Gemeindebrief März - Mai 2021 - Jahrgang Nr. 2

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Gemeindebrief März - Mai 2021 - Jahrgang Nr. 2
Gemeindebrief
 März - Mai 2021
   15. Jahrgang Nr. 2
Gemeindebrief März - Mai 2021 - Jahrgang Nr. 2
Angedacht
Wandern auf dem Lebensweg

„Ich fühle mich wie gefangen in einer
dunklen Sackgasse im Irrgarten des Le-
bens!“ sagte er und schüttelte den Kopf.
„Da kommen wir nie wieder raus, erst
Corona, dann kommen die Mutationen
und danach der nächste Horror.“
Viele Menschen sehnen sich nach zwölf
Monaten Corona mit Gesichtsmasken
und Desinfektionsmitteln, Abstand und
Kontaktbeschränkungen nach „Normali-
tät“. Wenn aber der Eindruck sich verfes-
tigt, dass es nicht besser werden wird
und die Hoffnung verdorrt, bleibt letztlich
das beklemmende Gefühl, dass man                  schwarz-blaue Marmorstreifen getrennt.
                                                  Bei einem Durchmesser von gut 12 Me-
gefangen in einer Sackgasse im Irrgarten
des Lebens ist. Aber ist das Leben wie            tern beträgt die Gesamtlänge des Weges
                                                  294 Meter!
ein Irrgarten? Ich denke, das Leben ist
gut mit einem Labyrinth zu vergleichen.           Was das mit dem Lebensweg zu tun hat?
Die Unterscheidung zwischen „Irrgarten“
                                                  Ein langer Weg, scheinbar offen liegt er
und „Labyrinth“ ist mir sehr wichtig: Ein
                                                  vor mir, aber im Gehen erscheinen Wen-
Irrgarten ist ein Ort, an dem ich mich            depunkte, Umwege, ja Kehrtwendungen,
wirklich auf verschiedenen Wegen mit
                                                  und ich meine vielleicht sogar, in die fal-
Sackgassen hoffnungslos verirren kann,
                                                  sche Richtung zu gehen.
ein Labyrinth dagegen besteht nur aus
einem einzigen Weg, der vielfach gewun-           Wenn ich immer weitergehe, entferne ich
den ohne Abzweigungen zum Ziel in der             mich immer wieder von meinem Ziel,
Mitte führt.                                      muss es aus den Augen verlieren, um
                                                  mich ihm zu nähern. Ich muss umkehren,
Eines der berühmtesten Labyrinthe der
                                                  muss sogar Kehrtwendungen in eine an-
Welt befindet sich in der Kathedrale von          dere Richtung machen. Ich darf aber
Chartres, es stammt aus dem 13. Jahr-
                                                  eben nicht zurückgehen, denn das bringt
hundert.
                                                  mich nicht voran, auch wenn es immer
Die Wege dieses Umgangslabyrinths – elf           wieder den Anschein hat. Dieser verrück-
konzentrische Kreise – sind jeweils 34            te Irrtum, zum Ziel gelangen zu können,
cm breit, so grau wie der umliegende              indem ich zurückgehe. Doch da war ich
Steinboden und voneinander durch                  schon, und ich weiß, so gelange ich nicht

