Fachausschuss ffentlichkeitsarbeit - Diözese Linz
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Fachausschuss Öffentlichkeitsarbeit © Yuri Arcurs Foto: Pfarrblattteam Offenhausen Das Pfarrblatt ist das Herzstück der Pfarrlichen Öffent- Pfarrgemeinderat lichkeitsarbeit. Viele hängen mit ganzem Herzen an der Pfarrhomepage und verschenken ihr Herz in Social Media. Für eine herzhafte Botschaft ist immer Platz und Interes- se. Herzlichkeit ist ein Türöffner für die Frohe Botschaft (= Evangelium) von einem richtig guten Leben, das Barm- herzigkeit lebt und solidarisch mit den Schwächeren ist. Arbeitshilfe Pfarrgemeinderat 2017 – 2022
&ƺƌĚŝĞ&ƵŶŬƟŽŶƐƉĞƌŝŽĚĞǀŽŶϮϬϭϳďŝƐϮϬϮϮ ƐŝŶĚŝŶĚŝĞƐĞƌZĞŝŚĞďŝƐŚĞƌĞƌƐĐŚŝĞŶĞŶ͗ Fa hauss huss Beziehu g, Ehe u d Fa ile Fa hauss huss Caritas Fa hauss huss Dialog der Religio e Fa hauss huss Er a hse e ildu g Fa hauss huss Fi a ze Fa hauss huss Ki der u d Juge d Fa hauss huss Ki derliturgie Fa hauss huss Ki dertagesei ri htu ge Fa hauss huss Liturgie Fa hauss huss e s h & ar eit Fa hauss huss Öffe tli hkeitsar eit Fa hauss huss Öku e e Fa hauss huss S höpfu g Fa hauss huss Weltkir he Protokollführu g i Pfarrge ei derat /ŵƉƌĞƐƐƵŵ͗ Herausge er u d Verleger: Pastorala t der Diözese Li z Kapuzi erstraße , Li z; Herausgege e o der A teilu g Pfarrge ei de u d Spiritualität i )usa e ar eit it de diözesa e Fa ha teilu ge ; Telefo : - Telefo ze trale .dioezese-li z.at/pgr Li k „Fa hauss hüsse“
Herzlich willkommen! Sie haben sich entschieden, in einem Fachausschuss Ihres Pfarrgemeinderates mitzuarbeiten. Durch Ihr Engagement, Ihr Charisma und Ihre Ideen tragen Sie we- sentlich zur Lebendigkeit und zur Erfüllung der Aufgaben Ihrer Pfarrgemeinde bei. Aufgrund ihrer Taufe sind alle Gläubigen zum „gemeinsamen Priestertum“ beru- fen und befähigt, in Wort und Tat Zeugnis ihres Glaubens zu geben und an der Seelsorge mitzuwirken. Als Christ und als Christin sind wir in vielfacher Weise für- einander SeelsorgerInnen – in der Familie, in der Nachbarschaft, am Arbeitsplatz, in der Pfarre oder darüber hinaus. Als Mitglied eines Fachausschuss des Pfarrgemeinderates nehmen Sie diese Be- rufung in besonderer Weise wahr. Der Pfarrgemeinderat nimmt „das Ganze“ der Pfarrgemeinde in den Blick, er fördert und vernetzt die verschiedenen Talente, Aktivitäten und Gruppen. Die Fachausschüsse beobachten in ihrem Fachbereich über die Dauer der Funktionsperiode hinweg die Entwicklungen und setzen in ihrem Fachbereich die notwendigen Impulse. – So leisten sie einen wichtigen Bei- trag für die Gesamtseelsorge; umgekehrt erhält die Facharbeit die Unterstützung des Pfarrgemeinderates für seine Anliegen. Fachausschüsse können ihre Anliegen über die Leitung des Pfarrgemeinderates in das Plenum des Pfarrgemeinderates einbringen; andererseits kann der Pfarr- gemeinderat die Fachausschüsse bitten, ein Thema für die Sitzung vorzubereiten oder einen Grundsatzbeschluss in die Praxis umzusetzen. Als diözesane FachreferentInnen und Fachabteilungen wollen wir Ihre Arbeit unterstützen, indem wir Ihnen unser Fachwissen und unsere Erfahrungen für Ihre Arbeit zur Verfügung stellen. Dieses Arbeitsheft zeigt Richtungen für die Arbeit des Fachausschusses auf und bietet Hilfestellungen an. Weitere Informationen und bei Bedarf auch Beratung erhalten Sie von den spezi- ellen Fachabteilungen des Pastoralamtes, der (Regional)Caritas und der Diözesan- finanzkammer. Für allgemeine Informationen steht auch die Homepage der Diözese Linz zur Ver- fügung (www.dioezese-linz.at). Wir wünschen Ihnen alles Gute und Gottes Segen für Ihre Tätigkeit! Ihr Team der ReferentInnen der Fachabteilungen und der Abteilung Pfarrgemeinde und Spiritualität Arbeitshilfe für den Pfarrgemeinderat 2017 – 2022 1
In diesem Heft Zieh den Kreis nicht zu klein. Spiritueller Impuls 3 Die ersten Eindrücke von meiner neuen Pfarre 3 Sehhilfe Sinus-Milieus 4 Die Pfarrgemeinde herzeigen 4 1. Orientierung an den Leitsätzen und an den Aktivitäten der Pfarrgemeinde 4 2. Auswahl der Themen, Bilder, Menschen. 5 3. Auswahl der Medien und Methoden 7 Der Fachausschuss Pfarrliche Öffentlichkeitsarbeit 10 Praktisches: 12 Ihre Ansprechpartner/innen 14 Die Entscheidungs- und Arbeitsstruktur des Pfarrgemeinderates: Plenum – Leitung – Fachausschüsse 15 Die Grundfunktionen der Kirche 19 Eine Pastoral des Entdeckens 21 Zusammenarbeit über Pfarrgrenzen hinaus 22 2 © pgr@dioezese-linz.at
Zieh den Kreis nicht zu klein - Spiritueller Impuls Christinnen und Christen haben einen Sendungsauftrag für alle Menschen (Mat- thäusevangelium 28,19). Pfarrliche Öffentlichkeitsarbeit ist hier ein wichtiger Baustein. Die Kenntnisse aus der Milieuforschung helfen uns weiter, die Botschaft von Tod und Auferstehung Jesu Christi und von der Kirche als Weggemeinschaft des Volkes Gottes zielgruppengerecht in unsere Zeit zu for- mulieren. Pfarrgemeinden, die bewusst bestimmte Zielgruppen ansprechen, erfreuen sich größeren Zuspruchs und beugen der Verengung vor. „Zieh den Kreis nicht zu klein“, sangen die Kindergartenkinder in Pichl bei Wels bei der Palmbuschen- weihe 2014 und zeichneten mit ihren Buschen Kreise in die Luft. Foto: Regina Doppler Die ersten Eindrücke von meiner neuen Pfarre Welches Bild von der Pfarrgemeinde bekommt eine Mutter von zwei kleinen Kin- dern, die seit kurzem in dieser Pfarre wohnt? Dieses Bild könnte so aussehen: 1. Die Kirche ist außen gerade renoviert worden und sieht gepflegt aus. Innen begrüßt mich der charakteristische Geruch nach altem Weihrauch. Sonnen- strahlen fallen durch die um 1900 gewidmeten bunten Glasfenster. Auf einer Informationstafel sind die Taufkinder sowie die Partezettel der Verstorbenen zu sehen. Über dem Volksaltar hängt ein buntes Bild aus Stoff, das sich bei näherer Betrachtung als Pfingstfeuer entpuppt, gestaltet von den Firmlin- gen. 2. Ich versuche die Telefonnummer des Pfarrbüros und den Termin für die Kin- dermette in der Pfarre im Internet herauszubekommen – ohne Erfolg. 3. Gelegentlich kommt ein flott gestaltetes Pfarrblatt mit Terminen aus der Pfarre mit der Post in den Haushalt. Die Berichte aus dem Jungscharlager zeigen viele Kinder, alle auf Farbbildern. 4. Für die Anmeldung zur Taufe unserer jüngeren Tochter suche ich das Pfarr- büro und finde es, nachdem ich um das Gebäude neben der Kirche herum- gegangen bin. 5. Im Kindergarten bin ich mit einer Frau ins Gespräch gekommen, die Kinder- gottesdienste gestaltet. Sie hat uns zum nächsten Kindergottesdienst einge- laden. Arbeitshilfe für den Pfarrgemeinderat 2017 – 2022 3
