G+ Berufe GloBal Gastronomie - BGZ Berliner Gesellschaft für internationale ...

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G+
      Berufe Global
      Gastronomie
			   Unterrichtsmaterialien zu
			   den Nahrungsmitteln Fisch, Rind,
			   Schwein, Geflügel, Tomaten

			   Für die Unterrichtsfächer
			   Ernährungslehre & Warenkunde
			   Speisen- & Menükunde
			   Tourismus & Marketing
			   Qualitätsmanagement & Hygiene
			   Wirtschaftskunde
			   Politische Bildung
			   Deutsch & Kommunikation
			   Fremdsprachenunterricht
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Impressum
Autorinnen   Kornelia Freier, Nicola Humpert, Silvana Kröhn, Maria Spiss, Karin Thaler
Redaktion	Silvana Kröhn, Karin Thaler
Fachberatung	Sylvia Schlecht
Herausgeber	Entwicklungspolitisches Bildungs- und Informationszentrum e. V.
	Schiller Str. 59, 10627 Berlin
	Telefon (030) 692 64 18 Fax (030) 692 64 19 Email epiz@epiz-berlin.de

  Brillat-Savarin-Schule, Oberstufenzentrum Gastgewerbe
  Buschallee 23 a, 13088 Berlin
	Telefon (030) 96 24 85 – 0 Fax (030) 96 24 85 – 20
	Email 1813102@schulen.verwalt-berlin.de

           Baobab – Globales Lernen
	Sensengasse 3, 1090 Wien
	Telefon (01) 319 30 73 Fax (01) 319 30 73 – 510 Email service@baobab.at
Layout	Nayeli Zimmermann, www.nayelizimmermann.com
Druck      Facultas, Wien
Erschienen Februar 2011

Die Broschüre entstand im Rahmen des Projekts „BerufeGlobal – Zukunftsfähig Arbeiten in einer
globalisierten Welt“. Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert.
Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Kommission
haftet nicht für die Verwendung der darin enthaltenen Angaben.
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                                      Inhaltsverzeichnis
                                  Vorwort		                                                    4
                                  Einführung ins EPIZ E-Learning-Center                        5

                                  Modul 1: Fisch                                               7
                                  Einführung                                                   8
                                  Didaktische Anregungen
                                   ··Ausgefischt statt aufgetischt?                           10
                                   ··Fisherei – Game over?                                    11
                                   ··Fischfang-Recherche                                      14
                                   ··Label-Ralley                                             15
                                   ··Gastgespräch auf Englisch                                16
                                   ··Fisch ist Trumpf                                         17
                                  Arbeitsblätter                                              18

                                  Modul 2: Schweinefleisch                                    27
                                  Einführung		                                                28
                                  Didaktische Anregungen
                                   ··Sauleben? – Fakten zur Haltung von Mastschweinen         30
                                   ··Bio kostet…                                              31
                                   ··Ich finde …                                              32
                                   ··Wie Religionen unseren Speiseplan bestimmen              33
                                  Arbeitsblätter                                              34

                                  Modul 3: Rindfleisch                                        39
                                  Einführung                                                  40
                                  Didaktische Anregungen
                                   ··Zukunftsfähiges Österreich? – Ja! Aber wie?              42
                                   ··Auswirkungen des Rindfleischkonsums                      43
                                   ··Marketingkonzept für Bio-Rindfleisch / Neulandfleisch    43
                                  Arbeitsblätter                                              44

                                  Modul 4: Geflügelfleisch                                    51
                                  Einführung 		                                               52
                                  Didaktische Anregungen
                                   ··Industrielle Geflügelfleischproduktion                   54
                                   ··„EU-Geflügelexporte schädigen Afrika“– Film              54
                                   ··Geflügel zubereiten                                      55
                                   ··„Geflügelexporte nach Ghana“ – Planspiel                 56
                                  Arbeitsblätter                                              59

                                  Modul 5: Tomaten                                            71
                                  Einführung                                                  72
                                  Didaktische Anregungen
                                   ··Woher kommt unser Gemüse und wie wird es angebaut?       74
                                   ··Die Tomate                                               75
                                   ··Tomatensalat                                             76
                                   ··Tomatenexporte                                           76
                                  Arbeitsblätter                                              78
G+                                                                                                               BAOBAB | G+ Berufe Global | Gastronomie | …

        Vorwort
    Die Freude am Essen verbindet die Menschen auf der ganzen Welt. Köche und Köchinnen
    und Restaurantfachleute haben täglich an Ihrem Arbeitsplatz mit Lebensmitteln aus
    allen Regionen dieser Welt zu tun. Wir möchten mit dieser Broschüre den Blick öffnen für
    globale Herausforderungen, die durch den täglichen Umgang mit Nahrungsmitteln ent­
    stehen, und Handlungsoptionen aufzeigen, wie Lehrlinge im Bereich Gastgewerbe diese
    Herausforderungen für sich positiv annehmen und gestalten können. Das Bewusstsein
    für ökologische und soziale Themen wächst in der Bevölkerung – und so ist das Wissen um
    Nachhaltigkeit eine zentrale Kompetenz für Fachkräfte im Gastgewerbe, um den Ansprü­
    chen der Gäste auch in Zukunft gerecht werden zu können.

    In dieser Broschüre haben wir uns auf die Nahrungsmittel Fisch, Schweinefleisch, Rindfleisch,
    Geflügelfleisch und Tomaten konzentriert, da diese in der Küche eine große Rolle spielen
    und viele Anknüpfungspunkte für Globales Lernen bieten. In jedem Modul finden Sie
    unterschiedliche Schwerpunkte. Während es beim Fisch um den Begriff Nachhaltigkeit mit
    all seinen Aspekten geht, bietet die Beschäftigung mit dem Schwein eine Auseinander­
    setzung mit deren Haltung und religiösen Speisevorschriften. Umweltaspekte finden Sie
    unter anderem beim Rindfleisch, Hintergrundinformationen zum Export und dessen
    Auswirkungen auf Menschen in Afrika bieten die Übungen zum Geflügel und den Tomaten.

    Diese Broschüre bietet Ihnen:
    ··Übungen, mit denen Sie globale Fragestellungen in den prüfungsrelevanten Fach­
      unterricht integrieren können.
    ··Handwerkszeug für kompetenzorientierten Unterricht.1 Jedes Modul beginnt mit einer
      Übersicht, in der die Übungen den zu entwickelnden Kompetenzen sowie dem Unterrichts­
      fach2 zugeordnet werden. Außerdem finden Sie in jedem Modul ein Arbeitsblatt,
      mit dem Auszubildende ihren Kompetenzgewinn für sich selbst einschätzen können.
    ··die Möglichkeit, Präsenzunterricht mit E-Learning zu verbinden. In allen Modulen finden
      Sie auch eine Übung oder einen Hinweis auf ergänzendes Material (Filme, Audio-
      Experteninterviews, Kreuzworträtsel u.v.m.), die im EPIZ E-Learning-Center bereit gestellt
      werden. Eine detaillierte Einführung bieten Ihnen die Seiten 5 – 8.

    Im Verleih von BAOBAB finden Sie eine große Auswahl an weiteren didaktischen Materi­
    alien (Unterrichtsmaterialien, Filme und Spiele) zu globalen Themen (www.baobab.at).
    Wir beraten Sie gerne bei der Auswahl von Materialien und der Planung von Unterrichts­
    einheiten und Projekten.

    Wir hoffen, Ihnen mit dieser Broschüre wertvolle und praktikable Anregungen für Ihren
    Unterricht zu geben, und wünschen Ihnen eine anregende Lektüre!

    Konni Freier, Nicola Humpert, Silvana Kröhn und Karin Thaler

    1 Inspirationen zur Umsetzung haben wir besonders bezogen aus: Brot für die Welt / Deutsche Welthungerhilfe / Kinder­
    nothilfe, Misereor, Welthaus Bielefeld (Hrsg.): Entwicklung anders lernen. Unterrichtsmaterialien zum Globalen Lernen in
    der Sekundarstufe. Wuppertal 2009
4   2 Hierfür haben wir uns am Österreichischen Rahmenlehrplan orientiert.
BAOBAB | G+ Berufe Global | Gastronomie | Vorwort                                                                 G+
                                       Einführung ins EPIZ E-Learning-Center
                                   Im E-Learning-Center finden Sie ergänzende Materialien zu dieser Broschüre. Teilweise
                                   werden Sie bei einzelnen Übungen darauf verwiesen, Übungen mit Hilfe des E-Learning-
                                   Centers durchzuführen. Das E-Learning-Center wird von der Partnerorganisation EPIZ
                                   in Berlin bereitgestellt und betreut.
                                   Sie finden das E-Learning-Center unter www.epizberlin.de / moodle
                                   Dort finden Sie einen für Österreich angepassten E-Learning-Kurs.

