien (7 je g), zum anderen bremst Alkohol die Fettverbrennung, deshalb wird bei Alko- Jede Menge Kalorien sparen (ca.-Angaben je 0,25 Liter) Ideal sind kcal. In Maßen trinken kcal. Ungünstig kcal. Trinkwasser 0 Fruchtsaft (Orange) 110 Bier 100 Mineral-/Heilwasser 0 Gemüsesaft (Tomate) 40 Wein 175 Tafelwasser 0 Multivitamingetränk 125 Alkopop 180 Früchtetee (ohne 1 Functional Drink 110 Designergetränk 125 Milch und Zucker) Cola 110 Kräutertee 1 Getränk mit Süßstoff 60 Fruchtnektar (Orange) 160 Saftschorle Tee schwarz/grün 0 Fruchtsaftgetränk 110 (Apfelsaft) 1:3 30 (ohne Milch/Zucker) (Apfel) Molke 70 Kaffee 60 Sportlergetränk 55 (mit Milch/Zucker) (isotonisch)
16 Gesund ernähren und abnehmen So können Sie die DGE-Empfehlungen praktisch umsetzen 1 Getreide, Getreide- Täglich 4 – 6 Scheiben (200 – 300 g) Brot oder 3 – 5 Scheiben produkte, Kartoffeln (150 – 250 g) Brot und 50 – 60 g Getreideflocken und 1 Portion (200 – 250 g) Kartoffeln (gegart) oder 1 Portion (200 – 250 g) Teigwaren (gegart) oder 1 Portion (150 – 180 g) Reis (gegart) Tipp: Bevorzugen Sie Vollkornprodukte, wie sie in dieser Broschüre beschrieben sind. 2 Gemüse und Salat Täglich mindestens 3 Portionen (400 g) Gemüse: 300 g gegartes Gemüse und 100 g Rohkost/Salat oder 200 g gegartes Gemüse und 200 g Rohkost/Salat 3 Obst Täglich mindestens 2 Portionen (250 g) Obst 4 Milch und Milchprodukte Täglich 200 – 250 g fettarme Milch und Milchprodukte und 2 Scheiben (50 – 60 g) fettarmen Käse 5 Fleisch, Wurst, Fisch, Eier Wöchentlich bis zu 300 – 600 g fettarmes Fleisch (zubereitet) und fettarme Wurst und 1 Portion (80 – 150 g) fettarmen Seefisch (zubereitet) und 1 Portion (70 g) fettreichen Seefisch (zubereitet) und bis zu 3 Eier (inkl. verarbeitetes Ei) 6 Öle und Fette Täglich 10 – 15 g Öl, z. B. Raps-, Walnuss- oder Sojaöl und 15 – 30 g Margarine oder Butter 7 Getränke Täglich rund 1,5 Liter, bevorzugt energiefreie/-arme Getränke Tipp: Wasser hat 0 kcal. Anmerkung: Bei den DGE-Empfehlungen orientieren sich Personen mit geringerem Energie- bedarf und zum Abnehmen eher an den niedrigeren Werten (Nr. 1, 4, 5 und 6). DGE: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.