Sehhilfe Sinus-Milieus Bis jetzt war viel von Familien und Kindern die Rede. Die Sinus-Milieustu- die zeigt, welche Werte junge Familien leiten, was ihnen wichtig ist. Viele junge Familien gehören zu den Adaptiv-Prag- matischen. Sie wollen mit ihren Kindern eine schöne Zeit verbringen und mit ihnen Spaß haben. In der Pfarre interes- siert diese Familien die Hochfeste und spezielle Angebote für Kinder. Jedes Milieu hat Interesse an christlichen The- men und kirchlichen Angeboten. Die Pfarrgemeinde herzeigen Pfarrliche Öffentlichkeitsarbeit ist mittendrin im Grundauftrag Verkündigung. (Seite 19). Sie beschäftigt sich mit der Außenwirkung und der Kommunikation der Pfarrgemeinde. Alles, was wir tun, das irgendwie sichtbar wird, hinterlässt bei den Menschen unserer Pfarrgemeinde einen Eindruck. Die Aufgabe des Fachaus- schusses Pfarrliche Öffentlichkeitsarbeit ist, das Bild der Pfarrgemeinde mit seinen Möglichkeiten gut zu gestalten. Unsere Pfarrgemeinde ist herzeigbar, also zeigen wir sie auch her! Nützen Sie hier die Wahrnehmungen fremder Personen, die sich noch nicht in der Pfarre auskennen! 1. Orientierung an den Leitsätzen und an den Aktivitäten der Pfarrgemeinde Die Pfarrliche Öffentlichkeitsarbeit orientiert sich an den Leitsätzen der Pfarrge- meinde. Diese Leitsätze werden vom Pfarrgemeinderat formuliert und alle paar Jahre überarbeitet, je nach den pastoralen Herausforderungen. Aus den Leitsät- zen entwickeln sich Aktivitäten. Pfarrliche Öffentlichkeitsarbeit orientiert sich am Geschehen in der Pfarrgemeinde: Welche Gruppen sind aktiv? Welche Zielgrup- pen werden erreicht? In welcher Vielfalt? Eine Themensammlung: Zum Grundauftrag Liturgie gehören: Gottesdienste, Andachten, Wallfahrten, Schulfeiern, ... Zum Grundauftrag Verkündigung gehören: Glaubenskurse, Glaubensgespräche, Seelsorge („Nun geht es mir besser als zuvor.“), Zuhören, Gespräche, … Zum Grundauftrag Caritas gehören: Besuche in Krankenhäusern. Hauskranken- besuche, Hilfe in Notsituationen, Betreuung von Asylwerber/innen, Integration... Zum Grundauftrag Gemeinschaft gehören: Begegnungsmöglichkeit Pfarrcafe. Niedrigschwellige Angebote, z.B. Pfarrbibliothek, Gruppen, z.B. Mütterrunde, Katholische Männerbewegung, Katholische Jungschar, katholische Jugend, Ar- beitskreis Kontakte mit Neuzugezogenen, … 4 © pgr@dioezese-linz.at
Machen Sie sich mit den Leitsätzen der Pfarrgemeinde vertraut! Wo bringen die Sätze bei Ihnen etwas zum Schwingen? In diesen Leitsätzen wird das Evangelium von der frohen Botschaft Jesu Christi neu in unsere Zeit und in unsere Pfarrge- meinde buchstabiert. Dabei leitet die Pfarrgemeinde dieser Dreischritt aus dem Dokument „Gaudium et Spes“(„Freude und Hoffung“) des II Vatikanischen Konzils: 1. Zeichen der Zeit sehen 2. Diese im Licht des Evangeliums deuten 3. Handeln, konkrete Schritte setzen. 2. Auswahl der Themen, Bilder, Menschen. In der Öffentlichkeitsarbeit interessiert das, was bewegt, was mit meinem Leben zu tun hat, wo es um Menschen geht. Der journalistische Human Interest umfasst: Neues, Nahes, Aktuelles, Mensch- liches, Emotionales. Für eine herzhafte Botschaft ist Glaubensinhalte wie Erlösung, Vergebung, immer Platz und Interesse. Glück und Erfüllung, Solidarität, Umgang mit Leid etc. werden durch Menschen, die Statements und Interviews geben, in den pfarrlichen Medien am besten vermittelt. Bei dem anzufangen, was mich als LeserIn interessieren würde, ist schon einmal ein guter Anfang für die Suche nach Themen, Bildern, Menschen. Welche Inhalte, Bilder, Menschen wollen wir verstärkt in die Öffentlichkeit brin- gen? Welche Zielgruppen wollen wir erreichen? Themen • Jahresfestkreis: Erntedank, Weihnachten, Ostern, Pfingsten • Spiritualität, Glaube, Sinn • Solidarität (siehe oben Grundaufträge) • Barmherzigkeit • … Menschen • Was Menschen, die in der Pfarrgemeinde leben, tun, ihre Aktivitäten • Was Menschen denken, Statements zu Themen des Christsein, des Evangeli- ums, des Lebens • Menschen im Porträt • Menschen aller Altersgruppen, in ihrer Verschiedenheit • … Bilder • Bilder von Menschen in ihrer Vielfalt, einzeln und in Gruppen • Symbolbilder, Farben • Gestaltung von Gebäuden und Zugangswegen • … Arbeitshilfe für den Pfarrgemeinderat 2017 – 2022 5
Was Menschen bewegt Karin Rumetshofer startete 2014 mit einem neuen, jungen Pfarrblattteam in St. Georgen am Walde. 2015 nahm sie an der OÖ Pfarrblattschule im Bildungshaus Schloss Puchberg teil. Im Modul 2 lernte sie von Christine Haiden (Welt der Frau), wie ein Interview geplant und gestaltet wird, und fing Feuer. Gleich für das Os- terpfarrblatt fragte sie drei Personen unterschiedlichen Alters über ihren Zugang zu Ostern und Auferstehung. Das Ergebnis waren sehr persönliche Aussagen zum wichtigsten Fest der Christ/inn/en. Die Interviews kamen bei den Leser/inne/n sehr gut an. Seit Ostern 2015 hat Karin Rumetshofer fast 20 Personen aus der Pfarre interviewt. „Das Interviewen ist zeitintensiv, aber es macht mir Freude, mit Menschen über ein Thema ins Gespräch zu kommen“, sagt Rumetshofer. Die Interviewthemen orientieren sich am Thema des Pfarrblattes. „Besonders berührt hat mich das Interview mit zwei Flüchtlingen aus Afghanistan zum Thema „Herbergsuche“. Um ihren Emotionen besser Ausdruck geben zu können, wechselten sie ins Englische, das sie besser beherrschten als Deutsch“. Aus einem Interviewgespräch mit dem eigenen Vater zum Thema „70 Jahr Frieden in Österreich“ entstand ein Themenar- tikel. Viel lachen musste sie mit den Interviewpartner/inne/n zum Thema „Macht Gott auch Urlaub?“ Die Interviewpartner/innen legen wir in der Redaktionssitzung fest. „Ich glaube, dass sich viele geehrt fühlen, wenn sie zum Interview gebeten werden. Die Rückmeldungen auf das Konzept einer Themenzeitung mit Interviews sind nach wie vor gut – und das freut mich.“ Karin Rumetshofer vom Pfarrblattteam St. Georgen am Walde entdeckte bei der Pfarrblattschule 2015 im Bil- dungshaus Schloss Puchberg ihr Talent als Interviewerin. Seit Ostern 2015 hat sie 20 Pfarrmitglieder zu Lebens- und Glaubenstthemen befragt und im Pfarrblatt zu Wort kommen lassen. Foto: privat Das Pfarrblatt ist das Herzstück der Pfarrlichen Öffentlichkeitsarbeit. 6 © pgr@dioezese-linz.at
