Gerhard Bosch Rahmenbedingungen der Weiterbildungsbeteiligung

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Gerhard Bosch Rahmenbedingungen der Weiterbildungsbeteiligung
Gerhard Bosch

 Rahmenbedingungen der Weiterbildungsbeteiligung

 Weiterbildung: Gute Angebote, schlechte Nachfrage?
 Fachtagung der Stadt Köln

 Köln, 6. Dezember 2007

Prof. Dr. Gerhard Bosch
Institut Arbeit und Qualifikation
Munscheidstr. 14, D - 45886 Gelsenkirchen
Tel.: +49 209/1707147; Fax: +49 209/1707124,
Email: gerhard.bosch@uni-due.de ; http://www.iaq.uni-due.de/
Institut Arbeit und Qualifikation
                » In keinem   Bildungsbereich
                      ist der Widerspruch
           zwischen Anspruch und Wirklichkeit
                       so groß wie
              im Bereich der Weiterbildung.                                  «
                                       Jürgen Zöllner,
                     2005 damals Minister für Wissenschaft, Weiterbildung,
                           Forschung und Kultur, in Rheinland-Pfalz

Gerhard Bosch
Bo07STADTKOELNDEZ 2.vjj
Rahmenbedingungen der Weiterbildungsbeteiligung

                                                               Institut Arbeit und Qualifikation
     Gliederung des Vortrags

     1.       Wirtschaftliches Wachstum und Bildung
     2.       Arbeitsmarkt und Bildung
     3.       Bestandsaufnahme der Weiterbildungsbeteiligung
     4.       Demographische Entwicklung und Bildung
     5.       Zuwanderung und Bildung
     6.       Finanzierung

Gerhard Bosch
Bo07STADTKOELNDEZ 3.vjj
1.1 Wirtschaftliches Wachstum und Bildung
         Alte Technologien erfordern mehr Investitionen in

                                                                                                Institut Arbeit und Qualifikation
          Sachkapital (railroadification)
         Die neuen wissensbasierten Technologien erfordern
          mehr Investitionen in Humankapital
         Die Relationen von Sach- und Humankapitalbestand
          haben sich verändert

         Verhältnis von Sachkapital und Humankapital in Deutschland
                                                 SACHKAPITAL                  HUMANKAPITAL
                      20er Jahre                         5                             1
                          1970                          3,2                            1
                          1989                          2,2                            1

            1989 in Milliarden Euro                    5094                         2297,5

                   Quelle: Buttler / Tessaring, 1993: Humankapital als Standortfaktor, S. 467
Gerhard Bosch
Bo07STADTKOELNDEZ 4.vjj
1.2             Wirtschaftliches Wachstum und Bildung

EU-Studie:

                                                                            Institut Arbeit und Qualifikation
         Ein zusätzliches Bildungsjahr (Schule, Uni) erhöht
          die Produktivität
                     kurzfristig ungefähr um 5 %
                     und langfristig um weitere 5 %
        Weitere Wirkungen Berechnungen:
                     Bildung hat zahlreiche weitere nicht direkt
                      monetäre Wirkungen (Verbesserung der
                      Gesundheit, Erhöhung der Arbeitszufriedenheit,
                      Verringerung der Kriminalität etc.)
                              Quelle: EU, 2003: Human capital in a global
                             and knowledge based economy, Luxembourg

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Bo07STADTKOELNDEZ 5.vjj
1.3 Wirtschaftliches Wachstum und Bildung

  Studie zu Wachstumsdeterminanten in OECD Ländern:

                                                                                            Institut Arbeit und Qualifikation
       ►            Unterschiede im Sozialprodukt erklären sich zu 22%
                    aus Unterschieden in der Bildungsquantität und 19%
                    aus unterschiedlicher Sachkapitalausstattung – 59%
                    unerklärter Rest
       ►            Nimmt man Bildungsqualität (Leistungen in
                    Mathematik und Naturwissenschaften) hinzu wächst
                    der Einfluss der Bildung auf 46% - 35% unerklärter
                    Rest

                          Quelle: Gundlach / Rudmann / Wößmann (2002): Second thoughts on
                            development accounts, in: Applied Economics, 43, S. 1359-1369

Gerhard Bosch
Bo07STADTKOELNDEZ 6.vjj
2.1           Arbeitsmarkt und Bildung

                                                                     Institut Arbeit und Qualifikation
 Arbeitsmarkt der 50er Jahre:
         Lange Arbeitszeiten für die geringer Qualifizierten
          Kürzere Arbeitszeiten für die höher Qualifizierten
         Hohe Beschäftigungsquoten der geringer Qualifizierten
          (vor allem früher Eintritt ins Berufsleben)

 Arbeitsmarkt heute:
         Lange Arbeitszeiten und hohe Beschäftigungsquoten
          für die höher Qualifizierten
         Kürzere Arbeitszeiten und geringere Beschäftigungsquoten
          für die geringer Qualifizierten

 Fazit: Gehirnlaufzeiten wichtiger als Maschinenlaufzeiten!

