BOKU - FÜR DIE ZUKUNFT BOKU FORSCHUNG
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BOKU Das Magazin der Universität des Lebens Nr. 4 | Dezember 2013 ISSN: 2224-7416 BOKU FORSCHUNG FÜR DIE ZUKUNFT MIT strategische EVA-Kathrin sinner: BOKU Kooperation BOKU – wir wollen wissen, alumni Umweltbundesamt wie leben entsteht
INHALT BOKU alumni 3 Rektor Gerzabek über die Situation der BOKU 4 Mathematik: Magie der Zahlen 6 Das Institut für Abfallwirtschaft feiert 20-jähriges Bestehen 7 On the road: Das BOKUmobil ist unterwegs! 4 8 Wasser ist Leben: Das interdisziplinäre Masterstudium „Applied 22 Limnology“ 10-15 Strategische Kooperation: 7 BOKU und Umweltbundesamt 16 Die Nanobiotechnologin Eva-Kathrin Sinner im Porträt 43 Qualitätsmanagement: Evaluierung von Lehr- veranstaltungen 44 Elektronische Projektmeldung in der Forschungsdatenbank 45 Fragen zur Forschung Editorial 21 Minki beim Alumni-Tag 46 Ein Tag mit dem Senats- vorsitzenden Hubert Hasenauer Cover 48 Die Ethik-Charta der BOKU 22 Wiederkehr an die BOKU – Alumni-Tag 2013 49 Menschen an der BOKU Interview 50 Splitter 27 Reflexionen zur Laufbahn – Altrektor Hubert Sterba 53 Wir bauen um! Ein kleiner Einblick Karriere 30 Aufsteiger & Einsteiger 54 Der ÖH-Themenmonat: jeder 32 Sponsionen Monat hat einen bestimmten 33 Kommentar Schwerpunkt 34 WABAG – Firmenporträt 56 Nachhaltige Intensivierung der Tierhaltung in Kurzmeldungen Entwicklungsländern 36 Beiträge der AbsolventInnenverbände 58 Jubiläumsfonds der Stadt Wien 54 39 Exkursion Baustelle 40 Splitter
Editorial Robert Newald Univ.Prof. DI Dr. Dr. h. c. mult. Liebe Kolleginnen und Kollegen, Martin H. Gerzabek Freunde und Freundinnen der BOKU! Rektor D ie von Marcus Tullius Cicero – zurückgehend auf gierungsprogramm diese Diskussionen aufgreifen und mit Platon und die Stoiker – benannten Kardinaltugen- Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und dem rechten Maße den Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Mäßi- die Entwicklung von Bildung und Gesellschaft im Allgemei- gung, oder die rechten Maße, sind ja allgemein bekannt. nen und der Universitäten und der (Grundlagen-)Wissen- Die BOKU-Angehörigen haben auch 2013 bewiesen, dass schaften im Besonderen vorantreiben werden. Alles andere sie diesen Tugenden nachstreben. Mit der Anwendung der als ein Ausbau des Hochschulsektors und des Forschungs- rechten Maße haben sie es geschafft, die durch steigende und Bildungsstandortes Österreich wäre völlig unverständ- Studierendenzahlen und intensive Renovierungsmaßnah- lich. Gerade bei Themen der Zukunft wird das besonders men beengten Raumverhältnisse in der täglichen Arbeit deutlich. Wie oft und in welcher Konnotation werden der Be- zu bewältigen. Die Umsetzung der Studieneingangs- und griff der Nachhaltigkeit, sowie die besonders zukunftsfähige Orientierungsphase, die ja nun den zweiten Geburtstag Bioökonomie erwähnt werden? Für die BOKU steht fest, dass „feierte“, bedurfte des ständigen Strebens nach Gerechtig- in diese Themen zu investieren ist, weil sie die Zukunfts- keit. Klugheit erforderte es auch heuer, überaus erfolgreich fähigkeit Österreichs betreffen. Die Nachhaltigkeitsstrate- zahlreiche Forschungsprojekte einzureichen. Die Tapfer- gie der BOKU ist in der heißen Phase der Entwicklung – in keit zeigte sich vor allem in der Diskussion kontroversieller Vorbereitung der ebenfalls angelaufenen Überarbeitung des gesellschaftsrelevanter Themen in der Öffentlichkeit – ins- Entwicklungsplans. Zur Erarbeitung und Vorlage eines fun- besondere, wenn die fachliche Meinung nicht dem beque- dierten Positionspapiers zur Entwicklung einer Bioökono- meren Zeitgeist folgt. Diese konsequente Arbeit zeitigte mie-Strategie für Österreich am 13. November hat die BOKU vielfältige Erfolge. Einer der größten war die erstmalige Lis- federführend mit den an der BOKU beheimateten Vereinen tung der BOKU unter den Top 100-Universitäten im Bereich BIOS Science Austria und ÖVAF beigetragen. der Land- und Forstwirtschaft. Das Rektorat der BOKU bedankt sich bei allen BOKU-Ange- Die medialen Diskussionen um die Regierungsbildung wa- hörigen für ihr großes Engagement und den enormen Ein- ren bis dato für die Universitäten nur insofern erfreulich, als satz im heurigen Jahr und wünscht allen LeserInnen des Wissenschaft und Forschung breiteren Raum einnahmen. BOKU Magazins ein frohes Weihnachtsfest und alles Gute Allerdings bleibt abzuwarten, wie die Politik und das Re- im Jahr 2014! IMPRESSUM Medieninhaberin und Herausgeberin: Universität für Bodenkultur Wien (BOKU), Gregor-Mendel-Straße 33, 1180 Wien. Chefredaktion: Michaela Klement, michaela.klement@boku.ac.at Redaktion: Martin Gerzabek, Hanna-Michele Hentschel, Horst Mayr, Hermine Roth, Georg Sachs, Susanne Schneider-Voss, Ingeborg Sperl, Tanja Valenta, Maria Wurzinger. Lektorat: Susanne Hartmann Grafik: Patricio Handl Coverfoto: Thinkstock Druck: AV+Astoria Auflage: 8.000 Erschei- nungsweise: 4-mal jährlich Blattlinie: Das BOKU Magazin versteht sich als Informationsmedium für Angehörige, AbsolventInnen, Freundin- UZ24 Dieses Produkt stammt aus nen und Freunde der Universität für Bodenkultur Wien und soll die interne und externe Kommunikation fördern. „Schadstoffarme nachhaltig bewirtschafteten Druckerzeugnisse“ Wäldern und kontrollierten Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung der Autorin oder des Autors wieder und müssen mit der UW 734 Quellen Auffassung der Redaktion nicht übereinstimmen. Redaktionelle Bearbeitung und Kürzung von Beiträgen aus Platz- PEFC/06-39-12 gründen vorbehalten. Beiträge senden Sie bitte an michaela.klement@boku.ac.at 3
Thinkstock/Ingeborg Sperl Die Magier der Kurven und Zahlen Von Ingeborg Sperl D as Institut für Mathematik Kooperationen mit den klassischen Thinkstock (IMA) führt im Bewusstsein vie- technischen Fächern wie Kulturtechnik ler BOKU-Angehöriger ein eher und Wasserwirtschaft, hat sich jetzt der verborgenes, unauffälliges Dasein. Schwerpunkt zur Biomathematik ver- Um Dinge, die man sowieso nicht ver- schoben: Das kann etwa auch die Prog- stehen zu können glaubt, macht man nose von Seuchenausbreitung oder der lieber einen Bogen. Das ist schade, Gewichtszunahme bei Nutztieren mit denn neben der eigenen Forschung verschiedenen Parametern sein. ist das Institut ein Dienstleister mit handfestem Output. Gut, das Berech- Ist die Mathematik für die Studieren- nen einer „Neuen Weltkonstante“ mag den ein „Angstfach“? Diese Vermutung die meisten Menschen nicht beschäf- möchten die Magier der Zahlen und tigen, sehr wohl aber die Lebensmit- Kurven nicht so im Raum stehen lassen: telsicherheit. „Hier sollte sich in den letzten Jahren viel zum Besseren verändert haben“, Die Zusammenarbeit mit den BOKU-In- sagt Georg Nowak. „Aber es wäre hilf- stituten hat sich fachlich geändert. Wa- reich, dazu eine aktuelle Studie zur ren es vor etwa 15 Jahren noch mehr Hand zu haben!“ 4
