Forschungs- und Innovationspolitik der Länder - Bundesbericht Forschung und Innovation 2020
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2 Inhaltsverzeichnis Einführung 5 Baden-Württemberg 6 Das Wissenschaftssystem in Baden-Württemberg .......................................................................................................................... 6 Forschungs- und Technologieförderung ............................................................................................................................................ 7 Cluster- und Netzwerkförderung ......................................................................................................................................................... 8 Technologietransfer und Gründungsförderung ................................................................................................................................ 9 Internationale Zusammenarbeit (einschließlich EU) ....................................................................................................................... 9 Freistaat Bayern 11 Das Wissenschaftssystem in Bayern ..................................................................................................................................................11 Forschungs- und Technologieförderung ..........................................................................................................................................12 Cluster- und Netzwerkförderung .......................................................................................................................................................13 Technologietransfer und Gründungsförderung ..............................................................................................................................13 Internationale Zusammenarbeit (einschließlich EU) .....................................................................................................................15 Berlin 16 Das Wissenschaftssystem in Berlin ....................................................................................................................................................16 Forschungs- und Technologieförderung ..........................................................................................................................................17 Cluster- und Netzwerkförderung .......................................................................................................................................................18 Technologietransfer und Gründungsförderung ..............................................................................................................................18 Internationale Zusammenarbeit (einschließlich EU) .....................................................................................................................19 Brandenburg 21 Das Wissenschaftssystem in Brandenburg .......................................................................................................................................21 Forschungs- und Technologieförderung ..........................................................................................................................................22 Cluster- und Netzwerkförderung .......................................................................................................................................................23 Technologietransfer und Gründungsförderung ..............................................................................................................................23 Internationale Zusammenarbeit (einschließlich EU) .....................................................................................................................24 Freie Hansestadt Bremen 26 Das Wissenschaftssystem in Bremen ................................................................................................................................................26 Forschungs- und Technologieförderung ..........................................................................................................................................27 Cluster- und Netzwerkförderung .......................................................................................................................................................28 Technologietransfer und Gründungsförderung ..............................................................................................................................28 Internationale Zusammenarbeit (einschließlich EU) .....................................................................................................................29
BUNDESBERICHT FORSCHUNG UND INNOVATION 2020 3 Freie und Hansestadt Hamburg 30 Das Wissenschaftssystem in Hamburg .............................................................................................................................................30 Forschungs- und Technologieförderung ..........................................................................................................................................30 Cluster- und Netzwerkförderung .......................................................................................................................................................32 Technologietransfer und Gründungsförderung ..............................................................................................................................33 Internationale Zusammenarbeit (einschließlich EU) .....................................................................................................................33 Hessen 35 Das Wissenschaftssystem in Hessen .................................................................................................................................................35 Forschungs- und Technologieförderung ..........................................................................................................................................37 Cluster- und Netzwerkförderung .......................................................................................................................................................37 Technologietransfer und Gründungsförderung ..............................................................................................................................37 Internationale Zusammenarbeit (einschließlich EU) .....................................................................................................................38 Mecklenburg-Vorpommern 40 Das Wissenschaftssystem in Mecklenburg-Vorpommern ............................................................................................................40 Forschungs- und Technologieförderung ..........................................................................................................................................42 Cluster- und Netzwerkförderung .......................................................................................................................................................42 Technologietransfer und Gründungsförderung ..............................................................................................................................43 Internationale Zusammenarbeit (einschließlich EU) .....................................................................................................................43 Niedersachsen 45 Das Wissenschaftssystem in Niedersachsen ....................................................................................................................................45 Forschungs- und Technologieförderung ..........................................................................................................................................47 Cluster- und Netzwerkförderung .......................................................................................................................................................48 