Fokus faire und ökologische Kleidung - Überblick aus Fair-Handels-Sicht - Forum Fairer Handel
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Das Forum Fairer Handel ist der Verband des Fairen Handels in Deutschland. Sein Ziel ist, das Profil des Fairen Handels zu schärfen, gemeinsame des Fairen Handels Forderungen zu schärfen, gegenüber Politik und Handel durchzusetzen und eine stärkere Ausweitung des Fairen Handels zu erreichen. sweitung Das Handels des Fairen zuHandel versteht sich als die politische Stimme der Fair-Handels-Bewegung in Deutschland und setzt Forum Fairer sich für und Deutschland gerechte setztRahmenbedingungen sich für für Handel und Landwirtschaft weltweit ein. Es ist in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit, Bildung und Kampagnen- und Advocacyarbeit tätig. Einmal im Jahr veranstaltet das Forum Fairer nd Advocacyarbeit Handel tätig. zusammen mit seinen Kooperationspartnern die Faire Woche, die größte Aktionswoche des Fairen Han- Einmal Fairendels in Deutschland. Handels in Deutschland, Die Mitglieder des Forum Fairer Handel sind Organisationen, die ausschließlich im Fairen Handel arbeiten und Akteure, die die Förderung el arbeiten des Fairen und Akteure, dieHandels die als einen der Schwerpunkte ihrer Arbeit ansehen: Weltladen-Dachverband e.V., GEPA – The Fair Trade Company, Dachverband El Puente, dwp eG Fairhandelsgenossenschaft, BanaFair e.V., GLOBO – Fair Trade Partner, Naturland – Ver- e.V., die Fair-Han- band fürBanaFair ossenschaft, ökologischen Landbau e.V., Fair-Band e.V. sowie Dr. Bronner's Europe als vorläufiges Mitglied. Ein breites Netzwerk e.V. und von Partnerorganisationen Fair-Band e.V. Ein breites Netz- arbeitet in den Arbeitsgruppen des Forum Fairer Handel mit. t. vorläufiges Mitglied Herausgeber Forum Fairer Handel e.V. Text Mit Beiträgen von Verena Albert, Anannya Bhattacharjee, Rapha Breyer, Martina ansFairLenz und e.V.) undTim ZahnAlbert Verena Redaktion Manuel Blendin, Katrin Frank, Lisa Niklas, Maja Volland (Forum Fairer Handel e.V.) Bilder Cover: HandelFrame ChinaS./ Shutterstock.com; e.V.) Bilder 6: GEPA – S. 4: TransFair e.V. / Sean Hawkey; S. 24: humphery / Shutterstock.com; S. 29: Thomas Koch bH; S./ 7:Shutterstock.com; dwp eG Fairhandels- S. 30: Frame China / Shutterstock.com Layout Dreimalig Werbeagentur, Köln Druck DieUmweltDruckerei, key; S.Hannover 10: El Puente 2.000 Berlin, Auflage GmbH / März 2018 Fair Trade Company/ C. Nusch; AuflageFür den Inhalt 5.000 dieser Publikation Berlin, September 2016 ist allein das Forum Fairer Handel e.V. verantwortlich; die hier dargestellten Positionen geben nicht den Standpunkt von Engagement Global gGmbH und dem klimaneutral natureOffice.com | DE-275-437021 telltenBundesministerium für wirtschaftliche Positionen geben nicht den Zusammenarbeit und Entwicklung wieder. Gefördert mit Mitteln des evangelischen menarbeit und Entwicklung wieder. Kirchlichen Entwicklungsdienstes sowie von ENGAGEMENT GLOBAL gedruckt im Auftrag des h Brot für die Welt – Evangelischer Forum Fairer Handel Chausseestr. 128/129 10115 Berlin Tel: 030 28040-588 info@forum-fairer-handel.de www.forum-fairer-handel.de orum-fairer-handel.de
Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis ............................................................................................................................................................................... 4 1. Einleitung ............................................................................................................................................................................................... 5 2. Warum ist der Weg zu fair gehandelter Mode so schwer? ..................................................................................................................... 6 Erfahrungsbericht aus der Bekleidungsindustrie in Sri Lanka ............................................................................................................. 8 3. Zeichen und Siegel im Textilbereich ...................................................................................................................................................... 9 3.1 Vorstellung der Zeichen und Siegel .............................................................................................................................................. 9 Fairtrade-Baumwoll-Siegel und Fairtrade-Textilstandard .......................................................................................................... 9 Fair Wear Foundation ..................................................................................................................................................................... 12 World Fair Trade Organization ..................................................................................................................................................... 14 Naturland Fair Baumwolle ............................................................................................................................................................ 16 Global Organic Textile Standard ................................................................................................................................................... 17 NATURTEXTIL IVN zertifiziert BEST ................................................................................................................................................... 19 3.2 Einordnung der Siegel und Zeichen mit Blick auf die Grundsätze des Fairen Handels .................................................................... 20 Fairtrade-Baumwoll-Siegel und Fairtrade-Textilstandard .......................................................................................................... 20 Fair Wear Foundation ..................................................................................................................................................................... 21 World Fair Trade Organization ...................................................................................................................................................... 22 Naturland Fair Baumwolle ............................................................................................................................................................ 22 Global Organic Textile Standard ................................................................................................................................................... 