Gemeinsam Flüchtlingen helfen - Hilfe für Flüchtlinge - Brot für die Welt
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Hilfe für Flüchtlinge Gemeinsam Flüchtlingen helfen Eine Aufgabe für drei: die Flüchtlingsarbeit. Unter dem Dach des Evan gelischen Werks für Diakonie und Entwicklung setzen sich Brot für die Welt, die Diakonie Katastrophenhilfe und die Diakonie für Flüchtlinge und Migranten ein. Vor gewaltsamen Konflikten fliehen immer mehr M enschen aus ihren Heimatländern. In ihrer gemeinsamen Arbeit setzen Diakonie, Gegenwärtig sind so viele Menschen auf der Brot für die Welt und Diakonie Katastrophen- Flucht wie noch nie. Nach Angaben des hilfe unterschiedliche Schwerpunkte und ergän- UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR waren 2015 zen sich. Dabei können sie weltweit auf über weltweit 65,3 Millionen Menschen auf der Jahre gewachsene Strukturen in Kirche und Flucht, die Hälfte davon Kinder. Das ist die Diakonie in der Flüchtlingsarbeit zurückgreifen. höchste Zahl, die jemals verzeichnet wurde. Eine Arbeitsgruppe im Evangelischen Werk für Ein Jahr davor waren es knapp 60 Millionen. Diakonie und Entwicklung soll das Engagement Knapp 41 Millionen Menschen allein sind für Flüchtlinge angesichts der Herausforderun- Vertriebene im eigenen Land. gen noch stärker vernetzen und koordinieren. Dabei geht es um die Menschen, die ihre Heimat Brot für die Welt setzt sich über Partnerorganisa- aufgrund von unerträglicher Not, Gewalt, Ver- tionen vor Ort für die Bekämpfung von Hunger, folgung oder Diskriminierung verlassen müssen. Armut und Ungerechtigkeit ein. Außerdem enga-
Hilfe für Flüchtlinge Gemeinsam Flüchtlingen helfen giert sich das evangelische Entwicklungswerk für dienste und der Koordination des freiwilligen Migrations- und Flüchtlingspolitik, die an den Engagements. In der politischen Arbeit setzt sich Menschenrechten ausgerichtet ist, fördert Bera- die Diakonie für einen legalen Zugang Schutz- tung in Rechtsfragen und macht Bildungsarbeit. suchender in die EU, für die freie Wahl des Zufluchtslandes und bessere Lebensbedingungen Die Diakonie Katastrophenhilfe hilft Flüchtlin- für Flüchtlinge in Deutschland und der EU ein. gen vor Ort sowie in Transitländern. Gegenwär- tig ist die Diakonie Katastrophenhilfe in 22 Län- Brot für die Welt dern im Einsatz für Menschen auf der Flucht. Migration und Entwicklung ist ein zentrales Sie leistet etwa Nothilfe für Flüchtlinge und Ver- Arbeitsfeld des evangelischen Entwicklungs- triebene im Nordirak, in der Türkei, im Libanon, werks. Migration ist eine wichtige Dimension in Jordanien und in Syrien sowie in Griechen- menschlicher Entwicklung. Dafür sind politische land und Serbien. Vielfach arbeiten die Schwes- Rahmenbedingungen zum Schutz der Menschen terorganisationen Diakonie Katastrophenhilfe nötig. Immer häufiger zwingen aber zunehmende und Brot für die Welt Hand in Hand, zum Bei- Armut, strukturelle Ungleichheit, Gewalt, Folgen spiel in Serbien. Ebenso kooperieren sie mit des Klimawandels, Krieg und Bürgerkrieg Men- Partnern im Rahmen des internationalen kirch- schen dazu, ihr Lebensumfeld zu verlassen. lichen Hilfsnetzwerkes ACT Alliance. Viele Ursachen für Flucht und armutsbedingte Die Diakonie Deutschland leistet Hilfe für Migration sind in scheiternden nationalen Ent- Flüchtlinge in Deutschland. Der Schwerpunkt wicklungsstrategien, zerfallenden Staaten oder liegt derzeit in der unabhängigen Asylverfahrens- fortgesetzten Verletzungen der Menschenrechte und Sozialberatung sowohl in den Erstaufnah- begründet. Ziel von Brot für die Welt ist es nicht, meeinrichtungen als auch in den Kommunen, in Migration zu verhindern. Mobilität soll vielmehr der psychosozialen Betreuung, in der Gemein- als normale Tatsache anerkannt werden. Aber wesen- und Projektarbeit der Migrationsfach- die Entscheidung zu migrieren sollte nicht auf- Rund 2.000 Menschen leben in Diavata, einem offiziellen Flüchtlingslager der griechischen Regierung in Thessaloniki. Es wird vom Militär verwaltet. 2
Flüchtlingsarbeit Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung Marken Ziele Brot für die Welt setzt sich dafür Die Diakonie Katastrophenhilfe Die Diakonie Deutschland setzt ein, dass jeder Mensch sein Recht leistet weltweit dort Hilfe, wo die sich dafür ein, dass Schutzsuchen- auf Freizügigkeit wahrnehmen Not am größten ist. Gegenwärtig de die Möglichkeit auf legale kann, genauso wie seine selbstbe- ist sie in rund 20 Ländern im Einreise aus Transitstaaten in die tlingsarbeit Evangelisches Werk für stimmte Entscheidung DiakonieEinsatz darüber, und Entwicklung für Menschen auf der EU haben, beispielsweise durch Hilfe für Flüchtlinge Gemeinsam Flüchtlingen helfen in seinem Heimatland bleiben zu Flucht. Sie unterstützt Menschen, ein europäisches Resettlement- ken können und nicht vor Menschen- die ihre Notlage nicht aus eigener programm, visumsfreie Einreise Flüchtlingsarbeit Flüchtlingsarbeit Evangelisches Evangelisches Werk Werk fürfür Diakonie Diakonie und und Entwicklung Entwicklung rechtsverletzungen, Krieg und Kraft bewältigen können. Sie hilft aus Kriegsgebieten und humani- Hilfe für Flüchtlinge Gemeinsam Flüchtlingen helfen Hilfe für Flüchtlinge Gemeinsam Flüchtlingen helfen Marken Gewalt oder anderen Gründen unabhängig von Religion, Haut täre Visa. Der Wunsch der Marken iele fliehen 1. Brot für die Welt setzt zu ein, sich dafür müssen. dass jeder Die Diakoniefarbe und Nationalität. Katastrophenhilfe leistet weltweit DieS chutzsuchenden, Diakonie das sich Deutschland setzt zukünftige dafür ein, dass Mensch sein Recht auf Freizügigkeit wahrneh- dort Hilfe, wo die Not am größten ist. Schutzsuchende Aufnahmeland die Möglichkeit zu wählen,auf legale soll Einreise men kann, genauso wie seine selbstbestimmte Gegenwärtig ist sie in über 20 Ländern im Einsatz aus Transitstaaten in die EU haben, beispielsweise Ziele Wir Ziele 1. Brot fürtragen 1. Brotdie fürWelt dazu setzt die Welt setztbei, sichsich dass dafür dafür sich ein,ein, dass dassdie jeder jeder DieDie Diakonie Katastrophenhilfe Diakonie leistet Katastrophenhilfe weltweit leistet weltweit berücksichtigt DieDie Diakonie werden.setzt Deutschland Diakonie Deutschland Außerdem sich setzt dafür sich ein, dafür dass ein, dass Entscheidung darüber, in seinem Mensch Heimatland sein Recht für Menschendort auf Freizügigkeit wahrneh- aufHilfe, der