Technologietransfer und Gründungsförderung ..............................................................................................................................48 Internationale Zusammenarbeit (einschließlich EU) .....................................................................................................................48 Nordrhein-Westfalen 49 Das Wissenschaftssystem in Nordrhein-Westfalen .......................................................................................................................49 Forschungs- und Technologieförderung ..........................................................................................................................................49 Cluster- und Netzwerkförderung .......................................................................................................................................................51 Technologietransfer und Gründungsförderung ..............................................................................................................................51 Internationale Zusammenarbeit (einschließlich EU) .....................................................................................................................52 Rheinland-Pfalz 53 Das Wissenschaftssystem in Rheinland-Pfalz .................................................................................................................................53 Forschungs- und Technologieförderung ..........................................................................................................................................55 Cluster- und Netzwerkförderung .......................................................................................................................................................55 Technologietransfer und Gründungsförderung ..............................................................................................................................56 Internationale Zusammenarbeit (einschließlich EU) .....................................................................................................................57
INHALTSVERZEICHNIS 4 Saarland 58 Das Wissenschaftssystem im Saarland .............................................................................................................................................58 Forschungs- und Technologieförderung ..........................................................................................................................................59 Cluster- und Netzwerkförderung .......................................................................................................................................................60 Technologietransfer und Gründungsförderung ..............................................................................................................................60 Internationale Zusammenarbeit (einschließlich EU) .....................................................................................................................61 Freistaat Sachsen 63 Das Wissenschaftssystem in Sachsen ................................................................................................................................................63 Forschungs- und Technologieförderung ..........................................................................................................................................64 Cluster- und Netzwerkförderung .......................................................................................................................................................65 Technologietransfer und Gründungsförderung ..............................................................................................................................66 Internationale Zusammenarbeit (einschließlich EU) .....................................................................................................................66 Sachsen-Anhalt 68 Das Wissenschaftssystem in Sachsen-Anhalt ..................................................................................................................................68 Forschungs- und Technologieförderung ..........................................................................................................................................69 Cluster- und Netzwerkförderung .......................................................................................................................................................70 Technologietransfer und Gründungsförderung ..............................................................................................................................71 Internationale Zusammenarbeit (einschließlich EU) .....................................................................................................................71 Schleswig-Holstein 73 Das Wissenschaftssystem in Schleswig-Holstein ...........................................................................................................................73 Forschungs- und Technologieförderung ..........................................................................................................................................75 Cluster- und Netzwerkförderung .......................................................................................................................................................75 Technologietransfer und Gründungsförderung ..............................................................................................................................76 Internationale Zusammenarbeit (einschließlich EU) .....................................................................................................................77 Freistaat Thüringen 78 Das Wissenschaftssystem in Thüringen ............................................................................................................................................78 Forschungs- und Technologieförderung ...........................................................................................................................................79 Cluster- und Netzwerkförderung .......................................................................................................................................................80 Technologietransfer und Gründungsförderung ..............................................................................................................................81 Internationale Zusammenarbeit (einschließlich EU) .....................................................................................................................82 Impressum 83
BUNDESBERICHT FORSCHUNG UND INNOVATION 2020 5 Einführung Neben den Aktivitäten der Bundesregierung führen die Länder eine Vielzahl von landesspezifischen forschungs-, technologie- und innovationspolitischen Fördermaßnahmen durch. Die Länder stellen aufgrund der Hoheit über die Landespolitik Die Ziele und Schwerpunkte der Forschungs-, Technologie- im Bundesbericht Forschung und Innovation (BuFI) 2020 und Innovationspolitik der Länder sind im Hauptband des ihre Forschungs-, Technologie- und Innovationspolitik in Bundesberichts Forschung und Innovation 2020 aufgeführt Eigenverantwortung dar. Im Interesse der Einheitlichkeit (siehe auch Hauptband – IV 3 Die Forschungs- und Innova und der daraus resultierenden besseren Übersichtlichkeit tionspolitik der Länder im Porträt). Ergänzende Informationen sowie Vergleichbarkeit sind die Beiträge folgendermaßen zu den Ländern können auf der BuFI-Website abgerufen gegliedert: werden (siehe auch Online-Darstellung der Länder). 1. Das Wissenschaftssystem 2. Forschungs- und Technologieförderung 3. Cluster- und Netzwerkförderung 4. Technologietransfer und Gründungsförderung 5. Internationale Zusammenarbeit (einschließlich EU)
