Fassadengerüste Sicherheit durch Planung - Bianchi ...

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Fassadengerüste Sicherheit durch Planung - Bianchi ...
Fassadengerüste
Sicherheit durch Planung
Fassadengerüste Sicherheit durch Planung - Bianchi ...
Warum diese Broschüre?

Dieses Merkblatt richtet sich gleichermassen an die Planer
(Besteller), Ersteller und Benutzer von Gerüsten. Es zeigt
die Zusammenhänge zwischen den Aufgaben der Beteiligten
auf und soll das gegenseitige Verständnis fördern.

 Der Einsatz von Fassadengerüsten gehört im Baugewerbe
 zum Alltag. Auf der einen Seite ist das Gerüst eine wesentliche
 Erleich­terung bei der Arbeit, oft das entscheidende Hilfs­
 mittel, um die Arbeiten überhaupt ausführen zu können.
 Auf der anderen Seite sind Arbeiten auf dem Gerüst mit
­erheblichen Risiken verbunden.

Häufig sind folgende Schwachpunkte festzustellen:
• Ungenügende Planung durch die Bauleitung, mangelhafte
  Arbeitsvorbereitung und fehlende Abstimmung der
  ­Arbeitsabläufe.
• Die Aufbau- und Verwendungsanleitung des Gerüst­
   herstellers wird missachtet.
• Die Gerüste werden während der Bauarbeiten von
   Benutzern abgeändert.
• Fehlende Kontrolle und Instandhaltung.

Es gibt nur wenige Arbeitsorte, an denen man so vielen
Risiken ausgesetzt ist.

2      Fassadengerüste – Sicherheit durch Planung
1 Gemeinsam für mehr Sicherheit!        4    4 Planungsüberlegungen –
                                                 Schritt für Schritt                               12
2 Die Verantwortlichkeiten              5
                                              4.1 Bauablauf berücksichtigen      12
2.1 Planung von Bauarbeiten             5    4.2	Jedes Gerüst braucht ein gutes
2.2	Das Zusammenspiel der                         Fundament12
     Vertragspartner5                        4.3	Fassadenabstand und Fassaden­-
2.3 Abgrenzung der Verantwortlichkeiten 6         aufbau berücksichtigen        13
                                              4.4 Sichere Zugänge                14
3 Kernelemente der Planung             9    4.5	Verankerungen und
                                                   Aussenabstützung15
3.1   Das Umfeld                         9   4.6 Gerüst an Dachränder anpassen  16
3.2   Natur und Witterung               10   4.7 Gerüstfremde Ein- und Anbauten 19
3.3   Objektspezifische Gegebenheiten   10
3.4   Belastbarkeit des Gerüsts         11   5 Weitere Publikationen                              21
3.5   Zulässige Gerüsthöhen             11
                                              Anhang
                                              Zusammenfassung – Instruktionshilfe

                                                       Fassadengerüste – Sicherheit durch Planung    3
1 Gemeinsam für mehr
   Sicherheit!

Bauleistungen sind ohne den modernen Gerüstbau nicht             Die Beteiligten – Planer, Gerüstersteller, Benutzer – sind
denkbar. Das trifft in besonderem Mass auf Neubauten zu,         Vertragspartner und tragen gemeinsam eine grosse
aber auch auf die Sanierung von hohen Gebäuden oder              Verantwortung. Wenn jeder seinen positiven Beitrag leistet,
auf Arbeiten an hoch gelegenen Arbeitsstellen im Hoch-,          entsteht ein Gerüst, das einerseits die gestellten Anfor­
Tief- oder Brückenbau.                                           derungen erfüllt und andererseits den Arbeitenden die
                                                                 notwendige Sicherheit bietet.
Das Arbeitsmittel «Baugerüst» wird der Bau­stelle als
­z­eitlich befristete Dienstleistung zur Verfügung ge­stellt.
 Ein gutes Baugerüst beeinflusst die Wirtschaft­lichkeit
 der Bauprozesse positiv und fördert:
 1. die Sicherheit der auf dem Gerüst Beschäftigten
 2. die Sicherheit der auf dem Bauwerk Beschäftigten
     (Absturz nach aussen)
 3. die Sicherheit der Öffentlichkeit (Schutz vor Emissionen
     der Baustelle)
 4. eine qualitativ gute und effiziente Arbeit auf dem Gerüst

4      Fassadengerüste – Sicherheit durch Planung
2 Die Verantwortlichkeiten

2.1 Planung von Bauarbeiten                                 Ersteller (Gerüstbauer)
                                                            • Er muss den Besteller auf allfällige Lücken/Mängel
                                                              in der Ausschreibung aufmerksam machen, damit das
   Regeln aus der Bauarbeitenverordnung                       Endprodukt den Sicherheitsvorschriften entspricht.
   Bauarbeiten müssen so geplant werden, dass das           • Er erstellt das bestellte Gerüst nach den Regeln der
   Risiko für Unfälle und Beeinträchtigungen der              Technik und den Vorgaben des Herstellers.
   Gesundheit möglichst klein ist.                          • Weicht er beim Erstellen von der Regelausführung ab,
                                                              sind statische Nachweise zu erbringen.
   Der Arbeitgeber hat vor Vertragsabschluss zu             • Nach Abschluss der Montage überprüft er das Gerüst
   ­prüfen, welche Massnahmen notwendig sind, um              (Werk) und übergibt es an den Planer (Besteller).
    die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz         • Er setzt das Gerüst im Auftrag des Planers (Bestellers)
    bei der Ausführung seiner Arbeiten zu gewähr­             instand und erweitert es.
    leisten. Im Werkvertrag sind diese Massnahmen zu        • Er muss auf Verlangen nachweisen können, dass das
    spezifizieren und festzuhalten.                           Gerüst alle einwirkenden Kräfte aufnehmen kann –
                                                              auch während des Auf- und Abbaus.
Dies gilt besonders für die Verwendung von Gerüsten.
                                                            Benutzer
                                                            • Er muss das Gerüst täglich einer Sicht­kontrolle unter-
2.2 Das Zusammenspiel der Vertragspartner                     ziehen.
                                                            • Wenn er Mängel feststellt, darf er nicht auf dem Gerüst
In Zusammenhang mit Arbeitsgerüsten sind aufgrund des         arbeiten. Oder umgekehrt: Mit der Arbeitsaufnahme auf
Bauablaufs (Projektierung, Vergebung und Ausführung)          dem Gerüst attestiert er dem Planer, dass das Gerüst
verschiedene Vertragspartner mit unterschiedlichen            für ihn so in Ordnung ist.
­Aufgaben und Pflichten beteiligt.                          • Er muss dem Planer Mängel melden.
                                                            • Er darf das Gerüst nicht abändern.
Planer (Besteller)                                          • Er muss der Bauleitung und/oder dem Ersteller melden,
• Er plant das Gerüst und erstellt ein Devis                  wenn er Materialpodeste für den Materialumschlag
  ­(Ausschreibung) entsprechend den Arbeits­ver ­fah­ren,     bzw. die Anlieferung benötigt. Wenn Materialpodeste
   Arbeitsgattungen und dem Bauablauf.                        benötigt werden, muss er strikt einfordern, dass sie
• Er lässt offerieren und erteilt den Zuschlag.               erstellt werden.
• Er koordiniert die Gerüstarbeiten entsprechend dem
  ­Bau­fortschritt.
• Er übernimmt nach der «Werkvollendung» (OR) das
   Betriebsrisiko für das Gerüst.
• Er wird verantwortlich für die Unterhalts- und Instand­
   haltungsarbeiten.
• Er muss vorgängig abklären, ob Materialpodeste für
   den Materialumschlag bzw. die Anlieferung zur
   ­Verfügung stehen. Bei Bedarf sind solche einzuplanen.

