Gemeindebrief - Gott kommt anders - Kirchenkreis ...
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Inhalt Gott kommt anders 2-3 Aus der Redaktion 4-5 Gott kommt anders 6-7 Thema: Gott bleibt der Andere 8-9 Weihnachten und Advent 10-11 Entscheidungen des Presbyteriums 4-8 | Gott kommt anders 12-13 Presbyteriumseinführung 14-15 Open-Air-Gottesdienst & Dank 16-17 Werbung 18-19 Kirchenwald 20 Abschied & Ewigkeit 23 Werbung 14 | Open-Air-Gottesdienste 24-25 Weihnachtsbaumaktion & Cartoon 26-27 Werbung 28-29 Konfirmationen 30-31 Kita Piccolino 32-33 Diakoniesammlung & Allianz 18-19 | Kirchenwald 34-35 Jahreslosung 2021 & Kontakte 36 Gottesdienstplan 2
Editorial Gott kommt anders! Aber er kommt! Liebe Leserin, lieber Leser! Das Presbyterium hat sich in verschiedenen Sitzungen, Telefonaten und Treffen Gedanken um das weitere, si- chere und verantwortungsvolle Vorgehen in der Pan- demiezeit gemacht. Eine kurze Zusammenfassung und Erklärung finden Sie ebenfalls in diesem Heft. Die Ent- Die einen sagen: „Weihnachten, wieder mal so plötz- scheidungen treffen nicht bei allen auf Verständnis. Für lich!“, andere jedoch können es kaum erwarten. die einen sind die Entscheidungen zu stringent, man- chen gehen sie nicht weit genug, für einige sind sie Die Gute Nachricht: Weihnachten kommt! Halleluja, wir gar sinnlos. Dafür haben wir vollstes Verständnis. Man können uns freuen. Jesus ist Mensch geworden. Auch bedenke jedoch, dass auf der einen Seite klare Regeln, dieses Jahr erinnern wir uns daran. Weil jedoch die Zei- Vorgaben und Verordnungen eingehalten werden müs- ten gerade sehr unruhig und beunruhigend sind, sind sen, auf der anderen die Bedürfnisse der Gemeinde wir verunsichert. Viele haben Sorge, Weihnachten nicht nach Gemeinschaft, Normalität und Tradition stehen. so begehen zu können, wie man es gewohnt ist. Kann Das Presbyterium hat nach bestem Wissen und Gewis- ich meine Lieben einladen? Können wir mit Freunden sen, nach sorgfältiger Abwägung die Entscheidungen feiern? Wie macht man es denn verantwortungsbewusst getroffen. und richtig? „Seid barmherzig, wie auch Euer Vater barmherzig ist“ In der Andacht werden, für mich überraschend, Paralle- ist die Jahreslosung für 2021. Über den Text aus Lukas len zur Weihnachtsgeschichte gezogen, die wir alle ken- 6,36 macht sich unser Superintendent Peter Stuberg sei- nen. Denn auch dort mussten sich Menschen an unbe- ne Gedanken. queme Regeln halten. Ich kann es mir gut vorstellen: Für die einen sind die Regeln nicht nachvollziehbar, wieder- Im Namen der Redaktion wünsche ich eine schöne, fro- um andere fühlen sich gegängelt. Mitten in dem Durch- he und besinnliche Adventszeit, auch wenn sie anders einander, in ärmlichsten und unwirtlichen Verhältnissen sein wird, als gewohnt. Zünden Sie ein Licht an, seien Sie kommt der Messias zur Welt. gespannt und aufmerksam! Auch zu der damaligen Zeit hatte man durchaus Vorstel- Bleiben Sie trotz allen Unsicherheiten durch Corona lungen, wie Gott kommt. Er kam jedoch völlig anders gelassen! Freuen wir uns auf das bevorstehende Weih- als erwartet. In dem Thema des Gemeindebriefes be- nachtsfest. handeln wir die Frage: Gott kommt anders, aber wohin? Beim Nachdenken fallen uns einige Möglichkeiten ein, Ihnen/Euch allen gesegnete wo in der heutigen Welt besonders Wut, Verzweiflung und friedvolle Weihnachten und Gewalt herrschen. In einem weiteren Beitrag wird beschrieben, dass, wenn wir Gott erkennen wollen, er sich selbst zu erkennen ge- Im Namen der Redaktion ben muss. Über die theologische Grunderkenntnis von Karl Barth wird nachgedacht. Dirk Bender Bekanntes und Vertrautes gibt Sicherheit und Ruhe. Daher freue ich mich sehr darüber, die Weihnachtsge- schichte nach Lukas zu lesen. 3
Gott kommt anders Alle Jahre wieder ... Alle Jahre wieder – schon bald ist es wieder soweit. Und Auch damals stöhnten die Menschen über gesetzliche ich sehe, höre, rieche und träume … von Lichterglanz, Regeln. Im Herrschaftsgebiet des Römischen Weltrei- Kerzenschein, Nikolaus, Pfefferkuchen, Strohstern, Brat- ches gab es klare Vorgaben. Kaiser Augustus in Rom war apfel, Tannenbaum, Kinderaugen, Räuchermännchen, der mächtigste Herrscher der damaligen Welt. Irgend- Liederklang, Budenzauber, Glühwein, Bratwurst, Winter- welche Infektionszahlen interessierten ihn nicht. Er woll- wald, Nussknacker, Christstollen, Glockengeläut, Krip- te vielmehr wissen, wie viele Menschen in den einzelnen penspiel, Gänsebraten, Wunschzettel, Besinnlichkeit und Regionen seines weiten Reiches einschließlich der Be- himmlischer Ruh … satzungszonen lebten. Die Volkszählung war des Augus- tus‘ Gebot. Und das war das beherrschende Thema in aller Welt. Jeder musste seine Geburtsstadt aufsuchen. Alles ist anders Joseph in Galiläa gehörte auch dazu. Mit Maria, seiner Ja früher, da habe ich die Weihnachtszeit so besonders Verlobten, machte er sich auf nach Bethlehem; ohne erlebt. Alles war irgendwie stimmungsvoll, so schön fei- Auto, ohne Herberge (obwohl es kein Verbot gab) und erlich, so erwartungsfroh. Und jetzt? CORONA. Weih- ohne Rücksicht auf persönliche und andere Umstände. nachtsmärkte werden abgesagt. Firmenfeiern können Wir kennen die Geschichte … nicht stattfinden. Freundesbesuche sind eingeschränkt. Gott wird einer von uns. Von seinem Volk erbeten, er- Und wie wird es zu Hause? Wir hören von steigenden In- fleht, erhofft, ersehnt und erwartet – als König und Mes- fektionszahlen. Wir fügen uns merkwürdigen Regeln. Wir sias. Aber doch nicht auf diese Weise – nicht so!? sehnen uns nach Normalität. Aber welcher? Der König ist arm. Kein Palast, sondern der Stall. Der Diesmal ist vieles anders und das werden wir auch zu Hochwohlgeborene kommt aus einer Handwerkerfami- spüren bekommen. Um unser Weihnachtsfest steht es lie. Der Reine liegt in der Futterkrippe. In seinem könig- deutlich ungemütlicher. Die Mehrheit der Deutschen lichen Stammbaum finden sich unehrenhafte Leute mit glaubt laut einer aktuellen Umfrage, dass Weihnachten undurchsichtigen, teilweise moralisch fragwürdigen Le- trotz der Einschränkungen wie gewohnt stattfinden kann. bensgeschichten: Mörder und Prostituierte, Außenseiter Viele der Befragten zeigen sich aber besorgt, dass fami- und Schurken, Juden und Heiden. Sicher, recht anständi- liäre Zusammenkünfte an Weihnachten gefährdet sein ge Menschen waren auch dabei. könnten. Es begab sich aber, dass Gott Mensch wird. Jedenfalls: Weihnachten 2020 kommt. Was sich wohl ändern wird, ist die Art und Weise, wie. Schöne Besche- rung. ‚Früher war mehr Lametta‘. Gott kommt anders Das wird insbesondere dann auch im Leben des Jesus Es begab sich aber von Nazareth deutlich. Er lebt die Liebe des Vaters ge- gen die Gleichgültigkeit und den Egoismus der Men- Mit diesen unscheinbaren Worten beginnt der Bericht schen. Der Messias sucht die vom Leben Gezeichneten, von dem bedeutendsten Ereignis in der Menschheits- die Gescheiterten und Enttäuschten. Der Herrscher wird geschichte; bis heute überliefert; millionenfach gelesen Diener. Der Misshandelte, der Geschundene, der Gepei- und gehört; als Ritual zelebriert; irgendwie Beiwerk stim- nigte, der Verleugnete, der Verratene, der Verachtete er- mungsvoller Weihnachtsfeiern. Was war los – was begab trägt und trägt andere. Der Tote lebt. Der Verlierer siegt. sich da vor über 2000 Jahren? 4