Thinkstock fand. Die modernste Methode heißt „Ther- misierung“ und spielt sich im Be- reich der 50er-Grade ab – schonend und auf lange Sicht auch energiesparend, das ist eine gute Option für die Praxis! Bei der Modellierung E s galt ein Modell dafür zu entwi- als auch den Geschmack beeinträchtigt. solcher Verfahren stellt sich jedoch das ckeln, wie schädliche Mikroorga- Und das probiotische Joghurt wäre bei Problem, auch die Erwärmungs- und nismen in Milchprodukten durch einer solchen Behandlung auch nicht Abkühlphase exakt zu erfassen. Diese Wärme abgetötet werden können. In mehr „probiotisch“. Pasteurisieren war Fragestellung wurde in Kooperation früheren Zeiten geschah das durch Ab- da schon etwas besser, wobei eine Erhit- von IMA (G. Nowak) und IAM erfolg- kochen, was aber sowohl den Nährwert zung auf immerhin etwa 70 Grad statt- reich bearbeitet. Thinkstock Eine andere „Rechenaufgabe“: M an nehme einen Tank mit Hefepilzen und füttere sie mit Glukose. Die Hefepilze werden sich vermehren und dabei ein Produkt (rekombinante Proteine) erzeugen, das wir haben wollen. Wie viel davon die Hefepilze erzeugen, hängt natürlich von deren Wachstum ab. Wenn man diese Biomasse schnell wachsen lässt, braucht man weniger Zeit, erzeugt aber nicht notwendigerweise mehr. Die knifflige Frage war, die op- timale Produktmenge bezogen auf die Zeitdauer zu berechnen, d. h. in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Produkt zu erzeu- gen. Hat man das berechnet, kann man eine entsprechende Steuerung bauen, die optimale Vo- raussetzungen T schafft. Das klingt logisch und ein- heorie und Realität sind nicht unbedingt deckungsgleich, fach, ist es aber da gibt es immer wieder Überraschungen – zum Beispiel nicht. Auch die bei Gasmessungen auf Deponien. In Zusammenarbeit Zeitspannen sind mit dem Institut für Abfallwirtschaft, das Langzeitmes- nicht unerheblich. sungen bei Gasemissionen durchgeführt hat, stellte sich In diesem Fall der Kooperation von IMA (M. Kühleitner) mit heraus, dass der Gasabbau viel langsamer vonstattengeht, dem IAM dauerten die Messungen immerhin ein halbes Jahr. als man gedacht hat. Die klassische Modellrechnung funk- tioniert hier nicht. „Wenn die herkömm- liche Modell- rechnung nicht funktioniert, dann denken die Forschenden zuerst, sie hät- ten Fehler bei den Messungen gemacht. Erst dann kommen sie zu uns und wir müssen feststellen, dass die klassischen Modelle nicht passen, einer Verbesserung bedürfen“, sagt Norbert Brunner vom IMA. Das Rechenmodell musste also adaptiert werden, weil die Deponien offenbar weit mehr Ein- fluss auf das Klima haben, als bisher angenommen wurde. 5
teilchen sich in den Organen der Thinkstock Meerestiere einlagern und damit zu uns zurückkehren. Einer dringenden Lösung harrt die Entsorgung von Elektrogerä- ten aller Art. Derzeit schätzt man, dass weltweit bis zu 70 Prozent aller Altgeräte nach China trans- portiert und dort unter stark um- weltgefährdenden Bedingungen ausgeschlachtet werden. Den sorglosen Umgang mit vielen Materialien werden wir uns bald nicht mehr leisten können. In europäischen Deponien nach rar werdenden Rohstoffen zu suchen, wird unter dem Titel „Urban Mi- ning“ reflektiert. Ein zukünftiges Forschungsfeld hat Huber-Humer im Bereich der Nanoabfälle ausge- macht: Nanopartikel sind in zahl- reichen Konsumgütern enthalten, werden aber nicht deklariert. Wie verhalten sich diese im Abfall? Darüber weiß man noch fast gar nichts. Recycling ist kein Allheilmittel 20 Jahre ABF und zahlt sich jedenfalls nur bis zu einem gewissen Punkt aus. Wenn der Input an Energie zu groß wird, ist dies auch aus ökologischer Sicht nicht sinnvoll. Das heißt: An der Änderung unseres Lebensstils führt langfristig Vom Abfall zu Ressourcen kein Weg vorbei, denn die Zero-Waste- Gesellschaft gibt es nicht. Allgemein gesehen soll die Abfallwirt- In 20 Jahren kann sich viel zum Besseren wenden, wenn engagierte Menschen schaft das „Zerstreute“ wieder konzen- am Werk sind. Das wurde bei der Feier zum 20-jährigen Bestehen des Insti- trieren. Das funktioniert aber nur, tuts für Abfallwirtschaft mehr als deutlich. wenn die Maßnahmen an den Men- Von Ingeborg Sperl schen ausgerichtet und mit ihnen um- gesetzt werden. M arion Huber-Humer hat in ihrer hochwertigen Abfallkomposten abge- eloquenten Antrittsvorlesung holfen werden, was – so Huber-Humer Beim anschließenden Round Table zukünftige Schwerpunkte auf- – aber kein Allheilmittel ist, weil die herrschte Übereinstimmung, dass sich gelistet. Weltweit werden die Methan- Menge des erzeugten Komposts nicht Österreich in den letzten Jahrzehnten Emissionen steigen. Auch wenn wir ausreicht. Darüber hinaus entsteht so zum „europäischen Musterknaben“ ge- das Problem in Europa im Griff haben, auch ein Transportproblem. mausert habe. Fachleute – in der Mehr- ist in den Entwicklungsländern noch zahl BOKU-AbsolventInnen aus Ministe- besonders viel zu tun. Ein weiteres Nur scheinbar weit weg ist der „Great rien, Landesregierungen und privaten Thema ist die zunehmende Wüstenbil- Pacific Garbage Patch“. Der riesi- Firmen – berichteten aus der Praxis, dung. Verarmung der Böden und Erosi- ge Müllteppich aus schwimmenden und dabei erfuhr man auch manche on bewirken allein in der EU einen Ver- Kunststoffpartikeln im Pazifik, für den zwar unterhaltsame, doch letztlich er- lust von landwirtschaftlichen Flächen sich kein Land zuständig erklärt, könn- schreckende Anekdote über den sorglo- in Höhe von 16 Prozent. Dem kann te uns sehr bald die Freude am Fisch sen Umgang mit Abfall, der noch vor we- partiell durch die Aufbringung von vermiesen, weil die winzigen Plastik- nigen Jahrzehnten gang und gäbe war. 6