An diesem Icon erkennen            Technische Voraussetzungen und Einsatzmöglichkeiten
Sie Übungen, die Sie mit           Es gibt verschiedene Varianten des Einsatzes vom E-Learning-Center. Immer benötigen Sie
Hilfe des E-Learning-Centers       einen Internetzugang.
durchführen können.                 ··Sie können im Klassenraum etwas vorführen (z. B. einen Film und dann gemeinsam ein
                                      Quiz lösen). Hierfür benötigen Sie einen Laptop mit Internetzugang und einen Beamer.
                                    ··Tiefer einsteigen können Sie, wenn jeder Lehrling einen Computer nutzen kann (auch zu
                                      zweit noch sinnvoll; zu dritt wird es schwieriger, gemeinsam auf den Monitor zu sehen).
                                      Hierfür benötigen Sie einen Computerraum mit Internetzugängen.
                                    ··Eine weitere Möglichkeit, die auch Zeit im Unterricht einspart, besteht darin, das
                                      E-Learning als Hausaufgabe aufzugeben.

                                   Aufbau und Struktur des E-Learning-Centers
                                   Es gibt insgesamt fünf Bereiche, die für unterschiedliche Zwecke nutzbar sind. Wichtig für
                                   uns ist der Bereich Berufe Global.

                                   Im Bereich Berufe Global finden Sie Unterbereiche für verschiedene Berufe. Unter „Kurse
                                   für die Gastronomieberufe“ finden Sie „Kochen Global“. In der Regel sind die Kurse
                                   Demokurse. Das heißt, Lehrer­Innen und MultiplikatorInnen melden an, welchen Kurs sie
                                   nutzen möchten und erhalten von diesem Kurs eine Kopie. Die Kopie des Kurses heißt
                                   dann bspw. „Kochen Global des OSZ Gastgewerbe Herr Müller“. Dieser Kurs ist Ihr virtuelles
                                   Klassenzimmer. Sie bekommen einen individuellen Zugangsschlüssel für sich und Ihre
                                   SchülerInnen. So haben Sie die Möglichkeit, in einem geschützten Raum mit Ihrer Klasse
                                   zu arbeiten.

                                                      Erste Schritte
                                                      Anmelden und Login
                                                      Dazu klickt man auf der Startseite oben rechts auf Login, dann
                                                      erscheint die links abgebildetete Maske. Sie geben sich hier selbst einen
                                                      Anmeldenamen (z. B. silviameier) und ein Kennwort (dies ist nicht
                                                      der Zugangsschlüssel zum Kurs, sondern Ihr persönliches Kennwort).
                                                      Anmeldung der SchülerInnen: Sie können die Namen Ihrer Schüler­
                                                       Innen ans EPIZ schicken, wir übernehmen das Registrieren für Sie.

                                                      In einen Kurs einschreiben
                                                      Nachdem man sich registriert hat, kann man sich in einen oder mehrere
                                                      Kurse einschreiben. Dafür ist ein Zugangs­schlüssel notwendig.

Login Bereich des E-Learning-Center for Global Education. Der Zugangsschlüssel für den Demokurs Kochen Global
                                                     lautet „kochen“.
                                                                                                                                  5
G+                                                                      BAOBAB | G+ Berufe Global | Gastronomie | EPIZ E-Learning-Center

    Wichtiger ist aber der Zugangsschlüssel zu Ihrem „privaten“ Gastronomiekurs, der Kurskopie.
    Diesen erhalten Sie, sobald Sie angemeldet haben, dass Sie eine Kurskopie wünschen, und
    diese erstellt ist. Das dauert in der Regel ein bis drei Tage. Diesen Zugangsschlüssel geben
    Sie dann an Ihre SchülerInnen weiter, damit sie sich in den Kurs einschreiben können.

    Die Arbeit mit dem Kurs „Kochen Global“
    Der Kurs besteht aus sechs Modulen.
    Modul 1: Fisch, Modul 2: Schweinefleisch, Modul 3: Rindfleisch, Modul 4: Geflügelfleisch,
    Modul 5: Tomaten, Modul 6: Modul Lehrkräfte

    Die Module dauern in der Regel 90 Minuten. Sie können die Module nach dem Baukasten­
    prinzip nutzen und sie so zusammenstellen, wie es für Ihren Unterrichtsablauf passt.
    Module, die nicht bearbeitet werden sollen, können ausgeblendet und unsichtbar gemacht
    werden. Als Lehrkraft erhalten Sie den Status „TrainerIn“. Oben rechts finden Sie die
    Schaltfläche „Bearbeiten einschalten“. Wenn Sie hier klicken, erscheinen viele Symbole.

    Wenn Sie mit der Maus über die Symbole gleiten, zeigt ein Hilfstext die Funktion an. Das
    Auge dient dem Verbergen ganzer Module oder, wie hier im Beispiel, einzelner Übungen.
    Diese Abbildung zeigt: Das Auge ist geschlossen, der Name der Übung ist in grauer Schrift
    nur für TrainerInnen sichtbar, für TeilnehmerInnen vollkommen unsichtbar.

    Das Modul Lehrkräfte
    Das Modul Lehrkräfte, ist für nur NutzerInnen aus der Gruppe der TrainerInnen / Multipli­
    katorInnen sichtbar und nutzbar. Es enthält Zusatzmaterialien, auf die in dieser Broschüre
    verwiesen wird, sowie didaktische Anregungen zu den Modulen für Auszubildende.
    Dort finden Sie außerdem eine Anleitung zum Einloggen für SchülerInnen als Kopiervorlage.
    In einem Forum können Sie Fragen stellen oder Ihre Erfahrungen mit dem Kurs weitergeben.
    Wenn Sie noch keinen Zugang mit TrainerIn-Status haben und auf dieses Modul zugreifen
    möchten, loggen Sie sich bitte wie folgt ein:

    Anmeldename kochenglobal Kennwort trainerin

    Viel Erfolg beim Arbeiten mit dem EPIZ E-Learning-Center!

    Bei Fragen erreichen Sie uns telefonisch unter +49 30 61 20 39 54
6   oder per Email epiz@epiz-berlin.de – wir unterstützen Sie gerne!
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     gewählt?          essen. Haben Sie
                    Fisch aus nachhaltiger
                         Produktion?

                      Menu uneM

                                             Modul 1
                                             Fisch
G+                                                                                  BAOBAB | G+ Berufe Global | Gastronomie | Fisch

       Einführung
    Nachhaltiger Fisch? Um zu wissen, was unter nachhaltigem Fisch verstanden wird, muss
    man sich das Konzept der Nachhaltigkeit näher anschauen. In den aktuellen Diskussionen
    setzt sich das Konzept aus drei Säulen zusammen:
     ··ökologische Nachhaltigkeit (Erhalt von Natur und Umwelt für alle Menschen dieser Erde,
       auch für nachfolgende Generationen, Erhalt der Artenvielfalt, Klimaschutz)
     ··ökonomische Nachhaltigkeit (so wirtschaften, dass dauerhaft eine tragfähige Grundlage
       für Erwerb geboten ist, insbesondere Schutz wirtschaftlicher Ressourcen)
     ··soziale Nachhaltigkeit (gute Arbeitsbedingungen, Gerechtigkeit, Partizipation für alle
       Menschen mit dem Ziel einer auf Dauer zukunftsfähigen, lebenswerten Gesellschaft)

    Im März 2009 veröffentlichte die Food and Agricultural Organisation der Vereinten
    Nationen (FAO) ihren Weltfischereireport: Hiernach sind 80 % der Fischbestände gefährdet.
    Der drohende Zusammenbruch vieler Fischbestände stellt erstens eine Bedrohung der
    Ernährungssicherheit in Entwicklungs- und Schwellenländern dar. Zweitens gefährdet die
    Überfischung auch Hunderttausende von Arbeitsplätzen und drittens das gesamte Öko­
    system der Ozeane. Damit sind gleich alle drei Säulen der Nachhaltigkeit betroffen. Ein
    besonders großes Problem stellen die Fangflotten der Europäischen Union dar.

