GDP-PARTY AUF DEM RHEIN - NEUSS 20. AUGUST 2021 - KREISGRUPPE NEUSS - BEI POLIZEIFESTE.DE
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
20. August 2021 Einlass: 17.30 Uhr www.vdp-polizei.de Leinen los: 18.00 Uhr ! Steiger am UCI-Kino Neuss Polizeifest Neuss als Bootsfahrt auf dem Rhein Impressum Verantwortlich für den redaktionellen Teil: Meike to Baben, Neuss Fotos: Die Verfasser Nachdruck des redaktionellen Teils nur nach ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers. Sämtliche hier veröffentlichte Anzeigen, die im Kunden- auftrag für die Drucklegung vom Verlag gestaltet wurden, sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, Vervielfälti- gung und elektronische Speicherung ist nur mit Zustim- Kreisgruppe Neuss mung des Anzeigenkunden und des Verlages erlaubt. Verstöße hiergegen werden vom Verlag, auch im Auftrag des Anzeigenkunden, unnachsichtig verfolgt. Forststraße 3 a • 40721 Hilden Telefon 0211 7104-0 • Telefax 0211 7104-174 av@vdp-polizei.de • Grußworte 3 Geschäftsführer: Bodo Andrae, Joachim Kranz Anzeigenleiterin: Antje Kleuker Gestaltung und Layout: Jana Kolfhaus • Programm 7 Anzeigensatz und Druck: ALBERSDRUCK GmbH & Co. KG, Düsseldorf © 2021 • Artikel 9 05/2021/68 www.vdp-polizei.de • Danksagung 20
Grußwort Hans-Jürgen Petrauschke Landrat und Leiter der Kreispolizeibehörde Rhein-Kreis Neuss Sehr geehrte Gäste, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter! Auch wenn im vergangenen Jahr das gesellige Beisammensein an Bord Die Sicherheit in unserem schönen Rhein-Kreis Neuss ist ein hohes der MS Riverstar coronabedingt abgesagt werden musste, so wird die Gut, für das wir alle einstehen sollten. Unterstützen Sie die Polizei bei schöne Tradition in diesem Jahr erfreulicherweise wieder fortgeführt. ihrem mitunter harten Job; sei es durch Zeugenhinweise, das Trans- Die Kreisgruppe Neuss der Gewerkschaft der Polizei feiert die nun- portieren von Präventionsbotschaften oder ganz einfach durch den mehr fünfte „GdP-Party auf dem Rhein“ und lädt dazu Kolleginnen und Respekt vor der Arbeit der uniformierten und zivilen Kolleginnen und Kollegen sowie Bürgerinnen und Bürger ein. Kollegen im Alltag. Letztlich verbinden uns alle die gleichen Interessen In diesen für uns alle schwierigen Zeiten ist es umso wichtiger, eine und Ziele: Wir wünschen uns weiterhin einen sicheren sowie lebens- Möglichkeit des persönlichen Austauschs zu schaffen und die Gele- und liebenswerten Rhein-Kreis Neuss und wir möchten alle nach ge- genheit zu ergreifen, ein unbeschwertes Beisammensein zu genießen. taner Arbeit gesund und unbelastet zu unseren Familien heimkehren. Nicht zuletzt ermöglichen die mittlerweile weit fortgeschrittenen Imp- Und wenn es darum geht, die Arbeit der Polizei gebührend anzuerken- fungen uns diesen Abend. nen, dann gehe ich an dieser Stelle gerne mit gutem Beispiel voran und Es ist eine wunderbare Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kom- sage: Danke! men und die Menschen kennenzulernen, die sich tagtäglich für die Si- In diesem Sinne wünsche ich allen Gästen der „MS Riverstar“ viel Ver- cherheit im Rhein-Kreis Neuss einsetzen und dafür mitunter ein hohes gnügen und der Besatzung allzeit „klar Schiff“. Risiko eingehen. Mit freundlichen Grüßen In dem Sinne, lade ich Sie alle dazu ein, „klar Schiff zu machen“ und mit möglichen Vorurteilen aufzuräumen, beziehungsweise Berührungs- ängste abzubauen. Liebe Bürgerinnen und Bürger, kommen Sie mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern meiner Polizeibehörde ins Gespräch und lernen Sie die Ordnungshüter als Mütter, Väter, Töchter, Söhne, als Nachbarn, Sportsleute, schlichtweg als Menschen wie Du und ich kennen. Denken Sie daran: „Zusammen sind wir stark!“ Die vergangenen Mo- nate haben dies bewiesen. 3