3. Medien, Aussehen, persönliche Kontakte Medien • Pfarrblatt: Der (kirchliche) Medienriese: Das Pfarrblatt ist das kirchliche Medium mit der größten Reichweite. Zwei Drittel der Katholik/inn/en lesen häufig oder gelegentlich das Pfarrblatt. Mehrmals im Jahr erscheinend, kann das Pfarrblatt die Themen der Frohen Botschaft mit lokaler Praxis verknüp- fen, wenn über Soziales (PGR in der der Flüchtlingsbetreuung), Pastorales (Sakramentenvorbereitung) und Spirituelles (Was heißt im Jahr der Barm- herzigkeit „Verzeihen können“?) Beiträge im Pfarrblatt erscheinen, die gerne durchgeblättert und gelesen werden. • Website: Das Internet ist nach TV und Radio das meistgenutzte Medium der ÖsterreicherInnen. Für eine gute Präsentation im Netz sollten neben aktu- ellen Inhalten vor allem auch die Kontaktmöglichkeiten zur Pfarre (mit den jeweiligen AnsprechpartnerInnen), Gottesdienstzeiten sowie Hinweise auf Termine und Veranstaltungen abrufbar sein. • Social Media: Neben E-Mail und Viele hängen mit ganzem Herzen Websites nutzen viele Menschen an der Pfarrhomepage und verschen- regelmäßig Social-Media-Angebo- te wie Facebook, YouTube, Twitter, ken ihr Herz in Social Media. Instagram, WhatsApp und Co. Fast die Hälfte aller Österreicher/innen ist in diesen Kanälen aktiv. Der unkompli- zierte, direkte und schnelle Kontakt mit Menschen ist dabei sicherlich vorran- gig. Eine lebendige Pfarrgemeinde kann auch in diesen Kanälen gut sichtbar werden. • Pressearbeit: Speziell lokale und regionale Medien sind immer wieder auf der Suche nach Ereignissen in der Region. Gut zusammengefasste Informa- tionen, die die sechs journalistischen „W“ beantworten (Wer? Was? Wann? Wo? Wie? Warum?) und idealerweise auch ein bis zwei Bilder beinhalten, werden von Lokalmedien sicherlich gerne angenommen und im Idealfall auch veröffentlicht. Die in Pressearbeit investierte Zeit macht sich übrigens auf der Website und im Pfarrblatt bezahlt, da sich hier rasch Synergien ergeben. Pfarrblatt Offenhausen: Wir und der Heilige Geist Das Pfarrblatt Offenhausen hat gelegentlich Probleme, als solches erkannt zu werden. Mit seiner professionellen Gestaltung erreicht es breite Leser/innengruppen der Pfarr- bevölkerung in Offenhausen. „Das gute Layout verdanken wir Helmut Schatzl“, erzählt Roland Mayr, Absolvent der Pfarrblattschule und Redakteur im Pfarrblattteam. „Hel- mut wechselt sich mit seiner Frau Birgit beim Layouten der Ausgaben ab“. Für das Pfarrblatt Offenhausen sitzt er Arbeitshilfe für den Pfarrgemeinderat 2017 – 2022 7
tagelang, um Texte zu arrangieren, Fotos freizustellen, Fotomontagen zu gestalten: „Mich motiviert, gemeinsam für und mit jemandem etwas Sinnvolles zu machen, und einen Beitrag für die Gemeinschaft zu leisten. Dass wir im Team Spaß haben, beflügelt und öffnet Türen“, sagt Schatzl. Das Team trifft sich für jede Ausgabe einmal zur Redaktionssitzung. „Was bewegt euch gerade?“, fragt Pfarrassistentin Claudia Mayr zu Beginn der Themendiskussion. Die Themenfindung ist ein krea- tiver Teamprozess, in dem „der Heilige Geist spürbar ist“, sagt Roland Mayr. Die Themenvorschläge werden eingebracht, formuliert, kreativ umformuliert, wohlwol- lend verstärkt, bis das Thema feststeht. Dann werden die Aufgaben verteilt. Roland Mayr führt die Interviews, schreibt Kommentare, fotografiert und gibt Fotos in Auftrag. Die Fotos auf dem Titelbild macht Magdalena Raab: „Für das Titelbild einer früheren Ausgabe habe ich ein Shooting mit Freundinnen arrangiert, für die Winterausgabe 2016 eine Fotostrecke aufgenommen. Die Fotoaufträge aus der Pfarrblattredaktion sind eine Herausforderung für mich als Fotografin. Das positive Feedback – auch aus der Bevölkerung - ermutigt mich.“ Fotos und Texte kommen zur Gestaltung an Helmut Schatzl. Er liest die Texte, wählt die Bilder aus und findet passende Farben und Hintergründe für die Beiträge. Auch für den Zeitungstitel stellt er Überlegungen an, die er aus den themenbezogenen Beiträgen entnimmt. Schließlich gibt es einen professionellen Korrektor, der in der Pension sein Können dem Pfarrblatt zur Verfügung stellt. „Er findet kiloweise Fehler“, schmunzelt Roland Mayr. Die Themen-Pfarrblätter gibt es seit 2012 in Of- fenhausen. Dass dem Pfarrblattteam Offenhausen die Themen ausgehen, glaubt Mayr nicht: „Die Themen sind unerschöpflich.“ Das Pfarrblattteam von Offenhausen vlnr: Christoph Burgstaller (sitzend, Redakteur, Autor), Roland Mayr (viele, viele Interviews, Kommentare, Texte), Helmut Schatzl (gestal- tet abwechselnd mit sei- ner Frau Birgit das neue Layout), Sarah Reintha- ler (Layout), Magdalena Raab (Fotografin, sieht die Fotoaufträge für das Pfarrblatt als He- rausforderung für ihre berufliche Entwicklung), Pfarrassistentin Claudia Mayr (Leitung), Birgit Schatzl (Layout) Foto: Isabella Kames- berger 8 © pgr@dioezese-linz.at
Aussehen • Wer lange an einem Ort lebt, hat sich mit dem Äußeren der pfarrlichen Ge- bäude arrangiert. Dass die Räume abgenutzt sind, kann er auf Grund seiner guten persönlichen Kontakte ausblenden. • Für andere Menschen können ein abgewohntes Pfarrzentrum und eine vollgestopfte Kirche distanzierend wirken. Innen und außen, Inhalt und Form der Pfarrgemeinde müssen zusammenstimmen. Das gilt für Aussendungen, Pfarrblatt, Plakate, Schaukästen und für alle Gebäude und Räume. Die Pfarre Kollerschlag hat in den letzten zehn Jahren ihre Gebäude, Pfarrheim und Pfarrkirche er- neuert - nicht nur renoviert, sondern mit Beteiligung von Künstlern neu gestaltet. Links der Eingang zu Pfarrkirche mit den Silhouetten von Pfarrmitgliedern. Rechts der neue Altarraum mit modernen, auf Pluralität der Menschen anspielendem Altar und Ambo. Ansprechend gestaltete Räume verändern nicht nur die Außenwirkung, sondern die Pfarrgemeinde und ihre Beteiligungsstrukturen. Fotos: Abteilung Pfarrgemeinde Persönliche Kontakte • Die Pfarrgemeinde bietet auf Grund ihrer Überschaubarkeit die Möglichkeit, viele Herzlichkeit ist ein Türöffner Inhalte im persönlichen Gespräch zu vermit- für die Frohe Botschaft von einem teln. Das persönliche Gespräch ist nach wie vor die wirkungsvollste Art der Kommunika- guten Leben, das Barmherzig- tion. keit lebt und solidarisch mit den • Möglichkeiten sind Hausbesuche, Gespräche Schwächeren ist. vor dem Geschäft, das Austragen der Pfarr- blätter. Auch der Begrüßungsbrief ist ein persönlicher Kontakt. Ergänzt um einen Pfarrprospekt gibt er einen guten Überblick über die Pfarrgemeinde. • Die Pfarrgemeinde kann mit Aktionen im öffentlichen Raum Interesse an ihren Angeboten wecken. Dazu gehört das persönliche Überreichen der Ein- ladung für einen Kindergottesdienst vor dem Kindergarten ebenso wie eine Kunstaktion der Pfarre am Marktplatz zu Weihnachten oder in der Fastenzeit. Arbeitshilfe für den Pfarrgemeinderat 2017 – 2022 9
