Geschäftsbericht 2020 - Trasse Schweiz AG - Schweizerische Trassenvergabestelle
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Inhalt Vorwort3 Rückblick Geschäftsjahr 2020 4 Schwerpunktthema 15 Jahre Trasse Schweiz AG – ein Rückblick 7 Jahresrechnung Bilanz10 Erfolgsrechnung11 Anhang zur Jahresrechnung 2020 12 Antrag des Verwaltungsrats an die Generalversammlung zur Verwendung des Bilanzergebnisses 14 Bericht der Revisionsstelle15 Gesellschaftsorgane 31.12. 202016 Kennzahlen17
Vorwort Das Jahr 2020 zwischen Planung der Zukunft und Umgang mit Unerwartetem Als die Trasse Schweiz AG (trasse.ch) ihr letztes Geschäftsjahr vor dem Übergang zur öffentlich-rechtlichen Anstalt «Schweizerische Trassenvergabestelle» (TVS) in Angriff nahm, stand die Vorbereitung der TVS im Zentrum der geplanten Tätigkeiten. Dieser Aufbau erfolgte zusätzlich zur ordentlichen Arbeit, welche weiterhin in gewohnt gu- ter Qualität zu erbringen war. Neben der Motivation der Mitarbeitenden war eine gute Planung der Grundstein dafür, dass Ende des Jahres 2020 dem erfolgreichen Betriebsstart der TVS nichts mehr im Weg stand, auch wenn anfangs noch nicht alles perfekt sein wird. Gleichzeitig zeigte sich aber auch, dass eine umfassende Vorberei- Urs Hany tung nicht vor Überraschungen schützt. Trotz frühem Einbezug der zentralen Bundes- Präsident ämter löste insbesondere die gesetzlich vorgesehene Genehmigung der Personalver- des Verwaltungsrats ordnung durch den Bundesrat mehrere Zusatzschlaufen aus. Die gute Planung half jedoch, zusammen mit der erforderlichen Flexibilität diese Unwägbarkeiten erfolg- reich zu bewältigen. Ab April 2020 war ein flexibler Umgang mit Unvorhersehbarem noch aus einem wei- teren Grund gefordert. Die COVID-19-Pandemie wirkte sich auch auf die Trassenver- gabe aus. Aufgrund der Unterbrechung der Arbeiten auf einigen wesentlichen Bau- stellen zeichnete sich ab, dass auf den Fahrplanwechsel im Dezember 2020 hin noch nicht alle für das vorgesehene Angebot 2021 erforderlichen Kapazitätserweiterungen verfügbar sein werden. Zu Beginn des Trassenvergabeprozesses war jedoch nicht klar, welche Erweiterungen wann bereitstehen werden. Obwohl die Eisenbahnverkehrsun- ternehmen die Trassen basierend auf dem Netznutzungsplan 2021 bestellten, gab es Diskussionen, ob im Dezember überhaupt ein Fahrplanwechsel stattfinden solle. Dr. Thomas Isenmann Vorsitzender Mit ihrer Erfahrung schlug trasse.ch ein Vorgehen vor, das trotz anfänglicher Skepsis der Geschäftsleitung umgesetzt wurde. Zuerst wurden die Trassen für das Zielkonzept 2021 zugeteilt, un- abhängig davon, wann die einzelnen Kapazitätserweiterungen zur Verfügung stehen werden. Im Anschluss daran wurden, vergleichbar zu Ersatzfahrplänen bei kapazi- tätseinschränkenden Baustellen im laufenden Fahrplan und abgestimmt auf die Inbe- triebnahme der einzelnen Infrastrukturvorhaben, Übergangsfahrpläne erstellt und für diese Phasen die Trassenzuteilung angepasst. Dieses Vorgehen erwies sich als zielführend, wie die erfolgreiche Trassenvergabe zeigte. Hierbei bewährte sich die von trasse.ch im Verlaufe ihrer Tätigkeit kontinuier- lich aufgebaute Mitwirkung der Trassenbesteller in der Ausarbeitung bestmöglicher Angebote. 3