17 Die Energie-Bilanz Grundsätzlich wird alles, was Sie essen, vom Dabei gilt: Je größer die Muskelmasse ist, Körper in Energie umgewandelt. Überschüssi- umso höher ist dieser Verbrauch. Sich bewe- ge Energie wird als Fettreserve angelegt. Ob- gen und Sport treiben steigert nicht nur den wohl Joule (kJ – „Tschul”) die offizielle Be- Energieumsatz, sondern vermehrt die Mus- zeichnung ist, behaupten sich Kalorien (kcal.) keln und damit auch den Grundumsatz. Die- hartnäckig als Maßeinheit für die Energie in ser ist dann ständig erhöht, also rund um unserer Nahrung. die Uhr! Selbst bei gleicher körperlicher Aktivität ist Der Körper wandelt einen Teil der Nahrung in der Energiebedarf auch von Geschlecht und Wärme um, „Thermogenese” genannt. Bei Alter abhängig. Die zwischen Frauen und einer Mischkost aus pflanzlicher und tieri- Männern unterschiedliche Körpergröße und scher Nahrung werden rund 10 % für Trans- Muskelmasse, sie nimmt mit den Jahren ab, port, Speicherung und Wärmeproduktion ver- bestimmt ganz wesentlich den Energiebedarf braucht. Am meisten von Eiweiß, gefolgt von (Grundumsatz)! Männer dürfen – im Durch- Kohlenhydraten – am wenigsten von Fett! schnitt betrachtet – mehr essen als Frauen Rund 30 % entfallen durchschnittlich betrach- und ältere Menschen weniger als jüngere. tet auf den Energieumsatz. Viel (mehr) Bewe- Rund 60 % der Energie wird benötigt, um alle gung und sportliche Aktivitäten kurbeln den Körperfunktionen wie Gehirn, Herz-Kreislauf, Energieumsatz tüchtig an und helfen dadurch Atmung, Verdauung usw. aufrechtzuerhalten. bei der Gewichtsabnahme. Beispiele für den Energiebedarf Energiebedarf körperliche Aktivität altersgerecht gering Frau, 30 Jahre 2.300 kcal. 1.900 kcal. Mann, 40 Jahre 2.900 kcal. 2.400 kcal. Frau, 55 Jahre 2.000 kcal. 1.800 kcal. Mann, 60 Jahre 2.500 kcal. 2.200 kcal. Diese Werte beziehen sich auf normalgewichtige Personen. Abnehmen bedeutet also, die Kalorien zu reduzieren!
18 So nehmen Sie erfolgreich ab Setzen Sie auf Zeit bedient. Stress kann die Hunger- bzw. Sattsig- nale erheblich stören: Frust, Einsamkeit, Angst, Übergewicht ist meist über einen längeren Wut, Trauer, Unsicherheit, Über- oder Unterfor- Zeitraum entstanden. Nehmen Sie also lang- derung – solche Probleme können zum Essen sam und langfristig ab. Etwa ein halbes Kilo verleiten. Dann werden sie im wahrsten Sinne pro Woche ist realistisch. In Kalorien ausge- des Wortes „geschluckt”, aber nicht gelöst. drückt bedeutet das, täglich 500 kcal. wegzu- Aussprachen, Erwartungen an sich und andere lassen. Beispiele dafür sind: Eineinhalb Crois- überdenken, Entspannung, Bewegung, Kontak- sants, 150 g Kalbsleberwurst, 125 g Emmen- te usw. sind erste Lösungsansätze, die Sie nut- taler (45 % Fett i. Tr.), 90 g Schokolade, 90 g zen und vertiefen sollten. Erdnüsse, 56 g Fett (offen oder versteckt). Gemeinsam ist diesen Beispielen die über- durchschnittlich hohe Menge an Fett. Sie kön- Kalorien, Kalorien … nen aber auch 500 kcal. „einsparen”, indem Unsere Lebensmittel liefern unterschiedlich Sie den Energieverbrauch durch Bewegung Energie (Kalorien), wobei Vitamine, Mineral- steigern, zum Beispiel eine Stunde Rad fah- und Ballaststoffe keine enthalten. Kohlen- ren (20 km/h). hydrate und Eiweiß liefern je Gramm 4 kcal. (Anteil an der Nahrung 50–55 %, Eiweiß ca. „Bin ich wirklich hungrig?“ 15–20 %, täglicher Richtwert 0,8–2 g je kg Kör- Mit 50 % die meiste Energie in Form von Glu- pergewicht). Fett kommt dagegen auf 9 kcal. cose (Traubenzucker) benötigt das Gehirn, das je Gramm (Anteil an der Energiemenge ca. sich stets vorrangig vor allen anderen Organen 30 %); Alkohol liefert 7 kcal., Wasser 0 kcal.
