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Friedrich und Partner Steuerberater Mandanteninformationen Mai / Juni 2021 Aktuelle Hinweise für das Gespräch mit Ihrem Steuerberater Aktuelle Hinweise für das Gespräch mit Ihrem Steuerberater
DIE MANDANTEN I INFORMATION
3 DIE MANDANTEN I INFORMATION
Themen dieser Ausgabe
Weitere steuerliche Erleichterungen Erlass von Mieten wegen der Corona-Krise
Sofortabschreibung für digitale Wirtschaftsgüter Verlängerung der Regelungen für Stundung und
Anpassung von Gewerbesteuervorauszahlungen Vollstreckungsschutz
Warenspenden von Einzelhändlern Steuerpflicht von Erstattungszinsen
Ausgabe Nr. 3/2021 (Mai/Juni)
Sehr geehrte Mandantin,
sehr geehrter Mandant,
nachfolgend haben wir in dieser Ausgabe wieder Neuerungen aus dem Steuer- und Wirtschaftsrecht für Sie zusammengestellt.
Diese Mandanten-Information beruht auf dem Stand 30.3.2021.
Bei der Einkommensteuer und Körperschaftsteuer wird der
STEUER- UND WIRTSCHAFTSRECHT
steuerliche Verlustrücktrag für die Veranlagungszeit-
räume 2020 und 2021 von 5 Mio. € auf 10 Mio. € verdop-
Unternehmer pelt. Im Fall einer Zusammenveranlagung verdoppelt sich
der bisher mögliche Verlustrücktrag bei der Einkommen-
Weitere steuerliche Erleichterungen steuer von 10 Mio. € auf 20 Mio. €.
Der Gesetzgeber hat weitere steuerliche Entlastungen be- Hinweis: Vor der Corona-Krise war lediglich ein Verlust-
schlossen. So wird u. a. der zeitliche Geltungsbereich für die rücktrag in Höhe von 1 Mio. € bzw. – bei Zusammenveran-
Anwendung des ermäßigten Umsatzsteuersatzes von 7 % lagung – 2 Mio. € möglich. Der Gesetzgeber hat während
für Speisen in Gaststätten bis zum 31.12.2022 verlängert, der Corona-Krise diesen Höchstbetrag bereits auf 5 Mio. €
der einkommensteuerliche Verlustrücktrag der Jahre 2020 bzw. – bei Zusammenveranlagung – auf 10 Mio. € verfünf-
und 2021 in das jeweilige Vorjahr verdoppelt und beim Kin- facht. Nun erfolgt eine weitere Verdoppelung. Danach kann
dergeld erneut ein Kinderbonus von 150 € pro Kind gezahlt. z. B. bei Ehegatten ein Verlust in Höhe von 20 Mio. € aus
Hintergrund: Die Corona-Krise führt bei vielen Steuerzah- dem Jahr 2020 in das Jahr 2019 zurückgetragen und dort
lern zu erheblichen finanziellen Belastungen. Bereits zwei- mit einem Gewinn von 20 Mio. € verrechnet werden, so
mal hat der Gesetzgeber hierauf reagiert und sog. Corona- dass sich für 2019 eine Steuererstattung ergibt.
Steuerhilfegesetze verabschiedet. Nun haben Bundestag Entsprechend verdoppelt wird auch der Höchstbetrag für
und Bundesrat das sog. Dritte Corona-Steuerhilfegesetz ver- den pauschalen Verlustrücktrag zwecks Minderung der Vo-
abschiedet. Im Laufe des Verfahrens wurde das Gesetz um rauszahlungen für 2019, nämlich von 5 Mio. € auf 10 Mio. €
einen sog. vorläufigen Verlustrücktrag bei der Steuerfestset- bzw. – im Fall der Zusammenveranlagung – von 10. Mio. €
zung für 2020 erweitert. auf 20 Mio. €.