Wissenschaft im Grünen Das BOKU-Mobil ist unterwegs! Wissenschaft kommt vor Ort. Von den Großeltern bis zum Enkelkind sind alle angesprochen, die sich für die vielfältigen Themen der BOKU interessieren und Fragen an die Forschen- den haben. Text und Fotos: Ingeborg Sperl A m 13. September war das BOKU- Mobil in die Weingärten von Stammersdorf eingeladen, und das Hauptthema „Boden“ in seinen vielfältigen Aspekten erwies sich als ebenso spannend wie unerschöpflich. WissenschaftlerInnen, die sich für das BOKU-Mobil zur Verfügung stellen, brauchen eine gute Portion Enthusias- mus und Durchhaltevermögen, auch Improvisationstalent ist kein Fehler. In aller Frühe müssen Arbeitsmaterialien verladen, Zelte aufgebaut und Abläufe koordiniert werden. Einzelne, liebevoll ausgestattete „Stationen“, Boden und Pflanzen, Humus, Kompost und Boden- kunde boten die Möglichkeit, das The- ma mit allen Sinnen zu erfassen. Das war besonders für die sechs Klassen der Tschechischen Schule (Schulverein Komenski) aus der Wiener Sebastian- gasse ein besonderes Erlebnis. Malen mit verschiedenfarbigen Erden, die erstaunliche Farbskalen aufweisen – von rotbraun bis zart silbrig – schärft die visuelle Aufmerksamkeit. Genauso wichtig ist die Haptik: Sand und Ton den untersuchen, sondern auch Löcher ge auftauchte, ob man von den Trauben fühlen sich ganz verschieden an. Und in Jeans ätzen kann, interessierte die betrunken werden könnte. Die Antwort Kompost riecht. Von vergammelnden SchülerInnen besonders, die vor einem der Wissenschaft war eindeutig: Nein. Bioabfällen und Biogas bis zur wert- Bodenprofil staunten, weil es sooo viele Woran man wieder sieht, wie großartig vollen Erde konnte man die verschie- Jahrhunderte alt war. sich Theorie und Praxis ergänzen ... denen Stadien der Verwandlung ver- folgen. Asseln und andere Bodentiere Auch VertreterInnen der AGES, der MA Am 20. September ging es gleich wei- wurden unter Steinen gesucht – doch 48, der MA 22, der Grünen Floridsdorf, ter zu einem Winzer nach Pillichsdorf die machten sich rar: Erstens war es zu NachbarInnen, LandwirtInnen und Hob- im Marchfeld. Wieder fanden sich Groß kalt, zweitens schon die längste Zeit zu bygärtnerInnen fanden den Weg zum und Klein, von der Volksschule über die trocken. Schließlich gelang es doch, ein BOKU-Mobil. Ihnen ging es etwa um Fachschule bis zu einer Schar interes- paar Exemplare vergrößert und live im konkrete Fragen zum Boden im Umstel- sierter Winzer ein, um die verschiede- „Mikrotheater“ zu beobachten. lungsprozess von der konventionellen nen Themen kennenzulernen und zu zur biologischen Landwirtschaft oder erarbeiten. Diesmal konnte sich der Was passiert, wenn man Erde mit ver- um die optimale Düngung und Boden- (ehemalige) Weinbaupräsident Josef schiedenen Chemikalien behandelt? bearbeitung für Gemüse. Pleil persönlich überzeugen, wie praxis- Schütteln, rühren und filtern – die Ver- nah die BOKU Wissen vermittelt. Unser suche ergeben manchmal betörende Von den Weintrauben, die im bitterkal- Rektor Martin Gerzabek selbst erläu- Farben oder unerwartete Reaktionen, ten Wind tapfer ihrer Vollendung entge- terte den Anwesenden das Bodenkle- das macht auf jeden Fall Spaß. Dass genreiften, durften die jungen Besuche- beprofil, das nun im Gemeindeamt von man mit Salzsäure nicht nur den Bo- rInnen auch noch kosten, wobei die Fra- Pillichsdorf zu besichtigen ist. 7
Fotos: Thinkstock Master „Applied Limnology (AL)“ Von Hanna-Michele Hentschel G erade sensible Süßwasser-Ökosys- teme vermittelt. Der 2-jährige Master ökologischen Restaurierung von aqua- teme sind stark von unterschied- besteht aus 5 Pflichtmodulen im 1. Se- tischen Ökosystemen. lichen anthropogenen Nutzungs- mester, 10 Wahlmodulen im 2. und 3. ansprüchen geprägt und gravierenden Semester sowie einer Masterarbeit im Neben Grundlagenwissen werden in Veränderungen unterworfen. Für ein 4. Semester. Darüber hinaus können den AL-Modulen praktische Feld- und nachhaltiges Management der aquati- Wahlmodule des internationalen Joint Laborarbeit sowie österreichweite Ex- schen Umwelt ist es daher wesentlich, Degree Masters „Limnology & Wetland kursionen angeboten. Zusätzlich kön- ExpertInnen mit einem ganzheitlichen Management“ in Kenia oder den Nie- nen Studierende projektbezogen in Verständnis der Ökosystemfunktionen derlanden belegt werden. den Arbeitsgruppen des Instituts für und -prozesse auszubilden. Hydrobiologie und Gewässermanage- Das Erkennen von systemischen Zu- ment (IHG) mitarbeiten. Die IHG-Ar- Um diesem Bedarf auf nationaler wie sammenhängen und die Komplexität beitsgruppen umfassen die Bereiche auch internationaler Ebene gerecht zu des Zusammenspiels biotischer und Analyse und Modellierung aquatischer werden, wird seit 2011 – auf Initiative abiotischer Systemkomponenten sind Ökosysteme, Benthosökologie und Ge- des Leiters des Instituts für Hydro- ein wesentliches Ziel des AL-Studiums. wässerbewertung, Hydrobiologie und biologie und Gewässermanagement, Ein weiterer Fokus liegt auf der Bewer- Aquakultur, Fischökologie, Flussland- Ao. Univ.Prof. DI Dr. Stefan Schmutz – tung von Effekten der menschlichen schaften und Gewässermanagement, im interdisziplinären Masterstudium Nutzung, der Entwicklung von ökolo- Biochemie in Wasserlandschaften und „Applied Limnology“ grundlegendes gisch orientierten Gewässermanage- die wissenschaftliche Zusammenarbeit und angewandtes Wissen zum nachhal- mentkonzepten sowie der Umsetzung mit Entwicklungsländern (IPGL). An tigen Management aquatischer Ökosys- von Maßnahmen zum Schutz und zur einem weiteren universitären Standort, 8
„WASSER IST LEBEN“ ist mehr als ein Slogan – wir alle sind von den vielfältigen ökologischen Leistungen aquatischer Lebensräume abhängig, wie zum Beispiel der Bereitstellung von Trinkwasser und Wasser für die landwirtschaftliche Produktion, von Fischerei, Hochwasserschutz, Tourismus oder Freizeit- und Erho- lungsraum. dem WasserCluster in Lunz am See, wer- Internationaler Joint Degree Master tiken in den drei Ländern untersucht. den die Themenbereiche Nährstoffkreis- „Limnology & Wetland Management Dabei werden Grundlagen und ange- läufe, Wasserqualität und Habitateigen- (LWM)“ wandtes Wissen über Binnengewäs- schaften untersucht. Weiters werden Das internationale Joint Degree Master ser an der BOKU vermittelt, tropische aquatische Organismen identifiziert, Programme „Limnology und Wetland Flüsse und Seen in Kenia untersucht deren ökologische Ansprüche erläutert Management“ wird gemeinsam von sowie das Management von Feuchtge- sowie Umweltdaten selbstständig im BOKU, Egerton University (Kenia) und bieten und die Modellierung von aqua- Freiland erhoben. dem UNESCO-IHE Institute for Water tischen Ökosystemen am UNESCO-IHE Education in den Niederlanden durch- erlernt. Die Vielseitigkeit der Ausbildung er- geführt. Studiert wird jeweils ein Se- öffnet AL-AbsolventInnen zahlreiche mester an den genannten Institutionen, Die Masterarbeit kann in Österreich, Tätigkeitsfelder, wie in fachnahen daran schließt eine 6-monatige Master- Kenia, den Niederlanden oder einer Abteilungen in Landesämtern und arbeit an. Der Masterabschluss wird kooperierenden Institution in Ostafrika Ministerien, nationalen und interna- von allen drei Partneruniversitäten ge- durchgeführt werden. Das Studieren tionalen Umweltverbänden, wasser- meinsam vergeben. in verschiedenen Ländern und in ei- wirtschaftlichen und ökologischen nem internationalen Classroom stärkt Planungsbüros, NGOs, internationalen Durch das Studium an drei Universitä- die interkulturelle Kompetenz der Organisationen (EU, UNESCO, FAO), ten wird LWM-Studierenden eine ein- LWM-Studierenden und ermöglicht es wissenschaftlichen Einrichtungen, zigartige Mischung von Fachexpertise ihnen, ihre Fachkenntnisse in den un- oder auch die Gründung eines eigenen geboten und es werden unterschiedli- terschiedlichsten soziokulturellen Um- technischen Büros. che Ökosysteme und Umweltproblema- gebungen erfolgreich anzuwenden. 9