Flucht. Sie am wo die Not unterstützt größten ist. durch ein europäisches Schutzsuchende Resettlementprogramm, die Möglichkeit auf legale Einreise bleiben zu können men Rechtssituation undkann, Mensch sein Recht auf nichtgenauso vor Menschen- und die Lebens Freizügigkeit Menschen, die wahrneh- ihre Notlage dort Hilfe, wo die Not am größten ist. nicht aus 20 eigener Kraft tritt die DiakoniedieDeutschland Schutzsuchende Möglichkeit auf legale Einreise wie seine selbstbestimmte Gegenwärtig men kann, genauso wie seine selbstbestimmte ist sie in über Ländern im Einsatzvisumsfreie Einreise ausin aus Transitstaaten Gegenwärtig ist sie in über 20 Ländern im Einsatz Kriegsgebieten und die EU haben, beispielsweise aus Transitstaaten in die EU haben, beispielsweise rechtsverletzungen, bedingungen Krieg und Entscheidung Gewalt von darüber, oder in Flücht seinem lingen bewältigen Heimatland können. für Sie Menschen hilft aufunabhängig der Flucht. von Sie unterstützt fürdurch die Visa. humanitäre Verbesserung ein Schutzsuchende europäisches dersollten Rechts- das Auf- Resettlementprogramm, Entscheidung darüber, in seinem Heimatland für Menschen auf der Flucht. Sie unterstützt durch ein europäisches Resettlementprogramm, und bleiben anderen Gründen fliehen Migrantinnen zu können bleiben müssen. undund zu können nicht und nicht Migranten vor Menschen- vor Menschen, Religion, Hautfarbe Menschen- und Menschen,die ihreihre Notlage Nationalität. die nicht Notlage ausaus nicht eigener Kraft eigener stellung nahmeland Kraft freiund visumsfreie wählen visumsfreie Gesundheitsversor- Einreise ausaus können, Einreise Kriegsgebieten Kriegsgebieten und solange es keine und 2. Wir tragen dazu bei,rechtsverletzungen, dass Krieg sich die Rechtssituati- undund Gewalt oderoder bewältigen können. Sie Sie hilft unabhängig vonvon einheitlichen humanitäre Visa. europäischen Schutzsuchende sollten das Auf- Aufnahmebedingungen in Transit- und Zielländern rechtsverletzungen, Krieg Gewalt bewältigen können. hilft unabhängig gunghumanitäre von Asylsuchenden Visa. Schutzsuchendein sollten das Auf- anderen Gründen anderen on und die Lebensbedingungen vonfliehen GründenFlücht- zu müssen. fliehen zu müssen. Religion, Hautfarbe Religion, Hautfarbeundund Nationalität. Nationalität. nahmeland nahmeland gibt. Außerdem freifrei tritt wählen die wählen können, Diakonie solange können, solange Deutschland es es keine keine für verbessern, 2. Wir2. tragen Wirund dazudazu tragen u.bei, bei, a. dass dass auch sich diedurch die Rechtssituati- Deutschland einheitlichen ein. europäischenTrotz hoher Aufnahmebedingungen lingen und Migrantinnen Migranten in sich die Rechtssituati- einheitlichen die Verbesserung europäischen der Rechtsstellung Aufnahmebedingungen und Gesund- onStärkung und on und die der Arbeit von die Lebensbedingungen Lebensbedingungen Transit- und Zielländern verbessern, u.a. auch Kirche von von Flücht- Flücht- Zugangszahlen gibt. Außerdem gibt. Außerdem müssen tritt diedie tritt nach Diakonie Diakonie heitsversorgung von Asylsuchenden in Deutsch- ihrer fürfür Deutschland Deutschland lingen und und Migrantinnen undund Migranten in diedie Verbesserung derder Rechtsstellung und Gesund- und durch die StärkungTransit- der Diakonie lingen Arbeit von in diesen Migrantinnen Kirche und Hand- in Migranten landAnsicht ein. Trotz gute hoher Aufnahmestandards Verbesserung Rechtsstellung Zugangszahlen müssen und Gesund- nach und und Transit- Zielländern verbessern, Zielländern u.a.u.a. verbessern, auch auch heitsversorgung heitsversorgung von Asylsuchenden von Asylsuchenden in in Deutsch- Deutsch- lungs Diakonie in diesendurch diefeldern Handlungsfeldern durch Stärkung (Kirchen der die Stärkung (Kirchen Arbeit von der Arbeit helfen Kirche von undund Kirche inAnsicht ihrer Kommunen land gute ein. land Trotz ein. Trotz und hoher hoher Ländern Aufnahmestandards Zugangszahlen sicher- Zugangszahlen in Kommu- müssen müssen nach nach helfen Kirchen). Diakonie Kirchen). in diesen Diakonie Handlungsfeldern in diesen Handlungsfeldern (Kirchen (Kirchen nengestellt und Ländern ihrer ihrersein. Ansicht sichergestellt gute Ansicht sein. Aufnahmestandards gute Aufnahmestandards in in Kommu- Kommu- helfen Kirchen). helfen Kirchen). nen und nen Ländern und sichergestellt Ländern sein. sichergestellt sein. nder Länder Länder Länder eits- Tätigkeits- Tätigkeits- - Bekämpfung - Bekämpfung von Hunger, Armutvon - Bekämpfung undHunger, von Armut Hunger, und und Armut Ungerechtigkeit Ungerechtigkeit Ungerechtigkeit - gemeinsam - gemeinsam mit mit mit - gemeinsam Partnerorganisationen Partnerorganisationen humanitäre humanitäre Partnerorganisationen humanitäre - Hilfe - Hilfe für fürfür - Hilfe Flüchtlinge Flüchtlinge in Deutschland: Flüchtlinge in Deutschland: Asylverfahrens- in Deutschland: Asylverfahrens- Asylverfahrens- felder felder gemeinsam gemeinsam gemeinsam mit Partnerorganisationen mit Partnerorganisationen mit Partnerorganisationen weltweit weltweit weltweit Hilfe Hilfe für Binnenvertriebene für Binnenvertriebene Hilfe für Binnenvertriebene undund und Flüchtlinge: Flüchtlinge: Flüchtlinge: Versor- Versor- Versor- beratung, beratung, beratung, Sozialberatung Sozialberatung Sozialberatung undund psychosoziale psychosoziale und psychosoziale Betreu- Betreu- Betreu- lder Tätigkeits •- B ekämpfung von Hunger, Armut • gemeinsam mit Partnerorganisa- •H ilfe für Flüchtlinge in Deutsch- Einsatz für Rechtsstaatlichkeit und für einen - Einsatz für Rechtsstaatlichkeit und für einen gung mit Wasser, Nahrung, Hygieneartikeln und gung mit Wasser, Nahrung, Hygieneartikeln und ung,ung, Gemeinschaftsunterbringung Gemeinschaftsunterbringung und Vermittlung - Einsatz für Rechtsstaatlichkeit und für einen gung mit Wasser, Nahrung, Hygieneartikeln und ung, Gemeinschaftsunterbringung undund Vermittlung Vermittlung felder und menschenrechtsbasierten Ungerechtigkeit menschenrechtsbasierten menschenrechtsbasierten Ansatz gemeinsam Ansatz Ansatz in der Entwicklungs- in der tionen in Entwicklungs- Medikamenten humanitäre der Entwicklungs- sowie psychosoziale Hilfe für Medikamenten Medikamenten Unterstützung sowie sowie psychosoziale psychosoziale Bin- in dezentralen Unterstützung Unterstützung land: Asylverfahrensberatung, in dezentralen in dezentralen Wohnraum Wohnraum undund in Deutschkurse, in Deutschkurse, Wohnraum