Die beschlossenen Änderungen: Gleichermaßen werden auch die Höchstbeträge für den
vorläufigen Verlustrücktrag bei der Steuerfestsetzung
Für Restaurants wird der ermäßigte Umsatzsteuersatz von
2019 verdoppelt. Im Rahmen der Einkommen- bzw. Kör-
7 % für Speisen bis zum 31.12.2022 verlängert. Bisher galt
perschaftsteuerfestsetzung für 2019 kann auf Antrag ein
der ermäßigte Steuersatz lediglich bis zum 30.6.2021.
vorläufiger Verlustrücktrag aus dem Jahr 2020 in Höhe von
Hinweis: Für Getränke bleibt es beim Steuersatz von 30 % der Einkünfte 2019, gemindert um Einkünfte aus
19 %. nichtselbständiger Arbeit, vorläufig abgezogen werden.
Dies mindert die Steuer für 2019, auch wenn für den Ver-
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lust für 2020 noch kein Steuerbescheid vorliegt. Vorausset- externe Netzteile sowie Peripheriegeräte wie z. B. Tasta-
zung für die Berücksichtigung des vorläufigen Verlustrück- tur, Maus, Scanner, Kamera, Mikrofon, Headset, Grafik-
trags ist die Herabsetzung der Vorauszahlungen für 2020 tablett, externe Laufwerke, Beamer und Drucker.
auf Null. Hierfür galten bislang Höchstbeträge von 5 Mio. € Die Software umfasst die Betriebs- und Anwendersoftware
bzw. – im Fall der Zusammenveranlagung – von 10 Mio. €, zur Dateneingabe und Datenverarbeitung, ERP-Software,
die nun verdoppelt wurden. Software für Warenwirtschaftssysteme und sonstige An-
Hinweis: Liegt für 2019 bereits ein bestandskräftiger Steu- wendungssoftware zur Unternehmensverwaltung oder
erbescheid vor, kann der Steuerpflichtige bis zum Prozesssteuerung.
17.4.2021 beantragen, dass der neue, erhöhte vorläufige Das Schreiben gilt für Wirtschaftsjahre, die nach dem
Verlustrücktrag berücksichtigt wird; der Bescheid für 2019 31.12.2020 enden, in der Regel also für Wirtschaftsjahre
wird dann geändert. ab 2021. Hat der Steuerpflichtige bereits vor dem 1.1.2021
Auf Vorschlag des Finanzausschusses des Bundestages Hard- oder Software angeschafft und mit der Abschreibung
wurde der vorläufige Verlustrücktrag auch für die Steuer- auf mehrere Jahre begonnen, kann er diese Wirtschaftsgü-
festsetzung 2020 eingeführt und die vorläufige Berücksich- ter ab 2021 ebenfalls in voller Höhe abschreiben.
tigung eines Verlustrücktrags aus dem Veranlagungszeit- Hinweise: Die hier dargestellten Grundsätze gelten auch für
raum 2021 ermöglicht. Insoweit gelten die Grundsätze, die Steuerpflichtige, die nicht unternehmerisch tätig sind, son-
für die Berücksichtigung eines vorläufigen Verlustrücktrags dern sog. Überschusseinkünfte erzielen wie z. B. Einkünfte
bei der Steuerfestsetzung für 2019 zu beachten sind, ent- aus Vermietung und Verpachtung, aus nichtselbständiger
sprechend. Die Vorauszahlungen für 2021 müssen also Arbeit oder sonstige Einkünfte. Auch sie können also Hard-
z. B. auf Null herabgesetzt werden, damit der vorläufige und Software ab 2021 sofort abschreiben.
Verlustrücktrag bei der Steuerfestsetzung für 2020 berück-
Beim Ansatz der einjährigen Nutzungsdauer kommt es zu
sichtigt werden kann.
einer „Sofortabschreibung“ in voller Höhe, und zwar auch
Zu guter Letzt wird erneut ein einmaliger Kinderbonus, dann, wenn die Hard- oder Software erst im Laufe des Jah-
diesmal in Höhe von 150 €, pro Kind gezahlt. Der Bonus res erworben wird. Eine lediglich zeitanteilige Abschreibung
soll mit dem Kindergeld für den Monat Mai 2021 ausgezahlt – bei Erwerb am 1.7.2021 in Höhe von 50 % – ist dann nicht
werden. Es gelten die gleichen Grundsätze wie für den Kin- mehr möglich.
derbonus von 300 € im Jahr 2020.
