Fit in der Abwassertechnik? - Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.

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Fit in der Abwassertechnik? - Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.
Fit in der
                  Abwassertechnik?

                  Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.

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Fit in der
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                   Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.

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Fit in der Abwassertechnik? - Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.
Fit in der Abwassertechnik?

Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) setzt sich intensiv für die Entwicklung einer sicheren und
nachhaltigen Wasser- und Abfallwirtschaft ein. Als politisch und wirtschaftlich unabhängige Organisation arbeitet sie fachlich auf den
Gebieten Wasserwirtschaft, Abwasser, Abfall und Bodenschutz.

In Europa ist die DWA die mitgliederstärkste Vereinigung auf diesem Gebiet und nimmt durch ihre fachliche Kompetenz bezüglich Re-
gelsetzung, Bildung und Information sowohl der Fachleute als auch der Öffentlichkeit eine besondere Stellung ein. Die rund 14 000
Mitglieder repräsentieren die Fachleute und Führungskräfte aus Kommunen, Hochschulen, Ingenieurbüros, Behörden und Unternehmen.

 Impressum
 Herausgeber und Vertrieb:                                           Satz:
 DWA Deutsche Vereinigung für                                        DWA
 Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.
 Theodor-Heuss-Allee 17                                              Druck:
 53773 Hennef, Deutschland                                           Quedlingburg Druck

 Tel.:       +49 2242 872-333                                        ISBN:
 Fax:        +49 2242 872-100                                        978-3-944328-50-8
 E-Mail:     info@dwa.de
 Internet:   www.dwa.de                                              Titelbild: Fotolia

                                                                     Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier

 © DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V., Hennef 2014

Alle Rechte, insbesondere die der Übersetzung in andere Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieser Publikation darf ohne schriftliche Ge-
nehmigung des Herausgebers in irgendeiner Form – durch Fotokopie, Digitalisierung oder irgendein anderes Verfahren – reproduziert
oder in eine von Maschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsmaschinen, verwendbare Sprache übertragen werden.

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Fit in der Abwassertechnik? - Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.
Fit in der Abwassertechnik?

Liebe Leserinnen und Leser,
oder besser gesagt, Akteure und Praktiker! Denn Sie halten mit dieser Lektüre einen Teil unseres neuen, zusätzlichen Lehr- und Lern-
angebotes für die Umwelttechnik in den Händen, das aus einem Set von Lehrbuch und Magnetkarten besteht.

Dieses neue Konzept wurde eigens für die praxisnahe und ‚begreifbare’ Vermittlung von Wissen rund um die Umwelttechnischen
Zusammenhänge in den Bereichen Wasser – Abfall – Energie entwickelt. Der besondere Inhalt des Sets ist ein Trainingskasten mit
60 Magnetkarten neben dem Begleitbuch. Mit dieser Kombination können Sie nahezu beliebig viele Prozessvarianten, zum Beispiel in
der Abwasserreinigung durchspielen. Das Buch ist so konzipiert, dass Sie es aber auch ‚solo’ nutzen können – es wird sich als nützli-
che Ergänzung Ihrer Fachbibliothek erweisen.

Der besonderen Charme des ganzen Sets liegt in den vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten: Als Lehrkraft in der Aus- und Weiter-
bildung können Sie schnell und einfach verschiedene Anlagetypen und deren Unterschiede bildlich an die (Magnet-)Wand heften und
rasch neu ordnen. Gegenüber Laien, Fachfremden und Externen können Sie die eigenen Prozesse, zum Beispiel beim Tag der offenen
Tür oder gegenüber neuen Kolleginnen und Kollegen präsentieren.

Die Feuertaufe hat der Magnet-Trainingskasten beim Berufswettkampf auf der IFAT Entsorga 2012 bestanden. Dort konnte man beob-
achten, wie selbst die Profis ihres Faches gefordert wurden und bei den gestellten Aufgaben ins Schwitzen kamen. Die Diskussionen
und Gespräche über die möglichen Varianten der Prozessführung im Zusammenspiel mit den schnellen Veränderungen im Magnetbild
machen den Trainingsbaukasten und das Begleitbuch so wertvoll.