Und – der Sieger steht auf der Seite der Verlierer. Gott kommt zu uns. Das ist die Botschaft von Weihnach- ten! Wir sind die Menschen seines Wohlgefallens. Auch wenn seine Nachfolger ein ebenso bunter Haufen sind wie seine Vorfahren: Zu mir und dir will er kommen. Leider nehme ich das oft nicht wahr. Denn mein Tag ist voll und laut. Gott ist nicht eingeplant. Insbesondere unser Weih- nachtsfest ist üblicherweise bis ins Kleinste organisiert. Doch vielleicht kommt diesmal ja vieles anders. Gott auch. Darum möchte ich achtsam sein, wenn er kommt. Vielleicht in einem unverhofften Anruf, dem liebevollen Wort oder einem freundlichen Gruß. Gott hat viel tausend Weisen. Er kommt anders. Ich will aufmerksam sein. Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an Wann immer diese, SEINE Stimme gehört wird, ist eine gute Zeit. Wer immer die Her- zenstüre IHM öffnet, erlebt das Wunder der Weihnacht. Gott kommt anders. Jesus, du Menschenkind in der Krippe, du Gottessohn am Kreuz, du auferstandener Herr: Komm auch zu mir und fülle mir Kopf und Herz und Hand – zu Weihnachten, im neuen Jahr und an jedem neuen Tag. Amen. Ein herzlicher Gruß und allen eine gute Zeit zu Weihnachten und im neuen Jahr. Reinhard Müller 5
Gott kommt anders - aber wohin? Wenn Jesus heute geboren würde, wo wäre das? „Es begab sich aber ...“ So fängt die Weihnachtsge- dort die Liebe am meisten vermisst wird. Er käme, um zu schichte an. Sie erzählt davon, wie es damals war ... vor weinen. Er würde sich dort zeigen, damit die Menschen gut 2000 Jahren rund um Bethlehem, als die Hirten auf verstehen, dass das Böse nur mit Gutem überwunden die Engel trafen und umgekehrt, als die Weisen einem werden kann. Er würde dort erscheinen, damit in aller Stern folgten und auf Maria und Josef trafen - in einem Trauer, Wut und Verzweiflung nicht auch die Hoffnung Stall, dazu das Kind in einer Futterkrippe. Ja, diese Ge- der Gewalt zum Opfer fällt. schichte kennen wir. Ich kann mir auch vorstellen, dass Gott in Bergkarabach Ich stelle mir vor: Wenn Jesus heute - im Jahr 2020 - ge- geboren wird. Und überhaupt überall dort, wo geschos- boren würde, wo wäre das? sen, getötet, Krieg geführt wird. Gott käme wahrschein- lich überall dorthin, wo Völker in der Finsternis wandeln. Vielleicht würde Gott in Amerika geboren - irgendwo Dort würde die Klarheit des Herrn leuchten und die Bot- in einem Hospital in New York City. Vielleicht wäre der schaft vom Frieden auf Erden erklingen - befreiend und Heiland dort anzutreffen, wo Menschen leiden, an Co- wohltuend. So schön, dass man es kaum glauben mag. vid-19 und an den Folgen eines überlasteten Gesund- Aber in jedem Fall schön genug, dass es verlockend an- heitssystems. Vielleicht würde er dort zur Welt kommen, mutet, der Hoffnung mehr zuzutrauen als dem Hass. irgendwo zwischen Beatmungsgeräten und verzweifel- ten Krankenschwestern, die nicht wissen, wem sie helfen O ja, und ich kann mir sogar vorstellen, dass Gott sogar sollen und wem sie nicht helfen können, weil einfach kei- ins Kino kommt oder ein Theater besucht, nachdem er ne Kapazitäten mehr frei sind oder wem sie nicht hel- zuvor bei seinem Lieblingsitaliener ein Rinder-Car- fen dürfen, weil gar kein Versicherungsschutz paccio genossen hat. Vielleicht wäre auch besteht. Vielleicht würde sich Gott in die das eine gute Adresse, um seine Soli- Arme derer legen, die sich anschicken darität mit denen zu bekunden, die zu sterben. Vielleicht würde Gott gerade ausgesondert werden und dorthin kommen. ums wirtschaftliche Überleben kämpfen müssen. Möglicherweise würde Gott aber auch lieber in Paris das Ich weiß nicht, welche Ge- Licht der Welt erblicken oder schichte Lukas heute erzäh- in Nizza oder in Wien. Viel- len würde; aber es wäre be- leicht steht seine Krippe dort, stimmt anders, als wir uns das wo Menschen entsetzliches so vorstellen. Leid widerfährt. Es spricht manches dafür, dass der Frie- Oliver Günther defürst dort zur Welt käme, wo Gewalt und Terror herrschen, weil 6
Göttliche Offen- Gott bleibt der Andere barung ist das Auf- gehen einer Tür, die Weihnachten: Ein bisschen Theologie sich nur von innen, nicht von außen öffnen lässt. Die meisten Menschen denken irgendwann in ihrem Le- frage bei Günther Jauch lau- ben darüber nach, ob es Gott wirklich gibt und wie er tet: Wie gelangen die Blinden ist; ob und wie man sich überhaupt eine Vorstellung von zu der Erkenntnis, dass es sich KARL BARTH Gott machen kann. Karl Barth - er gehört zu den bedeu- um einen Elefanten handelt? Die tendsten Theologen des 20. Jahrhunderts - hat uns dazu häufigste aller falschen Antwor- einen wichtigen Hinweis gegeben: Der Mensch müsse ten lautet: Sie müssten miteinander sich darüber bewusst sein, dass „Gott immer der ganz reden! An sich eine gute Idee, zugege- andere“ bleibe. Barth wollte den Menschen davor be- ben; aber dann kommen sie vielleicht zu dem wahren, dass wir bei unserem Bemühen, eine Vorstellung Fehlschluss, in einer Halle mit hohen Säulen zu sein, in von Gott zu gewinnen, bei uns selbst bleiben, indem wir der Autoreifen mit Seilen zusammengebunden werden. unsere menschlichen Vorstellungen überhöhen und auf Nein, der einzig sichere Weg der Erkenntnis liegt darin, Gott übertragen. Gott ist für den Menschen unverfügbar. dass sich der Elefant selbst als Elefant zu erkennen gibt. Der Mensch kann Gott nicht begreifen, weil Gott immer Er muss „Töröö!