Frankreich Kurze Einführung in das Hochschulsystem und die DAAD-Aktivitäten

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Frankreich Kurze Einführung in das Hochschulsystem und die DAAD-Aktivitäten
Frankreich
Kurze Einführung in das
Hochschulsystem und die
DAAD-Aktivitäten | 2018
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I.     Bildung und Wissenschaft

Hochschullandschaft: Das französische Bildungswe-
sen untersteht im Wesentlichen zwei Ministerien, und
zwar einerseits dem Ministère de l’Éducation nationale
(MEN), welches für Schulbildung, Erziehung und Jugend
verantwortlich zeichnet, andererseits dem Ministère de
l’Enseignement supérieur, de la Recherche et de l’Inno-
vation (MESRI), in dessen Zuständigkeit die Bereiche
Hochschulwesen, Wissenschaft und Forschung, Tech-
nologie und Innovation fallen. Dem MESRI sind insbe-
sondere die 68 (2017) Universitäten des Landes unter-
stellt. Eine nicht unbedeutende Zahl von Hochschulein-
richtungen, zumeist écoles oder grandes écoles, ist auf-
grund ihrer fachlichen Nähe anderen Ministerien zuge-
ordnet, so zum Beispiel einige Ingenieurhochschulen
dem Verteidigungsministerium, die Architekturhochschu-
len dem Ministerium für Kultur, Hochschulen für Land-
wirtschaft dem Landwirtschaftsministerium oder die an-
gesehene Verwaltungshochschule École nationale de
l’administration (ENA) direkt dem Premierminister. Das
breit aufgestellte staatlich finanzierte Studienangebot ist
Ausdruck des für die Französische Republik konstituti-
ven Prinzips des Rechts auf gleiche Bildung für alle. Dies
tut der Existenz eines ebenso breiten Angebots privater
Hochschuleinrichtungen mit – besonders im Wirtschafts-
bereich – teilweise hohen Studiengebühren allerdings
keinen Abbruch.
Insgesamt ist das französische Hochschulsystem durch
einen ausgeprägten Dualismus zwischen einem offe-           Außenstelle – 47 Lektorate
nen, mit egalitärem Anspruch versehenen universitären
Bereich einerseits und einer Vielzahl von stark selektiven
Institutionen und Mechanismen andererseits geprägt. So steht die Schullaufbahn von Kindern und
Jugendlichen häufig schon früh im Zeichen des Bemühens, durch strategische Entscheidungen und
gute Leistungen den Grundstein für den Zugang zum privilegierten Sektor der Hochschulausbildung
zu legen.
Die französische Hochschullandschaft zeichnet sich durch eine bemerkenswerte Vielfalt an Hoch-
schularten aus. Hierbei bieten die staatlichen universités das breiteste Fächerspektrum und verbin-
den, allerdings in der Regel erst ab der Promotion, Forschung und Lehre. Neben dem Gros der
klassischen universitären Studiengänge bieten die Universitäten in angegliederten Instituten (insti-
tuts universitaires de technologie, IUT) eine Reihe von technischen Kurzstudiengängen an. Ver-
gleichbare zweijährige Kurzstudiengänge gibt es auch an bestimmten Zweigen der lycées (sections
de technicien supérieur, STS). Im Gegensatz zu den Universitäten sind die grandes écoles meist
auf eine oder wenige Fachrichtungen spezialisiert (wie die écoles d’ingénieur oder die écoles de
commerce). Eine größere Anzahl von ihnen befindet sich in privater beziehungsweise öffentlich-
rechtlicher Trägerschaft (zum Beispiel Berufsverbände oder Industrie- und Handelskammern). An
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den lycées (Gymnasien) angesiedelte, aber dennoch dem Hochschulbereich zuzurechnende soge-
nannte classes préparatoires bereiten in zwei Studienjahren nach dem baccalauréat auf die Aufnah-
meprüfungen in diesen grandes écoles vor. Das Angebot wird ergänzt durch eine Reihe von Hoch-
schuleinrichtungen im Bereich Kunst, Musik und Architektur. Eine fast unüberschaubare Anzahl klei-
nerer Hochschulen bietet meist zweijährige Kurzstudiengänge in Bereichen an, die in Deutschland
eher der Berufsausbildung zuzuordnen wären (zum Beispiel Krankenpfleger/Krankenschwester,
Fremdsprachensekretär/in, Notariatsgehilfe/in oder Optiker/in).
Studienaufbau und akademische Abschlüsse: Das Studium an Universitäten gliedert sich, wie in
Deutschland, in einen ersten dreijährigen Studienzyklus, der mit der licence abschließt, und einen
darauffolgenden zweijährigen Studienzyklus, der zum master führt. Der Zugang zur licence ist für
Inhaber des baccalauréat, des französischen Abiturs, kaum reglementiert, wobei die Zahl der Studi-
enabbrecher im Laufe der ersten drei Studienjahre sehr hoch ist. Die bisherige Praxis, Studierende
nicht vor Beginn des Masterstudiums, sondern zwischen erstem und zweitem Masterjahr auszuwäh-
len, war ein Überbleibsel aus der Zeit vor der Bologna-Reform und wurde, nachdem Studierende
verschiedentlich mit Erfolg dagegen geklagt hatten, zum Hochschuljahr 2017/2018 eingestellt. Seit-
her werden auch in Frankreich, der Logik des Bologna-Schemas entsprechend, Studierende zu Be-
ginn des weiterführenden Masterstudiums ausgewählt – mit nur wenigen Ausnahmen, wie zum Bei-
spiel in Psychologie und Jura, wo es auch weiterhin eine Selektion für den M2 geben wird. Grund
ist, dass das 5. Studienjahr Psychologen zur Ausübung eines reglementierten Berufs führt, während
Juristen nach dem 4. Studienjahr entscheiden, in welche Richtung sie sich spezialisieren. Die neue
Regelung enthält allerdings eine Garantie für jeden Inhaber einer licence, zu einem Masterprogramm
zugelassen zu werden. Erhält ein Kandidat auf seine Bewerbungen kein Studienplatzangebot, kann
er sich an den obersten Verwaltungsbeamten des jeweiligen Bildungsverwaltungsbezirks, den rec-
teur d‘académie wenden, an dem er die licence erworben hat. Dieser ist verpflichtet, ihm drei Stu-
dienplätze vorzuschlagen, einen davon an seiner Heimatuniversität. Aus Sicht der forschungsstar-
ken Universitäten Frankreichs geht die Neuregelung nicht weit genug. Sie fordern, ihre Studierenden
wie die selektiven grandes écoles zu einem früheren Zeitpunkt, am besten schon vor Aufnahme des
Studiums, einem Auswahlverfahren unterziehen zu dürfen.
Nach erfolgreichem, entsprechend qualifizierendem master kann ein dreijähriges doctorat ange-
schlossen werden. Eine zunehmende Zahl an Doktoranden erhält einen auf drei Jahre angelegten
Arbeitsvertrag (contrat doctoral) mit einer attraktiven Vergütung, die aus einem Grundbetrag in Höhe
von 1.684,93 Euro (2017) brutto besteht, gegebenenfalls zuzüglich einer Vergütung für Lehrtätigkeit.
Nach dem Willen des zuständigen französischen Ministeriums, untermauert durch ein Dekret vom
23. April 2009, soll die überwiegende Mehrzahl der Doktoranden in den Genuss eines solchen Be-
schäftigungsverhältnisses kommen. Andere Formen der Promotionsfinanzierung sollen tendenziell
verschwinden. Die Versorgung der Doktoranden mit Arbeitsverträgen liegt allerdings in der Verant-
wortung der einzelnen Institutionen. Für die Auswahl der Kandidaten und die Einwerbung zusätzli-
cher Mittel sind an den französischen Universitäten die écoles doctorales zuständig. Jeder Dokto-
rand ist in eine école doctorale eingeschrieben, die eine fachliche Betreuungsstruktur bietet, aber
vor allem für die Mittelvergabe und die Kontrolle von Leistungen zuständig ist.
Das Studium an den grandes écoles folgt bis heute, ungeachtet der Bolgona-Reform, seinem tradi-
tionellen Schema: Nach zwei Vorbereitungsjahren in den classes préparatoires, die an lycées,
manchmal auch an grandes écoles selbst stattfinden, unterzieht sich der Kandidat einem strengen
Auswahlverfahren. Bei Erfolg wird das Studium an einer grande école fortgesetzt, die nach drei wei-
teren Studienjahren ihren eigenen Abschluss sowie den Grad des master verleiht. Eine Promotion
kann im Anschluss, unter gewissen Voraussetzungen, in Kooperation mit Universitäten stattfinden.
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Zwischen den verschiedenen Hochschultypen und Ausbildungsgängen besteht im Vergleich zu
Deutschland eine hohe Durchlässigkeit. So ermöglicht der Quereinstieg über die sogenannte
admission parallèle bei entsprechenden Leistungen den Wechsel ohne Studienzeitverlust zum Bei-
spiel von der Universität an die grande école, vom Kurzstudiengang ins universitäre Studium oder
von der Vorbereitungsklasse an die Universität.
Studiengebühren: An staatlichen Hochschulen müssen jährlich Einschreibegebühren entrichtet
werden, die sich von 170 Euro (licence) über 243 Euro (master) bis zu 280 Euro (doctorat) bewegen.
In manchen Fächern liegen die Gebühren höher (medizinische und paramedizinische Studiengänge:
zwischen 380 und 502 Euro, in wenigen Fällen sogar bis zu 1.316 Euro). An den meisten staatlichen
Ingenieurhochschulen werden 601 Euro erhoben, an einigen jedoch bis zu 2.500 Euro. An staatli-
chen Konservatorien und Kunsthochschulen müssen zwischen 220 und 5.000 Euro gezahlt werden.
Private Einrichtungen erheben weit höhere Gebühren. So sind für ein Studium an Business Schools
(écoles de commerce) bis zu 15.000 Euro jährlich zu zahlen, gerade renommierte Einrichtungen
haben ihren Preis: So kostet das Studium an den auch international einen hervorragenden Ruf
genießenden Hochschulen ESSEC und HEC rund 15.000 Euro. An privaten Ingenieur- und
Architekturhochschulen belaufen sich die Studiengebühren auf bis zu 6.000 Euro, an der bekannten
Pariser Politikhochschule Sciences Po auf bis zu 24.000 Euro (allerdings gestaffelt nach Studien-
zyklus beziehungsweise sozialen Kriterien).
Forschung: Wie in Deutschland findet auch in Frankreich Forschung zu erheblichen Teilen im
außeruniversitären Sektor statt. An erster Stelle steht hier das Centre national de recherche scienti-
fique (CNRS), ein dem französischen Hochschul- und Forschungsministerium MESRI unterstellter
Zusammenschluss einer Vielzahl von universitären und nicht-universitären Forschungseinrichtun-
gen und Labors. Das CNRS ist mit fast 33.000 Mitarbeitern, darunter je gut einem Drittel Wissen-
schaftler und Ingenieure, sowie einem Budget von 3,3 Mrd. Euro (2018) die größte öffentliche For-
schungseinrichtung nicht nur Frankreichs, sondern sogar Europas. Hinzu kommen zahlreiche fach-
lich spezialisierte Forschungsinstitutionen wie das INSERM (Gesundheit) oder das INRA (Landwirt-
schaft). Die der DFG vergleichbare Agence nationale de la recherche (ANR) fördert Wettbewerb und
Internationalisierung durch gezielte thematische Ausschreibungen. Im Zuge der staatlichen Bemü-
hungen um die Schaffung international wettbewerbsfähiger Forschungsuniversitäten, nicht zuletzt
durch die Vergabe von Sondermitteln über die französische Exzellenzinitiaive, wird die traditionell
eher schwach ausgestattete universitäre Forschung derzeit erheblich gestärkt. So lässt sich in den
letzten Jahren ein Rückgang der rein außeruniversitären Forschungseinheiten (unités propres) zu-
gunsten von gemeinsam verantworteten Forschungsstellen (unités mixtes de recherche) verzeich-
nen. Diese sind in der Regel an Universitäten angesiedelt, werden aber von außeruniversitären For-
schungsinstitutionen sowohl budgetär als auch personell mitgetragen. Daneben gibt es weiterhin
rein universitäre Forschungseinheiten (équipes d’accueil). Ein Forum interdisziplinärer Forschung
mit sozialwissenschaftlicher Ausrichtung und eine wichtige Anlaufstelle für in- und ausländische
Sozial- und Kulturwissenschaftler ist die Fondation de la Maison des sciences de l'homme (MSH).
Sie arbeitet mit verschiedenen Lehr- und Forschungseinrichtungen zusammen, veranstaltet Kollo-
quien und betreut zahlreiche wissenschaftliche Publikationen. Bereits im Jahre 1530 wurde das Col-
lège de France gegründet, eine der ältesten und berühmtesten Bildungseinrichtungen Frankreichs.
Es umfasst gegenwärtig rund 51 Lehrstühle, deren Forschungsprogramme sich weitgehend mit den
Spezialgebieten der jeweiligen Lehrstuhlinhaber decken. Diese sind in der Regel herausragende
Vertreter ihres Fachgebiets. Die Vorlesungen sind öffentlich.
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II.    Internationalisierung und Bildungskooperationen
Internationalisierung: Erklärtes Ziel französischer Internationalisierungsaktivitäten ist es, mit
größeren, leistungsfähigeren Hochschulen bei internationalen Rankings besser abzuschneiden und
so mehr Hochqualifizierte ins Land zu holen. Das 2013 verabschiedete Hochschulgesetz ESR ver-
pflichtete daher die Universitäten, sich zu größeren Einheiten zusammenzuschließen. Insgesamt
