GEMEINDE-KITA "VILLA SONNENSCHEIN" - "VILLA SONNENSCHEIN" - OHMBACH

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GEMEINDE-KITA "VILLA SONNENSCHEIN" - "VILLA SONNENSCHEIN" - OHMBACH
KiTa Ohmbach „Villa Sonnenschein“                         Konzeption

                                             „Villa Sonnenschein“

                           Gemeinde-KiTa
                         „Villa Sonnenschein“
                                   Höferstr. 4
                                66903 Ohmbach
                             Tel.: 06386 / 3049970
                             Mobil: 0176/71244193
                               kiga@ohmbach.com
                         www.kindergarten-ohmbach.com

KiTa Ohmbach – 12/2020
GEMEINDE-KITA "VILLA SONNENSCHEIN" - "VILLA SONNENSCHEIN" - OHMBACH
IMPRESSUM
Gemeinde-KiTa Ohmbach „Villa Sonnenschein“
Höferstr. 4
66903 Ohmbach

Tel.: 06386 / 3049970
Handy: 0176/71244193

kiga@ohmbach.com
www.kindergarten-ohmbach.com

Träger:                   Ortsgemeinde Ohmbach
                          Höferstr. 4
                          66903 Ohmbach

Ortsbürgermeister:        Gerhard Kauf
                          gerhard.kauf@ohmbach.com
                          Tel.: 06386/3049970

Herausgeber:              Gemeinde-KiTa Ohmbach
                          „Villa Sonnenschein“

KiTa - Leiterin:          Maier - Hettrich Carmen

Stellvertretende Leiterin: Wieder Silke

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Vorwort

1. Zur Kindertagesstätte                         Seite 5 - 14

   1.1.   Geschichte
   1.2.   Standort / Umfeld
   1.3.   Träger
   1.4.   Team
   1.5.   Räumlichkeiten
   1.6.   Unterstützende Personen
   1.7.   Handlungsplan

2. Inklusion als Bildungsauftrag                 Seite 15 - 19

   2.1.   Auftrag
   2.2.   Vielfalt der Kulturen
   2.3.   Geschlechterorientierung

3. Was Kinder in der KiTa lernen?                Seite 19 - 25

   3.1.   Bildungs- und Erziehungsempfehlungen
   3.2.   Sprache
          a) Alltagsintegrierte Sprache
          b) Inklusion
          c) Zusammenarbeit mit Familien

4. Wie Kinder in der KiTa lernen                 Seite 26 – 35
   4.1. Eingewöhnung
   4.2. Partizipation
   4.3. Situativer Ansatz
   4.4. Teiloffenes Konzept
   4.5. Bewegung

5. Beobachtung und Dokumentation                 Seite 35 - 36

6. Schutzkonzept                                 Seite 36

7. Quellenverzeichnis                            Seite 37

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GEMEINDE-KITA "VILLA SONNENSCHEIN" - "VILLA SONNENSCHEIN" - OHMBACH
Vorwort

 Liebe Leserinnen und Leser,

 in diesem Heft haben wir alle wesentlichen Inhalte unserer Arbeit zu einer
 Konzeption zusammengestellt.
 Wir zeigen, wie unsere Arbeit und das Leben in unserer Kindertagesstätte
 gestaltet ist. Außerdem wollen wir Gedanken aufzeigen, die hinter unserer
 Arbeit stehen und wie wir diese umsetzen.

 Es ist eine „Schrift auf Zeit“, denn es gibt stets Veränderungen in der KiTa.

 Ihr KiTa - Team

                            Bei seinen Kindern merkt man,
                           dass ein Kind wie eine Blume ist.
                            Jede will anders gepflegt sein.
                           Die eine braucht fetten Boden,
                                 die andere mageren,
                             die eine braucht viel Licht,
                       die andere kann es gar nicht vertragen,
                            die eine braucht viel Wasser,
                                  die andere wenig.

                        Einige blühen schnell, andere langsam.
                       Da gilt es eben Unterschiede zu machen
                             und nur so wird man gerecht,
                     wenn man jeden nach seiner Natur behandelt
                                     Emil Frommel

                                                                                 4
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1.   Unsere Kindertagesstätte (KiTa)

 1.1. Geschichte und Rahmenbedingungen

 Geschichte
 Über drei Jahrzehnte besuchten die Ohmbacher Kinder den katholischen
 Kindergarten in Brücken. Als feststand, dass ab August 1993 alle Kinder nach
 Vollendung des dritten Lebensjahres bis zum Schuleintritt einen Anspruch
 auf Erziehung im Kindergarten haben, nutzte die Gemeinde 1991 die
 Möglichkeit und beantragte, nach Ermittlung durch einen
 Kindergartenbedarfsplan, den Bau eines Kindergartens.

 Die Genehmigung erfolgte 1992. Der Standort auf dem Gelände der ehemaligen
 Diamantschleiferei in der Höferstraße wurde vom Ohmbacher Gemeinderat
 beschlossen. Der damalige Ortsbürgermeister Herr Jacquard sowie die
 Gemeinderatsmitglieder entschieden sich nach eingehender Besichtigung
 verschiedener Einrichtungen für das Planungsbüro Walter Schröer aus
 Waldmohr. Die Planung entstand nach Gesichtspunkten des Arbeitsbuches
 „Raum für Kinder“. Ein Arbeitsbuch zur Raumgestaltung im Kindergarten -
 Wolfgang Mahlke/Norbert Schwarte – Beltz Praxis, 3. Auflage.

 Nach einer relativ kurzen Bauphase, wurde die Eröffnung des Kindergartens
 zusammen mit dem 8. Ohmbacher Dorffest am 13. August 1994 gebührend
 gefeiert. Die Kinder bezogen bereits am 1. August 1994 die Räumlichkeiten, die
 durch die offene Bauweise und die damit verbundene Bewegungsfreiheit schnell
 ein zweites zu Hause wurde.

 Als Symbol für Freundlichkeit, Wärme und Geborgenheit, die in dem
 Kindergartengebäude vorherrschen soll, steht die Sonne die an der Hausfront
 angebracht ist.

 Erwähnenswert ist auch das außerordentliche Engagement sämtlicher Bürger der
 Gemeinde. So wurden zwei Dorffeste und ein Straßenfest zu Gunsten des
 Kindergartens veranstaltet. Des Weiteren zeigen alle ansässigen Vereine ihre
 Zustimmung durch großzügige Sach- und Geldspenden. Auch nach Jahren
 arbeiten die Vereine und der Kindergarten immer noch kooperativ zusammen.

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1.2. Standort / Umfeld

Lage:

Anzahl und Größe der Gruppen
Die KiTa „Villa Sonnenschein“ ist eine zweigruppige Einrichtung.
Es können bis zu 40 Kinder betreut werden. Davon max. 11 Kinder unter 3
Jahren. Die Einrichtung verfügt über 20 Ganztagsplätze.

Öffnungszeiten aktuell
Die KiTa ist täglich von 7:15 Uhr bis 14:00 Uhr und
Ganztags von 7.00 bis 16.00 Uhr geöffnet.

Alle unsere Ferien- und Schließtage werden mit dem Elternausschuss
besprochen und am Wahlelternabend (September) schriftlich an die Eltern
weitergegeben.

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Räumlichkeiten:

 Der Kindergarten hat im Eingangsbereich
 eine Informationstafel
 und eine Pinnwand, durch die alle
 Eltern stets über Neuigkeiten
 Besonderheiten und Aktuelles
 informiert werden.

                                           In der Mitte des Gebäudes befindet
                                           sich der Flur mit den Garderoben
                                           der Kinder.
                                           Von diesem gelangt man in alle
                                           Räumlichkeiten.
                                           Dieser Flur wird von den Kindern
                                           auch als Spielraum genutzt
                                           (z.B. zum Fahren mit dem Bobbycar)

 Durch eine Trennwand vom Flur
 abgegrenzt, befindet sich der
 Kreativraum mit Bastelmaterialien zum
 Kreativ werden und einer
 Werkbank zum Werkeln mit Holz.

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Die zwei Gruppenräume der KiTa („Raupen-“ und „Schmetterlingsgruppe“) sind
durch einen kleineren Raum (Zwischenraum) verbunden.
Dieser Raum wird als Themenraum individuell und situativ an die Bedürfnisse
der Kinder angepasst.