“ machen. größer ist. Alle Beschreibungen und Bilder, die wir für Gott benutzen, sind unzureichend. Im besten Fall taugen Zurück zu Karl Barth und seiner offenbarungstheolo- sie nur, um einen winzigen Aspekt seines göttlichen We- gischen Grunderkenntnis: Wenn der Mensch Gott er- sens zu erfassen, aber nie den ganzen Gott. Was Barth kennen will, muss sich Gott selbst zu erkennen geben. meint, lässt sich relativ verständlich anhand eines Car- Gott muss also quasi „Töröö!“ machen. Barth nennt das toons erläutern: „Offenbarung“. In den Worten von Karl Barth klingt das so: Gott kann nur da erkannt werden, wo er sich selbst zu erkennen gibt. Gott ist das Subjekt der Offenbarung (der Vater), er ist das Objekt der Offenbarung (der Sohn) und er ist das Prädikat der Offenbarung, ihr Vollzug (der Heilige Geist) – er ist „in unzerstörter Einheit, aber auch in unzerstörter Verschiedenheit der Offenbarer, die Of- fenbarung und das Offenbarsein“ (Kirchliche Dogmatik, I/1). Der Verstehensschlüssel für dieses Offenbarungsge- schehen ist Jesus Christus. In seiner Person, in seiner Ge- schichte, in seiner Menschwerdung, in seinem Sterben und Auferstehen hat sich Gott zu erkennen gegeben als der, der er ist. Der Mensch in seinem Versuch, Gott zu begreifen, gleicht einer Gruppe von Blinden, die einen Elefanten betasten. Wenn man also theologisch erklären möchte, was zu Der eine hält den Rüssel in Händen und denkt, es sein Weihnachten geschieht, dann vielleicht so: Zu Weih- ein Reifen. Ein Zweiter umgreift ein Bein und meint, es sei nachten zeigt sich Gott als Mensch. eine Säule. Ein Dritter ergreift den Schwanz und glaubt, Oliver Günther ein Seil in den Händen zu halten. Die 500.000-€-Preis- 7
Die Weihnachts- geschichte Es begab sich aber ... widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland ge- boren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der . . . zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augus- himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und spra- tus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese chen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da bei den Menschen seines Wohlgefallens. Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt. Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da ge- Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, schehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Ge- schlecht Davids war, damit er sich schätzen ließe mit Ma- Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und ria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. Und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. Als sie es aber als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Win- von diesem Kinde gesagt war. Und alle, vor die es kam, deln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst wunderten sich über das, was ihnen die Hirten gesagt keinen Raum in der Herberge. hatten. Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Her- sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, de. Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klar- priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und ge- heit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war. sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk Evangelium nach Lukas, Kapitel 2, Verse 1–20 8
»Wir müssen handeln - und zwar jetzt« Ein Überblick über die Entscheidungen des Presbyteriums D ie zweite Welle der Corona-Pandemie hat uns jeweils nur eine halbe Stunde. Auf Gesang wird gänzlich voll erwischt. Die Infektionszahlen schießen ex- verzichtet. Während der gesamten Dauer des Gottes- ponentiell in die Höhe. Bundeskanzlerin Merkel dienstes ist eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. An- und die Regierungschefinnen und -chefs der Länder meldungen sind erforderlich. haben deshalb am 28. Oktober 2020 neue Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie beschlossen. Unter der Voraussetzungen, dass die Maßnahmen zur Es gehe darum, eine nationale Gesundheitsnotlage zu Kontaktbeschränkung das Infektionsgeschehen brem- vermeiden, betonte Merkel. Dafür brauche es eine ge- sen konnten, hat das Presbyterium für die Zeit ab dem 1. meinsame, befristete Kraftanstrengung. Die Maßnahmen Dezember 2020 folgende Regularien festgelegt, die bis gelten ab 2. November und werden bis Ende November zum Ende des Jahres gelten: befristet. Ziel ist es, das Infektionsgeschehen aufzuhalten und die Zahl der Neuinfektionen wieder in die nachver- Gruppen und Kreise folgbare Größenordnung von unter 50 Neuinfektionen Für den Fall einer 7-Tag-Inzidenz von über 50 im Kreis pro 100.000 Einwohner in einer Woche zu senken. Alle Siegen-Wittgenstein bittet das Presbyterium alle Grup- Bürgerinnen und Bürger sind angehalten, die Kontakte pen und Kreise darum, gewissenhaft zu prüfen und sorg- zu anderen Menschen außerhalb der Angehörigen des fältig abzuwägen, ob die Durchführung von Präsenzter- eigenen Hausstands auf ein absolut nötiges Minimum zu minen und –veranstaltungen zwingend notwendig ist. beschränken. Wenn dies der Fall sein sollte und guten Gewissens be- Auch wir als Gemeinde wollen uns dieser gesellschaft- jaht werden kann, ist die Einhaltung folgender Regula- lichen Verantwortung stellen. Deshalb hat das Presbyte- rien für alle verbindlich: rium für den Monat November entschieden, auf alle ge- (1) Es ist ein Mindestabstand von mind. 1,5 Metern zu meindlichen Termine und Veranstaltungen zu verzichten. jeder Zeit einzuhalten. Die einzige Ausnahme besteht im Das bedeutet: Im November finden keine Gruppen und Bereich der Kinder- und Jugendarbeit. Kreise statt. Das Gemeindeleben ruht. Ausnahme ist der (2) Während der gesamten Dauer einer Veranstaltung ist sonntägliche Gottesdienst. Gottesdienst findet um 10 das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung vorgeschrie- Uhr in der Kirche Alchen statt. Aus den Erfahrungen des ben. ersten Lockdown haben wir gelernt, wie wichtig Trost (3) Sämtliche Zusammenkünfte sind ausnahmslos im Vor- und Hoffnung in dieser schwierigen Zeit sind. Wir haben feld über das Gemeindebüro anzumelden. erfahren, wie wichtig es für unser Durchhaltevermögen (4) Eine Teilnehmerliste mit Name, Anschrift, Telefonnum- ist, der Seele etwas Gutes zu tun, in der Gemeinschaft mer ist zu führen und im Gemeindebüro abzugeben. von Schwestern und Brüdern zu beten, Gottes Wort zu hören und die Gegenwart Gottes zu erfahren. Das gibt Gottesdienst Kraft und Mut. Deshalb halten wir am Gottesdienst fest. Die Abstands- und Hygieneregeln gelten weiterhin. Ab Die strengen Abstands- und Hygieneregeln werden kon- einer 7-Tage-Inszidenz von über 35 muss während der sequent befolgt. Der Gottesdienst im November dauert gesamten Dauer des Gottesdienstes sowie beim Be- 10