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Gemeindebrief März - Mai 2021 - Jahrgang Nr. 2
an mein Ziel. Mein Ziel. Welches Ziel ei-          Das Labyrinth ist ein gutes Bild für das
gentlich? Wonach suche ich? Wohin                  Umkehren, von dem Jesus spricht. Die
möchte ich gelangen? …                             alte Bezeichnung „Buße tun“ heißt
                                                   „umkehren“, nicht stur immer weiter ge-
„Wohin ich will, na wenn Sie mich so fra-
gen: in den Himmel, Frau Pfarrerin.“               radeaus zu gehen. Der scheinbar gerade
                                                   Weg führt häufig in die Irre, und weiterzu-
In den Himmel, in das Himmelreich. Nicht           gehen, nur weil man das schon immer so
nur mein persönlicher Traum vom Him-               getan hat, heißt wahrlich nicht, in die
mel, sondern das von Gott versprochene             richtige Richtung zu gehen.
Reich der Himmel, ein lohnendes Ziel.
Und wie beim Labyrinth: oft nicht zu se-           Ich kann auch stehen bleiben auf diesem
                                                   Weg. Aufgeben, resignieren. Aber viel-
hen, scheinbar unendlich weit weg und
                                                   leicht reicht ja auch manchmal einfach
dennoch nahe.
                                                   eine Pause, wenn ich sie mir nur gönne.
Weitergehen.
                                                   Mir persönlich gefällt das Bild vom Laby-
Ziele, Hoffnungen, Sehnsüchte liegen auf           rinth als Bild des Lebensweges, und
meinem Weg, und ich suche nach meiner              wenn ich mal verzagt bin, weil der Weg
Mitte. Suche den Weg zu meiner Mitte,              so lang und gewunden ist, denke ich da-
während ich ihn schon längst gehe.                 ran, dass wir ja nicht allein unterwegs
„Meine Mitte“, das ist eine nicht ganz             sind: Ja, ich sage es noch einmal: Sei
klare Aussage. Aber bin ich mir denn im            mutig und entschlossen! Lass dich nicht
Klaren darüber, was mitten in mir ist,             einschüchtern, und hab keine Angst!
was ist meine Mitte? Weiß ich es? Denke            Denn ich, der Herr, dein Gott, bin bei dir,
ich nur, es zu wissen? Vielleicht sollte ich       wohin du auch gehst. (Jos 1, 9)
hinsehen, hingehen… Worauf gehe ich
                                                   Dieser Weg durch die Corona-Pandemie
zu, was ist meine Mitte?
                                                   ist oft nicht leicht, aber auch durch diese
Eines zeigt mir das Labyrinth deutlich:            Zeit geht Gott an unserer Seite, häufig
Der Weg ist nicht das Ziel, doch der Weg           unbemerkt, aber dennoch da, für dich
ist sehr wichtig. Ohne Weg kein Ziel, kein         und mich.
Ankommen.
                                                   Bleiben Sie behütet!
Und wenn ich eine Abkürzung nehme?
                                                             Ihre Pfarrerin Heike Krafscheck
Einfach querfeldein laufe, direkt zur Mitte
vorstoße?
Dann laufe ich nicht mehr den Weg –                     PS: Auf den Mittelseiten finden Sie
meinen Weg – entlang. Angekommen                         eine Vorlage für Ihre persönlichen
bin ich dann schon, aber beim Selbstbe-            „Wegnotizen“ durch diese ver-rückte Zeit.
trug. Mein Leben leben heißt, den Weg
zurücklegen mit all den Kehrtwendun-
gen, Wendepunkten und in seiner ge-
samten Länge.

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Gemeindebrief März - Mai 2021 - Jahrgang Nr. 2
Gottesdienste an den Feiertagen
Liebe Gemeinde,

wir sind inzwischen in der Passionszeit          mer mit dem Hinweis, dass sich alles
angekommen. 40 Tage (ohne Sonn- und              ganz schnell ändern kann…
Feiertage!) dauert diese Zeitspanne vor
Ostern. Neu in diesem Jahr sind unsere
Andachten: Immer freitags findet um
18.15 Uhr in Bergfelde eine Passions-
Andacht statt.
Der traditionelle Posaunenchor-Gottes-
dienst wird in diesem Jahr einerseits ver-
kürzt und dabei andererseits verdoppelt:
Am 14. März werden wir um 10.00 Uhr in
Bergfelde und um 11.00 Uhr in Schön-
fließ Posaunenchor-Gottesdienst feiern!
Da die Gottesdienste nur ca. 30 Minuten
dauern werden, sollte es auch mit der
jahreszeitlich bedingten Temperatur in
Schönfließ aushaltbar sein – wir haben           Und dann kommt Ostern, und ich kann
Decken bestellt und bitten ausdrücklich          Ihnen noch nicht sagen, wie wir Ostern
darum: Bringen Sie sich eine Decke mit           feiern werden. Mit Blick auf die vergange-
zum ersten Gottesdienst dieses Jahres in         nen Monate warten wir mit den Planun-
Schönfließ!                                      gen ab – aber wir haben schon verschie-
                                                 dene Ideen, wie wir Ostern gestalten kön-
All diese Ankündigungen stehen selbst-
                                                 nen. Konkret planen werden wir aber erst
verständlich unter der Prämisse, dass
Gottesdienste in dieser Form zu feiern           kurzfristig. Bitte schauen Sie auf die Aus-
                                                 hänge, rufen Sie an, lesen Sie den
erlaubt und verantwortbar ist! Die Pande-
                                                 Newsletter…
mie zwingt uns, „auf kurze Sicht zu fah-
ren“. All unsere Planungen sind z.Zt.            Eines ist gewiss: Es wird Ostern werden,
Stückwerk, und wir bitten dringend, sich         auch und trotz Pandemie!
immer wieder neu zu informieren!                 Heike Krafscheck
In der letzten Woche vor Ostern wollen
                                                 Aktuelle Informationen unter
wir am Gründonnerstag, 1. April, eine
Andacht um 18.00 Uhr und am Karfrei-
tag, 2. April, einen Gottesdienst um              Für den Newsletter
10.00 Uhr in Bergfelde feiern. So weit            den QR-Code scannen:
gehen die (vorsichtigen) Planungen, im-