sind 26 übergreifende Verbünde, sogenannte regroupements d’établissements, entstanden, sie sich
in Struktur, Größe und Leistungsfähigkeit erheblich unterscheiden können. Neben den 19 größeren,
mit eigener Rechtspersönlicheit versehenen communautés d’universités et d’établissements
(ComUE), haben sich neun kleinere associations d’établissements, jeweils um eine Universität mit
Koordinierungsfunktion herum, zusammengefunden. Diese regroupements d’établissements haben
zu einer tiefgreifenden Neuordnung der gesamten französischen Hochschullandschaft geführt.
In diesem Rahmen sind zum Beispiel regional klar umrissene Zusammenschlüsse wie die Universi-
täten Lyon, Strasbourg oder Bordeaux entstanden, deren Kern die Wiedervereinigung der im Zuge
der Hochschulreform von 1968 unabhängig gewordenen Fakultäten ist. Der wiedergewonnene
Status einer Volluniversität dürfte die internationale Sichtbarkeit verbessern und die Beziehungen
zu Partnerhochschulen erleichtern. In der Pariser Region, die sieben ComUE und eine association
d’établissements auf sich vereinigt, folgen die Verbünde nur sehr bedingt einer räumlichen oder
disziplinären Logik. Die Standorte eines Verbunds sind häufig auf den gesamten Großraum Paris
verteilt. Während einige den Status der Volluniversität anstreben, legen andere Wert auf fachliche
Spezialisierung. Die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit, gemessen an der Zahl der Forscher, va-
riiert erheblich. Mehrheitlich beteiligen sich neben Universitäten auch grandes écoles, Forschungs-
institutionen und sonstige Bildungseinrichtungen wie zum Beispiel Museen an den regroupements.
Ein starker Treiber der Internationalisierung ist die französische Exzellenzinitiative. Diese orientiert
sich am deutschen Vorbild, sieht aber nicht die Förderung einzelner Universitäten, sondern der
genannten Hochschulzusammenschlüsse (ComUE) vor. In zwei Auswahlrunden wurden insgesamt
zehn Exzellenzverbünde (IDEX) ausgewählt, die dank erheblicher Fördermittel zur Weltspitze auf-
schließen sollen. Ein Fonds von 7,7 Mrd. Euro wurde dazu bereitgestellt. Zusätzlich werden auch
exzellente Forschungslabors (LABEX) und verschiedene andere Maßnahmen zur Exzellenzförde-
rung unterstützt. Zentrales Ziel ist die Fusion der Mitglieder eines Hochschulverbunds zu einer world
class university mit hohem Potenzial in Lehre und Forschung. Verbünde, die diese Linie nicht ver-
folgen, werden aus der Förderung ausgeschlossen, wie es für Toulouse geschehen ist.
Das wachsende Interesse an qualitativen Fragestellungen und einer strategischen Ausrichtung von
Internationalisierung ist in der französischen Hochschulwelt unübersehbar. Während in der Vergan-
genheit die Gewinnung internationaler Studierender zentrales Thema war, interessieren sich die
jüngsten Veröffentlichungen und Empfehlungen von staatlicher Seite auch für Fragen wie Ausgewo-
genheit des Austauschs, Diversifizierung der Bildungsmärkte, Steigerung der Mobilität der französi-
schen Studierenden, bessere Betreuung und Qualität der Lehre und europäische Forschungsinitia-
tiven. Wichtige Player sind die mit der Erarbeitung nationaler Hochschul- und Forschungsstrategien
befasste Arbeitseinheit im Bildungsministerium MESRI, der beim Premierminister angesiedelte
Think Tank France Stratégie und die dem Ministère de l'Europe et des Affaires étrangères und dem
MESRI unterstellte Agentur Campus France. Ursprünglich als Marketingagentur für die Gewinnung
internationaler Studierender gegründet, vergibt diese inzwischen Stipendien, erstellt Expertisen und
berät zunehmend die französischen Hochschulen über den Bereich des Marketings hinaus. Auch
die Fachmedien AEF und News Tank tragen zur Meinungsbildung bei.
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Gewinnung internationaler Studierender: Laut der letzten OECD-Statistik liegen Frankreich und
Deutschland hinsichtlicher der Zahl der internationlaen Studierenden mit etwa 245.000 Studierenden
gleichauf und teilen sich hinter den USA, Großbritannien, Australien und Russland den fünften Platz.
Auch bei der Erasmusmobilität liegen Deutschland und Frankreich als Herkunfts- und Zielland fast
gleichauf.
Mobilität französischer Studierender: Nach wie vor liegt Deutschland bei der Auslandsmobilität
vor Frankreich (Platz 3 gegen Platz 5 weltweit). Aber einiges spricht dafür, dass sich der Abstand
verringert: Zwischen 2010 und 2015 stieg die Zahl der international mobilen französischen Studie-
renden um 40,9 Prozent auf 80.714 Studierende, während die Zahl in Deutschland in diesem Zeit-
raum nur noch geringfügig von 127.900 auf 137.700 Studierende angestiegen ist (Quelle: Wissen-
schaft weltoffen 2018).
Austausch und Kooperation: Die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und
Frankreich ist von herausragender Intensität und Qualität. Derzeit bestehen 2.976 Hochschulabkom-
men unter Beteiligung von 418 französischen Hochschulen, womit Frankreich als Kooperations-
partner Deutschlands den ersten Rang einnimmt. Während jahrzehntelang die Zahl der deutschen
Studierenden in Frankreich die der Franzosen in Deutschland überstieg, hat sich das Verhältnis
inzwischen umgekehrt. Mit 7.335 Studierenden in Deutschland lag Frankreich 2015 auf Platz 5 der
Herkunftsländer, nach China, Indien, Russland und Österreich. Noch 2010 hatte Frankreich mit
5.300 Studierenden nur Platz 10 belegt. Das Gastland Frankreich zog dagegen 6.400 Deutsche an.
Damit liegt Frankreich auf Platz 7 der Gastländer, hinter Österreich, Niederlande, Großbritannien,
der Schweiz, den USA und China. Allerdings bezieht die zu Grunde liegende Statistik bei den Deut-
schen in Frankreich nur die Studierenden an universitären Einrichtungen ein, so dass die wirkliche
Zahl bei 8.398 liegt (Quelle: Campus France). Es lässt sich also feststellen, dass die Mobilitätszahlen
zwischen Deutschland und Frankreich nach wie vor erfreulich ausgewogen sind, sich aber allmählich
zugunsten von Deutschland verschieben.
Der Austausch wird auf Studierenden- und Doktorandenebene maßgeblich durch den Deutschen
Akademischen Austauschdienst (DAAD), Erasmus+ und die Deutsch-Französische Hochschule
(DFH) unterstützt. Auf Post-Doc-Ebene fördert besonders die Alexander von Humboldt-Stiftung
(AvH) den Austausch exzellenter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Im Jahr 2017 wurden
17 Forschungsstipendien der AvH an französische Wissenschaftler vergeben und insgesamt 62 Auf-
enthalte in verschiedenen Programmen der AvH gefördert. Drei deutsche Wissenschaftler erhielten
ein Feodor-Lynen-Forschungsstipendium der AvH für einen Aufenthalt in Frankreich. In den Studi-
engängen unter dem Dach der DFH wurden 2018 insgesamt 3.216 Personen aus Frankreich und
3.019 Personen aus Deutschland gefördert. Die DFH unterstützte 2017/2018 insgesamt 182
deutsch-französische Studiengänge. Die Zahl der Absolventen von DFH-Studiengängen liegt seit
ihrer Gründung bei rund 17.000 Personen. Aktuell schließen jährlich etwa 1.500 Studierende ihr
Studium an der DFH ab.
Neben den überregionalen Förderinstrumenten existieren auch regionale Initiativen der Hochschul-
zusammenarbeit wie zum Beispiel die Universität der Großregion (Uni-GR) unter Beteiligung der
Universitäten des Saarlands, Kaiserslautern, Trier, Lothringen (Metz und Nancy) sowie der Univer-
sitäten Lüttich und Luxemburg. Ein zweites Beispiel ist der Hochschulverbund Oberrhein-Universität
(EUCOR) unter Beteiligung der Universitäten Straßburg, Haute-Alsace, Karlsruhe, Freiburg und
Basel. Auf EUCOR aufsetzend, ist 2014 das Projekt Eurocampus zwischen den Universitäten Frei-
burg und Straßburg entstanden. Dessen Ziel ist es unter anderem, einen Hochschulverbund mit
eigener Rechtspersönlichkeit zu gründen, um gemeinsam Förderanträge auf europäischer Ebene
stellen zu können. Zu erwähnen ist schließlich auch das Bayerisch-Französische Hochschulzentrum
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mit Sitz in München, das den Austausch zwischen Studierenden und Wissenschaftlern aus Bayern
und Frankreich unterstützt.
Deutsche Präsenz: Der DAAD ist seit 1963 mit einer Außenstelle in Paris vertreten und unterhält
mit derzeit 45 Lektoraten (darunter zehn Fachlektorate) das dichteste DAAD-Lektorennetzwerk welt-
weit. Neben dem DAAD (mit Außenstelle und Maison Heinrich Heine) sind in Frankreich unter
anderem folgende deutsche oder deutsch-französische Einrichtungen vertreten: Goethe-Institut,
Deutsch-Französisches Jugendwerk, Deutsches Historisches Institut Paris, Deutsches Forum für
Kunstgeschichte, Deutsch-Französische Industrie- und Handelskammer, Deutsch-Französisches
Institut Ludwigsburg (Büro Paris), Konrad-Adenauer-Stiftung, Friedrich-Ebert-Stiftung sowie die
Heinrich-Böll-Stiftung. Als wichtige binationale Einrichtungen sind das Deutsch-Französische
Jugendwerk zu nennen sowie die Deutsch-Französische Hochschule (DFH), die unter ihrem Dach
194 Hochschulen vereint und insgesamt 180 integrierte Studiengänge anbietet. Das interdisziplinäre
Zentrum für Deutschlandstudien und -forschung (CIERA - Centre interdisciplinaire d'études et de
recherches sur l'Allemagne), vom DAAD und dem französischen Bildungsministerium initiiert und
unterstützt, hat die Aufgabe, durch die Vernetzung und Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlern
die französische Deutschlandforschung in den Geistes- und Sozialwissenschaften zu fördern.
Deutschlerner: Zur Situation des Erlernens der deutschen Sprache hält die Erhebung des Aus-
wärtigen Amtes „Deutsch als Fremdsprache“ (2015) fest: „Seit der gemeinsamen Erklärung anläss-
lich des 40. Jahrestags des Elysée-Vertrags im Jahr 2003 ist die Förderung der Partnersprache ein
zentrales Element der deutsch-französischen kulturellen Zusammenarbeit. […]. Derzeit lernen in
Frankreich knapp eine Million Schüler Deutsch [...]. Zwischen 1995 und 2005 ist die Zahl der Deutsch
lernenden Sekundarschüler um etwa ein Drittel zugunsten von Englisch und Spanisch gesunken,
seitdem jedoch stabil.“ Das im Jahr 2002 vom französischen Bildungsministerium eingeführte Pro-
jekt classes bilangues, welches in erheblichem Maße zur Stabilisierung der Deutschlernerzahlen bei
rund 15 Prozent beigetragen hatte, war zwar kurzzeitig durch eine sehr umstrittene Schulreform
gefährdet, konnte aber durch eine Entscheidung der Regierung Macron in seinem Bestand gesichert
werden. Die regionalen Unterschiede bezüglich des schulischen Deutschunterrichts dürften sich
allerdings auch zukünftig verstärken. An den 33 Germanistik-Fakultäten des Landes sind rund 1.200
Studierende eingeschrieben. Deutsch wird an Frankreichs Hochschulen aber zunehmend auch au-
ßerhalb der klassischen Germanistik gelehrt, zum einen in sogenannten LEA (langues étrangères
appliquées)-Studiengängen, in denen neben zwei Fremdsprachen ein wirtschaftsbezogenes Curri-
culum unterrichtet wird, und zum anderen in Zweifach-Studiengängen, die in Frankreich traditionell
unüblich waren, derzeit aber Konjunktur haben. Hier gibt es sowohl die Variante der bilicence mit
zwei Hauptfächern als auch Studiengänge, in denen ein Haupt- und ein Nebenfach gewählt werden.
Zudem ist Deutsch auch als Angebot für Hörer aller Fachbereiche beliebt und gerade an den Wirt-
schafts- und Ingenieurhochschulen eine stark nachgefragte Sprache zur Vorbereitung von Studien-
und Praxisphasen in Deutschland. Hinzu kommen die Studiengänge unter dem Dach der DFH in
den unterschiedlichsten Fachrichtungen, alle mit Lehre in beiden Sprachen und dem Erwerb ver-
handlungssicherer Kenntnisse in der Partnersprache. Zusammenfassend ist in Frankreich ein Rück-
gang der klassischen Germanistik zu verzeichnen, deren Standorte teilweise sehr geringe Studie-
rendenzahlen aufweisen und von der Schließung bedroht sind, während Deutsch als Unterrichts-
sprache in deutsch-französischen Studiengängen und Austauschprogrammen ebenso Konjunktur
hat wie das Erlernen der deutschen Sprache mit Blick auf Studien-, Praxis- und Karrieremöglichkei-
ten im Nachbarland. Zahlen zur exakteren Erfassung dieser Entwicklung liegen leider nicht vor. Sie
lässt sich aber nicht zuletzt an dem sich verändernden Profil der DAAD-Lektorate in Frankreich ab-
lesen.
(Verfasser Kapitel I u. II: Christian Thimme, Leiter der DAAD-Außenstelle Paris)
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III.      DAAD-Aktivitäten1