und in Deutschkurse, zusammenarbeit zusammenarbeit undund Schaffung Schaffung vonvon Arbeit Arbeit Willkommensbündnisse Willkommensbündnisse undund Kirchenasyle Kirchenasyle - mit Partnerorganisationen zusammenarbeit und Schaffungnenvertriebene von Arbeit und Flüchtlinge: Sozialberatung Willkommensbündnisse und und psychosoziale Kirchenasyle weltweite - weltweite Rechtsberatung Rechtsberatung von Menschenrechtsver- von Menschenrechtsver- - Perspektiven - Perspektiven für stabile für stabile Lebensverhältnisse Lebensverhältnisse sowohl sowohl - Migrationsfachberatung - Migrationsfachberatung fürfür Flüchtlinge Flüchtlinge mitmit festen festen - weltweite Rechtsberatung von Menschenrechtsver- - Perspektiven für stabile Lebensverhältnisse sowohl Bevölkerung- Migrationsfachberatung für Flüchtlinge mit festen weltweit teidigenden teidigenden mit Partnerorganisationen mit Partnerorganisationen vor vor Ort Ort Versorgung für Flüchtlinge als mit für Flüchtlinge auch Wasser, als auch für für die die lokale Nahrung, lokale Bevölkerung Betreuung, Gemeinschaftsunter- Aufenthaltsstatus Aufenthaltsstatus zu zu Wohnsituation, Wohnsituation, Familienzusam- Familienzusam- teidigenden mit Partnerorganisationen - nationale - nationale und und vor OrtLobby- internationale internationale Lobby- und und für Flüchtlinge als auch für die lokale Bevölkerung Advocacy- Advocacy- Aufenthaltsstatus zuZugang menführung, menführung, Wohnsituation, Zugangzu zu Familienzusam- Arbeitsmarkt Arbeitsmarkt undund Teilhabe Teilhabe • E - nationale und internationale arbeit insatz für Lobby- arbeit für undRechtsstaatlichkeit menschenwürdigeAdvocacy- für menschenwürdige Migrations- Migrations- und und Flücht- Flücht- Hygieneartikeln und Medikamen- menführung, bringung und Zugang - Lobbyarbeit - Lobbyarbeit zuVermittlung fürfür Arbeitsmarkt legale legale Fluchtwege, Fluchtwege, und Teilhabe bessere bessere Lebensbe- Lebensbe- arbeit für menschenwürdige und für einen lingspolitik Migrations- lingspolitik und menschenrechts Flücht- ten sowie psychosoziale Unter- in dingungen dezentralen - Lobbyarbeit dingungen und für legale und Wohnraum Schutzfürfür Fluchtwege, Schutz bessereund Flüchtlinge Flüchtlinge in Deutschland Lebensbe- in Deutschland lingspolitik - entwicklungspolitische - entwicklungspolitische Bildungsarbeit Bildungsarbeit in Deutschland in Deutschland und dingungen und mitmit und Partnerorganisationen Partnerorganisationen Schutz für Flüchtlinge aufauf europäischer europäischer in Deutschland basierten Ansatz in der Entwick- stützung und Schaffung von in Deutschkurse, Ebene Willkommens- - entwicklungspolitische Bildungsarbeit in Deutschland und mitEbene Partnerorganisationen auf europäischer 3 lungszusammenarbeit Arbeit bündnisse und Kirchenasyle 3 Ebene • weltweite Rechtsberatung von • Perspektiven für stabile Lebens- •M igrationsfachberatung für Menschenrechtsverteidigenden verhältnisse sowohl für Flücht Flüchtlinge mit festen Aufent- mit Partnerorganisationen linge als auch für die lokale haltsstatus zu Wohnsituation, vor Ort Bevölkerung Familienzusammenführung, • nationale und internationale Zugang zu Arbeitsmarkt und Lobby- und Advocacyarbeit Teilhabe für menschenwürdige Migra- •L obbyarbeit für legale Flucht tions- und Flüchtlingspolitik wege, bessere Lebensbedingun- • entwicklungspolitische Bildungs- gen und Schutz für Flüchtlinge arbeit in Deutschland in Deutschland und mit Netz werkorganisationen auf europäi- scher Ebene
Hilfe für Flüchtlinge Gemeinsam Flüchtlingen helfen Weil der Klimawandel den Meeresspiegel steigen lässt und Stürme und Überflutungen zunehmen, verlassen diese Menschen in Bangladesch ihr Heimatland und suchen Zuflucht in der Hauptstadt Dhaka. grund fehlender Lebensalternativen gefällt wer- Die Chancen, legal in die EU einzureisen, sind den müssen. für Migranten und Flüchtlinge kaum mehr exis- tent. Die Einschränkung legaler Migrationswege Deshalb setzt sich Brot für die Welt mit seinen drängt Migrationswillige in die Illegalität und Partnerorganisationen für zwei Ziele ein: Einer- macht sie noch leichter zu Opfern von Menschen seits dafür, Menschen ein selbstbestimmtes rechtsverletzungen. Insbesondere Frauen und Bleiben in ihren Herkunftsregionen zu ermögli- Kinder sind von gewaltsamen Übergriffen und chen. Friedenspädagogische Projekte wie im Ausbeutung betroffen. Ostkongo sind dazu ein wichtiger Beitrag. Ande- rerseits trägt Brot für die Welt dazu bei, den Die Auseinandersetzung mit der Migrations- und Schutz sowie die rechtliche und praktische Situ- Flüchtlingspolitik der Bundesregierung, aber ation von Migrantinnen und Migranten in den auch der EU ist deshalb ein wesentlicher Teil der Transit- und Zielländern zu verbessern. Arbeit, auch in enger Zusammenarbeit mit der Diakonie Deutschland. Brot für die Welt hält es für wichtig, die Vielzahl der kirchlichen und dia- Die Allgemeine Menschenrechtserklärung konischen Akteure im Migrations- und Entwick- der Vereinten Nationen spricht jedem Men- lungsbereich miteinander zu vernetzen und schen das Recht auf Freizügigkeit zu. Artikel mit der Diakonie Deutschland und der Diakonie 13 hält fest: „Jeder Mensch hat das Recht, Katastrophenhilfe gemeinsame Standpunkte jedes Land, einschließlich seines eigenen, zur Flüchtlings- und Asylpolitik, Lobby- und zu verlassen sowie in sein Land zurückzu- Advocacyarbeit, Rechtsfragen sowie Flüchtlings- kehren.“ Auch Entwicklung wird weltweit arbeit zu entwickeln. als legitimes Ziel angesehen, während die Nutzung von Entwicklungschancen durch Brot für die Welt unterstützt über sein zwischen- Migration häufig kriminalisiert wird. kirchliches Hilfsprogramm Kirchen helfen Kirchen die kirchliche Arbeit zur Integration von 4