BADEN-WÜRTTEMBERG 6 Baden-Württemberg Das Wissenschaftssystem das Joint Research Center Karlsruhe, eine Einrichtung der in Baden-Württemberg EU-Kommission. Baden-Württemberg zählt mit über 200 Hochschulen, Ein weiterer bedeutender Innovationsakteur im Land ist die außeruniversitären und wirtschaftsnahen Forschungs Baden-Württemberg Stiftung, die gemeinnützige und inno- einrichtungen zu den hochschulreichsten und forschungs vative Projekte fördert und damit einen wichtigen Beitrag intensivsten Regionen Europas. Mit neun Universitäten, zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Landes leistet. sechs pädagogischen Hochschulen, 23 staatlichen Hoch- schulen für Angewandte Wissenschaften (HAW), der Dualen Kennzeichen der Forschungspolitik im Hochschulbereich Hochschule Baden-Württemberg mit neun Standorten, sind eine gezielte Profilbildung, die Schaffung von Freiräumen acht Kunst- und Musikhochschulen und je einer Akademie für wissenschaftliche Kreativität, die regionale, nationale für Film, darstellende Kunst und Pop verfügt das Land und internationale Vernetzung der Hochschulen und außer über eine vielfältige Hochschullandschaft. Mit den Universi- universitären Forschungseinrichtungen, Angebote zur täten Heidelberg, Konstanz, Tübingen und dem Karlsruher Verbesserung z. B. der Ausstattung von Forschungseinrich- Institut für Technologie (KIT) befinden sich vier der bundes tungen oder der spezifischen Bedingungen für Frauen in weit insgesamt elf Exzellenzuniversitäten bzw. -universi der Wissenschaft sowie eine sorgfältige Berufungspolitik. tätsverbünde in Baden-Württemberg, ebenso zwölf der Dabei ist die wissenschaftliche Qualität stets entscheidendes 57 Exzellenzcluster der Exzellenzstrategie des Bundes und Förderkriterium. der Länder. Baden-Württemberg investiert rund 5,6 % des Brutto Zudem haben nationale und internationale Großforschungs- inlandsprodukts (27,9 Mrd. Euro) in Forschung und Ent- zentren wie das European Molecular Biology Laboratory wicklung (FuE). Damit verfügt das Land über die höchste und das Deutsche Krebsforschungszentrum Heidelberg sowie FuE-Intensität aller Bundesländer. Fast 84 % der FuE- eine Vielzahl weiterer namhafter Forschungseinrichtungen Tätigkeit entfallen auf die Wirtschaft, rund 9 % auf die hier ihr Zuhause: 13 Einrichtungen der Max-Planck-Gesell- Hochschulen, rund 7 % auf außeruniversitäre Forschungs- schaft, 13 Institute der Fraunhofer-Gesellschaft sowie sieben einrichtungen (2017). Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft. Das Land unterstützt gezielt exzellente Nachwuchswissen- Die Palette wird ergänzt durch die Heidelberger Akademie der schaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler – von der Wissenschaften, acht Institute des Deutschen Zentrums für Promotion über die Postdoktorandenzeit bis zur Habilitation. Luft- und Raumfahrt an drei Standorten sowie 13 wirtschafts- nahe Institute der Innovationsallianz Baden-Württemberg Zur gezielten Qualifizierung des wissenschaftlichen Nach- und weitere außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, z. B. wuchses gibt es vielfältige Unterstützungsangebote: u. a. das Helmholtz-Institut Ulm. Graduiertenschulen, strukturierte Promotionskollegs und Promotionsstipendien. Zudem existieren mit verlässlichen Abgerundet wird die hiesige Forschungslandschaft durch Tenure-Track-Regelungen für Juniorprofessuren hoch mehrere Forschungseinrichtungen in den Geistes- und attraktive Karrierewege. Sozialwissenschaften, zwei in Karlsruhe angesiedelte Ressort forschungseinrichtungen des Bundes, das Max Rubner- Institut (Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel) und die Bundesanstalt für Wasserbau, sowie
BUNDESBERICHT FORSCHUNG UND INNOVATION 2020 7 Forschungs- und Technologieförderung Hierzu fördert die Landesregierung regionale Digital Hubs als Zentren für digitale Innovation und Transformation. Die Forschungsförderung zielt darauf ab, ein ausgewogenes Weiterhin werden regionale KI-Labs gefördert, mit denen Verhältnis von Grundlagenforschung, anwendungsorien- die Anwendung von Künstlicher Intelligenz auch in der tierter und wirtschaftsnaher Forschung sicherzustellen und Fläche des Landes vorangebracht werden soll. Mit der Digitali gleichzeitig Spitzenforschung mit internationaler Strahl- sierungsprämie wiederum werden kleinere und mittlere kraft gezielt zu fördern. Eckpfeiler sind die Förderung eines Unternehmen bei konkreten Digitalisierungsvorhaben unter- breiten Themenspektrums mit hoher Qualität, Wettbewerb stützt. Darüber hinaus werden mit dem Business Innovation und wissenschaftliche Exzellenz sowie Qualitäts- und Engineering Center am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirt- Erfolgskontrolle durch unabhängige externe Begutachtung schaft und Organisation IAO in Stuttgart Unternehmen und Evaluation. Die Innovationsförderung des Landes zielt bei der Entwicklung von neuen digitalen Geschäftsmodellen darauf ab, dass Forschungsergebnisse auch möglichst rasch unterstützt. zu zusätzlicher wirtschaftlicher Wertschöpfung führen. Auch in den anderen Technologiefeldern setzt die Landes Zukunftsfelder, die große Wachstumspotenziale im Land regierung mit themenspezifischen Programmen, der erwarten lassen, sind insbesondere: Förderung des Aufbaus und Betriebs von Forschungs- bzw. Kompetenzzentren und Landesagenturen und ∙∙ nachhaltige Mobilität, der Förderung einzelner Projekte gezielt Akzente, u. a.: ∙∙ Umwelttechnologien, erneuerbare Energien ∙∙ Energieforschung, z. B. Energy Lab 2.0 am Karlsruher und Ressourceneffizienz, Institut für Technologie (KIT), ∙∙ Gesundheit und Pflege, ∙∙ Elektromobilität, z. B. in der Fraunhofer-Projektgruppe Neue Antriebe NAS und am Fraunhofer Anwendungs ∙∙ Informations- und Kommunikationstechnologien, zentrum KEIM, Landesinitiative Elektromobilität III, Green IT und intelligente Produkte, ∙∙ Leichtbau, z. B. Forschungscampus der Universität ∙∙ Digitalisierung, Industrie 4.0, Künstliche Intelligenz (KI), Stuttgart ARENA2036 – Active Research Environment biointelligente Systeme und Quantentechnologien. for the Next Generation of Automobiles, Eine wesentliche Maßnahme der Digitalisierungsstrategie ∙∙ Gesundheitsforschung, z. B. Beteiligung des Landes an des Landes ist das Cyber Valley. Gemeinsam mit exzellenten allen sechs Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung, Wissenschaftseinrichtungen (Universitäten Stuttgart und anwendungsnahe Forschung durch Institute der Inno- Tübingen, Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme) und vationsallianz Baden-Württemberg und der Fraunhofer- Global Playern aus verschiedenen Industriebranchen ist ein Gesellschaft, weltweit führendes Forschungs- und Entwicklungszentrum auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz entstanden. ∙∙ Maßnahmenpaket zur Förderung von wirtschaftsnaher Im Verbund Cyber Valley wurden neue Professuren und Forschung im Themenfeld Künstliche Intelligenz, z. B. im Forschungsgruppen eingerichtet sowie Strukturen für die Bereich Mikroelektronik und Robotik, Ausbildung hoch qualifizierter Nachwuchswissenschaft- lerinnen und -wissenschaftler entwickelt. Darüber hinaus ∙∙ Industrie 4.0, z. B. Einrichtung der Allianz Industrie 4.0 entstehen neue Modelle der Zusammenarbeit zwischen Baden-Württemberg, das Applikationszentrum Indus Wissenschaft und Wirtschaft, um ein befruchtendes System trie 4.0 am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und für Gründungsaktivitäten und den Technologietransfer im Automatisierung IPA, der Stuttgarter Technologie- und Bereich der Künstlichen Intelligenz zu schaffen. Innovationscampus S-TEC, das Robert-Bosch-Zentrum für Leistungselektronik, in dem sich die Bosch-Gruppe, die Die Digitalisierung der Wirtschaft bildet einen weiteren HAW Reutlingen und die Universität Stuttgart zusammen- Schwerpunkt der Digitalisierungsstrategie. Mit der Initiative geschlossen haben. Wirtschaft 4.0 werden Maßnahmen angestoßen und umge- setzt, um das Land und seine Wirtschaft voranzubringen.