Der Fachausschuss Pfarrliche Öffentlichkeitsarbeit Wer macht Pfarrliche Öffentlichkeitsarbeit? Ein Beispiel aus einer Pfarre 1. Für das Pfarrblatt haben wir ein ehrenamtliches Team. Dieses Team ist nach diesen Kriterien zusammengestellt: Wer hat Freude an Mediengestaltung, Fotografieren, mit Menschen ins Gespräch kommen? Wer hat Zeit, sich mit diesen Themen zu beschäftigen? 2. Die Termine der Gottesdienste und Veranstaltungen gibt die Pfarrsekretärin auf der Homepage ein. 3. Wir haben einen Pfarrfotografen, der Veranstaltungen fotografiert und uns auf einer CD-Rom und in Bildergalerien auf der Homepage zur Verfügung stellt. 4. Unser Finanzausschuss hat einen guten Blick auf das Äußere der pfarrlichen Gebäude. Er bezieht den Fachausschusses Öffentlichkeitsarbeit ein. In diesem Fachausschuss ist schon viel erreicht. Der Fachausschuss Öffentlich- keitsarbeit hat darüber hinaus diese Ziele: 1. Die Aktivitäten in der Pfarrlichen Öffentlichkeitsarbeit zu vernetzen. 2. Kooperationen unter den Teams für Pfarrblatt und Homepage zu ermögli- chen. 3. Aktivitäten anzuregen und Menschen dafür zu gewinnen. Z.B. Entwicklung eines Teams für die Content-Betreuung der Homepage; Zusammenstellen ei- ner Impulsgruppe mit Menschen verschiedener Altersgruppen: „Wie nützen wir Social Media für unsere Veranstaltungswerbung?“; eine/n Presserefe- rent/in für die Pfarre suchen. 4. Der Fachausschuss kann auch konkrete Projekte umsetzen; z.B. die Medien- betreuung einer Außensanierung mit Turmkreuzsteckung. Arbeitsweise des Fachausschusses Öffentlichkeitsarbeit: • Mehrmals im Jahr Sitzungen • Koordination von Öffentlichkeitsarbeits-Projekten • Initiierung neuer Teams (Teams übernehmen die konkrete Gestaltung der pfarrlichen Medien.) • Vernetzung der Teams Der Fachausschuss Öffentlichkeitsarbeit tritt im ersten Jahr mehrmals zusammen, in den Folgejahren je nach Arbeitsweise ein- bis vier Mal im Jahr. Hier ist ein Beispiel, wie ein Fachausschuss Öffentlichkeitsarbeit wirkt: 10 © pgr@dioezese-linz.at
Informationsnetz Pfarrhomepage „Als Homepage-Administrator bin ich angewiesen auf die Informationen aus der Pfarre, die zu mir kommen“, erzählt Hermann Daringer, Webmaster der Pfarre Rie- dau. „Es vergeht kaum eine Woche, in der nicht der Stoff für eine neue Meldung hereinkommt“, fügt er hinzu. Mit den Jahren hat der Fachausschuss Öffentlich- keitsarbeit ein Netz an Informationslieferant/innen aufgebaut, auf das Verlass ist. „Ich bekomme Neuigkeiten aus den pfarrlichen Gruppen. Das Info-Netz entstand in persönlichen Gesprächen: „Das Zusammenstehen auf dem Kirchenplatz nach dem Gottesdienst ist mir wichtig, dabei komme ich mit den Gruppen ins Gespräch. Rund um den Kastanienbaum am Kirchenplatz habe ich eine Sitzbank gebaut, die vor al- lem von jungen Leuten genützt wird.“ Der Kirchenplatz ist eine stillgelegte Straße. Als angedacht wurde, die Straße wieder in Betrieb zu nehmen, startete das Home- page-Team eine Unterschriftenaktion: 400 Befürworter/innen des Kirchenplatzes (bei 2000 Einwohner/innen) trugen dazu bei, dass er weiterhin als verkehrsberuhigte Zone erhalten bleibt. Hermann Daringer ist Administrator der Homepage. Die Pfarrsekretärin gibt die Gottesdienste, Taufen, Hochzeiten, Begräbnisse selbstständig ein. Bei längerer Ab- wesenheit wird Daringer von Wolfgang Lechner vertreten, der jetzt schon gelegent- lich Beiträge gestaltet. Beide fotografieren für die Homepage. „Bei der Eingabe ach- te ich immer darauf, wo der Beitrag gesucht werden könnte, um das Finden der Informationen zu erleichtern“, sagt Daringer, der am Anfang gar nicht so sehr an die Wirksamkeit der Homepage glaubte. „Meine Erfahrungen zeigen ein anderes Bild: Ich bekomme oft Anfragen wegen Gottesdienstterminen und Terminänderungen. Die Beiträge werden von vielen angeschaut, auch von Riedauer/innen, die in der Pfarre gar nicht so aktiv sind. Um die Homepage noch populärer zu machen, habe ich eine Wettervorschau für Riedau auf der Seite eingebettet.“ Pfarrblatt und Homepage werden gemeinsam im Fachausschuss Öffentlichkeitsar- beit erstellt. Fünf Mal im Jahr trifft sich der Fachausschuss Öffentlichkeitsarbeit zur Redaktionssitzung, im Zuge dessen wird auch die Homepage aktualisiert. Der Fachausschuss Öffentlichkeitsarbeit Riedau: Stehend vlnr. Hermann Daringer (Administrator Homepage und Fotoliefe- rant), Pfarrer Karl Mittendorfer (Berichte für Homepage und Pfarrblatt), Wolfgang Lechner , (Mitglied Österreichische Natur- fotografen, Pfarrblattteam, betreut bei Abwesenheit Daringers die Homepage, liefert Bilder und layoutet Berichte für das Pfarrblatt) Sitzend vlnr. Peter Kolic (Pfarrblattteam – ist seit vielen Jahren hauptverantwort- lich für das Layout im Pfarrblatt) Günther Willinger (Leiter Fachausschuss Öffent- lichkeitsarbeit, Berichte für Homepage und Pfarrblatt, Korrekturleser, Autor des Riedauer Kirchenführers) nicht am Bild: Gotthard Windhager (Homepageassistent). Foto: Andreas Mitter Arbeitshilfe für den Pfarrgemeinderat 2017 – 2022 11