Rückblick Geschäftsjahr 2020 Die Corona-Pandemie prägte die Trassenvergabe efforts weitgehend aufholen. Dennoch liessen sich nicht alle für den Jahresfahrplan 2021 Fahrplanverbesserungen zum Fahrplanwechsel im Dezem- Die Ausgangslage erschien verheissungsvoll. Mit dem neuen ber realisieren. Im Güterverkehr wurde die Leistungsfähig- 4-Meter-Korridor entlang der Gotthard-Achse, der Inbe- keit der Gotthardachse zwar ab Fahrplanwechsel erhöht; zu triebnahme des Ceneri-Basistunnels und des Eppenbergtun- Beginn bleibt die Kapazität für bis zu 750 m lange Güter- nels, der Fertigstellung des Doppelspurausbaus bei Walch- züge aufgrund der andauernden Bauarbeiten in Chiasso wil sowie der Neukonzepte am Genfersee und Richtung jedoch noch eingeschränkt. Im Personenverkehr ist das Ziel- München sollte das Bahnangebot ab dem Fahrplanwechsel konzept innerhalb des Kantons Tessin noch nicht vollum- im Dezember 2020 deutlich an Attraktivität gewinnen. fänglich in Betrieb; für die Phase vom 13. Dezember 2020 bis zum 4. April 2021 wurde ein Übergangsfahrplan erar- Im März 2020 musste SBB Infrastruktur jedoch die Bauarbei- beitet. ten aufgrund der Corona-Pandemie netzweit vorüberge- hend einstellen. Die Einhaltung der Fertigstellungstermine Der Trassenvergabeprozess musste an diese Situation mit war damit in Frage gestellt, da zu diesem Zeitpunkt die wechselnden Planzuständen der verfügbaren Kapazitäts Dauer der Massnahme nicht beurteilt werden konnte. Auch erweiterungen angepasst werden. Zugleich war zu be nach Wiederaufnahme der Baustellentätigkeit zeichnete rücksichtigen, dass bei den ISB die Personalressourcen zur sich ab, dass wohl nicht alle entstandenen Verspätungen bis Fahrplanplanung stark ausgelastet waren. Die Anzahl un- zum Fahrplanwechsel aufgeholt werden können. Die Infra- terschiedlicher Inbetriebnahme-Zeitpunkte von Kapazitäts- strukturbetreiberinnen (ISB) mussten ihre Bauprogramme erweiterungen und somit zu planender Angebotskonzepte priorisieren, wobei die laufenden Umplanungen der Bau- war deshalb auf ein notwendiges Minimum zu reduzieren. stellen meist auch direkte Auswirkungen auf die Fahrplan- planung hatten. trasse.ch beschloss, in der Trassenvergabe zuerst den Ziel- zustand 2021 mit Vorliegen aller für das Fahrplanjahr 2021 Zwar konnten die ISB die coronabedingten Verspätungen vorgesehenen Kapazitätserweiterungen zu planen und ab- bei den Erhaltungs- und Erweiterungsarbeiten mit Sonder zuwickeln. Erst danach wurden, wie bei kapazitäts © Foto: Thurbo 4
© Foto: SBB einschränkenden Baustellen im laufenden Fahrplan, Ersatz- der Umplanungen sicherzustellen und dafür zu sorgen, im konzepte für die Phase ab Fahrplanwechsel im Dezember Spannungsfeld zwischen den Wünschen und Ansprüchen 2020 bis zur Umstellung auf den Zielzustand erstellt und der Trassenbesteller sowie den Möglichkeiten und Zwängen hierfür die Trassen vergeben. der ISB zu vermitteln und optimale Lösungen aus Sicht aller Beteiligten anzustreben. Fristgerechte Trassenzuteilungen trotz widriger Umstände Der neugestaltete europäische Fahrplanprozess wird Das gewählte Vorgehen forderte zwar die beteiligten Stel- umgesetzt len, erwies sich aber als zielführend. Dank straffer Prozess- Die europaweite Neugestaltung des Fahrplanplanungs- und führung sowie aktiver Mitwirkung der Trassenbesteller und Trassenvergabeprozesses im Rahmen des Projekts Timetable Fahrplanplaner konnten die europäisch harmonisierten Zu- & Capacity Redesign (TTR) wird gemeinsam von den europä- teilungstermine eingehalten werden. ischen ISB, Trassenvergabestellen und