    Da die Überfischung der Meere auf allen Ebenen ein Verlustgeschäft darstellt, ist eine
    Trendwende zwingend erforderlich und nachhaltiges Management gefragt: Mehr Schutz­
    gebiete, umweltfreundlichere Fangtechniken und kleinere Fangflotten wären erste Schritte.
    Doch allen Appellen zum Trotz und wider besseren Wissens legen jedes Jahr die Fischerei­
    minister der EU eine zu große Anzahl an Tonnen fest, die gefangen werden dürfen. Zu
    große Fangflotten und sehr effektive Fangmethoden sowie das Fehlen von Schutzzonen
    auf den Meeren ermöglichen erst die Plünderung. Dieses Modul bietet Anregungen und
    Handwerkszeug für den bewussten Umgang mit Meeresfrüchten.

    Was Sie zum Thema Fisch im E-Learning-Center finden
    Im Kurs für Lehrlinge
     ··Kreuzworträtsel zum Film
     ··Rezepte mit gutem Gewissen: Forum, in das Rezepte gestellt werden können
     ··Links
       – zum Film „Bedrohte Fische“ (3-minütiger Film)
       – zum Film „Ausgefischt statt aufgetischt“
       – zur Recherche für die Übungen „Fischfang-Recherche“ und „Label-Rallye“
       – zum Online-Game „Sea Manager“ (Wirtschaftssimulation, die auf spielerische Weise
          einen Einblick in die wirtschaftlichen Kreisläufe des kommerziellen Fischfangs gibt
          und gleichzeitig die Probleme und Gefahren nicht ökologisch nachhaltigen Denkens
          und Handelns in diesem Wirtschaftszweig aufzeigt)

    Im Modul Lehrkräfte
     ··Didaktische Anregungen
     ··Fisch-Quiz zum Einstieg ins Thema
     ··Didaktische Anleitung zum Film „Albtraum im Fischerboot“
     ··Lösungen zur Übung „Label-Rallye“

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BAOBAB | G+ Berufe Global | Gastronomie | Fisch                                                              G+
                                 Übersicht über die Kompetenzen, die in diesem Modul erworben werden können

 Übung und                Kompetenzen                                    Koch / Köchin & Gastronomie-, Hotel- und Gastgewerbe­
 Methode                                                                 Restaurant-, System-          assistentIn
                                                                         gastronomiefachmann / -frau
 Ausgefischt statt        Die Lehrlinge können Fakten zum Fisch­         ··Deutsch & Kommunikation      ··Deutsch & Kommunikation
 aufgetischt              fang mit Hilfe des Leitbildes für              ··Politische Bildung           ··Politische Bildung
 Analyse,                 nachhaltige Entwicklung analysieren.           ··Wirtschaftskunde             ··Wirtschaftskunde
 Kleingruppenarbeit                                                      ··Ernährungslehre &            ··Gastronomische Fachkunde
                                                                           Warenkunde
 Fischerei –              Die Lehrlinge können analysieren und           ··Deutsch & Kommunikation      ··Deutsch & Kommunikation
 Game over?               erklären, welche Mechanismen zu Über-          ··Politische Bildung           ··Politische Bildung
 Planspiel                fischung führen und welche Instanzen           ··Wirtschaftskunde             ··Wirtschaftskunde
                          in der Verantwortung stehen.
 Fischfang-Recherche Die Lehrlinge können erklären, wie sich             ··Deutsch & Kommunikation      ··Deutsch & Kommunikation
 Internetrecherche   konventionelle Fischfang- und Zucht­                ··Wirtschaftskunde             ··Wirtschaftskunde
                     methoden auf Umwelt und Fischbestände               ··Ernährungslehre &            ··Gastronomische Fachkunde
                     auswirken und dies kritisch reflektieren.             Warenkunde, Produktkunde
 Label-Rallye             Die Lehrlinge wissen, welche Nachhaltig­       ··Wirtschaftskunde             ··Wirtschaftskunde
 Internetrecherche,       keitssiegel es für Fisch(-produkte) gibt und   ··Ernährungslehre &            ··Gastronomische Fachkunde
 Besuch im                wo sie diese beziehen können. Sie lernen,        Warenkunde, Produktkunde     ··Tourismus & Marketing
 Großmarkt                im Berufsalltag bewusste Kaufentschei­         ··Speisen- & Menükunde
                          dungen zu treffen.                             ··Betriebsmanagement,
                                                                           -organisation & Touristik,
                                                                           Marketing
 Gastgespräch auf         Die Lehrlinge können im Gastgespräch           ··Englisch                     ··Englisch
 Englisch                 auf Nachfrage Auskunft über Nachhaltig­        ··Ernährungslehre &            ··Gastronomische Fachkunde
 Vokabel-Memory,          keit und Fischerei geben.                        Warenkunde, Produktkunde     ··Tourismus & Marketing
 Gastgespräch                                                            ··Speisen- , & Menükunde       ··Praktische Arbeit
                                                                         ··Betriebsmanagement &
                                                                           Touristik
                                                                         ··Qualitätsmanagement &
                                                                           Hygiene
                                                                         ··Praktische Arbeit
                                                                         ··Gästeberatung
 Fisch ist Trumpf         Die Lehrlinge wissen, welche Fischsorten       ··Ernährungslehre &            ··Gastronomische Fachkunde
 Kartenspiel              nach ernährungsphysiologischen und               Warenkunde, Produktkunde     ··Tourismus & Marketing
                          nachhaltigen Kriterien zu empfehlen sind.      ··Speisen- & Menükunde         ··Praktische Arbeit
                                                                         ··Betriebsmanagement,
                                                                           -organisation & Touristik
                                                                         ··Gästeberatung
                                                                         ··Praktische Arbeit

                                                                                                                              9
G+                                                                                     BAOBAB | G+ Berufe Global | Gastronomie | Fisch

        AUSGEFISCHT STATT AUFGETISCHT? FAKTEN ZUM FISCHFANG
        UNTER DEM ASPEKT DER NACHHALTIGKEIT
     Kompetenzen Die Lehrlinge wissen, was Nachhaltigkeit bedeutet und auf welchen
     Säulen das Konzept der Nachhaltigkeit beruht. Sie können Fakten zum Fischfang mit
     Hilfe des Leitbildes für nachhaltige Entwicklung analysieren.
     Methode Analyse, Zuordnung, Internetrecherche, eventuell Kurzfilm
     Dauer ca. 70 Min.
     Material Arbeitsblatt F2, Internetzugang und Beamer zum Abspielen des Films

     Ablauf
     Kleingruppen werden gebildet. Jede Gruppe informiert sich mittels Internetrecherche über
     die Bedeutung von „Nachhaltigkeit“ und formuliert eine Definition, die sie den anderen
     Lehrlingen in der Klasse erklären kann. Die Definitionen werden im Anschluss daran von
     der jeweiligen Kleingruppe präsentiert und in der Klasse diskutiert.

     Die Lehrlinge sollen anschließend mit Hilfe des Konzepts der Nachhaltigkeit die Situation
     der Fischereiwirtschaft analysieren. Zur Unterstützung kann ein Ausschnitt der Dokumenta­
     tion „Ausgefischt statt aufgetischt“ gezeigt werden. Im ersten Teil (bis Minute 3:35) wird
     dabei ein kurzer Überblick über die derzeitige Situation der weltweiten Fischerei gegeben,
     wobei vor allem auf die Bedrohung der Überfischung durch die industrielle Fischerei und
     deren Folgen eingegangen wird. Während der Dokumentation sollen Fakten und Begriffe
     notiert werden, die im Film angesprochen werden und mit dem Konzept der Nachhaltigkeit
     in Zusammenhang stehen.
     Alternativ zum Film oder zusätzlich kann das Arbeitsblatt F2 mit Fakten zum weltweiten
     Fischfang ausgeteilt und mit Hilfe der Nachhaltigkeitskriterien untersucht werden.
     Anschließend präsentieren die Gruppen ihre Fakten und ihre persönlichen Gedanken dazu.
     Bei einer abschließenden Diskussion können die Positionen geschärft werden.