treten und Verlassen der Kirche eine Mund-Nase-Bede- Personen teilnehmen können) zu diesem Zeitpunkt an ckung getragen werden. Gemeindegesang ist nicht zu- einem Ort zu vereinen. Selbst dann nicht, wenn sich die lässig. Hoffnung der politischen Entscheidungsträger verwirkli- chen sollte und die Infektionszahlen signifikant zurückge- Abendmahl hen sollten - was wir heute noch nicht wissen. Wir können Die für die Adventszeit eigentlich vorgesehene Wie- alle miteinander froh sein, wenn wir am Heiligen Abend deraufnahme der Feier des Heiligen Abendmahls wird wenigstens in unseren Familien zusammenkommen dür- verschoben und kann erst erfolgen, wenn die 7-Tage-In- fen. Deshalb hat das Presbyterium schweren Herzens zidenz unter 35 liegt. Es werden mehrere Abendmahls- entschieden, den öffentlichen Open-Air-Gottesdienst in kreise um den Abendmahlstisch/Altar gebildet. Hierzu diesem Jahr nicht durchzuführen. Aber die Idee gefällt gibt es Bodenmarkierungen, die das Einhalten des Min- uns so gut, dass wir sie im nächsten Jahr möglicherweise destabstandes gewährleisten. Schätzungsweise können noch einmal aufgreifen werden. pro Runde ca. acht Personen teilnehmen. Die Oblaten werden mit einer Zuckerzange kontaktlos in die offene In diesem Jahr fällt Weihnachten also sehr viel kleiner Handfläche gelegt. Danach werden Einzelkelche ge- aus. Wir können in diesem Jahr am Heiligen Abend nur reicht. zwei Angebote machen. Ein Angebot richtet sich an Kin- der und Familien und kann ausschließlich als Online-For- Konfirmandenarbeit mat vorgehalten werden. Ein weiteres Angebot gibt Ih- Die KU-Blocktage finden im November und Dezember nen die Möglichkeit, unseren Weihnachtsgottesdienst, 2020 nicht statt. den wir um 17.00 Uhr in der Kirche feiern wollen, live zu streamen und von zu Hause aus im Familienkreis mitzu- Der Info-Abend für den neuen Jahrgang findet erst im feiern. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Eine Teilnahme Frühjahr des Jahres 2021 statt. Eine gesonderte Einla- ist nur nach vorherige Anmeldung und zugesagter Re- dung erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt. servierung möglich. Die Anmeldung für unseren Weih- nachtsgottesdienst am 24.12.2020 um 17 Uhr in der Kir- Kindergottesdienst che Alchen erfolgt zwsichen 29.11. und 6.12.2020 über Die Wiederaufnahme des Kindergottesdienstes erfolgt das Gemeindebüro. Wir bitten um Verständnis, dass erst, wenn die 7-Tage-Inzidenz unter 35 gesunken ist. nicht alle teilnehmen können. Am 1. und 2. Weihnachts- feiertag finden jeweils um 10 Uhr in Oberholzklau Weih- Weihnachten nachtsgottesdienste statt. Anmeldungen sind zwingend Es war eine Idee, die bei einer ARGE-Sitzung in Alchen im erforderlich - bis spätestens 22.12.2020 über das Ge- September geboren wurde: ein großer Open-Air-Gottes- meindebüro. dienst auf dem Sportplatz, mit großer Bühne, bezaubern- der Licht- und professioneller Tontechnik, Posaunenchor, Wir bitten für all diese Entscheidungen um Ihr Verständ- Gesang, Krippenspiel, unter Beteiligung aller Vereine nis. Weil wir nicht genau wissen, wie es im Dezember ge- und Institutionen. Eine wirklich tolle Idee, für die sich in- nau weitergehen wird, haben wir uns entschieden, einen nerhalb kürzester Zeit viele Menschen begeistert hatten. digitalen Adventskalender zu erstellen, der über unsere Es hätte ein großartiges, unvergessliches Weihnachtsfest Homepage zugänglich sein wird. werden können ... hätte ..., wenn nicht die zweite Welle in dieser massiven Form über uns alle hinweggerollt wäre! Im Namen des Presbyteriums wünsche ich Ihnen Ge- sundheit und Geduld, Kraft und Gelassenheit, Segen Auch wenn es uns allen in der Seele wehtut, aber es ist und Frieden! nicht zu verantworten, so viele Menschen (es hätten 400 Oliver Günther 11
Dirk Bender Marius Otto Ulrike Steinseifer Sigrid Lorsbach Friedh Amtseinführung des Presbyteriums In diesem Jahr war alles anders. Konnten die Wahlen Dennoch war es uns wichtig, der Gemeinde Anteil an zum Presbyterium im Februar noch unter „normalen“ Be- diesem juristischen Vorgang zu geben und ihn geist- dingungen stattfinden, so war der öffentliche und festlich lich-liturgisch in die Gemeinde einzubinden. So wurden geplante Gottesdienst mit Amtseinführung Ende März die Mitglieder des Presbyteriums im Rahmen des Ernte- schon nicht mehr möglich: der erste Corona-Lockdown dankgottesdienstes am 4. Oktober an ihr Gelöbnis erin- hatte uns zu dieser Zeit selbst das Feiern eines Gottes- nert. Nicht weniger bedeutsam war die Bitte um Gottes dienstes untersagt. Deshalb hatte die Landeskirche im Segen und die Fürbitte der Gemeinde für die wichtige Zuge einer gesetzesvertretenden Verordnung den Ge- und zuweilen auch schwere Aufgabe der Gemeindelei- meinden ermöglicht, die Einführung des Presbteriums tung. auf schriftlichem Weg erfolgen zu lassen. Davon haben Oliver Günther wir in unserer Gemeinde Gebrauch gemacht. Somit war das Presbyterium konstituiert und handlungsfähig. 12
Heiner Bald Bettina Müller Andreas Wied helm Röcher Lino Müller Nicht im Bild: Sigrid Sabel Wortlaut des Gelöbnisses, das alle Mitglieder des Presbyteriums nach der Wahl schriftlich abgelegt haben, an das im Rahmen des Gottesdienstes am 4. Oktober 2020 erinnert wurde: »Ich gelobe vor Gott und dieser Gemeinde, das mir übertragene Amt im Gehorsam gegen Gottes Wort gemäß dem Bekenntnisstand dieser Gemeinde und nach den Ordnungen der Kirche sorgfältig und treu auszuüben. Ich gelobe, über Lehre und Ordnung in dieser Gemeinde zu wachen, die mir anvertrauten Aufgaben und Diens- te zu übernehmen und dazu beizutragen, dass in der Gemeinde Glaube und Liebe wachse. Ich erkenne die Theologische Erklärung der Bekenntnissynode der Deut- schen Evangelischen Kirche von Barmen als eine schriftgemäße, für den Dienst der Kirche verbindliche Bezeugung des Evangeliums an.« 13
