FÜHRUNGSAKADEMIE DER BUNDESWEHR - Bulletin 1/2021 - Alex

 
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WIR. DIENEN. DEUTSCHLAND.

FÜHRUNGSAKADEMIE
DER BUNDESWEHR
Bulletin 1/2021
FÜHRUNGSAKADEMIE DER BUNDESWEHR - Bulletin 1/2021 - Alex
BULLETIN 1/2021 DER FÜAKBW

HYBRIDES DENKEN
REFLEXIONEN ZUM 2. INNOVATIONSLABOR

Vorwort                                                          Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem BLS. Laufbahnrele-
                                                                 vanz und die persönliche Potenzialfeststellung der einzel-
Die Corona-Krise hält unser Land weiterhin fest im Griff         nen Lehrgangsteilnehmenden für die Auswahlkonferenz
und bestimmt weite Teile unseres Lebens. Auch die Füh-           zur Teilnahme an zukünftigen LGANs begründen dies.
rungsakademie der Bundeswehr ist hiervon nicht ausge-            Seit August 2020 konnten wir ohne nennenswerte Ein-
nommen und erfüllt ihren Ausbildungsauftrag in diesem            schränkungen und Erkrankungen zwei BLS-Durchgänge
Rahmen. Viele Veranstaltungen, vor                                                  erfolgreich durchführen. Dies ist einer
allem mit externer Beteiligung, muss-                                               strengen Rahmensetzung und Einhal-
ten abgesagt oder auf einen späteren                                                tung aller Hygieneregeln zu verdan-
Zeitpunkt verschoben werden.                                                        ken, vor allem aber dem Engagement,
                                                                                    der Disziplin und der Selbstverantwor-
Auch wenn die digitale Lernplattform                                                tung jedes Einzelnen – sei es vor oder
ILIAS sowie das darin enthaltene Vi-                                                hinter dem Rednerpult.
deokonferenztool in vielen Bereichen
Inhalte maßgeblich vorangebracht ha-                                                  Dies ist ein eindeutiges Zeichen da-
ben, zeigt sich aber die „alte Erkennt-                                               für, dass Ausbildung auch in diesen
nis“, dass das persönliche Gespräch                                                   wahrlich besonderen Zeiten möglich
in vielen Themenfeldern nicht ersetz-                                                 ist. Darauf können wir alle stolz sein.
bar ist. Dazu gehört ganz sicher das                                                  Diesen Weg wollen wir in 2021, dann
Thema Ausbildung! Viel Wissen kann                                                    auch wieder mit dem LGAI, weiter be-
digital erworben und diskutiert wer-                                                  schreiten.
den. Aber überall dort, wo es um Per-
sönlichkeitsprägung und -entwicklung                                                   Auch neben dem Ausbildungsbetrieb
oder um Führungsleistung in Form                                                       gingen die Entwicklungen an der Füh-
von schnellen und direkten Absprachen in einem Team              rungsakademie weiter. So konnte Mitte Oktober 2020 ein
geht, zum Beispiel bei Übungen, ist eine Videokonferenz          weiterer Meilenstein für die zukünftige Struktur der Füh-
nicht zielführend.                                               rungsakademie erreicht werden. In einer Besprechung mit
                                                                 den Vertretern der Abteilungen Führung Streitkräfte und
„Verantwortbare Normalität“                                      Haushalt des BMVg wurden die Eckpunkte der zukünftigen
                                                                 Struktur digital erörtert und festgelegt, um im Jahr 2021
Diese seit März 2020 gewonnenen Erkenntnisse sind in die         eine endgültige Gliederung einnehmen zu können. Viel Ar-
laufende Ausbildung unter Corona-Bedingungen eingeflos-          beit, die häufig nicht sichtbar ist, war für diesen Zwischen-
sen und tun es weiterhin. Ein ausgefeiltes Hygienekonzept        schritt notwendig. Aber auch hier ist die Führungsakademie
bildet die Grundlage für unser Handeln: „Verantwortbare          auf einem guten Weg.
Normalität“ ist dabei unser Stichwort!
                                                                 COVID-19 als Chance
Nachdem der Internationale Generalstabs-/Admiralstabs-
lehrgang (LGAI) im Juni 2020 wie geplant würdevoll und           Die Corona-Krise wirkt im Bereich der Digitalisierung wie
mit Abstand unter freiem Himmel verabschiedet wurde, ver-        ein Katalysator – dies gilt auch und besonders für die
schaffte uns die seit Langem geplante Ausbildungsumstel-         Führungsakademie. Als außerordentlich wertvoll hat sich
lung des LGAI mit neuem Lehrgangsbeginn zum Januar               erwiesen, dass in diesen rasanten Zeiten auf die Erkennt-
eines Jahres die dringend benötigte „Luft“, insbesondere         nisse des seit 1,5 Jahren laufenden Projektes „Digitale
mit Blick auf notwendige Hörsaalkapazitäten. Nur so konn-        Ausbildungsakademie“ zurückgegriffen werden konnte. Im
te die Ausbildung der Lehrgänge General- und Admiral-            Rahmen dieses Projektes fand im Oktober 2020 das 2. In-
stabsdienst National (LGAN) in themenbezogenem steten            novationslabor statt, das im Folgenden im Mittelpunkt der
Wechsel zwischen Präsenz und Distanz geleistet werden.           Betrachtung stehen soll.
Einige Module, vor allem aber der Basislehrgang Stabsoffi-
ziere (BLS) konnten so infrastrukturell „COVID-19-gerecht“
in Vollpräsenz gestaltet werden.                                 Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen
                                                                 das Autorenteam