     Die Dokumentation „Ausgefischt statt aufgetischt. Ist der Fischfang noch zu retten?“, 2009
     der Doku-Reihe „Faszination Wissen“ kann online im Internet angesehen werden (z. B. auf
     YouTube www.youtube.com/watch?v=kN3gzEVZ2d0&NR=1).

     Alternativ steht der Film „Bedrohte Fische“ im E-Learning-Center zur Verfügung.

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BAOBAB | G+ Berufe Global | Gastronomie | Fisch                                                                             G+
 1
                                      FISCHEREI – GAME OVER?
                                      von Linda Booth Sweeney und Dennis Meadows
                                      (Booth Sweeney, L.; Meadows, D.: The Systems Thinking Playbook, 2001, New Hampshire
                                      aus: Werkstattmaterialien, Transfer-21, Winfried Hamacher und Stephan Paulus)
                    2

                                  Kompetenzen Die Lehrlinge können analysieren und erklären, welche Marktmechanismen
 3
                                  zu Überfischung führen und welche politischen und gesellschaftlichen Instanzen in
                                  der Verantwortung zum Handeln stehen. Die Teilnehmenden erkennen, dass manchmal
                                  kurzfristiger Gewinn einen langfristigen Erfolg zunichte machen kann. So können natür­liche
                    4             Ressourcen, die wie die Fische im Meer frei, aber nicht unbegrenzt verfügbar sind, schnell
                                  und unerwartet verbraucht sein. Es wird gezeigt, dass es notwendig ist, von allen Beteilig­
 5
                                  ten getragene Lösungen zu erarbeiten und Regeln zu definieren.
                                  Dauer ca. 60 Minuten (je nach Länge der anschließenden Diskussion)
                                  Raum ausreichend großen Raum, der Gruppen von zwei bis sechs Personen Platz bietet,
                    6
                                  außer Hörweite der anderen zu arbeiten.

 7
                                  Material
                                  ··ein Behältnis (z. B. Korb), das 50 „Fische“ aufnehmen kann (stellt den „Ozean“ dar)
                                  ··250 „Fische“ der gleichen Größe (Süßigkeiten, Münzen, Perlen, Knöpfe …)
                    8             ··ein Behälter pro Gruppe (z. B. Papierschiff, Pappbecher …), der das „Schiff“ der Gruppe
                                    symbolisiert und mit den Gruppennamen beschriftet wird
                                  ··10 leere Papierstreifen oder Karteikarten pro Gruppe
                                  ··für jede Gruppe eine Kopie der Spielregeln (Arbeitsblatt F3)
 9

                                  Ablauf
                    10            Vorbereitung: Die 50 „Fische“ werden in den Ozean (Korb) gelegt und die Teilnehmenden
                                  in drei bis sechs gleich starke Unternehmen (Gruppen) aufgeteilt. Jedes Unternehmen
                                  erhält ein Schiff (Becher) mit 10 Papierstreifen und einer Kopie der Spielregeln (F4 – bitte
                                  unbedingt vorher die Spielregeln von den Auswertungsfragen trennen). Danach überlegt
                                  sich jede Gruppe einen Namen, der auf dem Schiff notiert wird. Das Spiel verläuft über
                                  mehrere Perioden (Jahre), im Idealfall sind es acht bis zehn.
      11

                                  Die Teilnehmenden werden in das Spiel eingeführt. Jede Gruppe steht für ein Fischerei­
                                  unternehmen. In mehreren Perioden haben alle Unternehmen die Möglichkeit, im Ozean
                                  Fische zu fangen. Der „Gewinn“, der erwirtschaftet wird, bleibt beim Unternehmen.
                                  Das Ziel jedes Unternehmens ist es, den Fang bis zum Ende des Spiels zu maximieren.
                                  Die Spielregeln und die Regenerationskurve werden erläutert:
                                  Es können nicht mehr als 50 Fische in dem Ozean leben. Die Zahl der nach dem Fang
                                  verbliebenen Fische wird verdoppelt. D. h. werden von den 50 im Ozean lebenden Fische
                                  30 gefangen, verdoppeln sich die übrigen 20 und für die nächste Fischereiperiode
                                  sind 40 Fische im Ozean. Die maximale Anzahl der im Ozean lebenden Fische beträgt 50.
                                  Bleiben nach dem Fang 40 Fische im Ozean, kann der Ozean trotzdem nur auf höchstens
                                  50 Fische aufgefüllt werden. Wenn es nach dem Fischen keinen Fisch mehr gibt, kommen
                                  auch keine neuen mehr dazu. Das Spiel ist dann leider beendet.
                                  Geschieht dies innerhalb der ersten drei Perioden, sollte das Spiel wiederholt werden.
                                  Eine Diskussion über die Konsequenzen des Verhaltens der „Unternehmer“, bevor das
                                  neue Spiel beginnt, wäre wichtig.

                                                                                                                                 11
G+                                                                                    BAOBAB | G+ Berufe Global | Gastronomie | Fisch

     Erste Periode Nach einer kurzen Diskussionsphase, in der die Strategie innerhalb der
     einzelnen „Unternehmen“ festgelegt wird, notiert jedes „Unternehmen“ die Anzahl
     der Fische, die es in dieser Periode fangen will, und seinen Namen auf einen Papier­
     streifen, der dann gemeinsam mit dem „Schiff des Unternehmens“ der Spielleitung
     (in der Regel die Lehrperson) übergeben wird.
     Die Schiffe werden anschließend von der Spielleitung in zufälliger Reihenfolge geordnet
     und der Reihe nach entsprechend der notierten Fangmenge gefüllt. Übersteigt eine
     Forderung die Zahl der zu diesem Zeitpunkt noch vorhandenen Fische im Ozean, geht
     dieses Unternehmen leer aus. Danach wird mit dem nächsten „Unternehmen“ fortgefahren.
     Haben alle „Unternehmen“ ihre Schiffe inkl. der Fangmenge erhalten, beginnt die nächste
     Periode, die nach denselben Kriterien durchgeführt wird.
     Zweite Periode Die Spielleitung füllt den Ozean entsprechend der Regenerationskurve
     wieder auf (sind z. B. zwischen 25 und 50 „Fische“ in dem Korb, füllen Sie den Korb auf
     insgesamt 50 „Fische“ auf; wenn weniger als 25 „Fische“ vorhanden sind, geben Sie so
     viele „Fische“ hinzu, wie in dem Korb sind). Die „Unternehmen“ beraten ihre Strategie und
     übergeben ihre Schiffe mit den Fang-Zahlen der Spielleitung, die dann die entsprechenden
     „Fangmengen“ austeilt.
     Sollten die Teilnehmenden das Meer schnell leer fischen, sollte noch zwei bis drei Runden
     gespielt werden, damit die „Unternehmer“ die Konsequenzen ihres Verhaltens spüren!
     Falls die „Unternehmen“ eine Strategie entwickeln, die die Anzahl der „Fische“ im Bereich
     der maximalen Regeneration hält, kann das Spiel abgebrochen werden.
     In der Regel sollten sechs bis acht Runden gespielt werden, bis die Teilnehmenden die
     Folgen ihrer Entscheidungen zu spüren bekommen.

     Auswertung
     Nach der Regenerationskurve können nachhaltig jährlich maximal 25 Fische gefangen
     werden, über zehn Jahre 250 Fische. Teilt man diese Zahl durch die Anzahl der Gruppen,
     erhält man den maximalen Fang, den eine Gruppe erreichen kann. Falls eine Gruppe
     diesen Wert nicht erreicht, liegt das in der Regel an der Überfischung. Lassen Sie die Unter-
     nehmen ihre Geschäftsergebnisse vorstellen und kommentieren.