Strategische Kooperatio Liebe Kolleginnen und Kollegen! Aktuelles aus Nach sieben Jahren im Beirat der Kooperation, davon der Kooperation drei als Vorsitzender und zwei als stellvertretender Vor- Der Rahmen des BOKU-Herbstfestes am IFA-Tulln bot der sitzender, habe ich mich entschlossen, den Beirat zu Strategischen Kooperation Gelegenheit, sich erstmalig in verlassen. Selbstverständlich bleibe ich der Kooperati- einer öffentlichen Veranstaltung zu präsentieren. on weiterhin verbunden, ich halte es aber für wichtig, I dass immer wieder neue Personen mit neuen Ideen die m Festsaal des IFA-Tulln berichtete Rektor Martin Gerzabek Kooperation weiterentwickeln. über die historische Entwicklung der Kooperationen zwischen beiden Häusern und das Zustandekommen der vertraglichen Beschlossen wurde die Kooperation bereits 2004 von Vereinbarung der Strategischen Kooperation. Er erläuterte deren Rektor Hubert Dürrstein und dem damaligen Vizerek- Hintergründe, wie die Intention, Kooperationen zu forcieren und tor für Forschung und heutigen Rektor Martin Gerzabek auf Basis strategischer Überlegungen zu unterstützen. Auch die aufseiten der BOKU sowie Geschäftsführer Georg Re- Ziele wurden vorgestellt, wie etwa die Verbesserung des Zugangs bernig und dessen Stellvertreter Karl Kienzl aufseiten zu (inter-)nationalen Forschungs- und Dienstleistungsmärkten des Umweltbundesamtes. oder die Verankerung eines nachhaltigen Umgangs mit der Um- welt in Politik und Gesellschaft, ebenso die Instrumente der Ko- Bei meinem Eintritt in den Beirat Umweltbundesamt/Andi Bruckner operation zu deren Umsetzung. Besonders hervorgehoben wurde hatte die Kooperation etwas vom die beachtliche Anzahl von über 25 aktuell laufenden Kooperatio- anfänglichen Schwung verloren. nen und deren breite Palette von Auftrags- und FördergeberInnen. Wichtige Sachen waren gesche- hen, aber das vorherrschende Gefühl war: Die Kooperation hat noch mehr Potenzial, als wir bis- her ausschöpfen konnten. Eine Evaluierung konkretisierte diese Ahnung, und bald war klar, dass Wilhelm Vogel es anderer Strukturen bedurfte, um dieses zusätzliche Potenzial zu nutzen. Was fehlte, war eine Person, die sich im Rah- men einer zumindest halben Anstellung um die Belange der Kooperation kümmerte, was den Beiratsmitgliedern aufgrund ihrer vielfältigen anderen Tätigkeiten natür- lich nicht möglich war. Unter dem Vorsitz von Professorin Ulrike Pröbstl wurde diese Person 2010 mit Veronika Wirth gefunden. Frau Wirth bildete schon bald das „Gesicht der Kooperation“ und war unermüdlich darin, Stimmung für die Koopera- tion zu machen und ExpertInnen aus beiden Häusern für gemeinsame Projekte zusammenzubringen. Mitte dieses Jahres folgte ihr Rosemarie Stangl nach, welche die Rolle sofort mit großer Leidenschaft übernahm und seitdem mit viel Energie und Kreativität weiterentwickelt. Ich wünsche der Kooperation, den Mitgliedern des Bei- rates sowie dem neuen Vorsitzenden, Professor Fried- rich Leisch, viel Erfolg! Wilhelm Vogel Martin H. Gerzabek und Georg Rebernig 10
ion BOKU – Umweltbundesamt Einig sind sich Rektor Martin Gerzabek forschungsstandorte Österreich (Long- Thinkstock und Umweltbundesamt-Geschäftsfüh- Term Ecosystem Research LTER for rer Georg Rebernig über den Mehrwert Austria), der auf der gemeinsamen Nut- für beide Häuser, der vor allem in der zung eines Standort-Clusters basiert komplementären Wirkung einer unab- und ein Konzept zum gemeinsamen hängigen Forschungs- und Bildungs- Betrieb sowie zur Positionierung im eu- einrichtung zu einem Unternehmen ropäischen Forschungsraum erarbeitet. mit Zugang zum freien Markt, aber Beide Kooperationen sind schöne Bei- auch zur Verwaltung, Administration spiele, die den Wert verdeutlichen, sich und Regierung gesehen wird. spezifischer Themen gemeinsam anzu- nehmen und strategische Konzepte zu Die historische Darstellung wurde verfolgen, um sich mittel- bis langfris- von Geschäftsführer Georg Rebernig tig zu positionieren. abgerundet und ergänzt durch Über- legungen zu Faktoren, die er als die Über das BOKU-Herbstfest und die Vor- wesentlichen Treiber für Wissensun- stellung der Strategischen Kooperation ternehmen betrachtet. Er würdigte die habe ich vielfach lobendes Feedback BOKU als wichtige Ausbildungsstätte erhalten. Wir bedanken uns bei Profes- im Umweltbereich und stellte ihr das sor Krska für die Einladung und den Umweltbundesamt als potenziell wich- passenden Rahmen, der es ermöglich- tigen Dienstgeber gegenüber. Die Zu- te, die Strategische Kooperation einem sammenarbeit mit der BOKU beruht breiteren Publikum vorzustellen und seiner Meinung zugänglich zu machen. Insbesondere Christian Redtenbacher nach zu einem dankt der Kooperationsbeirat auch dem Gutteil auf per- Veranstaltungsteam für die gelungene sönlichen Kon- Organisation und die Unterstützung bei takten aus der der Durchführung! Ausbildungspha- se, auf dem nach- Für Interesse an Kooperationen, Fragen haltigen Umgang zum Umweltbundesamt und Anliegen miteinander und zu laufenden Kooperationen stehe ich Rosemarie Stangl der großen Ver- gerne zur Verfügung und freue mich trauensbasis. Um auf Ihre Kontaktaufnahme! Wissenschaft jedoch wettbewerbsfähig zu machen, sei die Entwicklung von Stellvertretend für alle AusstellerInnen Kontakt Koordinierungsstelle: Hotspots in der Forschung eine Prä- konnten zwei prominente Kooperatio- DIin Drin Rosemarie Stangl misse, der Verbundkooperationen wie nen im Festsaal vorgestellt werden: Koordinatorin Strategische das Kompetenznetzwerk „b5“ (Boden Kooperation BOKU- Umweltbundesamt hoch 5) oder BIOS Science Austria, de- Rudolf Krska (IFA Tulln, BOKU) und Si- +43 664 966 86 38 nen sowohl die BOKU als auch das Um- grid Scharf (Abteilung Organische Ana- weltbundesamt als Kooperationspart- lytik, Umweltbundesamt) stellten ihre Montag, 9–17 Uhr: nerInnen angehören, nachkommen. Ringversuche vor, die beide Labors als Universität für Bodenkultur Wien, akkreditierte Prüfstellen zur Messung Forschungsservice, Gregor-Mendel-Straße 33, 1180 Wien; Das Herbstfest bot darüber hinaus Ge- der Wassergüte und externen Qualitäts- rosemarie.stangl@boku.ac.at legenheit, Kooperationsprojekte im sicherung seit 2013 ergänzend anbieten. Rahmen einer Posterausstellung zu Michael Mirtl (Abteilung Ökosystem- Mittwoch, 9–17 Uhr: Umweltbundes- präsentieren. Der Beirat bedankt sich forschung & Monitoring, Umweltbun- amt, Bereich Stoffe & Analysen, Spit- an dieser Stelle für die beeindruckende desamt) und Sophie Zechmeister-Bol- telauer Lände 5, 1090 Wien, rosema- rie.stangl@umweltbundesamt.at Unterstützung aller Kolleginnen und tenstern (Institut für Bodenforschung, Kollegen, die dazu insgesamt 16 Poster BOKU) berichteten über den Träger- www.boku.ac.at/fos-koopbokuumwelt- zur Verfügung stellten! verbund hochinstrumentierter Wald- bundesamt.html 11
