Games: Review Battlefield Bad Company 2

 
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Games: Review Battlefield Bad Company 2

Vertagter Ruhestand

Die Chaoten von der Bad Company sind zurück und müssen abermals jene Militäraufträge
erledigen, die für andere unmöglich oder zu gefährlich sind. Ob sie wohl diesmal mit dem
ersehnten Ruhestand rechnen können? (Testplattform: PlayStation 3)

Terrence Sweetwater, George Gordon Haggard, Jr. („Haggard“) und Sergeant Samuel D. Redford
sind nicht nur Mitglieder desselben Militärsquads, sie sind Freunde. Zu ihnen gesellte sich in der
letzten Spielfolge der junge Rekrut Preston Marlowe als Strafe für seine Spritztour mit einem
Helikopter, infolge derer er die Limousine des Generals beschädigte. Preston wird auch im zweiten
Teil vom Spieler gesteuert, allerdings ist er mittlerweile fester Bestandteil des Teams. Neu hinzu
gekommen ist der Pilot Flynn, ein schräger Typ, der während des Helikopterflugs auch mal in
seinem Cockpit abtaucht, um nach Kippen zu suchen. Der selbsterklärte „Pazifist“ nimmt es mit
seinen persönlichen Moralvorstellungen nicht so genau, wenn es die Sache erfordert. Das Problem
des illustren Grüppchens ist, dass sie mit Autoritäten so ihre Schwierigkeiten haben. Im ersten Teil
ging das so weit, dass sie ihre Mission links liegen ließen und auf eigene Rechnung auf Goldsuche
gingen. Statt einer unehrenhaften Entlassung winkt ihnen im zweiten Teil ein Spezialauftrag, der sie
auf der Suche nach einer rätselhaften Waffe namens „Aurora“ durch die unterschiedlichsten
Landstriche führt, darunter bolivianischen Dschungel, frostige Eisregionen, stürmische Wüsten oder
in ein Flugzeug. Auch der obligatorische Häuserkampf darf in einem Shooter freilich nicht fehlen. Als
Feindbild muss einmal mehr die russische Föderation in einem fiktiven und in der nahen Zukunft
angesiedelten Szenario herhalten, als dauere der Kalte Krieg nicht nur an, sondern wäre obendrein
heiß geworden.

Opulent inszenierte Zerstörungswut zeichnet BFBC2 aus.

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In den zahlreichen Zwischensequenzen schaut der Spieler stets über Prestons Schulter auf das
Geschehen. Wie im ersten Teil bleibt er ihm damit eher fremd. Mehr Sympathien entwickelt man für
die kauzigen Figuren um ihn herum, auch wenn früh offenbar wird, dass das naive Grüppchen an
der Nase herumgeführt wird – aber es hat eben einen Grund, wenn man die „Bad Company“ für
einen Job wählt. Story und Dramaturgie ähneln frappierend dem umstrittenen Genre-Hit Modern
Warfare 2. Das gilt allerdings nicht für den Aufbau der Charaktere und die Grundatmosphäre des
Spiels. Die Figuren sind in Battlefield Bad Company 2 (BFBC2) etwas ausgefeilter, während sie in
Modern Warfare 2 annähernd beliebig, austauschbar bleiben. Zudem ist in BFBC2 eine
nachvollziehbare Grundmotivation erkennbar: Die Soldaten sind des Kämpfens müde und wollen
nach Hause. Ihr Ziel ist nicht länger die Gier wie in der ersten Folge, sondern die Heimat, der
Ruhestand. Eine ähnliche Handlungsgrundlage fehlt Modern Warfare 2. An deren Stelle tritt ein
diffuser, aber dick aufgetragener Patriotismus, auf den in BFBC2 weitestgehend verzichtet wird.
Insbesondere dem europäischen Geschmack kommt dies sehr entgegen und man ist versucht zu
notieren, dass sich Spielaufbau und Umsetzung beider Spiele-Blockbuster zwar frappierend ähneln,
das Storytelling von BFBC2 aber reifer wirkt, erwachsener.

Gameplay

BFBC2 wird als typischer Vertreter des Shooter-Genre aus der Ich-Perspektive gesteuert. Wie
üblich, wird mit dem rechten Stick die Kamera frei bewegt und mit dem linken die
Bewegungsrichtung gesteuert. Die Spielfigur kann schleichen, sich ducken oder laufen. Von der
Konkurrenz hebt sich BFBC2 dadurch ab, dass für das schnelle Vorankommen die L3-Taste nicht
permanent gehalten werden muss, sondern ein kurzer Druck genügt. Das ist deshalb so erfreulich,
weil mit dieser simplen Maßnahme eine deutlich entspanntere Steuerung möglich ist. Spannung
aufgebaut wird durch den Vibrationsmotor, der in der PS3-Fassung tüchtig zupackt und bei
Explosionen oder vorbeidonnernden Kettenfahrzeugen am Anschlag und so fest arbeitet, dass es
mitunter fast schon zu dick aufgetragen wirkt.