Praktisches, Checklisten Checkliste für die Einrichtung eines Fachausschusses Öffentlichkeitsarbeit: 1. Einberufung einer ersten Sitzung, in der die gemeinsame Ausrichtung disku- tiert wird. 2. Sind schon alle relevanten Personen und Gruppierungen vertreten? Wer fehlt noch? 3. Wie organisieren wir unseren Fachausschuss? Häufigkeit der Sitzung, welche Vernetzungen gibt es? Welche Teams arbeiten konkret an Medien und Pro- jekten und wie sind diese Teams eingebunden? Eigene Leitsätze und Ziele formulieren Der Fachausschuss formuliert für sich Ziele, Zielgruppen, Maßnahmen, die der Pfarrgemeinde entsprechen. Solche Ziele und Verhaltungsgrundsätze können sein. • Wir schaffen Transparenz bei pfarrgemeindlichen Entscheidungen und Ent- wicklungen. • Wir vernetzen unsere Kommunikationsaktivitäten. • Wir schaffen mit unseren Möglichkeiten ein positives Bild der Pfarrgemeinde. • Es ist uns ein Anliegen, Menschen mit unseren Öffentlichkeitsarbeits-Aktivi- täten für die Pfarrgemeinde zu interessieren und sie einzuladen. • Wir achten auf Qualität in der Berichterstattung und bei den Bildern. • Wir bilden uns weiter. • Wir haben immer die Augen offen, um neue Mitarbeiter/innen zu finden. • Wir veröffentlichen nur Texte und Bilder, für die wir eine ausdrückliche Er- laubnis haben. • …. Kriterien für die Mitarbeiter/innensuche für den Fachausschuss Öffentlich- keitsarbeit: Menschen werden Freude an der Mitwirkung im Fach- ausschuss Öffentlichkeitsarbeit haben, wenn sie ... … sich für die Menschen in Ihrer Pfarrgemeinde interessieren … leicht ins Gespräch mit Menschen kommen … gerne schreiben … leidenschaftlich fotografieren … Layouts entwerfen … gerne vernetzen und im Team arbeiten 12 © pgr@dioezese-linz.at
Sieben Totsünden beim Umgang mit Mitarbeiter/innen 1. Bettle bei der Anfrage eines neuen Mitarbeiters, einer neuen Mitarbeiterin immer, dass Du sonst niemand finden würdest, der diese Aufgabe übernäh- me. 2. Gib unpräzise Aufträge: Mach einmal! Schreib mir was über …! 3. Mach bei Textlieferant/inn/en grundsätzlich nur Verbesserungsvorschläge! 4. Schwärme ständig vom Vorgänger, von der Vorgängerin! 5. Bedanke Dich nicht, schließlich haben die Leute doch Freude an der Tätig- keit! 6. Pfeife neue Initiativen zurück, schließlich hast Du Verantwortung und musst da mitreden! 7. Wenn jemand eine Aufgabe beenden will, soll er das doch tun, eine Verab- schiedung mit Bedankung ist für fünf Jahre Tätigkeit doch überzogen, oder? Journalistische Vielfalt im Pfarrblatt und auf der Home- page nützen • Bericht kurz: Halbe Seite, beantwortet die journalistischen Ws: Wer? Was? Wann? Wo? Wie? Warum? • Bericht lang: Ab einer Seite Länge, bringt Details • Reportage: Mit Meinungen, Zitaten, Fotos, Factboxes; geht über zwei Seiten. • Interviews mit Menschen der Pfarrgemeinde • Statements: Drei bis fünf Personen antworten zu einer Frage, die Themen des Kirchenjahres, der persönlichen Lebensgestaltung, eine Meinungsbildung betrifft. • Bilderstrecken im Pfarrblatt, Bildergalerien auf der Homepage. Arbeitshilfe für den Pfarrgemeinderat 2017 – 2022 13
Ihre Ansprechpartner/innen: Mag.a Beate Schlager-Stemmer Referentin für Pfarrliche Öffentlichkeitsarbeit in der Abteilung Pfarrgemeinde im Pastoralamt Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz (0732) 76 10-3141 poea@dioezese-linz.at, www.dioezese-linz.at/poea Angebote: „Verkündschafter/in“ Zeitung für Pfarrliche Öffentlichkeitsarbeit Informiert vier Mal im Jahr über Themen, Rechtsfragen und Veranstaltungen der Pfarrlichen Öffentlichkeitsarbeit. Vorsitzende der Fachausschüsse Öffentlichkeits- arbeit erhalten diese Zeitung automatisch, Interessierte auf Bestellung. OÖ Pfarrblattschule im Bildungshaus Schloss Puchberg: Journalistische Grundausbildung für pfarrliche Medienleute (Pressereferent/innen, Pfarrblattredakteur/innen, Homepagebetreuer/ innen etc.) in fünf Wochenendmodulen (Freitag 17.00-Samstag 17.00 Uhr) Aktuelle Termine auf www.dioezese-linz.at/poea Grundkurs Pfarrliche Kommunikations-, Medi- en- und Öffentlichkeitsarbeit: Vier Nachmittags- module zu Konzeption Pfarrlicher Öffentlichkeits- arbeit, Bild und Text, Internet, Social Media und Pressearbeit und persönlichen Kontakten. Der Inspiriert vom Verkündschafter-Kongress im Oktober 2016 in Grundkurs kann gebucht werden. Aktuelle Termi- Linz sind ab Herbst 2018 regionale spirituell-fachliche Verkünd- ne auf www.dioezese-linz.at/poea schafter/innen-Treffen für Pfarrliche Öffentlichkeitsarbeiter/ www.dioezese-linz.at/poea innen aller Bereiche geplant. Regionale Verkündschafter/innen-Treffen Kommunikationsbüro der Diözese Linz Herrenstraße 19 4021 Linz (0732) 76 10-1170 Michael Kraml, Leitung der diözesanen Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit kommunikationsbuero@dioezese-linz.at Mag. Severin Kierlinger-Seiberl, Webmaster der Diözese Linz webmaster@dioezese-linz.at Angebote: Konzeption, Einrichtung und Unterstützung bei Pfarrwebsites Onlineunterstützung unter: www.dioezese-linz.at/websupport Schulungen im Bereich Web und Social Media Informationen zu Presse- und Medienarbeit 14 © pgr@dioezese-linz.at
Die Entscheidungs- und Arbeitsstruktur des Pfarrgemeinderates Plenum – Leitung – Fachausschüsse Der Pfarrgemeinderat mit seiner Leitung und den Fachausschüssen gestaltet die Seelsorge in der Pfarre unter Berücksichtigung der gesellschaftlichen Bedingun- gen, der Erfordernisse vor Ort sowie der dekanatlichen und diözesanen Personal- pläne und Seelsorgekonzepte. Er sorgt für die dafür notwendigen Strukturen und Voraussetzungen. Das Plenum des Pfarrgemeinderates • Der Pfarrgemeinderat (PGR) ist das Leitungsgremium der Pfarre: Pfarrer, hauptamtliche SeelsorgerInnen, Seelsorgeteam-Verantwortliche (amtliche Mitglieder) und VertreterInnen des Volkes Gottes (Delegierte aus Bereichen und Gruppen und in öffentlicher Wahl Gewählte) und gegebenfalls zusätzlich berufene Mitglieder (Kooptierte) bilden den Pfarrgemeinderat. • Die Zusammensetzung des Pfarrgemeinderates spiegelt die Sozialstruktur der Pfarre wider. Die Mitglieder repräsentieren die Pfarrgemeinde – in ihrer Zusammensetzung und in ihren Aufgaben. Durch den Pfarrgemeinderat wird deutlich, dass alle Gläubigen berufen sind, am Auftrag der Kirche in der Seel- sorge und in der Gesellschaft mitzuwirken. • Der Pfarrgemeinderat hat „das Ganze“ der Pfarrgemeinde und der Seelsorge im Blick; Richtlinie dafür sind die Grundfunktionen Liturgie, Verkündigung, Caritas und Koinonia (Gemeinschaft). • Mitglieder des Pfarrgemeinderates übernehmen Verantwortung für be- stimmte Bereiche der Seelsorge oder arbeiten in den Fachausschüssen und Projekten mit. Sie sorgen dafür, dass die Pfarrgemeinde eine breite Basis von Beteiligten hat. • Der Pfarrgemeinderat entscheidet die wichtigen Fragen des pfarrlichen Lebens, steuert die Entwicklung der Pfarrgemeinde, fördert und vernetzt die verschiedenen Talente, Aktivitäten und Gruppen in der Pfarrgemeinde. • Der Pfarrgemeinderat entwickelt die seelsorgliche Zusammenarbeit im pastoralen Netzwerk der Kirche in Oberösterreich (Diözese, Dekanat, Seelsor- geraum, pastorale Zentren …) und repräsentiert die Pfarrgemeinde in Gesell- schaft und Kirche. • Der Pfarrgemeinderat sorgt für die Kommunikation in der Pfarrgemeinde und für eine Kultur der Wertschätzung gegenüber Personen und den Gaben des Geistes (Charismen), die der Gemeinde gegeben sind. Arbeitshilfe für den Pfarrgemeinderat 2017 – 2022 15