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Ausgangslage                                                   des öffentlichen Dienstes diskutiert. Aus dieser Veranstal-
                                                               tung ging das Projekt „Digitale Ausbildungsakademie für
Das Bulletin 1/2021 der Führungsakademie der Bundes-           lebenslanges Lernen“ hervor, das auf zwei Jahre angelegt
wehr (FüAkBw) reflektiert die Veranstaltung „2. Innova-        ist. Fünf Projektgruppen – Kultur, Organisation, Personal,
tionslabor für neues Lernen“ am 28. und 29. Oktober 2020       Informationstechnologie und Infrastruktur – haben unter
aus der Sicht von fünf Prozessbegleitenden, die die Veran-     der Leitung der Fakultätsleiter der FüAkBw vielfältige Pro-
staltung mit Ihrer Expertise vor Ort unterstützt haben. Ihre   jektideen entwickelt. Ziel des 2. Innovationslabors war es,
Aufgabe war es, den Projektgruppen einen Spiegel vorzu-        diese Ideen mit Expertinnen und Experten außerhalb der
halten und die 45 Projektideen kritisch zu hinterfragen. Die   Akademie kritisch zu spiegeln und weiterzuentwickeln. Die
Prozessbegleitenden sind für unterschiedliche Organisatio-     Prozessbegleitenden haben den Austausch vor Ort unter-
nen außerhalb der Bundeswehr tätig. Welches Fazit ziehen       stützt.
sie für das 2. Innovationslabor? Welche Impulse konnten
sie für ihre Organisationen mitnehmen?                         Die Lage COVID-19 hat dem Projekt „Digitale Ausbildungs-
                                                               akademie für lebenslanges Lernen“ eine unerwartete Dy-
Die Agenda Ausbildung und die daraus resultierende Fach-       namik verliehen, insbesondere im Hinblick auf das Thema
strategie „Militärische Aus-, Fort- und Weiterbildung in den   Digitalisierung von Lehre und Ausbildung. Gleichzeitig wur-
Streitkräften und Übungswesen Bundeswehr“ waren Aus-           den die Planung und Durchführung des 2. Innovationsla-
gangspunkt für die Fragestellungen „Wie verändert sich         bors vor große, allen voran technische Herausforderungen
Führung in zunehmend komplexen und herausfordernden            gestellt. Vor diesem Hintergrund war der Einsatz der Pro-
Situationen?“ und „Wie wirkt sich ein zunehmend digitali-      zessbegleitenden besonders wertvoll.
siertes Umfeld auf Lehren und Lernen aus?“. Diese Fra-
gen wurden nicht im kleinen Kreis an der FüAkBw, sondern
im Rahmen des „1. Innovationslabors für neues Lernen“
im Juni 2019 mit einer breiten Öffentlichkeit aus Bundes-
wehr, Wirtschaft, Wissenschaft und anderen Institutionen