Bislang wurden Computer, Scanner und Drucker auf drei
Jahre abgeschrieben, sofern es sich nicht um geringwertige
Sofortabschreibung für bestimmte Wirtschaftsgüter handelte. Für sog. ERP-Software galt eine
digitale Wirtschaftsgüter Nutzungsdauer von fünf Jahren, aber für Standardsoftware
Wie in der letzten Ausgabe dieser Mandanten-Information mit Netto-Anschaffungskosten bis zu 800 € war eine Sofor-
erwähnt, wollten der Bund und die Länder eine sofortige Ab- tabschreibung auf geringwertige Wirtschaftsgüter möglich.
schreibung bestimmter digitaler Wirtschaftsgüter rückwir- Die Formulierung des BMF, dass eine einjährige Nutzungs-
kend zum 1.1.2021 ermöglichen. Nun hat das Bundesfinanz- dauer zugrunde gelegt werden kann, lässt vermuten, dass
ministerium ein entsprechendes Schreiben veröffentlicht. dem Steuerpflichtigen hinsichtlich der Abschreibungsdauer
Danach lässt das BMF für Wirtschaftsjahre, die nach dem ein Wahlrecht zustehen soll.
31.12.2020 enden, eine einjährige Nutzungsdauer für Hard-
und Software im Bereich der EDV zu. Damit kann bereits ab Corona: Anpassung von
dem Wirtschaftsjahr 2021 eine Sofortabschreibung für Hard-
und Software im Betriebsvermögen sowie im Privatvermö-
Gewerbesteuervorauszahlungen
gen vorgenommen werden, wenn die Hard- und Software für Die obersten Finanzbehörden der Bundesländer haben zur
die Einkünfteerzielung genutzt wird. Anpassung der Gewerbesteuervorauszahlungen Stellung
genommen. Danach können Unternehmer beim Finanzamt
Hintergrund: Hard- und Software ist wie alle anderen ab-
vereinfacht Anträge auf Anpassung des Gewerbesteuer-
nutzbaren Wirtschaftsgüter grundsätzlich über die Nut- messbetrags zwecks Vorauszahlungen stellen, die zur Her-
zungsdauer abzuschreiben, wenn diese länger als ein Jahr absetzung der Gewerbesteuervorauszahlungen durch die
beträgt. Belaufen sich die Netto-Anschaffungskosten auf Gemeinde führen. Voraussetzung ist, dass der Unternehmer
maximal 800 €, werden Hard- und Software als geringwer-
von der Corona-Krise unmittelbar und nicht unerheblich be-
tige Wirtschaftsgüter angesehen und können sofort, d. h. in
troffen ist und dass der Gewinn im Jahr 2021 voraussichtlich
voller Höhe, abgeschrieben werden.
niedriger als bislang angesetzt ausfallen wird.
Wesentlicher Inhalt des Schreibens: Hintergrund: Die Gewerbesteuer wird durch die Gemeinde
Für Computerhardware und die dazu gehörenden sog. Pe- erhoben. Grundlage hierfür ist der sog. Gewerbesteuer-
ripheriegeräte sowie für die Betriebs- und Anwendersoft- messbetrag, der vom Finanzamt festgesetzt wird. Bei den
ware kann eine Nutzungsdauer von einem Jahr angesetzt Vorauszahlungen setzt das Finanzamt den Gewerbesteuer-
werden. messbetrag zwecks Vorauszahlungen fest, die Gemeinde
erlässt auf dieser Grundlage den Vorauszahlungsbescheid
Zur Hardware gehören Computer, Desktop-PC, Note-
für die Gewerbesteuer.