Eisenbahnverkehrs- unternehmen (EVU) erarbeitet. Auch die EU-Kommission Dies war aus internationaler Optik nicht überall der Fall. setzt mit Blick auf den im Rahmen der europäischen Klima- Zum Beispiel machte einem benachbarten Infrastrukturbe- politik vorgesehenen «green deal» hohe Erwartungen in treiber Corona einen Strich durch die Rechnung. Sein Fahr- TTR. planplanungssystem war nicht Homeoffice-tauglich, wes- halb während des behördlich verordneten Homeoffice die Die Umsetzung von TTR wurde im Jahr 2020 in Angriff ge- Planungsarbeiten ruhen mussten und der Fahrplan sowie nommen. Jedes Land, welches am Projekt mitwirkt, hat eine die Trassenvergabe erst mit mehreren Wochen Verspätung eigene nationale Organisationsstruktur zur Implementie- abgeschlossen wurden. Immerhin wurde dieser Verzug früh rung von TTR aufgebaut. Auf europäischer Ebene sorgt Rail- kommuniziert, sodass die Probleme für die Grenzabstim- NetEurope (RNE), die Vereinigung der europäischen ISB und mung der Fahrpläne dank dem bilateralen Austausch den- Trassenvergabestellen, für die Koordination der nationalen noch in befriedigender Weise gelöst werden konnten. Umsetzungen und erarbeitet allgemeingültige Prozessvor- gaben. Auch im laufenden Fahrplan musste umgeplant werden trasse.ch wirkt auf beiden Ebenen mit. Sie arbeitet im Die Pandemie erforderte auch zahlreiche Umplanungen im schweizerischen Implementierungsprojekt mit, in welchem laufenden Fahrplan 2020. Für den Lockdown im März/April die einzelnen Prozessschritte gemeinsam mit den ISB SBB, musste die stufenweise Reduktion des Angebots und da- BLS und SOB massgeschneidert auf die Bedürfnisse der hie- nach wiederum das Hochfahren ausgeplant werden. Des sigen Bahnlandschaft erarbeitet werden. Zudem engagiert Weiteren führte die temporäre Einstellung von Baustellen sich trasse.ch in der Leitung eines Teilprojekts auf europäi- und deren Neuplanungen wiederholt zu Fahrplanänderun- scher Ebene, in welchem die Erkenntnisse der Pilotstrecken gen. trasse.ch nahm hierbei Einsitz im Notfallstab Betrieb für die spätere Übernahme in den Fahrplan- und Trassenver- unter Leitung der SBB und begleitete die Anpassungen des gabeprozess analysiert werden. Betriebsangebots. Nach aktuellem Zeitplan soll TTR im Fahrplanjahr 2025 seine Nicht alle Ereignisse waren aber auf die Pandemie zurückzu- Wirkung entfalten. Mit der Erarbeitung des Kapazitätsmo- führen. Auch andere unvorhersehbare Vorkommnisse erfor- dells erfolgen die ersten Anpassungen jedoch bereits ab derten kurzfristige Anpassungen der zugeteilten Trassen. 2021. Zum Beispiel schränkte der Wassereinbruch im Lötschberg- Basistunnel die Kapazität auf dieser Achse ein. Die mit kur- Mitwirkung im Aufbau des künftigen Systems zum zer Vorlauffrist angekündigte Totalsperre der Luino-Strecke Kapazitätsmanagement im Dezember bedingte Umleitungen von Güterzügen via Die Eisenbahnbranche will die Möglichkeiten der Digitalisie- Chiasso bzw. die Simplonstrecke. Zudem forderte der Um- rung nutzen und entwickelt unter dem Namen Traffic Ma- bau der Ostseite des Bahnhofs Bern mit diversen Bauphasen nagement System (TMS) ein neues Tool, welches das Kapa- die Beteiligten immer wieder aufs Neue. In diesen Fällen ist zitätsmanagement und die Fahrplanplanung weitgehend es die Aufgabe der trasse.ch, die regelkonforme Umsetzung automatisieren soll. 5