     Anzahl der neu      25
     hinzugefügten Fische
     nach dem Fang

                        20

                        15

                        10

                         5

                         0
                              0        5        10       15   20   25   30     20      30      40       50
12
                              Anzahl der nach dem Fang
                              verbliebenen Fische
BAOBAB | G+ Berufe Global | Gastronomie | Fisch                                                                    G+
                                  Anschließend sollten folgende Punkte diskutiert werden:
                                  ··Was ist in dem Spiel passiert?
                                  ··Waren die Teilnehmenden oder die Struktur des Spiels für das Ergebnis verantwortlich?
                                  ··Was wäre das höchste Einkommen für ein Unternehmen gewesen? Was haben die
                                    Unternehmen tatsächlich erreicht? Wer ist der „Gewinner“ in dem Spiel?
                                  ··Welche Strategie wäre zum Erreichen maximaler Gewinne aller Teams nötig gewesen?
                                    Warum wurde sie nicht umgesetzt?
                                  ··Wie verändert sich die Situation, wenn den Fischereiunternehmen unterschiedliche
                                    technische Möglichkeiten zur Verfügung stehen, z. B. kleines Fischerboot — Industrietrawler?
                                  ··Wo sollte die Politik regelnd und steuernd eingreifen? Warum ist eine gesellschaftliche
                                    Abstimmung und politische Rahmensetzung wichtig?
                                  ··Kennen Sie andere Allgemeingüter (wie beispielsweise Trinkwasser, saubere Luft)?
                                    Kommt es bei der Verwendung von diesen zu ähnlichen Problemen?

                                  Geben Sie den Lehrlingen nach der Diskussion ein paar Minuten Zeit, um über persönliche
                                  Erkenntnisse aus dem Spiel und der Diskussion nachzudenken. Sie können diese auf dem
                                  Arbeitsblatt 3 notieren.

                                  Folgende Fragen können dafür als Hilfestellung verwendet werden:
                                   ··Was haben Sie vom Spiel und von den Ergebnissen des Spiels gelernt?
                                   ··Welche Informationen (aus der Diskussion) waren neu für Sie?
                                   ··Ist für Sie deutlich geworden, welche Probleme bei der Verwendung von Gütern,
                                     die der Allgemeinheit gehören (den Allgemeingütern), auftreten können?
                                   ··Welche Fragen bleiben unbeantwortet?

                                  Variation
                                  Idealerweise wird das Spiel durchgeführt, ohne dass sich die einzelnen Unternehmen
                                  untereinander absprechen können. Es kann keine gemeinsame Strategie ausverhandelt
                                  werden. Die Unternehmen müssen „hoffen“, dass die anderen Unternehmen das Problem
                                  der Überfischung erkennen und dementsprechend reagieren, um die Ressource Fisch
                                  erhalten zu können. Sie können das Verhalten der anderen beobachten, nicht beeinflussen.

                                  In einer zweiten Runde kann den einzelnen Gruppen nun die Möglichkeit eingeräumt
                                  werden, ihre Strategie untereinander abzusprechen, d. h. sie können gemeinsam festlegen,
                                  wie viele Fische jedes Unternehmen idealerweise fangen sollte, um den maximalen Ertrag
                                  über die gesamte Spieldauer erwirtschaften zu können. Die festgelegte Menge ist aber nur
                                  eine Empfehlung und muss von niemandem eingehalten werden. Die verhandelte Strategie
                                  ist nur solange für jedes Unternehmen die beste Strategie, solange sich alle daran halten.
                                  Es ist dabei interessant zu erfahren, wie sich gemeinsame Absprachen bzw. Richtlinien auf
                                  das Verhalten der Unternehmen auswirken.

                                  Beispiele für Diskussionsfragen
                                   ··Wird aufgrund der Absprachen insgesamt nachhaltiger mit der Ressource Fisch umgegangen?
                                   ··Haben sich immer alle Unternehmen an die vereinbarte Fangmenge gehalten oder gab es
                                     so genannte Trittbrettfahrer?
                                   ··Welche Konsequenzen gab es für das „Fehlverhalten“ eines Unternehmens?
                                   ··Wie könnte das Trittbrettfahrerproblem im Spiel gelöst werden? Könnten diese Strategien
                                     auch auf die Realität übertragen werden? Welche Probleme könnten dabei auftreten?             13
G+                                                                                  BAOBAB | G+ Berufe Global | Gastronomie | Fisch

        FISCHFANG–RECHERCHE
     Kompetenzen Die Lehrlinge können erklären, wie sich konventionelle Fischfangmethoden
     auf Umwelt und Fischbestände auswirken und dies kritisch reflektieren.
     Methode Recherche
     Dauer ca. 40 Min.
     Material Computer mit Internetzugang

     Ablauf
     Die Klasse wird in zehn Kleingruppen aufgeteilt. Jede Gruppe recherchiert im Internet
     über Funktionsweisen, Vor- und Nachteile sowie Auswirkungen von einer der zehn
     Fischfang- bzw. Zuchtmethoden: pelagiales Schleppnetz, Dynamitfischerei, Grundschlepp­
     netz und Scherbrettnetz, Dredgen, Ringwaden, Grundlangleine, Treibnetz, Stellnetz,
     Baumkurren und Aquakultur. Anschließend können die Kleingruppen „ihre“ Fangmethoden
     präsentieren. Dabei wird deutlich, dass industrielle Fangmethoden, die auf große Mengen
     ausgelegt sind, für die Umwelt oft nachteilig sind.

     Webtipps zur Internetrecherche
     www.greenpeace.at/fangmethoden.html
     www.visiondive.com/sites/protection/german/fischfang.html
     de.wikipedia.org/wiki/Aquakultur

     Tipp zur Vertiefung
     Auf der Webseite des WWF (www.wwf.de/themen/meere-kuesten/beifang/loesungen-
     gegen-beifang) können sich Lehrlinge über innovative und umweltfreundliche Fangmethoden
     informieren. Fragen für die anschließende Diskussion:
      ··Falls Sie mal ein Restaurant führen, würden Sie sich für nachhaltigen Fisch entscheiden?
      ··Welche Vor- und welche Nachteile sehen Sie?

     Möglichkeit für Engagement der Lehrlinge, falls gewünscht:
     Formulieren Sie einen Brief an den europäischen Fischereiausschuss (PECH) zur derzeitigen
     Fischereipolitik. E-Mail-Adresse ip-pech@europarl.europa.eu

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BAOBAB | G+ Berufe Global | Gastronomie | Fisch                                                                  G+
                                      LABEL-RALLYE
                                  Kompetenzen Jedes Jahr kommen neue Labels und Gütesiegel auf den Lebensmittel-
                                  markt. Es ist für Lehrlinge wichtig, die Aussagekraft und Bedeutung von Labels und Logos
                                  hinterfragen zu können. Im Anschluss an diese Einheit wissen die Lehrlinge, welche
                                  Nachhaltigkeitssiegel es für Fischprodukte gibt und wo sie diese Produkte beziehen können.
                                  Sie lernen auch, wie sie im Berufsalltag bewusste Kaufentscheidungen treffen.
                                  Methode Lesen des Infotextes, Diskussion, Internetrecherche, Besuch im Großmarkt
                                  Dauer Lesen des Infotextes / Diskussion 25 Min., Internetrecherche / Präsentation der
                                  Ergebnisse 20 – 40 Min., Besuch im Großmarkt (Hausaufgabe), Auswertung 40 Min.
                                  Material Arbeitsblätter F4, F5, Computer mit Internetzugang

                                  Ablauf
                                  Als Vorbereitung auf die Label-Rallye können folgende Fragen diskutiert werden:

                                   ··Welche Labels bzw. Gütesiegel im Lebensmittelbereich kennen Sie?
                                   ··Kennen Sie die Kriterien für die Vergabe dieser Labels?
                                   ··Überprüfen Sie Lebensmittel in Ihrer Schultasche (Getränkeflaschen, Müsliriegel,
                                     Schokolade usw.): Welche Labels finden sich auf den Verpackungen?
                                   ··Vermitteln Produkte mit Labels ein positiveres Gefühl als Produkte ohne Labels?
                                     Wenn ja, warum ist das so? Wenn nein, warum ist das so?

                                  Label-Ralley
                                  Organisationen haben sich zusammengefunden, um Fische mit Siegeln oder Labels
                                  auszuzeichnen, die aus nachhaltiger Produktion bzw. Fischfang stammen. Die angelegten
                                  Kriterien sind unterschiedlich. Die Lehrlinge erhalten das Arbeitsblatt F8, auf dem
                                  die Labels abgebildet sind. Sie ergänzen folgende Punkte anhand einer Internetrecherche:

                                   ··Vergabestelle
                                   ··Kriterien
                                   ··Kontrollinstanz / Art der Kontrolle

                                  Die Recherchearbeit kann auf einzelne Gruppen aufgeteilt werden. Nach der Recherche
                                  sollen die Ergebnisse in der Klasse besprochen werden.