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Das 2. Innovationslabor                  Personen an der Veranstaltung teil,      rem Vortrag „Digitalisierung, Führung,
                                         davon 80 Personen ausschließlich         Kultur: Erkenntnisse für erfolgreichen
Die optimale Rahmenbedingung für         online über die Lernmanagementplatt-     Wandel in Lehre und Ausbildung“
einen kritischen Diskurs ist die per-    form ILIAS. Die Veranstaltung war auf-   und Stephan Gut, Abteilungsleiter Bil-
sönliche Begegnung vor Ort. Von die-     geteilt in Plenumsphasen und Phasen      dungsmedien der Schweizerischen
ser Überzeugung ausgehend, wurde         der Workshoparbeit in den Projekt-       Bundesbahnen, mit der Vorstellung
das 2. Innovationslabor als Präsenz-     gruppen. Dies erforderte eine intensi-   „Was steckt hinter virtuellem Lernen?
veranstaltung, zunächst für Juni 2020    ve Vorbereitung aller Beteiligten.       Einblick in digitale Lern- und Arbeits-
und dann, aufgrund der Lage CO-                                                   welten“.
VID-19, für Oktober 2020 ausgeplant.     Im Fokus der Veranstaltung standen
Fest stand von Planungsbeginn an,        die fünf Workshopphasen der Projekt-     Der gesamte Prozess des 2. Innova-
dass die Veranstaltung hybrid – mit      gruppen. Hier wurden die Projektideen    tionslabors wurde durch den Graphic
Gästen vor Ort und als digitales For-    in den jeweils 45-minütigen Work-        Recorder Tom Fiedler visualisiert.
mat – stattfindet.                       shops auf unterschiedliche Weise prä-    Anders als gewohnt, nahm er aus-
                                         sentiert und mit den teilnehmenden       schließlich virtuell teil und erstellte
Um diese Anforderung und gleich-         Gästen diskutiert. Die Prozessbe-        seine Visualisierungen digital. Das
zeitig die anspruchsvollen Hygiene-      gleitenden moderierten die Diskus-       Entstehen der Bilder konnte an einem
maßnahmen zu erfüllen, wurde ein         sionen, gaben Impulse, beobachteten      Bildschirm verfolgt werden. Auch hier
Veranstaltungsort gesucht, der sowohl    und fassten Ergebnisse zusammen.         kamen wieder die Prozessbeglei-
die technischen als auch die hygieni-    Flankiert wurden die Workshoppha-        tenden ins Spiel: Sie „fütterten“ den
schen Ansprüche erfüllen konnte. Vor     sen durch Impulsvorträge und eine        Graphic Recorder in regelmäßigen
allem die Raumgrößen spielten eine       Podiumsdiskussion zum Thema „Le-         Abständen auf einer kollaborativen
zentrale Rolle. Das Privathotel Lindt-   benslanges Lernen – Wunsch oder          Plattform mit Informationen. Ausführ-
ner in Hamburg konnte ddie Kriterien     Wirklichkeit?“. Impulse setzten bei-     liche Berichte und konkrete Eindrücke
erfüllen. Die Durchführung erfolgte      spielsweise Dr. Yvonne Zimmermann,       erhalten Sie auf unserer Homepage
von Mittwochmittag bis Donnerstag-       Vorstandsvorsitzende der Akademie        www.fueakbw.de und bei ILIAS unter
mittag. Insgesamt nahmen circa 140       Deutscher Genossenschaften, mit ih-      https://fueak.hsu-hh.de

