Liebe GFB-Mitglieder, Brief der Präsidentin - Gesellschaft zur Förderung der Biervielfalt

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Liebe GFB-Mitglieder, Brief der Präsidentin - Gesellschaft zur Förderung der Biervielfalt
ROPRESS, Baslerstrasse 106, Postfach 1148, 8048 Zürichm
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                                                                                                                                                                                                                        P.P.
                                                                                              Gesellschaft zur Förderung
                                                                                              der Biervielfalt
Das Publikationsorgan der Gesellschaft zur Förderung der Biervielfalt І Ausgabe August 2020   www.biervielfalt.ch

Brief der Präsidentin

Liebe GFB-Mitglieder,
liebe Freundinnen und Freunde der Biervielfalt
Das COVID-19-Virus hat die Welt im Griff. Die Pandemie ist heimtückisch. Das Virus ist gekommen, um zu bleiben. Zumindest
bis ein Impfstoff gefunden ist. Dies wird voraussichtlich erst 2021 soweit sein. Unsere Ausdauer wird auf eine harte Probe gestellt,
das gemeinsame Bier kann derzeit nicht in dem Masse genossen werden, wie wir es als Gesellschaft gerne sehen würden.

Zwar hat der Bundesrat den Lockdown aufgehoben, nachdem die Fallzahlen gesunken waren. Doch zum Zeitpunkt der Drucklegung
dieses BIERs steigen die Fallzahlen wieder. Die Lage ist und bleibt unklar.

                                             Angesichts dieser aktuellen Situation schränken viele Vereine, Gruppen und andere Organisationen
                                             ihre Zusammenkünfte rigide ein. Die Verantwortung ist zu drückend. Ich stelle mir in diesen Zeiten
                                             vor, wie eine Medien-Schlagzeile wirkt, wenn es heisst, «Superspreader am Bierfest. Fünf Biertrinker
                                             im Spital, 100 in Quarantäne». Nicht auszudenken! Höre ich mich in meinem Umfeld um, vernehme
                                             ich weitgehend, dass das Zusammensitzen beim Bier zwar vermisst wird, dass aber auch die Vorsicht
                                             bei vielen Leuten es gebietet, Distanz zu wahren und sich auf bessere Zeiten zu freuen.

                                             Der GFB-Vorstand hat Verantwortung für die GFB-Mitglieder an unseren Veranstaltungen. Zusammen
                                             mit dem Vorstand will ich diese Verantwortung wahrnehmen. Der Vorstand hat deshalb einstimmig
                                             beschlossen, alle weiteren für das Jahr 2020 vorgesehenen Veranstaltungen abzusagen. Das ist uns
GFB-Präsidentin Carole Gröflin               nicht leicht gefallen. Aber angesichts der nicht vorhersehbaren, kaum planbaren Verhältnisse und
nimmt zusammen mit dem Vorstand              angesichts der Sorge um uns und um unsere Mitglieder, blieb uns nichts anderes übrig. Leider, ja, aber
Verantwortung wahr und bleibt mit            wir wollen alle hoffnungsfroh bleiben für das nächste Jahr – auch wenn wir nichts versprechen können.
ihm zuversichtlich.

Vom Vorstandsbeschluss betroffen sind alle noch geplanten Mitgliederanlässe für das Jahr 2020. Konkret:
 -   Abgesagt: Sommerbierfest im Muggenbühl vom 16. August
 -   Abgesagt: Besichtigung Brauerei Uster vom 14. September
 -   Abgesagt: Stammtische in der Brasserie Fédéral HB Zürich vom 3. August, 7. September, 5. Oktober und 2. November
 -   Abgesagt: Frühschoppen-Reservation am Oktoberfest auf dem Bauschänzli Zürich
 -   Abgesagt: Chlausabend in der Brasserie Bhf Örlikon vom 7. Dezember

Für 2021 werden vorderhand in der Brasserie Fédéral im HB Zürich keine Stammtische reserviert.
Erster voraussichtlicher GFB-Termin ist die Generalversammlung vom 14. März 2021. Behördliche Anordnungen und Unwägbar-
keiten infolge COVID-19-Pandemie bleiben aber vorbehalten.

Liebe Mitglieder, liebe Freundinnen und Freunde der Biervielfalt, der ganze GFB-Vorstand bedauert diese missliche Lage, in der
wir alle uns jetzt befinden. Aber der Vorstand rechnet fest mit Eurem Verständnis. Und zusammen mit Euch allen hofft er auf bessere
Zeiten – mindestens mal auf 2021.

Euch allen herzliche Grüsse, geniesst den Sommer und Eure Lieben.

