FREIBERUFLER-TICKER vom 25. Februar 2022

Die Seite wird erstellt Lennard Moritz
 
WEITER LESEN
FREIBERUFLER-TICKER vom 25. Februar 2022
FREIBERUFLER-TICKER vom 25. Februar 2022
1.   Offene Stellen mit 1,69 Millionen auf Allzeithoch
     Im vierten Quartal 2021 gab es bundesweit 1,69 Millionen offene Stellen. Dies ist bei der seit
     1989 durchgeführten Betriebsbefragung der höchste je gemessene Wert. Gegenüber dem
     dritten Quartal 2021 stieg die Zahl der offenen Stellen um 303.000 oder rund 22 Prozent, im
     Vergleich zum vierten Quartal 2020 um 507.000 oder 43 Prozent. Das geht aus der IAB-
     Stellenerhebung hervor, einer regelmäßigen Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt-
     und Berufsforschung, veröffentlicht am 24. Februar 2022. 215.000 der 1,69 Millionen offenen
     Stellen waren im vierten Quartal 2021 bei Großbetrieben mit mindestens 250 Beschäftigten zu
     besetzen. Mittlere Betriebe mit 50 bis 249 Beschäftigten hatten rund 425.000 offene Stellen. Die
     Mehrheit der offenen Stellen gab es mit 671.000 bei kleineren Betrieben mit zehn bis
     49 Beschäftigten. Auf Kleinstbetriebe mit weniger als zehn Beschäftigten entfielen im vierten
     Quartal 2021 379.000 offene Stellen.

2.   BMWK richtet die regionale Strukturpolitik neu aus
     Laut flankierender Mitteilung vom 22. Februar 2022 richtet das Bundesministerium für
     Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) die regionale Strukturpolitik neu aus und startet eine
     öffentliche Konsultation zur Reform Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen
     Wirtschaftsstruktur“ (GRW). Künftig soll die Förderung noch stärker auf die Herausforderungen
     unserer Zeit ausgerichtet werden, allen voran auf den Übergang zur klimaneutralen Wirtschaft.
     Aber auch Digitalisierung, Innovationen und betriebliche Produktivität sollen künftig eine
     größere Rolle bei der GRW-Förderung spielen. Im Rahmen der jetzt anlaufenden Konsultation
     können alle Interessierten ihre Erfahrungen und Ideen für die Neuausrichtung der GRW
     einbringen. Gefragt sind neben förderpolitischen Ansätzen zur Bewältigung der großen
     wirtschaftspolitischen Herausforderungen in strukturschwachen Regionen auch Vorschläge für
     die Vereinfachung und Beschleunigung der Planung und Förderung von Investitionsvorhaben.
     Teilnehmen können bis zum 31. März 2022 alle Unternehmen, Kommunen, Verbände,
     Gewerkschaften und weitere Organisationen und Akteure, die an der GRW interessiert sind. Die
     abgegebenen Antworten werden in die Arbeiten von Bund und Ländern zur vorgesehenen

                                                                                            Seite 1/5
FREIBERUFLER-TICKER vom 25. Februar 2022
Neuausrichtung der GRW einfließen. Der Fragebogen ist hier erhältlich: www.bmwk.de/grw-
     konsultation/.

3.   Wettbewerbspolitische Agenda des BMWK bis 2025
     Am 21. Februar 2022 stellte das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)
     „10 Punkte für nachhaltigen Wettbewerb als Grundpfeiler der sozial-ökologischen
     Marktwirtschaft“ vor. Es werde auf ein zeitgemäßes Wettbewerbsrecht gesetzt, das von einem
     starken und unabhängigen Kartellamt durchgesetzt wird. Das Wettbewerbsrecht soll auch auf
     digitalen Märkten schützen. Dazu ist geplant, das Bundeskartellamt und seine rechtlichen
     Möglichkeiten weiter zu stärken. Zur Ordnungspolitik gehöre dabei auch, unnötige Privilegien
     und Subventionen zugunsten durchsetzungsstarker Partikularinteressen abzubauen. Erklärt
     wird, dass Subventionen dort ihren Wert haben, wo der Markt technische Innovation nicht
     hervorbringt oder nicht honoriert und Innovation angekurbelt werden muss.
     Dauersubventionen sind hingegen zu vermeiden.