© Foto: BLS trasse.ch wirkt in der Entwicklung mit. Sie nimmt an Steue- Aufgleisen der neuen Schweizerischen rungsmeetings sowie in einzelnen Projektgruppen teil. Im Trassenvergabestelle zweiten Halbjahr 2020 leitete ein Mitarbeiter eine Arbeits- Nachdem das Parlament die Gesetzesanpassungen zur Vor- gruppe, welche Vorschläge für die künftigen Nutzung von lage «Organisation der Bahninfrastruktur» (OBI) bereits am TMS erarbeitete. 28. September 2018 einstimmig genehmigt hatte, verab- schiedete der Bundesrat am 13. Mai 2020 die entsprechen- Mitwirkungsverfahren zur Revision den Verordnungsanpassungen sowie die neue Verordnung der europäischen Korridorverordnung über die Trassenvergabestelle (TVSV). Die EU-Kommission führte im Frühjahr 2020 eine neuerli- che, auf die Eckwerte von TTR abgestimmte Analyse der Der Bundesrat wählte am 13. Mai 2020 zudem den Verwal- Verordnung 913/2010/EU zur Schaffung eines europäischen tungsrat der TVS. Dieser setzt sich aus unabhängigen Perso- Schienennetzes für einen wettbewerbsfähigen Güterver- nen zusammen. Mit der Ernennung von Verwaltungsrats- kehr sowie eine Stakeholder-Befragung durch. Bei der Er- präsident Urs Hany auch als Verwaltungsratspräsident der stellung des sehr detaillierten Fragebogens zog die EU-Kom- TVS sprach sich der Bundesrat für Kontinuität aus. Der Ver- mission neben anderen Experten auch trasse.ch bei, damit waltungsrat der TVS tagte im Jahr 2020 vier Mal. Neben der dieser die wesentlichen Fragestellungen in jeweils empfän- Konstituierung der TVS wählte er insbesondere auch die gergerechter Formulierung enthielt. Geschäftsleitungsmitglieder der TVS und er erliess die stra- tegischen Ziele der TVS für die Jahre 2021–2024 sowie die trasse.ch beteiligte sich sowohl direkt am Mitwirkungsver- Personalverordnung. Der Bundesrat genehmigte am 18. No- fahren wie auch in der Erarbeitung der Position der beiden vember 2020 die Wahl von Thomas Isenmann als Geschäfts- Güterverkehrskorridore Rhein-Alpen und Nordsee-Mittel- führer der TVS, wie auch die strategischen Ziele und die meer. Zudem wurde die Gemeinschaft der Europäischen Personalverordnung der TVS. Bahnen CER beim Beantworten des Fragebogens unterstützt. Die Inputs der trasse.ch fokussierten sich jeweils auf eine Harmonisierung der grenzüberschreitenden Angebote, Pro- zesse sowie Kapazitätsbestell- und -zuteilungsbedingungen. 6
Schwerpunktthema 15 Jahre Trasse Schweiz AG – ein Rückblick Auf den 1. Januar 2021 wurde trasse.ch in eine öffentlichrechtliche Anstalt des Bundes überführt. Im Schwerpunktthema werden die Motive für die Gründung der trasse.ch sowie die von ihr in ihren 15 Geschäftsjahren verfolgten Ziele und Anliegen beleuchtet. Unabhängige Trassenvergabestelle als Voraussetzung Bestmögliche Nutzung knapper Trassenkapazität für einen diskriminierungsfreien Netzzugang durch Einbezug der Antragsteller in die Angebots Im Jahr 1991 beschloss die Europäische Union als Reaktion planung auf den stetig sinkenden Marktanteil der Bahn im Güterver- Das Kerngeschäft einer Trassenvergabestelle ist die Trassen- kehr die Einführung des freien Netzzugangs und damit des planung und -vergabe. Der Prozess und die Termine sind Wettbewerbs in der Nutzung des Schienennetzes. international harmonisiert. Die Fahrplanplaner erarbeiten auf Basis der im April eingereichten Anträge jeweils bis Ende Die Schweiz übernahm mit dem Landverkehrsabkommen Juni Trassenangebote, zu welchen die Antragsteller