Im Berichtsjahr 2017 ermöglichte der DAAD 7.005 Stipen-                   Geförderte 2017
diaten aus Deutschland (davon 6.216 innerhalb der EU-
Mobilitätsprogramme) einen Aufenthalt in Frankreich. Um-                         428
gekehrt wurden im Rahmen der Individualstipendien und                                          Deutsche
der Projekte des DAAD insgesamt 428 Franzosen in
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Deutschland gefördert.
                                                                                       7.005
In Frankreich unterhält der DAAD in Kooperation mit den
örtlichen Hochschulen insgesamt 55 Lektorate.
Das auf Initiative des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron zurückgehende und vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung angelegte deutsch-französische Förderprogramm
richtet sich an exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Nationalitäten, die mit ihrer
Arbeit in der Klima-, Energie- und Erdsystemforschung zum Erreichen der Klimaziele des Pariser
Abkommens beitragen.
Es bietet 13 Forscherinnen und Forschern die Möglichkeit, in Kooperation mit einer Universität oder
einer außeruniversitären Forschungseinrichtung in Deutschland eine mit Personal- und Sachmitteln
ausgestattete Forschungsgruppe zu etablieren. Die Projekte werden zwischen dem 1. Juli 2018 und
dem 31. Dezember 2022 durchgeführt. Für den Zeitraum stehen den Forschungsgruppen jeweils bis
zu 1 Mio. Euro (Junior Researcher) bzw. bis zu 1,5 Mio. Euro (Senior Researcher) zur Verfügung.
Insgesamt hat das BMBF für die Durchführung des Programms 15 Mio. Euro für die Jahre 2017 bis
2022 bereitgestellt. Weiterführende Informationen sind abrufbar unter www.daad.de/mopga-gri.