4.   Bundesregierung legt Gesetzesentwurf zum Wechsel der Zuständigkeit für den NKR vor
     Wie der Deutsche Bundestag Ende vergangener Woche mitteilte, legte die Bundesregierung
     einen Gesetzesentwurf (20/737) zum Wechsel der Zuständigkeit für den Nationalen
     Normenkontrollrat (NKR) vom Bundeskanzleramt zum Bundesministerium der Justiz vor.
     Darüber hinaus werden Anpassungen bei den Regelungen zur Besetzung des NKR (keine
     Karenzzeit für Tätigkeiten in gesetzgebenden Körperschaften) und zur Berufung des Vorsitzes
     (nur eine einmalige Wiederberufung) getroffen. In seiner Stellungnahme zu dem Entwurf
     empfiehlt der NKR, ergänzend zu den beabsichtigten organisatorischen Maßnahmen auch die
     methodischen und verfahrenstechnischen Weiterentwicklungen der letzten Jahre auf dem
     Gebiet des Bürokratieabbaus und der besseren Rechtsetzung bei der ohnehin notwendigen
     technischen Anpassung des Gesetzes zur Einsetzung eines NKR zu berücksichtigen und gesetzlich
     zu verankern.

5.   Von der Krise betroffene Betriebe übernahmen deutlich weniger Auszubildende
     Das ergibt eine am 22. Februar 2022 veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und
     Berufsforschung. Die Übernahmequote in Betrieben, die von der Pandemie wirtschaftlich

BFB-Freiberufler-Ticker vom 25. Februar 2022                                              Seite 2/5
FREIBERUFLER-TICKER vom 25. Februar 2022
negativ betroffen waren, sank nach dem ersten Lockdown 2020 um 9,6 Prozentpunkte im
     Vergleich zu nicht betroffenen Betrieben. Aufgrund der Covid-19-Pandemie wurden zudem
     insgesamt weniger Jugendliche ausgebildet: Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Zahl der
     Auszubildenden zwischen Juni 2019 und Juni 2020 reduzierte, ist in wirtschaftlich negativ von
     der Pandemie betroffenen Betrieben im Vergleich zu nicht betroffenen Betrieben um
     7,7 Prozentpunkte gestiegen. Per se kämpfte mehr als jeder fünfte Ausbildungsbetrieb wegen
     der Pandemie mit mindestens stark negativen wirtschaftlichen Auswirkungen. Damit waren
     Ausbildungsbetriebe im Schnitt etwas weniger stark betroffen als Betriebe im Allgemeinen, von
     denen sogar mehr als jeder vierte von starken oder sehr starken negativen wirtschaftlichen
     Auswirkungen berichtete. Insbesondere Ausbildungsbetriebe des Gastgewerbes sowie des
     Sektors Transport und Logistik litten unter negativen wirtschaftlichen Auswirkungen der
     Pandemie.

6.   Ausbau von Jugendberufsagenturen schreitet voran
     Die Zahl an Jugendberufsagenturen nimmt bundesweit zu: Insgesamt 353 Mal schlossen sich
     Agentur für Arbeit, Jobcenter und Jugendamt zu einem Kooperationsbündnis zusammen, um
     gemeinsam junge Menschen am Übergang von der Schule in den Beruf zu unterstützen. Das ist
     das Ergebnis einer quantitativen Online-Erhebung, die die im Bundesinstitut für Berufsbildung
     (BIBB) angesiedelte Servicestelle Jugendberufsagenturen durchführte. Mit der Erhebung wurde
     der bundesweite Bestand an Jugendberufsagenturen in allen Kreisen und kreisfreien Städten
     systematisch erfasst. Das geht aus einer Mitteilung des BIBB vom 22. Februar 2022 hervor.