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Gemeindebrief März - Mai 2021 - Jahrgang Nr. 2
Passions-Andachten

 Neues Gemeindekonto
 Um Kosten des Zahlungsverkehrs zu senken, arbeiten wir ab sofort mit der Berliner
 Sparkasse zusammen. Damit ändert sich die Bankverbindung auf:
 Ev. KKV Berlin Mitte-Nord, IBAN: DE43 1005 0000 4955 1928 70.
 Unter „Verwendungszweck“ bitte unbedingt „KG Bergfelde-Schönfließ“ angeben!

Kino im Gemeindehaus Bergfelde
Coronabedingt können wir unser Angebot          Vorschläge für das kom-
zum Kinoprogramm derzeit nicht auf-             mende Programm nehmen
rechterhalten. Sobald wir unsere Kinosai-       wir sehr gerne auf.
son wieder aufnehmen können, infor-
                                                Bleiben Sie behütet und
mieren wir Sie auf unser Kirchen-               gesund.
Website. Wir bitten um Ihr Verständnis.

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Gemeindebrief März - Mai 2021 - Jahrgang Nr. 2
Die Fastenzeit beginnt
Corona-Fasten

„Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung,              tens gehen, sich aber gleichzeitig einan-
Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die        der ein Stück näher fühlen.
Größte unter ihnen.“ (1. Korinther 13, 13)
                                                 Liebe ist das größte Geschenk, was man
                                                 einem Menschen machen kann. Deshalb
Mit der Passionszeit beginnt das 40-             ist es wichtig, in einer Zeit voller Unsi-
tägige Fasten von vielen Menschen.               cherheiten dieses Gefühl weiterzugeben.
Doch wieso fastet man während einer              Wenn Sie in nächster Zeit nicht ganz auf
Pandemie, bei der man sowieso auf so
                                                 persönliche Kontakte (natürlich unter
vieles verzichten muss?
                                                 Corona-Richtlinien) verzichten möchten,
Derzeit können wir uns nicht aussuchen,          gibt es die Passionsandachten. Diese
ob wir abends ins Kino oder zu einer Par-        werden ab dem Aschermittwoch und an-
ty gehen. Beim Fasten können wir uns             schließend an jedem Freitag um 18.15
bewusst für einen Verzicht entscheiden.          Uhr in der Kirche in Bergfelde stattfin-
Keine äußeren Einflüsse bestimmen die-           den.
sen, sondern nur wir selbst.                             Lara Schroeder und Line Urbanek
„Ich verzichte auf Süßigkeiten, Fleisch
und Alkohol.“ Eine Kombination, vor der
sich viele Leute grausen. Doch genau
darauf lässt sich eine Freundin während
der Fastenzeit ein. Seit einigen Jahren
fastet sie zusammen mit ihrer Mutter. Sie

                                                     
berichtet von besserer Haut, mehr Ener-
gie und steigender Laune.
Fasten schweißt zusammen. „Wir verbrin-
gen mehr Zeit miteinander, wenn wir zu-
sammen kochen. Vorher haben wir meis-
tens Gerichte gekocht, in denen Fleisch
enthalten war, deshalb probieren wir ge-
rade viele neue Sachen aus.“
In der Pandemie sind wir von Freunden
und vielleicht auch von unserer Familie
physisch getrennt. Gemeinsames Fasten
kann hierbei näher zusammenbringen.
Gemeinsam durch die Zeit des Verzich-

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Gemeindebrief März - Mai 2021 - Jahrgang Nr. 2
Weihnachten 2020 – anders
Bitte nie wieder so!