Gerhard Bosch
Bo07STADTKOELNDEZ 7.vjj
2.2            Arbeitsmarkt und Bildung
                  Beschäftigungsquoten und gewöhnliche Arbeitszeit pro Woche nach
                    Qualifikationsniveau, 2002, Beschäftigte zwischen 25 – 44 Jahre

                                                                                                                                                                 Institut Arbeit und Qualifikation
                                         100

         Hoch                                                                                       A   CH
       Qualifizierte                                                                       P B
                                          90                     NL                   DK                     D
                                                                                               IRL                FIN
                                                                               NOR
                                                                                                 S                               GB
                                                                                      F                      L
                                                                                                                             P
                   Beschäftigungsquote

                                                                           I
                                                                                               EL
                                          80                                                                        E
                                                                                           L
                                                                               NOR
                                                      NL          CH                           S

                                                                                                            FIN
                                          70                                    A
                                                                                                                                           EL
                                                                      F             IRL                             E
                                                                                               DK       I
                                                                                                                                                   Niedrig
                                                             D             B                                                                     Qualifizierte
                                          60

                                                                                 GB

                                          50

                                               30       32            34              36                    38          40            42        44
                                                                               Arbeitszeit pro Woche

Gerhard Bosch                                  Quelle: Europäische Beschäftigtenstichprobe, Berechnungen des IAQ
Bo07STADTKOELNDEZ 8.vjj
2.3 Arbeitsmarkt und Bildung
                   Entwicklung der Erwerbstätigkeit in Westdeutschland

                                                                                        Institut Arbeit und Qualifikation
                         1975 bis 2004 nach Qualifikationsebenen
                                            (1975 = 100)

                               Quelle: BMBF, 2006: Bericht zur technologischen
                                  Leistungsfähigkeit Deutschlands 2006. Berlin, S. 63
Gerhard Bosch
Bo07STADTKOELNDEZ 9.vjj
2.4        Arbeitsmarkt und Bildung

 Der Arbeitsmarkt für gering Qualifizierte hat sich verändert:

                                                                    Institut Arbeit und Qualifikation
 Ablösung einfacher „Muskelarbeit“ durch einfache
 „Dienstleistungsarbeit“

 Ausgewählte Ergebnisse IAQ-Forschung
   ► Kaum noch „spracharme Tätigkeiten“
   ► Keine geringen Anforderungen
        körperliche Fitness + äußere Erscheinung
        soziale Kompetenzen
        Leistungsbereitschaft
        Sprachkenntnisse (deutsch, in Hotels teilweise aber auch
          Fremdsprachen)
        (einschlägige) Berufserfahrung
        (irgendeine) abgeschlossene Berufsausbildung
        zeitliche Flexibilität
        räumliche Mobilität (PKW)

Gerhard Bosch
Bo07STADTKOELNDEZ 10.vjj
3.1 Bestandsaufnahme der Weiterbildungsbeteiligung

                                                                 Institut Arbeit und Qualifikation
           Rückgang der Weiterbildungsbeteiligung seit 1997
             ► Berufliche WB: 1997: 30%; 2003: 26%
                ► Allgemeine WB: 1997: 31%; 2003: 26%
                Quelle: BMBF, Berichtssystem Weiterbildung IX

           Deutliche Rückstände gegenüber anderen Ländern: zu
            erwartende Teilnahmestunden an berufsbezogener
            Fort- und Weiterbildung zwischen 25 und 65 Jahren:
             ► Deutschland: 398 Stunden
             ► Dänemark:       934 Stunden
             ► Finnland:       669 Stunden
             ► Schweden:       622 Stunden

                Quelle: OECD 2006

Gerhard Bosch
Bo07STADTKOELNDEZ 11.vjj
3.2 Bestandsaufnahme
   Zu erwartende Teilnahmestunden an berufsbezogener Fort-
   und Weiterbildung im Alter zwischen 25 und 64 Jahren

                                                                                                                              Institut Arbeit und Qualifikation
                                                                IN STUNDEN
        934

              723 713
                             669
                                   622
                                         586

                                               471 469
                                                         422 398
                                                                   343
                                                                         315
                                                                               283
                                                                                     253 237
                                                                                             225 203
                                                                                                     182 176
                                                                                                               139
                                                                                                                     106 82

                                    ik
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  Gerhard Bosch
                                               Quelle: OECD 2006, Education at Glance, S. 387f
  Bo07STADTKOELNDEZ 12.vjj
3.3 Bestandsaufnahme
Teilnahmequote an
berufsbezogener Fort- und Weiterbildung 2003