BADEN-WÜRTTEMBERG 8 Zur Unterstützung der Kooperation von Wissenschaft, Wirt- ∙∙ Förderung von Clusterinitiativen, landesweiten Netzwerken schaft und Gesellschaft werden u. a. sogenannte Reallabore und Landesagenturen. gefördert, etwa zur Begleitung der Sanierung von Stadtteilen oder zur Einführung neuer Mobilitäts- und Energiesysteme. Zentrale forschungs- und technologiepolitische Instrumente zur Förderung der Wissenschaft sind der Struktur- und Inno Die Maßnahmen zur Vernetzung von Wissenschaft und Un- vationsfonds für die Forschung (SI-BW), mit dem die Hoch- ternehmen fokussieren insbesondere folgende Zielgruppen schulen in die Lage versetzt werden, Spitzenberufungen zu bzw. Förderangebote: realisieren und Abwanderungen aus Schlüsselpositionen zu verhindern. ∙∙ Förderung von Forschungsverbünden aus Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen, wie z. B. drei Leistungszentren in Freiburg (Nachhaltigkeit), Karlsruhe (zukünftige Mobilitätssysteme) und Stuttgart (Mass Perso- Cluster- und Netzwerkförderung nalization), zusammen mit der Fraunhofer-Gesellschaft, oder sogenannte Industry-on-Campus-Vorhaben (z. B. Folgende Landesagenturen bzw. Landesgesellschaften das Tech-Center a-drive der Universität Ulm, des KIT, des fungieren als zentrale Anlauf- und Beratungsstelle für Forschungszentrums Informatik und der Daimler AG alle Belange rund um die betreffenden fachlichen oder das Boehringer Ingelheim Ulm University Biocenter), Schwerpunkte: ∙∙ Förderung von zwei Regionalen Innovationszentren an der ∙∙ BIOPRO Baden-Württemberg GmbH Hochschule Aalen (Zentrum für Nachhaltigkeit) und der ∙∙ MFG Medien- und Filmgesellschaft Hochschule Offenburg (Regionales Innovationszentrum Baden-Württemberg mbH für Energietechnik), beides kofinanziert durch Mittel des ∙∙ Landesagentur für neue Mobilitätslösungen und Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), Automotive Baden-Württemberg e-mobil BW GmbH ∙∙ Umwelttechnik BW GmbH ∙∙ Etablierung des Förderprogramms Innovation Challenge ∙∙ Landesagentur Leichtbau BW GmbH zur schnelleren Umsetzung von Kooperationsvorhaben zwischen Hochschulen und Unternehmen, Anders als bei regionalen Clusterinitiativen und landesweiten Netzwerken liegen die Aufgaben der Landesagenturen schwer- ∙∙ Innovationsgutscheine für KMU (u. a. mit Hightech- punktmäßig in den Bereichen Information, Sensibilisierung Komponente für Start-ups, Digitalisierung und Mobilität), und Umsetzung fachpolitischer Ziele. Innovationscoachings, Die Landesregierung unterstützt die (Weiter-)Entwicklung ∙∙ Aktionsprogramm Künstliche Intelligenz für den Mittel von regional, national sowie international sichtbaren Cluster stand, z. B. Innovationswettbewerb KI für KMU, Förder- initiativen und landesweiten Netzwerken. Eine wichtige aufruf für regionale KI-Labs und Machbarkeitsstudie für Maßnahme ist hierbei die Errichtung der ClusterAgentur BW, Innovationspark KI, deren Ziel es ist, die Clustermanagements so zu unterstützen, dass sie zukünftig ihren Mitgliedern noch bedarfsgerechtere ∙∙ Technologietransfermanagerinnen und -manager bei Services anbieten können. Kammern und Wirtschaftsförderungseinrichtungen, ∙∙ Schwerpunkte der Förderung der HAW-Forschung: struk- turbildende Maßnahmen wie z. B. das Geräteprogramm zur Verbesserung der Forschungsinfrastruktur an den HAW oder das Mittelbauprogramm zur Finanzierung von Mitarbeiterstellen in forschungsaktiven Forschungs gruppen; Weiterhin spezifische Programme zum Aufbau regionaler Kooperationsstrukturen, z. B. durch die För derung von sechs Zentren für angewandte Forschung (EFRE-Kofinanzierung),
BUNDESBERICHT FORSCHUNG UND INNOVATION 2020 9 Im Land bestehen zahlreiche unternehmensgetriebene Dazu kommen weitere gründungspezifische Förderangebote Netzwerke und Clusterinitiativen, die die wesentlichen wie z. B. Mikrofinanzierungsangebote und Darlehenspro- Akteure regional und landesweit vernetzen. Hierzu zählen gramme über Bürgschaften und Beteiligungen sowie die insbesondere: Bereitstellung von Wagniskapital und Innovationsförder- programme. ∙∙ Technologiecluster microTEC Südwest ∙∙ Spitzencluster BioRN, Innovation Lab GmbH Mit der im Juli 2017 gestarteten Kampagne Start-up BW ∙∙ Forum Organic Electronics und Elektromobilität SüdWest bündelt die Landesregierung ihre Fördermaßnahmen speziell ∙∙ Forum Luft- und Raumfahrt Baden-Württemberg für technologieorientierte Start-ups und ergreift Maßnah- ∙∙ Cyberforum Karlsruhe, Teil des länderübergreifenden men, die die Start-ups noch gezielter stärken. Bestehende Software-Clusters und neue Maßnahmen zur Gründungsqualifizierung und ∙∙ Virtual Dimension Center Fellbach Geschäftsmodellentwicklung adressieren u. a. die Förderung ∙∙ Technology Mountains von Hightech-Start-up-Beratungen, die Unterstützung in- ∙∙ BioLAGO – the health network novativer Produkt- und Prozessentwicklungen, die Einfüh- ∙∙ Allianz Faserbasierte Werkstoffe Baden-Württemberg rung eines neuen Finanzierungsinstruments für die unter- nehmerische Frühphase (Start-up BW Pre-Seed) sowie die Durch die gezielte Unterstützung hat Baden-Württemberg Förderung von Inkubatoren- und Accelerator-Programmen. die größte Anzahl Clusterinitiativen und landesweiter Landesweite Unternehmensplanspiele und Wettbewerbe Netzwerke in Deutschland, die mit dem europäischen (Elevator-Pitch BW, CyberOne Hightech Award) runden das Gold Label Cluster Exzellenz ausgezeichnet sind. Mit der Spektrum ab. ClusterAgentur BW, dem Förderprogramm zur Internatio nalisierung von Clustern und Netzwerken, der Clusterdaten Dazu kommen neue Förderformate, wie z. B. die Innovation bank und neuen Veranstaltungsformaten wie der bundes Challenge, die die kooperative Forschung zwischen Hoch- weiten Clusterwoche bestehen bewährte Instrumente schulen und Unternehmen in einem schnellen Verfahren zur Unterstützung von Vernetzung, Kooperation sowie zur ermöglicht, oder der Wettbewerb Mobilitätskonzepte für den weiteren Professionalisierung der Clusterinitiativen. emissionsfreien Campus, in dem sowohl die Erforschung als auch die Erprobung von zukunftsorientierten Mobilitätskon- zepten und Geschäftsmodellen auf dem Campus und unter Einbeziehung der relevanten Stakeholder gefördert wird. Technologietransfer und Gründungsförderung Mit über 600 Steinbeis-Transferzentren gibt es im ganzen Internationale Zusammenarbeit Land ein einmaliges Angebot für Technologietransfer, das (einschließlich EU) vor allem auf KMU ausgerichtet ist. Die Technologielizenz- büro GmbH der Hochschulen bietet als leistungsfähige Internationale Kooperationen der Hochschulen und For- Patent- und Verwertungsagentur maßgeschneiderte Services schungseinrichtungen bestehen mit zahlreichen Partnern im Erfindungs- und Patentmanagement. insbesondere aus Europa, den USA, Asien (China, Japan, Malaysia), Israel, Lateinamerika (Mexiko, Chile, Brasilien) Mit dem jährlich ausgeschriebenen Förderprogramm und Australien. An den Hochschulen des Landes beträgt der Junge Innovatoren (Förderhöhe pro Runde insgesamt rund Anteil ausländischer Studentinnen und Studenten 13,85 % 1,3 Mio. Euro) werden innovative Ausgründungen aus der (Wintersemester 2018/2019). Wissenschaft unterstützt. Das 2016 ausgeschriebene Förder- programm Gründerkultur in Studium und Lehre und das 2018 ausgeschriebene Folgeprogramm Gründungskultur trägt zur Etablierung einer positiven Gründungskultur an den Hochschulen bei. Insgesamt werden in beiden Förderlinien 23 Vorhaben mit rund 15 Mio. Euro gefördert.