Open-Air- Gottesdienste W ir konnten singen! Das war ganz wunderbar! Denn durch Corona durfte ab März in den Kirchen bei den Gottesdiens- ten nicht mehr gemeinsam gesungen werden. Wir hatten Sonnenschein! Auch ganz wunderbar! Obwohl der Wetter- bericht bis kurz vorher jeweils Regen voraussagte. Ebenfalls ganz wunderbar: Die große Wiesenfläche neben der Kir- che für solche Open-Air-Gottesdienste zu nutzen, uns dort so richtig ausbreiten und wohl fühlen zu können. Der Altar wurde kurzerhand aus der Kirche nach draußen geholt und auch das Klavier. Stühle und Bänke wurden in großzügigem Abstand auf der Wiese aufgestellt. Für alle, die nicht daran teilnehmen konnten, wurden die Gottesdiens- te bei youtube übertragen. Musikalisch begleitet wurden die Open-Air-Gottesdienste von unse- rem Musikteam, einem kleinen Orchester mit Violine, Gitarre und Cachon, dem Organisten und dem Posaunenchor Alchen- Langenholdinghausen. Pastor Günther predigte am 26. Juli über Versöhnung und Vertrauen und über die Möglichkeit, einen neuen Anfang zu wagen und wieder aufeinander zuzugehen. Am 30. August waren alle Generationen eingeladen, den Gottesdienst miteinander zu feiern. Es ging um die Arche Noah und das Schiff, das sich Gemeinde nennt. Besonders gut kam dabei der Predigttext auf Sejerlänner Platt an. Herzlichen Dank an alle, die mitgeholfen haben! Und herzlichen Dank an alle Gottesdienstbesucher, die sich auf den Weg gemacht haben, diese Gottes- dienste miteinander zu feiern! Sabine Irle 14
»Danke!« Es ist längst an der Zeit, von Herzen »Danke!« zu sagen für alle Unterstützung und Hilfe, für alle Ge- bete, für Kreativität und liebevolle Hingabe! Das Jahr 2020 war ein ganz besonderes Jahr. Viel- leicht sogar ein Jahr aus der Kategorie „unvergess- lich“!? Im Januar haben wir die Masken tragenden Chinesen noch müde belächelt und waren der festen Überzeugung: „Corona - dieser Kelch wird an uns vor- übergehen!“ Das war ein Irrtum. Die Corona-Pandemie hat unseren Alltag verändert. Auch in unserer Gemeinde war das so. Es ist ein Rückblick mit gemischten Gefühlen Von - geprägt von Sorge und Angst auf der einen Seite, Mut Angst und Hoffnung auf der anderen Seite. Wir mussten uns zu Hoff- daran gewöhnen, Distanz zu wahren, ohne einander aus nung, von dem Blick - und was noch viel wichtiger ist -, ohne einan- Sorge zum Mut. der aus dem Herzen zu verlieren. Wir mussten uns darin üben, das Leben mit allem, was dazugehört, zu teilen, Für ein abschließendes Fazit ist es viel zu früh. Wir sind und zugleich einander auf Abstand zu halten. Wir durf- noch mitten drin - in der vielleicht größten Krise dieses ten nicht mehr gemeinsam singen. Zeitweilig war es so- Jahrhunderts. Aber ein Fazit möchte ich dennoch zie- gar verboten, dass wir Gottesdienst feiern. Wir mussten hen: Danke! Denn ohne all die Hilfe, ohne all das Ver- Masken tragen und durften erfahren, dass manchmal ein ständnis und die Bereitschaft, sich nicht unterkriegen zu Blick mehr sagt als tausend Worte. Wir mussten uns neu lassen und die Menschen und unsere Gemeinde nicht aufeinander einstellen, die Andersartigkeit des anderen im Stich zu lassen, hätten wir unserem Auftrag als Kirche zu respektieren. Was dem einen zu weit entfernt war, be- Jesu Christi nicht erfüllen können: Die Liebe Gottes zu deutete für die andere zu viel Nähe. Wir mussten umpla- bezeugen in Wort und Tat. Es war an vielen Stellen auch nen, ganz neu planen, überplanen ... Es war eine Zeit mit der Mut zu spüren, innovative und kreative Kräfte zuzu- viel Hin und noch mehr Her. Dann kam der Sommer und lassen, Neues auszuprobieren ... überhaupt etwas zu wir waren guter Dinge, dass das Schlimmste überstan- wagen, zu improvisieren und dabei Fehler zu machen, den schien. Auch das war ein Irrtum. Die zweite Welle fragmentarisch und bruchstückhaft zu bleiben - freilich hat uns voll erwischt. Und wieder ging alles von vorne in der Zuversicht, dass Gott vollendet, was wir in sei- los. Wo es uns hinführen wird, das wissen wir noch nicht. nem Namen beginnen. Für all das sage ich: „Danke!“ So pendeln wir weiter hin und her: Oliver Günther 15
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Kahlschlag auch im Kirchenwald Aufforstung: Die Mischung macht‘s M artin Luther konnte sich im 16. Jahrhundert auf Der Borkenkäfer ist aber nur ein kleines Rädchen im Gro- zwei Handwerksberufe verlassen und seine re- ßen und Ganzen der Natur – sagen wir in Gottes Schöp- formatorischen Gedanken mit Hilfe des Buchdru- fung. Er hat seine Rolle, seine ökologische Nische. Diese ckers und des Kupferstechers in der Bevölkerung ver- nutzt er zurzeit in vollen Zügen aus, weil er gerade „mehr breiten. als ideale“ Bedingungen vorfindet, wenn man das so sa- gen kann. Sowohl der Buchdrucker als auch der Kupferstecher ge- nossen in ihrer Zeit einen sehr guten Ruf, für den Buch- Dass Fichtenborkenkäfer Fichten „anknabbern“, um ihre druck gilt das natürlich auch heute noch, Kupferstiche Eier in die Borke zu legen, ist ganz normal. Die Käfer sind aus der Mode gekommen. finden schwache Bäume und legen ihre Eier ab. Sie ver- mehren sich dann im normalen Rahmen, unter natürli- Wenn allerdings Biologen und Förster die Begriffe Buch- chen Bedingungen gleicht sich vieles aus. Gesunde Bäu- drucker und Kupferstecher in den Mund nehmen, dann me können sich durchaus durch Harzabgabe wehren, meinen sie damit zwei verschiedene Arten aus der zoo- der Käfer hat keine Chance und die Fichten gewinnen. logischen (Unter-)Familie der Borkenkäfer. Nun zunächst noch zu einem anderen Gedanken. Sie Deren Ruf ist zurzeit allerdings gar nicht gut, die Wälder kennen bestimmt den Spruch: „Eine Schwalbe macht in unserer Umgebung – im Bergischen Land, dem Sauer- noch keinen Sommer.