Zwischenraum

                                          Am Ende des Flures befindet sich das
                                          Bistro, in dem gefrühstückt wird und
                                          die Kinder ihr Mittagessen einnehmen.
                                          Zwischen den Mahlzeiten kann er zu
                                          Einzelbeschäftigungen oder als
                                          Gemeinschaftsraum für Tisch- und
                                          Brettspiele genutzt werden.

Im Waschraum der Kinder gibt es eine
Dusche, vier Kinderwaschbecken,
drei Kindertoiletten und einen Wickelbereich

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GEMEINDE-KITA "VILLA SONNENSCHEIN" - "VILLA SONNENSCHEIN" - OHMBACH
Im Ruheraum können die kleineren
Kinder schlafen bzw. sich ausruhen.
An der Tür hängen die Bilder der momentan
schlafenden Kinder.

Weiterhin gibt es eine Küche (Erwachsenen- und Kinderküche),
eine Erwachsenentoilette und einen Putzmittelraum.

Weitere Räumlichkeiten befinden sich im Untergeschoss der KiTa.
Der Turnraum mit einem Geräteraum, der den Kindern täglich zur Verfügung steht.

Ebenso befindet sich hier unsere KiTa-
Bücherei.

Sie ist für die Kinder zugänglich,
wird als Medienraum
und zum Vorlesen genutzt.

Einmal wöchentlich bieten wir die
Möglichkeit einer Buchausleihe an.

Dieser Raum fungiert auch als
Personalraum (Pausen / Teamsitzungen)
und wird für Elterngespräche genutzt.

Ebenso dient er als Raum für pädagogische
Angebot und für die Vorschulerziehung.

Das Büro der KiTa - Leitung und des Ortsbürgermeisters befindet sich ebenfalls
im Untergeschoß, sowie eine Kindertoilette und der Heizraum.

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Außengelände:

Auf dem terrassenförmig angelegten Außengelände befinden sich
drei Spielebenen, das Gelände ist direkt von beiden Gruppenräumen
erreichbar.
Vor der Raupengruppe gibt es eine überdachte Terrasse.
Sandkasten, Kletterturm, Wippen und Schaukeln stehen zum Spielen
bereit. Es gibt einen Wasserspielplatz und einen „Kindergarten“ zum
Gärtnern der Kinder.
Zur Aufbewahrung unserer Sandspielsachen, den Laufrädern und Bobby Cars
dient eine Blockhütte.

                                      Das Schönste für Kinder ist Sand,
                                            ihn gibt es immer reichlich.
                                                Er rinnt unvergleichlich
                                               zärtlich durch die Hand.
                                         Weil man seine Nässe behält,
                                                 wenn man auf ihn fällt,
                                                         ist er so weich.
                                                    Kinderfinger fühlen,
                                               wenn sie in ihm wühlen,
                                           nichts und das Himmelreich.
                                                  (Joachim Ringelnatz)

                                                                            10
1.3. Träger
Die Trägerschaft der KiTa obliegt der Ortsgemeinde Ohmbach, vertreten
durch den Ortsbürgermeister.
Es findet ein regelmäßiger Austausch zwischen ihm und der KiTa-Leitung statt.
Er hat einen Einblick in die pädagogische Arbeit und ist über Termine und
Schließtage informiert.

Das zuständige Jugendamt Kusel stellt und überprüft die Betriebserlaubnis.

1.4. Team
Verantwortliche Mitarbeiter:
Carmen Maier-Hettrich                Erzieherin, KiTa- Leitung, Fachkraft
                                     Frühpädagogik, Entspannungstrainerin
Silke Wieder                         Erzieherin, Stellvertretende Leitung, ,
                                     Praxisanleitung
Caroline Hunkele                     Erzieherin, Praxisanleitung
Katja Becker                         Erzieherin, Fachkraft Inklusion,
                                     Sprachförderkraft
Jasmin Schorr                        Erzieherin
Nicole Forve                         Erzieherin
Michelle Längler                     Erzieherin
Sonja Reis-Kokott                    Kinderpflegerin, zusätzliche Fachkraft
                                     Bundesmodell Sprache
Christiane Dresander                 Vertretungskraft
                                     (Qualifizierte Tagespflegeperson)

Auf dem Aushang im Flur ist ersichtlich, welche Erzieherinnen in den Gruppen
eingeteilt sind, und wenn Praktikantinnen in unserer Einrichtung ihr Praktikum
leisten.
Außerhalb der Öffnungszeiten finden Teambesprechungen (pädagogische Teams,
Sprachteams und Organisationsteams) statt.
Dabei geht es im Wesentlichen um:
   • Reflexion der pädagogischen Arbeit
   • Planung und Ausarbeitung von Projekten
   • Bearbeitung von Inhalten des Bundesmodells Sprache:
      Alltagsintegrierte Sprache, Partizipation, Interkulturelle Themen,
      Zusammenarbeit mit Eltern
   • Koordination und Arbeitsorganisation
   • Einzelfallbeispiele zur speziellen Förderung bestimmter Kinder
   • Organisatorisches
   • Elternarbeit
   • Öffentlichkeitsarbeit

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Eine gute Teamarbeit erfordert von allen Beteiligten Offenheit, Verlässlichkeit,
die Bereitschaft Verantwortung zu tragen und gegenseitiges Vertrauen.

Das KiTa-Team prägt im Wesentlichen die Arbeitsatmosphäre, welche sich auf
das Wohlbefinden der Kinder auswirkt.

Des Weiteren gehören Köchin und Hauswirtschaftskraft, die eine unerlässliche
Arbeit leisten, zum Personal der KiTa.

Für Reparaturaufgaben und Pflege der Außenanlagen sorgen die Gemeindearbeiter.

Um das Fachwissen ständig auf dem neuesten Stand zu halten und auch zu
erweitern, werden regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen, zu verschiedensten
Themenbereichen besucht, wie:

   •   Sprache
   •   Kinder unter 3 Jahren
   •   Beobachtung und Dokumentation
   •   Lernmethodische Kompetenzen
   •   Bewegungserziehung
   •   Feinmotorik und Graphomotorik
   •   Musik

Je nach Schwerpunkt, finden auch Teamfortbildungen in unserer Einrichtung
statt.

Kindertagesstätte als Ausbildungsstätte

Neben der sozialpädagogischen Fachschule ist die KiTa eine Institution, welche
die Ausbildung der angehenden Erzieher begleitet. Die Praktikanten arbeiten im
KiTa-Alltag mit und sammeln Erfahrungen.

Die Anforderungen an das pädagogische Personal sind sehr vielfältig.
Es ist eine qualitativ hochwertige Ausbildung nötig. Dies bedeutet eine
fünfjährige schulische Ausbildung mit integrierten Praktika in der
Kindertagesstätte, im Heim oder einer anderen pädagogischen Einrichtung.

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1.5. Unterstützende Menschen

Wir haben einen Förderverein, der uns tatkräftig unterstützt. Mit der finanziellen
Unterstützung konnten wir schon viele Wünsche der Kinder und Erzieherinnen
realisieren, unter anderem ein Seilsystem für unsere Turnhalle.

Die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen wie

 •   Feuerwehr
 •   Polizei
 •   Örtlichen Vereinen & Gewerbetreibende
 •   Ehrenamtliche z.B: Nikolaus, Naturbeauftragter Kreis Kusel
 •   Kirchen
 •   Grundschule
 •   Musikschule Fröhlich (Projekt gesponsort von der Bauer Stiftung)

gestaltet sich vielfältig und wird mit Besuchen, sowie gegenseitigem
Erfahrungsaustausch, in die laufende KiTa-Arbeit eingebunden.

Es besteht ein Kooperationsvertrag zwischen den Kindertagesstätten in
Ohmbach, Dittweiler und Brücken und der Grundschule in Brücken.

Außerdem arbeiten wir mit Institutionen zusammen, die uns in unserer
pädagogischen Arbeit unterstützen.