Der Scharfschütze sucht sich gern erhöhte Positionen.

Der Bewegungsraum in der streng linear aufgebauten Einzelspielerkampagne ist eng umrissen.

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Zwar ist es möglich, sich bestimmten Zielen von unterschiedlichen Richtungen zu nähern, aber die
ganz große Bewegungsfreiheit, wie man sie vom Vorgänger kennt, bietet BFBC2 nicht. Der Vorteil
liegt allerdings darin, dass man nicht lange nach dem Ziel suchen muss und schnell vorankommt.
Verlässt man den Pfad zu weit, wird man eindringlich ermahnt, in den Kampf zurückzukehren. Wie
bei Spielen dieser Art üblich, sind Ereignisse per Skript vorgegeben und folgen einem klar
definierten Muster. Mitunter hat dies zur Folge, dass feindliche Soldaten regungslos auf ihren
Einsatz warten, wenn man den Punkt noch nicht überschritten hat, der ihre Aktion auslöst
(Trigger-Event). Ansonsten verhält sich die feindliche KI (Künstliche Intelligenz) zumindest teilweise
clever. Gegner gehen in Deckung und versuchen ihrerseits, den Spieler mit platziert geworfenen
Granaten aus seinem Versteck zu scheuchen. Da die Karten überwiegend eher in die Länge als in
die Breite gezogen sind, kommt es kaum zu gefährlichen Flanken und das Geschehen lässt sich
ganz gut kontrollieren.

Die Schauplätze sind abwechslungsreich. Um die weiten Distanzen in der Wüste zu
überwinden, stehen stets schnelle Fahrzeuge bereit.

Ein Highlight von BFBC2 ist ohne Wenn und Aber die Zerstörbarkeit praktisch des gesamten Areals.
Wirklich sicher ist damit keine Deckung, denn Gewehrfeuer kann Zäune zerlegen, Raketen reißen
klaffende Löcher in Hausfassaden und aus vollen Rohren feuernde Panzer bringen ganze Gebäude
zum Einsturz. Dem hemmungslosen Drang, alles nur Erdenkliche in Schutt und Asche zu legen,
kann in kaum einem anderen Spiel so gefrönt werden wie in BFBC2 – vielleicht mit Ausnahme von
Red Faction Guerilla.

Ausgerüstet ist der Kämpfer stets mit einem Messer für lautlose Angriffe. Ansonsten steht ein
breites Arsenal genretypischer Bewaffnung zur Verfügung – von der Pistole über leichte
Maschinenpistolen bis zu Sturm- und Maschinengewehren. Findet man eine Waffe, steht sie fortan
an markierten Ausrüstungspunkten zur Auswahl und kann damit jederzeit frei gewählt werden. Bis
zu zwei Primärwaffen kann der Spieler zugleich mitnehmen, diese aber jederzeit gegen jene Waffen
tauschen, die gefallene Widersacher liegen lassen. Geht die Munition aus, kann sie in den
zahreichen Depots entlang des Wegs aufgefüllt werden.

Für Abwechslung vom „trabenden Trott“ sorgen verschiedene Fahrzeuge, die im Verlauf der Story

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bewegt werden müssen, darunter Quads, Geländewagen, Panzer, Boote oder der Schützenplatz im
Hubschrauber. Allzu lange Strecken müssen aber nie zurückgelegt werden. Sind die Distanzen
größer, steht für gewöhnlich stets ein geeignetes Fahrzeug parat.

Zu Lande (o.) zu Wasser (m.) und in der Luft (u.): Verschiedene Fahrzeuge sorgen für
Abwechslung im Gameplay.

Eine Innovation im Genre bringt der Ausflug in frostige Abschnitte der Handlung mit. Offenbar gibt
es für die „Bad Company“ keine wärmende Winteruniform, weshalb man in einer Mission gehalten
ist, nicht nur feindlichem Gewehrfeuer auszuweichen, sondern stets die Nähe wärmender Quellen
zu suchen. Andernfalls droht die Spielfigur zu erfrieren – und das durchaus sehr zügig, so dass man
genötigt ist, geschwind von Haus zu Haus zu sprinten. Das ist eine frische Idee, die in dieser
Intensität aber nicht ganz glaubhaft wirkt. Bei aller Sympathie für kreative Innovationen muss
eingewandt werden, dass es sich gar so schnell nicht erfriert, immerhin läuft der Held nicht barfuß
und in Badehose durchs Eis.