Ich wünsche Ihnen mit dieser Schrift bzw. dem ganzen Set nicht nur viel Erfolg, sondern auch viel Spaß bei der Anwendung. Dabei
möchte ich den Entwicklern und Autoren ganz herzlich für ihr Engagement und das Einhalten eines hohen Qualitätsniveaus danken.
Das Set ist eine gute und wichtige Ergänzung des umwelttechnischen Lehr- und Lernmaterials.

Wasser ist Leben – dies gilt es auch in Zukunft zu sichern und zu bewahren.

Otto Schaaf
Präsident der DWA

Grußwort des Oberbürgermeisters der Stadt Bonn
„Ich kann wenig Glanz an einem Weltreich erkennen, das zwar die Wogen regieren, aber seine Abwässer nicht beseitigen kann.“
(Winston Spencer Churchill)

Wir haben alle mittlerweile erkannt, wie wichtig eine saubere Umwelt ist. Umso dringlicher ist es, sich nicht auf den bereits erzielten
Erfolgen auszuruhen, sondern sich weiterhin aktiv für die Umwelt einzusetzen.

Um auch künftig eine Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik anbieten zu können, müssen wir daher bereits jetzt fachgerecht
und umfassend ausbilden. Nur so kann schließlich ein qualifizierter Nachwuchs gewährleistet werden. Diesem Ziel hat sich die Stadt
Bonn verschrieben.

Das Lehrbuch „Fit in der Abwassertechnik“ wurde von einem ausgebildeten Abwassermeister des Tiefbauamtes der Stadt Bonn
verfasst. Es dient insbesondere zur Ergänzung und optimalen Nutzung des ebenso vom Verfasser entwickelten „Ausbildungsbaukas-
ten für Abwassertechnik“. Ich bin sicher, dass diese zwei Lehrmaterialien in Zukunft dazu beitragen werden,
einen qualifizierten Nachwuchs auszubilden. Sie ermöglichen und erleichtern den Auszubildenden, die für die
Praxis unerlässlichen Kenntnisse und Fähigkeiten sicher zu erwerben.

Jürgen Nimptsch

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Fit in der Abwassertechnik?

Lebenslauf des Autors, Achim Höcherl

Berufserfahrung      1994 – heute
                     Stadt Bonn
                     Abwassermeister
                     Ausbilder für UT-Berufe

Tätigkeiten          Seit 1996 diverse Referententätigkeit bei TÜV-Akademie Neuwied,
                     IHK Koblenz und DWA

                     Mitglied im Prüfungsausschuss Rheinland-Pfalz für Abwassermeister
                     (2001 – 2012)

                     Mitglied im Fachausschuss für Arbeits- und Gesundheitsschutz DWA
                     (2009 – 2011)

                     Mitglied im Prüfungsausschuss NRW für Abwassermeister

                     Mitglied im Fachausschuss der DWA-Fachausschuss BIZ-3
                     „Facharbeiter/Meister“ (seit 2011)

                     2010
                     Entwicklung des Ausbildungsbaukastens Abwassertechnik
                     Belobigung für Ausbildungsbaukasten Abwassertechnik im Rahmen
                     des Ernst-Kuntze Preises durch die DWA.

Ausbildung           1986–1989
                     Ausbildung zum Ver- und Entsorger, Fachrichtung Abwasser

                     Stadt Bonn
                     1990 – 1994

                     Studium an der Fachhochschule Köln, Kommunaler Umweltschutz

                     1996 – 1997
                     Fortbildung zum staatl. Geprüften Abwassermeister

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Fit in der Abwassertechnik?