                                                                                                                                          Institut Arbeit und Qualifikation
       40,4                                                          IN PROZENT
              39,1
                     37,4
                            36,1

                                   29,0
                                          27,3
                                                 24,7

                                                        19,0 18,6 18,6
                                                                         16,1

                                                                                11,6 11,5 10,9 10,7
                                                                                                      9,5 9,0
                                                                                                                7,4
                                                                                                                      6,3
                                                                                                                            4,1 4,1 3,5
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                                                  Quelle: OECD 2006, Education at Glance, S. 385f

Gerhard Bosch
Bo07STADTKOELNDEZ 13.vjj
3.4             Bestandsaufnahme

                               Signifikant unterdurchschnittliche

                                                                              Institut Arbeit und Qualifikation
                           Teilnahmewahrscheinlichkeit am LLL von

                      Personen mit geringer oder ohne formale berufliche
                       Qualifikation
                      Personen in traditioneller Arbeitsorganisation
                      Personen ohne bzw. mit prekärem Erwerbsstatus
                      Arbeitnehmer/ innen in Klein- Mittelbetrieben
                      Frauen mit Kindern
                       (Weiterbildungsabstinenz wächst mit der Kinderzahl)
                      Einkommensschwache Personen
                      Ausländer

                                       Überraschend:
                   Alter kein eigenständiger Erklärungsfaktor für Teilnahme

Gerhard Bosch
Bo07STADTKOELNDEZ 14.vjj
3.5 Bestandsaufnahme

Ursachen des Rückgangs der Weiterbildungsteilnahme:

                                                         Institut Arbeit und Qualifikation
► Wirtschaftskrise und Verkürzung des
  Planungshorizonts in Unternehmen
► Mittelkürzungen (BA, Allgemeine Weiterbildung)
► Weiterbildungsevaluation: Misst nur kurzfristige
  Integration. Vernachlässigt langfristige und externe
  Effekte
► Neue Weiterbildungsphilosophie: WB muss sich
  kurzfristig auszahlen

In der Arbeitsmarktpolitik Glauben an den Wert von
    abschlussbezogener Weiterbildung verloren
    gegangen

Gerhard Bosch
Bo07STADTKOELNDEZ 15.vjj
3.6 Bestandsaufnahme

   Ergebnisse der Begleitforschung „Moderne

                                                                                                      Institut Arbeit und Qualifikation
   Dienstleistungen am Arbeitsmarkt“ zur Förderung
   beruflicher Weiterbildung

   ►                Creaming der Teilnehmer
   ►                Entwicklung von „Neinsagekompetenz“
   ►                Kommunikationsbeziehungen zwischen BA
                    und Trägern einseitiger geworden

                           Quelle: Deutscher Bundestag, Bericht der Bundesregierung zur Wirksamkeit
                                 moderner Dienstleistungen am Arbeitsmarkt Drucksache 16/505

Gerhard Bosch
Bo07STADTKOELNDEZ 16.vjj
3.7 Bestandsaufnahme

           Begleitforschung „Moderne Dienstleistungen am

                                                                                          Institut Arbeit und Qualifikation
           Arbeitsmarkt“

           ► „Um tragfähige Aussagen zur Nachhaltigkeit
             längerer Weiterbildungsmaßnahmen zu
             treffen, wäre ein deutlich längerer
             Beobachtungszeitraum wünschenswert.
             Nach neueren Ergebnissen erhöhen
             längere Weiterbildungen in der langen Frist
             die Eingliederungswahrscheinlichkeiten“

                           Quelle: Deutscher Bundestag, Bericht der Bundesregierung zur
                             Wirksamkeit moderner Dienstleistungen am Arbeitsmarkt
                                                Drucksache 16/505

Gerhard Bosch
Bo07STADTKOELNDEZ 17.vjj
3.8 Bestandsaufnahme
                    Teilnahme an formeller und informeller Weiterbildung

                                                                                                Institut Arbeit und Qualifikation
                                 Formelle              Informelle
                                 Weiterbildung         Weiterbildung
                                                                                        78%
                                                                   73%

                                       56%
                                                                                  52%
                      44%                                 42%

                                30%

          17%

           Keine                   Lehre                Meister / andere       Hochschulabschluss
      Berufsausbildung                                   Fachschule

Gerhard Bosch                      Quelle: BMBF, 2006 Berichts Weiterbildung
Bo07STADTKOELNDEZ 18.vjj
3.9           Bestandsaufnahme

Lohnt sich Weiterbildung?