                                                                                Fassadengerüste – Sicherheit durch Planung   5
2.3 Abgrenzung der Verantwortlichkeiten

                                   Planer                                                 Ersteller                                  Benutzer

    Planung                                                                                                                          deklariert Sicher-
                                   plant das Gerüst                                  Werkvertrag Bauarbeiten                         heitsanforderungen
                                                                                                                                     an Gerüst

    Ausschreibung                                                                         kontrolliert Devis
                                   erstellt Devis               Werkvertrag Gerüst
                                                                                          offeriert Gerüst

    Montage                        erteilt Montage­                                       baut und übergibt
                                                                  Qualität Gerüst
                                   auftrag                                                Gerüst

    Benutzung                                                                                                                        kontrolliert täglich,
                                   hat Aufsichtspflicht                                     Qualität Gerüst                          arbeitet auf sicherem
                                                                                                                                     Gerüst

    Mängel bei Benutzung           nimmt Mängel                                       Qualitätsmangel Gerüst                         stellt Mängel fest
                                   entgegen
                                                                                                                                     arbeitet nicht
                                   erstellt Auftrag für                                                                              auf mangelhaftem
                                                                  Qualität Gerüst         stellt Gerüst Instand
                                   Instandstellung                                                                                   Gerüst

                                   kontrolliert und gibt                                                                             arbeitet nur auf
                                                                                           Qualität Gerüst
                                   Gerüst frei                                                                                       sicherem Gerüst

    Demontage                      erteilt
                                                                Werkvertrag Gerüst        demontiert Gerüst
                                   Demontageauftrag

Tabelle 1: Abgrenzung der Verantwortlichkeiten

Gesetze, Verordnungen, Normen usw. legen sehr genau fest, wer wofür verantwortlich ist.
Bei Gerüsten kommen im Wesentlichen folgende Grundlagen zum Tragen:

Grundlage                                     StGB        OR          VUV                             BauAV                SIA 118              SIA 118/222
Artikel / Ziffer                               229        370     3       32a         3         4      61      63     64   9    104        1.3.1   1.3.2     4.1
Verantwortliche
Planer (Besteller)                               •         •                                                      •        •     •          •
Ersteller                                        •         •      •         •         •         •                     •    •     •                   •
Benutzer                                         •                •         •         •                 •         •   •          •                            •

Tabelle 2: Überblick über die rechtlichen Grundlagen

StGB1) Art. 229                                                                           OR2) Art. 370
Gefährdung durch Verletzung der Regeln                                                    Genehmigung des Werkes
der Baukunde                                                                              «1 Wird das abgelieferte Werk vom Besteller ausdrücklich
«1 Wer vorsätzlich bei der Leitung oder Ausführung eines                                  oder stillschweigend genehmigt, so ist der Unternehmer
Bauwerkes oder eines Abbruches die anerkannten Regeln                                     von seiner Haftpflicht befreit, soweit es sich nicht um
der Baukunde ausser acht lässt und dadurch wissentlich                                    Mängel handelt, die bei der Abnahme und ordnungsmäs-
Leib und Leben von Mitmenschen gefährdet, wird mit Frei-                                  sigen Prüfung nicht erkennbar waren oder vom Unterneh-
heitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bestraft.»                                 mer absichtlich verschwiegen wurden.

6           Fassadengerüste – Sicherheit durch Planung
2
 Stillschweigende Genehmigung wird angenommen,                 5
                                                                  Die baustellenspezifischen Massnahmen, die nicht
wenn der Besteller die gesetzlich vorgesehene Prüfung          bereits umgesetzt werden, sind in den Werkvertrag
und Anzeige unterlässt.                                        ­aufzunehmen und in der gleichen Form zu spezifizieren
                                                                wie die übrigen Inhalte des Werkvertrags. Bereits
3
  Treten die Mängel erst später zu Tage, so muss die            ­umgesetzte baustellenspezifische Massnahmen sind im
Anzeige sofort nach der Entdeckung erfolgen,                     Werkvertrag anzumerken.
­widrigenfalls das Werk auch rücksichtlich dieser Mängel
 als genehmigt gilt.»                                          6
                                                                 Als baustellenspezifische Massnahmen gelten die
                                                               Massnahmen, die bei Bauarbeiten zum Schutz der
VUV 3) Art. 3, Abs. 2                                          Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mehrerer
Schutzmassnahmen und Schutzeinrichtungen                       ­Unternehmen getroffen werden, namentlich:
« 2 Der Arbeitgeber muss dafür sorgen, dass die Schutz-         a. A bsturzsicherungsmassnahmen, namentlich mit Hilfe
massnahmen und Schutzeinrichtungen in ihrer Wirk­                  von Gerüsten, Auffangnetzen, Laufstegen, einem
samkeit nicht beeinträchtigt werden. Er hat dies in an­            ­Seitenschutz und von Bodenabdeckungen;
gemessenen Zeitabständen zu überprüfen.»                        b. Sicherungsmassnahmen in Gräben und Baugruben,
                                                                    insbesondere mit Hilfe von Spriessungen und
VUV 3) Art. 32a, Abs. 1 und 3                                       Böschungen;
Verwendung von Arbeitsmitteln                                   c. H
                                                                    ohlraumsicherungsmassnahmen bei Untertag­
«1 Arbeitsmittel müssen bestimmungsgemäss verwendet                arbeiten; und
werden. Insbesondere dürfen sie nur für Arbeiten                d. Gesundheitsschutzmassnahmen, insbesondere mit
und an Orten eingesetzt werden, wofür sie geeignet sind.        Hilfe von Baugüteraufzügen oder sanitären Einrichtun-
Vorgaben des Herstellers über die Verwendung des                gen.»
Arbeitsmittels sind zu berücksichtigen.
                                                               7
                                                                Überträgt der Arbeitgeber die Umsetzung des Werk­
3
  Arbeitsmittel, die an verschiedenen Orten zum Einsatz        vertrags einem anderen Arbeitgeber, so muss er sicher-
gelangen, sind nach jeder Montage darauf hin zu über-          stellen, dass dieser die im Werkvertrag enthaltenen
prüfen, ob sie korrekt montiert sind, einwandfrei funk­        Sicherheits- und Gesundheitsschutzmassnahmen
tionieren und bestimmungsgemäss verwendet werden               umsetzt.»
können. Die Überprüfung ist zu dokumentieren.»
                                                               BauAV4) Art. 4. Abs. 1
BauAV Art. 3, Abs. 1, 3, 5, 6, 7
       4)                                                      «1
                                                                 Der Arbeitgeber hat dafür zu sorgen, dass vor Beginn
Planung von Bauarbeiten                                        der Bauarbeiten ein Konzept vorliegt, in dem die für seine
«1 Bauarbeiten müssen so geplant werden, dass das Risiko       Arbeiten auf der Baustelle erforderlichen Sicherheits- und
von Berufsunfällen, Berufskrankheiten oder Gesund­             Gesundheitsschutzmassnahmen aufgezeigt werden. Das
heitsbeeinträchtigungen möglichst klein ist und die not-       Konzept muss namentlich die Notfallorganisation regeln.»
wendigen Sicherheitsmassnahmen, namentlich bei der
Verwendung von Arbeitsmitteln, eingehalten werden              BauAV4) Art. 61
können.                                                        Sichtkontrolle und Unterhalt
                                                               «1 Der Arbeitgeber, dessen Arbeitnehmerinnen und Arbeit-
3
  Der Arbeitgeber, der sich im Rahmen eines Werkver-
trags als Unternehmer zur Ausführung von Bauarbeiten
­verpflichten will, hat vor dem Vertragsabschluss zu prüfen,
 welche Massnahmen notwendig sind, um die Arbeits­             1)
                                                                  Schweizerisches Strafgesetzbuch
                                                               2)
                                                                  Obligationenrecht
 sicherheit und den Gesundheitsschutz bei der Ausführung       3)
                                                                  Verordnung über die Unfallverhütung
 seiner Arbeiten zu gewährleisten.                             4)
                                                                  Bauarbeitenverordnung