Carole Gröflin
Präsidentin GFB
Liebe GFB-Mitglieder, Brief der Präsidentin - Gesellschaft zur Förderung der Biervielfalt
Mit dem Turm gebraut

So ein MischMasch
Geplant war ein Interview, geworden ist ein Fachgespräch mit verköstigtem Brown Ale der Extraklasse
von MischMasch Brewing Baden. BIER schickte einen Reporter vor Ort.
                                                                                                      seine Brauerei zu vermitteln. Er       in der Pascha-Bar an der Rat-
                                                                                                      betont ausdrücklich, dass seine        hausgasse zu Baden (www.pa-
                                                                                                      Philosophie nicht dem bayri-           schabar.ch), on tap konsumiert.
                                                                                                      schen Reinheitsgebot sondern           Damit dort die Biergeniesser
                                                                                                      seinem persönlichen Freiheits-         auch kleine Spezialitäten ge-
                                                                                                      gebot folgt und er am liebsten         niessen können, werden neu all
                                                                                                      Biere einbraut die ihm selbst am       die verschiedenen Bier-Kreati-
                                                                                                      besten munden. Er gesteht aber         onen nicht nur in Büchsen son-
                                                                                                      auch sogleich, dass ein schö-          dern auch in ganz speziellen Fla-
                                                                                                      nes und nach jedem Sud gleich-         schen angeboten.
                                                                                                      schmeckendes Pilsener eine der         Als mir Michi dann auch noch
                                                                                                      höchste Qualitäts-Ansprüche an         ein braunes Ale, sein «Mrs.-
                                                                                                      den noch so freiheitsliebenden         Braun» anbietet, wird mir klar,
                                                                                                      Brauer stellt!                         ich muss noch einmal vorbei,
                                                                                                      Ein Grossteil der rund 250 Hek-        wenn Michi mehr Zeit für mich
                                                                                                      toliter Jahres-Produktion wird         hat.             Tom Schläpfer
                                                                                Foto: Tom Schläpfer

                                                                                                      Ist das noch Bier?
Michel Rissi hat gut Lachen mit so herrlich duftendem Treber.                                         Als die Corona-Krise ausbrach,         zulande gern getrunken. Die Bier-
«Komm einfach vorbei», er-                    wunderalter Ford Pick-Up, und                           hat der Bierkenner schmunzelnd         flasche ist entgegen jeder Kennt-
munterte mich Michel Rissi bei                eine kleine Seilbahnkabine mit                          aufgeatmet. «Endlich macht             nis klarsichtig, sodass die Sonne
meinem ersten Kontakt zu sei-                 Disco-Licht versucht den ver-                           der Staat etwas gegen das Co-          den Inhalt ungehemmt verderben
ner Brauerei, «wenn ich Zeit                  dutzten Besucher in die Irre zu                         rona-Bier!» Aber lange hielt das       kann – das Bier wird schal. Vielen
habe kannst du ein Interview mit              führen.                                                 Schmunzeln nicht an. Zu übel           ist das egal. Besondere Spassvö-
mir machen». Und so schritt ich                                                                       wütet der Corona-Virus.                gel schleppen Corona sogar in Six-
bald drauf durchs Badener Bä-                 Turmhoch                                                «Corona», das in Mexiko bil-           Packs zum Gelage unter Freunden,
derquartier, am noch nicht ganz               Aber nein, das ist keine Werk-                          ligste und meistverkaufte 08/15-       wo es mit Hallo und schlechten
vollendeten Botta-Bad vorbei,                 statt, sondern eine Brauerei,                           Bier, wird eigenartigerweise hier-     Witzen getrunken wird.
zur ehemaligen Citroën-Werk-                  wie man sogleich dank des Ge-
statt in der Michel Rissi seit
2017 seine Biere einbraut.
Beim Eintreten in die Braue-
                                              treide-Dufts merkt – und sieht:
                                              Wirklich viel Zeit hat Brauer Mi-
                                              chel Rissi aber nicht, denn er ent-
                                                                                                      GFB-Agenda
                                                                                                      Alle Angaben zu den Terminen sind aufgrund der Covid-19-Pande-
rei mit dem eigenwilligen Na-                 nimmt gerade seinem Brauturm
                                                                                                      mie (Corona-Krise) ohne Gewähr. Zum Zeitpunkt der Drucklegung dieser
men «MischMasch Brewing»                      den immer noch herrlich damp-
                                                                                                      BIER-Ausgabe konnten nicht für alle Termine verbindliche Angaben ermit-
wähnte ich mich bei den ersten                fenden Treber. Er bearbeitet
                                                                                                      telt werden. Am besten ist, man erkundigt sich selbstständig bei den Ver-
Blicken wirklich in einer Au-                 gerade den ersten von zwei
                                                                                                      anstaltern über die Durchführung. Die GFB selber führt 2020 keine Veran-
togarage: Neben der Zapfsäule                 Suden IPAdie heute geläutert wur-
                                                                                                      staltungen durch.
thront auf einer Hebebühne ein                den. Und sogleich verabreicht er
                                                                                                      Die GFB empfiehlt ihren Mitgliedern, sich für alle Tätigkeiten innerhalb und
                                              der Würze, die sich unter der
                                                                                                      ausserhalb der Wohnung an die Anweisungen der Behörden zu halten.
Geläutert                                     Maischpfanne befindet, eine
                                                                                                      Samstag, 15. August 2020: Kajüte-Craft-Bier-Tag. Café Kajüte,
                                              erste Hopfengabe! Was kom-
                                                                                                      Limmatpromenade Baden. www.kajuete-baden.ch
                                              pliziert tönen mag, ist aber ein-
                                                                                                      Freitag/Samstag, 28./29. August 2020: Zum 8. Mal: Basler Biermarkt,
                                              fach. Michi arbeitet nämlich mit
                                                                                                      Vogesenplatz, Basel. www.baslerbiermarkt.ch
                                              einem «brewtower BT 1000»
                                                                                                      Donnerstag bis Samstag, 3. bis 5. September 2020: «Zürich Bier Festival»,
                                              (danisbrewtower.com), welcher
                                                                                                      Saal Hotel Spirgarten. www.probier.ch
                                              sich durch zwei vollisolierte,
                                                                                                      Freitag/Samstag, 18./19. September 2020: Zweites Bierfesitival
                                              mit Kondensatoren ausgestatte-
                                                                                                      St. Gallen, Olma-Halle 7. www.olma-messen.ch
                                              ten, übereinander befindlichen,
                                                                                                      Samstag, 10.Oktober 2020: Bremgarter Biertag. www.bremgarterbiertag.ch
Was prüft Istvan Akos hier?                   multifunktionalen Braugefässen
Hopfen? Gerste? Nein: Trauben.                auszeichnet.                                            Freitag/Samstag, 12./13. März 2021: Bier Basel, Markthalle.
Seine Trauben! Der ehemalige                                                                          www.bier-ideen.ch
Weinbauer ist aber jetzt geläutert            Freiheitsgebot                                          Sonntag, 14. März 2021, 11.30 Uhr: Generalversammlung GFB, Restaurant
und mit Herz und Seele dem Bier               Obwohl Michi mit seinem Dop-                            Linde Oberstrass, Zürich.
verschrieben. Er erzählt von sich             pelsud beschäftigt ist, nimmt                           Details folgen. www.linde-oberstrass.ch
und von Hopfen und Braugerste                 er sich Zeit, mir, dem «GFB-                            Donnerstag bis Samstag, 22. bis 24. April 2021: «Solothurner Biertage»
auf Seite 5.                                  Frögli», Wissenswertes über                             36 Brauereien www.biertage.ch
Liebe GFB-Mitglieder, Brief der Präsidentin - Gesellschaft zur Förderung der Biervielfalt
So tickt das neue Vorstandsmitglied