23 NATURTEXTIL IVN zertifiziert BEST ................................................................................................................................................... 23 4. Bündnisse und Kampagnen im Textilbereich ......................................................................................................................................... 24 4.1 Die Asia Floor Wage Alliance ........................................................................................................................................................ 24 4.2 Die Kampagne für Saubere Kleidung ............................................................................................................................................... 26 4.3 Das Bündnis für nachhaltige Textilien (Textilbündnis) ................................................................................................................. 27 5. Fazit ...................................................................................................................................................................................................... 29 Was können Bürger*innen und Konsument*innen tun? ............................................................................................................................. 30 Weiterführende Links und Dokumente ...................................................................................................................................................... 31 Fokus faire und ökologische Kleidung 3
Abkürzungsverzeichnis AFWA: Asia Floor Wage Alliance FSC: Forest Stewardship Council FWF: Fair Wear Foundation GOTS: Global Organic Textile Standard ILO: International Labor Organization IVN: Internationaler Verband der Naturtextilwirtschaft PEFC: Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes PPP: Purchasing Power Parity (Kaufkraftparität) USDA NOP: National Organic Program des U.S. Department of Agriculture WFTO: World Fair Trade Organization 4 Fokus faire und ökologische Kleidung
1. Einleitung Regelmäßig wird das Thema „Billigkleidung“ unter verschie- die Grundsätze des Fairen Handels ein. In Kapitel 4 wer- denen Aspekten in der Öffentlichkeit thematisiert. Mal sind den exemplarisch drei Bündnisse und Kampagnen, die sich es menschenunwürdige Arbeitsbedingungen, die das Thema auf verschiedene Weise für faire und ökologische Kleidung in den Fokus rücken – wie nach dem Brand in einer Textilfab- einsetzen, vorgestellt. Die Beispiele zeigen: Es gibt bereits rik mit vielen Toten in Bangladesch im Jahr 2013. Mal sorgen gute Initiativen und Schritte in die richtige Richtung. Doch Studienergebnisse über die in unserer Kleidung enthaltenen es bedarf weiterer Veränderungen, um die Situation in der und bei der Herstellung verwendeten Giftstoffe für mediale Textilbranche nachhaltig zu verbessern. Dafür sind alle ge- Aufmerksamkeit. Auch die negativen Auswirkungen der Tex- fragt: Bürger*innen und Konsument*innen, Unternehmen til- und Modeindustrie auf Umwelt und Klima werden immer wie auch die Politik. wieder diskutiert. Die Mode- und Textilwirtschaft gehört weltweit zu den größ- ten Industrien. In vielen der Hauptproduktionsländer, insbe- sondere in Asien, spielt sie eine wichtige Rolle für die natio Die wichtigsten Grundsätze nale Wirtschaft. Der gesamte Modemarkt steht jedoch vor einer großen Herausforderung: Er wird immer schnelllebiger des Fairen Handels: (Stichwort „Fast Fashion“), was enorme soziale und ökologi- sche Probleme mit sich bringt. Gab es früher eine Sommer- • Marktzugang für benachteiligte Produzent*innen und Winter-Kollektion, werfen viele Unternehmen heute mindestens jeden Monat eine neue Kollektion auf den Markt. • Faire Handelsbeziehungen, u. a. • Zahlung fairer Preise Im Jahr 2016 gab ein deutscher Haushalt pro Monat durch- • Vorfinanzierung schnittlich 108 Euro für Bekleidung aus; eine beträchtliche • faire Arbeitsbedingungen Summe in Anbetracht der Tatsache, dass Kleidung nicht wie Lebensmittel verbraucht werden (im Vergleich: die Ausga- ben für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren betrugen • Aufbau von Fähigkeiten und Stärkung der Organisationen und Produzent*innen 342 Euro).1 Es ist zunehmend gängige Praxis, dass Kleidung • Weiterbildung, u. a. zur Stärkung von Eigen- gekauft, kurz getragen und dann schnell weggeworfen wird. ständigkeit und Verhandlungsmacht Dies hat verheerende Auswirkungen auf die Produktion, da immer schneller möglichst günstige Kleidung hergestellt werden muss. • Förderung von Frauen mit dem Ziel der Geschlechtergerechtigkeit Gleichzeitig steigt in unserer Gesellschaft die Sensibilität für das Thema Kleidung. Zwar ist es einfacher geworden, faire • Diskriminierungsverbot und ökologische Kleidung zu finden, aber unter welchen Ar- beitsbedingungen, zu welchen Löhnen, mit welchem Chemi- • Sensibilisierung der Verbraucher*innen und politische Arbeit mit dem Ziel einer gerechteren kalieneinsatz und Ressourcenverbrauch ein Kleidungsstück Welthandelsstruktur hergestellt wurde, ist für Verbraucher*innen nach wie vor schwierig nachzuvollziehen. In den Top-Lagen der Fußgän- gerzonen sind Textilhandelsketten und große Kleiderläden angesiedelt, die keine fair gehandelten und ökologisch un- bedenklichen Textilien anbieten. Das gleiche gilt für die „Big Player“ im Online-Modehandel. Stattdessen gibt es zahlrei- che Bekleidungsunternehmen, die die Konsument*innen mit selbst geschaffenen Siegeln verwirren, die oftmals nicht aus- sagekräftig sind und keiner Qualitätsprüfung unterliegen. Doch es gibt Lichtblicke: So haben sich eine Reihe von Ak- teuren auf den Weg gemacht, um die Produktion von Klei- dung und der dafür benötigten Rohstoffe fairer und ökologi- scher zu gestalten. Mit der vorliegenden Broschüre möchte das Forum Fairer Handel einen Überblick und eine Einschät- 1 Angaben des Statistisches Bundesamtes, online erhältlich. zung über Initiativen für faire und ökologische Kleidung ge- 2 Die Broschüre legt ihren Fokus auf die Probleme in der Herstellung von ben.2 In Kapitel 2 werden zunächst die Probleme in der Tex- Kleidung. Dies deckt nur einen Teil der Textilindustrie ab und behandelt til- und Bekleidungsindustrie dargelegt. Kapitel 3 beschreibt etwa nicht die Herstellung von Schuhen. Wenn in der Broschüre von Textil- Siegel und Zeichen, auf die Konsument*innen beim Einkauf und Mode- oder auch Bekleidungsindustrie die Rede ist, geschieht dies mit von Kleidung achten können und ordnet diese in Bezug auf Blick auf die Produktion von Kleidung. Fokus faire und ökologische Kleidung 5