Diese Institutionen sind:

 •   Jugendamt und Fachberatung
 •   Erziehungsberatungsstelle
 •   Gesundheitsamt
 •   Krankenkassen
 •   Lebenshilfe (Frühförderung)
 •   Kreisjugendamt
 •   Kreisbücherei
 •   Fachschulen
 •   Interkulturelle Kompetenzzentrum Kusel (IKOKU)

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1.6. Handlungsplan bei Personalausfällen

 Jede Kindertagesstätte verfügt im pädagogischen Bereich über einen
 individuellen, einrichtungsbezogenen Personalschlüssel im Rahmen der rechtlichen
 Grundlagen in Rheinland-Pfalz (Kindertagesstättengesetz mit den dazugehörigen
 Verordnungen). Dieser ist erforderlich um den Erziehungs-, Bildungs- und
 Betreuungsauftrag gewährleisten zu können und das Kindeswohl sicherzustellen.
 Die für die jeweilige Kindertagesstätte vorgesehene, personelle Besetzung ist
 daher grundsätzlich während des ganzen Jahres durch geeignete
 Erziehungskräfte sicherzustellen. Das bedeutet, dass jeglicher personeller
 Ausfall (z.B. Krankheit, Urlaub, Fortbildung, Abbau von Überstunden) in vollem
 Umfang kompensiert werden muss. Eine Ausnahme hiervon stellen Praktikanten,
 sowie zusätzlich gewährte Stellenanteile für Teilzeitauszubildende dar.
 Nachfolgende Maßnahmen sind mit Bekanntwerden des Personalausfalls von der
 Einrichtungsleitung (in Abstimmung mit dem Träger) zu ergreifen. Bei Ausfall der
 Leitung ist die stellvertretende Leitung bzw. der/die anwesende Dienstälteste
 zuständig für die Umsetzung.
Maßnahmen zur Gewinnung zusätzlicher personeller Ressourcen:

   •   Einsatz von externen Fachkräften (Vertretungskraft VGOG - Erzieherin)
   •   Einsatz Tagespflegeperson (qualifiziert)
   •   Interne Aufstockung von Arbeitszeit aus dem Team
   •   Einsatz von Praktikanten/Teilzeitauszubildenden als Vertretung
   •   Einsatz von Nicht-Fachkräften (z.B. aus dem Hauswirtschaftsbereich, Eltern)
   •   Absage von geplanten Fortbildungen

Maßnahmen zur Anpassung des Angebotes/Ablaufs:

Sofern der einrichtungsspezifische Personalschlüssel der Einrichtung nicht durch die vorgenannten
Maßnahmen (also durch Schaffung zusätzlicher personeller Ressourcen) zu 100% sichergestellt
werden kann, müssen tagesaktuell weitere Maßnahmen ergriffen werden, um die fehlenden Stunden
vollständig zu kompensieren. Dazu stehen in Abhängigkeit von fehlender Stundenzahl, Anzahl der zu
betreuenden Kinder, Verweildauer sowie Alterszusammensetzung der Kinder, etc. folgende
Maßnahmen zur Verfügung:

   •   Verschieben von Vor-/Nachbereitungszeit
   •   Verschieben von Elterngesprächen
   •   Verschieben von Kooperationsgesprächen (mit anderen Institutionen)
   •   Absage/Reduzierung von Teamsitzungen
   •   Absage/Reduzierung von Angeboten/Projekten in der Kita
   •   Kürzung Leitungsfreistellung
   •   Zusammenlegung von Gruppen
   •   Verkürzung der Öffnungszeit
   •   Schließung der Einrichtung

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2.   Inklusion als Bildungsauftrag

 2.1. Auftrag der Kindertagesstätte

 §2 Kindertagesstättengesetz: Grundsätze der Erziehung, Bildung und Betreuung in
 Kindertagesstätten
 (1) Kindertagesstätten sollen die Gesamtentwicklung des Kindes fördern und durch allgemeine und
 gezielte erzieherische Hilfen und Bildungsangebote sowie durch differenzierte Erziehungsarbeit
 die körperliche, geistige und seelische Entwicklung des Kindes anregen, seine
 Gemeinschaftsfähigkeit fördern und soziale Benachteiligungen möglichst ausgleichen. Hierzu ist
 die Beobachtung und Dokumentation der kindlichen Entwicklungsprozesse unter Beachtung der
 trägerspezifischen Konzeption und des Datenschutzes erforderlich. Diese sind zugleich Grundlage
 für Entwicklungsgespräche mit den Eltern.

 §22 Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII): Grundsätze der Förderung
 (3) Der Förderungsauftrag umfasst Erziehung, Bildung und Betreuung des Kindes und bezieht sich
 auf die soziale, emotionale, körperliche und geistige Entwicklung des Kindes. Er schließt die
 Vermittlung orientierender Werte und Regeln ein. Die Förderung soll sich am Alter und
 Entwicklungsstand, dem sprachlichen und sonstigen Fähigkeiten, der Lebenssituation sowie den
 Interessen und Bedürfnissen des einzelnen Kindes orientieren und seine ethnische Herkunft
 berücksichtigen“.

 Menschenrechte

Auszug: Onlineschulung Bertelsmannstiftung im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie Leben

                                                                                              15
Inklusion ist ein internationales Menschenrecht, das im Übereinkommen der Vereinten
Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderung (UN-Behindertenrechts-
konvention) festgeschrieben ist. 2009 unterzeichnete Deutschland diese Vereinbarung.
Inklusion ist somit nicht nur eine gute Idee, sondern ein Menschenrecht und
eine gesellschaftliche und bildungspolitische Aufgabe.
Die Kitas tragen hierzu einen bedeutenden Teil bei.
Inklusion bedeutet, dass kein Kind ausgeschlossen, ausgegrenzt oder an den Rand
gedrängt werden darf.
Jedes Kind hat das Recht auf gesellschaftliche Teilhabe und individuelle Entwicklung.
Inklusion in der Kita bedeutet, dass alle Kinder das Recht und die Möglichkeit haben,
gemeinsam zu spielen und zu lernen.
Hierbei wird die Individualität des einzelnen Kindes berücksichtigt und das
Soziale Miteinander gestärkt.
Der pädagogische Alltag mit den Kindern sollte sich aus einer offenen und
wertschätzenden Haltung, der pädagogischen Fachkraft gegenüber dem Kind und
seiner Familie, heraus gestalten. Durch entgegengebrachte Wertschätzung sollen
Kinder und ihre Familien sich zugehörig fühlen.
Inklusion in der Kita berücksichtigt die Vielfalt der Kinder.
Jedes Kind soll daher in seiner Einzigartigkeit, Ganzheitlichkeit und persönlichen
Würde gesehen, respektiert und so angenommen werden, wie es ist.
Die individuellen Bedürfnisse, Interessen und Lebensumstände der Kinder und
Erwachsenen werden gleichberechtigt wahrgenommen. Alle Kinder sollen mit ihren
individuellen Fähigkeiten und ihrer sozialen, kulturellen Zugehörigkeit anerkannt und
wertgeschätzt werden.
Wir betrachten ihr Kind mit seinen individuellen Stärken und Ressourcen und versuchen,
es bestmöglich individuell zu fördern und zu unterstützen. Jedem Kind wird zugestanden,
dass es in seinen momentanen Entwicklungs- und Lernphasen die nötige Begleitung und
Unterstützung durch die pädagogische Fachkraft erhält.
Ziel der Inklusion ist es, auf die durch die Kinder gegebene vorhandene Vielfalt
einzugehen, sie wertzuschätzen und anzuerkennen und im Alltag entsprechend damit
umzugehen.
Hierbei ist es wichtig zu wissen, dass sich die Kinder nicht an das System anpassen
müssen, sondern das System sich an die Kinder anpasst.
Es sollten keine Barrieren bestehen und die selbständige Teilhabe am
Alltagsgeschehen soll ermöglicht werden.
Tagesablauf, Räume und Materialien sollen so gestaltet werden, dass jedes Kind die
Möglichkeit hat, sich alters- und entwicklungsgemäß alleine oder mit anderen zu
beschäftigen, zu spielen, zu lernen und auf seine Weise am Gruppenalltag (-geschehen)
teilzunehmen.
-Wenn alle Menschen dabei sein können, ist es normal verschieden zu sein-