BADEN-WÜRTTEMBERG 10 Baden-Württemberg International (bw-i), das Kompetenz- Baden-Württemberg beteiligt sich an der Vanguard-Initiative zentrum des Landes Baden-Württemberg zur Internatio für „Neues Wachstum durch Smart Specialisation“. Ziel der nalisierung von Wirtschaft und Wissenschaft, hilft den Initiative ist die Zusammenarbeit von Forschungseinrich- Hochschulen und Forschungseinrichtungen bei der interna- tungen und Unternehmen auf wichtigen Themengebieten in tionalen Positionierung und unterstützt sie dabei, Partner- mittlerweile 35 Regionen Europas. schaften im Ausland zu initiieren. Das Baden-Württemberg- STIPENDIUM der Baden-Württemberg Stiftung ermöglicht jährlich rund 1.400 Stipendiatinnen und Stipendiaten einen Weitere Informationen im Internet Studienaufenthalt im Ausland bzw. in Baden-Württemberg, falls es sich um Incoming-Studierende handelt. Forschung in Baden-Württemberg: mwk.baden-wuerttemberg.de/de/forschung Baden-Württemberg ist sehr erfolgreich bei der Einwerbung von EU-Forschungsmitteln. Seit Beginn des aktuellen EU- Innovation in Baden-Württemberg: Rahmenprogramms für Forschung und Innovation Horizont wm.baden-wuerttemberg.de/de/innovation 2020 (2014–2020) flossen bislang rund 1,1 Mrd. Euro nach Baden-Württemberg. Das Land unterstützt die Teilnahme Hochschulen und Studium in Baden-Württemberg: der Wissenschafts- und Wirtschaftsakteure an EU-Projekten mwk.baden-wuerttemberg.de/de/hochschulen-studium in Horizont 2020. Darüber hinaus stehen den Akteuren im Land EFRE-Mittel für Forschungsvorhaben und für den Digitalisierung der Wirtschaft: Ausbau von Forschungsinfrastrukturen zur Verfügung. wirtschaft-digital-bw.de Das Steinbeis-Europa-Zentrum sowie die Steinbeis-2i GmbH als Teil des Steinbeis-Verbundes bilden für Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Hochschulen und regionale Wirtschaftsförderer eine wichtige Anlaufstelle für Koopera- tionen in Europa. Ein Schwerpunkt der internationalen Kooperationen liegt in der Zusammenarbeit mit den Nachbarregionen in Frankreich, der Schweiz, Österreich und Liechtenstein. Sie zeigt sich beispielsweise am hochschulartenübergreifen den Verbund der Internationalen Bodenseehochschule und im grenzüberschreitenden Forschungsförderprogramm Wissenschaftsoffensive am Oberrhein. Zu nennen sind zu- dem Eucor – The European Campus, ein Verbund von fünf Universitäten in Form eines Europäischen Verbunds für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ), und TriRhenaTech, ein Verbund von 20 Hochschulen/Instituten für angewandte Wissenschaften am Oberrhein. Internationale Zusammenarbeit in Wissenschaft, Forschung und Technologie findet zudem im Rahmen des multilatera- len Netzwerks „Vier Motoren für Europa“ statt, in dem sich das Land bereits 1988 mit den Partnerregionen Katalonien, Rhône-Alpes und der Lombardei zusammengeschlossen hat, sowie im Rahmen der EU-Strategien für den Donauraum (seit 2011) und den Alpenraum (seit 2014).