An dieser Stelle möchten wir auf das            im Kirchenjahr konnten nun zu den Fest-
Weihnachtsfest im vergangenen Jahr              tagen ihre Freizeit anders verbringen und
zurückblicken. Sicher verlief es für die        die Zeit im kleinen Kreis mit ihren Liebs-
meisten von uns anders als gewohnt,             ten anders erleben und genießen.
gewünscht und erhofft.                          Ob selbst zubereitet oder geliefert, konn-
Es war das Gefühl, da fehlt etwas ganz          te das Festmahl auch an Weihnachten
Wichtiges. Das gut geplante Weihnach-           2020 zu einem gelungenen Fest beitra-
ten mit Gottesdienst im Freien musste           gen.
dann doch abgesagt werden. Unsere Kir-
                                                Wir möchten nicht sagen, dass jedes Jahr
che konnte nicht besucht werden.                Weihnachten so „stille“ begangen wer-
Wohl überlegt haben unsere Pfarrerin,           den sollte. Wenn wir wieder richtig feiern
einige Musizierende und Mitglieder des          dürfen und können, erinnert sich viel-
GKR in kleinen Gruppen einen Online-            leicht der eine oder die andere von uns
Gottesdienst zum Heiligen Abend vorbe-          an das sehr besinnliche Weihnachtsfest
reitet und diesen am 24.12.2020 um              2020 im Guten.
16.00 Uhr ins Netz gestellt. An dieser
                                                Am Ende fehlte dann immer noch etwas,
Stelle ein herzliches Dankeschön an alle        denn nichts kann letztlich den persönli-
Mitwirkenden und fleißigen Helfer!
                                                chen Kontakt und die Nähe zu den
Wie bei uns haben sicherlich vielerorts         Nächsten ersetzen. Seien wir optimis-
Gemeindeglieder ihrer Kirchgemeinde             tisch, dass das nächste Weihnachtsfest
den Gottesdienst in kleinen Gruppen in          uns wieder all dies bieten kann, und sei-
Gemeinschaft online gefeiert. Wahr-             en wir dann dankbar.
scheinlich haben auch sehr gut gestalte-
                                                Constance Seifarth, Berthold Wiechmann
te Videoandachten nicht bei jedem das
Gefühl vermitteln können, Gott im Got-
teshaus nahe zu sein. Gemeinsames
Singen in der Kirche konnte nicht statt-
finden. Und es fehlte das Krippenspiel,
genauso wie die Lesung der Weihnachts-
geschichte.
Andererseits kann auch diese Art, Weih-
nachten zu feiern, als eine Art der Ent-
schleunigung empfunden werden. Viele
aktive Mitgestalter der Festgottesdienste

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1 Jahr Corona – Ruckblick und Ausblick
Impulse von einem Workshop der Jungen Gemeinde & Katrin Henning

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Gemeindebrief März - Mai 2021 - Jahrgang Nr. 2
Kinderseite
Gedanken zur Passionszeit