                                                                               16
2.2. Vielfalt der Kulturen

 Die Vielfalt der Kulturen sehen wir als Bereicherung in unserer pädagogischen
 Arbeit. Unsere Willkommenskultur bietet Platz für ALLE Kinder und Eltern.
 Wir schätzen einen respektvollen Umgang mit allen Menschen und Sprachen.
„Es ist normal, verschieden zu sein.“
 Kulturelle Vielfalt ist Alltag in unserer Kindertagesstätte.
 In unserer Kita nehmen wir die unterschiedlichen Kulturen achtungsvoll an und
 möchten sie näher kennen und verstehen lernen, damit eine positive Wertschätzung
 von kultureller Vielfalt und individueller Verschiedenheit entsteht.
 Jeder Mensch ist anders, jeder Mensch kann mit seinen besonderen Fähigkeiten und
 Erfahrungen unser Zusammenleben bereichern. Gelingt es uns, die Vielfalt der
 Menschen anzunehmen, zu fördern und zu nutzen, profitieren wir alle: die Gemeinschaft,
 und jeder Einzelne der in ihr lebt.
 Wir als Erwachsene dürfen nie vergessen: Wir sind die Vorbilder der Kinder. Wir leben
 ihnen Werte vor, die sie in ihrem Verhalten und ihrer Einstellung prägen.
 Umso wichtiger ist ein wertschätzender Umgang untereinander – auch im Hinblick auf
 das jeweilige kulturelle Umfeld der Kinder und ihrer Familie.

Uns ist es wichtig, dass sich alle wohl und angenommen fühlen.
„Das Anderssein der anderen
als Bereicherung des eigenen Seins begreifen;
sich verstehen,
sich verständigen,
miteinander vertraut sein,
darin liegt die Zukunft der Menschen“. (Rolf Niemann)

Unsere KiTa ist ein Ort, an dem Kulturlernen ermöglicht und gefördert wird.
„Bei uns sollen alle, ihre Kinder und sie als Eltern, emotionale Sicherheit,
Wertschätzung und Akzeptanz erfahren, egal woher sie kommen, welche Sprache
sie sprechen oder wie sie aussehen“.
Wir sind der Überzeugung, dass interkulturelle Arbeit etwas Wichtiges, Positives
und Erstrebenswertes ist. Deswegen bilden wir uns regelmäßig zu diesem Thema
fort und binden das Thema im Alltag ein. Dabei sind Rituale, Feste,
Wissenserweiterung, Sprachförderung und Projekte wesentliche Elemente.
Kinder auf ihr späteres Leben vorzubereiten heißt, ihnen auch solche
Wertvorstellungen zu vermitteln, die einen gelungenen Umgang in unserer
multikulturellen Gesellschaft in Achtung und Toleranz ermöglichen.
Die Lyrikerin Marie von Ebner-Eschenbach (1830-1916) formulierte in einem
Aphorismus:
"Was ich mir vertraut gemacht habe, das macht mir keine Angst mehr."

                                                                               17
2.3. Geschlechterorientierung

Schon in den ersten Lebensphasen, bevor ein Kind sich selbst als Mädchen oder Junge
begreifen kann, beeinflussen – oft unreflektiert und ungewollt – veraltete
Geschlechterklischees mögliche Reaktionen auf Verhaltensweisen eines Kindes.
Vielfalt in unserer Kita für Kinder heißt, jedes Kind, egal ob Mädchen oder Junge,
als Individuum einfühlsam wahrzunehmen und anzuerkennen.
Unser Ziel ist die Förderung von individuellen Interessen, Fähigkeiten und die Vielfalt
von Kindern unabhängig vom Geschlecht. Dies ist eine komplexe und spannende Aufgabe.
Wir setzen die Unterschiedlichkeit der Gruppe voraus. Wir bieten den Kindern
differenzierte Spiel- und Entfaltungsmöglichkeiten an. Die Kinder können sich frei
entscheiden, mit welchen Freunden, Materialien, Spielangeboten, usw. sie sich
beschäftigen möchten.
Dabei soll Diversität wahrgenommen und zugelassen werden, damit jede/r die gleichen
Voraussetzungen für die Entfaltung seiner eigenen Persönlichkeit hat.
Außerdem sollen die Kinder ermutigt werden, neue Wege einzuschlagen, um
Voraussetzungen für eine vorurteilsfreie Bildung als Basis für Chancengleichheit und
Inklusion zu schaffen.
Wir wünschen uns,
    • dass jedes Kind in seiner Einzigartigkeit gesehen, wertgeschätzt und anerkannt
       wird, ganz egal welches Geschlecht es hat
    • dass jedes Kind etwas Besonderes ist, wir sollten von den veralteten
       Geschlechterklischees abkommen
    • dass sich so aus den Kindern starke Persönlichkeiten entwickeln können
    • dass jedes Kind Zufriedenheit erlangt, indem es so sein darf,
       wie es sich gerade fühlt

Um im der KiTa auf die Bedürfnisse von Jungen und Mädchen eingehen zu können,
müssen wir herausfinden, welchen Weg Jungen und Mädchen bereits zurückgelegt haben,
wie ihre unterschiedlichen Erfahrungen in ihr Selbstverständnis eingeflossen sind und
wie die unterschiedlichen Familienverhältnisse und kulturellen Hintergründe sie bisher
geprägt haben.

Kinder sind in keinem Alter geschlechtsneutral. Spätestens ab dem 2. Lebensjahr
wissen Kinder, ob sie ein Junge oder Mädchen sind. Unsere Funktionsräume sind für die
individuellen Bedürfnisse von Kindern sehr gut geeignet, vor allem auch in Bezug auf
die Gender-Thematik. Man hat festgestellt, dass Jungen und Mädchen Räume nicht
geschlechtsspezifisch, sondern interessenbezogen nutzen.
Das Zusammenspielen von Jungen und Mädchen in Funktionsräumen ist meist
selbstverständlich.

                                                                               18
Wir möchten möglichst viele gemeinsame Elemente für Jungen und Mädchen etablieren.
Jungen sollten "weibliche Eigenschaften" und Mädchen "männliche Verhaltensweisen"
erproben dürfen und in ihr Selbstverständnis integrieren.

Für uns heißt „Gleichheit“, dass alles was Jungen und Mädchen, Männer und Frauen tun,
als gleichwertig anerkannt wird. Das bedeutet: Macht verteilen, Aufgaben teilen,
miteinander gleichwertig umgehen. Es heißt dann aber auch, auf Vorrechte verzichten
zu lernen, Benachteiligungen abzubauen und einen demokratischen Umgang miteinander
zu praktizieren.

Wir bemühen uns, Mädchen und Jungen in allen Bildungsbereichen vielfältig zu fördern
und geschlechtstypischen Einschränkungen entgegenzuwirken.
So gibt es z.B. mal einen „Schmink-/Frisiertisch“, an dem sich alle Geschlechter
„schön machen können“.
Beim Bau von Nistkästen mit dem Umweltbeauftragten der Gemeinde Hr. Ohliger
waren alle dabei.

3.   Was Kinder in unserer KiTa lernen

 3.1. Bildungs- und Erziehungsempfehlungen

 Kindertagesstätten in Rheinland - Pfalz haben einen Bildungsauftrag, der
 sich in 11 Bildungsbereiche unterteilt und in den Bildungs- und
 Erziehungsempfehlungen des Landes, schriftlich festgehalten, werden:

                                                                               19
1.    Wahrnehmung
   2.    Sprache
   3.    Bewegung
   4.    Künstlerische Ausdrucksformen
              Gestalterisch-kreativer Bereich
              Musikalischer Bereich
              Theater, Mimik, Tanz
   5.    Religiöse Bildung
   6.    Gestaltung von Gemeinschaft und Beziehungen
   7.    Interkulturelles und interreligiöses Lernen
   8.    Mathematik – Naturwissenschaft –Technik
                Beobachten und Schlussfolgern
                Experimentieren und Erklären
                Zählen, Messen, Vergleichen
                Erfahren und Erfassen von geometrischen Objekten und Beziehungen
                Bauen und Konstruieren
   9.    Naturerfahrung - Ökologie
   10.   Körper – Gesundheit – Sexualität
   11.   Medien

          Auszug aus den Bildungs- und Erziehungsempfehlungen für das Land
          Rheinland-Pfalz
          (1.Auflage 2014 / 3. Bildungs- und Erziehungsbereiche / Seite 50-78)