                                                                                        Fassadengerüste – Sicherheit durch Planung   7
nehmer Arbeiten auf dem Arbeitsgerüst ausführen oder für       Der Unternehmer trifft die notwendigen Schutzmass­
die das Arbeitsgerüst als Absturzsicherung dient, hat dafür    nahmen zur Unfallverhütung und Gesundheitsvorsorge.
zu sorgen, dass das Arbeitsgerüst täglich einer Sichtkont-     Er wird dabei von der Bauleitung unterstützt.»
rolle unterzogen wird. Weist es Mängel auf, so darf es nicht
benützt werden.                                                SIA-Norm 118/222
                                                               Gerüste: Leistung und Lieferung
2
 Auf Gerüstbelägen sowie auf Zugängen, Auf- und
Abstiegen muss überflüssiges oder gefährliches Material,       Ziff. 1.3.1 Besteller
namentlich Schutt, Schnee und Eis, entfernt werden.»           «Zu den Pflichten des Bestellers gehören:
                                                               • Stellt sicher, dass das Gerüst nach Übergabe durch den
BauAV4) Art. 63                                                  Gerüstbauunternehmer während der gesamten Benut-
Sperrung des Arbeitsgerüstes                                     zungsdauer in einem regelkonformen Zustand bleibt.
«Arbeitsgerüste oder Bereiche von Arbeitsgerüsten, d
                                                   ­ ie zur    • Bietet den Gerüstbauunternehmer für Unterhalts­
Benutzung nicht freigegeben sind, müssen mit einer tech-         kontrolle, Instandstellen, Anpassungen und Änderungen
nischen Massnahme wie einem Seitenschutz gesperrt wer-           des Gerüstes auf.
den.»                                                          • Veranlasst die Reinigung verschmutzter Gerüste.
                                                               • Veranlasst die Schnee- und Eisräumung des Gerüstes.
BauAV4) Art. 64                                                • Weist das Gerüst Mängel auf, so ist dies dem Gerüstbau-
 Änderungen am Arbeitsgerüst                                     unternehmer anzuzeigen. Die Benutzung des Gerüstes
«Änderungen am Arbeitsgerüst dürfen nur vom Gerüst­              ist zu untersagen.
ersteller vorgenommen werden. Geringfügige Anpassungen         • Zeigt dem Gerüstbauunternehmer den Montage-
dürfen in Absprache mit dem Gerüstersteller vorgenommen          und Demontagebeginn mindestens zwei Wochen
werden. Die Absprache muss schriftlich oder in einer             im Voraus an.
­anderen Form, die den Nachweis durch Text ermöglicht,         • Stellt sicher, dass bei Demontagebeginn sämtliche Ar-
 erfolgen.»                                                      beiten durch Dritte im Gerüstbereich abgeschlossen sind.
                                                               • Stellt sicher, dass der Zutritt und der Aufenthalt im
SIA-Norm 118                                                     ­Gefahrenbereich des Gerüstes Unbefugten untersagt ist.»
Allgemeine Bedingungen für Bauarbeiten
                                                               Ziff. 1.3.2 Gerüstbauunternehmer
Art. 9, Abs. 1                                                 «Zu den Pflichten des Gerüstbauunternehmers gehören:
«Im Leistungsverzeichnis sind separate Positionen für          • Bringt bei jedem Zugang und Aufstieg Schilder an mit
Baustelleneinrichtungen (Art. 43 und 123), baustellen­           Angabe der Nutzlast und Verbot des unbefugten Zutritts.
spezifische Schutzmassnahmen (Art.103) sowie Mass­             • Übergibt das Gerüst dem Besteller.
nahmen für Unterkunft und Verpflegung der Arbeitnehmer         • Ist verantwortlich für das Gerüst- und Verankerungs­
aufzuführen (Art.109). Separate Positionen sind für              konzept sowie für die statischen Berechnungen bei
Fassaden- und Putzgerüste (Art.125 Abs. 2) vorzusehen.»          Abweichung von der Regelausführung.
                                                               • Erstellt einen Kontrollrapport zu jeder Gerüstetappe.
Art. 104                                                       • Sperrt Zugänge zu Gerüstabschnitten ab, die nicht
«Unternehmer und Bauleitung sind bei der Erfüllung               freigegeben sind.»
ihrer Aufgaben verpflichtet, die Sicherheit der am Bauwerk
Beschäftigten zu gewährleisten. Auf die Sicherheit ist         Ziff. 4.1
Rücksicht zu nehmen: schon bei der Projektierung und der       «Änderungen am Gerüst dürfen nur mit Zustimmung
Vertragsgestaltung, dann bei der Festlegung des Bau­           des Bestellers und nur durch den Gerüstbauunternehmer
vorganges, insbesondere der Reihenfolge der Arbeits­           vorgenommen werden.»
abläufe, und schliesslich bei der Ausführung der Arbeiten.

8      Fassadengerüste – Sicherheit durch Planung
3 Kernelemente
   der Planung

Die heutigen Bauvorhaben sind komplex, die Termin­                          Einflüsse aus dem Umfeld
vorgaben eng. Dadurch steigt die Be­deutung von Planung                     • Gewässer: Wasserpegel und Geschiebe­menge sind
und Arbeitsvorbereitung. Bereits beim Planen von Gerüsten                      bei der Fundation zu berücksichtigen.
müssen wichtige Details geklärt werden und dann in                          • Strassen-/Werkverkehr: Gerüst und öffentlicher
die Ausschreibung einfliessen.                                                 ­Verkehr sind so zu trennen, dass beidseitig kein
                                                                                ­Schaden entsteht (Bild 1).
Das Gerüst wird nach Anforderungen der auszuführen-                         • Produktionsanlagen: Beim Arbeiten in Industrie­
den Arbeiten und der erforderlichen Nutzlast geplant.                             anlagen sind die betriebsinternen Sicherheitsauflagen
Zusätzlich sind Einflüsse aus Umfeld, Umwelt, Witterung                           zu erfragen und einzuhalten.
sowie objektspezifische Gegebenheiten zu berücksichtigen.                   • Bahnanlagen: Die Bahngesellschaft gibt Auskunft
                                                                                 über notwendige Schutzerdungen, die einzuhaltenden
                                                                                 Lichtraumprofile, die minimal notwendigen Abstände
    Ein systematisches Vorgehen «Schritt für Schritt»                            zu elektrischen Leitungen und weitere Massnahmen.
    ist Voraussetzung, um all diesen Ansprüchen                             • Fahr- und Freileitungen: Der Leitungseigentümer gibt
    gerecht zu werden.                                                           Auskunft über notwendige Schutz­erdungen, die
                                                                              ­einzuhaltenden Lichtraum­pro­file, die minimal
                                                                                 ­notwendigen Abstände zu elektrischen Leitungen und
                                                                                  weitere Mass­nahmen.
3.1 Das Umfeld