Online und Multiplayer

Bis zu 24 Akteure können sich auf derzeit acht verschiedenen Online-Mehrspielerkarten in vier
Spielmodi messen. Bei „Eroberung“ müssen Kontrollpunkte gewonnen und gehalten werden. Im
Modus „Rush“ gilt es, die gegnerischen Linien zu überrennen, indem die angreifende Partei
Funkstationen sprengt und die Verteidiger eben dieses zu verhindern versuchen. Die Aufgabe der
Verteidiger ist dabei, die Angreifer solange abzuwehren, bis ihnen der Nachschub ausgeht, die
Spieler also nicht weiter zurück in die Schlacht „spawnen“ können. Zu diesen beiden Hauptmodi

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gesellen sich zwei Squad-Spiele: In Squad Ops Deathmatch gewinnt die Gruppe, die als Team am
schnellsten die benötigte Zahl von Eliminierungen zusammen bekommt. Squad Ops Rush ist eine
kleinere Variante von Rush, bei der zwei 4er-Gruppen gegeneinander antreten. Vor dem Einsatz
kann man sich für eine Klasse entscheiden: Sanitäter, Scharfschütze, Ingenieur oder Soldat. Jede
Klasse verfügt über verschiedene Waffen und Gadgets, die im Laufe der Online-Karriere verbessert
werden können. Zur Verfügung stehen außerdem unterschiedliche Fahrzeuge, einschließlich
gepanzerter Schützenwagen und Panzer. Artilleriefeuer lässt sich anfordern.

Kurios ist, dass man nicht nur blindlings in die Karten „gebeamt“ wird, sondern mitunter per
Fallschirm abspringt. Eine Besonderheit von BFBC2 sind zudem die bereits angesprochenen
Verwüstungen, die Geschütze anrichten können. Das bedeutet zugleich, dass es nirgends eine
wirklich sichere Deckung gibt und sich die Oberflächen der großen und interessanten Karten
während des Spiels tüchtig verändern.

BFBC2 belohnt mehr als Modern Warfare 2 Teamleistungen. Einzelleistungen können zwar viel
bewirken, sind einem gut zusammenarbeitenden Squad aber unterlegen, zumal gefallene
Squadmitglieder immer wieder in die Nähe ihrer Teamkollegen spawnen können. Das Spiel ist
etwas ruhiger und kommt denjenigen, die aus dem Hinterhalt auf Beute warten („Camper“) nicht
ganz so entgegen wie Modern Warfare 2. Zusammen mit dem stärkeren Fokus auf Teamplay wird
der Anspruch der Einzelspielerkampagne unterstrichen, stärker den gesetzteren, reiferen Spieler
anzusprechen.

Grafik

BFBC2 wird in der kleinen HD-Auflösung 720p ausgegeben. Optisch überzeugen die
variantenreichen Schauplätze, in denen die gelungenen Partikeleffekte für die jeweiligen
Bedingungen verwendet werden: der Dunst im Dschungelregen weicht Sandstaub in der Wüste
oder dichtem Schneegestöber in eisigen Regionen. Hubschrauber wirbeln tüchtig Staub auf, wenn
sie Soldaten per Seil dicht über dem Boden absetzen. Dieser Staub ist nicht nur ein optisches
Gimmick, sondern erfüllt auch seinen Zweck für das Gameplay, wenn die Gegner im Schutz einer
Dreckwolke landen und damit nicht als Ziele ausgemacht werden können.

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Spektakuläre Explosionen durchziehen das Spiel.

Sehr schön sind auch die Objekte umgesetzt. Besonders die Gebäude springen ins Auge, wenn
unter Beschuss Putz von den Wänden bröckelt, die Mauern zusehends deformiert werden, und
schließlich in sich zusammenbrechen. Von Weitem sieht auch die Bewaldung im Dschungel hübsch
aus, offenbart sich beim Schleichen durchs Gebüsch aber als ähnliche Montage zweidimensionaler
Zweige, wie es bereits in Modern Warfare 2 auffiel. Zudem erscheinen und verschwinden kleinere
Objekte recht abrupt, wenn man sich ihnen nähert oder entfernt (MIP-Mapping/Pop-Ups). Zielt man
durch ein stark vergrößerndes Zielfernrohr, fiel im Test auf, dass an einer Stelle sogar ein
kompletter Soldat abrupt ausgeblendet wurde, wenn er eine gewisse Entferrnung zum Spieler
überschritt. Ansonsten ist die Weitsicht sehr gut. Zu den Pop-Ups kommt noch ein leichtes Tearing
hinzu, das die meisten Spieler ähnlich wenig stören dürfte wie das stets präsente Kantenflimmern
(Aliasing).