Die Leitung des Pfarrgemeinderates • Die PGR-Leitung steuert die Arbeit des Pfarrgemeinderates, indem sie aktiv die Situation der Pfarre beobachtet, die notwendigen Initiativen ergreift und Prioritäten setzt. • Eine wichtige Aufgabe der Leitung ist die vorausschauende Planung. Die meisten Agenden sind langfristig bekannt. Die PGR-Leitung sorgt dafür, dass die notwendigen Grundsatzentscheidungen zeitgerecht gefällt werden. Sie erstellt die Tagesordnung für das Plenum und sorgt für regelmäßige Klausur- tagungen des Pfarrgemeinderates. • Die PGR-Leitung überträgt in Zusammenarbeit mit dem Plenum Aufgaben und Verantwortung an Fachausschüsse, Arbeitsgruppen, Projektteams oder Einzelpersonen und begleitet die Verwirklichung der Beschlüsse im Sinne eines „Controllings“ (als „aufmerksame Begleitung“). Sie unterstützt bei Be- darf die handelnden Personen oder Gruppen. Sie sorgt dafür, dass Aufgaben abgeschlossen werden; dadurch vermittelt sie Erfolg und gibt Wertschätzung und Anerkennung. • Die Mitglieder der PGR-Leitung sind die Anlaufstellen für alle Anliegen der Mitglieder oder der Einrichtungen des Pfarrgemeinderates. In Fällen, wo die PGR-Leitung vermehrt an der Leitung der Pfarre (Pfarrleitung) beteiligt wird, ist auf klare Delegationen zu achten; diese werden am besten umge- setzt im Leitungsmodell „Seelsorgeteam mit Pfarrgemeinderat“. In Pfarren mit einem Seelsorgeteam übernimmt dieses die Funktion und Aufgaben der PGR-Leitung (siehe Rahmenordnung Seelsorgeteam in LDBl. vom Juli 2016, Nr. 38). Fachausschüsse des Pfarrgemeinderates • Fachausschüsse sind Gruppen, die einen wichtigen Bereich der Seelsorge oder des Pfarrlebens eigenständig und in Rückbindung an den Pfarrgemein- derat wahrnehmen. • Wenn für ein wichtiges Thema kein Fachausschuss zustande kommt, dann kann auch eine Einzelperson mit dieser Aufgabe betraut werden, wie z. B. Bibelverantwortliche(r), Schöpfungsverantwortliche(r). Diese suchen weitere Personen. Der Pfarrgemeinderat kann auch eine Arbeitsgruppe zu einem bestimmten Thema (zeitlich befristet) einsetzten, um z. B. eine Frage einer Klärung zuzuführen oder etwas auszuarbeiten (Konzept, Plan …). Wenn die Arbeitsgruppe ihren Auf- trag erfüllt hat, schließt sie mit einem Bericht im Pfarrgemeinderates-Plenum ab. Ein Projektteam wird dann eingesetzt und beauftragt, wenn in einer klar begrenz- ten Aufgabenstellung ein ganzes Projekt umzusetzen werden soll z. B. Bibelaus- stellung, Bauausschuss für Kirchenraumgestaltung, Homepage neu, etc. 16 © pgr@dioezese-linz.at
• Der Pfarrgemeinderat entscheidet, welche Fachausschüsse eingerichtet wer- den. Die Grundfunktionen Liturgie und Caritas sollen auf jeden Fall abgedeckt sein. Die Errichtung eines Fachausschusses Finanzen ist vorgeschrieben. • Die Mitglieder der Fachausschüsse nehmen im Sinne der Gesamtseelsorge und nach den vom Plenum zugewiesenen Kompetenzen und Arbeitsaufträ- gen als ExpertInnen die Arbeit in konkreten Bereichen wahr. Die Zusammenarbeit zwischen Pfarrgemeinderat und Fachausschuss kann unter- schiedlich gestaltet sein: • Aus dem Plenum wird ein wichtiges Thema zur weiteren Bearbeitung an den Fachausschuss delegiert. • Aus dem Fachausschuss kommt ein Thema aufgrund seiner Bedeutung oder Komplexität in den Pfarrgemeinderat. In der Regel wendet er sich in diesem Fall an die Leitung des Pfarrgemeinderates, der das Thema auf die Tagesord- nung setzt. • Die Leitung des Pfarrgemeinderates bittet einen Fachausschuss, ein Thema, das in seinen Arbeitsbereich fällt, für den Pfarrgemeinderat aufzubereiten. Struktur in Seelsorgeteam-Pfarren Im Falle eines Seelsorgeteams wird klar vereinbart und kommuniziert (Organi- gramm), welche Fachausschüsse, Arbeitsgruppen, Projektteams und fachverant- wortliche Personen welchen Seelsorgeteam-Verantwortlichen zugeordnet sind. Die Errichtung des Fachausschusses (Vgl. Statut des Pfarrgemeinderates, Artikel 7: Fachausschüsse) • Der Pfarrgemeinderat setzt die Fachausschüsse in der Regel am Beginn der Funktionsperiode ein. Dabei definiert er ihre Aufgabenstellung in groben Zü- gen, nennt mögliche Mitglieder und beauftragt eine oder mehrere Personen, einen Fachausschuss zusammenzustellen. • Mitglieder eines Fachausschusses können sowohl PfarrgemeinderätInnen sein als auch andere Personen. Vor allem sollen bereits bei den Kandida- tInnen-Gesprächen vor der Wahl für die Mitarbeit in einem Fachausschuss geworben werden; dann wird es leichter fallen, auch die Ersatzmitglieder des Pfarrgemeinderates zur Mitarbeit zu gewinnen. • Dann beschließt der Pfarrgemeinderat die genaueren Aufgabenstellungen und bestimmt die Mitglieder. Arbeitshilfe für den Pfarrgemeinderat 2017 – 2022 17
Die Arbeitsweise des Fachausschusses • Zur Konstituierung wird jeder Fachausschuss vom Vorsitzenden des Pfarr- gemeinderates oder einer von ihm beauftragten Person einberufen. Jeder Fachausschuss wählt aus seiner Mitte eine Leiterin / einen Leiter und eine(n) StellvertreterIn. Diese bilden zusammen ein „Führungstandem“, das sich ge- genseitig anspornt und stützt. So kann auch dann eine kontinuierliche Arbeit gesichert werden, wenn eine Person z. B. durch Beruf oder Familie mehr belastet ist. Bis zur Wahl des Leiters / der Leiterin führt der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates bzw. die beauftragte Person den Vorsitz. • Von jeder Sitzung des Fachausschusses wird von der Schriftführerin / vom Schriftführer ein Protokoll verfasst, damit eine kontinuierliche Arbeit gewähr- leistet ist. • Jeder Fachausschuss kann durch Beschluss weitere Mitglieder kooptieren bzw. zu einzelnen Sitzungen Sachverständige einladen. • Für eine erfolgreiche Arbeit ist eine gute Verbindung zum Pfarrgemeinderat wichtig. Daher wird eine Person ausdrücklich damit beauftragt, diese Ver- bindung mit dem Pfarrgemeinderat zu halten. Einmal im Jahr berichtet der Fachausschuss ausführlicher über seine Arbeit im Pfarrgemeinderat und gibt so den PfarrgemeinderätInnen einen tieferen Einblick in seine Arbeit und erhält dafür Anregungen und Unterstützung durch die Mitglieder des Pfarr- gemeinderates. Unterstützung durch die Diözesanebene Die fachlich jeweils zuständigen diözesanen Abteilungen und Referate unterstüt- zen gerne die Arbeit der Fachausschüsse. Einige davon verschicken regelmäßig Informationen an die Vorsitzenden (und die Mitglieder) der Fachausschüsse. Bitte melden Sie daher alle Veränderungen der Leitungen der Fachausschüsse über die Pfarrkartei V4 an die Abteilung Pfarrgemeinde und Spiritualität. Zugang zur Pfarrkartei hat das Pfarrbüro. Bei Bedarf unterstützen wir sie gerne (Tel. 0732/7610/3141) 18 © pgr@dioezese-linz.at