„Nach dem Tod ist alles vorbei!“, sagte
die Raupe, und verwandelte sich in einen
Kokon.
Liebe Kinder, bevor wir zu Ostern die Auf-
erstehung Jesu feiern, gehen wir durch
die Passionszeit. Von Aschermittwoch bis
zum Ostersonntag befinden wir uns in
dieser Zeit der Erwartung und Buße. Die
                                             im Frühling das Leben zurückkehrt, das
Passionszeit ist geprägt von unterschied-
                                             im Winter schon im Verborgenen ruht
lichen Feiertagen und Gefühlen, die uns
an sein Leiden und seine bevorstehende       und immer wieder zurückkehrt, egal ob
                                             der Winter zu kalt, zu warm, zu nass oder
Auferstehung erinnern sollen. Doch wir
                                             zu trocken war.
sollen nicht nur warten, sondern uns auch
damit beschäftigen, was uns als Men-         Wenn du magst, kannst du dir jetzt gerne
schen ausmacht, dass wir leben, lieben       selbst eine Raupe basteln, die dich durch
und leiden können und sterblich sind.        die Passionszeit begleitet, und der du
Dass wir in unserem Handeln nicht im-        dann zu Ostern Flügel geben kannst,
mer alles richtig machen und dadurch         wenn sie zum Schmetterling wird. Dazu
uns selbst oder anderen das Leben er-        brauchst du Folgendes: Verschiedene
schweren können. Daran sollen wir uns        Perlen, auch längliche, werden auf ein
in der Passionszeit erinnern und auch        Stück Hutgummi gefädelt. Am Ende wird
daran, wie viel die Jünger Jesu mit ihm      eine größere Holzperle als Kopf genom-
bis zu seiner Kreuzigung erlebt haben.       men. Die Enden des Gummis werden
Als Jesus gekreuzigt wurde, wussten sie      unter Zug mit einem Knoten verschlos-
nicht, dass er wieder auferstehen würde.     sen. An dem Knoten der Kopfperle kann
Die stillen Tage zwischen Karfreitag und     man einen Draht als Fühler anbringen
Ostersonntag können wir mit dem Kokon        (Raupe). Wenn man mit Teppichklebe-
vergleichen, in den sich die Raupe ver-      band ein paar ausgeschnittene Tonpa-
wandelt – in einen Zustand der Leblosig-     pierflügel auf die längliche Körperperle
keit. Sie ahnt nicht, dass der Kokon nur     klebt, erhält man einen Schmetterling.
eine Station zwischen einem Leben als
                                             Material: Hutgummi, Stifte, Scheren,
Krabbeltier auf der Erde und einem am
                                             Draht, Tonpapierflügel, Perlen aller For-
Himmel in Blüten und Bäumen lebenden         men und Farben (wichtig: längliche Per-
Schmetterling ist. Die Verwandlung der
                                             len).
Raupe zum Schmetterling kann ein Bild
für Auferstehung sein. So wie jedes Jahr            Gemeindepädagoge Konrad Opitz

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Pfingsten
Der Geist weht, wo er will

Wild und laut geht es zu, wenn die Heili-    ten Juden. Aber kaum fährt Gottes Geist
ge Schrift vom Gottesgeist erzählt: Als      in die morschen Knochen, werden sie
stürmisch wehender Wind, als loderndes       lebendig, stellen sich voller Tatendrang
Feuer, fließendes Wasser, schnell dahin-     auf die Füße. Jesus wird im Synagogen-
ziehendes Wolkengebilde erscheint er in      gottesdienst in seiner Heimatstadt Naza-
der Bibel. Bewegung. Energie. Schöp-         reth behaupten: „Der Geist des Herrn ruht
fungskraft. Das genaue Gegenbild zu          auf mir“ – und auf viel Skepsis stoßen.
Trägheit und Tod. Gottes Geist setzt Men-    Der Heilige Geist transportiert etwas von
schen in Bewegung, er inspiriert und
                                             Gott zum Menschen: Leidenschaft, Sehn-
treibt an, er bringt sie in Beziehung zu
                                             sucht, spirituelle Energie, Glaubenskraft.
Gott und entfacht ihre Liebe und Solidari-   Im Geist ist Gott unter den Menschen
tät untereinander.
                                             gegenwärtig. Im Geist erfindet Gott sich
„Und es geschah plötzlich                                  neu, macht Gott sich klein,
ein Brausen vom Himmel                                     um bei den Menschen sein
wie von einem gewaltigen                                   zu können.
Sturm“, heißt es im Pfingste-
                                                           Aber dieser Geist „weht, wo
vangelium. Dass jeder die
                                                           er will“, niemand kann ihn
Apostel in seiner eigenen                                  pachten, er hält sich nicht
Sprache reden hört, ist den
                                                           an Grenzen und heilige Hie-
Menschen gar nicht geheu-
                                                           rarchien, die ihn zähmen
er: „Sie entsetzten sich aber                              wollen. In der Geschichte
alle und waren ratlos.“ Wir
                                             des Christentums drohte der mächtig
verstehen unter Geist gern etwas Vorneh-
                                             brausende Atem Gottes bald zu einem
mes, Leises: Intellekt, Verstand, die Fä-    sterbensmatten Hauch zu verkümmern,
higkeit, brillant zu denken und geschlif-
                                             aus der kräftig flatternden Himmelstaube
fen zu formulieren. Ganz anders die Zeu-
                                             sollte ein fügsames Haustier werden.
gen des ersten Pfingstereignisses da-        Zum Glück gab es Gegenbewegungen,
mals in Jerusalem. Sie waren verstört,
                                             und es gibt sie bis heute.
verunsichert, ja von Angst erfüllt.
                                             Zum Glück schwirrt er immer noch frei
Gottes Geist ist eine Gabe, die verwirrt,
                                             herum, der Gottesgeist. Er taucht dort
verändert, Leben und Hoffnung weckt. In
                                             auf, wo man ihn nicht vermutet. Er sorgt
der Schöpfungsgeschichte schwebt er          für Überraschungen, bringt die gewohn-
über den Wassern. Der Prophet Ezechiel
                                             ten Abläufe durcheinander.
erzählt von einem Feld voller Totengebei-
ne, er meint die nach Babylon verbann-                          Christian Feldmann
                                                https://gemeindebrief.evangelisch.de