Inhalt
Vorwort ...............................................................................................................................................................................    3

Lebenslauf des Autors, Achim Höcherl ..................................................................................................................................                    4

Wie nutze ich dieses Heft? ...................................................................................................................................................             6

Kapitel 1 – Kommunale Entwässerung ..................................................................................................................................                      7
Kapitel 1.1 – Grundstücksentwässerung...............................................................................................................................                       7
Kapitel 1.2 – Entwässerungssystem .....................................................................................................................................                    9
Kapitel 1.3 – Kleinkläranlage ...............................................................................................................................................             13
Kapitel 1.4 – Rechtliches .....................................................................................................................................................           20

Kapitel 2 – Abwasserbehandlungsanlage .............................................................................................................................                       22
Kapitel 2.1 – Mechanische Abwasserreinigung .....................................................................................................................                         22
Kapitel 2.2 – Biologische Abwasserreinigung .......................................................................................................................                       28
Kapitel 2.3 – Weitergehende Abwasserreinigung ..................................................................................................................                          34
Kapitel 2.4 – Schlammbehandlung .......................................................................................................................................                   36

Kapitel 3 – Gewässer ...........................................................................................................................................................          40

Kapitel 4 – Besonderheiten ..................................................................................................................................................             42

Kapitel 5 – ‚Was passiert, wenn‘-Fragen................................................................................................................................                   44
Kapitel 5.1 – Ausfall der Räumeinrichtung in der Vorklärung ..................................................................................................                            44
Kapitel 5.2 – Ausfall der Rezirkulationspumpe bei vorgeschalteter Denitrifikation ..................................................................                                       45
Kapitel 5.3 – Ausfall der Rücklaufschlammpumpe bei vorgeschalteter Denitrifikation .............................................................                                           46
Kapitel 5.4 – Außerbetriebnahme einer Straße der biologischen Reinigung............................................................................                                       47
Kapitel 5.5 – Außerbetriebnahme eines Nachklärbeckens von zwei .......................................................................................                                    48
Kapitel 5.6 – Außerbetriebnahme eines Vorklärbeckens von zwei ..........................................................................................                                  49
Kapitel 5.7 – Einleitung von Chemikalien bzw. zu hoher pH-Wert im Zulauf.............................................................................                                     50
Kapitel 5.8 – Regenwetterereignis .......................................................................................................................................                 51

Kapitel 6 – Kläranlagenrallye ...............................................................................................................................................             54
Kapitel 6.1 – Kläranlagenrallye für Auszubildende des ersten Ausbildungsjahres ...................................................................                                        54
Kapitel 6.2 – Kläranlagenrallye für Auszubildende des zweiten Ausbildungsjahres .................................................................                                         55
Kapitel 6.3 – Kläranlagenrallye für Auszubildende des dritten Ausbildungsjahres ..................................................................                                        56

Kapitel 7 – Kanalrallye für Auszubildende .............................................................................................................................                   57

Kapitel 8 – Weltmeisterschaftsaufgabe .................................................................................................................................                   58

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Fit in der Abwassertechnik?

Wie nutze ich dieses Heft?
Dieses Heft kommt aus der Praxis und ist für die Praxis. Es ist kein klassisches Lehrbuch.

Achim Höcherl, selbst erfahrener Ausbilder und Fachmann, entwickelte „Fit in der Abwassertechnik“ aufbauend auf seiner Idee des
Ausbildungsbaukastens Abwassertechnik. Ziel der Aufgaben ist es – wie auch bei dem Baukastensystem – ein ganzheitliches Lernen
zu erreichen. Das heißt Lernen mit allen Sinnen – mit Kopf, Herz und Hand. So kommt der Erfolg schneller und er bleibt.

Dieses Heft richtet sich sowohl an Ausbilder als auch an Auszubildende.