A. Personenförderung

Im Jahr 2017 förderte der DAAD im Rahmen seiner Individualstipendienprogramme 207 Franzosen
in Deutschland und 304 Deutsche in Frankreich – weitere 209 Deutsche bekamen ein Frankreich-
Stipendium über das Programm PROMOS, welches die deutschen Hochschulen in die Lage ver-
setzt, eigene Schwerpunkte bei der Auslandsmobilität zu setzen und ihren Studierenden aus einem
Bündel von verschiedenen Förderinstrumenten passende Mobilitätsmaßnahmen anzubieten. Hinzu
kommen noch 6.216 über die EU-Mobilitätsprogramme geförderten Deutsche mit Zielland Frank-
reich sowie 3 vom DAAD über die EU-Programme geförderte Franzosen mit Zielland Deutschland.

Ausgewählte Programme im Rahmen der Individualförderung sind:

          Programm Forschungsstipendien für ausländische Doktoranden und Nachwuchs-
          wissenschaftler
          Diese DAAD-Stipendien bieten ausländischen Doktoranden und Nachwuchswissenschaft-
    AA

          lern die Möglichkeit, in Deutschland zu forschen und sich weiterzubilden. Es bestehen För-
          derangebote für unterschiedliche Qualifizierungsphasen und Karrierestufen. Das Programm
          Forschungsstipendien gehört zu den ältesten des DAAD und wird weltweit angeboten.

               Geförderte D: /                  A: 12

1   Alle statistischen Angaben zu den DAAD Förderungen beziehen sich auf 2017.
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        Forschungsaufenthalte ausländischer Wissenschaftler
        DAAD-Stipendien bieten ausländischen Wissenschaftlern die Möglichkeit, in Deutschland
        zu forschen und sich weiterzubilden. Es bestehen Förderangebote für unterschiedliche
        Qualifizierungsphasen und Karrierestufen. Ziel dieses Programms ist insbesondere die För-
        derung von kürzeren Forschungsaufenthalten für den Erfahrungsaustausch und die Vernet-
        zung mit Fachkolleginnen und Fachkollegen.