“ Wenn die Schwalben dann da und Siegerland weisen immer mehr im Sterben begriffe- sind, haben wir Sommer. ne oder schon völlig vertrocknete Fichten auf. Überall im Land sieht man neue Kahlschlagflächen und riesige, an Ein trockener, schöner, sonniger, langer Sommer erfreut Wegen zur Abfuhr bereit gelegte Holzpolter. uns alle und lässt uns Lebensfreude spüren. Das kommt alle paar Jahre auch im Siegerland vor. Wie konnte es dazu kommen, dass unsere Fichtenwälder in den letzten zwei Jahren – ein Ende ist noch keineswegs Drei warme, sonnige Sommer, z. T. von April bis Okto- absehbar – so schnell abgestorben sind? ber mit entsprechenden Temperaturen in den Jahren 2018-2020 hintereinander, noch dazu die Regenarmut Gründe dafür gibt es viele, die in einem solchen Bericht dieser drei Jahre sind ein Zeichen des längst spürbaren natürlich nicht alle aufgeführt und diskutiert werden kön- Klimawandels – da brauchen wir nicht drum herumzure- nen. den. Um es gleich klar zu sagen, der Klimawandel macht sich nicht erst in diesen drei Jahren bemerkbar. Seien wir Wenn ich gerade den schlechten Ruf der Borkenkäfer- doch ehrlich zu uns – so richtiges, tagelang anhaltendes arten angesprochen habe, dann ist dies aus Sicht aller, ergiebiges Regenwetter, bei dem man jeden Abend sa- die gerne den Wald zur Freizeitgestaltung nutzen und gen kann: „Ho härret doch nur aimaol geräänt“, hatten wir nun Kahlschlagflächen statt stattlicher Bäume finden, doch hier schon einige Jahre äußerst selten. Übrigens hat verständlich. Noch verständlicher wird es, wenn man der Agger-Talsperrenverband in seinen Niederschlags- an die vielen Waldeigentümer denkt, seien es die Hau- aufzeichnungen festgestellt, dass es seit dem Jahr 2013 bergs-/Waldgenossenschaften im Siegerland oder die kontinuierlich sinkende und unterdurchschnittliche Jah- vielen Privatwaldbesitzer, deren Vermögen in Form des resniederschläge im nahe gelegenen Bergischen Land Fichtenwaldes sich gerade auflöst und für Generationen gibt. Auf unser Siegerland trifft das sicherlich auch zu. verloren ist. Übrigens hat die Kirchengemeinde Ober- holzklau sowohl Anteile an der Waldgenossenschaft in Oberholzklau und ist Privatwaldbesitzer. 18
P.S. Neben dem verkaufsfähigen Langholz bleibt eine recht beachtliche Menge an Industrieholz übrig, welches wegen des allgemein großen Angebotes an solchem Holz derzeit auf dem Holz- markt nicht absetzbar ist. Daher bleibt uns nur die Brennholznutzung. Interes- senten können sich über das Gemein- debüro bei Heiner Bald melden. Nun zurück zu Buchdrucker und Kupferstecher: Sie spie- Nun lassen wir als Kirchengemeinde das Holz aufarbei- len ihre Rolle im Räderwerk der Natur. Den Bäumen fehlt ten – liegenbleiben darf es nicht, weil die Borkenkäfer aber seit Jahren ausreichender Niederschlag. Das Wort dann noch mehr Nahrung finden - und werden es zu ei- „Dürre“ im Siegerland gebrauchen zu müssen, wäre nem recht geringen Preis verkaufen müssen. Zusammen uns allen doch vor Jahren nicht in den Sinn gekommen. mit Zuschüssen des Landes NRW werden wir hoffentlich Und doch hat der fehlende Niederschlag zu einer star- kein Verlustgeschäft machen. ken Austrocknung der Böden, vor allem in den unteren Schichten, geführt. Die verstärkten Niederschläge im Ob unsere Altvorderen sich das so vorgestellt haben? Herbst können die oberen Schichten wieder mit Wasser Bestimmt nicht. tränken, für die unteren Schichten müsste es wochen- Doch sollten wir hoffnungsvoll in die Zukunft schauen. lang anhaltend und ergiebig regnen. Gemeinsam mit der Revierförsterin werden wir überle- Den Fichten fehlt immer öfter das Wasser und damit gen, wie wir den jetzt gerodeten Teil sinnvoll mit solchen auch ihr Baumharz. Sie können sich nicht wehren, der Baumarten aufforsten können, die einem weiteren Klima- Käfer findet ausreichend Nahrung und hat sich zu einer wandel nicht so schutzlos ausgeliefert sind wie die Fich- solchen Massenplage entwickelt, dass alle unsere Fich- ten. Auch eine andere Baumart, z. B. die Buche, könnte tenforste drohen, zerstört zu werden. eine zunehmende Trockenheit nur schwer verkraften. Hier sollte also gut überlegt werden. Eine gesunde Mi- Dies mag den einen oder anderen Zeitgenossen erfreu- schung muss angestrebt werden, eine Mischung, die die en. In der Siegener Zeitung war unlängst zu lesen, die Fichte übrigens an feuchteren Standorten nicht völlig Waldbesitzer wollten doch nur „schnelles Geld“ mit den ausschließt, in riesigen Reinbeständen aber schon. Fichten machen. Damit schließt sich der Kreis, denn in einem durchmisch- Der Gesamtbestand 95-jähriger Fichten aus kirchlichem ten Wald können auch Buchdrucker und Kupferstecher Besitz, die auch noch ca. zehn Jahre hätten weiterwach- als kleine Räder des Großen und Ganzen der Natur ihr sen können, musste in Oberholzklau aufgrund der Bor- eigenes Überleben sichern ohne andere Arten völlig zu kenkäferschäden gefällt werden. Die Menschen, die schädigen.Es lohnt sich, als Mensch darüber nach- und diese Bäume vor fast einem Jahrhundert pflanzten – aus unser eigenes Handeln zu überdenken. meiner Sicht die Generation meiner Urgroßeltern – hat- ten sicherlich nicht das schnelle Geld vor Augen! Heiner Bald 19
Zum Geburtstag wünschen wir von Herzen Gottes Segen. November Aus Gründen des Datenschut- zes können hier keine perso- Vielleicht hält Gott ja nenbezogenen Daten veröf- fentlicht werden. Wir bitten um ein Wunder bereit. Verständnis. Darum: Halte dich bereit für ein Wunder! 20
Januar Aus Gründen des Datenschut- zes können hier keine perso- nenbezogenen Daten veröf- Dezember fentlicht werden. Wir bitten um Verständnis. 21
Am 28. Mai 2020 hat Gott, unser Herr und Vater, unseren ehemaligen Presbyter, Klaus Bruch im Alter von 79 Jahren nach schwerer Krankheit aus der Zeit in seine Ewigkeit gerufen. Weit über 20 Jahre hat er sich im Presbyterium der Ev.-Ref. Kirchengemeinde Oberholzklau für die Belange seiner Gemeinde engagiert und sich dabei vor allem auch um den Bau der Kirche in Alchen verdient gemacht. Auch nach seinem Ausscheiden aus dem Amt blieb er seiner Gemeinde treu. Der Glaube an die Liebe unseres Herrn Jesus Christus hat ihm stets Kraft und Hoffnung geschenkt. Klaus Bruch verstand sich als ein Brücken- bauer. Seine besonnene und ruhige Art, seine verständnisvolle Hilfsbereitschaft und seine Gewissenhaftigkeit waren die tragenden Fundamente seines Engagements. In tiefer Dankbarkeit haben wir am 3. Juni 2020 Ab- schied genommen und uns dabei der Zusage unseres Herrn Jesus Christus vergewissert: Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. Matthäus 28,20 Für das Presbyterium der Ev.-Ref. Kirchengemeinde Oberholzklau Pfarrer Oliver Günther 22
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Weihnachtsbaumaktion Alchen Der CVJM Alchen sammelt am Samtag, 9. Januar 2021, ab 13.00 Uhr alle Weihnachtsbäu- me in Alchen ein. Ob ab 15.00 Uhr oberhalb des Friedhofs bei der Verbrennung wieder Waf- feln, Würstchen und Getränke angeboten werden können, können wir zum jetzigen Zeit- punkt noch nicht vorhersagen. Darüber werden wir gesondert über unsere Homepage infor- mieren. Der Spendenerlös ist bei dieser Aktion bestimmt für einen sozialen Zweck, der noch bekannt gegeben wird. Bühl, Niederholzklau, Oberholzklau Auch in Bühl, Niederholzklau und Oberholzklau wer- den am Samstag, 9. Januar 2021, die Christbäume eingesammelt. Der Spendenerlös ist in diesem Jahr bestimmt für einen sozialen Zweck, den wir noch bekannt geben. 24