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Fazit der Prozessbegleitenden zu           Erfolgreiche Digitalisierung geht da-     „Das 2. Innovationslabor hat in meinen
ihren Projektgruppen: Jeder der fünf       rüber hinaus und bringt die innovati-     Augen gleich auf zwei Arten die Reali-
Projektgruppen standen zwei Pro-           ven Anteile des Medienwechsels, wie       sierung zentraler Entwicklungsschritte
zessbegleitende zur Seite. Nicht alle      etwa gemeinsame Arbeitsbereiche           hin zur Verwirklichung der Vision einer
konnten vor Ort sein und haben online      oder die Extraktion asynchroner Ele-      digitalen Führungsakademie deutlich
tatkräftig unterstützt. Welches Fazit      mente, in solche Formate ein, sodass      gemacht.
ziehen sie für das 2. Innovationsla-       sich die gemeinsame Zeit in der Virtu-    Zum einen, da die Veranstaltung, der
bor? Welche Impulse konnten sie für        alität interaktiver und produktiver ge-   aktuellen Krisensituation geschuldet,
ihre Organisationen mitnehmen? Fünf        stalten lässt.                            als Hybrid-Format ausgelegt werden
Prozessbegleitende spiegeln im Fol-                                                  musste. Das Team der FüAkBw hat
genden ihre Erfahrungen aus ihren          Mich hat erstaunt, wie stark die Rolle    auf beeindruckende Art und Weise ge-
Projektgruppen.                            des Mindset auch an der FüAkBw dis-       zeigt, dass es möglich ist, Menschen in
                                           kutiert wird. Schon an der Universität    unterschiedlichen digitalen sowie Prä-
Prozessbegleiter der Projektgruppe         der Bundeswehr München ist „Mind-         senzräumen zu aktiven Diskussionen
Kultur                                     set“ ein großes Thema. Oft werden         sowie gegenseitigen Lernprozessen
                                           sowohl das Studium als auch Lehr-         anzuregen und diese entsprechend
Professor Dr. Bernhard Ertl lehrt am       gänge als ein Mittel zum Zweck an-        technisch gestützt zu begleiten sowie
Institut für Bildungswissenschaft an       gesehen, um bessere Chancen in der        Inhalte auch für spätere Ansichten zu
der Universität der Bundeswehr Mün-        Organisation zu erreichen. Dabei wird     sichern. So wurde nicht nur darüber
chen, mit Schwerpunkt Lernen und           übersehen, wie bedeutend ein Mind-        geredet, sondern aktiv gelebt, dass
Lehren mit Medien.                         set als ‚lernende Person‘ für erfolg-     von und miteinander Lernen unab-
„Digitalisierung bedeutet weit mehr        reiche Führungskräfte ist. Daher ist es   hängig von Zeit und Ort kein Wunsch,
als nur einen Medienwechsel zu voll-       essenziell, die Rolle der Bildung, des    sondern bereits Wirklichkeit ist.
ziehen. Sie bringt dann, aber auch nur     lebenslangen Lernens und des Kom-
dann, einen Mehrwert, wenn die zu di-      petenzerwerbs in Zukunft noch deut-       Zum anderen haben die Präsenta-
gitalisierenden Prozesse neu gedacht       licher hervorzuheben.“                    tionen der einzelnen Projektgruppen
werden und dabei auf die Poten-                                                      über die jeweils spezifischen Fokus-
ziale der Digitalisierung ausgerichtet     Prozessbegleiterin der Projektgruppe      sierungsschritte hinaus auch wichtige
werden. Viele Präsenzformate, wie          Organisation                              Synergien sowie gemeinsame Her-
zum Beispiel Besprechungen oder                                                      ausforderungen und Chancen identi-
Vorlesungen, lassen sich technisch         Professorin Dr. Stephanie Birkner ist     fiziert. Ein für die weiteren Schritte der
inzwischen fast eins zu eins in die Vir-   Geschäftsführerin der gemeinnützi-        Digitalisierung der FüAkBw hier zen-
tualität übertragen, wobei sich dabei      gen Gründungsinitiative ZUKUNFT.          tral diskutierter Punkt: Technologien
meist die technischen Rahmenbedin-         unternehmen.                              leisten einen wichtigen und zentralen
gungen und die Ortsungebundenheit                                                    Beitrag, um Bildungsstrukturen und
die Waage halten.                                                                    -prozesse zu flexibilisieren und zu in-
                                                                                     dividualisieren.