Das Umfeld mit seinen Einflüssen ist durch den Standort                        Beispiel
des Bauwerks gegeben und kann in den meisten Fällen                            Ein Haus liegt an einem Bachbett und muss ein­
nicht verändert werden. Durch geeignete Massnahmen                             gerüstet werden. Es stellt sich die Frage, ob man die
ist diesen spezifischen Risiken entgegenzutreten.                              Gerüstständer ins Bachbett stellen oder Konsolen
                                                                               bzw. Ausleger als Abstell­basis verwenden soll.
                                                                               Dies ist abhängig von den unterschiedlich anfallen-
                                                                               den Wasser- und Geschiebemengen in Trocken-
                                                        Suva                   und Regenperioden.
                    Verkehrsbetriebe

                                           5

                           Kantone, Gemeinden, Private
                         (vertreten durch Polizei/Baupolizei)

Bild 1: Schnittstelle Baustelle/öffentlicher Verkehr. Die Massnahmen sind
mit den zuständigen Behörden abzusprechen.

                                                                                                Fassadengerüste – Sicherheit durch Planung   9
3.2 Natur und Witterung                                         3.3 Objektspezifische Gegebenheiten

Das Ein- oder Zusammenstürzen von Ge­rüs­ten ist in den         Die Gerüstgestaltung wird wesentlich be­stimmt durch
allermeisten Fällen darauf zurückzuführen, dass nicht mit       die Form des Gebäudes, den Aufbau der Fassade,
hohen Windge­schwin­digkeiten gerechnet wurde. Diese            die Art der auszuführenden Arbeiten und den Bauablauf.
sind abhängig von der Jahreszeit, von der Geländeform,
dem Umfeld (Bauten) und der Gegend (Jura, Mittelland,           Die Schwierigkeit besteht vor allem darin, die Arbeiten
Alpen, Föhntäler). Bei einem Sturm können sich auch             aufeinander abzustimmen. Oft werden Bauarbeiten
Gerüstbeläge lösen und abheben. Im Weiteren ist das Aus-        in Angriff genommen, bevor die notwendigen Planungs-
gleiten und das Verlieren des Gleichgewichts oftmals auf        arbeiten genügend weit fortgeschritten sind. Als Folge
die Witterungseinflüsse zurückzuführen.                         kommt es zu einer zeitlich verschobenen Vergabe von
                                                                Arbei­ten, die im Bauablauf voneinander abhängig sind.
Bei Planung und Ausschreibung ist zu berück­                    Dies kann zu zahlreichen Schwierigkeiten führen.
sichtigen, dass:
• bei starkem Wind (ab 36 – 45 km/h) das Arbei­ten mit
  grossflächigen Elementen nicht möglich ist
• bei Sturm die Arbeiten eingestellt werden müssen
  und nach dem Sturm das Gerüst vom Gerüstersteller
  auf Schäden überprüft werden muss (Sturm: ab Wind-
  geschwindigkeiten von 65 km/h)
• bei Gewitter und Blitzschlag die Arbeiten eingestellt
  werden müssen (Lebensgefahr!)
• im Winter Schnee und Eis vor Arbeitsaufnahme auf dem
  Gerüst entfernt werden müssen. Will man dies umgehen,
  sind Einhausungen mittels Plastikfolien usw. vorzusehen.

       Ein regelkonform bemessenes und errichtetes Gerüst
       muss Windgeschwindigkeiten (Böenspitzen) von
       ca. 114 km/h 5) ohne wesentliche Schäden über­
       stehen.

5)
      asis: SIA 261: min. Referenzwert des Staudrucks
     B
     qp0 = 0,9 kN/m2; SN EN 12811-1: Standzeit­
     faktor ≤ 24 Monate, χ = 0,7; q (kN/m2) = v2 (m/s) / 1600

10          Fassadengerüste – Sicherheit durch Planung
3.4 Belastbarkeit des Gerüsts

                                                                                                                                                   4,5 kN/m2
Die Gerüstgruppe ist entsprechend den zu erwartenden

                                                                                                 200 kg/m2

                                                                                                                                         3 kN/m2
                                                                                       2 kN/m2
Lasten zu bestimmen. Die minimal geforderten Belags-
breiten müssen eingehalten werden.

Massgebend für die Auswahl sind:
• die Art der auszuführenden Arbeiten
• der benötigte Platz für die Arbeitsausführung,
  z.B. Arbeiten mit Höchstdruck-Wasserstrahl                                           60 cm                                                90 cm
• der benötigte Platz für Arbeitsmittel und Lagerung
  von Material
• die daraus resultierenden Flächenbelas­tun­gen

                                                                              Bild 2: Verputz-/Malergerüst                  Bild 3: Maurergerüst bzw. Steinhauer-
                                                                                                                            gerüst

Mit diesen Informationen kann das Gerüst
ausgewählt werden:

                                                                                     Betreten für Unbefugte
Gerüst­             Nutzlast in         minimale          Verwendungs-               verboten!

bezeichnung         kN pro m2           Belagsbreite      zweck
Leichtes                                                  Verputz-/                  Tragkraft max.             2,0 kN/m2
                                                                                                               200 kg/m2
Arbeitsgerüst       2,00                60 cm*            Malergerüst
                                                                                     Belag Spenglergang für
Schweres
                                                                                     dynamische Beanspruchung
Arbeitsgerüst       3,00                90 cm*            Maurergerüst               dimensioniert
Besonders
schweres                                                  Steinhauer­                                        bei allen Zugängen
Arbeitsgerüst       4,50                90 cm*            gerüst

                                        *Belagsbreite zwischen den Ständern

Tabelle 3: Angaben für die Gerüstwahl

                                                                              Bild 4: Die Nutzlast eines Arbeitsgerüsts muss (bei den Zugängen) auf
                                                                              einem Schild gut sichtbar angegeben sein.

3.5 Zulässige Gerüsthöhe

 Die maximal zulässige Gerüsthöhe ist der Aufbau- und
 Verwendungsanleitung des jeweiligen Systemher­
 stellers zu entnehmen. Wird davon abgewichen, ist
 eine statische Berechnung eines Fachingenieurs
­erforderlich.

                                                                                                                  Fassadengerüste – Sicherheit durch Planung    11
4 Planungsüberlegungen –
   Schritt für Schritt

Die in Kapitel 3 dargestellten Grundlagen für die Gerüst­
auswahl können nun Schritt für Schritt verfeinert werden,
so dass am Schluss die Positionen bekannt sind, die in
der Ausschreibung zu berücksichtigen sind.
                                                                                                ≥ 80 cm

4.1 Bauablauf berücksichtigen                                     Vorgerüstete
                                                                  Bereiche
                                                                  müssen bei
Wird bei Hochbauarbeiten die Absturzhöhe von 3 m                  den Treppen-
                                                                                                         1. OG
                                                                  zugängen
­überschritten, ist ein Fassadengerüst zu erstellen.              abgesperrt                         Phase 4 unbedingt
 Der oberste Holm muss die höchste Absturzkante um                sein.                              vor Phase 5
 ­mindestens 80 cm überragen (Bild 5), oder um mindes-
  tens 100 cm, wenn sich der Seitenschutz des Gerüsts
  näher als 60 cm bei der Absturzkante befindet.                                                        EG

 Wenn das Kellergeschoss fertig erstellt ist, müssen
­um­gehend die Hinterfüllungsarbeiten ausgeführt werden,
 damit das Gerüst vor Auf­nahme der Arbeiten im 1. OG
 gestellt werden kann. Das Hinterfüllmaterial der Umfas-                                                UG

 sungswände ist zu verdichten (Bild 5).