Der Durst nach Wissen
Nachdem die Generalversammlung der GFB der Corona-Krise geopfert werden musste und es seither
kaum zu Begegnungen kommt, stellt sich das neue Vorstandsmitglied im BIER vor.
Von Sarah Kohler                       Auch deshalb, weil wir Bier in der
                                       Vielfalt, wie sie heute zu finden ist,
                                                                                            Zur Person
                                                                                            An ihr erstes Bier kann sich         miefachmagazin Salz&Pfeffer
Die Frage tauchte beim Abendes-        ohne innovative Produzenten ver-                     Sarah Kohler (37)                    sowie das Zigarrenmagazin Ci-
sen im kleinen, geselligen Rah-        geblich suchen würden. Wir ver-                      zugegebenermas-                      gar gehören. Sie hat also das Pri-
men auf: Ob Neugier eine po-           danken die grosse Auswahl all den                    sen nicht erinnern,                  vileg, gleich ihren beiden gros-
sitive Eigenschaft sei. «Unbe-         Landwirten und Brauern, die Tra-                     sehr wohl aber an                    sen Leidenschaften professio-
dingt», schmetterte ich in die         ditionen bewahren, sich von ih-                      das eine oder an-                    nell zu frönen: der Sprache und
Runde, mit Inbrunst, weil voller       rem Wissensdurst aber auch trei-                     dere, das sie in der                 dem Genuss. In der Schweizer
Überzeugung. Schliesslich ist die      ben lassen, die Veränderung als                      Zwischenzeit getrunken hat.          Gastronomie ist Sarah Kohler
Freude daran, Verborgenes aufzu-       Chance begreifen, die vor- und                       Nicht zuletzt in beruflicher Mis-    längst zuhause, bestens vernetzt
spüren, auf unbekanntes Terrain        nachdenken, unermüdlich tüfteln                      sion: Seit 2011 gehört die diplo-    und viel unterwegs. Nur eins
vorzustossen und Fremdem zu            und es wagen, auch mal zu schei-                     mierte Journalistin aus Zürich       stösst ihr da immer wieder sauer
begegnen, in meinem Beruf eine         tern – um eine Entdeckung zu ma-                     zum Team der in Zürich ansäs-        auf: die fehlende Wertschätzung
treibende Kraft. Mehr noch: Ohne       chen, die es wert ist, mit uns al-                   sigen Edition Salz&Pfeffer (seit     für (gutes) Bier. Als Mitglied des
die Neugier, die der Mensch zu-        len geteilt zu werden. Wären sie                     2016 als stellvertretende Chefre-    Vorstands der GFB möchte sie
mindest als Kind ganz natürlich        nicht neugierig, was würden wir                      daktorin), zu der das Gastrono-      daran etwas ändern
an den Tag legt, gibts keinen gu-      trinken? Eben.
ten Journalismus. Punkt.
Genauso wenig wie elaborierten
Genuss. Es braucht ein gewisses        Bier im Moor
Mass an Beharrlichkeit, um ein In-     Ein Gespenst geht                                    ritius ist Afrikaner (wahrschein-    schwarzer Kopf. Aber damit soll
teresse an Ess- und Trinkbarem zu      um in Europa. Es                                     lich Abessinier) und stand in Rö-    jetzt Schluss sein. Der Mohr muss
entwickeln, das nicht nur der Auf-     ist das Gespenst                                     mischen Diensten. Er war Heer-       gehen! Gegen die Mohren-Braue-
rechterhaltung unseres Körpers         des Rassismus.                                       führer und soll – so geht die Sage   rei läuft eine üble Hetzkampagne
                                                                                Foto: zvg