19 Beispiel: täglich 850 kcal. sparen Wählen Sie fettarm kcal. je 100 g Ich spare künftig ... kcal. je 100 g Vollmilch – Magermilch 65 – 35 ________ – ________ _____ – _____ Croissant – Brötchen (jew. 1 St./60 g) 306 – 163 ________ – ________ _____ – _____ Schnitzel paniert – natur 280 – 140 ________ – ________ _____ – _____ Salami – Kochschinken 381 – 125 ________ – ________ _____ – _____ Emmentaler – Hüttenkäse 384 – 103 ________ – ________ _____ – _____ zusammen 1 416 – 566 ________ – ________ _____ – _____ „Energiearme“ Lebensmittel enthalten nicht Gibt es (un-)günstige Kalorien? mehr als 40 kcal./100 g (flüssige nicht mehr als 20 kcal./100 ml). Bei „energiereduziert“ ist Ihr Körper verwertet die energiehaltigen der Brennwert um mindestens 30 % verrin- Nährstoffe nach einem bestimmten Schema: gert (ebenso bei „leicht“ bzw. „light“). Zuerst wird Alkohol verarbeitet, weil er nicht „Light”-Produkte sind nur empfehlenswert, gespeichert werden kann. Dies erklärt, wenn sie nicht in größeren Mengen und vor warum alkoholische Getränke so rasch ins allem nicht zusätzlich verzehrt werden. Oft Blut gelangen und zu Kopf steigen. sind fettarme Lebensmittel nicht nur genauso Anschließend werden Kohlenhydrate und Ei- gut, sondern preislich günstiger! Obst, Gemü- weiß verwertet – erst ganz zuletzt das Fett! se, Salate, Kartoffeln und Vollkornprodukte Ist der Bedarf an Energie, zum Beispiel durch sind natürlich „light”. Kohlenhydrate oder Eiweiß bereits gedeckt, In einer Nährwert- bzw. Kalorientabelle sehen wird das Fett gespeichert: Dafür steht ein fast Sie, welche Lebensmittel viele oder wenige unbegrenztes Depot bereit – als Übergewicht Kalorien haben. Dann ist ein genaues abmes- deutlich zu sehen! Um es ins Fettgewebe ein- sen, wiegen und Kalorien berechnen meist zulagern geht von jedem Gramm Fett nur mi- entbehrlich. Achten Sie bei verpackten Le- nimal Energie verloren, viel weniger als bei bensmitteln neben den „Zutaten“ auf die Kohlenhydraten und Eiweiß. Kalorien- und Nährwertangaben (auch „Richt- werte für die Tageszufuhr pro Portion – GDA“). Jede Überernährung führt zu Gewichtsproble- Wenn Sie Speisen selbst zubereiten, bestim- men. Bei hoher Fettaufnahme wird jedoch ein men Sie auch die Zutaten – und damit ent- viel größerer Anteil im Körper gespeichert als scheidend die Kalorien. bei einem Überangebot an Kohlenhydraten und Eiweiß. Dass Übergewichtige oft eine be- sondere Schwäche für fette Lebensmittel ha-
20 ben, hat noch andere Gründe: Fett ist – zuge- kornprodukte (z. B. Brot, Nudeln, Reis, Getrei- geben – ein Geschmacksträger, es sorgt für deflocken), Obst und Gemüse. Fülle und Gehalt. Soweit, so gut. Dazu genü- Fett wird nicht gekaut, es „rutscht” einfach gen bereits kleinste Mengen, weil (noch) und schnell in den Magen runter. Das Sätti- mehr Fett nicht gleichbedeutend ist mit gungsgefühl bleibt aus. Auch bei den süßen (noch) mehr Geschmack. Getränken (Cola, Limonade, Fruchtnektar bzw. reine Fruchtsäfte) nehmen Sie viele Ka- Ich esse mich satt lorien zu sich, ohne dass sich ein Sättigungs- Das Signal „ich bin satt” erfolgt vom Gehirn, gefühl einstellt. nachdem es entsprechende Impulse vom Ma- gen-Darm-Trakt erhalten hat. Kauen Sie jeden Glykämischer Index Bissen mehrfach – ideal sind 10–20-mal – das „GI“ bzw. „Glyx“ ist die Wirkung eines koh- sättigt nicht nur besser, sondern fördert auch lenhydrathaltigen Lebensmittels auf den Blut- die Verdauung. Das Sättigungsgefühl stellt zuckerspiegel: Je rascher dies geschieht, sich nämlich erst nach 15–20 Minuten ein. umso früher stellt sich wieder das Hungerge- Am besten sättigen ballaststoffreiche