                                                                                     Institut Arbeit und Qualifikation
               Ökonomische Renditen von Weiterbildung sinken in
                Deutschland mit dem Alter (Büchel/Pannenberg):
                          Verringerung des Arbeitslosigkeitsrisiko für 20 bis 44-
                           Jährige (West – 2 %, Ost – 5 %)
                          Erhöhung des Bruttomonatseinkommens um 4,5 % für
                           20 bis 44-Jährige (Westdeutschland) Jahre, in
                           Ostdeutschland um 7-8% auch für 20 bis 64-Jährige
                          Individuelle Karrieresprünge nur für Vollzeit
                           beschäftigte Männer in Westdeutschland (+2 %)
               Vorruhestandspolitik, Alters- und
                Genderdiskriminierung, diskontinuierliche
                Erwerbsverläufe dämpfen Renditen
               Hoher nicht gemessener Nutzen von Weiterbildung:
                Starke Motivationsquelle

Gerhard Bosch
Bo07STADTKOELNDEZ 19.vjj
3.10          Bestandsaufnahme

Lohnt sich Weiterbildung?

                                                                                          Institut Arbeit und Qualifikation
  Veränderung der beruflichen Situation durch berufliche
  Weiterbildung im Bundesgebiet 1997, 2000 und 2003
  Basis: Erwerbstätige Teilnehmer an beruflicher Weiterbildung im jeweiligen Bezugsjahr

Gerhard Bosch
Bo07STADTKOELNDEZ 20.vjj
3.11 Bestandsaufnahme

  Entwicklung der Qualitätsanforderungen von Erwerbstätigen und

                                                                         Institut Arbeit und Qualifikation
  Teilnahme an formal-organisierter Weiterbildung sowie an informeller
  beruflicher Weiterbildung im Jahr 2003

Gerhard Bosch
Bo07STADTKOELNDEZ 21.vjj
3.12          Bestandaufnahme

Wirtschaftliche Lage des Betriebs, Veränderungen im Arbeitsumfeld und Beteiligung an

                                                                                       Institut Arbeit und Qualifikation
beruflicher Weiterbildung und informeller beruflicher Weiterbildung 2003

Gerhard Bosch
Bo07STADTKOELNDEZ 22.vjj
3.13           Einige Schlussfolgerungen

    Informelles Lernen im Betrieb für geringer Qualifizierte

                                                                             Institut Arbeit und Qualifikation
     zentral
    Anstöße für Weiterbildung kommen aus Veränderungen
     im Betrieb
    Lernförderliche Arbeitsorganisation (Rotation,
     Teamarbeit etc.) entscheidend – Neuauflage von „HDA-
     Programmen“
    Zeitmangel, Kosten und aktive Personalentwicklung
     Haupthindernisse
    Tarifvereinbarungen zentral - Beispiele
            ► Metall: jährliche Qualifizierungsgespräche
              (Verfahrensnorm - Betriebsräte als zentrale Bildungsakteure)
            ► VW 5000x5000 2,5 Stunden wöchentliche Qualifizierungszeit
              (Verfahrens- und substantielle Norm)
            ► Textilindustrie 5 Tage Freistellung für WB Finanzierung über
              Branchenfonds
Gerhard Bosch
Bo07STADTKOELNDEZ 23.vjj
4.1 Demographische Entwicklung und Bildung

  Lässt die Produktivität mit der Alterung der

                                                           Institut Arbeit und Qualifikation
  Beschäftigten nach?

    Nachlassen der körperlichen Fähigkeiten
     (Betr.: Motorische und sensorische Aspekte)

    Kognitive Fähigkeiten:
     ► Fluide Prozesskomponente: Nimmt ab 30 Jahre ab
     ► Kristalline Wissenskomponente: weniger biologisch
       als kulturell geprägt, wächst mit Alter

    „Die“ Alterung gibt es nicht, Umweltbedingungen
     wie Bildung, Arbeitsbedingungen etc. prägend

Gerhard Bosch
Bo07STADTKOELNDEZ 24.vjj
4.2           Demographische Entwicklung und Bildung
Lässt die Produktivität mit der Alterung der Beschäftigten nach?

                                                                                                                      Institut Arbeit und Qualifikation
           Vielzahl von Studien zu Alter und Produktivität:
            Unterschiedliche Methoden
           Einschätzung durch Vorgesetzte: Schwacher Einfluss des
            Alters (evtl. zu positive Einschätzung durch Vorgesetzte)
           Direkte Leistungsmessung (Künstler /Wissenschaftler):
            Abnahme nach dem 50. Lebensjahr (Problem: nur Spezifische
            Gruppen)
           Messung über Lohn von Neueingestellten: Maximum 45-55
            Jahre, Abnahme ab 60 Jahre (Problem: Lohn als Indikator)
           Linked-Employer-Employee-Datensätze: Positiver
            Zusammenhang zwischen Produktivität und Anteil der der
            Altersgruppe (35 bis 44 Jahre) (Problem: Selektionseffekte,
            Messung individueller Leistungsfähigkeit schwierig)
                           Quelle: V. Skirbekk, Age and individual producitivity: A literature survey; L. Schneider
Gerhard Bosch              (2007) Mit 55 zum alten Eisen? Eine Analyse des Alterseinflusses auf die Produktivität
Bo07STADTKOELNDEZ 25.vjj                              anhand des LIAB, in: ZAF 1/2007
4.3           Demographische Entwicklung und Bildung
Lässt die Produktivität mit der Alterung der Beschäftigten nach?