dient. Viele klassischen Genuss-       Es steckt überall.                                   – vor rund 1730 Jahren als Mär-      mit dem Ziel, den Namen zu tilgen
mittel munden nicht zwingend           Und wo es kein solches Gespenst                      tyrer gestorben sein, weil er mit    – wie wenn damit der Rassismus
beim ersten Mal. Zum Beispiel          gibt, macht man sich eines. Zum                      seinen Soldaten nicht gegen die      getilgt würde. Die Mohren-Brauer
Bier: Was anfangs befremden, ja        Beispiel mit dem Mohrenkopf der                      Christen kämpfen wollte. Er und      wehren sich natürlich und kön-
schlicht zu bitter schmecken mag,      Firma Dubler. Die Sprachpolizei                      seine Truppen wurden wegen die-      nen belegen, dass weder ihr Name
entfaltet seine Raffinesse mit der     spricht nur noch vom M-Wort,                         ser heldenhaften Weigerung zwei-     noch ihr Denken und Handeln ir-
Zeit. Schluck für Schluck wird aus     und beim Fernsehen beisst man                        mal dezimiert (jeder zehnte Mann     gendetwas mit Rassismus zu tun
dem herben Gerstensaft ein Ge-         sich lieber die Zunge ab, als «Moh-                  wird wegen Befehlsverweigerung       hatten und haben. Auch formiert
tränk mit schillernden Facetten.       renkopf» zu sagen.                                   getötet) und als auch das nichts     sich Widerstand gegen die Sprach-
Wir entdecken malzige Noten,           Im österreichischen Dornbirn,                        nützte, wurden die verbliebenen      polizei. Unter dem Namen «Ret-
Röstaromen, feine Würze oder           nahe der Schweizer Grenze, hat                       Truppen schliesslich von Rom im      tet das Mohrenbräu Logo» ist im
Ansätze von Frucht, und wir ent-       Anno 1834 Josef Mohr eine Brau-                      Jahr 290 in Saint-Maurice im Wal-    Internet eine Petition angelaufen,
wickeln Vorlieben. Ohne Neugier        erei mit Gasthof eröffnet (www.                      lis (!) restlos massakriert.         die rasenden Zuspruch hat. Die
wüssten wir kaum, wie sehr wir         mohrenbrauerei.at). In seinem                        St. Mauritius ist in hunderten von   Mohrenbrauer sind aber am Nach-
Bier mögen – und welches wir am        Familienwappen ist der Heilige                       Familienwappen abgebildet, im-       denken um den Absatz nicht zu
liebsten trinken.                      Mauritius abgebildet. Sankt Mau-                     mer als schwarzer Mann oder als      gefährden. 		                  At.