Clipping tritt im Spiel immer mal wieder auf, hier besonders offenkundig: Der tote Soldat
hängt inmitten der Trennwand eines Flugzeugs. Einfluss auf das Gameplay hat der Fehler
aber nicht.

Die Objekttexturen sind schön mit Details gestaffelt. Bei den Personen fehlt dagegen der letzte
Schliff, um sie optisch zu den anspruchsvollen Vorgaben etwa eines Uncharted 2 oder eines Heavy
Rain (in den Close-Ups) aufschließen zu lassen.

Gegenüber dem Vorgänger ist der Präsentation einiger Schliff verliehen worden. Obwohl BFBC2
nicht ganz an die eindrucksvollsten Spiele dieser Tage anschließen kann, ist die Optik insgesamt
gelungen.

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Musik und Sound

Standardmäßig erfolgt die Tonausgabe in Dolby Digital 5.1, allerdings lässt sich auch DTS-5.1-Ton
erzwingen, wenn in den Soundeinstellungen der Konsole Dolby Digital deaktiviert und DTS
ausgewählt wird. Im Spiel selbst lässt sich zwischen den Tonformaten nicht wechseln, dafür kann
sehr differenziert festgelegt werden, für welches Gerät der Ton gemischt werden soll. Zur Auswahl
stehen Hifi, TV, Kopfhörer und Surround. In der letztgenannten Variante haben wir getestet. Dabei
entfaltet der Ton sowohl in der Dolby-Digital-, als auch in der DTS-Kompression ein akustisch
herausragendes Klangbild. Das wird bereits in der Eröffnungsszene des Spiels offenbar. Im Schutz
der Dunkelheit brechen zwei Schlauchboote durch die Wellen. Gischt schlägt hoch und peitscht
gegen die virtuelle Kamera. In dieser Sequenz sind es weniger die lauten Pegel, die beeindrucken,
sondern es ist vielmehr die Differenziertheit, mit der auch leise Effekte über den gesamten Hörraum
abgebildet werden können. Man wähnt sich gewissermaßen selbst im Boot, wenn die Wellen sich
über sämtliche Kanäle ihre Bahnen brechen. Subtil setzt der Bass in dem Moment ein, in dem die
Soldaten ihr Boot verlassen und ins Wasser eintauchen müssen. Auch sonst sorgen im Spiel wild
durch den Raum springende Schrapnelle, durchs (Ton-) Bild düsende Flugzeuge und Helikopter,
entferntes Gewehrfeuer und Explosionen sowie der Hall dieser Effekte für eine räumliche Plastizität.
Es sind vornehmlich die gekonnt platzierten Effekte, die überzeugen können, weil sich ansonsten
das Spielgeschehen vornehmlich frontal abspielt und damit eher über den vorderen Hörbereich
entfaltet. Deshalb gewinnt die Akustik vor allen Dingen durch die atmosphärischen Effekte. Bei jener
präzisen Ortbarkeit, die beispielsweise Resident Evil 5 auszeichnet, kann BFBC2 nicht ganz
mithalten.

Die Höhe spielt immer wieder eine Rolle. In der Kampagne muss man um einen Fallschirm
kämpfen, und im Online-Multiplayer werden Verstärkungstruppen aus der Luft abgesetzt.

Weniger zurückhaltend als in der Eröffnungsszene ist der Tiefton, wenn im späteren Spielverlauf
immer wieder Explosionen den Boden erschüttern oder mit lautem Rattern schwere Panzer am
Spieler vorbeifahren. Es muss betont werden, dass die meisten Spiele in dieser Hinsicht sehr
vorsichtig sind; selbst das akustisch hervorstechende Uncharted 2 ist vergleichsweise zurückhaltend
mit dem Bass – jenes Understatement pflegt BFBC2 indes nicht und beweist mit einem sehr
präsenten Tiefton und exzellenten Soundeffekten, dass auch in Videospielen ein Surroundsound
möglich ist, wie er annähernd Filmen auf DVD und Blu-ray Disc ebenbürtig ist.