Hilfe für Flüchtlinge Gemeinsam Flüchtlingen helfen Flüchtlingen in Europa, zum Beispiel in Italien. Diakonie Katastrophenhilfe Das Flüchtlingsstipendienprogramm des Evan- Die Diakonie Katastrophenhilfe versorgt welt- gelischen Kirchenbunds Italien ist einzigartig. weit Menschen auf der Flucht mit lebenswichti- Denn Flüchtlinge und Migrantinnen und gen Hilfsgütern und steht ihnen beim Aufbau Migranten erhalten von staatlicher Seite in Ita- einer neuen Existenz bei. Dazu zählen auch von lien keine Unterstützung. Neben Spracherwerb der Öffentlichkeit „vergessene Konflikte“, auf- und Beratungsangeboten haben Flüchtlinge im grund derer wie in Kolumbien oder Pakistan Rahmens des Programms die Möglichkeit, sich Millionen Menschen im Land vertrieben sind über berufliche Fortbildungsprogramme und im oder im Ausland Schutz suchen müssen. Der Rahmen von Universitätsstipendien besser für größte humanitäre Einsatz findet aktuell in den italienischen Arbeitsmarkt zu qualifizieren. Syrien und seinen Nachbarländern Jordanien, So werden sie ökonomisch gestärkt, in die italie- Türkei, Libanon und Irak statt. nische Gesellschaft integriert und ihr soziales Ansehen steigt. Die Unterstützung des Flücht- Der Ausbruch des Krieges in Syrien und der lingsdienstes des Dachverbandes evangelischer gewaltsame Vormarsch der terroristischen Miliz Kirchen in Italien durch Kirchen helfen Kirchen Islamischer Staat in den Irak haben die Situa- ist ein wichtiges Zeichen der Solidarität der tion der Bevölkerung in der Region immer wei- deutschen Kirchen mit Minderheitenkirchen, die ter verschlechtert. Etwa 15 Millionen Menschen sich für Flüchtlinge einsetzen – insbesondere, mussten in den letzten fünf Jahren die Flucht da es kein italienisches Problem, sondern eine ergreifen und leben unter enorm schwierigen gesamteuropäische Herausforderung ist, was an und teilweise bedrohlichen Verhältnissen. den EU-Außengrenzen geschieht. Im Frühjahr 2012, wenige Monate nach Beginn www.brot-fuer-die-welt.de des Krieges in Syrien, startete die Diakonie In Jordanien versorgt die Diakonie Katastrophenhilfe Flüchtlinge aus Syrien mit lebensnotwendigen Gütern. 5
Hilfe für Flüchtlinge Gemeinsam Flüchtlingen helfen Katastrophenhilfe ihr Hilfsprogramm für die auf die Nachbarländer über. Ein Ende der dra- Menschen, die aufgrund der schweren Kämpfe matischen Situation ist vorerst nicht absehbar. in Syrien vertrieben wurden oder in den Nach- barstaaten Jordanien, Libanon, Türkei und Irak Die Diakonie Katastrophenhilfe setzt aus diesem Schutz suchen. Laut UN-Flüchtlingskommissa- Grund mit ihren lokalen Partnern Projekte um, riat (UNHCR) leben etwa 85 Prozent der Flücht- die der betroffenen Bevölkerung eine würdevolle linge in den Staaten um Syrien außerhalb der Unterstützung in der akuten Notlage verschaf- offiziellen Camps. Viele Familien haben ihre fen und sowohl für Flüchtlinge als auch für die Reserven aufgebraucht. Viele Flüchtlinge lokale Bevölkerung Perspektiven für stabile wurden Zeugen von Gewalt und sind stark trau- Lebensverhältnisse schaffen und neue Entwick- matisiert. Sie kommen in Zelten, nicht fertig lungschancen eröffnen. Das Hilfsprogramm gebauten Häusern, Garagen oder auch in Miet- erreichte bisher mehr als 600.000 Menschen – vor wohnungen unter. Diese Menschen mit lebens- allem Flüchtlingsfamilien, die außerhalb der notwendigen Hilfsmitteln zu erreichen, ist offiziellen Camps wohnen und Gemeinden, die eine besondere Herausforderung für die lokalen die Vertriebenen aufnehmen. Helferinnen und Helfer. Für die Umsetzung der Projekte erhielt die Dia- Nicht nur die geflohene Bevölkerung leidet. Über konie Katastrophenhilfe Zuwendungen des die Jahre hat auch die Bevölkerung der aufneh- Auswärtigen Amtes in Höhe von 25 Millionen menden Gastländer die Auswirkungen der dau- Euro. Das Hilfswerk stellte fünf Millionen erhaften Krise zu spüren bekommen. Die staat eigene Mittel zur Verfügung. lichen Dienstleistungen sind überfordert, der Arbeitsmarkt und Wohnungsmarkt stark Fliehen die Menschen nach Europa, müssen sie umkämpft. Zunehmend greift der Konflikt auch dies unter lebensbedrohlichen Umständen auf Zehntausende Menschen flohen in den letzten Jahren vor Dürre und Krieg nach Dadaab, das größte Flüchtlingslager der Welt in Kenia. 6
Hilfe für Flüchtlinge Gemeinsam Flüchtlingen helfen Verfahrensberatung für Asylsuchende des Ev. Dekanats in der hessischen Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge dem Land- und Seeweg tun, meist in Richtung desweit. Daneben gibt es weitere Angebote wie Griechenland, Serbien und in nördliche EU-Staa- das Clearingverfahren für unbegleitete minder- ten. Die Flüchtlinge benötigen auf diesem Weg jährige Flüchtlinge und Einrichtungen zur Unter- vor allem Wasser, sanitäre und medizinische Ver- bringung von Asylsuchenden und Wohnungs- sorgung. Die Diakonie Katastrophenhilfe und vermittlungsstellen sowie die Gemeinwesen- und ihre Partner versorgen sie mit dem Nötigsten. Projektarbeit der Migrationsfachdienste. Zusätz- lich koordiniert die Diakonie mit rund 5.000 www.diakonie-katastrophenhilfe.de hauptamtlichen Mitarbeitenden die Vielzahl der geschätzt 120.000 freiwillig Engagierten. Diakonie Deutschland Außerdem ist die Diakonie gemeinsam mit dem Die Diakonie Deutschland verfügt mit ihren UNHCR, der Caritas und dem DRK Trägerin Organisationen und Einrichtungen über einen der Rechtsberaterkonferenz, einem Zusammen- jahrelang gewachsenen Erfahrungsschatz in schluss von 62 Rechtsanwältinnen und -anwäl- der Flüchtlingsarbeit. ten. Sie beraten wohlfahrtsverbandliche und kirchliche Mitarbeitende in Asylangelegenhei- Die Flüchtlingshilfe der Diakonie besteht in ers- ten. Darüber hinaus trägt die Diakonie mehr als ter Linie aus Beratungsangeboten: Die Diakonie 400 Migrationsfachdienste für Menschen mit hat bundesweit mehr als 180 Angebote für Asyl- gesichertem Aufenthaltsstatus. Anerkannte suchende und Menschen, die nur geduldet sind. Flüchtlinge suchen Rat in der Migrationsbera- Dabei handelt es sich insbesondere um unabhän- tung für Erwachsene und in Jugendmigrations- gige Asylverfahrens- und Sozialberatung, psycho- diensten. Zur Qualitätssicherung der Arbeit soziale Beratung und Psychotherapie sowie die wurde 2014 das „Bundesrahmenhandbuch Dia- Flüchtlingssozialarbeit in Kommunen. Die Dia- konie-Siegel Migrationsfachdienste“ herausge- konie trägt mehr als die Hälfte der Psychosozia- geben. In den vergangenen Monaten wurden len Zentren für Flüchtlinge aller Verbände bun- weitere kirchliche Mittel in Millionenhöhe 7