2. Warum ist der Weg zu fair gehandelter Mode so schwer? Martina Lenz, colombo3 Was macht es so schwierig, fair gehandelte Kleidung zu pro- breitetes Problem.3 Der Großteil unserer Kleidung kommt duzieren und zu kennzeichnen? Was sind die Probleme in aus Asien, vor allem aus China und Bangladesch.4 Die Mehr- der Textil- und Bekleidungsindustrie? zahl der in der Bekleidungsindustrie arbeitenden Menschen ist weiblich.5 Vor allem die Näherinnen müssen ihr Leben häufig mit Niedriglöhnen bestreiten. Laut der Internationa- Die komplexe Produktionskette unserer Kleidung len Arbeitsorganisation (ILO) lag der höchste Mindestlohn in der Bekleidungsindustrie im asiatisch-pazifischen Raum Der Weg, den ein Kleidungsstück zurücklegt, bevor es in un- in China (Region Shanghai) bei 297 US-Dollar, während er in serem Kleiderschrank landet, ist lang: Zuerst wird die Faser Bangladesch bei 68 US-Dollar lag.6 7 angebaut (beispielsweise Baumwolle), weiter verarbeitet und kommt dann als Garn in die Spinnerei. Anschließend wird Allerdings wird in der Bekleidungsindustrie in vielen asia- das Garn gewoben oder gestrickt; danach veredelt, also be- tischen Ländern nicht einmal der Mindestlohn gezahlt, wo- druckt oder gefärbt. Schließlich, in der Konfektionierung, bei wieder vor allem Frauen von geringerer Bezahlung be- wird das Kleidungsstück zugeschnitten und genäht. troffen sind.8 Der Verdienst im Monat reicht häufig nicht für Die komplexe Produktionskette von Kleidung Vertrieb spinnen Veredelung des Stoffes Anbau & Ernte (Färben/ Bedrucken) des Rohstoffes Nutzung Weiterverarbeitung des Rohstoffes Weben/Stricken Konfektion Dabei werden die einzelnen Arbeitsschritte in der Regel an Wohnung, Lebensmittel und die Ausbildung der Kinder. Die verschiedenen Orten durchgeführt. Viele der großen Mo- ILO beklagt zudem extreme Arbeitszeiten und mangelnde defirmen am Ende der Lieferkette stehen nicht in direktem Ruhepausen in der Bekleidungsindustrie. So sind laut einer Kontakt mit den Fabriken der Zulieferer. Dennoch geben sie den Preis- und Zeitdruck, den der Trend zu „Fast Fashion“ erzeugt, an die Zulieferer weiter. Dies birgt große Gefahren 3 Siehe bspw.: Südwind (2016): Informell und ungeschützt, online erhält- für schlechte Arbeitsbedingungen in den einzelnen Phasen lich; ILO (2016): Child labour in cotton: A Briefing, online erhältlich. der Produktion. Wenn wir von „fair produzierter Kleidung“ 4 Siehe Euratex (2016), online erhältlich. sprechen, geht es vor allem darum, diese komplexe Liefer- 5 ILO (2014): Wages and Working Hours in the Textiles, Clothing, Leather kette mit ihren zahlreichen Verarbeitungsstufen transparent and Footwear Industries, online erhältlich, S. 12. zu machen. 6 ILO (2015): Minimum wages in the global garment industry: Update for 2015, online erhältlich. 7 Laut nationalem Gesetz steht eine Revision des Mindestlohns in Bangla- Die sozialen und ökologischen Folgen von „Fast Fashion“ desch im Jahr 2018 an; siehe Clean Clothes Campaign (2017): Wage strug- gles in Bangladesh, online erhältlich. Die Produktionsbedingungen in der Textil- und Bekleidungs- 8 ILO (2016): Weak minimum wage compliance in Asia’s garment industry, industrie sind meist katastrophal und menschenunwürdig. online erhältlich, S. 3. Gesundheitsschädliche Arbeitsbedingungen oder Zwangs- 9 ILO (2014): Wages and Working Hours in the Textiles, Clothing, Leather and und Kinderarbeit sind etwa im Baumwollanbau ein weit ver- Footwear Industries, online erhältlich, S. 22. 6 Fokus faire und ökologische Kleidung
ILO-Studie 60 Wochenarbeitsstunden und sechs Arbeitstage Dieser eingeschlagene Weg, auch bedingt durch die Unter- pro Woche der Durchschnitt.9 stützung und das Unbehagen der Konsument*innen, hat erste Schritte in die richtige Richtung bewirkt. Doch es geht Der Massenkonsum von Kleidung hat auch ökologische Aus- nun weiter darum, die immer noch ungerechten Strukturen wirkungen: In der Textil- und Modeindustrie werden große zu verändern und Bekleidung zu menschenwürdigen Bedin- Mengen an Chemikalien eingesetzt. Einige dieser Substan- gungen zu produzieren. zen können negative Auswirkungen vor allem auf die Ge- sundheit der Arbeiter*innen aber auch auf die der Kon- sument*innen haben, die die Kleidung später tragen. Der Großteil der Baumwolle wird zudem in Monokulturen ange- baut. Neben einem hohen Wasserverbrauch werden bei dem Anbau viele Pestizide verwendet, die oftmals ins Grund- und sogar ins Trinkwasser gelangen.10 Keine Gewerkschaftsbildung geduldet Zahlreiche Arbeitsschutzgesetze sind analog zu den Kernar- beitsnormen der ILO von den Regierungen der Produzenten- länder erlassen worden. Leider werden diese aber oft nicht durchgesetzt. Viele Textilfabriken unterzeichnen stattdes- sen lieber freiwillige Verhaltenskodizes oder lassen sich nach möglichst einfach umzusetzenden Standards zertifizieren. Diese Zertifikate sind jedoch kein Ersatz für die Einhaltung von Arbeitsschutzgesetzen oder Kernarbeitsnormen. Dazu zählt auch das Verbot von Gewerkschaften in vielen Textil firmen. Noch immer werden Angestellte bei Zulieferern in Indien, Bangladesch oder Sri Lanka bedroht, wenn sie eine Gewerkschaft gründen oder sich für bessere Arbeitsbedin- gungen einsetzen. Auch willkürliche Entlassungen sind an der Tagesordnung. Veränderungen sind möglich Erfreulicherweise befassen sich Unternehmen und Politik in Produktions- und Konsumländern nach anfänglicher Zu- rückhaltung nun zunehmend mit den schlechten Arbeitsbe- dingungen in der Textilproduktion. Zahlreiche Initiativen in den Produktions- und Konsumländer setzen sich für die Umsetzung von Sozialstandards und für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Textilbereich ein. Zunehmende Proteste in den Produktionsländern, die Aufdeckung gravie- render Missstände in den Textilfirmen oder Berichte über Verhaftungen, Repressionen und Entlassungen sowie tragi- sche Unglücke haben erste Verbesserungen in der Textilin- dustrie erzwungen. Bei den Zuliefererfirmen wurde zum Teil mehr Transparenz erreicht, die Arbeitsbedingungen partiell verbessert oder auch Entschädigungsfonds für Arbeiter*in- nen eingerichtet. 10 Vergleiche: Bundesumweltamt (2016): Schwerpunkte 2016, online er- hältlich, S. 12-26. Fokus faire und ökologische Kleidung 7