books, Tablets, Desktop-Thin-Clients, Workstations, mo-
bile Workstations, Small-Scale-Server, Dockingstations, Wesentlicher Inhalt der aktuellen Erlasse:
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Nach den aktuellen Erlassen der obersten Finanzbehörden geäußert, wenn es sich nicht um die hier genannten Einzel-
der Bundesländer können Unternehmer, die nachweislich händler handelt. Danach bestimmt sich die Bemessungs-
unmittelbar und nicht unerheblich von der Corona-Krise be- grundlage einer Sachspende nicht nach den ursprünglichen
troffen sind, beim Finanzamt bis zum 31.12.2021 einen An- Anschaffungs- oder Herstellungskosten, sondern nach dem
trag auf Herabsetzung des Gewerbesteuermessbetrags fiktiven Einkaufspreis im Zeitpunkt der Spende. Auf diese
zwecks Vorauszahlungen stellen. Bemessungsgrundlage ist Umsatzteuer zu entrichten, wenn
An die Überprüfung der Voraussetzungen, d. h. die Betrof- der Einkauf der Waren zum Vorsteuerabzug berechtigt hat.
fenheit von der Corona-Krise und den voraussichtlich ge-
ringeren Gewinn im Jahr 2021, sind keine hohen Anforde-
rungen zu stellen. Es ist nicht erforderlich, dass der Unter- Vermieter
nehmer den Wert des infolge der Corona-Maßnahmen ent-
standenen Schadens im Einzelnen nachweist. Erlass von Mieten wegen der Corona-
Wird der Gewerbesteuermessbetrag entsprechend gemin- Krise
dert, ist die Gemeinde an diese Anpassung gebunden und Die Oberfinanzdirektion Nordrhein-Westfalen (OFD) ver-
muss die Gewerbesteuervorauszahlungen anpassen. neint in einer sog. Kurzinformation steuerlich nachteilige Fol-
Hinweise: Für Stundungs- und Erlassanträge, die sich auf gen, wenn ein Vermieter dem Mieter Mietzahlungen erlässt,
die Gewerbesteuer beziehen, sind grundsätzlich die Ge- weil der Mieter von der Corona-Krise betroffen ist. Weder
meinden zuständig, nicht die Finanzämter. Zur Anpassung führt dies zu einer teilweise unentgeltlichen Vermietung, so
von Einkommensteuer- und Körperschaftsteuervorauszah- dass der Werbungskostenabzug des Vermieters nur einge-
lungen im vereinfachten Verfahren sind separate BMF- schränkt möglich wäre, noch fällt die Einkünfteerzielungsab-
Schreiben ergangen (vgl. hierzu weiter unten den Beitrag sicht des Vermieters weg, so dass Verluste aus der Vermie-
„Stundung und Vollstreckungsschutz“). tung nicht mehr anerkannt würden.
Hintergrund: Erzielt ein Vermieter aus der Vermietung sei-
Warenspenden von Einzelhändlern an ner Immobilie einen Verlust, kann er diesen grundsätzlich
gemeinnützige Organisationen geltend machen. Dies gilt allerdings nicht, wenn die verein-
Das Bundesfinanzministerium (BMF) begünstigt Waren- barte Miete niedriger als 50 % der ortsüblichen Miete ist (bis
spenden von Einzelhändlern, die durch die Corona-Krise un- Ende 2020: niedriger als 66 %) oder wenn der Vermieter
mittelbar und nicht unerheblich negativ betroffen sind, an ge- nicht die Absicht hat, einen Gesamtüberschuss zu erzielen;
meinnützige Organisationen in umsatzsteuerlicher Hinsicht: ihm fehlt dann die Einkünfteerzielungsabsicht. Mit diesen
Die Warenspenden werden nicht als unentgeltliche Wertab- Regelungen sollen missbräuchliche Gestaltungen verhindert
gabe der Umsatzsteuer unterworfen. Dies gilt für Spenden, werden.