Grußwort Meike to Baben Vorsitzende der Kreisgruppe GdP Neuss Liebe Kollegen und Kolleginnen, liebe Gäste das letzte Jahr hat uns allen viel abverlangt. Wir mussten alle Veran- mentieren und aufklären zu können. Widerstandshandlungen und staltungen schweren Herzens absagen. Umso schöner ist es jetzt, dass fehlender Respekt stehen fast täglich auf der Tagesordnung. Fast alle wir die Möglichkeit haben unsere traditionelle Party auf dem Rhein 30 Minuten wird in Deutschland ein Polizeibeamter oder eine Polizei- mit der MS Riverstar in diesem Jahr wieder feiern zu können. beamtin verbal oder körperlich angegriffen. Dieses Phänomen findet Wir freuen uns sehr, dass viele Kolleginnen und Kollegen und auch sich nicht nur im Polizeiberuf wieder, sondern nahezu in allen Berufen Gäste an Bord gekommen sind, um ein paar gesellige Stunden mitein- im öffentlichen Dienst. Hierzu startet die GdP im letzten Jahr die Kam- ander zu verbringen. pagne „Respekt?!Ja bitte!“ Mein Dank gilt auch dem Landrat, der erneut sehr gerne, die Schirm- Die GdP steht dafür, dass wir eine bürgernahe Polizei sind und bleiben. herrschaft übernommen hat. Allerdings brauchen unsere Kollegen und Kolleginnen die rechtlichen Dennoch ist Im letzten Jahr einiges passiert. Rahmenbedingungen und müssen auf den Rückhalt der Behördenlei- Die Personalratswahlen hätten stattgefunden, diese sind aber Corona tung und der Politik vertrauen können. bedingt in dieses Jahr verschoben worden. Daher freut es mich umso Wir wollen uns nicht auf dem Erreichten ausruhen, sondern vielmehr mehr, dass die GdP Neuss ihr Wahlergebnis vom letzten Mal bestä- am heutigen Abend eine Pause machen und diese mit Ihnen an Bord tigen konnte. Ein überragendes und historisches Ergebnis erzielte der MS Riverstar genießen. die GdP NRW im ganzen Land. Alle Personalräte in NRW werden nun In diesem Sinne. mehrheitlich von der GdP angeführt. Schiff Ahoi! Die Polizei NRW ist einen Sprung weiter in Richtung Digitalisierung geschritten. Fast nahezu jeder Polizeibeamte und jede Polizeibeamtin wurde mit einem Smartphone ausgestattet, was zur Arbeitserleichte- rung am Einsatzort beiträgt. Die Ausrüstung mit den Bodycams soll deeskalierend wirken und dazu beitragen, Situationen besser doku- 5
Programm Gewerkschaft der Polizei Kreisgruppe Neuss 5 Stunden Non-Stop-Party an Bord der MS Riverstar DJ LaFeyz BUFFET Wir wünschen allen Besuchern des heutigen Festabends frohe Stunden in beschwingter und heiterer Atmosphäre. 7
Polizeinotruf Neuss: Eine Nummer, viele skurrile Geschichten Geschrieben von Lisa Schubel Die sogenannte „Gewitter-Oma“ sorgte vor einigen Jahren für Schlagzeilen. Auch wenn der Notruf damals nicht in Neuss einging, erlangte Neuss dafür einige Berühmtheit. Mittlerweile dürften die meisten Bewohner im Rhein-Kreis Neuss mit der Gewitter-Oma etwas anfangen können. Für all diejenigen, die diesen Mitschnitt noch nicht kennen sollten, hier die dringende Empfehlung sich diesen im Internet mal anzuhören. Eine amüsante Geschichte, die zeigt dass es am Notruf nicht immer um Leben und Tod geht. (https://www.derwesten.de/panorama/gewitter-oma- unwetter-anruf-polizei-id210994789.html) Die im Rhein-Kreis Neuss anfallenden Einsätze werden dabei zentral in dass er bei mir an der falschen Adres- Neuss bearbeitet. Im Jahr kommen über 100.000 Einsätze zustande. se sei und es doch nochmal versu- Viele resultieren dabei aus den eingehenden