Voll- fühl ein. Als Basis dient Traubenzucker, weil er sofort ins „Blut geht”, deshalb ist der Wert 100. Je niedriger der „GI/Glyx” ist, umso fla- Satt essen cher verläuft die Blutzuckerkurve. Beispiele: Cornflakes 80, Vollkornbrot 60, Apfel 40. Lei- Auch Eiweiß (fettarme Milchprodukte, der lassen sich Lebensmittel nicht einfach be- Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchte) hat einen stimmten „GI-Werten” zuordnen: Das hängt stark sättigenden Effekt. auch von der Verarbeitung ab (z. B. Kartoffel- brei, Apfelmus oder -saft gegenüber Pellkar-
21 toffeln und Äpfeln), außerdem vom Anteil an Süßstoffe sind Alternativen zu Zucker, wenn Ballaststoffen (z. B. Vollkornbrot gegenüber sie nicht zu häufig und in zu großen Mengen Weißmehlprodukten), sie verlangsamen – wie verwendet werden. In Süßstoffen stecken auch Eiweiß (Fisch, Fleisch, Milchprodukte) – keine Kalorien, deshalb stellen sie dem Gehirn die Umwandlung in Blutzucker (Glucose). auch keine Glucose zur Verfügung. Einerseits Weitere Faktoren sind das Zusammenwirken regen sie ganz allgemein den Appetit an, an- mehrerer kohlenhydrathaltiger Lebensmittel dererseits können sie dazu verführen, mehr und ihre unterschiedliche Aufnahme. Achten Süßes zu essen. Dies betrifft auch den soge- Sie bei Lebensmitteln, insbesondere Fertig- nannten „natürlichen Süßstoff“ aus dem Süß- produkten, mit angeblich niedrigem „GI/Glyx” kraut Stevia. Auch hier gilt: Unbedingt die Ka- auf den Kaloriengehalt! lorienangaben in der Zutatenliste lesen und nicht mehr als von herkömmlichen Produkten Das Leben versüßen? und vor allem nicht zusätzlich verzehren. Zucker müssen Sie nicht essen, weil ihn der Süßigkeiten enthalten oft nicht nur viele Koh- Körper aus den stärkehaltigen Lebensmitteln lenhydrate in Form von Zucker, sondern vor selbst herstellt. Naschen? Ab und zu in klei- allem Fett: Schokolade und Nuss-Nougat- nen Mengen und mit Genuss! Creme kommen mit rund 30 g pro 100 g auf fast ein Drittel! Lesen Sie doch die Zutatenliste: Zucker ver- steckt sich auch hinter Namen wie „brauner Zucker, Malzzucker, Honig, Glukosesirup, Ich esse mit Genuss! Saccharose, Fruktose, Invertzucker, Dextrine Wer sich ausgewogen und gesund ernähren oder Maltodextrose“. Dieser geht rasch ins will, der hat dazu mit fünf Mahlzeiten viel mehr Blut über, sättigt kaum und provoziert ggf. Gelegenheiten, als bei drei. Zum einen wer- Heißhunger (-attacken). den die Nähr- und Wirkstoffe besser ausge- Süßigkeiten – in einer Woche 1 726 kcal. sparen! Alternativen wählen kcal. je 100 g Ich spare ... kcal. je 100 g Nougatcreme – Trockenobst 533 – 240 ________ – ________ _____ – _____ Schokolade – Banane 537 – 88 ________ – ________ _____ – _____ Popcorn – Weintrauben 400 – 68 ________ – ________ _____ – _____ Milchkaramellen – Apfel 393 – 54 ________ – ________ _____ – _____ Fruchtgummi – Wassermelone 350 – 37 ________ – ________ _____ – _____ zusammen 2 213 – 487 ________ – ________ _____ – _____
22 nutzt, zum anderen lassen sich Defizite, ins- wird weitgehend verhindert, dass Muskeln besondere bei Vitaminen und Mineralien gera- weniger werden – die Leistungsfähigkeit steigt de mit Zwischenmahlzeiten (z. B. Gemüse, sogar! So bleiben Sie beim Abnehmen fit. Obst und Milchprodukte) leichter ausgleichen. Wenn Sie Ihre körperliche Aktivität wesentlich steigern oder mit einem Ausdauertraining be- Ob drei, vier oder fünf Mahlzeiten, ob als ginnen wollen, dann lassen Sie sich vorher Haupt- oder Zwischenmahlzeit, als Pause über geeignete Sportarten ärztlich beraten. oder Snack – die gesamte Energiemenge sollte Ihren Tagesbedarf nicht überschreiten