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Die Orgel – Instrument des Jahres 2021
Viele besondere Veranstaltungen in Brandenburg und Berlin

                        Die Orgel gilt als Kö-   In Brandenburg und Berlin gibt es jeweils
                        nigin der Instrumen-     fast 1.500 Orgeln, von denen etwa die
                        te. Sie ist das größte   Hälfte noch spielbar ist. Die größten sind
                        aller    Musikinstru-    (in Klammern: Pfeifenanzahl/Manuale):
                        mente, das tiefste
                                                 •   Berlin, Dom (7.269/IV)
                        und höchste, das
                                                 •   Brandenburg, St. Katharinen (6.764/V)
                        lauteste und leises-
                                                 •   Berlin, Philharmonie (6.300/IV)
                        te. Die Landesmusik-
                                                 •   Berlin, Lindenkirche (6.132/V)
                        räte der Bundeslän-
                                                 •   Berlin, Auenkirche (ca. 6.000/IV)
                        der haben die Orgel
                                                 •   Berlin, Konzerthaus (5.811/IV)
                        zum Instrument des
                                                 •   Berlin, St. Matthias (5.645/IV)
Jahres 2021 ernannt. Bereits 2017 hat
                                                 •   Berlin, Kaiser-W.-Ged.-K. (ca. 5.000/IV)
die UNESCO Orgelmusik und Orgelbau
                                                 •   Berlin, Corpus-Christi-Kirche (4.951/III)
als immaterielles Kulturerbe anerkannt.
                                                 •   Berlin, Hedwigskathedrale (4.834/IV)
Gründe genug, die Orgel ein Jahr lang in
all ihrer Vielfalt zu feiern!                    Im Vergleich dazu erscheinen unsere
                                                 Orgeln in Bergfelde mit 564 auf zwei Ma-
So sind Orgeln das gesamte Jahr über an
                                                 nualen bzw. in Schönfließ mit 297 Pfei-
verschiedensten Orten zu sehen, zu hö-
                                                 fen auf einem Manual winzig – und das
ren und zu erleben.
In einem „Orgelband”, das sich durch
Berlin und Brandenburg schlängelt, wird
jeden Tag eine Veranstaltung rund um
die Orgel geboten. Höhepunkt wird der
Tag der Orgel am 12.09.2021 (Tag des
offenen Denkmals) sein mit vielfältigen
Konzerten, Workshops, Spaziergängen
und Aktionen.
Es wurde eigens eine Orgel-App entwi-
ckelt, die unseren großen Orgelschatz di-
rekt aufs Smartphone bringt.
Für viele Schulfächer haben Fachdidakti-
ker Musterschulstunden entworfen. Das
Material steht Lehrerinnen und Lehrern
unter den rechts angegebenen Links zum
Download zur Verfügung.

                                             12
sind sie auch: Die Fonotontage unten
zeigt den Größenvergleich mit der Orgel
in St. Matthias.
Umfangreiche Informationen zu Orgeln,
zur Funktionsweise, zum Orgelbau, zu
Kuriositäten und Weltrekorden mit tau-
senden von Spezifikationen, Fotos und
Klangbeispielen finden Sie auf meiner
Website https://die-orgelseite.de.
                         Martin Doering

 Internet-Links der Landesmusikräte mit Infos, Terminen, Downloads u.v.m.
 https://www.landesmusikrat-brandenburg.de/lmr/projekte-initiativen/initiativen/
 instrument-des-jahres
 https://www.landesmusikrat-berlin.de/projekte/instrument-des-jahres-orgel