Notrufen. Allerdings ist chen solle. nicht jeder eingehende Anruf ein richtiger Notfall. Genau diese Anrufe Durchaus fragwürdigere Bei- lassen sich im Wesentlichen in 2 Kategorien einteilen. spiele lassen sich allerdings Dabei gibt es einmal die Kategorie der Notrufe, die versehentlich zu- in der 2. Kategorie finden. stande gekommen sind, weil sich die Anrufenden schlichtweg ver- Diese Beispiele zeigen, wählt haben. dass die Anrufer völlig un- In die andere Kategorie fallen die Anrufe, bei der die Polizei so gar überlegt die 110 gewählt nicht helfen kann oder zuständig ist. In vielen Fällen kann man da so- haben. gar schon von Missbrauch von Notrufen sprechen, der übrigens nach Ein Herr schilderte zum Beispiel, §145 StGB strafbar ist. dass er auf der Autobahn unterwegs sei Hier mal ein paar Beispiele aus der Kategorie „Verwählt“: und gar nicht wisse wie schnell man da in Eine Dame meldete sich beim Kollegen mit „Guten Tag, Kasse 1 hier, dem Bereich fahren dürfe. Er bemängel- was kostet der Brokkoli?“ Nachdem der Kollege etwas verdutzt nach- te die angeblich zu rar aufgestellten Ver- fragte, schilderte die Frau, dass sich der Brokkoli nicht einscannen kehrsschilder. Die Nachfrage, ob er denn ließe und sie unbedingt wissen müsse, was dieser kostet. Den Spaß überhaupt im Besitz einer deutschen sich auf das Gespräch einzulassen, konnte sich der Kollege natürlich Fahrerlaubnis sei und eine Fahrschule nicht nehmen lassen und antworte mit 7,50 besucht habe, ließ der Anrufer offen. Euro. Die Kassiererin entgegnete darauf Daraufhin war das Gespräch leider nur, dass das ja viel zu teuer sei. Dar- beendet. aufhin lüftete der Kollege In einem anderen Fall das Geheimnis und teilte berichtete ein Herr: der Dame mit, dass diese „Guten Tag, ich befin- mit der Polizeileitstelle in de mich im Zug nach Neuss verbunden sei. Der Münster und wollte in Neuss Versuch über eine Kurzwahl- aussteigen. Aber der Zug ist einfach weiter gefahren, der Knopf war taste ein internes Gespräch zu wohl kaputt. Aber ich will doch gar nicht nach Münster! Was mache führen war offensichtlich fehl- ich denn jetzt?“ Nach der Frage wie die Polizei denn in diesem Fall geschlagen. Ein klassischer Fall tätig werden könne, brach das Gespräch aufgrund von Verbindungs- von „Verwählt“. problemen ab. Ebenfalls in die Kategorie fällt ein älterer In einem Notruf schilderte eine junge Dame dem Kollegen, dass sie sich Herr, der mir am Notruf von einer Glasna- in einer völlig ausweglosen Situation befinden würde und zwar gab die gelpfeile erzählte und diese doch sofort Dame an, sich in Neuss Pomona verlaufen zu haben. Angesichts der bestellen wollte. Bei der Nagelpfeile han- Tatsache, dass die Dame ziemlich betrunken war und in ihrer, sagen delte es sich um ein Produkt aus dem Ver- wir mal jugendlichen Ausdrucksweise, zu verstehen gab, dass sie to- kaufsfernsehen. Nachdem der Herr tal planlos und aufgeschmissen war, entwickelte sich ein doch recht mir die Produktnummer amüsantes Gespräch. Um es vorweg zu nehmen, dem Kollegen gelang mitteilte, musste ich es in dem circa achtminütigem Gespräch, die Dame auf den richtigen ihn darauf hinweisen, Weg zurück zubringen. „Ich sehe überall nur Häuser, 1000 Autos und 9