                                  Falls eine Internetrecherche aus technischen oder zeitlichen Gründen nicht möglich
                                  ist, kann das bereits vollständig ausgefüllte Arbeitsblatt F8 (online im E-Learning-Center
                                  im Modul Lehrkräfte) an die Lehrlinge verteilt und gemeinsam besprochen werden.
                                  Als Hausaufgabe (F5) besuchen die Lehrlinge verschiedene Großmärkte und analysieren,
                                  welche Angebote mit welchen Siegeln und zu welchem Preis vorhanden sind bzw. fragen
                                  bei den AbteilungsleiterInnen an, aus welchen Gründen die Siegel nicht vorhanden sind.
                                  Einzelne Großmärkte in der Umgebung können auf verschiedene Gruppen innerhalb
                                  der Klasse aufgeteilt werden. Die Umfrageergebnisse werden vor der Klasse präsentiert.

                                  Da sich im Zertifizierungswesen Kriterien oder Kontrollmechanismen ändern, können
                                  sich die Lehrlinge unter folgenden Internetadressen über den aktuellsten Stand informieren:
                                  www.greenpeace.at und marktcheck.greenpeace.at
                                  www.label-online.de
                                                                                                                                15
G+                                                                                   BAOBAB | G+ Berufe Global | Gastronomie | Fisch

        GASTGESPRÄCH AUF ENGLISCH
     Kompetenzen Die Lehrlinge können englischsprachigen Gästen Auskunft über
     Nachhaltigkeit und Fischerei geben.
     Methode Vokabel-Memory, Rollenspiel
     Dauer ca. 35 Min.
     Material Vokabel-Memory (Arbeitsblatt F6), Rollenkarten für Gastgespräche (Arbeitsblatt F 7)

     Hinweis Diese Übung kann auch in deutscher Sprache in anderen Fächern wie Deutsch
     und Kommunikation, Ernährungslehre usw. eingesetzt werden.

     Ablauf
     Gearbeitet wird jeweils in Paaren, bestehend aus zwei Lehrlingen. Zuerst lernen die
     Lehrlinge spielerisch im Vokabel-Memory (F6) die Fachbegriffe auf Englisch. Durch
     die kleinen grauen Zahlen lässt sich die Richtigkeit der Zuordnung überprüfen.

     Im Anschluss daran erarbeiten die Lehrlinge ein Gastgespräch: Eine Person spielt den Gast,
     die andere übernimmt die Rolle der / des Restaurantfachfrau / mannes. Die Varianten
     können auch genutzt werden, um den Kleingruppen unterschiedliche Aufgaben zu geben.

     Variante 1 (F7)
     Die örtliche Greenpeace-Vertreterin besucht mit einem südafrikanischen Gast ein Wiener
     Restaurant. Der Gast ist empört darüber, dass in Österreich bedrohte Fischarten auf der
     Speisekarte stehen: In Südafrika ist dies verboten. Beide verlangen, dass künftig in diesem
     Restaurant keine Gerichte mit bedrohten Arten angeboten werden.

     Variante 2 (F7)
     In einem Restaurant in Wien werden nur Gerichte mit zertifiziertem Fisch angeboten.
     Ein kanadischer Gast beschwert sich über das eingeschränkte Angebot.

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BAOBAB | G+ Berufe Global | Gastronomie | Fisch                                                                  G+
                                      FISCH IST TRUMPF
                                  Kompetenzen Die Lehrlinge wissen, welche Fischsorten nach ernährungsphysiologischen
                                  und nachhaltigen Kriterien empfehlenswert sind.
                                  Methode Spiel
                                  Dauer ca. 15 Min.
                                  Material Spielkarten, die Sie in der Mitte dieses Heftes als Einlage finden

                                  Ablauf
                                  Ziel des Spiels ist, einige ausgewählte Fischarten kennen zu lernen. Dabei stehen neben
                                  ernährungsphysiologischen Eigenschaften wie Eiweiß- und Fettgehalt preisliche Aspekte,
                                  Marktanteile, Herkunft und Nachhaltigkeit im Vordergrund.
                                  Wie in den beliebten „Autokarten“ spielen die Lehrlinge paarweise. Die Karten werden
                                  aufgeteilt: Jede Person erhält die Hälfte. Die Stapel werden so in die Hand genommen,
                                  dass man nur die eigene oberste Karte sehen kann. Das Ziel ist es nun, weitere Karten zu
                                  fischen: Eine Person beginnt und liest ein Merkmal ihres Fisches auf der obersten
                                  Karte vor, das in dieser Kategorie überlegen sein könnte. Die Mitspieler antworten mit dem
                                  gleichen Merkmal auf ihren Karten. Die Person, dessen Karte in der ausgewählten Kate­
                                  gorie „besser“ ist, behält die eigene Karte und bekommt zusätzlich die Karte der Mitspieler.
                                  Beide Karten werden ans Ende des Stapels geschoben. Wer den „Fang“ gemacht hat, wählt
                                  bei der nächsten Karte ein neues positives Merkmal, z. B. den Energiegehalt oder den Nach­
                                  haltigkeitstipp usw. Weisen beide verglichenen Spielkarten in der ausgewählten Kategorie
                                  denselben Wert auf, werden die Karten auf die Seite gelegt. Diese Spielkarten erhält dann
                                  die Person, die in der nächsten Runde den „Fang“ macht. Es gewinnt, wer alle Karten
                                  gefischt hat oder wer nach einer bestimmten, vorgegebenen Zeit die meisten Karten in der
                                  Hand hält.
                                  Die Lehrlinge setzen sich so mit den verschiedenen Kriterien für den Einkauf von
                                  Fischprodukten auseinander und treffen Entscheidungen, die auch bei der späteren
                                  Arbeit immer wieder aufs Neue getroffen werden müssen.

                                  Zur Gewichtung
                                   ··Nachhaltigkeitstipp Die Erste Wahl gewinnt in dieser Kategorie, gefolgt von Zweite Wahl;
                                     Lieber nicht verliert.
                                   ··Gehalt Es siegt die höhere kcal-Angabe, der höhere Fettanteil und der höhere Eiweißgehalt.
                                   ··Preis Es siegt der günstigere.
                                   ··Fanggebiet In dieser Kategorie ist der geringe Transportweg mehr Wert als der mittelweite.
                                     Den letzten Platz belegt der weite Transportweg.
                                   ··Marktanteil Wer den Fisch mit dem höheren Marktanteil besitzt, gewinnt.

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G+                                                                                 BAOBAB | G+ Berufe Global | Gastronomie | Fisch

          F1. Das kann ich! Thema: Fisch
     Bei diesem Arbeitsblatt geht es um Ihre Selbsteinschätzung. Bitte kreuzen Sie einmal zu
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     Die zweite Doppelspalte kreuzen Sie nach der Unterrichtseinheit an. So können Sie für
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     erworben haben.

     			                                                      Beginn             Ende
     Ich kann Fischsorten aufgrund ernährungsphysio­-	           ja    nein         ja    nein

                                                                                                                                © Klaus-Uwe Gerhardt / PIXELIO
     logischer und nachhaltiger Kriterien beurteilen.

     Ich kann erklären, wie es zu Überfischung kommt.            ja    nein         ja    nein

     Ich kann benennen, wer etwas gegen Überfischung             ja    nein         ja    nein
     unternehmen könnte oder müsste.

     Ich kann etwas mit dem Begriff „Nachhaltigkeit“             ja    nein         ja    nein
     anfangen.

     Ich kann die Auswirkungen konventioneller                   ja    nein         ja    nein
     Fischfangmethoden beschreiben.

     Ich kann erklären, wieso ich gerne nachhaltigen             ja    nein         ja    nein
     Fisch zubereiten würde bzw. wieso ich es nicht möchte.

     Ich kann Labels und Gütezeichen kritisch beurteilen         ja    nein         ja    nein
     und weiß, wo ich Informationen dazu beziehen kann.

     Ich kann Fisch-Siegel beurteilen und weiß, wo ich           ja    nein         ja    nein
     diese Produkte beziehen kann

     Ich kann Gästen über nachhaltigen Fisch (auch auf           ja    nein         ja    nein
     Englisch) Auskunft geben.