innert die entsprechende Richtlinie 91/440/EWG und verpflichtete eines Monats Vorbehalte anbringen können. Eine Woche sich, ihr nationales Recht gleichwertig zum EU-Recht weiter- später erfolgt die definitive Trassenzuteilung für das nächste zuentwickeln. Sie führte den freien Netzzugang am 1. Ja- Fahrplanjahr. nuar 1999 mit der Bahnreform 1 ein. Seither können EVU in eigener Regie Züge auf fremden Bahnnetzen führen. Eine Auf dem stark ausgelasteten Schweizer Bahnnetz sind bei Voraussetzung für das Funktionieren des freien Netzzu- Trassenkonflikten die nächsten freien Trassen jedoch oft erst gangs ist die diskriminierungsfreie Wahrnehmung der für Stunden früher oder später verfügbar. Angebote ausserhalb den Netzzugang wesentlichen Funktionen, namentlich der der effizienten Produktionskonzepte der EVU verteuern den Trassenplanung und -vergabe. Bahnverkehr. Deshalb bezog trasse.ch die Antragsteller bei konfliktbehafteten Anträgen bereits in die Entwicklung der Gründung der Trasse Schweiz AG als Übergangs alternativen Trassenangebote ein und nicht wie im restli- lösung chen Europa erst in der Konsultationsphase ab Juli. In den ersten Jahren nach Inkrafttreten der Bahnreform 1 wurde der Netzzugang nur wenig genutzt. Die Trassenver- Die Antragsteller begrüssten dieses Vorgehen. Sie konnten gabe erfolgte deshalb jeweils durch die einzelnen ISB. 2001 dadurch ihre Verkehre priorisieren und die gemeinsam erar- begann die BLS, eigenständig Güterzüge auf dem SBB-Netz beitete Alternativ-Trassierung gewährleistete einen effizien- zu führen. Zur Wahrung der unparteiischen Trassenzutei- ten Ressourceneinsatz. Zudem standen durch den Einbezug lung bildeten SBB und BLS eine gemeinsame Trassenverga- der Antragsteller für die Konfliktlösung neben alternativen bestelle mit Mitarbeitenden beider Unternehmen. Ab 2004 Fahrplantrassen auch durch die EVU vorgenommene Anpas- traten weitere EVU in den Schweizer Bahngüterverkehrs- sungen am Produktionskonzept zur Verfügung. Dies erwei- markt ein, weshalb der Bundesrat im Februar 2005 mit der terte den Lösungsraum und führte dank der Gesamtopti- Botschaft zur Bahnreform 2 eine unabhängige Trassenver- mierung zu kostengünstigeren Ergebnissen. gabestelle in Form einer öffentlichrechtlichen Anstalt vor- schlug. Engagement von trasse.ch zur internationalen Harmonisierung Als das Parlament im Herbst 2005 die Botschaft wegen um- Insbesondere der Güterverkehr ist stark international ge- strittener Vorschläge zur Infrastrukturfinanzierung zurück- prägt. Rund zwei von drei auf dem Schweizer Schienennetz wies, lagerten SBB, BLS und SOB ihre Trassenvergabe in eine transportierte Tonnen queren mindestens einmal die Lan- gemeinsame, unabhängig arbeitende Gesellschaft aus. Sie desgrenze. Auch der internationale Personenverkehr ist auf gründeten anfangs 2006 zusammen mit dem Verband öf- harmonisierte Netznutzungsbedingungen und durchgän- fentlicher Verkehr trasse.ch, um Erfahrungen für die Neu- gige Trassenangebote angewiesen. auflage der Bahnreform 2 zu sammeln. 7