Als Ausbilder bekommen Sie hier die Hilfe, Ihre Auszubildenden gut auf Prüfung und Praxis vorzubereiten. Sie erhalten Ideen für eine
lebhafte Gestaltung des innerbetrieblichen Unterrichts und für den wirkungsvollen Einsatz des Ausbildungsbaukastens Abwassertechnik.

Als Auszubildender bekommst Du ein gutes Gefühl dafür, was Du kannst oder was eben noch nicht. Du lernst „Deine“ Kläranlage
besser kennen und hast hoffentlich mehr Spaß beim Lernen für die Prüfung und für Deinen Berufsalltag. Wir wünsche Dir auf jeden
Fall viel Erfolg! (Übrigens sind wir in diesem Buch so frei und duzen Euch, weil es wahrscheinlich auch bei Euch auf der Kläranlage so
üblich ist.)

Es gibt in diesem Buch fünf Aufgabentypen:

1) Klassische Ankreuzaufgaben zur schnellen Wissensüberprüfung: sie können selbstständig von den Auszubildenden gelöst werden.

2) Situationsaufgaben zum besseren Verstehen von Abläufen: am Anfang soll ein Fließbild gelegt oder Abläufe skizziert werden. Das
   bedeutet, dass Stationen der Kläranlage oder Behandlungsschritte als kleines Bild dargestellt und in der richtigen Reihenfolge
   gelegt bzw. gezeichnet werden. Die Bilder oder Piktogramme werden mit den Wasser- und Schlammwegen als Linien verbunden.
   Wie das aussehen kann, ist auf dem Foto unten zu sehen.

    Besitzer der Magnetkarten oder Lernkarten des Ausbildungsbaukastens verwenden natürlich die vorgegebenen Piktogramme. Für
    Ausbilder bietet sich außerdem an, die Situationsaufgaben innerhalb des betrieblichen Unterrichts zu lösen. Dazu können Fragen
    aus dem Fragekatalog des Ausbildungsbaukastens gut mitverwendet werden.

    Wer die Karten nicht hat, sollte trotzdem unbedingt das Fließbild entsprechend der Aufgabe erstellen. Denn wichtig ist das
    sogenannte Visualisieren. Es hat den Zweck, Inhalte mit Bildern zu verbinden und Zusammenhänge grafisch festzuhalten. Bilder
    prägen sich erwiesenermaßen wesentlich besser ein als Zahlen oder Text.

    Also bitte nicht aus Zeit- oder Lustgründen die Fließbilder weglassen – es kommt auch nicht auf zeichnerische Künste an!

3) Expeditionsaufgaben zum Abgleich von Theorie und Praxis auf der Ausbildungskläranlage: hier sollen die Auszubildenden
   unterstützt von den Mitarbeitern der Kläranlage die Theoriefragen auf ihre praktische Anwendung hin testen. Als kompaktes und
   angeleitetes „Erforschungsangebot“ sind die im Anhang aufgeführten Rallyes gedacht.

4) Nachdenkaufgaben: sie sollten auf jeden Fall mit dem Ausbilder gemeinsam besprochen und gelöst werden. Ob wirklich alles ver-
   standen ist, merkt jeder Lernende am besten, wenn er selber erklären muss. Die Nachdenkaufgaben sind ein guter „Aufhänger“,
   um Ausbilder und anderen Auszubildenden den gefundenen Lösungsvorschlag vorzustellen. Eine Fachdiskussion macht jeden
   klüger und stärker!

5) „Was passiert, wenn“-Fragen zur besseren ganzheitlichen Erkennen von Zusammenhänge: sie können von den Auszubildenden
   eigenständig gelöst werden, müssen aber sicherlich mit dem Ausbilder danach besprochen und diskutiert werden, da komplexe
   Zusammenhänge hinterfragt werden. Die Fragebögen sind für den Ausbilder flexibel ausbaubar, indem andere oder zusätzliche
   Parameter verändert werden.

So könnte ein Fließbild aussehen

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