            Geförderte D: /                 A: 13
        Studienstipendien für ausländische Graduierte und Künstler
        DAAD-Studienstipendien bieten ausländischen Graduierten die Möglichkeit, ihre Ausbil-
        dung in Deutschland mit einem vertiefenden oder weiterführenden Studium fortzusetzen.
        Darüber hinaus unterstützen die Stipendien den Erfahrungsaustausch und die Vernetzung
        mit Fachkollegen.

            Geförderte D: /                 A: 12

        Fach- und Sprachkurse
        Gefördert wird die Teilnahme an sprach- und landeskundlichen sowie fachsprachlichen Kur-
        sen, die von staatlichen oder staatlich anerkannten deutschen Hochschulen und den Hoch-
        schulen angeschlossenen Sprachkursanbietern durchgeführt werden. Interessierte Studie-
        rende haben die Möglichkeit aus circa 150 verschiedenen Fach- und Sprachkursen, die
        über ganz Deutschland verteilt stattfinden, auszuwählen.

            Geförderte D: /                 A: 20
        Vortrags- und Kongressreiseprogramm
        Das Programm fördert die aktive Teilnahme deutscher Wissenschaftlerinnen und Wissen-
        schaftler an Kongressen im Ausland sowie Vortragsreisen ins Ausland.

            Geförderte D: 45                A: /
        BVMD – Famulantenaustausch
        Der DAAD fördert die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (BVMD)
        mit dem Ziel, ausländischen Studierenden der Humanmedizin klinische Pflichtpraktika (Fa-
        mulaturen) oder Praktika in Forschungsvorhaben sowie in Projekten der Entwicklungszu-
        sammenarbeit in Deutschland zu ermöglichen.

            Geförderte D: /                 A: 9

        Jahresstipendien für deutsche Studierende, Graduierte und Doktoranden
        Der DAAD bietet verschiedene Jahresstipendienprogramme an, um es Studierenden und
        Graduierten zu ermöglichen, im Rahmen eines (weiterführenden) Auslandsstudiums inter-
 BMBF

        nationale Studienerfahrungen zu sammeln. Doktoranden bietet das Jahresstipendium die
        Möglichkeit, im Rahmen eines Promotionsvorhabens im Ausland zu forschen und sich wis-
        senschaftlich weiterzuqualifizieren. Darüber hinaus werden der Erfahrungsaustausch und
        die Vernetzung mit internationalen Fachkollegen unterstützt.

            Geförderte D: 62                A: /
DAAD                     Seite 11

       Kurzstipendien für deutsche Doktoranden und Graduierte
       Promovierende können sich für Kurzaufenthalte von ein bis sechs Monaten bewerben, um
       Material für ihre Dissertation zu sammeln. Studierende haben die Möglichkeit, für ihre Ab-
       schlussarbeit in Frankreich Studien zu betreiben.

            Geförderte D: 11                A: /
       Carlo-Schmid-Programm
       Das 2001 ins Leben gerufene Carlo-Schmid-Programm macht herausragend qualifizierte
       Studierende und Graduierte im Rahmen eines Praktikums mit den Arbeitsweisen im inter-
       nationalen Verwaltungsbereich vertraut und trägt zur Erweiterung ihrer interkulturellen Kom-
       petenz bei. Darüber hinaus sollen begleitende Aktivitäten die Voraussetzungen und Chan-
       cen dieser jungen Leute für eine spätere Beschäftigung im internationalen Bereich weiter
       verbessern. Die von einer Fachkommission ausgewählten Praktikantinnen und Praktikanten
       erhalten ein Stipendium, das von Einführungsseminaren, einem Sommerseminar und Akti-
       vitäten des Alumnivereins begleitet wird. Einsatzorte sind die Headquarters und Field
       Offices internationaler Organisationen und NGOs weltweit. Hauptstandort ist neben Genf,
       Washington und New York, auch Paris. Neben der Zentrale der UNESCO ist dort die OECD
       aktiv am Carlo-Schmid-Programm beteiligt und bietet jährlich etwa 10 Praktikumsstellen an.
       2017 haben sich von 565 eingegangen Bewerbern 96 für den Standort Frankreich bewor-
       ben; 16 der 106 zur Verfügung stehenden Neu-Stipendien wurden an Praktikanten in Frank-
       reich vergeben.
       Das Carlo-Schmid-Programm wird vom DAAD in Zusammenarbeit mit der Studienstiftung
       des deutschen Volkes und der Stiftung Mercator durchgeführt. Es wird überwiegend aus
       Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanziert und zudem durch die
       Stiftung Mercator gefördert.
       Das Auswärtige Amt sowie der Tönissteiner Kreis leisten aktive Hilfestellung bei der Betreu-
       ung der Stipendiatinnen und Stipendiaten vor Ort.
            Geförderte D: 24                A: /
       Kurzstipendien für integrierte Auslandspraktika deutscher Studierender
       Ziel des Programms ist es, durch die Vergabe von Kurzstipendien für Auslandspraktika die
       Auslandsmobilität von Studierenden und Graduierten aller Fachrichtungen zu fördern. Be-
       werben können sich ausschließlich Studierende und Graduierte, die für die gesamte Dauer
       des Praktikums an einer staatlichen bzw. staatlich anerkannten Hochschule vollimmatriku-
       liert sind.

            Geförderte D: 40                A: /

       Erasmus+ Mobilität von Einzelpersonen
       In Deutschland nimmt der DAAD im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und For-
       schung die Aufgaben einer Nationalen Agentur (NA) für Erasmus+ wahr. Über Erasmus+
       werden folgende Mobilitätsmaßnahmen im Hochschulbereich gefördert: Studierendenmo-
 EU

       bilität, Mobilität für Lehre, Fort- und Weiterbildung (dezentrale Verwaltung durch die NA
       DAAD). Die Mobilität von Einzelpersonen wird sowohl innerhalb Europas (zwischen Pro-
       grammländern) als auch weltweit (zwischen Programm- und Partnerländern) gefördert.
DAAD                          Seite 12

            Im Projekt 2015 gingen gefördert durch Erasmus+ Mobilitätsmaßnahmen 6.216 Studie-
            rende, Wissenschaftler und Hochschullehrer von deutschen Hochschulen nach Frankreich.
            5.029 Geförderte von französischen Hochschulen kamen nach Deutschland.
            Die Deutschlandaufenthalte der Ausländer werden von der jeweiligen Nationalen Agentur
            des Programmlandes gefördert.
            Der DAAD fördert Ausländer unter Erasmus+ nur in der Aktion Personalmobilität zu Lehr-
            zwecken. Hier können Mitarbeiter eines Unternehmens in eine deutsche Hochschule ent-
            sandt werden. Im Projekt 2015 wurden drei Mobilitäten aus Frankreich gefördert.