Erfahrungsbericht aus der Bekleidungsindustrie in Sri Lanka Interview mit Chandralal Premakumara Chandralal Premakumara ist Gründer und Direktor des Vereins Können sich Arbeiter*innen in Sri Lanka für Verbesse- Nature Volunteers und der LankaLIKE Fair Trade-Kooperation rungen der Arbeitsbedingungen organisieren? in Sri Lanka. Er gründete zudem ein Ausbildungszentrum für Frauen, um ihnen einen staatlich anerkannten Abschluss in Sich für Verbesserungen in der Textilindustrie einzusetzen, verschiedensten Handwerksbereichen zu ermöglichen. Dazu ge- ist gefährlich. Während des Bürgerkriegs und aufgrund von hören auch Englischunterricht, Buchhaltung und Marketing als Inflation verlagerten viele Marken ihre Produktion in andere Vorbereitung auf eine Selbstständigkeit. Länder. Tausende von Frauen verloren dadurch ihre Arbeits- plätze. Zudem gab es im vergangenen Jahr viele durch Un- Wann begann Ihr Werdegang im Textilbereich? wetter bedingte Schließungen und nochmals erhebliche Auf- tragseinbrüche durch eine Veränderung der Steuerpolitik. Da Für die Abschlussarbeit meines Betriebswirtschaftsstudi- ist es natürlich politisch nicht gewünscht, zusätzlich auf die ums führte ich von 2011 bis 2015 Studien in Textilfabriken schlechten Arbeitsbedingungen aufmerksam zu machen. Die in Sri Lanka durch. Inhaltlich ging es um Arbeitseffektivität Angst, sich gewerkschaftlich zu organisieren, ist groß: Viele und darum, wie Arbeitsversäumnisse die Produktion beein- Menschen, die es versucht hatten, haben deswegen sogar ihr flussen. Bedingt durch dieses Thema wurde mir der Zugang Leben verloren oder sind spurlos verschwunden. in die Fabriken ohne Probleme ermöglicht, denn es erschien allen Fabrikinhabern im Einklang mit ihren eigenen Inter- Welches Ziel verfolgen Sie mit Ihrer Initiative und er- essen. Ich erhielt dadurch Einblicke in alle Prozesse einer halten Sie dabei Unterstützung? Textilfabrik und konnte mich mit den Fabrikarbeiter*innen, vor allem den Frauen, unterhalten. Ich sah, welchen Schwie- Mein Ziel ist Armutsreduzierung durch Empowerment und rigkeiten die Arbeiter*innen gegenüberstanden. Diese Er- Schulungen. In den Bekleidungsfabriken nähen die Arbei- fahrung war für mich sehr eindrucksvoll und schockierend. ter*innen kein einziges Kleidungsstück vollständig, sondern Danach begann ich mit dem Versuch, eine Alternative in der nur einzelne Teile davon. Wir schulen sie darin, ganze Klei- Textilindustrie in Sri Lanka aufzubauen. dungsstücke herzustellen und so ihre Chancen auf einen bes- seren Lohn zu erhöhen. Vor Ort gibt es keine Unterstützung Wie sah der Tagesablauf in den von Ihnen besuchten von der Regierung. Unterstützung erhalten wir lediglich von Textilfabriken aus? Fair-Handels-Initiativen wie colombo3.12 Arbeitsbeginn war von Montag bis Samstag immer um 7:20 Was möchten Sie Aktiven im Fairen Handel und Ver- Uhr. Beim Klingeln der Glocke musste jede*r zu seinem Platz braucher*innen sagen? gehen. Um 10:30 Uhr gab es eine 15-minütige Teepause. Erst dann durften die Arbeiter*innen auf die Toilette. Meist gab es Um in Sri Lanka durch Fairen Handel etwas zu verändern, lediglich eine Toilette für 40 Personen. Das gleiche Szenario braucht es immer noch große Unterstützung. Die Menge der erfolgte bis zur 30-minütigen Mittagspause und der 15-mi- abgesetzten Waren ist sehr klein im Vergleich zu konventio nütigen Nachmittagspause. Während der Arbeitszeit war es nellen Unternehmen. Verbraucher*innen sollten mehr In- nicht erlaubt, seinen Platz zu verlassen, nicht einmal für ei- formationen über den Ursprung des Produktes und den Be- nen Toilettengang. Um 18 Uhr war die tägliche Arbeit meis- dingungen, unter denen es produziert wurde, erhalten – und tens offiziell erledigt. Allerdings überprüften Kontrolleure zwar verpflichtend für alle Produkte. dann erst die fertig gestellten Produkte und sehr oft mussten die Arbeiter*innen noch auf eigene Kosten nachbessern und Vielen Dank für das Gespräch! verließen entsprechend deutlich später die Fabrik. Das Interview führte Martina Lenz von colombo3 Wie sieht die Bezahlung in den Textilfabriken aus und reicht dies zum Leben? In Sri Lanka entspricht der Lohn einer Hilfsarbeiterin dem staatlich vorgegebenen Mindestlohn. Bei höherer Leistung können Arbeiter*innen aber auch das Doppelte verdienen. 11 ILO (2016): Weak minimum wage compliance in Asia’s garment industry, Um dies in Relation zu setzen: Zusammen mit unserer deut- online erhältlich, S. 3. schen Partnerorganisation haben wir berechnet, was ein 12 colombo³ Fairer Handel eG ist eine deutsche Genossenschaft mit Sitz existenzsichernder Lohn wäre. Der Mindestlohn in Sri Lan- in Viernheim. Ziel des Unternehmens ist der Import und Handel von Pro- ka (2015 lag er in der Bekleidungsindustrie laut ILO bei 66 dukten zu fairen Handelsbedingungen, die Erstellung und Weitergabe von US-Dollar)11 entspricht etwa einem Viertel des von uns er- Informationen über die Produkte, die Produzent*innen und deren Lebens- rechneten Bedarfs für eine vierköpfige Familie. situation. 8 Fokus faire und ökologische Kleidung
3. Zeichen und Siegel im Textilbereich Verena Albert Es gibt eine Reihe von Initiativen, die mit ihrer Arbeit dazu Fairtrade-Baumwoll-Siegel beitragen möchten, die Produktion von Kleidung und der dafür benötigten Rohstoffe fairer und ökologischer zu ge- Enorme Schwankungen und zunehmen- stalten. Im Folgenden werden sechs Zeichen und Siegel, auf de Senkungen der Baumwollpreise durch die Konsument*innen im Hinblick auf faire und ökologische Subventionen der Industrieländer für den Kleidung achten können, vorgestellt (siehe Kapitel 3.1) und Baumwollanbau haben die Situation für die mit Blick auf die Grundsätze des Fairen Handels eingeordnet Bäuer*innen sehr verschärft. (siehe Kapitel 3.2). Folgende Fragen werden dabei beantwor- Diese Situation hat Fairtrade Internatio- tet: nal zum Anlass genommen, um 2005 einen Standard für Baumwolle zu entwickeln. - Welchen Teil der Lieferkette deckt das Zeichen/Siegel ab? - Welche sozialen und ökologischen Standards sind Min- Das Fairtrade-Siegel für Baumwolle steht in erster Linie destvoraussetzungen des Zeichens/Siegels? für Rohbaumwolle, die unter fairen Bedingungen angebaut - Strebt das Zeichen/Siegel langfristig angelegte Entwick- wird. Ziel der Einführung des Baumwoll-Siegels war es, die lungsziele an, wie etwa das Erreichen eines existenz- Lebens- und Arbeitsbedingungen der Baumwollbäuer*innen sichernden Lohns, Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen, langfristig zu verbessern. Dazu dienen u. a. die Festlegung langfristige Lieferverträge, die Förderung von Zusammen- eines Mindestpreises, die Zahlung einer Fairtrade-Prämie, schlüssen der Baumwollbäuer*innen und Arbeiter*innen die Förderung von demokratischen Strukturen sowie eine etc.? umweltschonende Anbauweise. Für die weiteren Produkti- - Garantiert das Zeichen/Siegel regelmäßige und unabhän- onsschritte gelten die ILO-Kernarbeitsnormen wie etwa das gige Kontrollen? Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit sowie die Zahlung des gesetzlichen Mindestlohns. 3.1 Vorstellung der Zeichen und Siegel Das Baumwoll-Siegel findet sich beispielsweise auf Klei- dungsstücken, Geschirr- und Handtüchern, Bettwäsche, Be- Fairtrade-Baumwoll-Siegel und Fairtrade-Textilstandard rufskleidung und Taschen. Fairtrade International ist eine Nichtregierungsorganisation und Dachverband von 19 nationalen Fairtrade-Organisatio- Textilstandard und Textilprogramm nen und drei Produzentennetzwerken. Seit der Gründung im Jahr 1997 hat sich Fairtrade International zum Ziel gesetzt, Elf Jahre nach der die Arbeits- und Lebensbedingungen von Kleinbäuer*innen Einführung von Fair- und Arbeiter*innen langfristig zu verbessern. Fairtrade In- trade-zertifizierter ternational wird von zahlreichen NROs getragen und von öf- Baumwolle hat Fair fentlichen Institutionen unterstützt. trade International den Textilstandard entwickelt, durch den es seit 2016 mög- Fairtrade International entwickelt eigene Standards und ver- lich ist, die Produktion in der gesamten Textil-Lieferkette gibt über ihre nationalen Siegelorganisationen das Fairtrade- nach Fairtrade-Bedingungen zertifizieren zu lassen. Ziel ist, Siegel für Produkte, die gemäß diesen Fairtrade-Standards die sozialen und ökologischen Bedingungen entlang der ge- zertifiziert wurden (z. B. Kaffee, Kakao, Wein, Blumen)13. samten Textilkette zu verbessern. Die Fairtrade-Standards gelten für Kleinbauernorganisatio- nen, Plantagen14 und auch Unternehmen entlang der gesam- ten Wertschöpfungskette und umfassen soziale, ökologische und ökonomische Kriterien. 13 Zudem hat Fairtrade das Fairtrade-Baumwollprogramm eingeführt. Beim Die Zertifizierungsorganisation FLOCERT GmbH ist die un- Baumwollprogramm verpflichten sich Unternehmen, einen bestimmten An- abhängige Tochterfirma von Fairtrade International und teil der für die Produktion benötigten Baumwolle in Fairtrade-Qualität zu kontrolliert und zertifiziert die Einhaltung der Fairtrade- beziehen. Standards von Fairtrade International. 14 Fairtrade International wirkt ausschließlich in Afrika, Lateinamerika und der Karibik, Ozeanien und Asien. Die Zuordnung von Ländern und Regionen erfolgt durch die vom Ausschuss für Entwicklungshilfe (DAC) herausgege- bene Liste der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) über die Empfängerländer von Leistungen für öffentliche Ent- wicklungszusammenarbeit. Fokus faire und ökologische Kleidung 9
Der Fairtrade-Textilstandard, basierend auf dem Fairtrade- Von den Akteuren aus der Textilkette (z. B. Entkörnung, We- Standard für lohnabhängig Beschäftigte („Hired Labour“), ben, Färben, Konfektion), die an der Herstellung der Texti- geht über die Einhaltung der ILO Kernarbeitsnormen15 hin- lien beteiligt sind, wird ein Nachweis über die Einhaltung aus. Ein Kernelement ist die Umsetzung existenzsichernder der ILO-Kernarbeitsnormen verlangt. Als Nachweis gelten Löhne innerhalb von maximal sechs Jahren in der gesamten u. a. die Mitgliedschaft in der World Fair Trade Organization textilen Lieferkette. (WFTO), der Fair Wear Foundation, der Ethical Trading Ini- tiative, der Fair Labour Association oder ein SA 8000 Zerti- Ein Textilprodukt kann nur dann das Siegel „Fairtrade Tex- fikat17. tile Production“ tragen, wenn die gesamte Produktionskette nach dem Textilstandard zertifiziert ist. Der Textilstandard gilt für Betriebe (Unternehmen, Fabri- ken etc.), die Textilprodukte herstellen. Hierzu gehören u. a. Der Textilstandard wird durch ein Textilprogramm ergänzt, die Produktionsphasen des Entkörnens, Spinnens, Strickens mit dem Ziel, faire Bedingungen in der gesamten Textilindu- und Webens sowie der sogenannte „Cut-Make-Trim“ Bereich strie langfristig zu fördern. Mit dem Programm sollen Betrie- (= Konfektionierung). Die Einhaltung der Kriterien des Tex- be unterstützt werden, die eine Zertifizierung für ihre Tex- tilstandards bezieht sich damit auf alle Arbeiter*innen18, die tilprodukte anstreben, aber ebenso Unternehmen, die noch für den entsprechenden zertifizierten Betrieb arbeiten. nicht Teil des Fairtrade-Systems sind. Die Auslobung eines Textilprodukts mit dem „Fairtrade Tex- Das Textilprogramm bietet in Form von Schulungen und tile Production“- Siegel setzt zudem voraus, dass die Baum- Trainings individuelle Beratung zu Themen wie Arbeits- und wolle entweder Fairtrade-zertifiziert ist oder aus anderen Gesundheitsschutz, Arbeiterrechten, Zahlung von existenz- nachhaltigen Textilfasern besteht. Als nachhaltige Textilfa- sichernden Löhnen, Umweltschutz und Effizienz- und Produk- sern erkennt Fairtrade International unter anderem das Sie- tivitätssteigerung. Das Programm kann der erste Schritt zur gel „Cotton Made in Africa“ und das EU-Bio-Siegel an.19 Zertifizierung der gesamten Lieferkette nach dem Fairtrade- Textilstandard sein oder auch isoliert ohne den Standard an- Der Textilstandard deckt die Produktionskette bis zum Mar- gewendet werden. kenunternehmen20 ab, das die fertigen, zertifizierten Texti- lien kauft. Bei den Markenunternehmen finden keine physi- schen Kontrollen statt, sie müssen aber die Einhaltung fairer Welche Teile der Lieferkette werden abgedeckt? Der Baumwollstandard richtet sich in erster Linie an Klein- produzenten-Organisationen (z. B. Kooperativen, Dachver- bände), deren Mitglieder Baumwolle anbauen. Um die Baumwolle als Fairtrade-zertifizierte Baumwolle ver- 15 Die Kernarbeitsnormen sind Sozialstandards im Rahmen der Welthandels kaufen zu können, müssen die Bäuer*innen zusätzlich zum ordnung, die menschenwürdige Arbeitsbedingungen und einen hinreichen- Baumwollstandard die Kriterien des „Fairtrade-Standards den Schutz gewährleisten sollen. Sie wurden 1998 in einer Erklärung der für Kleinproduzenten-Organisationen“ („Standard for Small Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) von allen Mitgliedsstaaten aner- Producer Organizations“) erfüllen. Wenn die Kleinbäuer*- kannt. Die Kernarbeitsnormen bestehen insgesamt aus acht Übereinkom- innen oder die Kooperative selbst mehr als 20 Arbeiter*- men der ILO. innen beschäftigen, gilt der Standard auch für diese Arbei- 16 Vertragsanbau liegt vor, wenn einzelne Bäuer*innen über einen