Gerüstmontage und Kraninstallation erfolgen nicht gleich­
zeitig, sind aber voneinander ab­hängig. Der Freiraum
                                                            Bild 5: Vorgehensschritte 1 bis 5
zwischen Gerüst und beweglichen Kranteilen (z. B. Dreh-
bereich) muss mindestens 50 cm betragen. Dies ist zu
berücksichtigen.

4.2 Jedes Gerüst braucht ein gutes
Fundament

Gerüste müssen auf eine tragfähige Unterlage abgestellt     Bild 6: Konventionelle Fundamente
und gegen Wegrutschen gesichert werden. Wenn nötig,
sind Hilfskonstruktionen zu erstellen (Bilder 6 bis 8).

     Beispiel
     Wenn aus irgendeinem Grund nicht hinterfüllt
     oder das Gerüst nicht in die Baugrube abgestellt
     werden kann, muss mittels Konsolen oder Aus­
     legern eine Basis erstellt werden (Bilder 7 und 8).

                                                            Bild 7: Konsolgerüst                 Bild 8: Auslegergerüst

12      Fassadengerüste – Sicherheit durch Planung
4.3 Fassadenabstand und Fassadenaufbau                                                      90              max. 30
berücksichtigen

Der Abstand zwischen Gerüst und Fassade darf an
keiner Stelle grösser sein als 30 cm. Sonst können
­Personen zwischen Gerüst und Fassade ab­stürzen.

Nachträglich hochgezogenes Sichtmauer­werk
Wenn bei einem Maurergerüst (Belagsbreite min. 90 cm)
nachträglich ein Sichtmauerwerk hochgezogen wird,
müssen Innenkonsolgänge (z. B. Breite 30cm, 20cm
oder 15 cm) an jeden Laufgang montiert werden.
                                                                                                                           Isolation
Als Abstand zwischen Innenkonsole und definitivem
Mauerwerk genügen ca. 5 cm (Bild 9).

Nachträglich hochgezogenes Putzmauerwerk
Da wird es schon komplizierter. Zuerst benötigt man Innen-
konsolgänge von 60 cm, dann von 30 cm. Deshalb müssen
die 60 cm breiten Konsolgänge mit dem ­Aufmauern durch                                             5               12,5

30 cm breite ersetzt werden (Bild 10).                                                                      12,5                 Masse in cm

                                                             Bild 9: Nachträglich hochgezogenes Sichtmauerwerk
Mögliche situationsbezogene Lösungsansätze
Wird z. B. für die Elementmontage oder den Glaseinsatz
                                                                                             min. 60
ein Abstand von mehr als 30 cm benötigt, sind zusätzliche
                                                                         max. 100 min. 80

Massnahmen vorzusehen, um einen Absturz zwischen
Gebäude und Gerüst zu verhindern.

Mögliche Massnahme beim Elementbau: zweiteiliger
Seitenschutz innen am Gerüst sowie gebäudeseitig.

Für flächige Arbeiten wie Isolations-, Verputz- oder                                                                  Fassadenstärke
                                                                                                                      25 cm
Malerarbeiten ist immer ein Fassadenabstand von
­maximal 30 cm gefordert.
                                                                                                       90

                                                                                                              60

                                                                                                       25
                                                                                                       30

                                                                                                                                  Masse in cm

                                                             Bild 10: Nachträglich hochgezogenes Putzmauerwerk

                                                                                                   Fassadengerüste – Sicherheit durch Planung   13
> 30 cm                                                    max 30

                                                                   15          17,5
                        Innengeländer

                                                                              Mensola
                                                                                                                                                             > 30 cm
                        Seitenschutz

                                                                              finestra largo 37,5
                                                                              Ad es. telaio della

Bild 11: Innengeländer im                            Bild 12: Konsolgänge                                                              Bild 13: Versetzen von
Element- und Skelettbau                                                                                                                Fassaden­elementen

                                                                                                    A = 10 + 12 + 3 + 8 + 7 + 20 = 60,00 m
Die Bilder 11 bis 13 zeigen mögliche zusätzliche Schutz-
                                                                                                                    12,00 m                         8,00 m
massnahmen für verschiedene Situationen mit einem
­Fassadenabstand von mehr als 30 cm.

                                                                                                                                                                       3,00 m
                                                                         10,00 m

Welche Lösung gewählt wird, hängt von der Art der

                                                                                                                                                                       7,00 m
auszuführenden Arbeiten und vom Fassadenaufbau ab.
Konsolgänge haben zwei gewichtige Vorteile:
• Ihr Belag kann kurzfristig angehoben werden.                                                                                  20,00 m
• Es gibt keine Behinderung durch Ständerrohre                                                      A = 60,00 m : 50 m/accès = 1,20 > 1 = 2 accès
  im Arbeitsbereich.
                                                                        Bild 14: Anzahl Zugänge (Zahlenbeispiel)

4.4 Sichere Zugänge

• Gerüstgänge müssen über sichere Zugänge verfügen.
• Für jeden Arbeitsplatz ist in höchstens 25 m Entfernung
  ein Zugang vorzusehen (Bild 14).
• Wenn zum Erreichen der Arbeitsplätze Niveauunterschiede
  von mehr als 50 cm zu überwinden sind, so müssen
  dafür geeignete Arbeitsmittel eingesetzt werden.
• Leitern sind für den Aussenaufstieg unzulässig (Bild 15).

     Personenaufzüge (siehe 4.7.2) sind kein Ersatz
     für Zugänge!
                                                                        Bild 15: Sicherer Zugang: Treppenläufe mit Antritts- und Austrittspodest

14      Fassadengerüste – Sicherheit durch Planung
4.5 Verankerungen und Aussenabstützung                                                      Abstützung min. jeden 2. Ständer

Das Gerüst ist am Bauwerk zug- und druckfest zu ver­
ankern oder anderweitig in geeigneter Weise zu fixieren,                                                                       Wandabsteifer
namentlich durch Abstüt­zen oder Abspannen.
                                                                                                   H max.
                                                                                                   6,00 m

4.5.1 Verankerung
Als Faustregel gilt:
• Die Verankerungen sind in der Höhe versetzt anzuordnen.
• Die Gerüstfläche pro Anker darf folgende Flächen nicht
  überschreiten:
  −− bei unverkleideten Gerüsten: 25 m2
  −− bei Netzverkleidungen: 20 m2
  −− bei Verkleidungen mit windundurchlässigem
     Material: 10 m2

                                                                      Fusspunkt verankert                Aussteifung quer

   Im konkreten Fall gelten die Angaben in der Aufbau-        Bild 16: Aussenabstützung anstelle von Verankerungen
   und Verwendungsanleitung des Gerüstherstellers,
   insbesondere auch in Bezug auf die Zugfestigkeit
   der Anker.

4.5.2 Aussenabstützung
Je nach Fassadenaufbau ist anstelle der üblichen Ver­
ankerungen eine Aussenabstützung erforderlich.