             Geförderte deutscher Hochschulen über die NA DAAD
             Studierendenmobilität-Studium                                                 4.992
             Studierendenmobilität-Praktika                                                889
             Personalmobilität zu Lehrzwecken                                              251
             Personalmobilität zu Fort- und Weiterbildungszwecken                          84

             Geförderte ausländischer Hochschulen über die NA des Programmlandes
             Studierendenmobilität-Studium                                                 3.537
             Studierendenmobilität-Praktika                                                1.230
             Personalmobilität zu Lehrzwecken                                              199
             Personalmobilität zu Fort- und Weiterbildungszwecken                          63

            PEA – Programme d’Etudes en Allemagne
            Die Französische Botschaft Berlin stellt dem DAAD aus dem Budget des Ministère des
            Affaires Etrangères (MAE) Finanzmittel zur Durchführung folgender Programme zur Verfü-
            gung:
            1.   Die erste Programmschiene ermöglicht die Förderung eines strukturierten akademi-
                 schen Aufenthalts von ausgewählten französischen Lehramtsreferendaren an der Goe-
                 the-Universität Frankfurt am Main. Sie richtet sich insbesondere an Kandidaten, die ihre
 Sonstige

                 Fächer (Geografie / Geschichte) in bestimmten Sektionen auf Deutsch unterrichten wol-
                 len und dafür eine besondere Eignungsprüfung ablegen müssen. Das Programm wurde
                 in den letzten Jahren auf im Beruf stehende Sekundarschullehrer ausgedehnt. Im Ge-
                 genzug werden deutsche Referendare aus Hessen für einen kurzzeitigen Aufenthalt in
                 Frankreich gefördert. Die Gefördertenzahlen sind niedrig. Auf deutscher Seite gab es
                 seit 2015 keine Bewerbungen mehr.
                 Die Programmlinie für „deutsche Referendare aus Hessen“ wurde für 2016 nicht mehr
                 ausgeschrieben. Auch in Zukunft ist wegen geringer Nachfrage nicht geplant, diesen
                 Programmteil auszuschreiben.
                 Aufenthaltsdauer: 1 Monat im Februar oder März eines jeden Jahres.
DAAD                     Seite 13

       2. Die zweite Programmschiene ermöglicht die Förderung von ausgewählten französi-
          schen Studierenden im zweiten Studienjahr. Laufzeit: September bis Januar (5 Monate
          pro Jahr). Die Anzahl der zu vergebenen Stipendien beträgt 20 in Göttingen (LCE) und
          20 in Bochum (LEA). Zur Umsetzung bestehen Projektförderungen mit der Universität
          Göttingen und der Universität Bochum.
           Im Jahr 2005/2006 wurde darüber hinaus ein Programm zur Förderung deutscher Stu-
           dierender für die Dauer eines Studienjahres an einer französischen Hochschule einge-
           führt. Das Programm wurde 2016 eingestellt.

            Geförderte D: /                 A: 82
       ENA-Stipendien
       Die DAAD-Stipendien zur Fortbildung an der École Nationale d’Administration (ENA) im
       Rahmen des cycle international long (CIL) sind für Hochschulabsolventen und Nachwuchs-
       kräfte des höheren Dienstes der öffentlichen Verwaltung bestimmt. Das 16 Monate dau-
       ernde Programm umfasst einen Einführungskurs, Praktika in französischen und europäi-
       schen Verwaltungseinrichtungen sowie die Teilnahme an dem Kursprogramm der ENA in
       Straßburg gemeinsam mit den ENA-Studierenden. An den Start ging dieses Programm be-
       reits im Jahr 1966. Nach verschiedenen Modifikationen können seit 1997/1998 auch höhere
       Beamte oder Angestellte im Rahmen ihrer beruflichen Weiterbildung an dem neun Monate
       dauernden cycle court teilnehmen. Die ENA hat 2015 die Laufzeit des CIL-Pogramms für
       ausländische Studierende an das Studienjahr der französischen ENA-Schüler angepasst.
       Somit beginnt seit dem Studienjahr 2016/2017 das Studium der ausländischen Studieren-
       den parallel zum Studium der französischen Studierenden im September eines Jahres und
       endet im Dezember des darauffolgenden Jahres.
       Im Jahr 2018 befinden sich 5 Stipendiaten in der Förderung, von denen 2 das Stipendium
       für den CIL zum 1.9.2018 antraten. Das Programm ist derzeit ausgeschrieben, Bewerbungs-
       frist ist der 15.11.2018.

            Geförderte D: 5                 A: /
       MSH-Programm
       In diesem Programm vergibt der DAAD in Kooperation mit der Fondation Maison des
       Sciences de l’Homme (FMSH) Stipendien an promovierte deutsche Geistes- und Sozial-
       Wissenschaftler/innen zur Durchführung von bis zu sechsmonatigen Forschungsvorhaben
       freier Wahl in Frankreich. Die FMSH ist eine interdisziplinäre Forschungseinrichtung mit der
       Aufgabe, Forschung auf dem Gebiet der Geistes- und Sozialwissenschaften zu fördern und
       dabei die internationale Zusammenarbeit zu unterstützen. Bereits Anfang der 1980er Jahre
       vereinbarten die FMSH und der DAAD eine verstärkte Zusammenarbeit zur Förderung der
       Sozialwissenschaften. Auf dieser Grundlage wurde 1986/1987 ein Förderprogramm ins Le-
       ben gerufen, das zunächst von der Volkswagen-Stiftung finanziert und 1990/1991 vom
       DAAD übernommen wurde. In enger Kooperation mit der FMSH entscheidet eine binatio-
       nale Auswahlkommission über die Vergabe der Stipendien. Darüber hinaus können kurz-
       fristige Lehraufenthalte bzw. Kongressteilnahmen von deutschen Hochschullehrern in
       Frankreich finanziell unterstützt werden.
       2017 wurden 36 Personen im Rahmen der kurzfristigen Aufenthalte gefördert sowie zwei
       Nachwuchswissenschaftler für ein mehrmonatiges Forschungskurzstipendium. Aufgrund
       der schwachen Resonanz auf die Ausschreibungsrunde 2017/18 ist derzeit noch offen, ob
DAAD                         Seite 14

         das Programm „Forschungsstipendien für jüngere Nachwuchswissenschaftler“ für 2018/19
         wieder ausgeschrieben werden wird.

              Geförderte D: 36                     A: /

B. Projektförderung

Im Jahr 2017 unterstützte der DAAD im Rahmen seiner Projektförderung 485 Deutsche2 und 218
Franzosen, davon 70 Franzosen im STIBET-Programm. Mit STIBET werden deutschen Hochschu-
len Mittel für die Vergabe von Stipendien an ausländische Studierende und für deren fachliche und
soziale Betreuung zur Verfügung gestellt. So wird ein Beitrag zur Verbesserung des Studienerfolgs
ausländischer Studierender geleistet.

Ausgewählte Programme im Rahmen der Projektförderung sind:

         Zentrum für Deutschland- und Europastudien CIERA, Paris
         In den interdisziplinären Zentren für Deutschland- und Europastudien werden Wissenschaft,
         Politik und Öffentlichkeit in der Beschäftigung mit Deutschland und Europa zusammengeführt.
         Ziel ist, einer jungen akademischen Zielgruppe explizite Deutschland- und Europaexpertise
         sowie ein modernes Deutschlandbild zu vermitteln.
         Das Centre interdisciplinaire d’études et de recherches sur l’Allemagne (CIERA) wurde im Jahr
         2000 auf der Basis einer deutsch-französischen Regierungsentscheidung gegründet und wird
         seit 2001 vom DAAD auf Matching-Funds-Basis gefördert. Es versammelt unter seinem Dach
         zwölf führende französische Hochschulen und Forschungseinrichtungen (darunter namhafte
         Pariser Universitäten wie Paris I (Panthéon-Sorbonne), Paris IV (Paris-Sorbonne), EHESS,
         ENS und Sciences Po sowie die Universitäten Lumière Lyon II, Strasbourg und Sciences Po
         Grenoble.
         Seit seiner Gründung 2001 verfolgt das CIERA das Ziel, den wissenschaftlichen Austausch
    AA

         zwischen Frankreich und Deutschland zu fördern und die Mobilität von Nachwuchswissen-
         schaftlern – ursprünglich vor allem Doktoranden, mittlerweile aber auch Masterstudierenden
         und Postdocs – zu unterstützen. Die Programme sind in drei Hauptfeldern organisiert: kurz-
         bis mittelfristige Mobilitätsstipendien, Förderung von wissenschaftlichen Kooperationsprojek-
         ten sowie speziell auf die Bedürfnisse von Studierenden und Nachwuchswissenschaftlern zu-
         geschnittene Fortbildungen.
         Die Forschung wird außerdem durch das sogenannte Programme de formation-recherche un-
         terstützt, das die Förderung von Projekten entlang mehrerer thematischer Achsen erlaubt. Der
         jährliche Etat des CIERA liegt bei über 500.000 Euro. Die Mittel werden vom DAAD, dem fran-
         zösischen Bildungs- und Forschungsministerium sowie den beteiligten Hochschulen und For-
         schungseinrichtungen zur Verfügung gestellt. Eine Sonderstellung kommt dabei dem vom
         CIERA initiierten – Ausbildung und Forschung verbindenden – deutsch-französischen Projekt
         „Saisir l‘Europe / Europa als Herausforderung“ zu, das über ein separates Budget verfügt. Das
         Projekt hat eine Laufzeit von fünf Jahren (2012-2017) und wird von sechs Partnern in Berlin,