Vertrag ter*innen. Der Begriff „Arbeiter*innen“ steht hier für Fest ihre Produkte für einen Dienstleister anbauen und an diesen verkaufen. angestellte, Teilzeitkräfte und Wanderarbeiter*innen, die 17 Das SA 8000 ist ein internationaler Standard für Anforderungen an Ar- entweder direkt oder über ein Subunternehmen angestellt beitsbedingungen. Der Standard basiert auf internationalen Menschen- sind. rechtskonventionen. SA 8000 wurde von Social Accountability International (SAI) entwickelt, einer gemeinnützigen Organisation mit der Zielsetzung, Darüber hinaus wird die Einhaltung des Baumwollstandards die Rechte von Arbeitnehmern weltweit zu fördern. Weitere Informationen ebenso bei Händlern geprüft, die Baumwolle kaufen und ver- unter http://www.sa-intl.org/. kaufen. Händler müssen zusätzlich noch die Kriterien des 18 Arbeiter*innen bedeutet hier neben den festangestellten Arbeiter*innen Händlerstandards erfüllen, bei dem es vor allem um faire des Betriebs auch Wanderarbeiter*innen, Zeitarbeiter*innen sowie Ange- Handelsbeziehungen geht (u. a. Zahlung eines fairen Preises, stellte von Subunternehmern. Fairtrade-Prämie, Vorfinanzierung). 19 Vollständige Liste online erhältlich. 20 Ein Markenunternehmen ist ein Unternehmen, das das fertige, zertifi- Für Baumwolle, die aus Vertragsanbau16 stammt (derzeit aus- zierte Textilprodukt unter seinem Markennahmen vermarktet und verkauft. schließlich in Indien und Pakistan), gilt der Fairtrade-Stan- Das Markenunternehmen muss nicht zwingend gleichzeitig Eigentümer der dard für Vertragsanbau. Produktionseinheit sein. 10 Fokus faire und ökologische Kleidung
Handelspraktiken (transparente Zahlungsbedingungen, fai- • Sicherstellung der Arbeitssicherheit im Betrieb (u. a. re Preise, realistische Produktionszeiten) vorweisen und Schulung der Mitarbeiter*innen, Schutzkleidung, siche- werden entsprechend verifiziert. rer Umgang mit Chemikalien) • Umweltschutz: Verbot von gefährlichen Substanzen und Der Standard gilt nur in Ländern und Regionen, in denen Prozessen, speziell ausgerichtet auf die Textilproduktion die Vereinigungsfreiheit gilt. Zu den Ländern, in denen dies • Verantwortungsvoller Umgang mit Wasser, Abfall und nicht gewährleistet ist, zählen z. B. Kuba, Ägypten, China, Ressourcen Sudan und Libyen.21 Werden langfristig angelegte Entwicklungsziele angestrebt? Welche sozialen und ökologischen Standards sind Mindestvoraussetzungen? Die Förderung der sozialen und ökonomischen Entwicklung von Produzent*innen und Arbeiter*innen spielt bei beiden Baumwollstandard Ansätzen eine wichtige Rolle. Der Baumwollstandard und der Standard für Kleinproduzen- ten-Organisationen setzen folgende soziale und ökologische Baumwollstandard und Standard für Kleinproduzenten- Standards als Mindestanforderungen voraus: Organisationen: • Zahlung einer Fairtrade-Prämie für Entwicklungsprojekte • Förderung demokratischer Strukturen zur Stärkung der im sozialen oder ökonomischen Bereich Verhandlungsposition von Kleinbäuer*innen • Weiterbildung zu Themen wie Arbeitsrecht, Sicherheit am • Zahlung eines Mindestpreises, der die nachhaltigen Pro- Arbeitsplatz, Umgang mit Pestiziden und Umweltschutz duktionskosten deckt • Sozialleistungen für Arbeiter*innen der Baumwollbäuer*- • Faire Arbeitsbedingungen für Arbeiter*innen (u. a. Diskri- innen minierungsverbot, Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit, • Stetige Erhöhung der Löhne über den gesetzlichen Min- Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen, Zahlung destlohn bzw. den regionalen Durchschnitt hinaus von Mindest- oder Tariflöhnen, angemessene Arbeitszei- • Erarbeitung eines Entwicklungsplans zur Verbesserung ten) der sozialen und ökologischen Situation der Produzent*- • Sicherstellung der Arbeitssicherheit am Arbeitsplatz (u. a. innen und Arbeiter*innen Schulung der Mitarbeiter*innen, Schutzkleidung, sicherer • Programme für besonders benachteiligte Mitglieder und Umgang mit Chemikalien) Minderheiten • Verantwortungsvoller Umgang mit Pestiziden und Chemi- kalien (Training, Schutzkleidung) Textilstandard: • Verbot gefährlicher Substanzen • Zahlung eines existenzsichernden Lohns innerhalb von • Angemessener Umgang mit Ressourcen, Wasser, Energie maximal sechs Jahren und Abfall • Einbeziehung der Arbeiter*innen durch Teilnahme in • Verbot von gentechnisch veränderten Organismen verschiedenen Gremien zur Stärkung ihrer Verhandlungs- • Förderung der Biodiversität macht • Einrichtung von Beschwerdestellen für die Angestellten Eine Bio-Zertifizierung beim Anbau der Baumwolle ist keine • Weiterbildungsmaßnahmen, die die persönlichen und Voraussetzung, wird aber gefördert. fachlichen Fähigkeiten fördern • Unterstützung branchenweiter Lohninitiativen mit dem Textilstandard Ziel, Löhne in der Textilbranche langfristig anzuheben Zu den sozialen und ökologischen Mindestanforderungen • langfristige Lieferverträge mit Käufern (Vertragsab- des Textilstandards gehören: schlüsse müssen mindestens auf zwei Jahre festgelegt sein) • Stärkung der Arbeiter*innen durch mehr Partizipation (z. B. durch Einbeziehung der Beschäftigten bei den Kon- trollen, Weiterbildungen zu Arbeitsrecht und Verhand- lungstechniken) • Schulungen zu Themen wie Produktionstechniken, Sicher- heit am Arbeitsplatz, Arbeitsrecht, Fairtrade Prinzipien • Faire Arbeitsbedingungen (u. a. Diskriminierungsverbot, Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit, Vereinigungs- freiheit und Tarifverhandlungen, Zahlung eines existenz- sichernden Lohns, Bereitstellung von Sozialleistungen, angemessene Arbeitszeiten) 21 Gesamte Liste online erhältlich. Fokus faire und ökologische Kleidung 11