die im Zeitraum vom 1.3.2020 bis 31.12.2021 geleistet wur- Wesentlicher Inhalt der Kurzinformation der OFD: Die OFD
den bzw. werden. nimmt zu zwei Fallgestaltungen Stellung, nämlich zur Ver-
Hintergrund: Gibt ein Unternehmer Waren verbilligt oder un- mietung einer Wohnung und zur Vermietung von Gewerbe-
entgeltlich ab, kann dies Umsatzsteuer auslösen, indem räumen. In beiden Fällen geht es um einen Mieterlass auf-
z. B. eine sog. Mindestbemessungsgrundlage zugrunde ge- grund einer Corona bedingten finanziellen Notsituation des
legt wird oder eine unentgeltliche Wertabgabe besteuert Mieters:
wird. Vermietung einer Wohnung: Erlässt der Vermieter einer
Wesentlicher Inhalt des BMF-Schreibens: Wohnung seinem Mieter die Mietzahlung entweder zeitlich
befristet in voller Höhe oder teilweise, führt dies nicht dazu,
Das aktuelle Schreiben betrifft Einzelhändler, die ihre Wa- dass die Miete zu niedrig ist und nunmehr unterhalb von
ren aufgrund der Corona-Krise nicht mehr regulär verkau- 50 % der ortsüblichen Miete liegt. Wurde die Miete also bis-
fen können, weil es sich z. B. um Saisonware handelt und her als steuerlich vollentgeltlich angesehen, bleibt es dabei
das Einzelhandelsgeschäft aufgrund der Corona-Maßnah- und wird durch den Erlass der Miete nicht beeinflusst.
men geschlossen war.
Hinweis: Lag die Miete bereits bisher unterhalb der Grenze
Entscheidet sich der Einzelhändler dazu, diese Waren an von 50 % (bis einschließlich 2020: unterhalb von 66 %), so
gemeinnützige Vereine zu spenden, wird dies nicht als un- dass die Werbungskosten nur teilweise anerkannt wurden,
entgeltliche Wertabgabe besteuert. bleibt es dabei, so dass der Erlass nicht zu einer weiteren
Dies gilt für Warenspenden im Zeitraum vom 1.3.2020 bis Kürzung der Werbungskosten führt.
31.12.2021. Vermietung oder Verpachtung von Gewerberäumen: Er-
Hinweise: Der Vorsteuerabzug des Einzelhändlers bleibt er- lässt der Vermieter bzw. Verpächter von Gewerberäumen
halten. Das BMF-Schreiben stellt also eine Billigkeitsrege- seinem Mieter die Mietzahlung entweder zeitlich befristet in
lung dar, die verhindern soll, dass Einzelhändler, die von der voller Höhe oder teilweise und gehört die Immobilie zum
Corona-Krise betroffen sind und Gutes tun, umsatzsteuerlich steuerlichen Privatvermögen des Vermieters, führt der Er-
auch noch belastet werden. lass nicht zum Wegfall der Einkünfteerzielungsabsicht des
Vermieters. Ein Verlust aus der Vermietung wird daher
Parallel zum aktuellen Schreiben hat sich das BMF zur um-
grundsätzlich anerkannt. War bereits vor dem Erlass der
satzsteuerlichen Bemessungsgrundlage bei Sachspenden
Miete die Einkünfteerzielungsabsicht zu verneinen, bleibt
es dabei.
Aktuelle Hinweise für das Gespräch mit Ihrem Steuerberater Aktuelle Hinweise für das Gespräch mit Ihrem Steuerberater DIE MANDANTEN I INFORMATION
Hinweise: Die OFD hat ihre Kurzinformation auf Bund- und steuerlich nicht absetzbar sind und sowohl Erstattungs- als
Länderebene abgestimmt. Daher können sich auch Vermie- auch Nachzahlungszinsen auf demselben Ereignis beru-
ter außerhalb Nordrhein-Westfalens auf diese Kurzinforma- hen. Bis zur Höhe der Nachzahlungszinsen sind die Erstat-
tion berufen. Die Kurzinformation betrifft nur den Bereich der tungszinsen nicht zu versteuern.
Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung, nicht gewerbli- Diese Billigkeitsregelung gilt auch für die Ermittlung des
che Vermieter. Hier dürften sich aufgrund eines Mieterlasses Gewerbesteuermessbetrags.
ohnehin keine steuerlich nachteiligen Folgen ergeben.
Im Bedarfsfall sind die Erstattungszinsen, die auf Antrag
nicht besteuert werden, sachgerecht zu schätzen.