BUNDESBERICHT FORSCHUNG UND INNOVATION 2020 11 Freistaat Bayern Das Wissenschaftssystem in Bayern Zugleich verfügt der Freistaat über eine exzellente und ausdifferenzierte außeruniversitäre Forschungslandschaft. Kennzeichnend für die Wissenschafts- und Forschungsland- Mit der Max-Planck- und der Fraunhofer-Gesellschaft haben schaft im Freistaat ist die besondere Vielfalt: zwei führende deutsche Forschungsorganisationen ihren Hauptsitz in München. Daneben gibt es zahlreiche landes ∙∙ neun staatliche und mehrere nicht staatliche Universi- seitig finanzierte außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, täten bzw. wissenschaftliche Hochschulen sowie sechs etwa die traditionsreiche Bayerische Akademie der Wissen Universitätsklinika, schaften sowie die Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns. ∙∙ 17 staatliche und mehrere nicht staatliche Hochschulen für angewandte Wissenschaften bzw. Technische Hoch- Durch den gezielten Einsatz zusätzlicher Landesmittel schulen, konnten in den zurückliegenden Jahren die Aktivitäten der Fraunhofer-Gesellschaft bayernweit weiter ausgebaut ∙∙ 13 Institute sowie drei Einrichtungen und eine For- werden. Die dabei verfolgte Zielrichtung beinhaltet neben schungsgruppe der Max-Planck-Gesellschaft (MPG), der Etablierung neuer Themen und Standorte den Ausbau bestehender Einrichtungen zu eigenständigen Instituten ∙∙ zwei Zentren und drei Institute der Helmholtz-Gemein- sowie die Erweiterung und Bestandspflege der vorhandenen schaft Deutscher Forschungszentren (HGF), Institute. Thematisch konzentrieren sich die Ausbauakti- vitäten auf Informations- und Kommunikationstechnik, ∙∙ sieben Institute der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Energie, Werkstoffforschung, Biotechnologie, Produktions- Wilhelm Leibniz (Leibniz-Gemeinschaft), technik und Ressourceneffizienz. ∙∙ zehn Institute bzw. Institutsteile und Einrichtungen sowie Bayern bietet mit seinen Universitäten und wissenschaft- 20 weitere Einrichtungen der Fraunhofer-Gesellschaft lichen Einrichtungen attraktive Rahmenbedingungen (Fraunhofer), für den besonders leistungsfähigen und leistungswilligen Nachwuchs. Das Elitenetzwerk Bayern akzentuiert dieses ∙∙ zahlreiche landesseitig finanzierte Forschungseinrichtungen. Angebot. Kerngedanke des Elitenetzwerks ist die Vernetzung sowohl zwischen den verschiedenen Wissenschaftsstand- Das Fundament des Forschungssystems sind die Hoch- orten als auch über Grenzen einzelner Disziplinen hinweg. schulen. Da sie zugleich den akademischen und wissen- Miteinander kooperierende bayerische Universitäten schaf- schaftlichen Nachwuchs ausbilden, stehen sie für die fen, zum Teil in Partnerschaft mit ausländischen Spitzen- Einheit von Lehre und Forschung. Für die Hochschulen hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen, ein und Universitätsklinika standen 2018 Ausgabemittel in optimales Umfeld für eine erfolgreiche Forschungstätigkeit. Höhe von rund 5,305 Mrd. Euro zur Verfügung, das waren Veranstaltungen sowie eine gemeinsame Plattform aller über 2 % mehr als im Jahr 2017. Mitglieder im Internet runden das Vernetzungsangebot ab.
FREISTAAT BAYERN 12 Das Elitenetzwerk besteht aus fünf aufeinander abgestimmten Forschungs- und Technologieförderung Programmen: Das Ziel der Programme zur Technologieförderung besteht ∙∙ Elitestudiengänge bieten besonders leistungsfähigen und darin, durch Innovationen die internationale Wettbewerbs- motivierten Studierenden ein anspruchsvolles, nach fähigkeit der Wirtschaft zu stärken, Wachstumspotenziale zu internationalem Maßstab exzellentes Lehrangebot unter verbessern und qualifizierte Arbeitsplätze zu sichern bzw. zu optimalen Studienbedingungen. schaffen. Hierzu verfügt der Freistaat über technologieoffene wie spezifische FuE-Förderprogramme in wichtigen Schlüssel- ∙∙ In Internationalen Doktorandenkollegs werden heraus technologien, z. B. Informations- und Kommunikationstech- ragende junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nik, neue Werkstoffe, Energietechnologie, Biotechnologie und innerhalb eines anspruchsvollen Forschungsprogramms Medizintechnik. Die bayerischen Förderprogramme wenden als Gruppe intensiv betreut. sich insbesondere an kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und sind komplementär zu entsprechenden Förderprogram- ∙∙ Das Max Weber-Programm Bayern ist ein studienbegleiten- men auf Bundesebene angelegt. des Exzellenzprogramm und bietet seinen Stipendiatinnen und Stipendiaten studienbegleitende Förderung in ideeller Das Programm Innovationsgutschein für kleine Unternehmen/ Hinsicht sowie finanzielle Unterstützung. Handwerksbetriebe erleichtert speziell kleinen Unternehmen (maximal 50 Beschäftigte) innovative technische Produkt- ∙∙ Das Forschungsstipendienprogramm fördert besonders be- und Prozessentwicklung, indem es die Kosten für externe fähigte Graduierte und Postgraduierte mit einem Lebens- Forschungs- und Entwicklungsleistungen fördert. Dies kann unterhaltsstipendium. Die Förderung schließt Angebote beispielsweise Konstruktionsleistungen, Prototypenbau oder eines überfachlichen Exzellenzprogramms mit ein. Produkttests zur Qualitätssicherung umfassen. Insbesondere soll dabei die Zusammenarbeit mit anerkannten Forschungs- ∙∙ In Internationalen Nachwuchsforschergruppen werden einrichtungen (z. B. Hochschulen, Fraunhofer-Einrichtungen) wissenschaftlich hervorragend ausgebildeten Nachwuchs- gestärkt werden. Die Abwicklung erfolgt schnell und unkom- kräften aus allen Ländern attraktive Karriereperspektiven pliziert. Unternehmen können dabei je nach konkretem Fall an bayerischen Universitäten in Anbindung an einen mit bis zu 18.000 Euro in der ersten Stufe und bis zu 40.000 Euro Elitestudiengang oder an ein Internationales Doktoranden in der zweiten Stufe (Innovationsgutschein spezial) gefördert kolleg geboten. werden. Zwischen 2009 und 2018 wurden 3.700 Anträge mit einer Summe von insgesamt rund 32 Mio. Euro bewilligt. Neben dem Elitenetzwerk fördert der Freistaat Bayern sogenannte Verbundkollegs im Rahmen des Bayerischen Um zukunftsweisende Projekte der Forschung zu unter- Wissenschaftsforums (BayWISS), in denen gemeinsame stützen und für einen schnellen Transfer wissenschaftlicher Promotionsverfahren von Universitäten und Hochschulen Erkenntnisse in die wirtschaftliche Umsetzung zu sorgen, für angewandte Wissenschaften bzw. von Technischen hat der Freistaat bereits 1990 die Bayerische Forschungsstif- Hochschulen nach einem gemeinsam entwickelten Modell tung gegründet. Die Stiftung fördert mit rund 15 Mio. Euro der Verbundpromotion durchgeführt werden. Ferner fördert pro Jahr innovative Projekte, die gemeinsam von Partnern der Freistaat das an der Bayerischen Akademie der Wissen aus Wissenschaft und Wirtschaft durchgeführt werden. schaften angesiedelte Junge Kolleg, ein hochkarätiges wissenschaftliches Forum für interdisziplinären Austausch Die Bayerische Forschungs- und Innovationsagentur an und wissenschaftlichen Freiraum außerhalb der Universi- den Standorten Nürnberg und München bündelt die mit täten, in dem sich hoch qualifizierte Promovierte aus Bayern Forschungs- und Innovationsförderung befassten Einrich- kreativen und innovativen Fragestellungen widmen können. tungen (Bayern Innovativ GmbH, Bayerische Forschungs allianz GmbH, Bayerische Forschungsstiftung, Projektträger Bayern, Bayerische Patentallianz GmbH) unter einem Dach. Als zentrale Beratungsstelle stellt sie für Hochschulen und Unternehmen ein umfangreiches Serviceangebot zur An- tragstellung für EU-, Bundes- und Landesmittel bereit und unterstützt den Innovationsprozess.