Wie wird kontrolliert? den (sog. „Cut-Make-Trim“). Im Kontrollsystem werden aber Werden regelmäßige und unabhängige Audits garantiert? auch Subunternehmen für Prozesse wie sticken, drucken, etc. aufgenommen. Produzenten-Organisationen und Händler, die sich nach den Fairtrade Standards zertifizieren lassen, werden regelmäßig Beim Ansatz der FWF handelt es sich nicht um ein Zertifizie- entsprechend des Drei-Jahres-Zertifizierungs-Zyklus von rungssystem, sondern um ein Monitoringsystem, bei dem die FLOCERT22 extern überprüft. Leistungen des gesamten Unternehmens überprüft werden und nicht einzelne Produkte oder Produktgruppen. Damit werden alle Akteure innerhalb der Textilkette, die an der Produktion oder dem Handel von Textilien beteiligt sind, Basis des Monitorings ist der Verhaltenskodex „Code of La- in regelmäßigen Abständen auf die Einhaltung der entspre- bour Practices“, zu dessen Umsetzung sich die Mitgliedsun- chenden Kriterien kontrolliert. ternehmen verpflichten. Kern der „Code of Labour Practices“ sind acht Arbeitsstandards, die sich wiederum von den ILO Nachdem die Erstkontrolle erfolgreich absolviert wurde, er- Kernarbeitsnormen und der UN-Deklaration der Menschen- hält die Produzenten-Organisation bzw. der Händler ein Zer- rechte ableiten. Kontrollen finden sowohl bei den Mitglieds tifikat, das für drei Jahre gültig ist. unternehmen als auch in den Produktionsstätten statt. In der Regel findet pro Zyklus eine weitere Kontrolle statt, Die FWF verfolgt den Ansatz, nicht nur in den Produktions- um die fortwährende Einhaltung der Kriterien zu überprü- stätten Verbesserungen zu erzielen, sondern auch die Han- fen. Im dritten Jahr der Zertifizierung wird ein sogenanntes delspraktiken der Textilunternehmen zu überprüfen und „Erneuerungs-Audit“ durchgeführt. Fällt diese Kontrolle gegebenenfalls anzupassen. Damit zielt die FWF darauf ab, positiv aus, wird das Zertifikat für den nächsten Drei-Jah- auch die Ursachen zu bekämpfen, die oftmals zu unangemes- res-Zyklus verlängert. senen Arbeitsbedingungen führen (z. B. exzessive Überstun- den aufgrund von schlechter Produktionsplanung). Je nach Größe oder wenn ein Betrieb aufgrund einer kom- plexen Organisationsstruktur als Betrieb „mit hohem Risiko“ eingestuft wird, können auch zwei Kontroll-Audits innerhalb Welche Teile der Lieferkette werden abgedeckt? von drei Jahren erfolgen. Unangekündigte Audits können zu- dem jederzeit stattfinden. Der Monitoring-Ansatz der Fair Wear Foundation richtet sich in erster Linie an Textilunternehmen und deren Zulie- ferer. Bei den Zulieferern handelt es sich um Betriebe bzw. Fair Wear Foundation Fabriken, in denen die Konfektionierung sowie Fertigstel- lung von Bekleidung, Schuhen, Accessoires, Heimtextilien Die Fair Wear Foundation (FWF) ist und Lederprodukten stattfindet. Die Zielgruppe sind hier die eine unabhängige Non-Profit-Organi- Mitarbeiter*innen und Arbeiter*innen in den Unternehmen sation, die seit 1999 von Gewerkschaf- bzw. Fabriken. ten, NRO’s, Handelsunternehmen sowie Herstellerverbänden getragen Subunternehmen der Zulieferer sowie Heimarbeiter*innen wird. Entsprechend des Multistake- werden ebenfalls in das Monitoring mit einbezogen. Sub- holder-Ansatzes der FWF sind alle ge- unternehmer können beispielsweise Fabriken sein, in denen nannten Interessensgruppen im Vor- Zwischenschritte der Textilproduktion wie das Nähen, Besti- stand vertreten und haben dadurch cken, Siebdruck, Bügeln oder Verpacken der Produkte durch- die Möglichkeit, sich bei den finanzi- geführt wird. ellen und operativen Entscheidungsprozessen einzubringen. Die FWF verlangt von ihren Mitgliedern, dass sie alle Pro- duktionsstätten und deren Subunternehmer in regelmäßi- Mitglieder der FWF sind über 80 Textilunternehmen23, die gen Abständen kontrollieren. Das gilt auch, wenn der Zukauf etwa 120 Marken repräsentieren. Die FWF ist in elf Produk- von „Zwischenprodukten“ über weitere Agenten und Zwi- tionsländern innerhalb von Europa, Afrika und Asien aktiv. schenhändler erfolgt. Dazu zählen: Bulgarien, Rumänien, Mazedonien, Türkei, Tu- nesien, Bangladesch, Indien, Indonesien, China, Myanmar und Vietnam. 22 FLOCERT ist die unabhängige Zertifizierungs-Organisation von Fairtrade Das Ziel der FWF ist, die Arbeitsbedingungen von Beschäf- International. tigten in der Textilindustrie weltweit zu verbessern. Die FWF 23 Mitglied bei der FWF können aktuell nur Textilunternehmen aus Europa bezieht sich mit ihrer Arbeit größtenteils auf Betriebe, in de- werden. 50 % der Produktion muss in Ländern stattfinden, in denen die FWF nen die Textilien zugeschnitten, genäht und getrimmt wer- aktiv ist. 12 Fokus faire und ökologische Kleidung
Die Produktionsschritte Baumwollanbau, Entkörnung, Spin- und deren Zulieferern mit lokalen Gewerkschaften nen, Weben und Färben, die der Konfektionierung von Tex- • Schrittweise Erhöhung der Bezahlung in Richtung eines tilprodukten vorausgehen, werden über den Ansatz der FWF existenzsichernden Lohns nicht abgedeckt. • Unterstützungsangebot für die Umsetzung des „Code of Labour Practices“ unter Berücksichtigung länderspezifi- scher Herausforderungen Welche sozialen und ökologischen Standards • Durchführung von Pilotprojekten, Trainings und Koope- sind Mindestvoraussetzungen? rationen u. a. mit lokalen Akteuren, um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie vor- Mitglieder der FWF müssen innerhalb von drei Jahren einen anzutreiben bestimmten Teil ihrer Zulieferbetriebe und weiterer Subun- ternehmen auf die Umsetzung der Standards des „Code of Labour Practices“ überprüfen lassen. Wie wird kontrolliert? Werden regelmäßige und unabhängige Audits garantiert? Zum „Code of Labour Practices“ gehören folgende Krite- rien: Nach der Unterzeichnung des „Code of Labour Practices“ • Gute Arbeitsbedingungen (u. a. Begrenzung der Arbeits- ist ein Textilunternehmen offizielles Mitglied der FWF. Das zeit auf max. 48 Stunden pro Woche, Vorgaben für ange- Mitgliedsunternehmen ist verpflichtet, die Mitgliedschaft messene Lieferzeiten zwecks Vermeidung weiterer Über- zu kommunizieren. Das FWF-Logo darf für Kommunikati- stunden, regelmäßige Pausen) onsmaßnahmen genutzt, allerdings noch nicht am Produkt • Freie Wahl des Arbeitsplatzes, Verbot von Zwangsarbeit angebracht werden. • Keine ausbeuterische Kinderarbeit • Keine Diskriminierung bei der Beschäftigung Der nächste Schritt ist die Erstellung eines Arbeitsplans, in • Rechtsverbindlicher Arbeitsvertrag dem es um die Pläne des Unternehmens hinsichtlich der zu- • Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen unter besonde- künftigen Umsetzung des „Code of Labour Practices“ geht. rer Berücksichtigung der Risiken innerhalb der Textilin- dustrie Der Arbeitsplan stellt die Basis für den „Brand Performance • Versammlungsfreiheit und das Recht auf Tarifverhand- Check“ dar, den die FWF nach Ablauf des ersten Geschäfts- lungen jahres (nach Beginn der Mitgliedschaft) bei dem Textilun- • Zahlung eines existenzsichernden Lohns ternehmen durchführt. Bei dem „Brand Performance Check“ wird überprüft, inwieweit das Mitglied den „Code of Labour Wichtig beim Ansatz der FWF ist vor allem die Verantwor- Practices“ bereits innerhalb des eigenen Unternehmens so- tung der Mitgliedsunternehmen hinsichtlich ihres Einflus- wie in den Zuliefererbetrieben umgesetzt hat. Der „Brand ses auf die Arbeitsbedingungen in den Produktionsstätten. Performance