Ohne Feier                                                Corona-bedingt                    selligen Runde gab. Die Pflicht      Ehre gereicht, lokales Bier zu kre-
                                                          nur nette Worte.                  ruft, entsann er sich und spannte    denzen. Und so kam es, dass die
                                                          Landauf, landab                   mit den früheren Ratspräsidenten     drei GFBler in einem feierlichen
                                                          keine Wahlfeier!                  Balthasar Thalmann (SP) und Ma-      Akt im ehrwürdigen Parlaments-
                                                          Auch nicht in Us-                 thias Bickel (FDP) zusammen, mit     saal zu Uster der neugewählten
Ursula Räuftlin (l) und Karin Niedermann bekommen Ustemer ter. Dort aber am-                denen er die «Fraktion der lokal-    Präsidentin Karin Niedermann
Bier von Balthasar Thalmann und Mathias Bickel (r).       tet als Chef der                  patriotisch veranlagten Mitglie-     (SP) und ihrer Vorgängerin Ur-
Diesen Frühling werden viele Po- Parlamentsdienste ein gewisser                             der der Gesellschaft zur Förde-      sula Räuftlin (GLP) unter stür-
litikerinnen und Politiker gerne Daniel Reuter, seines Zeichens                             rung der Biervielfalt, GFB», bil-    mischem Applaus des ehrwür-
vergessen. Denn statt grandio- ehemaliger GFB-Präsident. Und                                det. Balthasar Thalmann hatte die    digen Parlaments je eine anstän-
ser Feiern zur jährlichen Wahl den hat es natürlich sehr gefuxt,                            zündende Idee und schlug vor, was    dige Reihe bester Ustemer Biere
des neuen Ratspräsidiums gab’s dass es kein Bier in «seiner» ge-                            ihm wie jedem GFB-Mitglied zur       überreichten.
Liebe GFB-Mitglieder, Brief der Präsidentin - Gesellschaft zur Förderung der Biervielfalt
Geschnitten                                                                                          Schnitt nachhause geht. «Schnitt
                                                                                                                                                  Edelmann.            Martin Wart-
                                                                                                                                                  mann braut sie seit sechs Jahren
                                                                                                                                                  unter dem Namen Pilgrim im Klos-
                                                                                                                                                  ter Fischingen TG, edle Biere im
                                                                                                                                                  belgischen Stil. Noch gut in Er-
                                                                                                     – und feati is füa Heit’».
                                                                                                     Der «Schnitt» ist ein ungefähr               innerung ist das Ittinger Kloster-
                                                                                                     halbvoll eingeschenktes Glas                 bräu, das er von einem Pionier-
                                                                                                     Bier. In Altbayern und Franken               bier zum grossen Knüller entwi-
                                                                                                     ein Seidel, beziehungsweise ein              ckelt hat und 2006 mit Gewinn
                                                                                                     Seidla, wie der Franke sagt. Das             verkaufte. «Nebenbei» ist er Ver-
                                                                                                     Seidla fasst fünf Deziliter. Für             waltungsratspräsident der Frauen-
                                                                                                     den Schnitt wird das Seidla mit              felder Sternenbräu.
                                                                                                     etwas Distanz so unter den lau-              Für sein Pilgrim mit den Edel-
                                                                                                     fenden Zapfhahn gehalten, bis                bieren sucht Wartmann nun
                                                                                                     der aufsteigende Schaum knapp                einen Partner. Nicht für das He-
                                                                                                     den Glasrand erreicht. Dann                  rumschleppen der Eichenfässer, in
                                                                                                     wird sofort gestoppt. Im Seidla              denen sein Bier reift, sondern als
                                                                                                     sind nun rund zwei Deziliter                 Geschäftspartner. Der 73-jährige
                                                                                                     Bier mit viel Schaum. Und weil               Martin Wartmann zeigt sich völlig
                                                                                                                                                  offen für die Pilgrim-Zukunft. Ob
                                                                                   Foto: freepik
                                                                                                     Schaum ja auch Bier ist, resul-
                                                                                                     tiert aus dem «Schnitt» fast ein             eine andere Brauerei einsteigt oder
Schaum ist auch Bier. Der «Schnitt» zeigt das klar.
                                                                                                     halbes Seidla.                               ein Distributor, wird sich weisen.
«Eine geht noch runter, eine                  Das verbieten ihr Anstand und                          Der Name Seidla kommt übri-                  Ein bisschen ausruhen sei Martin
geht noch rein...» – wer kennt                ihre Sitten.                                           gens aus dem Latein, dem «si-                Wartmann gegönnt.
ihn nicht, diesen feucht-fröhli-              Im deutschen Bundesland Bay-                           tula», was Gefäss, Eimer bedeu-
chen Gesang, der je nach Pegel-               ern, vorab in Altbayern und Fran-                      tet. Die alten Römer haben sich in           Natürlich          In Bier ist
stand auch einmal lallend da-                 ken, herrschen andere Gepflogen-                       Franken sehr lange wohlgefühlt               Natur. Sonst nichts. Darum ist
herkommt.                                     heiten. Dort grölt man zur späten                      und gelernt Bier zu trinken, statt           es so gesund. Und darum gibt
Muss aber nicht sein. Und ech-                Stunde nicht herum, sondern erbit-                     sich am von ennet der Alpen her-             es Biergärten. Nicht Weingär-
ten Bier-Geniesserinnen und                   tet sich von der Bedienung einen                       beigeschleppten Essig zu laben,              ten und nicht Wassergärten. Nur
Bier-Geniessern kommt er so-                  «Schnitt». Alle am Tisch wissen                        dem man damals seltsamerweise                Biergärten. Ein ganz besonderer
wieso kaum über die Lippen.                   nun, dass der Besteller nach dem                       Wein sagte.                    At.           «Biergarten» kann im Naturmu-
                                                                                                                                                  seum Thurgau besichtigt werden.

Grosse Frage!
                                                                                                                                                  Dort wachsen zurzeit verschie-
                                                                                                                                                  dene Pflanzen heran, die Grund-
                                                                                                                                                  lagen sind für ein Museumsbier,
                                                                                                                                                  gebraut von den Brauern des
                                                                                                     Gewiss, William Shakespeare hätte            Frauenfelder «Bruderbiers»,
                                                                                                     diese Worte in Englisch erdichtet,           Matthias und Thomas Bischoff.
                                                                                                     wenn denn – wie gesagt – Ham-                Die beiden Brauer erzählen
                                                                                                     let beim Bier gesessen wäre. Nun             am Donnerstag, 17. September
                                                                                                     denn, unser weitgereister aufmerk-           2020, um 19 und um 20.15 Uhr
                                                                                                     samer Reiseberichterstatter Tom              über ihr Bier, das sie im Au-
                                                                                                     Schläpfer hat auf Kreta eine bahn-           gust mit den Pflanzen aus dem
                                                                                                     brechende Entdeckung gemacht                 Museumsgarten gebraut haben.
                                                                                                     und sie sogleich fotografisch doku-          Anmeldung erwünscht naturmu-
                                                                                                     mentiert. Die Echtheit ist belegt, ist       seum@tg.ch oder +41 58 345 74
                                                                                                     der Fotograf doch spiegelbildlich            00. Frauenfeld, Freie Strasse 24,
                                                                                                     im rechten Fensterrahmen beim                5 Fussminuten vom Bahnhof.
                                                                                                     Fotografieren zu erkennen.        At.        www.naturmuseum.tg.ch
                                                                               Foto: Tom Schläpfer