Hilfe für Flüchtlinge Gemeinsam Flüchtlingen helfen Mit viel Engagement üben Freiwillige wie hier in bei der Ökumenischen Flüchtlingshilfe in Bad Soden mit Flüchtlingen Deutsch. bereitgestellt, mit denen zusätzliche Stellen in Asylrechtsverschärfungen besonders bei den der Flüchtlingsarbeit geschaffen werden konnten. Sozialleistungen als Instrument der Migrations- politik aus. In ihrer politischen Arbeit setzt sich die Diakonie für einen legalen Zugang Schutzsuchender in Die politische Lobbyarbeit findet sowohl auf die EU, die Berücksichtigung des Wunschs der bundes- als auch europäischer Ebene statt. Die Flüchtlinge bei der Wahl des Zufluchtsortes Diakonie ist Mitglied bei der Kirchlichen Kom- sowie die Verbesserung der Lebensbedingungen mission für Migranten CCME und dem Euro von Flüchtlingen ein, insbesondere in Bezug päischen Flüchtlingsrat ECRE. Beispiele aus auf die gesellschaftliche Teilhabe, die Wohnsi- der Flüchtlingsarbeit der Diakonie Deutschland tuation, die gesundheitliche Versorgung und sind zu finden unter den Bildungs- und Arbeitsmarktzugang. Sie for- dert eine qualifizierte Beratung und Begleitung. www.diakonie.de/best-practice-wie-die- Die Diakonie Deutschland spricht sich gegen diakonie-fluechtlingen-hilft-16432.html Spendenkonten Diakonie Deutschland Diakonie Katastrophenhilfe Brot für die Welt Sie unterstützt Flüchtlinge Sie unterstützt Flüchtlingsprojekte Das Werk unterstützt Friedens- und in Deutschland im Ausland Entwicklungsprojekte weltweit Stichwort: Fluechtlingshilfe Stichwort: Fluechtlingshilfe weltweit Stichwort: Hilfe weltweit Evangelische Bank Evangelische Bank Bank für Kirche und Diakonie Konto 6 000 401 | BLZ 520 604 10 Konto 502 502 | BLZ 520 604 10 Konto: 500 500 500 | BLZ 100 610 06 IBAN: DE66 5206 0410 0006 0004 01 IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02 IBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00 BIC: GENODEF1EK1 BIC: GENODEF1EK1 BIC: GENODED1KDB Herausgeber Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V., Brot für die Welt, Diakonie Deutschland, Diakonie Katastrophenhilfe, Caroline-Michaelis-Straße 1, 10115 Berlin, Telefon +49 30 65211 0 Fotos Jörg Böthling (S. 4), Paul Jeffrey (S. 6), Thomas Lohnes (S. 2), Christoph Püschner (S. 1, 5), Bernd Roselieb (S. 7), Andreas Unger (S. 8) Redaktion Anne Dreyer, Rainer Lang, Maike Lukow, Sebastian Ludwig, Katharina Stamm, Sophia Wirsching V.i.S.d.P. Thomas Sandner, Andreas Wagner Berlin, Juli 2016
Hilfe für Flüchtlinge Europa in der Aufnahmekrise: Nicht Grenzen, sondern Menschen schützen Zwischenstopp: Diese Flüchtlinge sind gerade in Chios, Griechenland, angekommen und schlafen am Strand. Immer mehr Menschen fliehen vor unterschiedli- dar, die jedoch nicht dazu führen darf, dass die chen Gefahren aus ihrer Heimat, gegenwärtig Genfer Flüchtlingskonvention und das Recht auf besonders vor den Schrecken kriegerischer Gewalt Asyl, das jedem Menschen zusteht, untergraben in Syrien und Irak. Schutz und Versorgung der werden. So formulierte das Bundesverfassungs Flüchtlinge sind in den Kriegsgebieten teilweise gericht: „Die Menschenwürde ist migrationspoli- gar nicht möglich, politische Lösungen sind kaum tisch nicht zu relativieren.“ in Sicht. Die Aufnahmeländer in der Nachbar- schaft haben nicht mehr die Ressourcen, die Langfristig muss die europäische Flüchtlingspoli- Flüchtlinge in der Nähe zu halten. Die UN-Hilfs- tik so gestaltet werden, dass ein System entsteht, werke erhalten keine ausreichende Finanzierung, in dem die Mitgliedstaaten der EU je nach Leis- um die Flüchtlinge in den Nachbarländern ange- tungsfähigkeit Verantwortung übernehmen. Ziel messen zu versorgen. muss sein, dass alle EU-Mitgliedstaaten die euro- päischen Asylrechtsstandards anwenden, zu Europa, das zwar durchaus auch Flüchtlinge auf- denen sie sich verpflichtet haben. EU-Länder, die genommen, vor allem aber auf Abwehr gesetzt derzeit noch nicht in der Lage sind, die Asylrechts- und die Lage der Flüchtlinge in der Region zu standards umzusetzen, brauchen Unterstützung. lange ignoriert hat, trifft diese Entwicklung unvor- bereitet – Resultat ist eine Aufnahmekrise. Die Folgende Maßnahmen sollte die europäische Staat Organisation von Flüchtlingsschutz auf europäi- engemeinschaft ergreifen, um in der gegenwärtigen scher Ebene stellt eine große Herausforderung Aufnahmekrise eine menschenrechtlich adäquate
Hilfe für Flüchtlinge Nicht Grenzen, sondern Menschen schützen Lösung und souveränes politisches Handeln zu lichkeiten müssen genutzt werden, um Menschen- ermöglichen: leben zu retten. Die Grenzschutzbehörde Frontex und das hunderte Millionen Euro schwere 1. L egale Einreisemöglichkeiten und Überwachungssystem Eurosur haben das Mandat, Resettlement stärken Grenzen zu sichern, nicht aber Menschen zu ret- Europas Grenzschutzpolitik nimmt fortgesetzt in ten. Militärische Missionen gegen Schlepperban- Kauf, dass jährlich tausende Menschen an den den auf See oder an Land gefährden Flüchtlinge EU-Außengrenzen sterben. Seit dem Jahr 2000 zusätzlich und treiben die Preise der Fluchtwege sind mehr als 33.000 Menschen auf dem Weg über noch weiter in die Höhe. Solange es an legalen das Mittelmeer nach Europa umgekommen, von Fluchtmöglichkeiten fehlt, braucht es eine umfas- Januar bis Anfang Juni 2016 allein mindestens sende zivile Seenotrettung. 2.809 Menschen. Damit ist die europäische Außengrenze die tödlichste Grenze der Welt. Das 3. Statt „Hotspots“: Registrierungs- ist ethisch und politisch nicht zu akzeptieren. und Beratungsmöglichkeiten Flüchtlingsaufnahmelager an der europäischen Nur die Einrichtung legaler Fluchtwege, zum Außengrenze, sogenannte Hotspots, von denen es Beispiel durch humanitäre Visa zur Asylbeantra- derzeit fünf in Italien und sechs Griechenland gung, Resettlement- oder humanitäre Aufnahme- gibt, sollten eigentlich dazu dienen, die Ankom- programme können dieses Sterben beenden. Her- menden zeitnah zu identifizieren, zu registrieren, metische Abriegelungen der See-, Luft- und ihre Fingerabdrücke abzunehmen und gegebenen- Landgrenzen sind nicht möglich. Die restriktive falls an der Weiterreise zu hindern. Das Hotspot- EU-Visapolitik treibt deshalb schutzsuchende Konzept sollte dazu beitragen, die temporären Menschen alternativlos in die Hände von Schleu- Umverteilungsmechanismen umzusetzen, die die sern. Jeder Zaun und jede sonstige Migrationskon EU-Kommission vorgeschlagen hatte: 160.000 trolle in und um Europa treibt lediglich die Preise Menschen, die Anspruch auf internationalen der Fluchthelfer in die Höhe. Solange die Regie- Schutz hätten, könnten, so die Pläne der EU-Kom- rungen der Europäischen Union keine legalen mission, von den betroffenen Mitgliedsstaaten an Fluchtmöglichkeiten schaffen, werden die Bilder andere EU-Mitgliedsstaaten umverteilt werden, wo und Berichte über das