Polizeinotruf Neuss Büsche sehe ich auch.“ Im Verlauf des Gesprächs baute die Anruferin völlig blind ihren Navigationsgeräten, sodass die meisten total orien- ein blindes Vertrauen zu dem Kollegen auf und wäre sogar über Zäune tierungslos durch die Gegend fahren. Leider scheint es auch in Verges- geklettert. Auch wenn sie dabei nicht ganz folgerichtig schlussfolgerte, senheit geraten zu sein, wofür die blauen Schilder auf der Autobahn dass das aus ihrer Sicht ja eine Sachbeschädigung darstellen würde. In stehen. Ja genau, denen könnte man die wichtigsten Informationen dem Fall verwechselte sie wohl im betrunkenen Zustand den Hausfrie- zum Standort entnehmen, aber dafür müsste man ja auch in der Fahr- densbruch mit der Sachbeschädigung. Nachdem der Kollege die Dame schule aufgepasst haben. dazu bewegen konnte sich nicht nur im Kreis fortzubewegen, gelang Die Polizei im Rhein-Kreis Neuss erreicht man selbstverständlich auch es ihm die Dame quasi unfallfrei an eine Stelle zu führen, an der die über eine Amtsleitung, die unter der Woche in einer Telefonvermitt- Erinnerung und die Orientierung zurückkehrten. Die Dame bedankte lung aufläuft. An Wochenenden oder zur Nachtzeit wird diese Ruf- sich überschwänglich und feierte den Kollegen als den Held des Tages. nummer durch die Kollegen der Leitstelle betreut. Auch über diese Ein klassischer Fall von „Die Polizei, dein Freund und Helfer.“ Nummer erreichen die Polizei viele fragwürdige Anliegen. „Hallo Polizei, hier stinkt es überall nach Müll oder Kanal, das ist nicht Ein Herr meldete sich am Wochenende und bat darum zu einen be- mehr normal, können Sie da nicht mal einen Wagen schicken?“ Kein stimmten Kollegen durchgestellt zu werden. Mit der Antwort, dass es Problem, die Kollegen mit der Fortbildung in Sachen Kanalisation schi- ja Samstag sei und der Kollege frei habe und man sich bitte nochmal cke ich Ihnen gerne vorbei. am Montag an uns wenden möge, gab sich der Anrufer ganz und gar nicht einverstanden. „Wie der ist heute nicht zu sprechen? Sie sind Beamte des öffentlichen Dienstes, Sie haben jederzeit erreichbar zu sein.“ Die entgegennehmende Kollegin blieb ruhig und gab zu verste- hen, dass Polizeibeamte durchaus Freizeit und freie Wochenenden haben. Der Anrufer hingegen wurde immer wütender und warf der Kollegin vor, dass das ja die reinste Frechheit sei. Auf die Frage, was er denn so dringendes von dem Kollegen wissen wolle, antwortete der Herr: „Mein Sohn ist letzte Woche durch die Fahrradprüfung gefallen und das muss unbedingt nachbereitet werden.“ Ein Sachverhalt der unter den Kollegen noch für viel Gesprächsstoff sorgte. Weiterhin sollten auch die Anrufe erwähnt werden, die mutwillig und zum Teil böswillig die Polizei erreichen. Tatsächlich gehen fast täglich diverse Notrufe ein, die von den letzten verbliebenen Telefonzellen im Kreisgebiet getätigt werden. Dabei gehören Beschimpfungen und Beleidigungen von Kindern und Jugendlichen zur Tagesordnung. Leider kommt es auch zu unzähligen Notrufen, die von Menschen mit psychischen Erkrankungen ausgehen. Dutzende Anrufe von ein und derselben Person, ohne konkreten Not- fall, sind dabei keine Seltenheit. Dies führt natürlich immer dazu, dass eine Notrufleitung belegt wird und die Kollegen in besonderer Art und Weise gefordert sind. Dieser kleine Auszug zeigt, wie abwechslungsreich und spannend die Arbeit auf der Eine Frau wendete sich auch mit einem, ihrer Meinung nach, sehr drin- Leitstelle sein kann. Aller- genden Anliegen an uns. „Mein Mann ist mit unserem Auto weg ge- dings erfordert jeder Anru- fahren und ich muss gleich zur Arbeit. Sie müssen mir helfen, das sind fer ein gewisses Fingerspit- dringende Termine. Wir haben uns gestritten und dann ist der einfach zengefühl, was die Arbeit abgehauen, können Sie den nicht orten oder so?