2 In der Gefördertenzahl sind 166 PROMOS-Stipendien eingerechnet, die in der offiziellen DAAD-Statistik der Projekt-
förderung zugeordnet sind.
DAAD                       Seite 15

        Frankfurt, Paris und Lyon durchgeführt. Finanziert wird es aus Mitteln des BMBF und des fran-
        zösischen Hochschulministeriums.
        Das CIERA hat zuletzt 2015 ein turnusmäßiges Evaluationsverfahren durchlaufen, im Zuge
        dessen die externen Fachgutachter dem Projekt und vor allem der Forschungs- und Nach-
        wuchsförderung des CIERA aufgrund seiner intern dichten Vernetzung und extern offenen
        Struktur Modellcharakter sowohl für die deutsch-französische Zusammenarbeit als auch für die
        französische Hochschulkooperation attestierten. Ausgehend von den Empfehlungen der Eva-
        luatoren und dem Antrag des CIERA auf Weiterförderung wurde die DAAD-Förderung bis 2021
        verlängert. Geleitet wird das Zentrum von dem Historiker Prof. Dr. Christophe Duhamelle, der
        2014 die Nachfolge des langjährigen Leiters Prof. Dr. Michael Werner antrat. Das CIERA ist
        aktives Mitglied des DAAD-Netzwerks der Zentren für Deutschland- und Europastudien, dem
        derzeit zwanzig Zentren in zwölf Ländern angehören. Es beteiligt sich regelmäßig an dessen
        Konferenzen und Vernetzungstreffen und führt selbst Vernetzungsaktivitäten für Nachwuchs-
        wissenschaftler durch, so zum Beispiel das trilaterale Sommerschulprojekt „Weimarer Drei-
        eck“, das seit 2011 im jährlichen Wechsel gemeinsam mit der LMU München und dem Willy-
        Brandt-Zentrum in Wrocław durchgeführt wird.
                Geförderte Projekte: 1       D: 1           A: 58

        Bachelor Plus
        Im Bachelor-Plus-Programm dienen die einzurichtenden vierjährigen Bachelorstudiengänge
        dem Ziel, die Mobilität von Studierenden zu erhöhen und den fachlichen und interkulturellen
        Gewinn des Auslandsstudiums in Bachelor-Programmen zu steigern. Das Programm läuft im
        Jahr 2019 aus.
        Im Jahr 2017 wurden in Frankreich insgesamt fünf Projekte gefördert:
            •    Bauhaus-Universität Weimar: Raumplanung, „Bachelor Plus Programm“ (2017-2019),
                 weitere Partnerländer: Argentinien, Chile, Italien, Mexiko, Schweden, Türkei, USA,
                 Brasilien, Großbritannien
            •    Fachhochschule Frankfurt a.M.: Sozialarbeit, „Bachelor Soziale Arbeit: transnational“
 BMBF

                 (2016-2018), weitere Partnerländer: Indien, Malaysia, Türkei, Marokko, Israel, China,
                 Niederlande, Schweiz, Spanien
            •    Leibniz Universität Hannover: Rechtswissenschaft, „Bachelor in European IT-Law / IP-
                 Law“ (2015-2017), weitere Partnerländer: Spanien, Finnland, Polen, Ungarn, Japan,
                 (eventuell Indien)
            •    Universität Hildesheim: Sprach- und Kulturwissenschaften (sonstige), „Kulturwiss. und
                 ästhetische Praxis - Kupo im internat Vergleich“ (2015-2017), weitere Partnerländer:
                 Türkei, Südafrika, Marokko, (Tansania)
           •     Universität Passau: Sprach- und Kulturwissenschaften (sonstige), „BA "European
                 Studies Major"“ (2017-2019), weitere Partnerländer: Schweden, Spanien, Ungarn

                Geförderte Projekte: 5       D: 9          A: /
        Strategische Partnerschaften und Thematische Netzwerke
        Deutsche Hochschulen wollen durch den Aufbau strategischer Partnerschaften und themati-
        scher Netzwerke mit einer oder mehreren ausgewählten ausländischen Hochschulen ihr in-
        ternationales Profil zunehmend stärken und ihre Sichtbarkeit erhöhen. Meist handelt es sich
DAAD                       Seite 16

       bei den Partnern um Hochschulen mit einem hohen Renommee oder einem spezifischen Pro-
       fil, das besonders gut zu dem der deutschen Hochschule passt oder es optimal ergänzt.
       Das Programm hat zwei Aktionslinien und fördert Partnerschaften mit unterschiedlicher Aus-
       richtung.
       Programmlinie A – die Strategische Partnerschaften fördert Partnerschaften, die sich über
       einen oder mehrere Fachbereiche erstrecken und/oder verschiedene Ebenen und Aktionsfel-
       der der Kooperation umfassen. Durch die Konzentration auf diese strategischen Partnerschaf-
       ten soll eine Qualitätsverbesserung in Forschung und Lehre erreicht werden.
       Programmlinie B – Thematische Netzwerke zielt dagegen auf eine Vernetzung auf fachlicher
       beziehungsweise thematischer Ebene mit ausgewählten ausländischen Hochschulen ab. Ge-
       fördert werden hier forschungsbezogene multilaterale und internationale Netzwerke mit einer
       überschaubaren Zahl renommierter ausländischer Partner.
       Im Jahr 2017 wurden in Frankreich insgesamt zwei Projekte gefördert, beide in der Pro-
       grammlinie B – Thematische Netzwerke.
          •    FU Berlin – École des Hautes Études en Sciences Sociales in Paris: fächerübergrei-
               fend (Geisteswissenschaften, Sozialwissenschaften), „Principles of Cultural Dyna-
               mics“, Anschlussförderung 2017-2018, weitere Partnerländer: Hongkong, Israel und
               USA
          •    Universität Hohenheim – Université de Strasbourg: Wirtschafts- und Sozialwissen-
               schaften, „Innovation, Entrepreneurship und Finanzierung (INEF)“, 2015-2018 (An-
               schlussförderung 2019-2020 bewilligt), weitere Partnerländer: Belgien, China, Italien
               und USA

              Geförderte Projekte: 2       D: 6           A: 6
BMBF

       Projektbezogener Personenaustausch mit Frankreich (PROCOPE) Phase I und Phase II
       Um die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit Frankreich zu intensivieren, wurde 1986 das
       Programm PROCOPE ins Leben gerufen. PROCOPE steht in Frankreich für programme de
       coopération scientifique und in Deutschland für den Projektbezogenen Personenaustausch mit
       Frankreich.
       Gefördert wird der Austausch zwischen deutschen und französischen Wissenschaftlern, die
       gemeinsam an einem Forschungsprojekt arbeiten, wobei der Förderung des wissenschaftli-
       chen Nachwuchses eine besondere Aufmerksamkeit zukommt.
       PROCOPE ist das älteste Programm des sog. Projektbezogenen Personenaustauschs (PPP)
       des DAAD, das inzwischen mit einer Vielzahl von weiteren Ländern weltweit aufgelegt wurde.
       Im Jahr 2017 wurde PROCOPE als Pilot für andere PPP um die Förderungsmöglichkeit einer
       Phase II ergänzt. In PROCOPE Phase II soll die bilaterale deutsch-französische Kooperation
       zu einem multilateralen Netzwerk ausgebaut sowie Forschungskooperationen zur Entwicklung
       größerer gemeinsamer Projekte gefördert werden. Ein weiterer Kooperationspartner aus ei-
       nem Drittland sollte in das wissenschaftliche Vorhaben eingebunden werden. Der DAAD för-
       dert in PROCOPE Phase II die Strukturierung des Übergangs von der bilateralen wissenschaft-
       lichen Kooperation hin zur multilateralen Forschungskooperation.
              Geförderte                   D: 221        A: 4
DAAD                      Seite 17