Massengrab Mittelmeer ihr Asylantrag bearbeitet wird. Umgesetzt wurde nicht enden. Mindestens für die Fliehenden aus dieses Vorhaben bislang nicht. Tatsächlich wirken akuten Kriegsgebieten wie Syrien und Irak müssen Hotspots wie Haftlager, in denen Geflüchtete Möglichkeiten für eine sofortige, visumfreie unter katastrophalen Bedingungen unbestimmte EU-Einreise, verbunden mit der Möglichkeit, Zeit ausharren müssen. In Griechenland sind die Asyl zu beantragen, geschaffen werden. Hotspots unhygienisch, stark überfüllt und bieten Frauen, Kindern und anderen besonders verletzli- Neuansiedlungs-(Resettlement-)Programme könn- chen Gruppen keinen ausreichenden Schutz. ten weit über das bestehende Maß hinaus ausge- baut und zu einem verpflichtenden Bestandteil des Für die Unterbringung von Schutzsuchenden Gemeinsamen Europäischen Asylsystems werden. müssen die humanitären Standards eingehalten An der geringen Aufnahmebereitschaft vieler und ein Mindestmaß an Schutz und Transparenz EU-Mitgliedstaaten zu arbeiten, ist angesichts der für die Betroffenen gewährleistet werden. Die not- humanitären Notlage der Flüchtlinge eine vor- wendigen personellen Kapazitäten, um die asyl- dringliche Aufgabe der EU. rechtlichen und humanitären Standards effektiv zu garantieren, müssen zeitnah massiv aufge- 2. Statt Smart Borders die zivile stockt werden. Flüchtlinge müssen realistische Seenotrettung stärken Informationen über die Zielländer und eine vor- Die Europäische Union braucht dringend ein läufige Aufenthaltsgenehmigung für die EU für funktionierendes Seenotrettungssystem. Alle Mög- die legale Weiterreise erhalten. 2
Hilfe für Flüchtlinge Nicht Grenzen, sondern Menschen schützen Die EU muss dringend das vereinbarte Relocation- spiel in den Staaten Nordafrikas, fehlt es an rechts- programm umsetzen und weitere Angebote vorhal- staatlichen Mindeststandards. Vor Misshandlun- ten, die die Aufnahmekapazitäten der Mitglieds- gen und Willkür durch die dortigen Polizei- und staaten berücksichtigen. Es braucht dringend Sicherheitsbehörden sind Schutzsuchende bereits Regelungen über zügige und praktikable Verfahren jetzt nicht sicher. Die EU kann ihre menschen- für humanitäre Härtefälle und Familienzusam- rechtlichen Verpflichtungen nicht gegen umstrit- menführungen nach der Dublin III-Verordnung. tene Finanzhilfen und Einreiseerleichterungen Verfahren, die sich über Jahre hinziehen, sind an Staaten ohne Rechtsstaatlichkeit und ohne aus nicht hinnehmbar. Pragmatische Kontingent reichende Ressourcen zum vertragskonformen lösungen, beispielsweise aus Griechenland, unter Umgang mit Flüchtlingen delegieren. Für den Priorisierung von Familienbindungen und beson- ausgelagerten Grenzschutz als Druckmittel oder derer Schutzbedürftigkeit sind sinnvoll. als Belohnung eingesetzte Entwicklungshilfe ver- fehlt deren Aufgabe und verzerrt ihre Prioritäten. 4. Auslagerung von Schutzver antwortung beenden 5. Erstaufnahmestaaten unterstützen Durch Migrationsabkommen wie dem im März 2016 Die Nachbarstaaten Syriens Türkei, Libanon und in Kraft getretenen Deal zwischen der Europäischen Jordanien nehmen seit Jahren Millionen Flücht- Union und der Türkei versucht die EU, sich ihrer linge auf – noch mehr können sie nicht aufneh- Verantwortung für den Schutz von Flüchtlingen zu men. Und die dort schon angesiedelten Flücht- entziehen. Sie schottet sich ab und überlässt es linge, die vermutlich noch Jahre bleiben werden, gegen das Versprechen großzügiger Finanzhilfen benötigen neben der weiterhin erforderlichen Drittstaaten, Schutzsuchende aufzunehmen – ob Unterstützung zum Lebensunterhalt auch länger- der rechtliche und faktische Schutz für die Men- fristige Unterstützung bei der Integration in das schen dort gewährleistet und ihre Interessen gewahrt wirtschaftliche Leben und die sozialen Dienste. werden, spielt eine nachrangige Rolle und wird Diese Unterstützung muss auch die Menschen der nicht nachverfolgt. Das individuelle Recht auf Asyl Aufnahmegesellschaften miteinbeziehen. Die und der Grundkonsens für Flüchtlingsschutz in internationale Gebergemeinschaft unterstützt die der EU insgesamt wird ausgehöhlt, wenn Staaten Erstaufnahmeländer aber nicht ausreichend dabei. pauschal als sichere Drittstaaten deklariert werden und wenn zudem Schutzsuchenden qua Herkunfts 6. Durchreisestaaten unterstützen land die Schutzberechtigung abgesprochen wird. Die meisten Flüchtlinge können und wollen nicht Das Abkommen zwischen der EU und der Türkei in den südeuropäischen, nord- und ostafrikani- beispielsweise bezieht sich nur auf die Aufnahme schen Staaten oder den Balkanländern Aufnahme syrischer Flüchtlinge. Menschen aus Afghanistan, finden. Sie müssen sie aber passieren und benöti- Irak oder Iran erhalten keine Chance, von der gen dabei den ihnen nach internationalen Stan- Türkei aus in die EU umgesiedelt zu werden. dards und Völkerrecht zustehenden Schutz und Daher bestehen große Zweifel an der Vereinbarkeit Unterstützung. Dazu sind einige Länder nicht des Abkommens mit der internationalen Schutz- bereit, andere wirtschaftlich nicht in der Lage. Sie verantwortung beziehungsweise dem Völkerrecht. müssen solidarisch besonders von den EU-Ländern finanziell unterstützt werden, die selbst nicht von Das Abkommen dient als Blaupause: Pakte mit dieser Herausforderung betroffen sind. Diese Hilfe weiteren Staaten wie dem Failed State Libyen, soll (nur) den Ländern zuteil werden, die die Niger, Eritrea, Mali oder sogar Sudan werden von humanitären Standards wahren und Würde und der EU geplant. Rechte der Flüchtlinge achten. Die zunehmende Verlagerung von Grenzschutz und Flüchtlingsabwehr in EU-Anrainerstaaten hat fatale Folgen: In den Transitländern, zum Bei- 3