“ nicht weniger anspruchs- Apropos Ortung, an dieser Stelle sollte dringend erwähnt werden, dass voll macht. An dieser wir definitiv niemanden orten, der nicht in Lebensgefahr schwebt. Oft Stelle sollte noch erwähnt hat man als Sachbearbeiter der Leitstelle das Gefühl, dass die Men- werden, dass es manchmal schen in einer Art Medienwelt leben und diese als tatsächliche Reali- ganz ratsam ist zu hinter- tät erleben. So viel sei gesagt, dass was in Sendungen wie „Auf Streife“ fragen, ob man sich mit seinem An- oder vermeintlich seriöseren Krimis wie beispielsweise im Tatort ge- liegen ausgerechnet an die Notruf- zeigt wird, entspricht in den seltensten Fällen der Realität. Dabei ist nummer wenden sollte. Unter der es in Zeiten von Google Maps und Smartphones doch so einfach sich Amtsleitung 02131- 3000 nehmen den eigenen Standort anzeigen zu lassen. Eine Funktion, die ständig wir uns gerne Zeit für Ihre Fragen, genutzt wird und in der Aufregung dann oft vergessen wird. ohne dabei eine Notrufleitung Oft beginnt der Einstieg in den Notruf dann so: „Guten Tag, ich bin für dringende hier auf der Autobahn, aber ich weiß nicht genau wo, aber Sie kön- Notfälle zu nen mich ja einfach orten.“ Heutzutage folgen die meisten Menschen belegen. 11
E-Scooter: Freizeitspaß mit Risiko Regelgerechtes Verhalten muss sich noch etablieren pressto GmbH, Köln Kaum zugelassen und schon sind sie überall: Allein in Berlin standen im Juli 2019 etwa 4.800 Elektroroller, so ge- nannte E-Scooter, zum Ausleihen zur Verfügung. Damit zieht Deutschland kräftig nach. In anderen Ländern gehören sie schon länger zum Stadtbild in den Innenstädten. Zahlreiche Neugierige laden sich die Apps herunter und schal- ten sich einen E-Scooter probeweise frei. Meist ohne zu wissen, auf was man dabei achten sollte. Die Folge: viele Unfälle, zum Teil mit tödlichem Ausgang. in Deutschland kam es bereits kurz nach der Zulassung zu schweren Unfällen: In Frankfurt stürzte eine junge Frau auf der Friedensbrücke im Stadtteil Sachsenhausen vom E-Scooter und verletzte sich schwer. Sie hatte gemeinsam mit ihrem 27-jährigen Beglei- ter auf dem Gefährt gestanden. Ein Alkoholtest bei dem Mann ergab einen Wert von zwei Promille. In Düssel- dorf fuhr eine Fahrradfahrerin auf einem Radweg, als ein 50-Jähriger auf einem E-Scooter entgegen der vorgeschriebenen Richtung auf sie zukam. Beide versuchten noch auszuweichen, stießen aber dennoch zusammen. Der Fahrer des E- Scooters wurde sofort in ein Krankenhaus eingeliefert. Später stellte sich heraus, dass das Rollermodell gar nicht für den Straßenverkehr zugelassen war. Auch ohne Regel- verletzung ist E-Scooter Fahren gefährlich Nicht jede E-Scooter-Fahrt endet so schlimm wie in diesen drei Fällen. Doch viele Nutzer unterschätzen die Risiken. Im Vergleich zu Fahr- rädern besitzen E-Scooter wesentlich kleinere Räder und man macht kurze, oft ruckartige Lenk- bewegungen. Wer die Höchstgeschwindigkeit von 20 Kilometern pro Stunde einmal ausreizt, wird das mögli- cherweise schon als ziemlich rasant empfinden. Man kann Die Nutzung von sich nicht sicher sein, in überraschenden Situationen schnell ge- E-Scootern ohne Helm nug ausweichen und bremsen zu können. Deswegen sollte man sich ist gefährlich! mit den Bremsvorrichtungen und der Bremswirkung der verschiede- nen Modelle erst einmal vertraut machen, bevor man auf Tempo und Akaberka/stock.adobe.com In den USA, wo die E-Scooter seit Ende 2017 auf dem Markt sind, re- Strecke geht. Einmal unterwegs, kann jedes Hindernis auf der Straße glementieren die Städte inzwischen die Zahl der zugelassenen Leih- eine Gefahr sein, etwa ein hoher Bordstein oder Kopfsteinpflaster. Roller. Erstes prominentes Todesopfer ist die britische Youtuberin Auch wenn man sich an die Verkehrsregeln hält, kann man ohne Ein- Emily Hartridge. Die 35-Jährige hatte den E-Scooter kurz zuvor von wirkung von außen schnell stürzen. Dafür muss man nur kurz aus dem ihrem Freund geschenkt bekommen. Unterwegs kollidierte sie in ei- Gleichgewicht geraten. Neben dem Sturz an sich wird dann auch der nem Kreisverkehr mit einem Lastwagen und verstarb an den Unfall- Verkehr zur Lebensgefahr: Liegt man am Boden, kann es passieren, folgen. Mit einem Helm hätte sie möglicherweise überlebt. Aber auch dass man angefahren oder überrollt wird. 13