Unsere pädagogische Arbeit stützt sich auf die Bildungs- und Erziehungs-
empfehlungen des Landes Rheinland-Pfalz.
Die Förderung der Selbständigkeit der Kinder ist hierbei in allen Bereichen
sehr wichtig:

                              „Hilf mir es selbst zu tun.
                                    Zeig mir, wie es
                                   geht. Tu es nicht
                                       für mich.
                           Ich kann und will es allein tun.
                       Hab Geduld, meine Wege zu begreifen.
                              Sie sind vielleicht länger,
                             vielleicht brauche ich mehr
                                          Zeit,
                         weil ich mehrere Versuche machen
                                          will.
                                 Mute mir auch Fehler zu,
                                denn aus ihnen kann ich
                                        lernen.“

                                  (Maria Montessori)

                                                                                   20
„Kinder lernen ganzheitlich, in für sie bedeutsamen Handlungszusammenhängen,
in denen die Bildungs- und Erziehungsbereiche eng miteinander zusammen-
hängen und aufeinander bezogen zu gestalten sind.
Bei den angesprochenen Bildungs- und Erziehungsbereichen handelt es sich um
wesentliche Lernfelder, die den Kindern eine Orientierung in unserer Welt
ermöglichen. Sie stellen keinen abschließenden Katalog dar. Vielmehr werden
zentrale Bereiche genannt, die durch weitere Bereiche bzw. eigene
Umsetzungsideen ergänzt werden können und sollen. Dabei sind die einzelnen
Bildungs- und Erziehungsbereiche nicht unabhängig voneinander zu sehen.
Vielmehr durchdringen die Bereiche sich gegenseitig und spiegeln die alltägliche
Praxis in der Kindertagesstätte wider“. (Bildungs- und Erziehungsempfehlungen RLP)
In allen Bereichen ist die Sprache ein wichtiger Zugang.

3.2. Sprache

Sprache ist das zentrale Mittel für Menschen, Beziehungen zu ihrer Umwelt
aufzubauen und zu verstehen.
Eine Grundlage um Beziehungen aufzubauen, bedeutet ein vertrauensvoller
Umgang mit der Erstsprache, Muttersprache und Familiensprache.
Die Förderung der Sprache beginnt mit der Geburt und wird mit dem Eintritt in
die KiTa fortgesetzt.
Alltagsintegrierte Sprache, Möglichkeiten des Übens der deutschen Sprache,
sind Bestandteil der alltäglichen Sprachförderung. Sie findet überall statt,
unterstützt und begleitet die natürliche Sprachentwicklung in allen Altersstufen.
Das Kita-Team nutzt typische Alltagssituationen wie Wickeln,
Essenssituationen, Freispiel, Morgenkreis, Bilderbücher, pädagogische Angebote,
(um nur einige Beispiele zu nennen), um systematisch die individuelle
Sprachentwicklung zu fördern.

Wir werden Sprach-KiTa!

                                                                                     21
Über das Programm:
Das Bundesprogramm „Sprachkitas“: „Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“,
des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ),
begann für unsere Einrichtung im Juni 2018 und endet im Dezember 2020.
Dieses Ministerium stellt hierfür die Finanzierung der zusätzlichen Fachkräfte
zur Verfügung.
Die zentralen Aufgaben der zusätzlichen Fachkraft ist die Beratung, Begleitung
und fachliche Unterstützung des Kita-Teams zu den Inhalten des Bundesmodells.
Im Tandem mit der Kita-Leitung arbeitet sie an der Weiterentwicklung der
Qualität bzw. der Qualitätssicherung der Einrichtung.
Eine zusätzliche Fachberatung Sprache steht zu den Inhalten des Programms
beratend und unterstützend dem Kita-Team zur Seite. Die zusätzliche Fachkraft
und die Leitung nehmen an internen und externen Gesprächsrunden, Fort-
bildungen, Tandemtreffen, Verbundtreffen, Arbeitskreisen und Coachings mit der
Fachberatung Sprache in regelmäßigen Abständen teil.
Sie sind Multiplikatoren für das Team.

Zielsetzung im Programm:

 1. Alle Kinder sollen von Anfang an von guten Bildungsangeboten gleichermaßen
    profitieren.
 2. Im Sinne der Nachhaltigkeit ergeben sich 3 Hauptschwerpunkte:

    a) Alltagsintegrierte Sprachbildung,
    b) Inklusive Pädagogik und
    c) Zusammenarbeit mit Familien

Es gilt, die Schwerpunkte des Bundesprogramms „Sprach-KiTas“ intensiv,
systematisch, und ganzheitlich umzusetzen, zu verbessern, weiterzuentwickeln
und die Nachhaltigkeit sicher zu stellen.

In allen 3 Bereichen geht es um die folgenden Fragen:
- Was verstehen wir darunter?
- Warum ist uns das wichtig?
- Wie setzen wir es methodisch und didaktisch um?

                                                                               22
a) Alltagsintegrierte Sprache
Eine gute Ausgangsposition dafür, findet sich in einer Umgebung, die
anregungsreich, individuell, liebevoll und wertschätzend ist.
Sprache findet überall und jederzeit statt, gestaltet den Tag vom ersten Blick am
Morgen, bis zum abendlichen „Gute-Nacht-Sagen“.
Sie ist der „Schlüssel“ um die Welt zu erkunden, zu erklären, sich einzubringen,
mitzugestalten und im Umgang mit anderen Menschen Beziehungen aufzubauen und
zu pflegen.
Gute Sprachvorbilder im persönlichen Umfeld des Kindes (Familie, KiTa, …),
erleichtern diesen Lernprozess.
Wir, in der KiTa, unterstützen und begleiten systematisch die natürliche
Sprachentwicklung aller Kinder in allen Altersstufen.
Sprache verstehen wir als einen besonders wichtigen, als grundlegenden Baustein
in der Entwicklung der Kinder.
Alltagsintegrierte Sprache findet im täglichen Umgang miteinander statt:
z.B.:
       - Begrüßung beim Ankommen
       - Frühstück, Mittagessen, Nachmittagssnack
       - Freispiel
       - Pädagogische Angebote
       - Gemeinsame Planung von Projekten/ Veranstaltungen
       - Vorlesen
       - Gestaltung vom Tagesablauf
       - Dialoge anregen/begleiten

Die Lern- und Sprachentwicklung der Kinder wird beobachtet und dokumentiert.
Rückmeldungen an die Eltern erfolgen in Tür-/ Angelgesprächen, terminierte
Gespräche/ Entwicklungsgespräche.
Grundlegende Methoden zur Dokumentation sind Sismik/Seldak, Beller& Beller,
DJI und eigene Beobachtungskriterien.

Beispiel aus der Praxis:
Dialogisches Vorlesen - Wir nehmen uns Zeit für einander im gemeinsamen Dialog.

Anhand von Büchern können beim dialogischen Vorlesen die Kinder aktiv den Verlauf des
Buches, der Geschichte mitgestalten. Dialoge zwischen den Erzieherinnen und Kindern,
Antworten und Aussagen, um nur zwei Vorteile zu nennen, werden aufgegriffen. Durch
positives Feedback, Verknüpfungen zu eigenen Erlebnissen und den intensiven Austausch
wird das Sprachverhalten spielerisch begünstigt.

                                                                                    23
b) Inklusive Pädagogik
Wie unter dem Punkt INKLUSION erwähnt ist unser Leitbild:
Die Kita so zu gestalten, dass sie als sicherer und anregender Lernort angenommen
und verstanden wird, an dem es normal ist, dass ALLE verschieden sind.
Um jedem Kind gerecht zu werden, bedarf es einer kultursensiblen Gestaltung im
pädagogischen Alltag.
Inklusive Pädagogik bedeutet, Eltern zu unterstützen und Barrieren abzubauen,
die Kinder am Zugang zu Bildung hindern.
Unterschiedliche soziale und ethnische Kulturen, Erziehungsstrategien und
Erziehungstheorien werden wertschätzend berücksichtigt.

Unser Team respektiert die Vielfalt und zeigt Wertschätzung bei
Mehrsprachigkeit und Unterschieden. Wir nehmen die Verantwortung an, Kinder
vor Ausgrenzung und Diskriminierung verlässlich zu schützen.
Inklusion bedeutet auch, Eltern zu unterstützen, den Dialog mit Eltern anderer
Kulturen zu suchen und einfühlsam, wertschätzend und vertrauensvoll zu gestalten.