7.   Pläne zur Gründung einer Agentur für Transfer und Innovation
     Wie aus der Antwort der Bundesregierung (20/723) auf eine Kleine Anfrage (20/566)
     hervorgeht, ist die Gründung einer Deutschen Agentur für Transfer und Innovationen (DATI) im
     Koalitionsvertrag verankert. Arbeitsschwerpunkt der DATI soll die Stärkung des Transfers aus
     Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) sowie kleinen und mittleren Universitäten
     in Zusammenarbeit mit Start-ups, kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sowie anderen
     wissenschaftlichen, zivilgesellschaftlichen und öffentlichen Organisationen sein. Überdies sieht
     die Bundesregierung ein gesteigertes Innovationspotenzial durch die Förderung von
     anwendungsorientierter Forschung, Kooperationen und Verbundprojekten und beabsichtigt
     daher, die HAW und kleinere und mittlere Universitäten sowie ihre Zusammenarbeit mit Start-

BFB-Freiberufler-Ticker vom 25. Februar 2022                                                Seite 3/5
ups, KMU, zivilgesellschaftlichen und öffentlichen Organisationen in Zukunft stärker zu
     unterstützen. Zurzeit soll sich die inhaltliche, strukturelle und organisatorische Ausgestaltung
     der DATI in Abstimmung befinden. Darüber berichtete der Deutsche Bundestag am 21. Februar
     2022.

8.   Regelungsdichte in Deutschland
     In Deutschland galten zum Stichtag 2. Februar 2022 1.773 Gesetze mit 50.738 Einzelnormen und
     2.795 Rechtsverordnungen mit 42.590 Einzelnormen. Zum Vergleich: Zum 1. Januar 2010 galten
     1.668 Gesetze mit 43.085 Einzelnormen und 2.655 Rechtsverordnungen mit 36.850
     Einzelnormen. Diese Zahlen führt die Bundesregierung in einer Antwort (20/721) auf eine Kleine
     Anfrage auf. Hierüber berichtete der Deutsche Bundestag am 21. Februar 2022. In der 19.
     Legislaturperiode sind demnach 134 Gesetze sowie 494 Rechtsverordnungen in Kraft und 59
     Gesetze sowie 398 Rechtsverordnungen außer Kraft getreten.

9.   D21-Digital-Index vorgestellt
     Am 23. Februar 2022 wurde im Rahmen des #D21-Digital-Webkongresses Digitale Gesellschaft
     2022 der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mitgeförderte D21-Digital-
     Index 2021/2022 vorgestellt. Mit dem Digital-Index misst die Initiative D21 e.V. mit
     Unterstützung von einer Reihe von Partnern jährlich den Digitalisierungsgrad der deutschen
     Bevölkerung. Die Studie zeigt, dass die verschiedenen Generationen die Herausforderungen des
     digitalen Wandels teilweise sehr unterschiedlich meistern. Ein Schwerpunkt der Studie war das
     Thema Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Die Studie steht hier: D21-Digital-Index
     2021/2022|Initiative D21.

10. Termin: „Debate and Democracy – How to successfully counter populists“
     Im Rahmen seines Engagements für Demokratie und Freiheit empfiehlt der BFB diesen
     interaktiven englischsprachigen Online-Workshop am 17. März 2022 von 16.30 bis 19.00 Uhr mit
     transatlantischer Perspektive für Journalistinnen und Journalisten, Bloggerinnen und Blogger
     und alle, die sich am modernen öffentlichen Diskurs beteiligen. „Wie begegnen wir
     populistischen Vereinfachungen und allzu simplen Antworten auf die Herausforderungen im
     21. Jahrhundert? Wie können wir in unserer modernen demokratischen Gesellschaft hart und

BFB-Freiberufler-Ticker vom 25. Februar 2022                                                Seite 4/5
leidenschaftlich über Themen streiten, die uns alle betreffen, und dabei doch verbunden und
    uns der gemeinsamen Ziele bewusst bleiben, für die wir kämpfen?“ Das sind die Themen des
    Workshops mit dem renommierten Heidelberger Politikwissenschaftler und Autor Dr. Tobias
    Endler. Der Workshop bietet viele praktische Aspekte, um die Erkenntnisse in die journalistische
    Arbeit zu übertragen. Anmeldungen bis zum 1. März 2022 an event@m100potsdam.org. Mehr
    Infos hier: www.m100potsdam.org/.

BFB-Freiberufler-Ticker vom 25. Februar 2022                                               Seite 5/5
Sie können auch lesen