                                                                                                      Impressum
Auf Kreta gefunden: Was Shakespeares Prinz Hamlet noch nicht wusste.
Endlich ist die Frage aller Fra-              anders tönen. Nämlich etwa so:                          Das offizielle Publikationsorgan der Gesellschaft zur Förderung der Biervielfalt, GFB
gen (nach der Gretchenfrage; doch               «Bier oder nicht Bier; das ist                        Newsletter der Brauerzunft beider Basel (www.brauerzunft.ch)
davon ein andermal) beantwortet.                hier die Frage:                                       Auflage: 635 Expl.
Hamlet, der traurige Prinz von Dä-              Obs edler im Gemüt ist, den                           Herausgeber: Gesellschaft zur Förderung der Biervielfalt, Zürich www.biervielfalt.ch
nemark wusste nicht ein noch aus                Durst und die Freude                                  Redaktion: Hartmuth Attenhofer, hartmuth.attenhofer(ät)biervielfalt.ch
und grübelte beim Betrachten eines              Des zu den Lippen stürmenden                          Redaktion Basel: Istvan Akos, kos[ät]magnet.ch
Schädelknochens über «Sein oder                 Schaumes erdulden oder,                               Layout, Druck, Versand: Ropress, Zürich
Nicht sein – das ist hier die Frage».           Erschlaffend in einen See von                         Anzeigen: Hartmuth Attenhofer, hartmuth.attenhofer(ät)biervielfalt.ch
Hätte sich der arme Kerl mit einem              Kamillentee,                                          www.biervielfalt.ch
Bier hingesetzt, würde es auf den               Ohne Widerstand zu enden?                             PC-Konto 60-522896-2
Theaterbühnen der Welt heute ganz               Sterben – schlafen – »                                Erscheint vierteljährlich in Deutsch
Liebe GFB-Mitglieder, Brief der Präsidentin - Gesellschaft zur Förderung der Biervielfalt
Bier braucht Heimat – also Rohstoffe von hier                                                                                                      dete sich Unser Bier von der

Eigen Malz
                                                                                                                                                   Idee, selber Braugerste produ-
                                                                                                                                                   zieren zu lassen.

                                                                                                                                                   Im Jura mälzen

und Hopfen
                                                                                                                                                   Doch nun ist der zweite Anlauf
                                                                                                                                                   gestartet: Eine andere Basler
                                                                                                                                                   Brauerei ist dabei, sich auf das
                                                                                                                                                   Experiment mit eigener Brau-
                                                                                                                                                   gerste einzulassen. Bîrtel hat in
In der Schweiz wird seit Menschengedenken nicht mehr gemälzt. Doch                                                                                 Reinach auf einem Hektar Brau-
                                                                                                                                                   gerste angepflanzt. Die Boden-
das ändert sich jetzt. Und auch der Hopfenanbau schreitet voran.                                                                                   proben, die Bîrtel-Projektleiter
                                                                                                                                                   Daniel Gosteli von den IG Mit-
                                                                                                                                                   tellandmalz-Spezialisten analy-
                                                                                                                                                   sieren liess, geben ihm Anlass
                                                                                                                                                   zur Hoffnung, dass es eine gute
                                                                                                                                                   Qualität gibt. Vermälzen will er
                                                                                                                                                   die Gerste entweder in Satigny
                                                                                                                                                   im Kanton Genf, wo es eine Mi-
                                                                                                                                                   kromälzerei gibt, oder dann im
                                                                                                                                                   Jura bei Malticulture.
                                                                                                                                                   Bîrtel möchte mit der Zeit auch
                                                                                                                                                   eigenen Hopfen anbauen. Da ist
                                                                                                                                                   Unser Bier schon weiter. Mit
                                                                                                                                                   einem zinslosen Darlehen hat
                                                                                                                                                   die Brauerei dem Solothurner
                                                                                                                                                   Bio-Hopfenbauer Erwin Acker-
                                                                                                                                                   mann in Wolfwil die Erweite-
                                                                                                                                                   rung seines Hopfengartens um