Hilfe für Flüchtlinge Nicht Grenzen, sondern Menschen schützen 7. Auch die Interessen der Flüchtlinge gramm ist zudem noch nicht umgesetzt: Deutsch- bei der Wahl des EU-Ziellandes land ist nach dem EU-Ratsbeschluss von Septem- beachten ber 2015 verpflichtet, insgesamt 27.479 Asylsu- Das gegenwärtige Dublin-System ist gescheitert chende aus Griechenland und Italien aufzuneh- und de facto außer Kraft gesetzt. Es sieht vor, dass men. Aktuelle Zahlen zeigen, dass dieser das Erstaufnahmeland in der EU für die Durch- Verpflichtung nicht nachgekommen wird: Von führung des Asylverfahrens zuständig ist. Anders geforderten 17.207 Plätzen wurden bisher nur in formuliert: Der EU-Staat, der die illegale Einreise 37 Fällen die Ausreise aus Griechenland nach von Asylsuchenden über die Außengrenze nicht Deutschland ermöglicht, und nur für 20 Menschen verhindert hat, muss die Flüchtlinge registrieren aus Italien – von geforderten 10.327 Plätzen (Stand und ist für sie verantwortlich. Dies wird jedoch de Mai 2016). Es darf bezweifelt werden, dass dies in facto weder von den EU-Staaten an der Außen- anderen Ländern besser aussieht. grenze, insbesondere Griechenland und Italien, noch von den Flüchtlingen akzeptiert. Jedes Ver- 8. Flucht- und Konfliktursachen teilungskonzept, das die Interessen der Flücht- e ntgegenwirken linge, in einem bestimmten EU-Land Asyl zu Viele Flucht- und Konfliktursachen sind unter beantragen, gänzlich außer Acht lässt, läuft in anderem auch die Folge politischer Entscheidun- einem Raum freier Binnengrenzen Gefahr zu gen in Deutschland und der Europäischen Union. scheitern. Zur Wahl des Asyllands ist jeder Unsere unfaire und rücksichtlose Rohstoff-, Schutzsuchende zu beraten und zu befragen, Rüstungs-, Klima- und Handelspolitik geht nicht damit zum Beispiel familiäre Bindungen, kultu- selten auf die Kosten von Menschen und Umwelt relle Nähe und Sprachkenntnisse im Rahmen der anderswo. „Fluchtursachen bekämpfen“ bedeutet Möglichkeiten berücksichtigt werden können. daher auch die notwendige Neuausrichtung Das Relocationprogramm der EU, 160.000 deutscher und europäischer Außenwirtschaftspo- Flüchtlinge nach ihrer Ankunft auf Mitgliedstaa- litik und Außenpolitik und zum Beispiel einen ten nach einer gerechten Quote zu verteilen, ist Vorrang der Friedenspolitik und der Möglichkei- ein sehr guter erster Schritt zur gerechten Vertei- ten ziviler Konfliktbearbeitung sowie eine wesent- lung der Verantwortung innerhalb der EU, könnte lich aktivere Menschenrechtspolitik. Nur so wer- aber irreguläre Binnenwanderung zur Folge den langfristig Unrecht und Gewalt auch als haben, wenn die Interessen der Asylsuchenden Fluchtursache abnehmen. gar nicht mit berücksichtigt werden. Das Pro- Spendenkonten Diakonie Deutschland Diakonie Katastrophenhilfe Brot für die Welt Sie unterstützt Flüchtlinge Sie unterstützt Flüchtlingsprojekte Das Werk unterstützt Friedens- und in Deutschland im Ausland Entwicklungsprojekte weltweit Stichwort: Fluechtlingshilfe Stichwort: Fluechtlingshilfe weltweit Stichwort: Hilfe weltweit Evangelische Bank Evangelische Bank Bank für Kirche und Diakonie Konto 6 000 401 | BLZ 520 604 10 Konto 502 502 | BLZ 520 604 10 Konto: 500 500 500 | BLZ 100 610 06 IBAN: DE66 5206 0410 0006 0004 01 IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02 IBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00 BIC: GENODEF1EK1 BIC: GENODEF1EK1 BIC: GENODED1KDB Herausgeber Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V., Brot für die Welt, Diakonie Deutschland, Diakonie Katastrophenhilfe, Caroline-Michaelis-Straße 1, 10115 Berlin, Telefon +49 30 65211 0 Foto Thomas Lohnes Autoren Ansgar Gilster, Katharina Stamm, Sophia Wirsching Redaktion Maike Lukow V.i.S.d.P. Thomas Sandner, Andreas Wagner Berlin, Juni 2016
Hilfe für Flüchtlinge Zahlen und Fakten Mehr als 65 Millionen Menschen weltweit befinden sich derzeit auf der Flucht. Das sind so viele wie noch nie. Laut Angaben des UN-Flüchtlings- werk UNHCR mussten letztes Jahr aufgrund von Krieg, Gewalt, Verfol- gung und Menschenrechtsverletzungen im Durchschnitt jeden Tag 34.000 Menschen ihr Zuhause verlassen. Sie riskieren auf der Flucht ihr Leben. Syrische Flüchtlinge in Chios, Griechenland. Chios liegt nur 7 Kilometer von der Türkischen Küste entfernt. Nach Zählung der lokalen Polizei erreichten allein im September 2015 über 14.000 Schlauchboote mit Flüchtlingen die Insel. Zuflucht bei den Ärmsten Aufnahmeländer / Herkunftsländer Neun von zehn Flüchtlingen suchen Zuflucht in Türkei 2,5 Mio. Syrien 4,9 Mio. Entwicklungsländern. Dort leben sie oft unter schwierigsten Bedingungen in Bauruinen, Gara Pakistan gen, Erdlöchern, unter Bäumen und am Strand. 1,6 Mio. Afghanistan 2,7 Mio. Nur vergleichsweise wenige von ihnen kommen Libanon 1,1 Mio. in Flüchtlingslagern unter. Einige werden von Iran 979.400 Gastfamilien aufgenommen – die oft selbst kaum Äthiopien Somalia 1,12 Mio. genug zum Überleben haben. Vier Millionen 736.100 Südsudan Jordanien 778.700 Asylsuchende fanden Zuflucht in den allerärms 664.100 Sudan ten Ländern der Welt, in denen die Menschen Kenia 553.900 628.800 selbst weniger als 1,25 Dollar/Tag haben. DR Kongo 541.500 Zentralafrikanische Republik 471.100 Auf der Suche nach Schutz nehmen viele Myanmar 451.800 Flüchtlinge große Gefahren auf sich. Sie durch Knapp neun von zehn Flüchtlingen (86 Prozent) befanden sich 2015 in Ländern, die als wirtschaftlich weniger entwickelt gelten. Über vier Millionen Menschen erhielten queren Staaten, in denen ihnen keinerlei Rechte Asyl in Staaten, die nach der UN zu den am wenigsten entwickelten Länder zählen und Schwierigkeiten haben, die elementaren Bedürfnisse ihrer eigenen Bürger zu erfüllen. eingeräumt werden. Sie ziehen durch gefährliche Quelle: UNHCR 2016
Hilfe für Flüchtlinge Zahlen und Fakten Zahl der Menschen auf der Flucht hindern, Asyl beantragen zu können. Seit 2000 in Millionen 65,3 sind mehr als 33.000 Schutzsuchende entlang der europäischen Grenzen gestorben. Sichere 59,5 60 Fluchtwege und Zufluchtsorte müssen darum jetzt geschaffen werden. 51,2 50 Die Mehrheit sind Binnenvertriebene 45,2 21,3 Millionen Menschen haben 2015 ihr Hab 43,3 43,7 42,7 42,0 42,5 und Gut zurückgelassen, um in andere Länder 40 37,5 39,5 zu fliehen. Dazu kommen 3,2 Millionen Asyl suchende, die noch auf den Ausgang ihres Asyl verfahrens warten. Aber die Mehrzahl der 30 Geflüchteten sucht Schutz in anderen Regionen innerhalb ihres Heimatlandes. 40,8 Millionen 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Quelle: UNHCR 2016 Menschen sind Binnenvertriebene. Sie leben besonders unsicher, es fehlt ihnen an Nahrung, Wüsten wie die Sahara oder den Sinai. Häufig medizinischer Versorgung und Unterkünften. sind sie bei ihrer Flucht auf Helfer oder Schlep Außerdem können sie keinen Schutz durch per angewiesen. Viele werden Opfer Krimineller, internationale Abkommen in Anspruch nehmen. die ihre Situation ausnutzen, sie betrügen und Stattdessen haben sie oft gar keinen rechtlichen erpressen. Die meisten Flüchtlinge haben keine oder physischen Schutz, da der Staat, der ihnen legale Chance, in Sicherheit zu kommen, weil diesen gewährleisten müsste, ihnen diesen nicht umfangreiche militärische und politische mehr garantieren kann oder will. Abwehrmaßnahmen die Schutzsuchenden daran Länder mit den meisten Binnenvertriebenen Sudan 3,2 Mio. Südsudan Pakistan 1,8 Mio. 1,1 Mio. Afghanistan 1,2 Mio. Kolumbien Syrien Irak Nigeria DR Kongo Somalia 6,9 Mio. 6,6 Mio. 4,4 Mio. 2,2 Mio. 1,6 Mio. 1,1 Mio. Quelle: UNHCR 2016 2