Beispiel aus der Praxis:
„Die Raupe Nimmersatt“
Engagierte Eltern bereiten dieses Bilderbuch zu Hause vor. In verschiedenen Sprachen,
rumänisch, italienisch, arabisch, griechisch, englisch und in deutscher Sprache lesen die
Eltern den Kindern in der Kita vor. In den folgenden Wochen gestalten die Kinder ihre
Eindrücke zu den beliebten Buchseiten auf vielfältige Art und Weise.
In weiteren Schritten entstand so eine einzigartige Sammlung von Buchseiten. In allen
relevanten Sprachen wurden die Interpretationen der Kinder übersetzt und wiederum
von den Eltern auf die Buchseiten geschrieben.

Die Vielfalt der Sprachen und die Zusammenarbeit mit den Eltern und Kindern
ermöglichte die gelungene Entstehung vom Kita-Buch Villa Sonnenschein „Die Raupe
Nimmersatt“.

                                                                                        24
c) Zusammenarbeit mit Familien
Das Bundesmodell beinhaltet auch, Eltern in die Erziehungspartnerschaft
miteinzubeziehen. Eltern sind Experten im Umgang mit dem eigenen Kind. Sie
kennen die Kinder von Geburt an. Sie sind somit primäre Bezugspersonen und
kennen die Vorlieben und Besonderheiten der Kinder. Eine gute Grundlage einer
gelungenen Erziehungspartnerschaft beinhaltet die geteilte Verantwortung für
das Kind - getragen von wechselseitigem Vertrauen und Begegnen auf Augenhöhe.

Im Einzelnen, hierfür ein paar Beispiele aus dem Alltag:
    - Planung gemeinsamer Projekte
    - Mehrsprachiges Vorlesen,
    - Gemeinsame Organisationen zu Festen,
    - Austausch in Gesprächen
    - Elternabende
    - Transparenz der Kitaarbeit
    - Informatives für Eltern, Neuerrungen
    - Wertschätzendes Miteinbeziehen durch Mitgestaltung (Vorstellen der
        Berufe, Hobbys, besondere Fähigkeiten, ……)

Eine gelebte Erziehungspartnerschaft bedeutet für sich genommen, eine Stärkung
der Familien. Die Kooperation Eltern- KiTa wertet die Elternrolle auf und fördert
somit nachhaltig das Vertrauen zu den Eltern.
Je mehr Eltern und Fachkräfte eine Zusammenarbeit leben, umso stärker
profitiert das Kind davon.

Beispiel aus der Praxis:
Gemeinsame Sommerfest-Gestaltung:

Eltern unterschiedlicher Herkunftsländer präsentierten in gemeinsamen Workshops die
Vielfalt der Kulturen. Verschiedene Aktivitäten gaben Aufschluss u. a. über kulturelle
Begebenheiten in den Bereichen: verschiedene Lebensweisen, Tänze, traditionelle Lieder,
Essen, Trinken, Kleidung, Schriftbild, Tierarten, Dinge des täglichen Lebens,
geografische Begebenheiten ...

In gemeinsamer Vorarbeit und Präsentation konnten somit alle Beteiligte zum positiven
Verlauf des Festes beitragen.

                                                                                        25
4.   Wie die Kinder in unserer KiTa lernen

 4.1. Die Eingewöhnung

 Die Gestaltung der Eingewöhnung ist entscheidend für die ganze KiTa-Zeit. Sie
 verläuft Elternbegleitend, Bezugspersonenorientiert und Abschiedsbewusst.

 Die Eingewöhnung kann nur mit Hilfe der Bezugsperson des Kindes gelingen, da
 es diese am besten kennt und sein Vertrauen besitzt. Ihre Anwesenheit ist in
 der ersten Zeit, bis das Kind Vertrauen aufgebaut und seine neue Umgebung
 kennen gelernt hat, ausschlaggebend.

 Jedes neu aufgenommene Kind bekommt „seine“ Bezugserzieherin zur Seite
 gestellt- die es die erste Zeit begleitet und seine Kontaktperson ist. Im
 Beisein mit den Eltern führt sie das Kind in die Gruppe ein.

 Ein unerwarteter Verlust der Bezugsperson, durch das Hinausschleichen der
 Eltern, erleichtert dem Kind die Trennung nicht. Im Gegenteil, es flößt Angst
 ein. Deshalb muss es einen klaren Abschied geben.

 Bei der Eingewöhnung lehnen wir uns an das Berliner Modell an, das sich in drei
 Stufen gliedert:

                              3. Zeitliche Steigerung
                                 der Betreuung ohne
                                 Bezugsperson

                 2. Betreuung ohne Bezugsperson
                    des Kindes für einen kurzen
                    Zeitraum

          1.   Stundenweise Betreuung in Anwesenheit
               einer Bezugsperson des Kindes

 Zusätzlich nehmen wir Bestandteile des Münchner Modelles mit auf, denn es hat
 sich gezeigt, dass die Einbeziehung der Gruppe (andere Kinder) und den anderen
 pädagogischen Fachkräften sehr förderlich für eine gelungene Eingewöhnung ist.
 Die Eingewöhnungsphase dauert von Kind zu Kind unterschiedlich lange und
 wird jeweils im Einzelfall genau mit den Eltern besprochen.

                                                                                   26
4.2. Partizipation

Es ist unser gesetzlicher Auftrag (UN Kinderrechtskonvention Artikel 12,
§1 Grundgesetz und §1, §8 und §45 SGB VIII, sowie im KiTa-Gesetz und einigen
Landesverfassungen) und unser pädagogischer Ansatz, Partizipation zu leben.

„Definition aus der Praxis:
Partizipation ist vielmehr als nur eine partielle Beteiligung, die ein Mitentscheiden
oder Mitwirken mit einer gewissen Beliebigkeit mal zulässt und mal nicht. Die
Grundhaltung für partizipative Prozesse ist die Kinder als Experten in eigener
Sache zu sehen. (…) Dabei hat Beteiligung auch immer mit Machtabgabe zu tun.
Erwachsene verzichten bewusst auf einen Teil ihrer Macht. (…) Dazu gehört viel
Zutrauen in die Kinder. (…) Auch die Kinder müssen erst einmal lernen, mit der
neuen Macht, die sie erhalten, umzugehen. Dafür brauchen sie die aktive
Unterstützung durch Erwachsene“.
Fachwissenschaftliche Definition:
„Der Begriff der Partizipation (lat. particeps = teilhabend) bezeichnet
grundsätzlich verschiedene Formen von Beteiligung, Teilhabe und Mitbestimmung.
Partizipation in Kindertageseinrichtungen ist die ernst gemeinte, altersgemäße
Beteiligung der Kinder am Einrichtungsleben im Rahmen ihrer Erziehung und
Bildung. Die Kinder bringen in einem von Wertschätzung geprägten Dialog sich und
ihre Ideen, Meinungen, Empfindungen und Sichtweisen ein und beeinflussen aktiv
ihren Alltag. Nach §9 > SGBVIII ist „die wachsende Fähigkeit und das wachsende
Bedürfnis des Kindes oder Jugendlichen zu selbstständigem,
verantwortungsbewusstem Handeln (…) zu berücksichtigen“.
Quelle: Definition aus der Praxis: Schubert-Suffrian, F./Regner, M. (2015): Partizipation in Kita und Krippe. Kindergarten
heute, praxis kompakt, Themenheft für den pädagogischen Alltag. Freiburg: Verlag Herder. S. 5
Fachwissenschaftliche Definition: Vollmer, K. (2012): Partizipation von Kindern. In: Vollmer, K.: Fachwörterbuch für
Erzieherinnen und pädagogische Fachkräfte. Freiburg: Verlag Herder. S. 131 f.