                                                                               Institut Arbeit und Qualifikation
                          Ergebnisse uneindeutig und nicht für alle
                           Tätigkeiten und alle Älteren verallgemeinerbar
                          Verringerung der Produktivität mit Alterung nicht
                           naturgegeben
                           ► Individuelle Produktivität durch Bildung,
                             Weiterbildung, informelles Lernen verbesserbar
                           ► Produktivität in der Regel Ergebnis von
                             Kooperation: In altersgemischten Teams
                             Ausgleich individueller Schwächen möglich
                           ► Orientierung an Politik von Ländern mit höheren
                             Beschäftigungsquoten Älterer

Gerhard Bosch
Bo07STADTKOELNDEZ 26.vjj
4.4 Demographische Entwicklung und Bildung
  Erwerbstätigenquote der 55- bis 64-Jährigen

                                                                                                              Institut Arbeit und Qualifikation
  nach Qualifikation und Geschlecht 2005
                                             Hohe        Mittlere    Niedrige
                                             Qual.       Qual.       Qual.

           80%                     78,3%

                                           70%
                 64,6%

                                                                                                  Stockholm
                                                 62,6%                            62,7%
                           52,6%

                                                                                                     Ziel
50%
                                                              50%
                                                                                      45,2%

                                                                                          37,4%
                                                                    31,9%

                                                                            22%

                 Frauen                Männer                       Frauen           Männer

                       SCHWEDEN                                      DEUTSCHLAND
Gerhard Bosch
Bo07STADTKOELNDEZ 27.vjj
4.5 Demographische Entwicklung und Bildung
Hohe Beschäftigungsquoten Älterer in Schweden

                                                                        Institut Arbeit und Qualifikation
                              GRÜNDE

            Keine flächendeckenden Vorruhestandsprogramme
            Kaum Senioritätsregelungen in der Bezahlung
            Flache Hierarchien und dezentrale Formen der
              Arbeitsorganisation (lernförderliche Arbeitsumgebung)
            Präventiver Unfall- und Gesundheitsschutz
            Gleichstellung von Frauen (vor 40 Jahren begonnen)
            Vorbildliche Integration von Zuwanderern
            Gute Basisausbildung und LLL: z.B. Stipendien für
              Erwachsene bei Nachholen von Schul- und
              Berufsabschlüssen bis zum 50. Lebensjahr
            Wenig Altersdiskriminierung in Unternehmen
            Wirtschaftliches Wachstum: entschärfte Konflikt zwischen
              Jung und Alt auf dem Arbeitsmarkt
           Fazit: Kombination von Instrumenten, Einstellungen und
Gerhard Bosch     Wachstum notwendig
Bo07STADTKOELNDEZ 28.vjj
4.6           Schlussfolgerungen

                                                                            Institut Arbeit und Qualifikation
        ►             Weiterbildung wichtiges Element der Erhöhung der
                      Beschäftigungsquote Älterer
        ►             Rentenreform muss bildungspolitisch
                      unterfüttert werden
        ►             Geringer Erfolg der spezifischen
                      Weiterbildungsförderung Älterer (z.B. von über 45
                      jährigen in KMU‘s bis 250 Beschäftigten durch BA) -
                      Unklar, ob geringer Qualifizierte erreicht werden
        ►             Geringer Qualifizierte erreicht man nicht mit
                      altersspezifischer Förderung – früher ansetzen

Gerhard Bosch
Bo07STADTKOELNDEZ 29.vjj
5.1             Zuwanderung und Bildung

  Zuwanderung:                  Beherrschung der deutschen Sprache

                                                                                                          Institut Arbeit und Qualifikation
                                in Wort und Schrift durch Zuwanderer

                            Sehr gut/ gut            Es geht            Eher schlecht/ gar nicht
                76
                                              65                             68
                               61

                                                              49                           51

                                    29                                  32
                                                                                                     28
                     23                            23                             23            21
                                                                   19
                             10        12
                    1                                     9
              Sprechen Schreiben Sprechen Schreiben Sprechen Schreiben
                     Aussiedler                     Ausländer                      Insgesamt
                                                     Einschließlich
                                                der 2. und 3. Generation
                 Quelle: Frick R. J./ Wagner, G. G. (2001): Deutsche Sprachfähigkeit und Umgangssprache
                         von Zuwanderern, in: DIW-Wochenbericht Nr. 24, Berlin, S. 365-367