Jedem Zauber wohnt ein Anfang inne Ein historischer Zwischenruf für Leute von heute Krippenspiele sind schön, sie sind kindlich, aber keines- boren. Nicht vor Adelsaugen und Baronenherrschaften, wegs kindisch. Es sind Aufführungen von der Geburt sondern vor schmutzigen Hirten. Was der Evangelist des Jesuskindes. Die eigentliche Geburt jedoch wird Lukas erzählt ist nachhaltiger als alles, was die Weltge- ausgespart. Sie ist in keinem Gottesdienst zu sehen. schichte je gesehen hat. Warum? Weil die Geburt Jesu Die Schmerzensschreie der Mutter sind in keiner Insze- überall aufgeführt wird, nicht nur einmal, sondern seit nierung zu hören. Himmlische Heerscharen bringen die vielen Jahrhunderten jedes Jahr. himmlische Herrschaft zum Klingen; aber diese Macht kleidet sich in niedliche Engelsgewänder. Es sind herz- Wenn man die Frauen zusammenzählt, die schon einmal ergreifende Augenblicke. Aber es bleibt ein Spiel. als Maria den Heiland zur Welt gebracht haben, und die Männer, die als Josef an die Tür zur Herberge geklopft Vor 826 Jahren war Weihnachten anders. Das Spiel wur- haben: Es sind Millionen, die sich daran zumeist bis an de zur Realität. Am 26. Dezember wurde ein Kaiser vor ihr Lebensende erinnern als einen der unvergesslichen aller Augen geboren. Es gehörte wohl zu den Krippen- Momente in ihrem Leben. Weihnachten ist wie ein Lager- spielen der Weltgeschichte, die die Gemüter am meisten feuer, das nicht herunterbrennt. Es ist das Fest der Wie- erregt hat. Es wurde zu einem realen Schauspiel. Wie so derholung der Wiederholung. Die Weihnachtsgeschich- oft im Leben ging es um die Machtfrage. Die Kaiserin war te ändert sich nicht, darf sich nicht ändern, muss genau nicht mehr die Jüngste, und es gab Gerüchte, die Zweifel so beginnen: „Es begab sich aber.“ Selbst hartgesotte- an ihrer Schwangerschaft säten. Da sie neun Jahre nach ne Atheisten beteiligen sich am Weihnachtsritual. Auch ihrer Eheschließung noch kinderlos war, unterstellte man wenn man mit Kirche und Glauben abgeschlossen hat, ihr, sie wolle dem Kaiser ein fremdes Kind unterschie- geht man zum Heiligabend-Gottesdienst, erliegt dabei ben, um die Erbfolge zu sichern und die Macht des stau- womöglich, wenn auch widerwillig, dem Zauber der Er- fischen Geschlechts zu erhalten. Die Kaiserin Constanze zählung vom Anfang. hatte eine Idee. Auf dem Marktplatz in der italienischen Provinz Ancona ließ sie kurzerhand ein Zelt aufstellen. In diesem Jahr braucht es andere Wege, um jenen Zau- Dort wollte sie öffentlich gebären. So geschah es. Stolz ber herbeizuführen, der Weihnachten von Anfang an in- gewährte sie der Öffentlichkeit ziemlich intime Einblicke. newohnte. Auch wenn wir auf eine Live-Inszenierung der Sie präsentierte nicht nur ihre vollen Brüste, sondern Geburt in diesem Jahr wohl verzichten müssen, könnten auch den neuen Staufenkaiser Friedrich II. Die Gerüch- wir uns gemeinschaftlich darum bemühen, uns liebevol- te verstummten. Es war eine Inszenierung, die weltliche ler und friedvoller aufzuführen als sonst. Und wenn das Herrschaft und ziviles Zusammenleben zu sichern half. alle täten, was wäre das für ein zauberhaftes Weihnachts- fest?! Aus der historischen Notiz einer Volkszählung lässt Das Weihnachtsfest, das wir heute feiern, erinnert manch- Lukas eine Befreiungsgeschichte erwachsen, die neue mal an eine Bühne, auf der Liebe, Frieden und Freude Lebens- und Hoffnungsperspektiven in Aussicht stellt. aufgeführt werden. Und diese Inszenierung gründet in Und die alte Botschaft behält ihren Zauber: Nicht ein Kai- dem Weihnachtsevangelium des Lukas. Es ist eine Ge- ser hat die Macht, sondern ein Kind, das ohne Obdach schichte, die bis heute nicht totzukriegen ist und ist doch zur Welt kommt. so ganz anders als jene Inszenierung aus dem Jahr 1194. Der Herr des Himmels und der Erde wird ärmlichst ge- Oliver Günther 25
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Werbung Impressum: Der Gemeindebrief erscheint kostenlos im Auftrag des Presbyteriums der Ev.- Ref. Kirchengemeinde Oberholzklau auf chlorfrei gebleichtem Papier. Redaktion: Dirk Bender, Andrea Günther, Oliver Günther (V.i.S.d.P.), Reinhard Müller, Sabine Irle Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Verfassers wieder und nicht immer die der Redaktion. Bilder: Bildrechte gehören, soweit nicht anders angegeben, den jeweiligen Autoren. Titelbild: Günther; S. 2 Günther, Müller, Bald; S. 3 privat, S. 5 Günther; S. 6 GEP; S.9 GEP; S. 12-13 Müller; S. 14 Irle, Müller; S. 15 Günther, S. 19 Bald; S. 20-21 GEP; S. 22 GEP; S. 26 GEP; S. 28-29 Loos; S. 31 Müller Anschrift der Redaktion: Vor der Nörr 26, 57258 Freudenberg-Alchen E-Mail: Pfr.Guenther@kgob.de Satz und Layout: Oliver Günther Druck: Vorländer, Siegen |Auflage: 3.000 Stück Anzeigenschaltung: Preise und weitere Informationen bei Sabine Irle Tel. 0271 / 231199401 Erd-, Feuer- Beerdigungsinstitut und Seebestattung Beratung und Erledigung sämtlicher Formalitäten Wir msienrd im e da! f Si ü r Schelderberg 12b, 57072 Siegen Trauerdruck Siegener Str. 459, 57258 Freudenberg Sarglager Überführungen Tel.: (0271) 37 04 63 Bestattungsvorsorge und 0170 / 1 87 45 28 27
von links: Matthias Wurmbach, Chantal Hupfeld, Ben Leon Uebach, Lilli Brombach von links: Domenik-Joschua Klein, Robin Ohrndorf, Jamie-Elia Bell von links.: Annika Bender, Cilia Weber, Emma Hadem, Maja Traut, Laura Marie Flender 28
Auch die Konfirmationen liefen in diesem Jahr an- ders als sonst: Kleine Gruppen, kurzformatiger Gottesdienst, be- schränkte Teilnehmerzahl, Händedes- infektion, Maske, Abstand, kontaktloser Segen. An dieser Stelle sagen wir ein herzliches „Dankeschön!“ - vor allem an die Konfis, die sich auf alle Veränderun- gen eingelassen haben; aber auch den Eltern und Familien, dass Sie alle so flexibel waren. Trotz Corona: Es war ein schöner Tag! von links: Josua Müller, Clemens Lamm, Skrollan Emilia Klappert, Marlena Krämer, Tom Panthel, Alexander Dornseifer, Jonathan Burk von links: Ole Uebach, Phil Rothenpieler, Maximilan Böhme, Florian Böhme, Bastian Decher, Fabian Decher 29