Wichtig für Partizipation und Demokratie:
 1. Kindern zuhören, d.h. genau hinhören
 2. Kinder selbst machen lassen, zur Förderung der Selbständigkeit
 3. Kinder mitmachen lassen, insbesondere bei Alltagsbewältigung
 4. Mit Kindern respektvoll umgehen, d.h. andere Meinungen akzeptieren, eigene
    Meinung ausdrücken können und gemeinsam Lösungen zu finden und ggf. die
    eigene Meinung zurückstellen
 5. Alltag transparent gestalten, so dass die Kinder wissen, worum es geht
    (Visualisierung durch Bilder)

                                                                                                                             27
Wir möchten erreichen, dass sich die Kinder bei uns ernst genommen fühlen.
Sie werden lernen, sich an Entscheidungen zu beteiligen und sie dürfen die
Konsequenz für ihre Entscheidungen mittragen.

"Wie soll das Kind morgen leben können, wenn wir ihm heute kein bewusstes,
verantwortungsvolles Leben ermöglichen?“
Janusz Korczak

Frühe Partizipation führt dazu, dass sich die Persönlichkeit der Kinder besser
ausbilden kann und ihr Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl gestärkt wird.
Dies sind Grundvoraussetzungen, damit sich die Kinder im weiteren Bildungssystem
besser zurechtfinden und besser zurechtkommen.
Bei der Partizipation geht es darum, eigene Interessen vertreten und aktiv an den
Aushandlungsprozessen teilhaben zu können.
Wir sind dabei immer bedacht, die Kinder mit „ins Boot“ zu nehmen…

Kinder lernen, dass sie ein wichtiger Teil der Gesellschaft sind, sie lernen sich
einzumischen, Dinge zu hinterfragen, nicht alles hinzunehmen, sich eine eigene
Meinung zu bilden, ihren Standpunkt zu äußern und zu vertreten, aber auch
Kompromisse einzugehen. Kinder lernen „NEIN“ zu sagen, sie können besser für
sich selbst und ihre Interessen einstehen.

Unser Leitspruch ist: „Hilf mir es selbst zu tun“ von Maria Montessori

Bei uns in der „Villa Sonnenschein“ hören wir den Kindern aufmerksam zu, nehmen
uns Zeit für ihre Bedürfnisse, Ideen, als auch Beschwerden und ermutigen die
Kinder, selbst Lösungen zu finden bzw. zu entwickeln. Wir stehen mit den Kindern
im Dialog und begegnen ihnen auf Augenhöhe.

Wir stellen den Kindern im Alltag die nötigen Rahmenbedingungen und Ressourcen
die sie brauchen zur Verfügung, um diese Demokratie auszuüben.

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Demokratie leben - Beschwerdemanagement:

Im Alltag erfahren Kinder immer wieder, dass ihre Äußerungen
nicht ernst genommen werden. Sie erleben, dass in vielen Situationen
über ihre eigentlichen Anliegen, Bedürfnisse und Wahrnehmungen hinweggegangen
wird.
Wir versuchen in unserer Einrichtung ein positives Verhältnis gegenüber
Beschwerde und Kritik zu entwickeln. Kritik und Beschwerden sowohl von Kindern
und Eltern sollen lösungsorientiert aufgenommen und bearbeitet werden.
Das Recht auf freie Meinungsäußerungen ist die Basis von Beschwerde-
verfahren.
Nur wer weiß, was er braucht, es äußern und kommunizieren kann, hat auch die
Chance, es zu bekommen.
Dabei sind die Bedürfnisse des Einzelnen nicht austausch- oder verhandelbar.
Aber die Mittel, dieses Bedürfnis zu befriedigen, sind vielfältig.

Wichtig:
Kinder die sich selbstbewusst für ihre Rechte und Bedürfnisse einsetzen und
sich wertschätzen und (selbst-) wirksam fühlen, sind besser vor Gefährdungen
geschützt.
Damit ist die Entwicklung von Beschwerdemöglichkeiten ein wichtiger
Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit, zur Gewaltprävention und zum
Schutz jedes Kindes.

Wir Erzieherinnen

      -   bemühen uns um eine offene und konstruktive Haltung der Beschwerden
          der Kinder und Eltern gegenüber
      -   versuchen, diese auch nonverbal wahrzunehmen
      -   reagieren verständnisvoll auf Beschwerden

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4.3. Situativer Ansatz

In unserer Kita arbeiten wir nach dem situativen Ansatz.
Die Grundidee dieses Ansatzes ist es, dass Kinder am besten lernen, wenn sie ihr
Tun, ihre Interessen und ihr Handeln mit Freude und im Spiel ausprobieren und
vertiefen können.
Die Kinder zeigen uns ihre Interessen im alltäglichen Handeln.
Ein großer Teil unserer pädagogischen Arbeit, liegt somit in der genauen
Beobachtung der Kinder. Was sind ihre Interessen? Was spielen sie? Wovon
erzählen sie? Was begeistert sie? Was beschäftigt sie?
Die Themen der Kinder stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit. Wir wollen den
Forschungsdrang der Kinder nutzen.

Somit ist jeder Tag bedeutend für die Entwicklung eines jeden Kindes.

Die Grundidee des situativen Ansatzes geht davon aus, dass der größte
Lernerfolg dann gegeben ist, wenn die Lern- und Förderinhalte, sowie die
strukturelle Ausgestaltung sich an den tatsächlichen Interessenbereichen und
Bedürfnissen der Kinder orientieren.

Die Kinder experimentieren, spielen und lernen aus und durch ihre Erfahrungen.

Dieser situative Ansatz bietet die Möglichkeit:
 - sich an den Lebenswelten der Kinder zu orientieren und an diese
     anzuknüpfen bzw. daraus Projekte zu gestalten
 - auf Ereignisse flexibel einzugehen
 - auf die im Kind angelegten Kompetenzen einzugehen und sie zu festigen
 - die unterschiedlichen Erfahrungen und Erlebnisse des einzelnen Kindes für
     die Kommunikation untereinander zu nutzen
 - angemessene Hilfestellung zur Verarbeitung von Konflikten zu geben

Unsere pädagogischen Mitarbeiterinnen sehen sich als Vorbild,
Wegbegleiter(innen), als Lehrende und auch Lernende.
Dies erfordert eine wertschätzende, interessierte Haltung den Ideen der Kinder
gegenüber.

Unsere Aufgabe ist es, den Kindern eine kognitiv anregende Lernbegleitung zu
sein.

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Dies ermöglicht es uns, situativ zu arbeiten und Ideen und Wünsche der Kinder
aufzugreifen, um gemeinsame Projekte zu gestalten und über einen längeren
Zeitraum an einem Thema zu bleiben.
So zum Beispiel die Entstehung einer „Dino-Landschaft“.

Im situativen Ansatz hat das Freispiel eine große Bedeutung, da es ein großes
Lernpotential birgt. Wir, das pädagogische Fachpersonal, beobachten und
begleiten und agieren als Organisator und Spielpartner.
„Der Situationsansatz ist als ein an der Lebenswelt von Kindern orientiertes
Bildungskonzept zu verstehen“ (Heller 2010)
Unser Tagesplan ist daher sehr flexibel und offen, denn es geht zentral um die
Themen der Kinder. So können die Interessen der Kinder spontan und flexibel
aufgegriffen und umgesetzt werden.

Es gibt keine starren Wochen- oder Tagespläne, wodurch viel Raum für
Individualität geschaffen wird.

Alle Kinder werden gleichberechtigt angesehen und mit Wertschätzung
geachtet. Es findet ein hohes Maß an zwischenmenschlicher Interaktion und
Kommunikation statt.

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4.4. Teiloffenes Konzept – Gruppenübergreifendes Arbeiten

Durch die Mitbestimmung der Kinder und das Beobachten, was unsere Kinder
benötigen wird klar, dass die Kinder alle Räume unserer KiTa für Ihr Spiel nutzen
wollen, und das nicht immer unter direkter Aufsicht.
So dürfen die Kinder unter Beachtung der vorher gemeinsam festgelegten Regeln
den Flur, den Zwischenraum, das Bistro, den Kreativraum, die Turnhalle und das
Außengelände nutzen. Die „größeren“ Kinder hängen ihre Bilder im „Eckenplan“
selbständig in die jeweiligen Räume, und entscheiden somit selbst, wo und mit wem
sie wie lange und mit was sie spielen möchten. Die „Jüngeren“ schaffen das mit
Hilfe und unter Anleitung einer pädagogische Fachkraft.