trasse.ch legte deshalb ein grosses Gewicht auf die interna- Die EU erliess deshalb die Verordnung 913/2010 zur Schaf- tionale Koordination. Als Mitglied der Vereinigung der euro- fung eines europäischen Schienennetzes für einen wettbe- päischen ISB und Trassenvergabestellen RailNetEurope (RNE) werbsfähigen Güterverkehr. Diese verpflichtet die ISB und unterstützte sie ab 2006 die Entwicklung international har- Trassenvergabestellen zur Zusammenarbeit in elf Güterver- monisierter Systeme und Prozesse in den Bereichen Fahr- kehrskorridoren entlang der Verkehrsströme, um marktge- planplanung und Trassenvergabe. Zudem wurde ein Mitar- rechte und durchgängige Trassen anzubieten sowie den beiter von August 2008 bis September 2011 als Leiter der Trassenbestellprozess zu vereinfachen. trasse.ch ist seit 2011 «Sales and Timetabling Working Group» zu RNE entsandt. Mitglied der Leitorgane der beiden die Schweiz tangieren- In diese Zeit fielen insbesondere die europäische Harmoni- den Güterverkehrskorridore Rhein – Alpen und Nordsee – sierung der unterjährigen Trassenvergabeprozesse sowie die Mittelmeer. Ihr Hauptanliegen waren die Harmonisierung Entwicklung von Pathfinder/PCS zum europäischen Trassen- der Netznutzungs- und Trassenbestellbedingungen sowie bestell- und -zuteilungstool. aufeinander abgestimmte Trassenangebote. Internationale Zusammenarbeit entlang Weiterentwicklung der unvollständigen der Güterverkehrsströme Prioritätenordnung Die Erarbeitung von Richtlinien durch die EU bzw. durch RNE Können Trassenkonflikte nicht einvernehmlich gelöst wer- garantiert für sich alleine noch keinen attraktiven Bahnbe- den, entscheidet trasse.ch auf Basis der Prioritätenordnung trieb. Zu oft werden diese durch die einzelnen Verkehrsmi- über die Zuteilung der Trassen. Bis Ende 2016 hatte der ver- nisterien und ISB unterschiedlich ausgelegt und angewen- taktete Personenverkehr oberste Priorität. Innerhalb der det, was einen nahtlosen grenzüberschreitenden Bahnver- gleichen Verkehrskategorie hatte derjenige Antrag Vorrang, kehr behindert. welcher den höheren Deckungsbeitrag lieferte. © Foto: SOB 8
© Foto:SBB Cargo Im Jahr 2011 mussten erstmals nicht einvernehmlich lösbare Übergang zur öffentlichrechtlichen Trassenkonflikte entschieden werden, für welche diese Prio- Anstalt Schweizerische Trassenvergabestelle TVS ritätenregel keine Entscheidungsgrundlage bildete, da im trasse.ch war bereits bei ihrer Gründung als Übergangs Güterverkehr kein Deckungsbeitrag erhoben wird. trasse.ch lösung gedacht. Im Jahr 2010 beschloss der Bundesrat, die entwickelte für diese Fälle im Einvernehmen mit den An- Neugestaltung der Trassenvergabestelle zurückzustellen, da tragstellern ein Bietverfahren, welches in die nächste Revi- die EU die Richtlinien des ersten EU-Bahnpakets weiterent- sion der Eisenbahn-Netzzugangsverordnung aufgenommen wickelte. Das UVEK setzte eine Expertengruppe ein zur Prü- wurde. fung verschiedener Ansätze unter Berücksichtigung der EU- Rechtsentwicklung. Die Expertengruppe schlug im Mai 2013 Neugestaltung des europäischen vor, trasse.ch als öffentlichrechtliche Anstalt an den Bund zu Trassenvergabeprozesses TTR überführen, damit die Trassenvergabestelle eine neutrale Der frühe Trassenbestelltermin jeweils acht Monate vor dem Koordinationsfunktion wahrnehmen könne. Zudem solle Fahrplanwechsel ist insbesondere für den Güterverkehr nicht ein gesetzlicher Auftrag die Tätigkeit legitimieren und nebst marktgerecht. Cargo-Unternehmen sehen sich gezwungen, den Zuständigkeiten und Rollen auch die Finanzierung so- Trassen auch für Konzepte zu beantragen, die sich erst in der wie die Informations- und Auskunftspflicht der EVU festle- Offertphase befinden. Die Trassenzuteilung für diese unsi- gen. cheren