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Denn: Im Handlungs- und Erfolgsfo-       Die Elemente wirken zusammen,              Erkenntnisse aus der Lehr-Lern-For-
kus der Digitalen Ausbildungsakade-      müssen aufeinander aufbauen und in         schung werden genutzt, um Präsenz-
mie stehen weiterhin die lernenden       einem strategischen Prozess auch ite-      lehre in zeitgemäßes digital gestütztes
und lehrenden Menschen.                  raktiv weiterentwickelt werden.            lebenslanges Lernen zu transformie-
                                                                                    ren. Schlagworte sind hier: Lernbe-
Ich persönlich nehme mit, dass im        Die Form des Dialogs mit Beteiligten,      gleitung, Lerndiskurs, Nachfragen,
Zuge der Digitalisierung von Bildungs-   Betroffenen und Externen zu einem          Vergessen, Nachsehen, Verstehen,
einrichtungen die (Weiter-)Entwick-      Zukunftsbild ist ein guter Impuls für      Verwenden im Sinne der kompetenz-
lung von Rollen und Funktionen der       einen solchen Strategieprozess.“           orientierten Ausbildung. Große Lehr-
am Bildungsprozess beteiligten Per-                                                 einheiten werden in orchestrierte
sonen nicht vernachlässigt werden        Prozessbegleiterin der Projektgruppe       Lernpuzzlestücke untergliedert, die
darf. An diese ist geknüpft, welche      Informationstechnologie                    individuell pro Lerner zusammenge-
Wert(e)vorstellungen,      subjektiven                                              setzt und jederzeit wieder aufgerufen
Normen, aber auch erwarteten Ver-        Dr. Sabine Huber ist Senior Account        werden können.
haltensweisen Einfluss auf fachliche     Executive bei Microsoft und fokussiert
Lernfortschritte sowie persönliche       im Bereich Bundeswehr auf transfor-        Ich nehme mit, dass der Austausch
Entwicklungsschritte des Führungs-       mative Fort-, Aus- und Weiterbildung.      zum Themenfeld lebenslanges Ler-
kräftenachwuchses nehmen.“               „Der Diskurs und die gedankliche Aus-      nen zwischen Institutionen zentral
                                         einandersetzung mit Innovation erfor-      wichtig ist, um Synergien zu identi-
Prozessbegleiter der Projektgruppe       dern Zeit und Raum. Ein persönlicher       fizieren und gemeinsam das Thema
Personal                                 Kontakt zwischen Menschen befähigt         lebenslanges Lernen in der Gesell-
                                         diesen Diskurs. Digital ist nicht gleich   schaft und den Organisationskulturen
Steffen Niemann ist Senior Expert        in persona, Digital ergänzt aber gut       auf neue Niveaus zu heben: Welche
Corporate Learning and Development       und bildet zeitliche und räumliche         Vorbehalte bestehen hinsichtlich per-
bei der Bundesagentur für Arbeit in      Brücken. Dazu gehören Zuhören, Ver-        sönlich optimierter Lernangebote?
Nürnberg.                                stehen und Erörtern, um neue Wege          Wie können wir gemeinsam dazu
„Ein spannender Dialog über das rich-    aufzuzeigen und Hinderungsgründe           beitragen, Akzeptanz und Freude am
tige Thema. Im Hinblick auf einerseits   zu identifizieren und zu adressieren.      fortwährenden Lernen zu etablieren?
veränderte Rahmenbedingungen von         Lernen beruht auf dem Bildungsbe-          Welche zeitlichen und räumlichen
Bildung und andererseits auf gestie-     griff und Bildung ist Kultur: Das heißt,   Freiräume müssen geschaffen wer-
gene Ansprüche der Lehrgangsteil-        dass der institutionellen Lernkultur       den, damit Lernangebote als durch
nehmenden an ihr eigenes Lernen          die Bedeutung des Fundaments von           und durch positiv empfunden werden
und die eigene Entwicklung. Wichtig      persönlicher Weiterentwicklung und         und die Freude an Neuem, am Erler-
ist dabei, die Themen im Zusammen-       Organisationsentwicklung zukommt.          nen von Neuem und Vertiefen von Be-
hang zu betrachten (Anforderungen        Digitalisierte Fort-, Aus- und Weiter-     stehendem zu wecken?“
an Lernbegleiter/-innen, Programme,      bildungsangebote sind überfällig und
Ausstattung, Infrastruktur).             zentral wichtig.