AUSGEWÄHLTE AKTUELLE PROJEKTE DICE: Klimasensitivität von Störungsregimes und ihre Auswirkungen auf den Waldbau Gestörte Verhältnisse im Waldökosystemmanagement? Partner BOKU: Rupert Seidl (Institut für Waldbau) Umweltbundesamt: Thomas Dirnböck (Abteilung Ökosystemforschung & Monitoring) Rupert Seidl I Borkenkäferbefall im Nationalpark Kalkalpen n Waldökosystemen versteht man den Fragen nach, wie sich Störungsre- unter einer Störung ein abruptes, gimes in den österreichischen Alpen großflächiges Absterben von Wald- in Zukunft ändern könnten, welche beständen, ausgelöst durch Faktoren Auswirkungen dies auf Ökosystem- wie Wind, Borkenkäfer oder Feuer. leistungen wie Holzproduktion, Koh- Solche Events sind natürlicher Teil lenstoffspeicherung und Biodiversität der Ökosystemdynamik. Jedoch haben haben könnte, und durch welche Be- sich die Störungsregimes in Europas wirtschaftungsmaßnahmen die Risi- Projekt DICE Climate sensitivity Wäldern in den letzten Jahrzehnten ken eines geänderten Störungsregi- of DIsturbanCE regimes and deutlich intensiviert, und ein weiteres mes reduziert werden können. In Ko- implications for forest ecosystem Ansteigen von Frequenz und Intensi- operation mit dem Umweltbundesamt management tät von Störungsereignissen ist auf- und dem Bundesforschungszentrum grund des Klimawandels zu erwarten. für Wald, welche im Rahmen von öko- Fördergeber: FWF Diese Änderungen haben tiefgreifen- logischer Langzeitforschung seit über Weiterer Partner: Robert Jandl, de Auswirkungen auf gesellschaftlich 20 Jahren Störungsauswirkungen be- Bundesamt und Forschungszentrum für Wald (BFW) nachgefragte Waldleistungen. Störun- obachten, sollen empirische Analysen Projektbeginn: Juli 2013 gen werden somit zunehmend zu einer und Simulationsansätze kombiniert Laufzeit: 3 Jahre Herausforderung für die nachhaltige werden, um ein Ökosystem-orientier- Methodik in DICE: Waldbewirtschaftung. Im Projekt DICE tes Risikomanagement im Waldbau zu http://iland.boku.ac.at geht das BOKU-Team um Rupert Seidl stärken. 12
COIN: Die Klimakosten des Nicht-Handelns für Österreich Partnerinnen Hermine Mitter, Erwin Schmid, Martin Schönhart (Institut für Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung) Herbert Formayer (Institut für Meteorologie) Roman Neunteufel, Reinhard Perfler (Institut für Siedlungswasserbau, Industriewasserwirtschaft und Gewässerschutz) Manfred Josef Lexer (Institut für Waldbau) Umweltbundesamt: Martin König, Markus Leitner, Ivo Offenthaler (Abteilung für Umweltfolgenabschätzung und Klimawandel) Martin Götzl, Klaus Peter Zulka (Abteilung für Biologische Vielfalt und Naturschutz) Ivo Offenthaler/Umweltbundesamt Im Vordergrund die COIN-Beiräte Paul Watkiss/Universität Oxford, Roger Street/Techni- scher Direktor UKCIP und Reimund Schwarze/UFZ Leipzig sowie COIN-Koordinator Karl Steininger/Wegener Center B OKU und Umweltbundesamt be- COIN arbeitet mit einem Szenario-ba- lichen nun erste wesentliche Hinweise, fassen sich unter Leitung des sierten Ansatz. Das bedeutet, es wer- wo und in welchem Bereich Anpas- Wegener-Centers für Klima und den neben einem (mittleren/A1B) sung besonders dringlich ist – sowohl Globalen Wandel mit zehn weiteren Klimaszenario auch die sozio-ökono- hinsichtlich Schadensvermeidung als Partnerinstitutionen im Projekt COIN mischen Veränderungen in den kom- auch im Hinblick auf die Nutzung von mit der Erfassung der ökonomischen menden Jahrzehnten – insbesondere Möglichkeiten, die der Klimawandel Auswirkungen des Klimawandels in Demografie, Wirtschaftswachstum, bieten wird. Beraten wird COIN von Österreich. Das Projekt wurde heuer Landnutzungsänderungen und techno- einem Beirat aus renommierten briti- gestartet und wird bereits Anfang 2014 logischer Fortschritt – in die Modellie- schen und deutschen ExpertInnen. erste wesentliche Ergebnisse liefern. rungen einbezogen. Die Grundannah- Schon jetzt zeichnet sich ab: Die kli- me dabei: Geplante Anpassung findet Die Zwischenergebnisse zeigen, dass mabedingten Kosten sind sehr ungleich nicht statt. Klimaschutz weiterhin unerlässlich ist über die einzelnen Handlungsfelder und bleiben wird, denn es wird auch in der nationalen Anpassungsstrategie Direkte Kostenermittlungen durch sek- Österreich in fast allen Handlungsfel- verteilt, und auch regional wird es kla- torale Modelle und darauf aufbauend dern eine deutliche Zunahme klimabe- re GewinnerInnen und VerliererInnen eine makro-ökonomische Modellierung dingter Kosten im Laufe der Jahrzehnte des Klimawandels in Österreich geben. für die indirekten Folgeeffekte ermög- und vor allem ab 2050 erwartet. 13
AUSGEWÄHLTE AKTUELLE PROJEKTE LTER for Austria (Long Term Ecosystem Research) Vernetzung hochinstrumentierter Waldforschungsstandorte in Österreich Partnerinnen BOKU: Ursula Nopp (Institut für Wildbiologie und Douglas Godbold, Hans Göransson, Georg Gratzer, Jagdwirtschaft) Klaus Katzensteiner, Boris Rewald Josef Gasch (Lehrforst Forchtenstein) (Institut für Waldökologie) Umweltbundesamt: Sonja Leitner, Sophie Zechmeister-Boltenstern, Hannes Kobler, Michael Mirtl, Johannes Peterseil Michael Zimmermann (Institut für Bodenforschung) (Abteilung Ökosystemforschung & Monitoring) Christa Schafellner, Axel Schopf (Institut für Forstento- mologie, Forstpathologie und Forstschutz) Standortssprecher: Douglas Godbold/BOKU, Hubert Hasenauer (Institut für Waldbau) Michael Englisch/BFW Jan Bockholt Messung von Treibhausgasen im BOKU-Lehrforst Rosalia S eit Jahrzehnten betreiben die Institutionen zu bündeln. Die drei In- raum durch Bündelung von Ressourcen BOKU und das Umweltbundes- tensivflächen (Zöbelboden, Rosalia, und Expertise erfolgreich positionie- amt sowie das Bundesforschungs- Klausen-Leopoldsdorf) repräsentieren ren? Das Projekt bettet sich nahtlos in zentrum für Wald (BFW) intensive wesentliche naturräumliche