Bei einer Abstützung mit Gerüstrohren darf die Gerüst-
höhe von 6 m nicht überschritten wer­den (Bild 16).

Bei Gerüsthöhen über 6 m ist die Aussenabstützung nach
Angaben des Gerüstherstellers oder Ingenieurs zu erstellen.

                                                              Bild 17: Beispiel Aussenabstützung mit querstehenden Gerüstfeldern

                                                                                       Fassadengerüste – Sicherheit durch Planung          15
4.6 Gerüst an Dachränder anpassen                                  Belag des Spenglergangs:
                                                                   Er muss vom Hersteller oder Inverkehrbringer nach der
An Dachrändern sind ab einer Absturzhöhe von 2 m                   Norm SN EN 12810-2 Anhang B für eine dynamische
Massnahmen zu treffen, um Abstürze zu verhindern.                  Belastung geprüft sein, wie sie zum Beispiel bei einem
Die zu treffenden Massnahmen richten sich nach der                 Sturz vom Dach auftreten kann (Bild 19).
Dachneigung an der Traufe.
                                                                    mind. 0,2 m mind. 0,2 m

4.6.1 Spenglergang
Bei Absturzhöhen ab Traufe oder ab Flach­dachrand
von mehr als 2 m ist maximal 1 m unterhalb der Absturz-                   Brettdicke (Schnittholz)                      Spannweite
kante ein Gerüstgang (Spenglergang) zu erstellen                          45 mm                                         1,50 m
                                                                          50 mm                                         1,70 m
(Bild 18). Er ermöglicht das sichere und effiziente Arbeiten
                                                                          80 mm                                         2,50 m
am Dachrand.

                                                                   Bild 19: Belag für dynamische Belastung
                   ≥ 60     ≥ 30

                                                                   Seitenschutz des Spenglergangs:
                                      ≥ 80

                                                                   • Er muss mindestens 60 cm von der fertigen Dachtraufe
                                                                     oder der Aussenkante des Daches entfernt stehen.
                                                                   • Der oberste Holm muss mindestens 80 cm oberhalb
           ≤ 100

                                                     Belag für       des Dachrandes liegen.
                                                     dynamische
                                                     Belastung     • Die Abstände zwischen den Holmen oder zwischen
                                                     ausgelegt       den Holmen und Bordbrettern dürfen 47 cm nicht
                                                                     überschreiten.

     Innen-
                                                                                                    bis 30°
     geländer
                                                                               47 47 47 47 max.

                                                                                                  ≥ 60
                                                     Masse in cm
                                                                       ≥ 80

Bild 18: Spenglergang
                                                                       ≤ 100

                                                                                                              Belag für dynamische
                                                                                                              Belastung ausgelegt

                                                                                                              max. 30

                                                                                                                        Masse in cm
                                                                   Bild 20: Seitenschutz eines Spenglergangs bei einer Dachneigung bis 30°

16      Fassadengerüste – Sicherheit durch Planung
4.6.2 Dachdeckerschutzwand bei Dachneigungen
von 30° bis 60°                                                                                                          30° – 60°
Bei Dächern mit einer Neigung zwischen 30° und 60° ist                          Öffnungen
der Seitenschutz des Spen­gler­gangs als Dachdecker-                            max. 100 cm²         ≥ 60
schutzwand auszugestalten. Diese soll vom Dach stürzende
Per­sonen, Gegenstände und Materialien auffangen und

                                                                                      ≥ 80
                                                                                                                                      Belag für dynamische
muss vom Inverkehrbringer oder Hersteller nachweislich                                                                                Belastung ausgelegt
gemäss Norm SN EN13374 Klasse B und C geprüft sein.
Die Aufbau- und Verwendungsanleitung enthält die                                                                                     max. 30

                                                                                      ≤ 100
­Angaben dafür, wie die Dachdeckerschutzwand regelkon-
 form zu erstellen ist.

Einzelne Öffnungen in der Dachdeckerschutzwand dürfen
eine ­Fläche von 100 cm2 nicht überschreiten, unabhängig
davon, auf welcher Höhe sie sich befinden.

Bei Dächern mit einer Neigung zwischen 45° und 60° sind
zusätzliche Schutzmassnahmen notwendig, wie Arbeits-                     Bild 21: Spenglergang mit Dachdeckerschutzwand
podeste oder das Arbeiten mit der Persönlichen Schutz-
ausrüstung gegen Absturz.                                                4.6.4 Giebelseitige Dachränder
                                                                         An giebelseitigen Dachrändern sind ein Geländer und ein
4.6.3 Dachneigung über 60°                                               Zwischenholm anzubringen (Bild 22). Gleichwertige
Bei Dächern mit einer Neigung über 60° darf, unabhängig                  ­Massnahmen sind ebenfalls gestattet.
von der Traufenhöhe, nur von Ge­rüsten oder Hub­arbeits­
bühnen aus gearbeitet werden.

                                                                      ≤ 20 cm
                              m

                                                                                                                         ≥ 60 cm
                            ≥1

                                                            ≤ 47 cm

                                                                                                         ≤ 47 cm
                                                 ≥ 100 cm

                                                                                               ≥ 80 cm
                                                            ≤ 47 cm
    ≥1 m
    >2m

                                                                                                              Belag für dynamische
                                                                                                              Belastung ausgelegt

Bild 22: Giebelseitiger Seitenschutz

                                                                                                         Fassadengerüste – Sicherheit durch Planung          17
4.6.5 Beispiele aus der Praxis
                                                                                Belag für dynamische

                                                                 ≥ 80 cm
                                                                                Belastung ausgelegt
a. Hallenbau in Stahl, Holz oder Beton (Montagebau
Flachdach)
Das Gerüst ist je nach Wahl des Arbeitsa­b­laufs im Dach-
randbereich unterschiedlich auszugestalten (Bild 23):

                                                                 ≤ 100 cm
• Werden die Fassadenarbeiten vor den Dacharbeiten
  ausgeführt, ist auch beim Spen­g­lergang ein zweiteiliger
                                                                                                                        Auffangnetz
  Seitenschutz innen zu montieren.
• Werden die Dacharbeiten vor den Fassadenarbeiten
  ausgeführt, ist am Spenglergang zusätzlich zum Innen-
  geländer ein Konsol­gang zu montieren.                                                                         Konsole, wenn Dach
                                                                                                                 vor Fassade erstellt wird

b. Dachsanierung (Umdeckung oder Auswechseln
der Traufrinne)                                                                                                  Innengeländer
Wenn bei Dachumdeckungen ausschliesslich die Ziegel                                                              generell
ausgewechselt oder lediglich die Traufrinne ersetzt
wird, ist ein 60 cm breiter Innenkonsolgang zur Vermeidung
eines Innenabsturzes ausreichend, auch wenn der               Bild 23: Montagebau

Fassadenabstand mehr als 30 cm beträgt (Bild 24).

c. Flachdachsanierung (Dachneigung bis 10°)
Auf den Spenglergang kann nur dann verzichtet werden,                                                    bis 30°
wenn ein durchgehender Seiten­schutz (Geländer, Mittel-
holm, Bordbrett) an der Sturzkante angebracht ist und
                                                                                                  ≥ 60    ≥ 60
alle Arbeiten innerhalb des Seitenschutzes ausgeführt
                                                                                    47 47 47 47
                                                                            ≥ 80

werden können.
                                                                            ≤ 100

                                                                                                                      min.
                                                                                                                      Bordbrett

                                                                Belag für dynamische
                                                                Belastung ausgelegt
                                                                                                                              Masse in cm
                                                              Bild 24: Traufrinne ersetzen, Ziegel auswechseln.