Die seelsorglichen Grundfunktionen von Kirche Die Seelsorge kann in vier wesentliche Grundfunktionen aufgefaltet werden. Alle Fachausschüsse und Gruppen decken etwas von allen vier Grundaufträgen ab. Zumeist haben sie jedoch einen Schwerpunkt in einem der Aufträge. Gemeinschaft in Vielfalt (Koinonía) Die Kirche versteht sich als Volk Gottes auf dem Weg. Die Diözese Linz hat in ihren pastoralen Leitlinien festgelegt, dass sie möglichst vielen Menschen Heimat und Gemeinschaft, Sinn und Hoffnung geben will. Sie akzeptiert aber auch, dass es sehr unterschiedliche Intensitäten des Mitgehens und der Zugehörigkeit gibt. Beziehungs- und Kontaktarbeit zu diesen Menschen mit unterschiedlichen Bedürf- nissen nach Gemeinschaft sind die Grundlage aller Seelsorgearbeit. Als ChristIn auf Menschen zuzugehen, sie kennen zu lernen, sie als Menschen wahrzunehmen mit ihren Freuden und Hoffnungen, Trauer und Ängsten, das gehört wesentlich zu allen Grundaufträgen. Das Zusammenkommen und der Austausch bei pfarrlichen Festen und intensiven Gruppen verdichten diese Beziehungen. Dafür braucht es aber auch die entsprechende Infrastruktur an Gebäuden, Geld und Verwaltung. Caritas und Solidarität (Diakonía) Das Wahrnehmen der Lebenssituation der Menschen führt zum Wahrnehmen der sozialen Verantwortung führen. Christentum ist nur dort glaubwürdig, wo der Glaube auch in gelebter Nächstenliebe und Nächstenhilfe umgesetzt wird – „an dieser Glaubwürdigkeit wird sich die Zukunft der Kirche entscheiden“ sagen uns prophetisch denkende Menschen. Verkündigung und Bildung (Martyría) Wirksam Zeugnis von unserem Glauben zu geben setzt Beziehung voraus. Daher kommt vor dem Sprechen oder Schreiben das Hinhören und Mitleben. Bildung (Religionsunterricht, Erwachsenenbildung, Sakramentenvorbereitung,…) und Information über Medien (z. B. Pfarrblatt, Homepage, E-Mail, Facebook, Twitter und Co) sollen keine Einbahnstraße sein. Alle Informationskanäle unserer Zeit sollten kreativ genützt werden, welche die Frohbotschaft oder auch nur die Information über pfarrliche Veranstaltungen und Aktivitäten zu den Menschen bringen und aktive Teilhabe am Gemeindeleben ermöglichen. Liturgie und Spiritualität Persönliche Spiritualität kennt verschiedenste Wachstumsstufen und Ausprägun- gen; die Vielfalt der persönlichen Zugänge zu Gott kann für die Pfarrgemeinde befruchtend sein. Der gemeinsame Glaube an die Liebe Gottes zu den Menschen führt auch zur gemeinsamen Feier. In den Sakramenten wird diese Zusage Gottes an die Menschen durch Rituale und Zeichen in besonderer Weise verdichtet. Got- tesdienst ist Ausdruck und Stärkung des Glaubens. Liturgie in den verschiedensten Formen ist sinnvoll, wenn sie in Verbindung mit der Lebenswirklichkeit der Men- Arbeitshilfe für den Pfarrgemeinderat 2017 – 2022 19
schen im Alltag, im Beruf und in der Freizeit steht. „Wer in Gott eintaucht, muss beim Menschen wieder auftauchen“ sagt Dr. Paul M. Zulehner. Es kann und darf nicht alleiniges Ziel der Seelsorge sein, „möglichst viele Men- schen am Sonntag in die Kirche zu bringen“. Weil alle Grundfunktionen innerlich zusammenhängen, dürfen auch die persönlichen Akzentsetzungen im Ausdruck des Glaubens unterschiedlich sein. 20 © pgr@dioezese-linz.at
Eine Pastoral des Entdeckens Seelsorge – im konkreten die Arbeit eines Fachausschusses – bezieht sich immer auf die konkrete Lebenssituation von Menschen. Typische Lebensweisen werden in der Sinus-Milieu-Studie beschrieben; sie hilft, menschliche Grundeinstellungen und Lebenssituationen besser zu erkennen und sich darauf einzustellen. Der folgende Text von Monika Heilmann mag eine Anregung zum persönlichen Nachdenken und zum Gespräch im Fachausschuss sein. Das Profil von Pfarrgemeinden entwickelt sich in dem Spannungsbogen zwischen Sammlung und Sendung. Menschen zu vergemeinschaften und Kommunikations- räume zu schaffen bedeutet gleichzeitig, dass jedes Versammeln in dem Bewusst- sein geschieht, dass „WIR“ nicht „ALLE“ sind. Christliche Koinonia (Gemeinschafts- dienst) ist immer mehr als ein gerade konkret erlebtes Gemeinschaftsgefühl. Daraus ergeben sich auch Grundlinien für die pastorale Arbeit. Die Auseinandersetzung mit der Sinus-Milieu-Studie zeigt, dass Menschen sehr unterschiedliche Zugänge zum Leben, zur Arbeit, zur Familie und zu Freund- schaftsbeziehungen ebenso wie zu Glaube und Kirche haben. Sensibel mit diesen Unterschieden umzugehen und als Kirche darauf zu reagieren stellt uns vor große Herausforderungen, wenn wir nicht einer schlichten Angebots-Logik verfallen wol- len. Die Emmauserzählung im Lukasevangelium sagt etwas über die Grundhaltung in der pastoralen Arbeit aus: Hinausgehen – Erzählen – Gott finden. Diese bibli- sche Grundlegung (Lk 24, 13-35) bietet eine Orientierungshilfe. Um den Sendungs- auftrag der Kirche erfüllen zu können, ist es wichtig, den eigenen Standort/Stand- punkt, das eigene Milieu gut zu kennen. Um mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen, ist die Bewegung aus dem eigenen Zentrum an die Grenze dessen, was ich schon kenne, was mir vertraut ist, notwendig. Es geht dabei nicht um das „Hereinholen“, sondern um das Lernen von denen, die mir in gewisser Weise fremd sind. Einander erzählen, was uns bewegt, den Blick auf die gegenwärtige Situation richten, nichts beschönigen, nichts dramatisieren, einfach erzählen und zuhören: das verändert die in der Pastoral Tätigen ebenso wie die Menschen, denen sie begegnen. Darum geht’s: Im Gehen, im Unterwegssein, beim gemeinsamen Essen einander Aufmerksamkeit und Zeit schenken. „Da gingen ihnen die Augen auf.“ Gott mit uns. Gott lässt sich finden im Lebendigen. (Monika Heilmann, aus: Klarheit, Geschichten für die Zukunft. Pfarrer – ein Dienst in der Zusammenarbeit mit vielen. Seelsorgeraum Perg) Konkrete Auswertungen von Sinus-Milieu-Daten Ihrer Pfarre können im Zuge von PGR-Klausuren mit speziell geschulten KlausurbegleiterInnen bearbeitet werden. Inhaltliche Hintergründe zu den Sinus-Milieus gibt es in der Abteilung Pfarrge- meinde und Spiritualität, Mag.a Monika Heilmann, 0732/7610-3130. Arbeitshilfe für den Pfarrgemeinderat 2017 – 2022 21