Gerhard Bosch
Bo07STADTKOELNDEZ 30.vjj
5.2 Zuwanderung und Bildung
         Beschäftigungsquote älterer Migranten sehr niedrig

                                                                                                                  Institut Arbeit und Qualifikation
          (D Türken ca. 20%, Türkinnen ca. 10%)
         Mit Integrationskursen für Zuwanderer von 600 Stunden im
          Aufenthaltsgesetz, soll ein Sprachniveau von B1 erreicht
          werden.
         Definition von B1 nach dem europäischen Referenzrahmen für
          Sprachbildung wird dieses Niveau so definiert:
          „Kann die Hauptinhalte verstehen, wenn klare
          Standardsprache verwendet wird, und wenn es um vertraute
          Dinge aus der Arbeit, Schule, Freizeit geht“.
         Begleitforschung zu den Integrationskursen: Nur 46% der
          Teilnehmer erreichen das Niveau B1

             Quelle: BMI (2006), Evaluation der Integrationskurse nach dem Zuwanderungsgesetz. Abschlussbericht
               und Gutachten über Verbesserungspotentiale bei der Umsetzung der Integrationskurse, Ramboll
                                                       Management, Berlin

Gerhard Bosch
Bo07STADTKOELNDEZ 31.vjj
5.3 Zuwanderung und Bildung

                                                                     Institut Arbeit und Qualifikation
            Schlussfolgerungen:

                           Mit B1 nur sehr eingeschränkter Zugang
                            zum Arbeitsmarkt auf spracharme
                            Tätigkeiten gewährleistet

                           Erhöhung der finanzierten
                            Stundenzahlen, so dass mindestens
                            Sprachniveau von B1 erreicht werden
                            kann

Gerhard Bosch
Bo07STADTKOELNDEZ 32.vjj
6.1 Gesellschaftliche Leitbilder zur Finanzierung
 Die Neoliberale Position (z. B. Weltbank):

                                                                               Institut Arbeit und Qualifikation
            Wegen hoher externer Effekte (positive Auswirkungen auf die
             Gesellschaft) soll Bildung bis zur Sekundarstufe II öffentlich
             gefördert werden.
            Wegen hoher privater Renditen sollen für die tertiäre Bildung
             Gebühren gezahlt werden
            Erwachsene sollen für ihren Unterhalt bei Bildungsmaßnahmen
             selbst aufkommen
            Da Humankapital nur begrenzt beleihbar ist, soll der Staat
             Darlehen bereitstellen
            Instrumente der Bildungsfinanzierung sollen der Stärkung der
             Eigeninitiative dienen: Deshalb sind Gutscheine einer
             institutionellen Förderung grundsächlich vorzuziehen
            Die Unternehmen sollen spezifische Qualifikationen und die
             Beschäftigten allgemeine Qualifikationen, die sie transferieren
             können, finanzieren
Gerhard Bosch
Bo07STADTKOELNDEZ 33.vjj
6.2 Gesellschaftliche Leitbilder zur Finanzierung:
Kommission „Finanzierung Lebenslangen Lernens“

                                                                          Institut Arbeit und Qualifikation
           Externe Effekte nicht genau quantifizierbar: Öffentliche
            Verantwortung nicht aus ökonomischer Sachlogik ableitbar
           Politische Begründung notwendig - Ziele: Chancengleichheit,
            gesellschaftliche Teilhabe, Wachstum, Sozialstaatsprinzip
           Die öffentliche Verantwortung für LLL steigt in der
            Wissensgesellschaft:
                ► Höheren Anforderungen an die Allgemeinbildung: Ersatz
                  einfacher Muskel- durch einfache Kommunikationsarbeit
                ► Öffentliche Verantwortung auch für Allgemein- und
                  Berufsbildung im Erwachsenenalter
                ► Nicht jeder hat ein Mindestniveau von Bildung in der
                  Jugend erhalten
           Staat hat Wahlfreiheit bei Instrumenten
Gerhard Bosch
Bo07STADTKOELNDEZ 34.vjj
6.3           Finanzierungsvorschläge

                                                                     Institut Arbeit und Qualifikation
 Erwachsenenbildungsförderungsgesetz

       ► Förderung des Lebensunterhalts und der Maßnahmenkosten
         beim Nachholen von Bildungsabschlüssen
       ► Förderhöhe nach Bedürftigkeit der Teilnehmer und der
         Maßnahmenart gestaffelt
       ► Altersgrenze: Teilnahmebeginn vor 50. Lebensjahr
       ► Vorbild: Schweden