E-Scooter Verwarngelder bei Benutzung des Stolperfalle E-Scooter Gehwegs Auch bei den Kommunen sieht Mertens noch Handlungsbedarf: E- Scooter werden nach Ende der Ausleihzeit oft sorglos auf Gehsteigen Viele Spaziergänger fühlen sich vor allem in großen Städten massiv abgestellt. Fallen sie um, werden sie zu Stolperfallen für alle Fußgän- von den motorisierten Rollern bedrängt, doch Regelverstöße werden ger. Die Kommunen sind gefordert, den Verleihfirmen klare Regeln oft nicht geahndet. „E-Scooter zu kontrollieren ist momentan nicht vorzugeben, wo die Scooter nach Gebrauch wieder abgestellt werden die Priorität Nummer eins bei der Polizei“, erläutert Michael Mertens, können. Mehr Engagement der betroffenen Kommunen fordert auch Verkehrsexperte der Gewerkschaft der Polizei (GdP), „aber wenn wir Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer. In einem Brief an den deut- die Zeit finden, tun wir das auch. Wer den Fußgängerweg benutzt, der schen Städtetag bat er die Kommunen, ihre Möglichkeiten „für eine muss mindestens mit 15 Euro Verwarngeld rechnen, je nach Behinde- sichere und sachgemäße Nutzung in vollem Rahmen“ auszuschöpfen. rung und Gefährdung sogar mit 30 Euro.“ Neben der Fahrt auf dem Fußgängerweg sind die häufigsten Regelverstöße Fahrten unter Alko- holeinfluss, Fahrten zu zweit oder die Nutzung eines in Deutschland Welche Verkehrsregeln gelten? nicht zugelassenen E-Scooter-Modells. Das Auftauchen der E-Scooter Die Regeln für E-Scooter nach der Elektrokleinstfahrzeuge-Verord- verdichte den sowieso schon starken Verkehr auf den Fahrradwegen, nung im Überblick: gibt der GdP-Verkehrsexperte zu bedenken: „Hier sind die Stadtplaner • E-Scooter können ab einem Alter von 14 Jahren genutzt werden. gefordert. Sie müssen ausreichend Platz für alle Verkehrsteilnehmer Es besteht keine Führerscheinpflicht. schaffen und dafür auch Geld in die Hand nehmen.“ • Wo es einen Radweg oder einen Radfahrstreifen gibt, müssen E-Scooter diesen benutzen. Ansonsten gehören E-Scooter auf Ein Kopfschutz ist vernünftig die Fahrbahn. • E-Scooter müssen eine Lenk- oder Haltestange besitzen und In der Anfangsphase des E-Scooter-Verleihs in Deutschland sind kaum dürfen nicht schneller als max. 20 km/h fahren. Menschen zu sehen, die dabei einen Helm tragen. Dies ist auch keine • Junge Menschen unter 21 Jahren und Führerscheinneulinge in gesetzliche Pflicht. Eine solche Pflicht würde wohl auch das Aus für das der Probezeit dürfen unter Alkoholeinfluss überhaupt nicht Geschäftsmodell der Verleihfirmen bedeuten, denn dann würden alle E-Scooter fahren. Ansonsten gilt die Grenze von 0,5 Promille – spontanen Ausleihen unmöglich werden. Michael Mertens betont, wie für Autofahrer. dass er niemandem den Spaß am E-Scooter-Fahren verderben will. • E-Scooter müssen verkehrssicherheitsrechtliche Mindest- „Aber wir werben intensiv für das Tragen eines Helms. Das sollte sich anforderungen u. a. im Bereich der Brems- und Lichtsysteme, durchsetzen, ähnlich wie beim Skifahren. Ich fahre selbst seit mehr der Fahrdynamik und elektrischen Sicherheit erfüllen. als 40 Jahren Ski und stelle fest, dass inzwischen fast alle Menschen • E-Scooter sind versicherungspflichtig. Es gibt eine kleine freiwillig einen Helm tragen, weil man gesehen hat: Das kann Leben Versicherungsplakette zum Aufkleben. WL retten!