Hilfe für Flüchtlinge Zahlen und Fakten Syrische Flüchtlinge Hauptaufnahmeländer für Türkei syrische Flüchtlinge außer- < 500 2,5 Mio. halb der Nachbarländer waren 2015 Deutschland 500 – 5000 115.600 sowie Schweden 5.000 – 15.000 52.700 (Die Zahl der tatsäch- 15.000 – 45.000 lichen Einreisen lag deutlich höher, doch die formale 45.000 – 135.000 Asylantragsstellung ist 135.000 – 405.000 erheblich zeitverzögert). Syrien Libanon 1,1 Mio. Mittelmeer Irak 0,25 Mio. Israel Ägypten 0,12 Mio. Jordanien 0,63 Mio. Saudi- Arabien km Quelle: UNHCR 2016 Flüchtlinge aus Syrien sche Gemeinden nehmen trotz der eigenen Mehr als die Hälfte der Flüchtlinge weltweit schwierigen wirtschaftlichen Lage ihre Lands (54 Prozent) kommen aus nur drei Ländern: leute auf und teilen ihr Haus, Essen und Plätze Syrien 4,9 Millionen, Afghanistan 2,7 Millionen zum Schlafen. Doch die Lage verschlechtert und Somalia 1,1 Millionen Menschen. sich ständig: Durch den starken Wertverlust der syrischen Währung sowie die beschränkten Bevor der Bürgerkrieg in Syrien 2011 ausbrach, Arbeitsmöglichkeiten vor allem für junge Leute lebten dort mehr als 23 Millionen Menschen. sind viele Menschen von extremer Armut 13,5 Millionen Syrerinnen und Syrer sind auf bedroht. 4,3 Millionen Syrerinnen und Syrer grund der gewalttätigen Auseinandersetzungen flüchteten nach Jordanien, in den Libanon, die auf humanitäre Hilfe angewiesen. Sie benöti Türkei, den Irak und Nordafrika. Jeder vierte gen vor allem Grundnahrungsmittel, Kleidung, Bewohner des kleinen Libanons beispielsweise Mietunterstützung, Hygieneprodukte sowie ist derzeit ein Flüchtling. Die syrischen Nach Medikamente. 6,6 Millionen Menschen sind barländer sind mit der großen Zahl der Geflüch innerhalb des Landes auf der Flucht. Viele von teten stark belastet, 90 Prozent der über 1,1 ihnen können das Land wegen geschlossener Millionen syrischen Flüchtlinge im Libanon Grenzen nicht mehr verlassen. Sie kommen halten sich zum Beispiel in den ärmsten Regio beispielsweise in Schulen unter. Auch viele syri nen des Landes auf. Die Flüchtlinge aus Syrien 3
Hilfe für Flüchtlinge Zahlen und Fakten leben in provisorischen Camps oder Mietwoh politischer Entscheidungen. Noch dazu ist die nungen, offizielle Flüchtlingslager gibt es im Eskalation der Gewalt in vielen aktuellen Kon Libanon nicht. flikten beispielsweise im Nahen und Mittleren Osten sehr hoch. Auch lassen sich soziale Unsi In Jordanien gibt es zwar offizielle Flüchtlingsla cherheit, politische Instabilität, zerstörte ger wie das Azraq Camp oder das Camp Za‘atari, Lebensgrundlagen zum Beispiel durch Klimaka in dem knapp 80.000 Syrer untergekommen sind. tastrophen oder Landraub nicht von heute auf Doch die Situation in den Lagern und außerhalb morgen beseitigen. Entwicklungszusammenar ist angespannt, es fehlt an Nahrungsmitteln, beit allein kann hier nicht das Allheilmittel sein. Öfen in der kalten Winterzeit usw. Weil die inter Notwendig ist vielmehr eine umfassende, ver nationale Staatengemeinschaft nicht zahlt, fehlt antwortungsvolle und auf die Geltung der Men dem UN-Flüchtlingswerk Geld, um die Flücht schenrechte abzielende Politik, die anders als linge allein in den Lagern in J ordanien zu versor die EU-Politik zur Fluchtursachenbekämpfung gen. Hilfen wie Schulprogramme werden darum in den letzten Jahren nicht nur die Abwehr von bereits eingeschränkt. Dazu kommt die Hoff Flüchtlingen zum Ziel hat, indem beispielsweise nungslosigkeit: Mehr als fünf Jahre seit Beginn Grenzschutzanlagen ausgebaut werden. der Syrienkrise glauben viele nicht mehr wie noch am Anfang, schnell in ihre Häuser in der Heimat zurückkehren zu können. Flüchtling Bekämpfung von Fluchtursachen Ein Flüchtling ist eine Person, die sich „aus durch Entwicklungspolitik begründeter Furcht vor Verfolgung wegen Immer häufiger wird in der aktuellen Debatte ihrer Rasse, Religion, Nationalität, Zuge um die steigende Zahl der Flüchtlinge auf Ent hörigkeit zu einer bestimmten sozialen wicklungszusammenarbeit verwiesen. Fluchtur Gruppe oder wegen ihrer politischen Über sachen sollen mittels entwicklungspolitischer zeugung außerhalb des Landes befindet, Arbeit bekämpft und abgewendet werden. dessen Staatsangehörigkeit sie besitzt, und Nichts anderes wünschen sich auch diejenigen, den Schutz dieses Landes nicht in Anspruch die aufgrund von Kriegen, Gewalt und Verfol nehmen kann oder wegen dieser Befürch gung ihr Zuhause aufgeben müssen. Doch die tung nicht in Anspruch nehmen will.“ Fluchtursachen sind komplex. Die Gründe, Artikel 1A, Genfer Flüchtlingskonvention warum Menschen fliehen müssen, sind oft das von 1951 Ergebnis jahrelang falscher und unterlassener Spendenkonten Diakonie Deutschland Diakonie Katastrophenhilfe Brot für die Welt Sie unterstützt Flüchtlinge Sie unterstützt Flüchtlingsprojekte Das Werk unterstützt Friedens- und in Deutschland im Ausland Entwicklungsprojekte weltweit Stichwort: Fluechtlingshilfe Stichwort: Fluechtlingshilfe weltweit Stichwort: Hilfe weltweit Evangelische Bank Evangelische Bank Bank für Kirche und Diakonie Konto 6 000 401 | BLZ 520 604 10 Konto 502 502 | BLZ 520 604 10 Konto: 500 500 500 | BLZ 100 610 06 IBAN: DE66 5206 0410 0006 0004 01 IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02 IBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00 BIC: GENODEF1EK1 BIC: GENODEF1EK1 BIC: GENODED1KDB Herausgeber Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V., Brot für die Welt, Diakonie Deutschland, Diakonie Katastrophenhilfe, Caroline-Michaelis-Straße 1, 10115 Berlin, Telefon +49 30 65211 0 Grafiken Alle Grafiken nach UNHCR (2016): Global Trends. Forced Displacement in 2015. Foto Hermann Bredehorst Redaktion Julia Duchrow, Maike Lukow, Sophia Wirsching V.i.S.d.P. Thomas Sandner, Andreas Wagner Berlin, Juli 2016
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