Leitbild in der Arbeit mit Kindern Kindergarten Piccolino erarbeitet Konzept für religiöse Bildung Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer evangeli- zieren das tägliche Gebet vor dem Essen sowie das freie schen Kindertageseinrichtung Piccolino in Oberholzklau Beten bei Andachten. orientieren sich in ihrer pädagogischen Arbeit an den Kernpunkten des Leitbildes von EKiKS (Evangelische Grundlage ist das christliche Menschenbild Kindertageseinrichtungen im Kirchenkreis Siegen). In der täglichen Gemeinschaft erfahren die Kinder von Gott, der ihr Begleiter und Beschützer ist. Jedes Kind wird in seiner Persönlichkeit wahrgenommen und beglei- tet. Das bedeutet: der Glaube daran, dass jeder Mensch ein einmaliges und geliebtes Geschöpf Gottes ist, leitet unsere Arbeit. Darin beruht die uneingeschränkte Würde eines jeden Kindes, unabhängig von seiner Leistungsfä- higkeit. Für uns folgt daraus: Wir nehmen jedes Kind so an, wie es ist und nehmen es ernst. Das Wissen darum, dass wir unser Leben nicht uns selbst verdanken, führt zu einem Grundgefühl der Dankbarkeit und gleichzeitig der Verantwortung für uns, unsere Mitmenschen und der Schöpfung Gottes. Wertevermittlung, indem wir sie vorleben Religiöse Bildung und Erziehung sind hierbei von be- Der christliche Glaube ist durch Toleranz und Offenheit sonderer Bedeutung für die konzeptionelle Ausrichtung geprägt. In unserer Kita sind Kinder und Eltern aller Kul- der religionspädagogischen Arbeit. Dabei sind folgende turen und Religionen willkommen. Wir nehmen Rück- Aspekte besonders wichtig: sicht auf andere Glaubensgemeinschaften und achten ihre Werte, z.B. durch den Verzicht auf Schweinefleisch. In einem respektvollen Dialog entsteht ein achtsamer Umgang mit Gottes Schöpfung und seinen Lebewesen. Glaube ist wertvoll Durch religiös begründete Werte wie Nächstenliebe, Gerechtigkeit, Toleranz und Solidarität z.B. kennenler- Das Ziel ist, Kinder zu einem eigenen Glauben zu befähi- nen anderer Kulturen; Ab- und Ausgrenzung aktiv zu be- gen. Mit ihnen neugierig dem Glauben auf die Spur ge- gegnen. Werte sind im Alltag etwas sehr Konkretes. Und hen und persönliche Empfindungen und Vorstellungen Kinder werden ganz selbstverständlich mit ihnen groß, auszutauschen. Wir vermitteln den christlichen Glauben wenn sie ihnen im Alltag immer wieder begegnen. durch wiederkehrende christliche Feste und Andachten, religiöse Lieder und erzählen biblische Geschichten an- Das Kind steht im Mittelpunkt hand von unterschiedlichen Methoden, z.B. Egli-Figuren, Friedenskreuz, Bodenbilder, in Rollenspielen. Wir prakti- Alle Kinder erfahren, ungeachtet ihrer religiösen Unter- 30
schiede, die gleiche Annahme und Wertschätzung. Sie erleben Zuwendung, Geborgenheit, Freude, Liebe, Trau- er, Streit und Versöhnung. Das bedeutet, dass unsere Religion im Alltag des Kindergartenlebens sichtbar wird. Bei der Geburtstagsfeier der Kinder wird dieses deutlich: Ich freue mich, dass ich geboren bin! Auch in der tägli- chen Atmosphäre im Kindergarten erlebt das Kind, dass es sich angenommen fühlen darf und es für Schwäche und Versagen: Vergebung und Neuanfänge gibt. Partner der Eltern Wir haben immer ein offenes Ohr für elterliche Sorgen und Wünsche. Unsere Elternarbeit ist geprägt durch einen regelmäßigen Dialog. Wir laden regelmäßig alle Familien zu Gottesdiensten oder zu religiösen Festen ein z.B. Erntedank, Advent und Weihnachten. Innerhalb der Kirchengemeinde haben Eltern die Möglichkeit ak- Ev. Kita Piccolino tiv mitzuarbeiten und Gruppen zu besuchen. Durch das Engagement unserer Gemeinde erleben die Familien Wir sind eine eingruppige Kindertageseinrich- z.B. bei Gottesdiensten oder Festen, wie große und klei- tung mit 25 Regelplätzen. Wir betreuen, bilden ne Menschen gemeinsam singen, spielen, beten, lachen und fördern Kinder im Alter von 3-6 Jahren mit und auch mal weinen. Somit besteht die Möglichkeit, pädagogischem Fachpersonal. sich gemeinsam zu stärken und zu unterstützen. Wir sind in eine Glaubensgemeinschaft eingebunden Wir bieten wöchentliche Betreuungszeiten von 25, 35 oder 45 Stunden im Block an. Die Kinder Als Kindertageseinrichtung sind wir Teil der Ev. Ref. Kir- bekommen hier ein reichhaltiges Mittagessen chengemeinde Oberholzklau. Wir sind eingebunden in und ausreichend Ruhezeiten. das Gemeindeleben mit den verschiedenen kirchlichen Aktivitäten der unterschiedlichen Gruppen. Wir sind auf Kontakt: Alte Str. 13, 57258 Oberholzklau gegenseitige Unterstützung angewiesen. Wir sind die 02734 . 18 15 Kleinen in der Gemeinde, die Basis! Mit Gottesdiensten und Feiern trägt der Kindergarten zum Gemeindeleben bei, so dass beide, Kindergarten und Gemeinde, durch eine gute Vernetzung bereichert werden. Martina Müller 31
Liebe Gemeindeglieder, viele von Ihnen zünden in diesen Tagen die Kerzen auf dem Adventskranz an. Aber wissen Sie auch, was es mit diesem Brauch auf sich hat und warum er ganz eng mit der Geschichte der Diakonie ver- knüpft ist? Einer der Ur-Väter der moder- nen Diakonie, Johann Hinrich Wichern, hat den Adventskranz Mitte des 19. Jahr- hunderts erfunden. Als Leiter des „Rau- hen Hauses“ in Hamburg wollte er damit „seinen Waisenkindern“ das Warten auf Weihnachten schöner gestalten. Auch heute noch stehen die grünen Zwei- ge des Kranzes für die Hoffnung und die Kerzen für das Licht, das Gott uns schen- ken will. Nicht nur in schönen, guten Zei- ten im Leben, sondern auch dann noch, wenn es schwer wird, eng und dunkel. Nah bei den Menschen zu sein, die Hilfe und Unterstützung benötigen, ist auch für die Diakonie ein zentrales Anliegen. Hier im Kirchenkreis bietet die Diakonie mit dem größten Gesundheits- und Sozial- netzwerk in unserer Region, der Diakonie in Südwestfalen, eine Anlaufstelle für alle kranken, hilfe– und pflegebedürftigen Menschen. Viele Angebote könnten al- lerdings ohne Spenden nicht angeboten werden. Wie zum Beispiel die so wichtige Arbeit der Beratungsdienste. Unterstützen Sie mit Ihrem Beitrag die Beratungsangebote der Diakonie. Insge- samt 40 Prozent der gesammelten Gelder fließen in diese Arbeit. Mit weiteren 40 Prozent werden Projekte der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe unterstützt. Ihre Kirchengemeinde vor Ort erhält 20 Prozent für eigene diakonische Aufgaben. Wir danken Ihnen herzlich für Ihre Unter- stützung und wünschen Ihnen eine ge- segnete Adventszeit! Tim Winkel 32
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