“ Ob dies nun mit einem klassischen Fahrradhelm geschieht oder mit einem anderen Kopfschutz, wie etwa einer Halskrause mit integriertem Airbag, ist aus seiner Sicht zweitrangig: „Wichtig ist für uns, den Kopf geschützt zu wissen, damit die Unfallfolgen reduziert werden.“ Andrey Popov/stock.adobe.com 15
Kinderfotos im Internet Kinder haben ein Recht am eigenen Bild pressto GmbH, Köln Schnell geknipst, schon gepostet. In sozialen Netzwerken stellen viele Eltern gerne „lustige“ Fotos von ihrem Nach- wuchs ein. Was die Eltern süß finden, könnte den Kindern später aber richtig peinlich sein. Dabei kann es sogar passieren, dass die privaten Fotos in die falschen Hände geraten. Das Internet vergisst nie besonderen Momente zeigen. Dabei machen sich viele Eltern kaum Gedanken darüber, wo solche Bilder hingeraten könnten. Es klingt beschämend: Auf einem Foto sitzt ein nacktes Baby am Ess- tisch und stopft sich Spaghetti in den Mund. Von seinem Kopf hängen ein paar Nudeln herab. Das Gesicht ist mit Tomatensauce beschmiert. Erst nachdenken, dann posten Glücklicherweise ist das Bild gestellt! Es ist Teil einer Kampagne des Für Aufsehen sorgte im Dezember 2016 eine Facebook-Seite mit dem Deutschen Kinderhilfswerks, um Eltern auf Facebook über die Prob- Namen „Little Miss & Mister“. Die Betreiber durchsuchten Nutzerpro- lematik von Kinderfotos im Internet zu informieren. Wenn Eltern ihre file nach öffentlich sichtbaren Kinderfotos und verbreiteten sie auf ih- Kinder in nahezu allen erdenklichen Situationen fotografieren und rer Seite. Eltern reagierten schockiert und einige erstatteten Anzeige solche Bilder hochladen, verletzen sie damit die Persönlichkeitsrechte bei der Polizei. Ende Februar 2017 wurde die Seite abgeschaltet. Bis des Kindes. „Gerade für junge Eltern, die selbst mit sozialen Medien dahin waren unzählige Fotos von Kindern und Babys, teilweise nackt, aufgewachsen sind, ist es nahezu selbstverständlich, private Fotos aus gesammelt worden. Ist ein Foto erstmal ins Netz gestellt, geht die Kon- ihrem Alltag im Internet zu teilen“, sagt Dr. Iren Schulz, Mediencoach trolle darüber schnell verloren. „Die Bilder könnten durch Dritte ins bei der Initiative „SCHAU HIN!“. Die Darknet befördert werden, wo sie womöglich Pädophilen in die Hände Eltern sind stolz auf ihre fallen“, warnt Schulz. Eltern können Missbrauch vorbeugen, Kinder und wollen indem sie ihre Privatsphäre- und Sicherheitseinstellun- Freunden und Be- gen auf Facebook prüfen. Nutzer haben dort die kannten die Möglichkeit, die Zielgruppe von Alben und Fo- tos einzuschränken, auch nachträglich. „Na- türlich kann man Eltern nicht verbieten, Fotos von ihren Kindern bei Facebook einzustellen. Sie sollten sich aber immer die Frage stellen: Würde ich das Foto auch posten, wenn ich das Kind wäre, das darauf zu sehen ist? Eltern haben eine Vorbild- funktion Viele Eltern fragen ihre Kin- der nicht, bevor sie Bilder von ihnen ins Internet stel- len, wie eine bundesweite, repräsentative Umfrage des Forschungsinstituts Kantar Public zeigt: Rund ein Drittel be- STUDIO GRAND WEB/stock.adobe.com zieht die Kinder beim Posten von Bildern nicht ein. Nur 31 Prozent bitten ihre Kinder explizit um Er- laubnis. Dabei haben die Eltern als Er- wachsene eine zentrale Vorbildfunktion für die Kinder und sollten ihnen einen ver- antwortungsvollen Umgang mit persönlichen Daten im Internet vermitteln. Sonst machen sich die Kinder später ebenfalls kaum Gedanken über Privat- 17