18     Fassadengerüste – Sicherheit durch Planung
4.7 Gerüstfremde Ein- und Anbauten                            4.7.1 Sicherer Materialumschlag mit Podesten
                                                              Der sichere Materialumschlag muss für sämtliche
Wer Ein- und Anbauten jeglicher Art wie Bauaufzüge,           ­Bau­phasen auf jeder Etage gewährleistet sein. Für
Seilwinden oder Konsolen an einem Gerüst befestigen            ­grössere Bauteile, wie z.B. Fensterrahmen, sind Material-
will, muss sich vorgängig beim Gerüsthersteller verge-          podeste für den Materialumschlag häufig die sicherste
wissern, dass das Gerüst bezüglich Tragsi­cher­heit und         Lösung.
Stabilität den zu erwartenden Zusatz­kräften standhält. Die
Einflüsse von Gerüst­netzen und -planen auf die Stabilität
(Windkräfte) dürfen ebenfalls nicht vernachlässigt werden.

   Zusatzkräfte sind in der Regel über zusätzliche
   Anker aufzunehmen (siehe 4.5.1).

                                                                                            erlast-
                                                                                        Schw le
                                                                                        konso

Bild 25: Versetzte Podeste für den Materialumschlag

                                                                                  Fassadengerüste – Sicherheit durch Planung   19
Materialpodeste sind in der Höhe versetzt anzuordnen
und müssen für die auftretenden Lasten dimensioniert                                 min. 1,50 m
werden.

Die zulässige Nutzlast jedes Materialpodestes muss beim
                                                                                                   Belag für
Zugang zum Materialpodest gut sichtbar auf einem
                                                                                                   dynamische
Schild angegeben sein.                                                                             Belastung
                                                                                                   ausgelegt
Es ist verboten für den Materialumschlag am Fassaden-
                                                                                      45 °
gerüst Seitenschutzbauteile zu demontieren. Dadurch                                                Fassadenbereich
entstehen ungesicherte Absturzstellen.                                                             geschlossen
                                                                Personen, H 2,50 m

4.7.2 Bauaufzüge
An Gerüsten für höhere Bauten kommen Bauaufzüge
                                                                Auto, H 4,50 m

zum Einsatz. An Arbeitsgerüsten von mehr als 25 m Höhe
muss mindestens ein Aufzug montiert werden, der vom                                  H
Hersteller auch für Personentransporte vorgesehen ist
(siehe Checkliste «Baugüter­aufzüge mit Personenbeför-
derung», www.suva.ch/67196.d). Der Auf­zug ersetzt
jedoch nicht die erforderlichen Zugänge.

                                                              Bild 26: Schutz bei Durchgängen
4.7.3 Schutz bei Durchgängen
Bei Durch- oder Zugängen muss sichergestellt sein,
dass niemand durch herun­terfallende Gegenstände
(Arbeitsmittel oder Baumaterialien) einen Schaden erleidet.

Bewährte Lösungen sind ein Schutzdach oder eine Gerüst-
verkleidung (Netz) an der Gerüst­aussenseite und ein
Abdecken der Lücke an der Gerüstinnenseite (Bild 26).

4.7.4 Erdung von Gerüsten
In der Regel werden Gerüste nicht geerdet.

Entlang von Fahr- und Freileitungen bestimmt der
Leitungseigentümer die Schutzmass­nah­men.

Im Zweifelsfall: Bei Fahrleitungen und Starkstromanlagen
Erdungsfachmann kontaktieren.

20     Fassadengerüste – Sicherheit durch Planung
5 Weitere Publikationen
   zum Gerüstbau

Gesetze und Richtlinien                              Factsheets
• Bauarbeitenverordnung                              • Sicherheitsanforderungen für Auffangnetze
  www.suva.ch/1796.d                                   www.suva.ch/33001.d
                                                     • Seitenschutz
Informationsschriften, Merkblätter, Prospekte          www.suva.ch/33017.d
• Fassadengerüste – Sicherheit bei der Montage und   • Gerüstbeläge für Fassadengerüste
  Demontage                                            www.suva.ch/33020.d
  www.suva.ch/44078.d                                • Anforderungen an Gerüstbeläge im Spenglergang
• Sicheres Arbeiten im Bereich von Liftschächten       www.suva.ch/33021.d
  www.suva.ch/44046.d                                • Dachdeckerschutzwand beim Fassadengerüst
• Acht zentrale Fragen rund um das Rollgerüst          www.suva.ch/33022.d
  www.suva.ch/84018.d                                • Dachfangwände
                                                       www.suva.ch/33023.d
Checklisten                                          • Seitenschutz an Fassadengerüsten
• Fassadengerüste                                      www.suva.ch/33024.d
  www.suva.ch/67038.d                                • Gerüstzugänge mit Treppen
• Baugüteraufzüge mit Personenbeförderung              www.suva.ch/33025.d
  www.suva.ch/67196.d                                • Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA)
• Rollgerüste                                          im Fassadengerüstbau
  www.suva.ch/67150.d                                  www.suva.ch/33029.d

                                                     Bestellen Sie diese Publikationen unter dem jeweils
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                                                     Weitere Informationen zum Gerüstbau:
                                                     www.suva.ch/gerueste

                                                                       Fassadengerüste – Sicherheit durch Planung   21
Das Modell Suva
                                         Die vier Grundpfeiler

                                         Die Suva ist mehr als eine      Gewinne gibt die Suva in
                                         Versicherung; sie vereint       Form von tieferen Prämien an
                                         Prävention, Versicherung        die Versicherten zurück.
                                         und Rehabilitation.

                                         Die Suva wird von den           Die Suva ist selbsttragend;
                                         Sozialpartnern geführt. Die     sie erhält keine öffentlichen
                                         ausgewogene Zusammen-           Gelder.
                                         setzung im Suva-Rat aus
                                         Arbeitgeber-, Arbeitnehmer-
                                         und Bundesvertretern
                                         ermöglicht breit abgestützte,
                                         tragfähige Lösungen.

Suva
Arbeitssicherheit
Bereich Bau
Postfach, 6002 Luzern

Auskünfte
Tel. 041 419 58 51
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Bestellungen
www.suva.ch/44077.d

Titel
Fassadengerüste
Sicherheit durch Planung

Gedruckt in der Schweiz
Abdruck – ausser für kommerzielle
Nutzung – mit Quellenangabe gestattet.
Erstausgabe: Dezember 2006
Überarbeitete Ausgabe: Januar 2022

Publikationsnummer
44077.d
Anhang:
Zusammenfassung –
Instruktionshilfe
Die beiliegende Zusammenfassung dient als Instruktionshilfe und kann auch zu
Kontroll­zwec­ken verwendet werden. Die bildlichen Darstellungen widerspiegeln die
gesetzlichen Bestimmungen und gleichzeitig den ordnungsgemässen Ablauf einer
Fassadengerüst-Montage bzw. -Demontage. Dieser Anhang ist auch als separate
Publikation erhältlich (www.suva.ch/44077-1.d).
Sicheres Fassadengerüst
Helfen Sie mit, Unfälle zu vermeiden!
                             Gerüstart / Nutzung                                                                    Einteilung / Zugänge                                                                                                                             Fundation                                                                       Verankerung / Aussenabstützung
                                                                                              Einteilung horizontal                                                                                                 Abstellbasis                                                                                                                     Verankerung ohne Netz
                             200 kg/m2

                                                                                                                                                           ???