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Impressum
Pfarrerin:                   Heike Krafscheck, Herthastr. 64, 16562 Hohen Neuendorf, OT Bergfelde, Tel/Fax:
                             03303-297030, mobil: 0157-50408558, E-Mail: h.krafscheck@kirche-bergfelde-
                             schoenfliess.de, Sprechzeit nach Vereinbarung.
Arbeit mit Kindern:          Konrad Opitz, E-Mail: k.opitz@kirche-berlin-nordost.de
Arbeit mit Jugendlichen:     Kathrin Hennig, Tel.: 030-923785241
Posaunenchor:                Juliane Lindner & Carsten Gabriel, Tel.: 0151-15393813
Kirchenchor:                 Kontakt über das Gemeindebüro, Tel.: 03303-297030
Kirchenmusikkoordination:    Kantor Christian Ohly, Tel.: 03303-2974202, E-Mail: christan.ohly@gmx.net
Gemeindebriefredaktion:      Martin Doering, Heike Krafscheck, Volker Mattern, Joachim Scholz, Lara Schröder,
                             Constance Seifarth und Berthold Wiechmann
Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt ist der Gemeindekirchenrat Bergfelde-Schönfließ, vertreten durch
Pfarrerin Krafscheck. Zur Finanzierung der Druckkosten sind wir auf Spenden und auf Anzeigen angewiesen.
Spendenkonto:                Ev. KKV Berlin Mitte-Nord, IBAN: DE43 1005 0000 4955 1928 70,
                             unter Verwendungszweck bitte „KG Bergfelde-Schönfließ“ angeben.
Herstellung:                 Gemeindebrief-Druckerei
Auflage:                     3.300 Exemplare
Wir danken allen, die bei der Realisierung und der Verteilung
dieses Gemeindebriefes helfen!
Bildnachweis: Martin Doering (S. 1, 12 unten, 13 unten),
Privat (S. 3), Grace Winter/pixelio.de (S. 6), Uwe Nötzold &
Martin Doering (S. 7), Pixabay (S. 10), epd-bild/Pfeffer (S. 11
und S. 15 oben), Joachim Scholz (S. 13), Landesmusikrat
Berlin (S. 12 oben), epd-bild/Lehmann (S. 14), epd-bild/Lotz
(S. 15 unten).

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Freud & Leid

In die christliche Gemeinde    Mit christlichem Geleit
hineingetauft wurden           bestattet wurden
Josh R.                        Lothar E., 85
Emelie B.                      Irma H., 92
                               Susel B., 100

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Gottesdienste
Bitte achten Sie auf aktuelle Informationen!

     Datum                    Bergfelde                        Schönfließ
  Fr, 05. März     18.15 Passionsandacht (Krafsch.)
                     10.00 Gottesdienst (Frank)
  So, 07. März
                    17.00 Familienandacht (Opitz)
  Fr, 12. März     18.15 Passionsandacht (Krafsch.)
                   10.00 Gottesdienst (Krafscheck)    11.00 Gottesdienst (Krafsch.)
  So, 14. März
                           Posaunenchor                      Posaunenchor
  Fr, 19. März     18.15 Passionsandacht (Krafsch.)
  So, 21. März       10.00 Gottesdienst (Möckel)
  Fr, 26. März     18.15 Passionsandacht (Krafsch.)
 So, 28. März
                     10.00 Gottesdienst (Youett)
 Palmsonntag
  Do, 01. April
                     18.00 Andacht (Krafscheck)
Gründonnerstag
  Fr., 02. April
                   10.00 Gottesdienst (Krafscheck)
   Karfreitag
  So, 04. April
                              Oster-Gottesdienste: Informationen folgen
    Ostern
                     10.00 Gottesdienst (Youett)
  So, 11. April
                    17.00 Familienandacht (Opitz)
  So, 18. April    10.00 Gottesdienst (Krafscheck)
  So, 25. April                                       10.00 Gottesdienst (Krafsch.)
                   10.00 Gottesdienst (Krafscheck)
  So, 02. Mai
                      Konfirmandenvorstellung
  So, 09. Mai            10.00 Gottesdienst
  Do, 13. Mai
                                 Konfirmationen: Informationen folgen
  Himmelfahrt
  So, 16. Mai        10.00 Gottesdienst (Youett)
  So, 23. Mai
                                                      10.00 Gottesdienst (Krafsch.)
   Pfingsten
                   10.00 Gottesdienst (Krafscheck)
  So, 30. Mai
                    17.00 Familienandacht (Opitz)
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