Kinderfotos im Internet sphäre und Datenschutz. „Ich empfehle den Eltern, möglichst früh mit ihrem Kind über das Einstellen von Fotos ins Internet zu sprechen“, so So sind Kinderfotos im Netz unbedenklich Iren Schulz. „Kinder haben ein recht sensibles Schamgefühl. Wenn sie • das Kind vor der Veröffentlichung um Erlaubnis fragen, nicht wollen, dass ein bestimmtes Foto von ihnen gepostet wird, dann sollten Mama und Papa das respektieren.“ Sobald ein Kind 14 Jahre alt • keine Fotos hochladen, die das Kind in peinlichen oder ist, müssen die Erwachsenen sogar um Einverständnis bitten, bevor unangemessenen Situationen zeigen, sie ein Foto des Kindes verwenden. Der Gesetzgeber geht davon aus, • keine personenbezogenen Daten veröffentlichen dass Kinder ab diesem Alter die notwendige Einsichtsfähigkeit erreicht (z. B. Name, Adresse), haben, um über die Veröffentlichung selbst zu entscheiden. • die Sicherheits- und Privatsphäre-Einstellungen für Fotos überprüfen und die Sichtbarkeit Recht am eigenen Bild berücksichtigen einschränken, Das Kinderhilfswerk rät Eltern, die Kinderfotos ins Internet stellen • lädt jemand anderes ein Bild des möchten, möglichst nur Bilder zu verwenden, auf denen das Kind be- kleidet und nicht in peinlichen oder lächerlichen Situationen zu sehen ist. Es gibt zudem noch weitere Möglichkeiten, Kinderfotos zu posten, ohne die Persönlichkeitsrechte der Kinder zu verletzten. Gesichter eigenen Kindes im Internet hoch, um die Löschung bitten; ansonsten den Vorfall beim Betreiber melden. ! können durch Unschärfeeffekte oder Emojis verdeckt werden. Unbe- mer Umgang mit sensiblen Daten macht es schwieriger, die Fotos über denklich sind auch Bilder, auf denen die Kinder nur von oben oder von Suchmaschinen zu finden. „Übrigens wird auch in Kitas und Schulen hinten zu sehen sind. „Eltern sollten beim Posten auch darauf achten, oftmals sorglos fotografiert und gepostet. Es ist ganz wichtig, sich das nicht zu viele personenbezogene Daten anzugeben“, empfiehlt Schulz. Einverständnis der abgelichteten Personen bzw. der Erziehungsbe- Das bedeutet: Niemals den vollständigen Namen des Kindes im Zusam- rechtigten einzuholen, bevor man beispielsweise das Gruppenfoto mit menhang mit seinem Foto angeben und auch keine Bilder verwenden, den Kita-Kindern auf die Homepage stellt“, erklärt die Expertin. AL die Rückschlüsse auf Standorte wie den Wohnort zulassen. Ein sparsa- Peinliche oder freizügige Kinderfotos haben im Netz nichts zu suchen pololia/stock.adobe.com 19
VIELEN DANK! Mit der Beteiligung an dieser Festschrift anlässlich unseres Polizeifestes haben uns die inserierenden Unternehmen sehr geholfen. Wir danken sehr herzlich für die Unterstützung und bitten um bevorzugte Berücksichtigung dieser Unternehmen bei der nächsten Disposition. Wo Polizei drauf steht, muss keineswegs Polizei drin sein! Der VERLAG DEUTSCHE POLIZEILITERATUR Anzeigenverwaltung (VDP) verurteilt die ACHTUNG! unseriösen Verlage, die immer wieder versuchen, mit Täuschungsmanövern Gewerbetreibenden Geld aus der Tasche zu ziehen. Seit über 70 Jahren sind wir im Bereich Anzeigenwerbung für seriöse P olizeipublikationen tätig. Wir sind eine 100%ige Tochter der Gewerkschaft der Polizei (GdP), der mit ca. 190.000 Mitgliedern mit Abstand größten FALSCHE POLIZEI? polizeilichen Berufsvertretung. Kompetente Hilfe und ausführliche Hinweise DER SCHEIN KANN TRÜGEN. erhalten Sie auf unserer Homepage www.vdp-polizei.de 20
Sie können auch lesen