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Ein lästiger Schönheitsfehler sind die immer wieder störenden Tonaussetzer während der
Ladezeiten und im Onlinespiel.

Technisches und Trophäen

Die Installation der Spieldaten von BFBC2 ist nach dem ersten Spielstart binnen weniger Minuten
abgeschlossen. Anschließend ruhen 593 MByte auf der Festplatte; ein Spiel direkt von Disc ist nicht
möglich. Sehr schnell ist der Spielstart erledigt. Startet man BFBC2 aus dem Hauptmenü der
Konsole, verstreicht nur eine Minute, bis man ins Spielgeschehen eingreifen kann (Bootzeit).
Gespeichert wird vollautomatisch an Checkpoints, die aber nicht immer günstig und mitunter zu weit
auseinander liegen, so dass bei Fehlschlägen mitunter auch längere Passagen wiederholt werden
müssen. Das ist insbesondere für weniger erfahrene Spieler lästig, weil das Spiel nicht ganz so
fehlertolerant ist wie andere Genrevertreter. Mitunter genügt auch auf der niedrigsten der drei
Schwierigkeitsstufen ein einziger Schuss oder ein Hieb im Nahkampf, um das Zeitliche zu segnen.
Mit der guten Zielhilfe auf der leichtesten Stufe wird dafür ein Ausgleich geschaffen, aber im
Gegensatz zu anderen Shootern muss bei BFBC2 durchweg überlegt vorgegangen werden.
Rambo-Aktionen im Alleingang ohne Deckung zahlen sich nicht aus.

Tolle Idee, aber etwas überambitioniert umgesetzt: Kalte Umgebung lässt den Spieler (er-)
frieren.

Bei den Trophäen haben die Entwickler einen Paradigmawechsel vollzogen. Nach wie vor werden
sowohl Fortschritte in der Einzelspielerkampagne und im Onlinespiel belohnt. Im Gegensatz zum
Vorgänger sind aber die Anforderungen für beide Teile erheblich entschärft worden. Es muss nur
noch das letzte und einfachste Kapitel der Kampagne auf der höchsten Schwierigkeit gemeistert
werden und die extrem zeitaufwendigen Online-Trophäen des ersten Teils sind ersatzlos gestrichen
worden. Es ist nicht mehr nötig, eine fünfstellige Gegnerzahl in Onlinespielen zu erledigen. Zwar
benötigt es auch seine Zeit, in den Onlinerängen aufzusteigen, aber es ist nicht nötig, den höchsten
Rang zu erwerben. Damit ist die Möglichkeit eröffnet, dass ein breiterer Kreis die
Platin-Auszeichnung erwerben kann. Die Anforderungen liegen nicht nur unter denen des eigenen
Vorgängers, sondern auch unter denen der älteren Konkurrenz, etwa eines Resistance 2 oder

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Killzone 2. Diese Entscheidung ist begrüßenswert.

Fazit

Battlefield Bad Company 2 ist gegenüber dem Vorgänger behutsam weiterentwickelt worden.
Optisch ist der Fortschritt erkennbar und akustisch setzt das Spiel Maßstäbe, während man
Bewährtem die Treue hielt. Die Steuerung geht gut von der Hand und die markerschütternden
Soundeffekte werden von druckvollen Controller-Vibrationen unterstützt. Obendrein gelang es, das
Gameplay so zu gestalten, dass es auf der leichtesten Stufe für Einsteiger zwar fordernd ist, sich mit
der Zielhilfe und etwas Übung aber auch bei fehlender Spielpraxis mit dem Konsolencontroller
durchaus Erfolgserlebnisse einstellen. Ein simpler Durchmarsch ist nicht möglich. Stattdessen wird
taktisch überlegtes Vorgehen honoriert. Das schult obendrein für den Online-Mehrspielermodus, der
mehr als andere Online-Shooter auf Teamplay setzt und mit den zerstörbaren Oberflächen in jeder
Partie für ein neues Erlebnis bürgt.

Erfreulich ist, dass BFBC2 praktisch ohne aufgesetzten Patriotismus auskommt und an dessen
Stelle eine nachvollziehbare Motivation der Akteure tritt, die eigentlich nur nach Hause wollen. Das
Ende legt nahe, dass dieser Wunsch einmal mehr nicht in Erfüllung gehen dürfte und man ein
weiteres Spiel der Reihe sehen wird.

[jf]

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Erstveröffentlichung: 08.03.2010

Eindeutige ID: #1256
Verfasser des Artikels: Sunny
Letzte Änderung des Artikels: 2010-03-10 12:40

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