BUNDESBERICHT FORSCHUNG UND INNOVATION 2020 13 Cluster- und Netzwerkförderung Mit dem Zentrum Digitalisierung.Bayern (ZD.B) wurde im Juli 2015 eine Plattform etabliert, die in allen Regionen Der Freistaat unterstützt die Netzwerkbildung sowohl in- Bayerns aktiv ist, um die Forschungskompetenzen im nerhalb von Wissenschaft oder Wirtschaft als auch zwischen Bereich Digitalisierung zu bündeln sowie Kooperationen Wissenschaft und Wirtschaft. zwischen Wirtschaft und Wissenschaft in Schlüsselthemen auszubauen. Unter dem Dach des ZD.B werden verschie- Mit der Geothermie-Allianz Bayern und dem Bayerischen dene Maßnahmen umgesetzt, u. a. Themenplattformen zur Klimaforschungsnetzwerk (bayklif) fördert der Freistaat Vernetzung von Unternehmen und Wissenschaft und zur Bayern seit 2016 bzw. 2017 zwei Forschungsnetzwerke im Initiierung von Digitalisierungsprojekten, neue Professuren Bereich erneuerbare Energien und Klima. Ein weiteres For- und Nachwuchsforschungsgruppen in Zukunftsfeldern schungsnetzwerk zur Erforschung neuer Strategien gegen der Digitalisierung, ein Doktorandenprogramm sowie Inno multiresistente Krankheitserreger mittels digitaler Vernet- vationslabore für Studierende. zung – bayresq.net – wurde 2020 eingerichtet. Ein bewähr- tes Instrument der hochschulübergreifenden Zusammen- arbeit sind die bayerischen Forschungsverbünde, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus mehreren Technologietransfer und bayerischen Hochschulen interdisziplinär an zukunftsre- Gründungsförderung levanten Themen forschen. Insgesamt wurden bereits über 70 bayerische Forschungsverbünde gefördert. Ein zentrales Ziel der bayerischen Forschungs- und Innova- tionspolitik besteht darin, das umfangreiche Know-how der Die Cluster-Offensive der Bayerischen Staatsregierung hat bayerischen Hochschulen für Wirtschaft und Gesellschaft sich als ein sehr erfolgreiches Instrument der Wirtschafts- nutzbar zu machen. So wird der Wissens- und Technologie- politik etabliert. Die Vernetzung von kleinen, mittleren und transfer durch zahlreiche Maßnahmen gefördert. großen Unternehmen, Spitzenforschung und angewandter Forschung in landesweiten Clustern stärkt die Wettbewerbs- Das Transferportal BayDat-Online bietet eine hochschul- fähigkeit der Unternehmen. Die Bündelung der Potenziale übergreifende Möglichkeit zur Recherche nach Ansprech- in Wirtschaft und Wissenschaft trägt u. a. dazu bei, dass und Kooperationspartnern an den bayerischen Universitä- Forschungsergebnisse schneller zu marktfähigen Produkten ten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften. weiterentwickelt werden. Die Cluster-Offensive Bayern um- fasst 17 bayernweit ausgerichtete Clusterplattformen in für Mit einem spezifischen Landesförderprogramm unterstützt die bayerische Wirtschaft besonders bedeutenden Branchen der Freistaat Bayern gezielt die Forschungsinitiativen an den und Kompetenzfeldern: von traditionellen Sektoren wie staatlichen Hochschulen für angewandte Wissenschaften Chemie und Ernährung bis zu Hightech-Feldern wie Bio- und an den Technischen Hochschulen in Bayern. technologie, Neue Werkstoffe sowie Mechatronik & Auto- mation. Mit rund 8.400 Cluster-Akteuren (davon über 5.500 Mit einem Bonus- bzw. Initialprogramm zur Förderung der Unternehmen), mehr als 1.800 angestoßenen Projekten und Auftragsforschung fördert der Freistaat die Kooperation über 12.000 Veranstaltungen mit rund 650.000 Teilnehmern zwischen Hochschulen und Wirtschaft, indem er die Ein- weist die Initiative eine beachtliche Breitenwirkung auf. werbung von Drittmitteln aus FuE-Aufträgen honoriert. Zur Stärkung der angewandten Forschung und Entwicklung sowie der Kooperation von Hochschulen und Unternehmen in der Region wurden seit 2009 im Umfeld von Hochschulen für angewandte Wissenschaften bayernweit Technologie- transferzentren errichtet, die der Stärkung der Innovations- kraft in der jeweiligen Region dienen.