Bei dem teiloffenen Konzept haben die Kinder ihre feste Stammgruppe, bei uns
die Raupengruppe oder die Schmetterlingsgruppe. Die Kinder, die schon früh in
den Kindergarten kommen, beginnen ihren Morgen in der Raupengruppe
(Sammelgruppe). Nach dem Frühstück geht jedes Kind in seine „Stammgruppe“.
Der immer wiederkehrende morgendliche Ablauf, sowie die Stammgruppen
vermitteln den Kindern eine gewisse Konstante und somit Sicherheit.

Da den Kindern verschiedene Räumlichkeiten und Spielangebote zur Verfügung
stehen, können sie diese im Laufe ihres KiTa - Tages entdecken und ausprobieren.
Sie können sich an ihren individuellen Bedürfnissen orientieren und sich
entsprechend ihr „Spiel“ aussuchen.
Die Kinder können sich mehrfach am Tag entscheiden, ob sie in ihrer
Stammgruppe spielen möchten oder sich auf Exkursion im Kindergarten begeben.

(Eckenpläne – Kinder hängen ihr Bild in die jeweiligen Räume)

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Ihnen stehen verschiedene Räume zur Verfügung:

  •   zwei Gruppenräume mit unterschiedlichen Spielangeboten
  •   nach dem Frühstück das Bistro
  •   der Kreativraum
  •   der Zwischenraum
  •   der Flur
  •   die Turnhalle
  •   Bücherei
  •   unser Spielplatz im Außenbereich

Die Kinder können ihre Spielpartner, den Spielort, das Spielmaterial, sowie die
Spieldauer selbst wählen. Sie lernen sich zu organisieren und Kompromisse
einzugehen, denn oftmals müssen sie abwägen, welcher Spielpartner, Spielort oder
Spielmaterial jetzt am wichtigsten für sie ist.
Die Kinder entwickeln und stärken so täglich ihre individuelle Persönlichkeit, indem
sie Entscheidungen treffen und für sich und ihre Interessen einstehen. Durch ihre
täglichen Entscheidungen erlangen Kinder ein hohes Maß an Selbständigkeit,
Selbsttätigkeit und Selbstbewusstsein.
Es gibt ein paar Rituale, wie zum Beispiel der tägliche Morgenkreis, eine Geburtstags-
feier oder auch das Mittagessen, an denen alle Kinder der jeweiligen Stammgruppe
teilnehmen.
Ansonsten gibt es keine Vorgaben wie, wo, wann und mit wem, die Kinder ihre Freispiel-
Zeit in der KiTa verbringen.
Viele pädagogische Angebote finden gruppenübergreifend statt. Je nach Interesse,
Lust und Zeit kann jedes Kind selbst entscheiden ob es mitmachen/mitlernen möchte.

 4.5. Bewegung

 Bewegung ist ein elementarer Entwicklungsbereich von Kindern. Über sie
 erschließen sich die Kinder die gesamte Umwelt. Sie ist grundlegende
 Voraussetzung, um ganzheitliche Erfahrungen zu sammeln. Über die Bewegung
 und die damit im Zusammenhang stehende Sinneserfahrung haben Kinder am
 ehesten die Möglichkeit, sich und ihren Körper wahrzunehmen.
 Als bewegungsfreudige KiTa, bieten wir allen Kindern täglich die Möglichkeit,
 ihrem Bedürfnis nach Bewegung nachzugehen. Dies geschieht auf dem
 Außengelände, Bewegungslandschaften in der Turnhalle und in unserem Flur.

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Die positive Wirkung von Bewegung bei Kindern auf Körper, Geist und Seele ist
durch viele wissenschaftliche Studien belegt:
•Verbesserung der Körperhaltung und Körperwahrnehmung
•Prävention und Therapie von Übergewicht
•Soziale Kompetenz und Gewaltprävention
•Verbesserung der Lern- und Konzentrationsfähigkeit

Die eigene Körperkonzeption des Kindes trägt daher wesentlich zur eigenen
Identität bei. Die Kinder können ihren Bewegungsdrang ausleben und dürfen
ihre eigenen Grenzerfahrungen machen.
Bei Turnangeboten werden psychomotorische Schwerpunkte gesetzt. Hier
werden Bewegungsbaustellen, Bewegungsspiele, Wahrnehmungsspiele oder
Entspannungseinheiten angeboten.
Unser Außengelände, der Turnraum und der Flur laden die Kinder täglich ein,
sich aktiv im KiTa-Alltag zu bewegen und sich auszuprobieren.
Bewegung gehört zu den Ausdrucksformen der Kinder, in ihr können wir die
Lebensfreude und Vitalität der Kinder wahrnehmen. Kinder krabbeln, laufen,
rennen, springen, klettern, schaukeln, balancieren, bewegen sich wann und wo
immer sie die Gelegenheit dazu haben.

Sie probieren sich gerne aus, erkunden so ihre Umgebung und lernen die Welt und
sich selbst mit ihren Möglichkeiten zu begreifen. Die Kinder lernen sich
einzuschätzen und gewinnen Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten. Bewegung
bietet vielfältige Gelegenheiten für die ganzheitliche Bildung und Erziehung der
Kinder.

Die Kinder lernen ihren Körper wahrzunehmen. Sie erleben, wie sie und ihr Körper
in verschiedenen Situationen reagieren.

 •   Anstrengung, Schwitzen
 •   Ermüdung oder Erschöpfung
 •   Grenzen erfahren (Ausdauer, Kraft…)
 •   Anspannung, Entspannung
 •   Selbstvertrauen, Selbstwirksamkeit
 •   Eigene Fähigkeiten einschätzen
 •   Leistungsfähigkeit
 Kinder stärken ihr Selbstbewusstsein und ihr Selbstwertgefühl durch
 Bewegung. Sie sind stolz auf sich, wenn sie es „geschafft“ haben.
 Sie fühlen sich stark und mutig.

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Bewegungs – und Sinneserfahrungen stehen in unmittelbarem Zusammenhang
     mit der Entwicklung von Sprache, Denken, Körpergefühl, gesunder Entwicklung
     und Unfallprävention.
     Das „Raufen“ und „Toben“ ist immer Thema in einer Kita. So auch bei uns.
     „Wilde“ und „sanfte“ Körpererfahrungen gehören zusammen. Den Kindern tut es
     gut, in wilden Spielen ihre Energien und Kräfte zu erproben. Klare Regeln,
     Entspannung und ein sorgsamer Umgang mit Verletzungen, die immer einmal
     vorkommen können, gehören aber selbstverständlich dazu.
     Bewegung im Kindesalter ist elementar, und ein Ausdruck der Lebensfreude von
     Kindern.
     Gerade im Alter zwischen 1 und 6 Jahren haben Kinder einen ausgeprägten
     Bewegungsbedarf. Dieser ist für sie ein Grundbedürfnis wie Essen und Schlafen.
     „Das Greifen ist immer auch ein Be-greifen und das Fassen ist ein Er-
     fassen“.
     Als Ausgleich zur Bewegung haben die Kinder bei uns die Möglichkeit, die
     Bibliothek oder kleine Nischen und Ecken, im Freispiel oder in gezielten
     Entspannungsangeboten, zum Ausruhen und Entspannen zu nutzen.

5.     Beobachtung und Dokumentation

 Um den Situativen Ansatz umzusetzen, ist die Beobachtung ein zentraler
 Bereich unserer pädagogischen Arbeit.

 Die Beobachtung hilft zu erkennen, was das einzelne Kind bzw. die Gruppe
 beschäftigt. Desweitern können Verhaltensweisen, Fähigkeiten und Eigenheiten
 der Kinder erkannt und Sinnzusammenhänge hergestellt werden.

 So erfahren wir die Stärken, Schwächen und Vorlieben der einzelnen Kinder und
 können durch gezielte Förderungen das Kind unterstützen.

 Bei gezielten Beobachtungen werden Beobachtungsbögen eingesetzt, die zur
 Entwicklungsdokumentation dienen (z.B. Beller & Beller) und eine Grundlage für
 die Entwicklungsgespräche bieten.

 Eine weitere Form der Dokumentation ist das so genannte Portfolio, das mit
 Einverständnis der Eltern, für jedes Kind geführt wird.
 Auf diese Weise wird der Entwicklungsweg der Kinder auf verschiedene Arten
 festgehalten.

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