Verkehre behindert eine effiziente Trassennutzung, was die Produktionskosten aller EVU erhöht. Die vom Bundesrat im November 2016 verabschiedete und vom Parlament Ende September 2018 einstimmig geneh- Der von den europäischen ISB und EVU gemeinsam entwi- migte Vorlage zur Organisation der Bahninfrastruktur über- ckelte neue Trassenplanungs- und Vergabeprozess «Timeta- nahm weitgehend die Empfehlungen der Expertengruppe. ble & Capacity Redesign» (TTR) geht diese Problematik an, So wird nun das Personal der trasse.ch seine bewährten Tä- indem der Trassenvergabeprozess in zwei Phasen aufgeteilt tigkeiten ab 1. Januar 2021 in neuem Eigentum, mit neuem wird. Für stabile Verkehre (insb. Personenverkehr) werden Namen sowie in geänderter Rechtsform weiterführen. Trassen im Jahresfahrplan zu einem früheren Termin als heute beantragt und zugeteilt. Für erst kurzfristig bekannte Trans- portanforderungen (insb. Güterverkehr) können sich die EVU jederzeit Trassenkapazität innerhalb einer Bandbreite sichern, und zwar für bis zu drei Jahre. Die diesbezüglichen Trassen- anträge können frühestens vier Monate vor der ersten Zug- fahrt eingereicht werden. Damit die betroffenen EVU mit ih- ren Trassenanträgen bis vier Monate vor der ersten Zugfahrt warten, wird die verfügbare Trassenkapazität auf die beiden Bestellverfahren aufgeteilt und gesichert. Dies bedingt eine Vorausplanung mit grenzüberschreitend abgestimmten Ka- pazitätsmodellen und Fahrplanstrategien unter Einbezug der Kapazitätseinschränkungen durch Bau- und Unterhaltsarbei- ten. trasse.ch engagierte sich von Anfang an stark im TTR-Pro- jekt, insbesondere für die Aufteilung der Bestellverfahren und Sicherung der Kapazitäten wie bei den Schweizer Inst- rumenten NNK und NNP. So unterstützte ein Mitarbeiter seit Oktober 2014 in einem Teilpensum RNE beim Aufbau von TTR und leitete ein Teilprojekt der europäischen Umsetzung. 9
Jahresrechnung Bilanz per 31.12. 2020 2019 Umlaufvermögen CHF CHF Flüssige Mittel 305 912 805 980 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3 317 18 662 Übrige kurzfristige Forderungen 0 0 Aktive Rechnungsabgrenzungen 19 881 21 387 Total Umlaufvermögen 329 110 846 029 Anlagevermögen Mobiliar und Einrichtungen 1 1 Büromaschinen, EDV-Anlagen 1 1 Total Anlagevermögen 2 2 Total Aktiven 329 112 846 031 Fremdkapital Kurzfristiges Fremdkapital Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten 42 774 40 419 gegenüber Infrastrukturbetreibern 0 0 Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 0 39 062 Passive Rechnungsabgrenzungen 23 730 39 216 Rückstellungen 160 466 117 933 Langfristiges Fremdkapital Andere Verbindlichkeiten 0 0 Rückstellungen 0 0 Total Fremdkapital 226 970 236 630 Eigenkapital Aktienkapital 100 000 100 000 Gesetzliche Gewinnreserven 50 000 50 000 Freiwillige Gewinnreserven 200 000 200 000 Bilanzgewinn Vortrag vom Vorjahr 259 400 220 401 Jahresgewinn/-verlust –507 258 38 999 Total Eigenkapital 102 142 609 400 Total Passiven 329 112 846 031 10