Alle Steuerzahler
Hinweise: Das BMF-Schreiben betrifft nicht die Festsetzung
Verlängerung der Regelungen für der Zinsen, d. h. die Höhe der Zinsen oder die Pflicht, Nach-
zahlungszinsen zu entrichten, bzw. das Recht, Erstattungs-
Stundung und Vollstreckungsschutz zinsen zu erhalten. Es geht lediglich um die ertragsteuerliche
Die Finanzverwaltung hat die bisherigen besonderen Stun- Pflicht, die Erstattungszinsen zu versteuern.
dungsregelungen und den Vollstreckungsschutz für von der
Beispiel: Der Außenprüfer erhöht im Prüfungsjahr 01 den
Corona-Krise Betroffene erneut verlängert.
Warenbestand und damit den Gewinn. Im Prüfungsjahr 02
Hintergrund: Das BMF hatte wegen der Corona-Krise in der erhöht er den Wareneinsatz entsprechend und mindert somit
Vergangenheit bereits u. a. Erleichterungen in Bezug auf den Gewinn. Für das Jahr 01 kommt es zu Nachzahlungs-
Stundungen und Vollstreckungsaufschub gewährt. Diese Er- zinsen und für das Jahr 02 zu Erstattungszinsen. Betragen
leichterungen wurden zuletzt bis zum 30.6.2021 verlängert die Nachzahlungszinsen 1.000 € und die Erstattungszinsen
(s. hierzu unsere Mandanten-Information 2/2021). 900 €, sind die 900 € auf Antrag nicht zu versteuern.
Aktuelles Schreiben des BMF: Handelt es sich allerdings um unterschiedliche Prüfungsfest-
Mit seinem Schreiben verlängert das BMF auf Antrag die stellungen, ist die Billigkeitsregelung des BMF nicht anwend-
Erleichterungen in Bezug auf Stundungen und den Voll- bar. Erhöht der Prüfer im Prüfungsjahr 01 den Warenbe-
streckungsschutz im vereinfachten Verfahren für Steu- stand gewinnerhöhend und mindert er im Prüfungsjahr 02
ern, die bis zum 30.6.2021 fällig werden, um drei Monate den Gewinn aufgrund einer Rückstellung, handelt es sich
bis zum 30.9.2021. Die Regelungen zur Ratenzahlung nicht um dasselbe Ereignis, so dass die Erstattungszinsen
bleiben unverändert. für das Jahr 02 versteuert werden müssen.
Hinsichtlich der Anträge auf Anpassung der Einkommen-
und Körperschaftsteuervorauszahlungen bleibt es
ebenfalls bei der bisherigen Regelung, dass entspre-
chende Anträge von nachweislich unmittelbar und nicht un-
erheblich negativ wirtschaftlich betroffenen Steuerpflichti-
gen bis zum 31.12.2021 gestellt werden können und an die
Begründung des Antrags keine strengen Anforderungen zu
stellen sind.
Steuerpflicht von Erstattungszinsen
Das Bundesfinanzministerium (BMF) sieht auf Antrag von
der Versteuerung von Erstattungszinsen, die für Steuerer-
stattungen festgesetzt werden, ab, wenn die Steuererstat-
tung auf einem Ereignis beruht, das zugleich Nachzahlungs-
zinsen auslöst, die steuerlich nicht absetzbar sind. Dem
BMF zufolge wäre es unbillig, wenn ein und dasselbe Ereig-
nis sowohl Erstattungszinsen für einen Veranlagungszeit-
raum als auch Nachzahlungszinsen für einen anderen Ver-
anlagungszeitraum auslöst und nur die Erstattungszinsen
versteuert werden müssen, während die Nachzahlungszin-
sen steuerlich nicht abgesetzt werden können.
Hintergrund: Steuererstattungen und Steuernachzahlungen
werden grundsätzlich verzinst, und zwar mit einem Steuer-
satz von 6 % jährlich. Erstattungszinsen sind als Einkünfte
aus Kapitalvermögen steuerpflichtig bzw. bei Unternehmen
Betriebseinnahmen; hingegen sind Nachzahlungszinsen
nicht absetzbar.
Wesentlicher Inhalt des BMF-Schreibens:
Erstattungszinsen werden auf Antrag nicht besteuert, so-
weit ihnen Nachzahlungszinsen gegenüberstehen, die
Alle Beiträge sind nach bestem Wissen erstellt. Eine Haftung für den Inhalt kann jedoch nicht übernommen werden.DIE MANDANTEN I INFORMATION
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