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BULLETIN 1/2021 DER FÜAKBW

Prozessbegleiter der Projektgruppe       Ich nehme aus der Veranstaltung mit,
Infrastruktur                            dass eine stabile Kommunikation via
                                         IT die Grundlage für alle Arten von mo-
Oberstudienrat und Oberstleutnant        dernen Arbeits- und Austauschprozes-
der Reserve Lars Rinke unterrichtet      sen, also auch für die Bildung, ist. Hier
am Gymnasium Nepomucenum in              darf bei der Planung der Infrastruktur
Coesfeld und ist ausgebildeter Schul-    auf keinen Fall gespart werden. Die
bauberater.                              Führung einer Organisation bestimmt
„Die Gebäude der Führungsakademie        wesentlich die Geschwindigkeit von In-
sind nicht nur ihr äußeres Erschei-      novationen und die Strahlkraft, die von
nungsbild, sondern sie prägen auch       Transformationsprozessen       ausgeht.
wesentlich die Benutzer, durch die       Pädagogik und Didaktik stellen hierfür
ihnen zur Verfügung gestellten Lern-     die Grundlage dar.
und Arbeitsbedingungen. Die Bereit-
schaft, die Infrastruktur der FüAkBw     Alle weiteren Prozesse müssen darauf
neu zu denken und zu planen, ist hoch    ausgerichtet sein, diesen zu stärken.
und bei allen Beteiligten sehr positiv   Das iLab [ein bereits im Bau befindli-
besetzt. Bei den vielen einzubinden-     cher offener und kollaborativer Lern-
den Prozessen muss gerade für die        raum, der multifunktional und maximal
Infrastruktur der Kernprozess „Päda-     motivierend im Stil des Design Thin-
gogik und Didaktik“ besonders in den     king ausgestattet und eingerichtet wird]
Fokus genommen werden.                   zeigt, dass man Gelegenheiten mutig,
                                         entschlossen und teilweise auch un-
Eine sogenannte Planungsphase null       konventionell nutzen muss, um Neues
für den Akademieumbau bietet die         erreichen und ausprobieren zu kön-
Chance, alle Lehrenden, Lernenden        nen.“
und Mitarbeiter der FüAkBw in den In-
novationsprozess mit einzubeziehen.
Diese Phase null kann der Auftakt für
einen konkreten Akademieentwick-
lungsprozess sein, an dessen Ende
die bestmögliche Lernumgebung für
die Nutzer und Nutzerinnen steht, und
als Vorbild für die gesamte Bundes-
wehr dienen.