                                                                                 4,5 kN/m2
                                                                                                                          ???

                                                                      3 kN/m2
               2 kN/m2

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       für Regelgerüste 40 m < Gesamthöhe
                                                                                                                            ???

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      min. 1 Anker / 10,00 m Höhe
                                                                                                                                                                                                         ???
                                                                                              ???
                  60 cm                                                   90 cm

                                                                                                                                       ???
                                                                                                                                                                                                                    Ausleger, Konsole
                                                                                             Einteilung vertikal

                                                                                                                                          1,8 bis 2,0 m
                                                                                             max. 1,0 m

                                                             Umfeld
 Strasse

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Windundurchlässig 1 Anker / 4,00 m Höhe
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Verankerung mit Netz

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Winddurchlässig 1 Anker / 8,00 m Höhe
      Verkehrsbetriebe                                                          Suva

                                                                 5                           Anzahl Zugänge (Zahlenbeispiel)
                                                                                              A = 10 + 12 + 3 + 8 + 7 + 20 = 60,00 m                                                                                Ansetzen (Blei, Senkel)

                                                                                                                          12,00 m                         8,00 m

                                                                                                                                                                                                       3,00 m
                                                                                             10,00 m

                                Kantone, Gemeinden, Private
                                                                                                                                                                                                       7,00 m

                                (vertreten durch Polizei / Baupolizei)

                                                                                                                                                                                                                   Rahmenverbindung / Steckbolzen
                                                                                                                                     20,00 m                                                                                                                                                                                                          Verankerung mit Netz – Stirnseite
 Durchgang / Durchfahrt

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  ≥ 15 cm
                                                                                              A = 60,00 m : 50 m / Zugang = 1,20 > 1 = 2 Aufstiege
                          min. 1,50 m                                                                                                                                                                                                  ≤ 15 cm

                                                                                             Hinweistafel / Signalisation

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         alle Läufe
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Verankerung
                                                                                                          Betreten für Unbefugte
                                                                                                          verboten!

                                                                                                          Tragkraft max. 2,0 kN/m2
                                                                                                                         200 kg/m2
                                         45 °
                                                                      Fassadenbereich
                                                                      geschlossen                         Belag Spenglergang für
                                                                                                          dynamische Beanspruchung
                                                                                                                                                                                                                                                            Gerüstbeläge
   Personen, H 2,50 m

                                                                                                          dimensioniert
                                                                                                                                                                                                                    Belagsöffnungen
   Auto, H 4,50 m

                                                                                                                    bei allen Zugängen                                                                                                                                                                Belag gegen
                         H                                                                                                                                                                                                                                                                            Verschieben sichern
                                                                                                                                                                                                                     max.
                                                                                                                                                                                                                     25 mm
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Aussenabstützungen
                                                                                                                                                                                                                     max.
                                                                                                                                                                                                                     80 mm                                                                                                                                                                   Abstützung min. jeden 2. Ständer

               Ausrichten / Absturzrisiko                                                                                                                                                                                                                                     Innenkonsole
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Wandabsteifer

                                         Fassadenabstand                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    H max.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            6,00 m

                                            Belag – Fassade                                                                                                                                                         Spannweiten von Gerüstbrettern
                                                 max. 30 cm                                                                                                                                                         Brettstärke                         maximale Spannweite
                                                                                                                                                                                                                    Gerüstbretter
                                                                                                                                                                                                                                                        2 kN/m2 / 200 kg/m2      3 kN/m2 / 300 kg/m2
                                                                                                                                                                                                                    40 mm                               2,25 m                   2,00 m
                                                                                                                                                                                                                    45 mm                               2,50 m                   2,25 m
                                                                                                                                                                                                                    50 mm                               3,00 m                   2,50 m
                                                                                                                                                                                                                                                            50 mm

                                                                                                                                                                                                                            min. min.
                                                                                                                                                                                                                            0,2 m 0,2 m                                       2 kN/m2
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Fusspunkt verankert                                  Aussteifung quer

                                                                                                                                                                                                                                                                      max. 3,0 m                                                                                                                                                                     Gerüstfelder
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     quer zur Fassade

                                                                                                                                                                                                                                              Gerüst an Dachrand
                                                                                                                                                             Spenglergang                                                                                                Spenglergang                                                                                          Dachrinne ersetzen
 Variante
                                                                                                    Spenglergangbelag                                        Dachneigung bis 30 °                                                                                        ab 30 ° bis 60 °                                                                                      Dachneigung bis 30°
 Konsolgänge                                                                                                                                                                                                                                                                                                            30° – 60°
   20                    30                                                                         Zugelassen sind nach-                                                                    bis 30°
                                                                                                                                                                                                                                                                       Öffnungen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  bis 30°

   25                                    25                                                         weislich dynamisch                                                                                                                                                 max. 100 cm²                   ≥ 60
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           ≥ 60      ≥ 60
                                                                                                                                                                        47 47 47 47 max.

                                                                                                                                                                                           ≥ 60
                                                                                                    geprüfte Beläge
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             47 47 47 47
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     ≥ 80
                                                                                                                                                                                                                                                                                ≥ 80

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Belag für dynamische
                                                                                                                                                                 ≥ 80

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Belastung ausgelegt

                                                                                                    
                                              Innenkonsole

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     ≤ 100

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    max. 30
                                                                                                                                                                                                                                                                                ≤ 100
                                                                                                                                                                ≤ 100

                                                                                                    Metallbeläge!                                                                                                 Belag für dynamische
                                                                                                                                                                                                                  Belastung ausgelegt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              min.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Bordbrett

                                                                                                                                                                                                                  max. 30

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Belag für dynamische
                                                                                              Flachdach bis 10°                                                                                                                                                                                                                                                                Belastung ausgelegt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Masse in cm
                                                                                                                                                                                                                            Masse in cm
                                                                                                          ≥ 100cm

                                                                                                                                                             Giebelseite                                                                                                                                                                                    Skelettbau
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            ≤ 100 cm ≥ 80 cm

 Seitenschutz aussen                                                                                                                                                                                                                                       ≤ 20 cm                                          ≥ 60 cm
                                                                                                                                                                                                              m
                                                                                                                                                                                                          ,0
                                                                                                                                                                                                         ≥1

 Handlauf
                                                                                                                                                                                                                                              ≤ 47 cm

                                                                                                                                                                                                                                                                                            ≤ 47 cm
                                                                                                                                                                                                                                   ≥ 100 cm

                                                                                                                                                                                                                                                                                  ≥ 80 cm

                                                                                                                            30                                                                                                                                                                                                                                                                                               Auffangnetz
                                                                                                                                                                                                                                              ≤ 47 cm
                                         1,00 m

                                                                                                                                                             ≥1,0 m

 Mittelholm
 Knieleiste
                                                                                                                                                             > 2,0 m

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Innenkonsole, wenn Dach
 Bordbrett                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            vor Fassade erstellt wird
                                  2,00 m
                                  höher

                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Belag für dynamische
                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Belastung ausgelegt

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Doppelgeländer innen,
                                                                                                                              Masse in cm                                                                                                                                                                                                                                                                             generell bei Skelettbauten

Bestellungen
www.suva.ch/44077/1.d

Publikationsnummer
44077/1.d
Ausgabe: Januar 2022
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