Gegeben- a) die Organisation und inhaltliche Forschung an Waldstandorten, die zu heiten in Österreich und sind daher Ausrichtung der österreichischen diesem Zweck mit modernsten Mess- besonders dafür geeignet, langfristige Ökosystemforschung (LTER-Austria geräten ausgestattet wurden. Jede Veränderungen in Wäldern festzuhal- White Paper), b) die Strukturen und Woche fahren Forscherinnen und ten und zu dokumentieren. Gestaltungsprozesse des Europäischen Forscher – oft unter widrigsten Witte- Forschungsraums und c) die strate- rungsbedingungen – zu den entlege- Gemeinsam wird derzeit an folgenden gischen Absichten von BIOS Science nen Messflächen, entnehmen Proben Themen gearbeitet: Welche Fragestel- Austria als institutionelles Konsortium. und sammeln Daten, die in riesigen lungen der Waldforschung sind wis- Das entwickelte Konzept wird konkre- Datenbanken als wertvolle Informa- senschaftlich visionär und aus öster- te Optionen zur Institutionalisierung tionen über die letzten 20–30 Jahre reichischer Sicht vorrangig? Wie sind des Standort-Clusters beinhalten und gesichert werden. Nun geht es darum, bisherige Infrastruktur-Investitionen konsensuale Handlungsvorschläge für Synergien zu finden, Messmethoden und Standorte dafür bestmöglich nutz- die österreichischen Stakeholder in und Messeinrichtungen zu harmoni- bar? Wie kann sich Österreich im eu- Hinblick auf unsere Positionierung im sieren und Expertisen der jeweiligen ropäischen und globalen Forschungs- Forschungsraum liefern. 14
SEA – Strategic Environmental Assessment Strategische Umweltprüfung für das Programm Alpine Space 2014 bis 2020 Partnerinnen Alexandra Jiricka, Ulrike Pröbstl-Haider, Johannes Schmied (Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung) Gernot Stöglehner (Institut für Raumplanung und Ländliche Neuordnung) Umweltbundesamt: Ingrid Klaffl, Markus Leitner (Abteilung Umweltfolgenabschätzung & Klimawandel) A ufgrund der EU-Richtlinie zur Stra- Im vorliegenden Fall wird das überre- ein „prozesshaftes Lernen“ für alle in- tegischen Umweltprüfung (SUP, gionale Programm zur Zusammenar- volvierten Institutionen in der Fortfüh- 2004) ist auch für ein länderüber- beit der Staaten im Alpenraum Inter- rung möglich ist. greifendes regionales Programm eine reg III B Alpine Space für die nächste Umweltprüfung durchzuführen. Sie Programmperiode 2014 bis 2020 ei- Das Projekt ist durch den „Europäi- soll darstellen, ob und in welchem Fall ner Prüfung unterzogen. Bereits für schen Fonds für regionale Entwick- durch das Programm erhebliche nach- die Förderperiode 2007–2013 wurde lung“ (European Regional Development teilige Auswirkungen für die Umwelt, erstmalig eine SUP durchgeführt – Fund, ERDF) der Europäischen Union den Menschen sowie Kultur- und Sach- die Fortschreibung ermöglicht einen gefördert. güter entstehen könnten. Zusätzlich Rückblick auf die Wirkung und etwai- sind die geprüften Alternativen, Ver- ge Verbesserungspotenziale der voran- meidungsmaßnahmen und ein spezifi- gegangenen SUP(-Methode) und zeigt Alpine Space Programme sches Monitoring darzustellen. im Rahmen der Aktionsforschung, ob www.alpine-space.eu/home 15
Ingeborg Sperl 16
Wir wollen wissen, wie Leben funktioniert Eva-Kathrin Sinner ist seit 2010 Professorin für Nanobiotechnologie an der BOKU. Sie erforscht die molekularen Architekturen des Lebens, indem sie wichtige Aspekte davon synthetisch nachbaut. Von Georg Sachs L ewis Carrolls „Alice im Wunder- Nahrungsmittel zu sich, dann haben tionen aus. „Mein wissenschaftliches land“ ist einmal als Kinderbuch wir hier wirklich eine große Aufgabe Spezialgebiet ist die Protein-Insertion – mit doppeltem Boden bezeichnet vor uns.“ In ihre Vorlesungen kann also die Art und Weise, auf die Proteine worden: Die Erzählung entführt Kin- sie aber auch ihr Gespür für Sprache in biologische Membranen eingebaut der ins Reich der Fantasie, während einfließen lassen: „Es ist wichtig, Stu- sind“, erzählt Sinner. Die Details der so sie Erwachsenen Freude an den darin dierende in ihrer Muttersprache an zustande kommenden Strukturen defi- verpackten Wort- und Gedankenspielen der Hand zu nehmen und ihnen so ein nieren die biologische Funktion – ein verschafft. Für Eva-Kathrin Sinner wur- Verständnis für die naturwissenschaft- Zusammenhang, der über der gesam- de das Buch in mehrfacher Hinsicht zur lichen Zusammenhänge näherzubrin- ten Forschungsarbeit des Instituts für Schlüssellektüre. Es eröffnete ihr nicht gen“, erzählt Sinner. Mitunter machen Synthetische Bioarchitekturen steht. nur den Schatz der englischen Sprache sich dann auch ihre Kenntnisse der „Letztlich wollen wir wissen, wie Leben (die sie als Absolventin eines altsprach- antiken Sprachen bezahlt, die sie einst funktioniert“, gibt Sinner das Ziel der lichen Gymnasiums zuvor nur recht und so gründlich gelernt hat: „Es ist doch Bemühungen vor. schlecht gelernt hatte), sondern führ- wichtig, verständlich zu machen, aus te ihr auch die Möglichkeit vor Augen, welcher Wurzel ein Wort wie ‚amphi- Künstliche Membranen für natürliche als Wissenschaftlerin und Mensch eine phil‘ eigentlich stammt.“ Proteine. Die Beziehungen zwischen einzige, in sich stimmige Persönlichkeit Struktur und Funktion sind für Mem- zu sein. „Carroll war Mathematiker, und Amphiphilie (von altgriechisch „amphí“ branproteine aber wesentlich schwieri- seine wissenschaftlichen Werke sind – „auf beiden Seiten“ und philein – „lie- ger aufzuklären als für solche, die im ebenso kunstvoll geschrieben wie seine ben“) ist eine Eigenschaft jener biologi- Cytoplasma gelöst sind, da ihre spezi- literarischen“, schwärmt Sinner. schen Membranen, mit denen sich Sin- fischen Eigenschaften nur an ihrem ner in ihrer wissenschaftlichen Arbeit Wirkungsort in der Membran (also „in Seit 2010 hat die gelernte Biologin eine beschäftigt: Weil diese aus einer Dop- situ“, um diesmal die lateinische Spra- Professur für Nanobiotechnologie an pelschicht von Lipid-Molekülen beste- che zu bemühen) so richtig zur Gel- der BOKU inne und leitet am gleichna- hen, besitzen sie sowohl einen fettlös- tung kommen. Aus diesem Grund ha- migen Department das Institut für Syn- lichen als auch einen wasserlöslichen ben sich die Forscher einen Kunstkniff thetische Bioarchitekturen. In dieser Anteil – sind also sowohl lipophil als ausgedacht: Sie betten die in vitro her- Funktion kann sie sich nun mit Lei- auch hydrophil. Mithilfe dieses Aufbaus gestellten Proteine in eine künstliche denschaft einer Tätigkeit widmen, die können Membranen die lebende Zelle Membran aus Polymeren ein, die we- in ihren Jahren an den Max-Planck-In- von ihrer Außenwelt abtrennen, haben