       Begründung:
        Knüpft an bestehende Bafög-System an
        Bisherige Altersgrenze von 30 Jahren mit Erhöhung des
          Rentenalters und der Flexibilisierung von Bildungsgängen
          nicht mehr haltbar
        Einheitliches System einer 2. Chance

Gerhard Bosch
Bo07STADTKOELNDEZ 35.vjj
Erwachsenenbildungsförderungsgesetz

                           Staffelung der Förderung nach öffentlichem

                                                                                           Institut Arbeit und Qualifikation
                                     und privatem Interesse

                      Nachholen von        Nachholen von                 Aufstiegs-
                       schulischen           Hochschul-                 fortbildung
                       Abschlüssen          Abschlüssen

                 Lebensunterhalt         Lebensunterhalt
                                                                       Lebensunterhalt /
                                                                          Maßnahme
                 Zuschuss:100            Zuschuss: 50
                                         Darlehen: 50
                              Maßnahme                Maßnahme
                                                                        Zuschuss: 35
                                                                         Darlehen: 65
                                frei                   frei

                                                 t e s Intere    sse
                                        d pri va
                                Zunehmen

Gerhard Bosch
Bo07STADTKOELNDEZ 36.vjj
6.4           Finanzierungsvorschläge

Langfristig einheitliches Bildungsförderungsgesetz

                                                         Institut Arbeit und Qualifikation
   Leitbild der mündige Erwachsene, an den alle
    Transfers direkt gezahlt werden

   Bündelung des Kindergelds und der
    Kinderfreibeträge zu einem Bildungsgeld

   Bundeseinheitliche Rahmenbedingungen für
    Weiterbildung (Weiterbildungsberatung,
    Transparenz, Bildungsprofiling, Zertifizierung von
    Bildungsträgern, Qualitätsstandards, Anerkennung
    von nicht formal und informell erworbenen
    Qualifikationen)

Gerhard Bosch
Bo07STADTKOELNDEZ 37.vjj
Bildungsförderungsgesetz
                                          EBifG und BifG im Überblick

                                                                                                                    Institut Arbeit und Qualifikation
                       Öffentliche Förderung des Lebensunterhalts: Status quo
                           Im Vergleich zu den Kommissionsempfehlungen
                      Öffentliche Transfers
                                für
                                                   STATUS QUO              EBifG                   BifG
                              Kindergeld               Kindergeld
                                                        Kindergeld         Kindergeld
                                                                            Kindergeld
                            Kinderfreibetrag        Kinderfreibetrag    Kinderfreibetrag        Bildungsgeld
                                                                                                 Bildungsgeld
                                                     Kinderfreibetrag    Kinderfreibetrag
                            Schulabschlüsse
                                 bis 30
                             Studienbeginn             BAföG
                                                       BAföG               BAföG
                                                                           BAföG
                                 bis 30

                             Berufsausbildung           BAB
                                                        BAB                 BAB
                                                                            BAB
                                                       SGBIII
                                                       SGBIII              SGBIII
                                                                           SGBIII
                      Nachholen schulischer                                                         BifG
                                                                                                    BifG
                                                   Förderung nur in

                                                                                            [                   ]
                     Abschlüsse und Studium                                    EBifG
                                                                               EBifG            EBifG,
                     (bei Einstieg älter als 30)
                                                   Ausnahmefällen                                EBifG,SGB
                                                                                                        SGBIIIIII
                                                                                                 und  BAföG
                           Aufstiegfortbildung         AFBG
                                                       AFBG                [AFGB
                                                                             AFGBist
                                                                                      ]
                                                                                    ist
                                                                            integriert
                                                                             integriert
                                                                                                  und BAföG
                                                                                                sind
                                                                                                 sindintegriert
                                                                                                      integriert

                        Bundeseinheitliche
                         Regelungen von
                       Rahmenbedingungen
                                                    Keine Regelung      Keine Regelung
                           Qualitätssicherung
                            Zertifizierung,
                           Leistungskriterien

Gerhard Bosch
Bo07STADTKOELNDEZ 38.vjj
6.5           Finanzierungsvorschläge

Arbeitsmarktpolitik

                                                                           Institut Arbeit und Qualifikation
     Ausbau der präventiven Förderung von an- und ungelernten
     Beschäftigten und Förderung von Bildungsmodulen
      Vorschlag umgesetzt: 200 Mio Programm Wegebau
      schleppende Umsetzung
      Kaum Interesse der Betriebe an Qualifizierung An- und Ungelernter
      Ohne Beratung und Aktivierung Gefahr des Scheiterns des
        Programms
      ab Herbst 2007 250 Weiterbildungsberater

     Zentral: Veränderung der Steuerungslogik der BA

           Betriebswirtschaftliches Denken im Jahreszeitraum macht
            Umschulungen für BA unwirtschaftlich – fast nur kurzfristige
            Maßnahmen, Umschulungen erst in Arges für LZA „rentierlich“