     		                                                          ja     nein        ja    nein

     		                                                          ja     nein        ja    nein

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BAOBAB | G+ Berufe Global | Gastronomie | Fisch                                                                  G+
                                      F2. WAS HAT NACHHALTIGKEIT MIT FISCHEN ZU TUN?
                                  Durch die industrielle Fischerei sind 80 % der Fischbestände gefährdet. Der drohende
                                  Zusammenbruch vieler Fischbestände stellt eine Bedrohung der Ernährungssicherheit in
                                  Entwicklungs- und Schwellenländern dar (Soziales) und die Überfischung gefährdet
                                  Hunderttausende von Arbeitsplätzen (Ökonomie) und das gesamte Ökosystem der Ozeane
                                  (Ökologie). Damit sind gleich alle drei Säulen der Nachhaltigkeit betroffen.

                                  Aufgabe
                                  Diskutieren Sie die einzelnen Fakten unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit! Was bedeuten
                                  die unten genannten Fakten für Wirtschaft, Umwelt und Mensch? Welche Wechselwirkungen
                                  gibt es zwischen den einzelnen Bereichen?

                                  Ausgefischt statt aufgetischt? Fakten zum weltweiten Fischfang
                                  1. In Österreich isst eine Person im Jahr durchschnittlich 7,7 kg Fisch (im Vergleich:
                                     2000: 5 kg; 2006: 6,4 kg). Den höchsten Fischverbrauch hat Island mit 90 kg pro Kopf.
© Anne-Kathrin Bruch

                                  2. Weltweit werden jährlich 100 Millionen Tonnen Fisch verzehrt. Eine Menge, die nicht
                                     mehr aus den Meeren gefischt werden kann. Aus diesem Grund werden inzwischen
                                     47 % des Bedarfs durch künstliche Fischzucht („Aquakultur“) – die Zucht von Meeres­
                                     früchten, Süß- und Salzwasserfischen – gedeckt. Nachteile der künstlichen Zucht:
                                     Die intensive Shrimps-Zucht in Asien und Südamerika führte bereits zu dramatischen
                                     Verlusten der Mangrovenwälder, die einerseits den Küstengebieten als natürliche
                                     Wellenbrecher Schutz boten und andererseits als Laichplätze von zahlreichen Fischarten
                                     genutzt wurden. Zudem müssen viele Zuchttiere mit Fischen gefüttert werden, was
                                     die Überfischung weiter vorantreibt. Beispiel: In der Tunfischmast werden allein 20 Kilo­-
                                     gramm an wild gefangenem Fisch für jedes Kilogramm Tunfisch benötigt.

                                  3. Die Welternährungsorganisation (FAO) schätzt, dass von den weltweit kommerziell
                                     genutzten Fischbeständen 52 % bis an ihre Grenze genutzt, 19 % überfischt und 8 %
                                     bereits erschöpft sind. WissenschaftlerInnen warnen, dass große Raubfische wie
                                     Tunfisch, Schwertfisch oder Kabeljau bereits zu 90 % verschwunden sind. Sie prognos­
                                     tizieren einen Kollaps der kommerziell genutzten Fischbestände bis zum Jahr 2048.

                                  4. Heute ist bereits mehr als einer von drei Fischen vom Aussterben bedroht. Besonders
                                     schlecht ist die Situation für Fische in den Risikogebieten am Unterlauf der Donau, des
                                     Dnjestr, des Dnjepr, der Wolga und des Ural, auf dem Balkan und im Südwesten von
                                     Spanien. Das Bevölkerungswachstum in Europa innerhalb der letzten hundert Jahre hat
                                     die Fische ebenso in die Defensive gebracht wie die Abnahme der Wasserquantität, vor
                                     allem in den trockenen Regionen des Mittelmeerraums, wo eine Vielzahl von Flussläufen
                                     jeweils im Sommer austrocknet. Das Problem wird durch den Klimawandel verschärft.

                                  5. Kabeljaubestände sind in den vergangenen 30 Jahren auf ein Fünftel ihrer Größe
                                     zusammengeschrumpft. 1992 wurden rund 30.000 KanadierInnen plötzlich arbeitslos,
                                     als der ehemals reichliche Kabeljaubestand an der Küste von Neufundland komplett
                                     zusammenbrach. Diese ökologische und soziale Katastrophe kostete die kanadische
                                     Regierung bis heute rund 3,9 Milliarden Dollar.
                                                                                                                                  19
G+                                                                                    BAOBAB | G+ Berufe Global | Gastronomie | Fisch

     6. Im Lauf der letzten 30 Jahre hat sich die Nachfrage nach Fischprodukten verdoppelt.
        Bis 2020 wird ein jährlicher Zuwachs von 1,5 % erwartet.

     7. Ein großes Problem ist der Beifang: Neben kommerziell verwertbaren Tieren verfangen
        sich Jungfische, Seesterne, Vögel, Schildkröten, sogar Haie und Wale in den Fischnetzen.
        Tot oder verletzt werden sie wieder über Bord geworfen, laut FAO ca. 20 Millionen
        Tonnen im Jahr. Insbesondere die Grundschleppnetz-Fischerei produziert viel Beifang.

     8. In Entwicklungsländern arbeiten 43,5 Millionen Menschen in der Fischerei und in den
        mit ihr vernetzten Arbeitsstätten, 86 % davon in Asien.

     9. Für ein Drittel der Menschheit ist Fisch häufig die einzige Proteinquelle und Fischfang
        die einzige Einkommensquelle.

     10. Ozeane werden mehr und mehr als Mülldeponie missbraucht. Öl, Netze, Chemikalien,
         Fischabfälle und sogar radioaktive Abfälle werden illegal abgeladen. Den größten Teil
         machen Materialien aus Plastik aus. Die Strömungen treiben den Müll zusammen. Im
         Pazifik zwischen Hawaii und den USA sammelt sich der Müll auf einer Fläche so groß
         wie Zentraleuropa. Dies hat indirekt Auswirkungen auf die Menschen: Die Giftstoffe, die
         sich im Plastik befinden, werden vom Plankton aufgenommen, das von den Fischen
         gefressen wird. Über den Verzehr dieser Fische gelangen diese Giftstoffe schließlich in
         den menschlichen Organismus.

     11. Viele Fischprodukte enthalten schädliche Stoffe. Der am häufigsten gefundene Schad­
         stoff ist das Quecksilber. In Fischen und Meeresfrüchten aus Aquakultur findet man
         häufig Rückstände von Antibiotika und Pestiziden. Im Rahmen einer Greenpeace-Studie
         wurden Aale in Europa auf Schadstoffe untersucht. In fast allen untersuchten Aalen
         konnten Industriechemikalien wie bromierte Flammschutzmittel und polychlorierte
         Biphenyle (PCB) gefunden werden. Die nachgewiesenen Stoffe stehen im Verdacht, bei
         Kindern zu Lernschwierigkeiten und Verhaltensstörungen zu führen sowie das Nerven­
         system und die Schilddrüse zu schädigen.

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                                       F3. FISCHEREI – GAME OVER?
                                  Spielregeln
                                   ··Ihre Gruppe ist ein Fischereiunternehmen, dessen Ziel es ist, den Fang bis zum Ende des
                                     Spiels zu maximieren. Ihnen ist es erlaubt, in den nächsten zehn Jahren (eine Spielrunde
                                     entspricht einem Jahr) in diesem Ozean zu fischen. Im Ozean fischen aber nicht nur Sie,
                                     sondern noch weitere Fischereiunternehmen. Auch diese wollen ihren Gewinn maximieren.
                                   ··Jedes Jahr haben Sie die Möglichkeit Ihre Fangmenge neu festzulegen. Diskutieren Sie
                                     jeweils darüber in Ihrer Gruppe. Schreiben Sie die Anzahl der gewünschten Fangmenge
                                     sowie den Namen des Unternehmens auf einen Papierstreifen. Das Schiff (bitte Namen
                                     des Unternehmens vermerken) mit dem Papierstreifen geben Sie der Spielleitung ab. Die
                                     anderen Fischereiunternehmen verfahren genauso.
                                   ··Die Spielleitung füllt die Schiffe mit der gewünschten Menge an Fischen in zufälliger
                                     Reihenfolge, solange Fische im Meer vorhanden sind. Falls ein Unternehmen mehr Fische
                                     fangen will, als noch vorhanden sind, geht es leer aus.
                                   ··Zu Beginn der ersten Periode befinden sich 50 Fische im Ozean. Nach jeder Periode
                                     „vermehren“ sich die nach dem Fang im Ozean verbliebenen Fische. Die Regenerations­
                                     rate des Fischbestandes beträgt von einem zum nächsten Jahr 100 %, d. h. der Bestand
                                     verdoppelt sich. Sind am Ende der Periode noch 20 Fische im Ozean, verdoppelt sich
                                     dieser Fischbestand auf 40. Es können im Ozean aber maximal 50 Fische leben.