                                                                                                                               Foto: Istvan Akos
                                                                                                                                                   1,5 Hektaren ermöglicht. Als
                                                                                                                                                   Gegenleistung hat Unser Bier
So sieht es bald in weiten Teilen der Schweiz aus: Hopfenernte, so weit das Auge reicht – und die Würze aufnimmt.
                                                                                                                                                   beim Bezug des Hopfens Vor-
                                                                                                                                                   tritt.
Von Istvan Akos                              Hopfen brauen. Und da gibt es                Export und dem Import, muss-
                                             lohnenswerte Initiativen, wie                ten viel Geld bezahlen und hat-                          Hopfenbaubewilligung...
Als ehemaliger Besitzer eines                z.B. jene von der IG Mittelland-             ten am Schluss ein minderwer-                            So erfreulich die Zusammenar-
Rebbergs mit 4,2 Hektaren und                malz, deren landwirtschaftli-                tiges Malz, weil die Braugerste                          beit mit Ackermanns Schlatthof
22'000 Rebstöcken habe ich die               che Mitglieder Braugerste von                nur Futterqualität hatte.» Mit                           ist, so frustrierend ist die an-
Brauer immer beneidet. Wäh-                  guter Qualität anbauen, oder                 dieser Erfahrung verabschie-                             dere Hopfeninitiative von Un-
rend ich mir ständig Sorgen                  von der jurassischen Genossen-
machen musste, wie es den Re-                schaft Malticulture, die mit ei-
ben geht, konnte es den Brauern              ner traditionellen Tennenmäl-
ziemlich egal sein, was das Wet-
ter macht. Ob es zu viel oder zu
wenig Regen, ob es diesen oder
                                             zerei arbeitet und nun die Pro-
                                             duktion auf zwei Tonnen pro
                                             Charge hochfahren will.
                                                                                            Zunft-Agenda
                                                                                            Brauerzunft Region Basel
jenen Schädlingsbefall gab oder
gar die ganze Ernte dem Hagel                Export importiert                              Folgende Veranstaltungen finden statt, sofern der Kanton Basel-Stadt keine
zum Opfer fiel (was mir 2009                 In Basel und Umgebung sind                     weitergehenden Covid-19-Massnahmen trifft.
passierte). Die Produktion ihrer             von zwei Brauereien Initiati-
Rohstoffe kümmerte sie nicht                 ven für eigenes Malz und ei-                   Zunfttag
gross; sie kaufen ihr Malz und               genen Hopfen ergriffen wor-                    Samstag, 19. September 2020
ihren Hopfen einfach ein. Und                den. Erstmals vor zehn Jahren,                 Geplant ist ein gefreuter Tag in der Region, mit guten Informationen, fei-
das im Ausland, weil in der                  da haben die Gebrüder Graber                   nen Bieren und gluschtigem Essen. Weitere Informationen folgen im News-
Schweiz Hopfen rare und Brau-                in Riehen auf drei Hektaren                    letter anfangs August.
gerste sehr rare Pflanzen sind.              Bio-Braugerste für Unser Bier
                                             angebaut. Der Aufwand nach                     Stamm
Bauer für Brauer                             der Ernte war beträchtlich, wie                Freitag, 9. Oktober 2020, 18.30 Uhr
In letzter Zeit hat sich das ein             Geschäftsführer Luzius Boss-                   Wir treffen uns im frisch renovierten Warteck-Museum. Die Einladung zur
bisschen geändert. Einigen                   hard sich erinnert: «Wir muss-                 kostenlosen Veranstaltung geht anfangs August mit einem Newsletter raus.
Brauern genügt die lokale Pro-               ten die Reinigung der Brau-                    Darin gibt es einen Link zur verbindlichen Anmeldung.
duktion für den lokalen Kon-                 gerste bei der Landi organisie-
sum nicht mehr. Sie möchten                  ren, dann den Transport nach                   Generalversammlung E.E.E. Brauerzunft Region Basel
ihr Bier mit regional angebau-               Memmingen in Deutschland,                      Dienstag, 3. November 2020, um 18 Uhr bei Unser Bier
ter Braugerste und mit hiesigem              hatten viel Aufwand mit dem                    Bitte Termin reservieren. Weitere Informationen folgen zeitnah.
Liebe GFB-Mitglieder, Brief der Präsidentin - Gesellschaft zur Förderung der Biervielfalt
ser Bier. Beim kürzlich wie-          es auf dieser Parzelle mal ei-
derbelebten Ausflugsrestau-           nen Hochstammbaum gab. Also
rant Predigerhof in Reinach hat       wurde eine Ersatzpflanzung an-
die Brauerei elf Aren für ei-         geordnet (Hochstammbaum im
nen kleinen Hopfengarten ge-          Hopfengarten!).
pachtet. Im April 2018 hat Bio-
bauer Kurt Jordi den Hopfen ge-       ...kostet Nerven und Geld
pflanzt. Vorgesehen war, dass         Die Bewilligung verzögerte
im Frühling 2019 das Rankge-          sich, es musste dies und je-
rüst aufgebaut wird. Doch Un-         nes nachgereicht werden, und

                                                                                                                                                                   Foto: Istvan Akos
ser Bier bedachte nicht, dass         es kostete nebst viel Nerven
in Baselland für Hopfenrank-          nicht wenig Geld. Immerhin
gerüste seit kurzem eine Bau-         hat ein anderes Amt aus ei-          Unser-Bier-Geschäftsführer, Luzius Bosshard (links), im frohwüchsigen Gerstenfeld von
                                                                           Biobauer Fredy Graber (rechts). Bier ist ein Naturprodukt.
bewilligung nötig ist und des-        nem Innovationsfonds einen
halb ein jedes Amt (auch jenes        Betrag von 7500 Franken ge-          mit reichlicher Verspätung auf-             meister Florian Schmid über-
für Archäologie) seinen Senf          sprochen. Die Baubewilligung         gebaut. Und seit seine Brau-                haupt nicht mehr egal, was das
dazu geben muss. Eines von            ist unterdessen eingetroffen,        erei eigenen Hopfen anbaut                  Wetter macht.
diesen hat herausgefunden, dass       im Oktober wird das Gerüst           und anbauen lässt, ist es Brau-