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Erkenntnisse

Die zentrale Erkenntnis des 2. Innova-
tionslabors ist, dass die Veranstaltung
im hybriden Format ein Erfolg war.
Alle haben ihr Bestes gegeben. Trotz
einiger Vorerfahrung ist das hybride
Veranstaltungsformat noch immer un-
gewohnt. Auch die Technik hat uns
gefordert. Das umfassende Hygiene-
konzept konnte seine Wirkung entfal-
ten und hat allen Beteiligten Sicherheit
und Struktur für den Ablauf gegeben.
Auch wenn dieses Format sehr ziel-
führend und gewinnbringend war,
konnte der Austausch unter den Teil-
nehmenden nicht in der Tiefe und in
dem Umfang wie gewünscht stattfin-
den. Die Technik nahm einen zentra-
len Stellenwert ein. Trotz guter Band-
breite gab es technische Aussetzer
und Störungen, die im Laufe der Ver-
anstaltung verringert werden konnten.
Die optimale Rahmenbedingung für
einen kritischen Diskurs ist die per-
sönliche Begegnung. Diese Annahme
wurde bestätigt. Für digitale Formate
bedeutet das, möglichst kleine Grup-
pen für den Austausch zu planen. Er-
fahrung in der praktischen Umsetzung
hilft, Diskussionen zu initiieren und in   Die Lernmanagementplattform ILIAS        wird die weitere Projektarbeit in einem
Gang zu halten.                            der FüAkBw ermöglichte eine opti-        Workshop neu strukturiert.
                                           male Vorbereitung im Hinblick auf
Der Austausch zwischen den Prozess-        die Strukturierung der Online-Work-      Das Jahr 2021 bedeutet für das Pro-
begleitenden und den Projektgruppen        shopgruppen, der Bereitstellung der      jekt „Digitale Ausbildungsakademie“
wurde unterschiedlich intensiv ge-         Informationsmaterialen vor, während      die konkrete Umsetzung von einigen
führt. Einen großen Mehrwert lieferten     und nach dem 2. Innovationslabor.        der vielen Projektideen. Das Jahr
die Prozessbegleitenden durch ihre         Der Mehrwert von Präsenzveranstal-       2021 bedeutet auch, dass es für das
Impulse in den Workshops, in Pau-          tungen, wie Pausengespräche, Netz-       Projekt auf die Zielgerade geht und
sengesprächen und in der Kommuni-          werkbildung und der kritische Diskurs,   die Ideensuche ihren Abschluss findet.
kation mit dem Graphic Recorder.           fand nur in kleinem Rahmen statt. Wir    Bis Ende des nächsten Jahres wird
Die hybride Durchführung erfordert         hoffen auf das Jahr 2021, in dem viel-   ein umfassendes Konzept mit konkre-
einen hohen personellen und zeit-          leicht wieder ein anderer Austausch      ten Handlungsempfehlungen erstellt.
lichen Aufwand, etwa in Form von           möglich sein wird.                       Ziel ist es, dass die Erkenntnisse und
Funktionspersonal,    Kamerateams,                                                  Maßnahmen des Projektes möglichst
Ton und Technik sowie Personal, das        Nächste Schritte                         große Strahlkraft in die Bundeswehr
das Geschehen im Chat und in Wort-                                                  haben. Dies könnte ein Fokus des
meldungen steuert und moderiert.           Bis Ende 2020 wird entschieden, wel-     3. Innovationslabors werden (auch
Dies muss zeitgerecht beauftragt und       che Projekte ab 2021 konkret ausge-      wenn die Veranstaltung vielleicht
eingewiesen werden.                        plant und umgesetzt werden. Dazu         einen anderen Namen bekommt).

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BULLETIN 1/2021 DER FÜAKBW

Dann wird es darum gehen, Netzwerke
zu bilden, Kooperationen einzugehen
und Best Practices auszutauschen.
Was heute schon feststeht: Diese Ver-
anstaltung wird wieder im hybriden
Format durchgeführt.

Parallel zum Projekt wird die Digita-
lisierung von Lehre und Ausbildung
strukturiert und konzeptbasiert weiter
umgesetzt.

Ausblick

Die Zukunftsfähigkeit der Ausbildung
ist ein Thema, mit dem sich auch die
FüAkBw kontinuierlich und auf unter-
schiedlichen Ebenen beschäftigt. Mit
dem Projekt „Digitale Ausbildungs-
akademie“ treten die Fragen zur Aus-
bildungskultur, zum lebenslangen
Lernen und nicht zuletzt zur Attraktivi-
tät der Akademie für Lernende immer
mehr in den Fokus. Die Antworten auf
diese Fragen werden maßgeblich für
die FüAkBw sein, aber auch für das
gesamte Ausbildungssystem der Bun-
deswehr. Deshalb wird das Jahr 2021
spannend und diskussionsreich.

Autoren

Regierungsdirektorin Dorthe Kramer
Professor Dr. Bernhard Ertl
Professorin Dr. Stephanie Birkner
Steffen Niemann
Dr. Sabine Huber
Oberstudienrat Lars Rinke

Fotos: Bundeswehr/Lene Bartel

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WIR. DIENEN. DEUTSCHLAND.

                            IMPRESSUM
                            Herausgeber:
                            Führungsakademie der Bundeswehr
                            Clausewitz-Kaserne
                            Manteuffelstraße 20
                            22587 Hamburg

                            Kontakt:
                            Führungsakademie der Bundeswehr
                            Chef des Stabes
                            Manteuffelstraße 20
                            22587 Hamburg
                            Tel.-Nr.: 040-8667-5401
                            Tel. dienstl.: 90-7900-5401

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                            mationsarbeit des Bundesminis-
                            teriums der Verteidigung. Sie wird
                            kostenlos abgegeben und ist nicht
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