                                  Diskussionsfragen
                                  ··Was ist in dem Spiel passiert?
                                  ··Wer oder was war für das Ergebnis verantwortlich: die Teilnehmenden selbst oder
                                    die Struktur des Spiels?
                                  ··Was wäre das höchste Einkommen für ein Unternehmen gewesen? Was haben die
                                    Unternehmen tatsächlich erreicht? Wer ist der „Gewinner“ in dem Spiel?
                                  ··Welche Strategie wäre zum Erreichen maximaler Gewinne aller Teams nötig gewesen?
                                    Warum wurde sie nicht umgesetzt?
                                  ··Wie verändert sich die Situation, wenn Fischereiunternehmen unterschiedliche technische
                                    Möglichkeiten zur Verfügung stehen, z. B. kleines Fischerboot oder Industrietrawler?
                                  ··Wo sollte die Politik regelnd und steuernd eingreifen? Warum ist eine gesellschaftliche
                                    Abstimmung und politische Rahmensetzung wichtig?
                                  ··Kennen Sie andere Allgemeingüter (wie beispielsweise Trinkwasser, saubere Luft)?
                                    Kommt es bei der Verwendung von diesen zu ähnlichen Problemen?

                                  Meine Erkenntnisse aus dem Spiel und der Diskussion …

                                                                                                                                21
G+                                                                   BAOBAB | G+ Berufe Global | Gastronomie | Fisch

     F4. Label-Ralley
               Vergabestelle
               Kriterien
               Kontrollinstanz / Art der Kontrolle
               Zusätzliche Informationen
               Informationen www.biofisch.at

               Vergabestelle
               Kriterien
               Kontrollinstanz / Art der Kontrolle
               Zusätzliche Informationen
               Informationen www.msc.org/de

               Vergabestelle
               Kriterien
               Kontrollinstanz / Art der Kontrolle
               Zusätzliche Informationen
               Informationen www.earthisland.org, www.oceancare.org/de
               www.delphinschutz.org

               Vergabestelle
               Kriterien
               Kontrollinstanz / Art der Kontrolle
               Zusätzliche Informationen
               Informationen www.naturland.de

               Vergabestelle
               Kriterien
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               Zusätzliche Informationen
               Informationen www.fair-fish.ch

               Vergabestelle
               Kriterien
               Kontrollinstanz / Art der Kontrolle
               Zusätzliche Informationen
               Informationen www.friendofthesea.org (Englisch) und
               www.fair-fish.ch/files/pdf/wissen/fos_pres.pdf

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BAOBAB | G+ Berufe Global | Gastronomie | Fisch                                                                   G+
                                      F5. ARBEITSAUFTRAG LABEL-RALLYE
                                  Suchen Sie sich einen Großmarkt aus, der Fisch im Angebot hat, und vergleichen Sie,
                                  mit welchen Labels die einzelnen Fischsorten ausgezeichnet sind. Fragen Sie in der
                                  Fisch­abteilung gezielt nach der Herkunft der Fische, soweit diese nicht gekennzeichnet
                                  ist, und informieren Sie sich im Internet über Herkunft und Gefährdung dieser Art.

                                  Webadressen
                                  ··marktcheck.greenpeace.at
                                  ··www.bio-ratgeber.de/essen-trinken/fischfuehrer.php
                                  ··www.wwf.de/themen/meere-kuesten/ueberfischung/einkaufsratgeber-fische-meeresfruechte

                                  Suchen Sie nach Alternativen, falls das gewählte Fischprodukt bedenklich ist.
                                  Werten Sie Ihre Ergebnisse aus und präsentieren Sie diese in der Klasse!

                                   Fisch           Herkunft   Preis / kg   Label     Nachhaltigkeits-             Alternative
                                                                                     Kommentar

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               F6. VOKABEL-MEMORY

                                                                                            vom Aussterben
Ressourcen             (to) decide          Transportweg             fishing zone
                                                                                            bedrohte Arten

                  1                   3                        6.                      8                         11

                       Genießen
                       Sie es mit                                    zur Auswahl
 resources                                route of transport                                   threatened
                       gutem                                         stehen
                                                                                               species
                       Gewissen.
                  1                   4                        6.                     9.                         11

                      Enjoy it with
 natürlich            a clear                 gezüchtet             to be available             Bestände
                      conscience.

                 2                    4                        7                      9.                         12

     natural          Überfischung            cultured               aussterben                    stock

                 2                    5                        7                      10                         12

                                                                                               etw. / jdm.
entscheiden            overfishing           Fanggebiet              (to) die out
                                                                                               bevorzugen

                 3                    5                        8                      10                         13

24
BAOBAB | G+ Berufe Global | Gastronomie | Fisch                                               G+

    (to) prefer
                                 Reduzierung           ecological         empfehlen           herring
    sth./someone

                       13                         16                 18                  21              23

                                                       nachhaltige
    Zertifizierung                  decrease                              (to) suggest        Karpfen
                                                       Fischerei

                       14                         16                 19                  21              24

                                   regionale           sustainable
     certification                                                         Makrele              carp
                                   Herkunft            fishery

                       14                         17                 19                  22              24

                                  regional
        Beifang                                         Gerichte           mackerel           Seelachs
                                  provenance

                       15                         17                 20                  22              25

        bycatch               umweltfreundlich           dishes             Hering            pollock

                       15                         18                 20                  23              25

                                                                                                              25
G+                                                                                   BAOBAB | G+ Berufe Global | Gastronomie | Fisch

        F7. Rollenkarten
     Variante 1

     Restaurantfachfrau / -mann bzw. Koch / Köchin
     Sie arbeiten seit einiger Zeit in einem Fischrestaurant. Ein Gast beschwert sich, weil auf
     der Speisekarte Gerichte mit Fischsorten angeboten werden, die vom Aussterben bedroht
     sind. Wie reagieren Sie?

     Gast
     Sie sind als südafrikanischer Gast nach Wien gereist und besuchen hier ein Restaurant.
     Sie sind empört, dass bedrohte Fischarten auf der Speisekarte stehen: In Südafrika ist dies
     verboten. Sie beschweren sich und verlangen ein Gericht mit nachhaltigem Fisch.

     BeobachterIn
     Beobachten Sie das Gastgespräch. Wie argumentiert die Restaurantfachfrau / -mann
     (Koch / Köchin)? Schreiben Sie die Argumente auf Moderationskarten.

     BeobachterIn
     Beobachten Sie das Gastgespräch. Wie argumentiert der Gast? Schreiben Sie die Argumente
     auf Moderationskarten.

     Variante 1

     Restaurantfachfrau / -mann bzw. Koch / Köchin
     Sie arbeiten seit einiger Zeit in einem Fischrestaurant, in dem ausschließlich nach-
     haltiger Fisch angeboten wird. Ein Gast beschwert sich über das eingeschränkte Angebot.
     Wie reagieren Sie?

     Gast
     Sie gehen in ein Fischrestaurant und stellen nach einem Blick in die Speisekarte fest, dass
     das Angebot von Fischgerichten eingeschränkt ist und beispielsweise kein Aal angeboten
     wird. Sie beschweren sich darüber.

     BeobachterIn
     Beobachten Sie das Gastgespräch. Wie argumentiert die Restaurantfachfrau / -mann
     (Koch / Köchin)? Schreiben Sie die Argumente auf Moderationskarten.

     BeobachterIn
     Beobachten Sie das Gastgespräch. Wie argumentiert der Gast? Schreiben Sie die Argumente
     auf Moderationskarten.

26
Guten Tag, ich möchte
                          muslimische Freunde in
 Gaststätte zur Linde,    ein deutsches Restau-
      guten Tag.         rant einladen. Kann man
                          bei Ihnen halal essen?

                                                   Modul 2
                                                   SCHWEINEFLEISCH
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