Fangen Sie ganz „natürlich“ an: Mit Treppen- (vgl. Seite 17). Beim Abnehmen sind andere steigen und Rad fahren anstatt mit Aufzug erfolgreicher, wenn sie Mahlzeiten „ausfallen” und Auto zu fahren, mit Gymnastik und zügi- lassen. Probieren Sie also selbst aus, was gem Gehen. Stehen Sie doch bei sitzender Ihnen am meisten hilft. Arbeitsweise öfter auf. Besonders „walken“, das schnelle Spazierengehen, können Sie je- Gestalten Sie jede Mahlzeit zu einem Fest- derzeit und an jedem Ort durchführen, mit mahl – voller Genuss! An einem hübsch ge- kräftigem Armschwingen und tiefem Durchat- deckten Tisch, ohne Ablenkung durch Zei- men kommen Sie zügig voran. tung, Fernsehen oder Arbeit. Vor dem Essen eine klare Gemüsesuppe oder Bouillon, ein Wenn Sie noch etwas zulegen wollen, dann Teller Salat oder Gemüse, vielleicht ein Glas eignen sich laufen, schwimmen, wandern Wasser oder Saftschorle – alles schmeckt oder Skilanglauf. Anstelle seltener „Gewaltak- sehr gut, dämpft den Hunger und erleichtert tionen“ ist es besser, sich drei- bis viermal so das Abnehmen. wöchentlich intensiv zu bewegen. Tipp: Ein sogenanntes Krafttraining zum Muskelaufbau fördert nicht nur den Energieumsatz, sondern Ich bewege mich viel auch den Grundumsatz und damit insgesamt Wenn Sie abnehmen und sich viel bewegen den Energieverbrauch. Meine persönlichen Ziele Bisherige Sportart Dauer Künftige Sportart Dauer
23 Tipps für die Zukunft „Hilfe, ich habe wieder zugenommen!” oder • Bewegung und Sauerstoff tanken sind nicht „Mein Gewicht will nicht (weiter) nach unten nur ganz toll für Herz-Kreislauf und Ihre Kon- gehen!” Diese Tipps helfen Ihnen bestimmt: dition, sondern auch für Aussehen und Fi- gur. Bewegung heizt den Energieverbrauch • Weil Ihr Körper zu 50–60 % aus Wasser be- an und hilft entscheidend beim Abnehmen. steht, müssen Sie mit gewissen Schwan- kungen rechnen. Der weibliche Organismus • Trinken Sie viel „Gesundheit” – natürlich kann sogar kurzfristig mehr Wasser spei- sind damit kalorienarme Getränke gemeint, chern, als der männliche. Vermeiden Sie die Ihnen beim Abnehmen helfen. häufige starke Gewichtsveränderungen. • „Light”-Produkte können verführerisch sein. Nehmen Sie sich also genügend Zeit, um Ihr Achten Sie auf Zusammensetzung und Kalo- Wohlfühlgewicht langfristig zu halten. rien. Nur empfehlenswert, wenn sie nicht in • Ihr Wunschgewicht? Es sollte – vor allem größeren Mengen als von herkömmlichen bei einem BMI zwischen 25 und 30 (ohne Produkten und vor allem nicht zusätzlich weitere Risikofaktoren) – nicht die Waage verzehrt werden. Gemüse, Rohkostsalate, diktieren, sondern Ihr Körpergefühl. Einige Kartoffeln, Vollkornprodukte und Obst sind Pfunde zu viel sind meist unbedenklich. natürlich „light”. Wiegen Sie sich am besten morgens vor • Bedenken Sie: Pillen, Pülverchen, Tees usw. dem Frühstück, ohne Kleidung. Meist ge- versprechen zwar schnellen Erfolg – die un- nügt ein Abstand von 1–2 Wochen. Sehen gesunde Ernährungsweise, die zu Überge- Sie es aber als Erfolg an, wenn Ihr Gewicht wicht führt(e), wird nicht verändert. stabil bleibt, also nicht mehr steigt. • Einkaufstipp: Legen Sie sich eine Liste zu- recht und gehen Sie nicht hungrig einkaufen. • Wenn Sie einmal „gesündigt” haben? Macht nichts! Heute gelingt es Ihnen wie- der besser. Ein darauffolgender Gemüse- und Obsttag ist nicht nur sehr gesund, son- dern kann auch viele „Kaloriensünden” wie- der wettmachen. Übrigens: Wenn Sie für ei- nige Zeit notieren, was Sie täglich in wel- cher Menge (ca.) essen – dann entdecken Sie die Ursache für eine Gewichtszunahme.
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