           Lösungsmöglichkeiten: Fonds für längerfristige Maßnahmen

Gerhard Bosch
Bo07STADTKOELNDEZ 39.vjj
6.6 Finanzierungsvorschläge KMU‘s
Vorbild: Small firm development account in UK

                                                                                Institut Arbeit und Qualifikation
   ➨        Pilot Program in Leicestershire & Lincolnshire 2002 -
            Träger ”Centre for Entreprises”
   ➨        Ziel, Personalentwicklung in Klein- und Mittelbetrieben zu
            fördern (5 – 50 Beschäftigte)
   ➨        Bildungsberater des “Centre for Entreprise” und ein
            ”Bildungsverantwortlicher des Betriebes entwickeln einen
            ”Bildungs- und Entwicklungsplan”
   ➨        Unternehmen erhält £ 500 nach Unterzeichnung des Plans
            und bis zu £ 150 pro Beschäftigten für externes Training

                           ● 280 Bildungsverantwortliche nehmen an
                             Workshops teil
 Ergebnisse 2002           ● 230 unterzeichnete Bildungspläne
                           ● Durchschnittliche Betriebsgröße: 20 Beschäftigte
                           ● Durchschnittlich 11 Beschäftigte pro Plan
Gerhard Bosch
Bo07STADTKOELNDEZ 40.vjj
6.7           Finanzierungsvorschläge KMU‘s
Umsetzung Bildungsschecks in NRW

                                                           Institut Arbeit und Qualifikation
  Beschäftigte aus Unternehmen mit weniger als 250
   Beschäftigten
  Eigenbeteiligung von 50%
  Maximaler Zuschuss pro Scheck 500 Euro/Betrieb
   übernimmt Rest
  Maximal 2 Schecks pro Jahr
  Ausgabe des Schecks nur nach Beratung
  Keine Zusatzförderung für Geringverdiener
  Keine Förderung rein arbeitsplatzbezogener
   Maßnahmen
  Keine Förderung bei gesetzlicher Verpflichtung zur WB

 Hohe Inanspruchnahme – aktive Vermarktung und Beratung

Gerhard Bosch
Bo07STADTKOELNDEZ 41.vjj
6.8            Finanzierungsvorschläge: Bildungssparen

                                                                         Institut Arbeit und Qualifikation
         Förderung des Bildungssparens für einkommens- und
         vermögensschwache Personen mit Sparprämie und
         Darlehensmöglichkeit
         Von Bundesregierung aufgegriffen:
            Entnahme aus Vermögensbildungssparen vor Ablauf der
            Sperrfrist
            Weiterbildungsdarlehen ohne klassische Bonitätsprüfung für
            berufliche Bildung
            Weiterbildungsprämie (154€) für untere/mittlere
            Einkommensschichten (17 900/35 800€)
         Hauptproblem
            Konkurrenz der Sparzwecke
            Vermutlich nur geringe Inanspruchnahme durch gut
            Ausgebildete
            Individualisierung der Bildungsfinanzierung

Gerhard Bosch
Bo07STADTKOELNDEZ 42.vjj
» Es ist schlimm, rief Eduard,

                                                             Institut Arbeit und Qualifikation
             dass man jetzt nichts mehr für
            sein ganzes Leben lernen kann.
            Unsere Vorfahren hielten sich an
             den Unterricht, den sie in ihrer
              Jugend empfangen; wir aber
              müssen jetzt alle fünf Jahre
             umlernen, wenn wir nicht ganz
             aus der Mode kommen wollen.              «
                          J.W. Goethe,
        Die Wahlverwandtschaften Erstveröffentlichung 1809
Gerhard Bosch
Bo07STADTKOELNDEZ 43.vjj
Institut Arbeit und Qualifikation
                           »   Jeder Mensch wird
                               als Genie geboren
                           und als Idiot begraben.   «
                                Charles Bukowski

Gerhard Bosch
Bo07STADTKOELNDEZ 44.vjj
http://www.bmbf.de/pub/schlussbericht_kommission_lll.pdf

                                                                                       Institut Arbeit und Qualifikation
                                 Backe
                                        s-Gelln
                                    Bosch        er, Us
                                           , Gerha chi
                                    Färber           rd,
                                            , Gisel               Finanz
                                  Nagel,            a       lebens        ierung
                                          Bernha                    langen
                                Timme               rd                       Lernen
                                       rmann                   - der W             s
                                               , Diete                  eg in d
                                   (Hrsg.)
                                          , 2004: r                Zukun        ie
                                                             Schlus        ft:
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                                      ld: B
                                Schrift ertelsmann.
                                                                       ie
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Gerhard Bosch
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