Check“ findet jährlich statt und wird von einem Daher wird bei den Kontrollen der Mitglieder insbesondere Kontroll-Team der FWF durchgeführt. darauf geachtet, wie die internen Systeme und Prozesse (z. B. Einkauf, Produktionsplanung, Preisverhandlungen) sich auf Die Zuliefererbetriebe und Subunternehmer des FWF Mit- die Arbeitsbedingungen in den Produktionsstätten auswir- glieds werden mindestens alle drei Jahre überprüft, entweder ken. durch ein FWF Kontroll-Team, durch eine andere Kontroll- stelle oder durch das Mitglied selbst24. Bei mindestens 10 % Ökologische Kriterien stehen bei der FWF nicht im Fokus des Produktionsvolumens werden die Kontrollen im Rahmen und werden bei den Kontrollen deshalb nicht berücksichtigt. von Verifizierungs-Audits von FWF Kontroll-Teams durch- geführt. Die Zeit zwischen den Kontrollen muss für die Ar- beit an den Maßnahmeplänen für Verbesserungen genutzt Werden langfristig angelegte Entwicklungsziele angestrebt? werden. Der „Code of Labour Practices“ beinhaltet folgende Kriteri- Der Umfang der Kontrollen bei den Zuliefererbetrieben ist en, die auf eine langfristige Entwicklung abzielen: gestaffelt: Mindestens 40 % des Produktionsvolumens des Mitgliedsunternehmens müssen im ersten Jahr nach Beitritt • Schulungen für Management und Mitarbeiter*innen in kontrolliert werden, 60 % im zweiten. Ziel ist, nach drei Jah- verschiedenen Bereichen (u. a. Arbeitsrecht, Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz, Menschrechte) • Schaffung unabhängiger Beschwerdestellen für Mitarbei- ter*innen mithilfe einer engen Zusammenarbeit mit loka- 24 Kontrollen, die von anderen Kontrollstellen oder vom Mitglied selbst len Organisationen in den Produktionsländern durchgeführt werden, müssen bestimmte Vorgaben seitens der FWF er- • Förderung der Zusammenarbeit von Textilunternehmen füllen. Fokus faire und ökologische Kleidung 13
ren das gesamte Produktionsvolumen im Monitoringsystem World Fair Trade Organization integriert zu haben. In einigen Fällen gibt es aber Ausnah- meregelungen25. Um den „Leader“-Status (höchste Kategorie Die World Fair Trade Organization von insgesamt vier Kategorien26) zu erhalten, müssen Mit- (WFTO) ist die internationale Dachor- glieder mindestens 90 % ihres Produktionsvolumens durch ganisation von über 400 Fair-Han- das Monitoring abdecken. dels-Organisationen in über 70 Ländern. Ziel der WFTO ist die Unter- Zulieferbetriebe mit Sitz in einem Land, das von der FWF stützung von Kleinproduzent*innen als „low risk country“ eingestuft ist (= alle Länder in der EU und die Verbesserung ihrer Lebensbe- mit Ausnahme von Bulgarien und Rumänien), müssen nicht dingungen. Mitglieder sind Produzen- überprüft werden. Hier sind aber jährliche Besuche vorge- tengruppen und -netzwerke, Vermark- schrieben. tungsorganisationen sowie Fair-Handels-Importeure und NRO‘s, die sich zu 100 % dem Fairen Handel verschrieben Für die Umsetzung der Kriterien des „Code of Labour haben. Practices“ gibt es eine Bewertung anhand von Punkten (null bis maximal acht Punkte). Neben den zuvor genannten Vor- Durch die heterogene Mitgliederstruktur wird die gesamte gaben für die Monitoring-Kontrollen bei den Zuliefererbe- Lieferkette der Produkte abgedeckt – von den Produzent*in- trieben müssen die Mitglieder eine bestimmte Mindestan- nen bis zu den Konsument*innen. Bei den Produzentengrup- zahl von Punkten erreichen. Hierbei gibt es unterschiedliche pen handelt es sich überwiegend um Organisationen, die Anforderungen in Abhängigkeit von Dauer und Kategorie Handwerksprodukte herstellen. der Mitgliedschaft. Beispielsweise müssen Mitglieder der Kategorie „Good“ im ersten Jahr mindestens 30 Punkte und Um die Einhaltung der Fair-Handels-Kriterien durch ihre im dritten Jahr mindestens 50 erreichen. „Leader“ müssen Mitglieder zu überprüfen, hat die WFTO 2013 das WFTO- von Beginn der Mitgliedschaft an mindestens 75 Punkte er- Garantie-System neu eingeführt. reichen. Die maximale Punktzahl, die ein Mitglied erreichen kann, wird von der FWF entsprechend seiner Eigenschaften Dabei werden die Mitglieder durch das „Membership und individuell berechnet (in der Regel liegt die maximale Punkt- Monitoring System“ der WFTO überprüft. Bei diesen Kont- zahl bei 100 bis 115 Punkten). rollen, die auf Basis der zehn WFTO-Prinzipien27 durchge- führt werden, wird die gesamte Organisation des Mitglieds Ausschließlich Mitglieder mit dem „Leader“-Status dürfen und seine Arbeitsweise betrachtet und nicht einzelne Pro- das FWF-Logo an ihren Produkten anbringen bzw. ihr Sorti- dukte oder Produktgruppen. Aus diesem Grund gibt es auch ment entsprechend kennzeichnen. Alle anderen dürfen das keine produktspezifischen Standards, z. B. für Textilien. FWF-Logo nur auf ihrer Website und in ihrer Außendarstel- Beim WFTO-Garantie-System handelt es sich nicht um ein lung kommunizieren. Zertifizierungssystem, weshalb das „WFTO-Label“ auch kein Siegel ist. Da die Mitgliedschaft in der FWF keine Zertifizierung im ei- gentlichen Sinne ist, handelt es sich beim FWF-Logo nicht um ein Siegel, sondern ein Zeichen der Mitgliedschaft. Welche Teile der Lieferkette werden abgedeckt? Der Ansatz der WFTO und damit die Einhaltung des „WFTO Fair Trade Standards“ bezieht sich auf das gesamte Unter- nehmen des Mitglieds sowie dessen Zulieferer bis auf die Ebene der Produzent*innen. Das WFTO-Mitglied muss also sicherstellen, dass der „WFTO Fair Trade Standard“ sowohl bei den eigenen Mitarbeiter*in- nen im Unternehmen umgesetzt wird als auch bei den Pro- duzent*innen der Zulieferer, von denen sie die fairen Pro- 25 Die genaue Aufteilung und Voraussetzungen für die Monitoring-Pflichten dukte beziehen. finden sich im Dokument „Brand Performance Check Guide 2018“, S. 20-25. Unter Mitarbeiter*innen werden neben den Festangestellten 26 Je nach Erreichen der Ziele in Bezug auf die Umsetzung der FWF Standards auch Arbeiter*innen, Saison- oder Zeitarbeiter*innen ver- sowie des Monitorings der Zulieferer wird ein FWF Mitglied einer der folgen- standen. den Kategorien zugeordnet: „Führend“ (=Leader); „Gut“ (=Good), „Verbes- serungen notwendig“ (= Needs Improvement“) und „Suspendiert“ (= Sus Zulieferer, die ebenfalls WFTO-Mitglied sind oder durch ein pended). anderes von der WFTO anerkanntes System überprüft sind, 27 Siehe hierzu: https://wfto.com/fair-trade/10-principles-fair-trade müssen nicht erneut kontrolliert werden. Von der WFTO an- 14 Fokus faire und ökologische Kleidung
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