Zusammenarbeit über Pfarrgrenzen hinaus Pfarrgemeinden sind Kirche am Ort. Sie sind quasi die Nahversorger, wo Christinnen und Christen miteinander ihren Alltag leben und ihren Glauben in verschiedenen Formen (z. B. liturgisch, sozial) ausdrücken. Pfarrgemeinden sind in ein großes Netzwerk eingebunden. Nicht jede Pfarrge- meinde kann alles bieten, was Kirche ausmacht. Die Seelsorge in spezifischen Lebenssituationen (z. B. Krankenhaus-Seelsorge), kirchliche Bildungseinrichtungen und die verschiedenen diözesanen Einrichtungen zur Unterstützung der Pfarren sind weitere Knotenpunkte im kirchlichen Netzwerk. Manche Bereiche haben eine regionale Unterstützungs- und Kommunikationsstruktur (z. B. RegionalCaritas, Kath. Jugend, Kath. Bildungswerk). Seelsorgeraum und Dekanat sind die nächstgrößeren Einheiten der territorialen Seelsorge. Der Dekanatsrat bietet Gelegenheit, pfarrübergreifende Themen abzu- klären und gemeinsame Richtlinien festzulegen. In diesem Gremium kommen die VertreterInnen der verschiedenen kirchlichen Knotenpunkte zusammen, um sich gegenseitig kennenzulernen und ihre Erfahrungen auszutauschen. Zudem werden hier Absprachen zur gemeinsamen Zusammenarbeit getätigt. Das neue Statut für den Dekanatsrat enthält eine genaue Beschreibung der Auf- gaben dieses Gremiums und ist Grundlage der Zusammensetzung und der Zusam- menkünfte auf Dekanatsebene. Im Grundlagenpapier „Kirche im Territorium“ wird die Bedeutung einer ver- bindlichen Zusammenarbeit für die Erfüllung des Auftrags der Kirche in einer vernetzten Welt als Handlungsprinzip dargestellt. Sie sichert Nachhaltigkeit, gibt Unterstützung und fördert Solidarität. Durch Zusammenarbeit ist es leichter mög- lich, Schwerpunkte zu setzen, qualitätsvolle Seelsorge und Verwaltung zu sichern und die vorhandenen Ressourcen optimal einzusetzen. Dazu können sich gleiche Gruppen (z. B. PGR-Obleute, PGR-Leitungen, Fachausschüsse, Arbeitsgruppen zur Sakramentenvorbereitung …) zum Austausch treffen und für ihre Bereiche Verein- barungen treffen. Ein bevorzugter Anstoß für verbindliche Zusammenarbeit ist ein „Dekanats- prozess“, in dem die Personalsituation und die pastoralen Herausforderungen bewusst in den Blick genommen werden und Schwerpunkte einer gemeinsamen Pastoral auf Ebene des Dekanats vereinbart werden. Mit dem neu entwickelten Begleitprozess „Gemeinsam Planen und Handeln“ wurde ein Leitfaden zur Förderung vermehrter Zusammenarbeit auf Ebene meh- rerer Pfarren und kirchlicher Knotenpunkte erstellt. Interessierte an diesen beiden prozessorientierten Entwicklungsformen können sich für mehr Informationen an die Abteilung Pfarrgemeinde & Spiritualität wen- den (Mag. Reinhard Wimmer, 0732/7610-3148). 22 © pgr@dioezese-linz.at
Zusammenarbeit braucht Voraussetzungen: • Eigenständige PartnerInnen – Angst vor Vereinnahmung ist eine schlechte Voraussetzung für Kooperation. • Den gemeinsamen Willen und eine gute Absprache – wenn möglich schrift- lich formuliert. • Die gemeinsame Planung – vor der pfarrlichen Planung! Wenn das Gemeinsa- me gesichert ist, kann man auf das Spezifische genauer hinschauen. In umge- kehrter Reihenfolge würde für das Gemeinsame oft keine Energie bleiben. • Energie und Geld – wie auch bei anderen Aktivitäten! Im üblichen pfarrlichen Ablauf wird vieles nicht als „Ausgabe“ wahrgenommen. Bei gemeinsamen Projekten muss man z. B. Geld auch ganz konkret „in die Hand nehmen.“ Arbeitshilfe für den Pfarrgemeinderat 2017 – 2022 23
ŶŐĞďŽƚĞĚĞƌďƚĞŝůƵŶŐWĨĂƌƌŐĞŵĞŝŶĚĞƵŶĚ ^ƉŝƌŝƚƵĂůŝƚćƚ Für Ihre Ar eit i Pfarrge ei derat u d als Mitglied ei es Fa hauss husses ie- te Ih e die Mitar eiterI e der A teilu g „Pfarrge ei de u d Spiritualität“ ielfältige U terstützu g. Ei e Ü er li k erhalte Sie auf der Ho epage der A teilu g: ǁǁǁ͘ĚŝŽĞnjĞƐĞͲůŝŶnj͘ĂƚͬƉĨĂƌƌŐĞŵĞŝŶĚĞ͘ WĨĂƌƌŐĞŵĞŝŶĚĞƌćƚĞͬ>ĞŝƚƵŶŐĚĞƐWĨĂƌƌŐĞŵĞŝŶĚĞƌĂƚƐ • Beratu g, Fort ildu g u d Se i are, Klausur egleiterI e • „PGR-Press“ – I for atio e für Pfarrge ei de x/Jahr • Behelfe für die PGR-Ar eit Bros hüre , Roll-ups … DŽĚĞůůĚĞƌ'ĞŵĞŝŶĚĞůĞŝƚƵŶŐŵŝƚŚƌĞŶĂŵƚůŝĐŚĞŶ ;ͣ^ĞĞůƐŽƌŐĞƚĞĂŵͲW'ZͲDŽĚĞůů͞Ϳ • Beratu g u d Begleitu g ei der Ei führu g des Modells • Seelsorgetea -Aus ildu g u d regio ale Treffe • Seelsorgetea -BegleiterI e WĨĂƌƌůŝĐŚĞPĨĨĞŶƚůŝĐŚŬĞŝƚƐĂƌďĞŝƚ • Jour alistis he Aus ildu g i der OÖ Pfarr latts hule • Gru dkurs Pfarrli he Öffe tli hkeitsar eit • Beratu g für Fa hauss hüsse Öffe tli hkeitsar eit u d Pfarr latttea s WĨĂƌƌůŝĐŚĞ
Diözesane Fachstellen Pfarrgemeinderat für die Fachausschüsse Beziehung, Ehe und Familie BEZIEHUNGLEBEN.AT Kath. Familienverband Erwachsenenbildung Kath. Bildungswerk Bibliotheksfachstelle Bibelwerk Finanzen, Bauten, Friedhof, Pfarrverwaltung Diözesanfinanzkammer Pfarrgemeindliches Bauen Glaube und Arbeitswelt mensch & arbeit Jugend und Kinder Katholische Jugend Katholische Jungschar / Kinderpastoral Kindergarten, Hort, Krabbelstube Caritas-Fachstelle für kirchliche Kindertageseinrichtungen Kommunikation, Medien, Öffentlichkeitsarbeit Pfarrliche Öffentlichkeitsarbeit Kommunikationsbüro Kirchenzeitung Liturgie, Kinderliturgie Liturgie und Kirchenmusik Katholische Jungschar/Kinderpastoral Ökumene, Dialog der Religionen Referat für Ökumene und Weltreligionen Fremdsprachige Seelsorge Theologische Erwachsenenbildung Schöpfungsverantwortung, Umwelt, Nachhaltigkeit Umweltarbeit im Sozialreferat Sozial-caritative Dienste RegionalCaritas Altenpastoral Krankenhauspastoral Behindertenpastoral Weltkirche und Entwicklungszusammenarbeit Welthaus der Diözese Linz BHD 20 340 024
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