        Förderung ausländischer Gastdozenten an deutschen Hochschulen
        In diesem Programm werden Gastdozenten aus allen Weltregionen und allen Fachrichtungen
        gefördert. Im Fokus stehen dabei die Internationalisierung der deutschen Hochschulen und
        die Stärkung der internationalen Dimension in der Lehre. Speziell für Frankreich gibt es die
        Förderlinie "Französische Gastdozenturen zur Förderung von Studiengängen mit Frankreich-
        bezug" mit dem Ziel, den deutsch-französischen Hochschullehreraustausch und die Interna-
        tionalisierung der Lehre in Studiengängen mit ausgewiesenem Frankreichbezug zu stärken.
             Geförderte                    D: /           A: 4
        International promovieren in Deutschland - for all (IPID4all)
 BMBF

        Mit dem Programm IPID4all erhalten deutsche Hochschulen die Möglichkeit, durch eine Bün-
        delung spezifischer Maßnahmen die Internationalisierung der Promotionsphase weiterzuent-
        wickeln bzw. neue Strategien der Internationalisierung zu erproben und in geeigneter Weise
        langfristig zu etablieren. Die Öffnung für ausländische Promovierende und das Angebot zur
        internationalen Kooperation können dabei wertvolle Anreize setzen und wesentlich zur Profil-
        bildung von Hochschulen beitragen. Die Ausschreibung (Anschlussfinanzierung) fand im Jahr
        2016 statt; eine weitere Auswahlrunde ist zurzeit nicht vorgesehen.

             Geförderte                    D: 36          A: 18

        Erasmus+ Partnerschaften und Kooperationsprojekte
        In Deutschland nimmt der DAAD im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und For-
        schung die Aufgaben einer Nationalen Agentur (NA) für Erasmus+ wahr. Über Erasmus+ wer-
        den folgende Partnerschaften und Kooperationsprojekte gefördert: Strategische Partnerschaf-
        ten (dezentrale Verwaltung durch die NA DAAD), Kapazitätsaufbauprojekte im Hochschulbe-
        reich, Erasmus Mundus Joint Master Degrees und Wissensallianzen (alle zentral in Brüssel
        verwaltet).

        Erasmus+ Kapazitätsaufbauprojekte in der Hochschulbildung
        In Erasmus+ Kapazitätsaufbauprojekten arbeiten europäische Hochschulen mit Hochschulen
        aus einem oder mehreren Partnerländern der Europäischen Union mit dem Ziel zusammen,
 EU

        die Reform und Modernisierung der Hochschulen und Hochschulsysteme in diesen Partner-
        ländern zu unterstützen. Weltweit sind Kooperationen mit mehr als 150 Partnerländern förder-
        fähig. Gefördert werden gemeinsame Projekte in den Bereichen Lehrplanreform, Modernisie-
        rung der Hochschulverwaltung und Stärkung der Verbindungen zwischen Hochschulen und
        Gesellschaft. An Strukturprojekten in den Bereichen Modernisierung von politischen Strate-
        gien, Steuerung von Hochschulsystemen und Stärkung der Verbindungen zwischen Hoch-
        schulen und Gesellschaft müssen die Bildungsministerien der betreffenden Partnerländer be-
        teiligt werden. Studierenden- und Personalmobilität, die sich auf das zu bearbeitende Thema
        bezieht, kann in beiden Projektarten gefördert werden.
        Zwischen Deutschland und Frankreich bestehen seit 2015 Kooperationen in diesem Bereich.
        Gegenwärtig gibt es insgesamt 24 Projekte mit Beteiligung von Institutionen aus Deutschland
        und Frankreich.
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       Erasmus+ Erasmus Mundus Joint Master Degrees
       Das Programm fördert internationale Masterstudiengänge, die von mindestens drei europäi-
       schen Hochschulen gemeinsam angeboten werden und mit einem gemeinsamen Abschluss
       (Doppel-, Mehrfach-, oder Gemeinsamer Abschluss) abgeschlossen werden. Kooperationen
       mit Hochschulen aus nicht-europäischen Ländern sind möglich. Die Studiengänge umfassen
       mindestens zwei Mobilitätsphasen an jeweils unterschiedlichen Hochschulen des Konsorti-
       ums. Hochqualifizierte internationale Studierende, die für dieses Programm ausgewählt wer-
       den, erhalten ein Vollstipendium.
       Zwischen Deutschland und Frankreich besteht eine Kooperation seit 2014. Gegenwärtig gibt
       es insgesamt 29 Projekte mit Beteiligung von Institutionen aus Deutschland und Frankreich.

       Erasmus+ Wissensallianzen
       Wissensallianzen fördern die langfristige und strukturierte Zusammenarbeit zwischen Hoch-
       schulen und Unternehmen. Es handelt sich dabei um groß angelegte Projekte, die eine weit-
       gefächerte Beteiligung von Institutionen aus mindestens drei europäischen Ländern voraus-
       setzen. Ziel ist die Stärkung der Innovationskraft Europas durch den Wissensaustausch zwi-
       schen Hochschulen und Unternehmen, die Stärkung unternehmerischer Fähigkeiten von Stu-
       dierenden, Hochschul- und Unternehmenspersonal sowie die Entwicklung multidisziplinärer
       Lehr- und Lernmethoden.
       Zwischen Deutschland und Frankreich besteht eine Kooperation seit 2014. Gegenwärtig gibt
       es insgesamt fünf Projekte mit Beteiligung von Institutionen aus Deutschland und Frankreich.
          •   Das Projekt „MicroElectronics Cloud Alliance” (2016-2018) wird von der Technischen
              Universität Sofia koordiniert. Es sind Partnerinstitutionen aus Deutschland, Bulgarien,
              Spanien, Frankreich, Ungarn, Italien, Mazedonien, Niederlande und Rumänien am
              Projekt beteiligt.
          •   Das Projekt „Tourism Research Innovation and Next Generation Learning Experience”
              (2016-2019) wird von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde koordi-
              niert. Es sind Partnerinstitutionen aus Deutschland, Österreich, Frankreich, Portugal
              und Rumänien am Projekt beteiligt.
          •   Das Projekt „Knowledge Alliance for additive manufacturing between industry and uni-
              versitirs” (2017-2019) wird von der Cranfield University koordiniert. Es sind Partnerin-
              stitutionen aus Deutschland, Großbritannien, Belgien, Frankreich und Portugal am
              Projekt beteiligt.
          •   Das Projekt „iTELAB ” (2017-2019) wird koordiniert vom European Schoolnet - EUN
              Partnership AISBL. Es sind Partnerinstitutionen aus Deutschland, Belgien, Frankreich,
              Irland, Italien, Norwegen, Portugal und Großbritannien am Projekt beteiligt.
          •   Das Projekt „HubLinked: Strengthening Europe's Software Innovation Capacity” (2017-
              2019) wird vom Dublin Institute of Technology koordiniert. Es sind Partnerinstitutionen
              aus Deutschland, Irland, Belgien, Finnland, Frankreich, Italien , Südkorea, Schweden
              und Slowenien am Projekt beteiligt.
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