«Gipsy Brewing» gross in Mode

Fremdgehen? Lohnbrauen!
Wenn die «Kleinen» ihr Bier bei den «Grossen» brauen lassen, profitieren beide. So werden
Überkapazität und Unterlastung ausgeglichen: die klassische Win-win-Situation.
Was «Gipsy Brewing» mit den           der Schweiz abgefüllt wird. Die      und auch bei Öufi brauen. Em                St. Louis und im Schwarzwald.
Zigeunern zu tun hat, weiss kein                     Hösch-Brüder          Bebbi sy Bier selig liess alles             Wenn es gut geht, dann ist das
Mensch. Gipsy ist Englisch für                       der Kleinbasler       bei Locher im Appenzellerland               ein Win-win. Der eine verdient
Zigeuner. Und die waren ja mehr                      Braubude (brau-                     brauen, bis der               dazu, der andere muss nicht in-
als Pfannenflicker denn als Brauer                   budebasel.ch)                       Betrieb konkurs               vestieren und amortisieren, und
bekannt. Trotzdem hat sich – vor      haben bei Öufi in Solothurn ein                    ging. Unser Bier              er bezieht nur so viel, wie er
allem bei jüngeren Generationen       Red-Ale brauen lassen.                             (unser-bier.ch)               wirklich absetzen kann. Unge-
– der Begriff eingebürgert. Gipsy                                                        braute, bevor es              mütlich wird es, wenn das Bier
Brewer sind Wanderbrauer oder         ...über Zürich...                    2010 von der Laufenstrasse                  nicht der gewünschten Qualität
Kuckucksbrauer, die ihr Bier in       Die Kleinbrauerei Bîrtel (birtel.    aufs Gundeldinger-Feld zog,                 entspricht, wenn Liefertermine
fremden Brauanlagen brauen. Es        ch), die wegen Kanalisationspro-     einen Teil seiner Amber-                    nicht eingehalten werden. Oder
gibt dafür auch im Deutschen ei-      blemen im Gundeli ein obrigkeit-                     biere bei Fal-              wenn das geschieht, was Unser
nen Begriff, der heisst schlicht                       liches Brauver-                     ken in Schaff-              Bier vor rund fünfzehn Jahren
Lohnbrauen. Und das scheint in                         bot verordnet be-                   hausen. Und                 erlitt: Der Lastwagen unterwegs
letzter Zeit zunehmend in Mode                         kam, ist auf den    Kitchenbrew (kitchenbrew.                   von Schaffhausen nach Basel
zu kommen. Vor allem Kleinst-                          Dreispitz umge-     ch) produzierte vor der Er-                 verlor in einer Kurve die ganze
brauereien, die nicht über genü-      zogen und hausiert, weil sie noch    öffnung in französischen                    Ladung Weihnachtsbier.
gend Kapazitäten verfügen und         keinen Brauer hat, mit Bieren, die
auch keine Lust und kein Geld         sie von der Brauerei Hardwald
haben, in grössere Brauanlagen        in Wallisellen im Kanton Zürich
                                                                            Farnsburger vor dem Ende
zu investieren, lassen ihr Bier       (!) bezieht. Gerne würde Bîrtel      Kaum war unser Artikel zur Farns-           welt die Anlage zu verkaufen, der-
in fremden Betrieben gären und        bei Unser Bier brauen lassen,        burger Brauerei in der März-Num-            weil der Hauptaktionär Markus
reifen.                               aber da fehlen die Kapazitäten für   mer erschienen, war er schon kalter         Haubensack gemäss einem Ar-
                                      Lohnbrauen: Eine auf April 2020      Kaffee. Statt Aufbruch in bessere           tikel der Sissacher Volksstimme
Von Deutschland...                    terminierte Kapazitätserweite-       Zeiten ging es in Sissach zügig berg-       neben 500'000 Franken noch eine
In Basel sind es mittlerweile ei-     rung mit neuen Gär- und Lager-       ab: Braumeister Uli Graulich hat            Brauerei sucht, welche die Brauan-
                  nige Brauereien,    tanks konnte nicht stattfinden,      den Bettel hingeschmissen, CEO              lage in Sissach auslasten könnte.
                  die auf diese       weil die Fachleute aus Deutsch-      Grischa Heinz desgleichen. Der              Fazit des Autors Sebastian Wirz in
                  Weise fremd ge-     land nicht einreisen durften.        Schuldenberg ist gross und es               der Sissacher Volksstimme: «Im
                  hen. Ueli Bier                                           sieht nicht so aus, als ob die Brau-        November läuft der Mietvertrag
                  (uelibier.ch) zum   ...bis Schaffhausen                  erei mit ihrer 20-Hektoliter-Anlage         für die Räumlichkeiten aus. Wenn
Beispiel (Slogan: Ein Schluck         Meister im Fremdbrauen sind          und eigener Flaschenabfüllung ge-           kein neuer Geldgeber einsteigt
Basel) lässt sein ganzes 33-cl-Fla-                übrigens die jun-       rettet werden könnte.                       oder keine grosse Brauerei für die
schengeschäft im deutschen Lör-                    gen Wilden von          Die Situation ist vollkommen cha-           Auslastung der überdimensionier-
rach kostengünstig bei Lasser                      Braurebel (braure-      otisch. Die Anlage ist geleast und          ten Brauanlage sorgt, dürfte die
brauen und abfüllen. Ebenso das                    bel.ch), die mal bei    der Bürge des Leasingsvertrags              Brauerei Farnsburg von der Bier-
Büchsenbier, das immerhin in          Unser Bier, mal bei Matt & Elly      versucht via Inserat in der Brau-           und Landkarte verschwinden.»
Liebe GFB-Mitglieder, Brief der Präsidentin - Gesellschaft zur Förderung der Biervielfalt Liebe GFB-Mitglieder, Brief der Präsidentin - Gesellschaft zur Förderung der Biervielfalt
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