FREISTAAT BAYERN 14 Mit der vom Freistaat Bayern und vom Bund geförderten Unterstützung und Räume bieten auch 19 digitale Gründer Hochschulpatentinitiative Bayern Patent wird das Erfindungs- zentren an 27 Standorten, die Start-ups mit etablierten potenzial der bayerischen Hochschulen erschlossen und Unternehmen und Hochschulen vernetzen und ihnen zu- damit der Transfer wissenschaftlicher Entwicklungen in die sammen mit BayStartUP individuelles Coaching anbieten. Wirtschaft durch professionelle Verwertung stimuliert. 19 technologieorientierte Gründerzentren und 20 kommu- Gründungen in technologieintensiven Bereichen sind für nale Gründerzentren in ganz Bayern ergänzen das Angebot die Volkswirtschaft von besonderer Bedeutung, da sie einen für alle gründenden Personen. wesentlichen Beitrag zur internationalen Wettbewerbs fähigkeit und zur Schaffung dauerhafter und hochwertiger Das Förderprogramm Start? Zuschuss! unterstützt Unterneh- Arbeitsplätze leisten. Hightech-Start-ups aus dem univer mensgründerinnen und -gründer mit einem innovativen, sitären bzw. hochschulnahen Umfeld übertragen wissen- digitalbasierten Geschäftsmodell. Die Zuschüsse werden schaftliche Erkenntnisse unmittelbar in neue Produkte und zweimal pro Jahr in einem Wettbewerb vergeben. Verfahren, können Marktnischen besetzen und Innovations- ideen zum Durchbruch verhelfen. Das Bayerische Programm zur Förderung technologieorientier ter Unternehmensgründungen (BayTOU) ist auf die Förderung Bei innovativen Unternehmensgründungen aus Hoch- technologisch und wirtschaftlich risikobehafteter Entwick- schulen heraus setzen zwei bayerische Programme an: das lungsvorhaben in der Gründungsphase von Unternehmen Hochschulprogramm für Unternehmensgründungen/Grün zugeschnitten. Gefördert werden können sowohl Personen dernetzwerk Bayern (HOCHSPRUNG) und das Bayerische mit Gründungsabsicht als auch Unternehmen der gewerb Förderprogramm zum leichteren Übergang in eine Gründer lichen Wirtschaft, solange sie noch keine sechs Jahre bestehen existenz (FLÜGGE). und weniger als zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen. Seit 1998 wurden via BayTOU 500 Vorhaben Im Rahmen eines 2017 gestarteten Wettbewerbs zur Ver im Volumen von insgesamt rund 46 Mio. Euro gefördert. stärkung der Entrepreneurship-Ausbildung an Hochschulen, mit einem Schwerpunkt auf Digitalisierung, werden elf Die Bayern Kapital GmbH unterstützt innovative technolo- ausgewählte Hochschulen noch bis ins Jahr 2020 mit einem gieorientierte Unternehmen mit Beteiligungskapital. Bislang Gesamtvolumen von über 8 Mio. Euro gefördert. wurden rund 254 Mio. Euro Beteiligungskapital in mehr als 250 Unternehmen investiert. Durch die Kooperation 2015 wurde ein neues Programm zur Validierungsförderung mit anderen am Markt tätigen Investoren sowie mit dem etabliert, um Forschungsergebnisse und Erfindungen aus ERP-Startfonds der KfW/coparion und dem High-Tech der Wissenschaft zur wirtschaftlichen Nutzung zu quali Gründerfonds (HTGF) konnte die Bayern Kapital GmbH fizieren und Existenzgründungen aus der Forschung in den bislang mehr als 675 Mio. Euro weitere Lead- und Co-Invest Bereichen der allgemeinen Technologien, insbesondere mentfinanzierung für junge bayerische Technologieunter- der Produktion, sowie der wissensbasierten Dienstleistun- nehmen mobilisieren. Seit 2015 begleitet Bayern Kapital mit gen zu erleichtern. dem Wachstumsfonds Bayern (Volumen 100 Mio. Euro) bayerische Hightech-Start-ups auch in der Expansionsphase. BayStartUP ist das bayerische Start-up-Netzwerk für Gründerinnen und Gründer, Investorinnen und Investoren Mit einer Kommunikationskampagne soll die Marke Gründer sowie Unternehmen. Mit den Bayerischen Businessplan land Bayern bekannter gemacht und es soll Gründerinnen Wettbewerben, einem umfangreichen Coaching-Angebot und Gründern eine noch bessere Übersicht über die zahlrei- und Deutschlands größtem Investoren-Netzwerk unter- chen Angebote geboten werden. stützt es Start-ups bei der Optimierung ihrer Strategie, dem Aufbau ihres Unternehmens und der Suche nach Grün- dungs- und Wachstumskapital. Durch BayStartUP begleitete Start-ups sind aktuell mit über 13.100 Mitarbeitenden am Markt aktiv und erwirtschaften einen Umsatz von mehr als 1,4 Mrd. Euro.
BUNDESBERICHT FORSCHUNG UND INNOVATION 2020 15 Internationale Zusammenarbeit (einschließlich EU) Weitere Informationen im Internet Ziel der Internationalisierungsmaßnahmen des Freistaats Bayerische Forschungs- und Innovationsagentur: Bayern ist es insbesondere, qualifizierte ausländische forschung-innovation-bayern.de Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für die Beteili- gung an gemeinsamen Forschungsprojekten zu gewinnen BayStartUP GmbH – die Institution für Gründung, und gleichzeitig deutschen Nachwuchswissenschaftlerinnen Finanzierung und Wachstum in Bayern: und Nachwuchswissenschaftlern durch eine Internationa baystartup.de lisierung des Ausbildungsangebots und eine hohe Qualität der Ausbildung die besten Voraussetzungen für ihre For- Initiative Gründerzentren, Netzwerke und schungsaktivitäten innerhalb internationaler Forschungs- Unternehmensneugründungen im Bereich Digitalisierung: netzwerke in Bayern zu bieten. Um dieses Ziel zu erreichen, gruenderland.bayern wurde vom Freistaat eine Reihe von Maßnahmen und Initiativen in die Wege geleitet. Bayern Kapital – Beteiligungskapital für innovative technologieorientierte Unternehmen: Mit der Bayerischen Forschungsallianz GmbH (BayFOR) bayernkapital.de besteht eine zentrale Anlaufstelle für die bayerischen Hoch- schulen, um die Beteiligung der bayerischen Wissenschaft Forschung in Bayern: an den EU-Förderprogrammen zu verbessern. Die Beteili- stmwk.bayern.de/wissenschaftler/forschung.html gung bayerischer Hochschulen an EU-Bildungs- und -For- schungsprogrammen leistet einen wesentlichen Beitrag zur Technologiepolitik in Bayern: Verbesserung ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit. stmwi.bayern.de/innovation-technologie/technologiepolitik
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