sentliche Eigenschaften ihrer biologi- stituten für Biochemie in Martinsried aber auch auf subzellulärer Ebene die schen Schwestern nachempfindet, aber und für Polymerforschung in Mainz Aufgabe, Kompartimente zu bilden, in gängigen Lösungsmitteln wesentlich nicht gerade im Vordergrund gestan- Reaktionsräume gegeneinander abzu- stabiler ist. Auf diese Weise kann die den hat: der universitären Lehre. „Ich grenzen und an der räumlichen Orga- Struktur der Proteine einer Untersu- habe die Studierenden vermisst“, be- nisation des biologischen Geschehens chung durch spektroskopische Metho- kennt Sinner, die in der Lehre auch mitzuwirken. Eine Vielzahl von Pro- den zugänglich gemacht werden, um einen gesellschaftlichen Auftrag sieht. teinen, die in die Lipid-Doppelschicht die genaue räumliche Anordnung der „Wenn Menschen mit akademischer eingebettet sind, statten die Membra- strukturellen Einheiten zu bestimmen. Bildung glauben, sie nähmen genfreie nen zudem mit hochspezifischen Funk- Künstliche Membranen mit darin ein- 17
Schritt für Schritt in Richtung Nanostrukturen: Zellfrei hergestellte Proteine werden in synthetische Membranen eingebaut. Langfristiges Ziel ist die Fusion mit lebenden Zellen. Grafik: Eva-Kathrin Sinner gebauten Proteinen können aber auch dieser Klasse, der eine wichtige Rolle zu größeren, selbstorganisierten Struk- dazu dienen, niedrigmolekulare Bin- bei der Metastasierung von Brustkrebs turen vorzustoßen. Langfristiges Ziel ist dungspartner (sogenannte „Liganden“) spielt. Anwendungen gibt es aber auch dabei, die in vitro hergestellten Proteine dieser Proteine zu finden. Das ist ins- auf technischem Gebiet: So können in samt ihrer synthetischen Membranum- besondere für Strukturen interessant, Polymer-Membranen immobilisierte gebung wieder in lebende Zellen einzu- die an wesentlichen physiologischen Geruchsrezeptoren als molekulare Sen- schleusen. Auf diese Weise würde man Prozessen beteiligt und somit auch von soren verwendet werden. Gemeinsam sich gleichsam „von unten“ (oder „bot- höchster Relevanz sind, wenn diese aus mit Niyazi Serdar Sarıçiftçi von der JKU tom-up“, wie man in der Nanotechno- dem Ruder laufen und Krankheiten ent- Linz wird wiederum versucht, Lichtsam- logie gern sagt) einem Verständnis der stehen. „Eine besonders wichtige Grup- melkomplexe (englisch „light-harvesting strukturellen Architekturen lebender pe sind etwa die G-Protein-gekoppelten complexes“), die Pflanzen für die Photo- Systeme nähern – was auf lange Sicht Rezeptoren“, nennt Sinner ein Beispiel, synthese verwenden, in biologisch in- auch dem therapeutischen Eingriff für dessen Erforschung sogar der Che- spirierten Solarzellen zu nutzen. neue Perspektiven ermöglichen könnte. mie-Nobelpreis 2012 vergeben wurde. „Ungefähr 40 Prozent aller auf dem Synthetische Biologie zwischen allen Dass die Synthetische Biologie an ähn- Markt oder in Entwicklung befindlichen Stühlen. Sinners Arbeitsgruppe ist am liche Akzeptanz-Grenzen stoßen wird Medikamente zielen auf diesen Typus BOKU-Department für Nanobiotechno- wie die Gentechnik, sieht Sinner nicht von Rezeptoren ab“, zeigt Sinner das loge angesiedelt, das aus dem von Eme- so schnell kommen. Sehr wohl ist sie Potenzial auf, das der Forschungsgegen- ritus Uwe Sleytr aufgebauten Zentrum sich aber des Erfordernisses bewusst, stand in sich trägt. Denn ein gezieltes für Ultrastrukturforschung hervorge- Regelungen für den Umgang mit den Screening nach Wechselwirkungspart- gangen ist. „Sleytr sagt immer, wir sind im Labor geschaffenen Entitäten zu nern dieser Membranproteine, wie es in hier nicht einordenbar“, schmunzelt schaffen, weil berechtigte gesellschaft- der Pharma-Industrie üblich ist, schei- Sinner, „wir sind nicht Biologie, nicht liche Sicherheitsinteressen bestehen. terte bisher daran, dass herkömmliche Chemie, nicht Physik.“ Vielmehr liegt „Das darf aber nicht bedeuten, dass Synthesewege meist Proteine liefern, eine Form von Interdisziplinarität vor, an bestimmten Aspekten gar nicht ge- die ihre biologische Funktion weitge- die mit dem Aufkommen der Nano- forscht werden darf“, fordert Sinner, hend eingebüßt haben. Durch Einbau technologie in die Naturwissenschaften „sonst fehlt die erforderliche Experti- in Vesikel aus biomimetischen Mem- gekommen ist. Am ehesten fühlt sich se.“ Die Erstellung von Normen müsste branen, wie er Sinners Gruppe gelun- Sinner einem Fachgebiet zugehörig, daher stets Aufgabe der Wissenschaft gen ist, eröffnen sich hier ganz neue dass sich „Synthetische Biologie“ nennt selbst sein, und nicht von außen auf- Möglichkeiten. Ein anderes Beispiel – doch auch dazu gibt es viele verschie- geprägt werden: „Wir haben, etwa in sind Integrine, die für die Zellladhäsi- denartige Assoziationen. „Meistens der Gentechnik oder bei den Prionen, on (also den Kontakt von Zellen unter- geht es dabei gar nicht darum, eine schon mehrfach bewiesen, dass wir einander oder mit der extrazellulären ‚Extrem-Biotechnologie‘ zu betreiben, schnell die erforderlichen Maßnahmen Matrix) von zentraler Bedeutung sind. die Lebewesen mit genetischer Minima- setzen können“, ist Sinner überzeugt. Gemeinsam mit Kooperationspartne- lausstattung zusammenbaut“, erläutert rInnen der TU München untersucht das Sinner. Ihr Ansatz ist vielmehr, ausge- Der Autor ist Chefredakteur der Zeitschrift BOKU-Team die Rolle eines Rezeptors hend von den molekularen Bausteinen Chemiereport/Austrian Life Sciences 18
BOKU alumni D a s M a g a z i n d e s a lum n i v e r b a n d e s d e r b o k u w i e n Nr. 4 | Dezember 2013 Alumni-Tag 2013 Wiederkehr an die BOKU Reflexionen WABAG - Firmenporträt Exkursion Baustelle Interview mit Altrektor Abwasser trinkbar machen Pilotprojekt für flussbauliche Hubert Sterba Maßnahmen
Ballkarten ermäSSigte itglieder für alumni-M
Inhalt Editorial Claus Michalek Minki beim Alumni-Tag M inki ist sehr aufgeregt. Zum ersten Mal, seit es sie nach Wien verschlagen hat, soll sie auf die BOKU in Wien. Im 19., hat sie gehört, soll es sein. Bis- her ist sie aus Meidling kaum herausgekommen, nachdem ihre Gärtnerei so zu florieren begonnen hat. Aber dieses Mal macht sie eine Ausnahme. Weil sie so nett eingeladen worden ist, zum BOKU Alumni-Tag, um dort den AbsolventInnen etwas über sich zu erzählen – singenderweise, und zusammen mit dem Johannes 22 Glück, der ja quasi so was wie ihr „Papa“ ist. Und die Sigrid Spörk, die dafür zustän- dig ist, dass die Minki überhaupt etwas zu sagen hat, ist auch dabei. Ohne die Sigrid wäre sie nämlich ganz schön schüchtern, die Minki. Und das ist sie am Morgen des Alumni-Tags auch noch, als sie mit der Sigrid zusammen an die BOKU kommt. Ein großes Gebäude. Sehr prachtvoll. Sehr imposant. Aber sie geht mutig mit der Sigrid Schritt für Schritt die Stiegen hinauf in den dritten Stock zum Festsaal. Im Festsaal wird nämlich Minkis Programmpunkt stattfinden. Und dort angekommen, sieht sie auch schon, wie schön alles aufgebaut worden ist. Eine richtige Kaffeehaus-Atmo- 34 sphäre. Und plötzlich wird es der Minki schon leichter ums Herz. Außerdem sind da so viele nette Menschen, die alle höchst beschäftigt ein wunderbares Buffet aufbau- Editorial en und der Minki sogar ein Schälchen Milch bringen. 21 Minki beim Alumni-Tag Grad wie die Minki, die Sigrid und der Johannes für ihren Auftritt den „Sound- check“ vorbereiten, kommen auch schon die ersten Gäste. AbsolventInnen aus Cover über fünf Jahrzehnten sind aus dem ganzen Land und sogar aus Übersee gekom- 22 Wiederkehr an die BOKU – men. Ein buntes Reden und großes Hallo. Diese fröhliche Stimmung hilft der Min- Alumni-Tag 2013 ki auch, ihre Nervosität zu verbergen. Die Sigrid hilft ihr auch, spricht ihr Mut zu. Und dann ist es so weit: Nach den Worten des Rektors gehen die drei auf die Büh- Interview ne und erzählen ihre Geschichte. Von der Ankunft in Wien, dem Bachelor an der 27 Reflexionen zur Laufbahn – BOKU, dem „Ganz, ganz lieb“ zum Pezi, dass man sich „Aner“ wünscht und „man- Altrektor Hubert Sterba che Sachen sich nie ändern“. Als das Publikum dann so begeistert applaudiert und die Minki, die Sigrid und der Johannes sich verbeugen, hat die Minki eine richtige Karriere „Katzenhaut“ und freut sich, dass das Alumni-Team sie zu diesem besonderen Tag 30 Aufsteiger & Einsteiger eingeladen und die Sigrid sie einfach in Meidling gepackt und mitgenommen hat. 32 Sponsionen 33 Kommentar Nach dem Auftritt ist sie überwältigt von den Komplimenten der Gäste und knüpft 34 WABAG – Firmenporträt zahlreiche Kontakte mit den BOKU-AbsolventInnen. Sie hört spannende Lebens- geschichten. Minki ist begeistert. Eigentlich wünscht sie sich, sie hätte damals Kurzmeldungen auch in Wien auf der BOKU studiert. Dann muss sie lächeln und bemerkt: „Ich bin 36 Beiträge der ja eh eine von ihnen!“ AbsolventInnenverbände Sigrid Spörk und Johannes Glück lassen in ihren Kabaretts Minki – eine Figur aus 39 Exkursion Baustelle dem Kinderfernsehen der 70er und 80er – wieder aufleben. 40 Splitter IMPRESSUM. Herausgeber: Alumnidachverband der Universität für Bodenkultur Wien, Gregor-Mendel-Straße 33, 1180 Wien, www.alumni.boku.ac.at • Geschäfts- führerin BOKU alumni: Gudrun Schindler, alumni@boku.ac.at • Redaktion: Andrea Grabmaier, bokulumni@boku.ac.at • Auflage: 8.000 • Mitarbeit: Sigrid Spörk, Martin Limmert, Jill Molsner, Lisa Knor, Vanessa Rolke, Petra Johanna Sölkner, Christoph Metzker, Susanne Langmair-Kovács, Dietmar Jäger, Wolfgang Kneifel, Elisabeth Sanglhuber, Ricarda Groiss-Besenhofer, Hannes Plackner, Christine Thurner und Sonja Ebner • Grafik: Patricio Handl • Druck: AV+Astoria • Alle redak- tionellen Beiträge sind nach bestem Wissen recherchiert, es wird jedoch keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen. Namentlich nicht gekennzeichnete Beiträge stammen von der Redaktion. Redaktionelle Bearbeitung und Kürzung von Beiträgen sind aus Platzgründen vorbehalten. 21
Cover 22
Eine Wiederkehr an die BOKU Über 350 AbsolventInnen besuchten ihre Alma mater viridis Text: Andrea Grabmaier • Fotos: Haroun Moalla, Andrea Grabmaier D er schönste Alumni-Tag bis- her“ – der heurige Alum- ni-Tag war ein großer Erfolg, und dafür war nicht nur das Wetter verantwortlich. Bei Sonnenschein und beinahe sommerlichen Temperaturen öffnete die BOKU am Samstag, dem 28. September erneut die Türen für ihre AbsolventInnen. Das Programm war abwechslungsreich und vielfältig. Bei einem ausgedehnten Brunch – der Festsaal verwandelte sich zu einem Ort der Begegnung – wurden bei ausge- lassener Kaffeehaus-Atmosphäre viele herzliche Wiedersehen zelebriert. Eine Kabaretteinlage mit BOKU-Bezug von Sigrid Spörk und Johannes Glück ver- feinerte das Vormittagsprogramm. Bei der „Führung über die Türkenschanze“ bot sich den BesucherInnen die Mög- lichkeit, altes geschichtliches Wissen Ergebnisse der 9. Alumni-Generalver- sammlung vom 28. September 2013 zum Standort Türkenschanze mit aktu- statt. Nach den Reden der Altrektoren Änderungen im Vorstand: ellen Erscheinungsbildern zu verknüp- mit charakteristischen Erzählungen zu Das Forum Landschaftsplanung wirkt künftig nicht mehr als AbsolventInnen- fen. Altrektor Hubert Sterba berichtete den einzelnen Jahrgängen wurde das verband, sondern nur mehr als Heraus- über die ehemaligen Funktionen der Abendbuffet in der Aula eröffnet. Musi- geberverband des Magazins +zoll. Der BOKU-Gebäude und erzählte erheitern- kalische Begleitung von BOKUBrass, die Sitz im Vorstand des Alumnidachver- de Episoden aus seiner Studienzeit. Diplom- und Doktorarbeiten der Absol- bandes wurde somit zurückgelegt. ventInnen und eine Tombola mit Preisen Altrektor Leopold März hat mit seiner Im „Gesteinskammerl“ konnten die Ab- von BOKU-AbsolventInnen umrahmten Emeritierung die Vorstandsfunktion solventInnen abermals Steine „begrei- den unterhaltsamen Abend. Zum Anden- des Kassiers-Stellvertreters zur Verfü- fen“ – ihr Wissen über Geologie und ken an das Zusammentreffen wurden gung gestellt. Zum Nachfolger wurde Gesteinskunde wurde von Franz Ottner Jahrgangsfotos gemacht. Eine Nachschau Ehrensenator Karl Doutlik ernannt und gewählt. aufgefrischt. Anschließend wurde im mit Bildern und Videos gibt es online un- größten Hörsaal der BOKU, dem GH01, ter alumni.boku.ac.at/alumnitag. Statutenänderung: Platz genommen. Drei Kurzvorlesun- Internationale Alumni, die für den gen versetzten die AbsolventInnen in BOKU TERMINAVISO 2014 Alumnidachverband der Universität ihre Studienzeit zurück. Mit einer alten ALUMNI-Tag: Sa, 27. Sept. 2014, 11–18 für Bodenkultur als Kontaktperson Tradition, dem akademischen Klopfen, Uhr, Jahrgangstreffen der Inskriptionen fungieren, sind von der Mitgliedsbei- wurden die Vorlesungen beendet. aus: 1994/1984/1974 und 1964 tragspflicht ausgenommen. Diese Sta- Treffen Internationaler BOKU-Alumni: tutenänderung wurde von der Gene- Die Jahrgangstreffen der Inskriptions- Fr., 26. September 2014, 10–19 Uhr, ralversammlung beschlossen. jahrgänge 1963, 1973, 1983 und 1993 fan- Workshop und Abendessen den dieses Jahr im Schwackhöfer-Haus Infos: alumnievents@boku.ac.at Entlastung des Vorstandes und der Geschäftsführung: Auf Basis des Rechenschaftsberichts Wir bedanken wurde der Vorstand sowie die Ge- uns bei den schäftsführung für das Berichtsjahr Sponsoren 2012 entlastet. 23
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