Jahresrechnung Erfolgsrechnung 2020 2019 Nettoerlös CHF CHF Honorar für Dienstleistung SBB 1 417 661 1 896 519 Honorar für Dienstleistung BLS 101 200 147 452 Honorar für Dienstleistung SOB 33 166 44 029 Übrige Erträge 38 577 48 587 Total Nettoerlös 1 590 604 2 136 587 Betriebsaufwand Personal Lohn- und Sozialkosten 1 832 000 1 792 783 Übriger Personalaufwand 48 788 66 133 Verwaltung Raumaufwand 64 072 64 874 Unterhalt und Reparaturen 0 272 Sachversicherungen 12 726 13 511 Energie und Entsorgung 1 408 1 977 Übriger Verwaltungsaufwand 65 442 71 042 Informatik Informatikaufwand 42 777 50 451 Betrieb Repräsentationsaufwand 3 736 7 344 Übriger Betriebsaufwand 25 933 21 212 Abschreibungen 0 0 Total Betriebsaufwand 2 096 882 2 089 597 Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern –506 278 46 990 Finanzertrag 0 0 Finanzaufwand –980 – 7 990 Finanzgewinn 0 0 Ausserordentlicher Aufwand/Ertrag 0 0 Direkte Steuern 0 0 Jahresgewinn/-verlust –507 258 38 999 11
Jahresrechnung Anhang zur Jahresrechnung 2020 Rechnungslegungs- und Bewertungsgrundsätze stranche der Infrastrukturbetreiber in Höhe von TCHF 517.34 Die für die vorliegende Jahresrechnung angewendeten Grund- (ohne MwSt.) verzichtet. Das negative Bilanzergebnis des Jah- sätze der Rechnungslegung erfüllen die Anforderungen des res 2020 wurde somit bewusst eingeplant. Die so reduzierte Schweizer Rechnungslegungsrechts. überschüssige Liquidität steht für den Infrastrukturbetrieb zur Verfügung und reduziert dessen Abgeltungsbedarf. Der Euro wird zu einem Kurs von 1.084 CHF/Euro bewertet. Nettoerlös Bilanz Honorare: Von den Infrastrukturbetreibern wurden im Be- Die Liquidität weist gegenüber dem Vorjahr ein tieferes richtsjahr nur drei der vier Quartalstranchen eingefordert Niveau auf. Dies ist eine Folge des im Abschnitt Unterneh- (siehe oben), was zum gewollten Bilanzfehlbetrag führte. menserfolg beschriebenen geplanten Liquiditätsabbaus. Die übrigen Erträge beinhalten Aufwandsentschädigungen Erfolgsrechnung für Tätigkeiten von trasse.ch zugunsten von RNE sowie des Unternehmenserfolg Güterverkehrskorridors Rhein – Alpen. Die Entschädigung Das Geschäftsjahr 2020 schliesst mit einem eingeplanten für den Projektleitereinsatz eines Mitarbeitenden zugunsten Unternehmensverlust von CHF 507 258 ab. von RNE ist tiefer, da Sitzungen vornehmlich als Videokonfe- renz durchgeführt wurden und somit aufgrund der wegfal- trasse.ch ist nicht gewinnorientiert und finanziert sich durch lenden Reisen auch die zu entschädigende Abwesenheitszeit Gebühren von SBB Infrastruktur, BLS Netz und SOB Infrastruk- tiefer war. Zudem wurden weniger Tagessitzungen, dafür tur, welche den geplanten und vom Verwaltungsrat mit dem mehr kurze Webmeetings durchgeführt. Budget genehmigten Aufwand decken. Angesichts der hohen Liquidität im letzten Betriebsjahr beschloss der Verwaltungsrat Aufgrund des aktuellen Zinsumfelds wurde im 2020 kein eine korrigierende Massnahme: Er hat auf die vierte Quartal- Finanzertrag erzielt. Ertrag Betriebsaufwand % % –10 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 SBB 1 417 661 Personal 1 880 788 BLS 101 200 Verwaltung 143 648 SOB 33 166 Informatik 42 777 Übrige 38 577 Betrieb 29 669 Finanzertrag 0 Abschreibung 0 Finanzgewinn 0 Finanzaufwand – 980 ausserord. Aufwand 0 12
Die Entwicklung des Eurokurses löste eine Euro-Währungs- Einen weiteren Einfluss hatte der Verzicht auf Weiterbil- ausgleichsbuchung von bisher 1.087 auf neu 1.084 CHF/ dungen und Seminare. Euro aus, welche den Finanzaufwand von rund 0.98 TCHF • Die übrigen Verwaltungsaufwandpositionen sind ver- generierte. glichen mit dem Vorjahr teils höher, teils tiefer. Hierbei ist zu erwähnen, dass der gegenüber 2019 tiefere Eurokurs Betriebsaufwand die in Euro geschuldeten Mitgliedschaftsbeiträge leicht Der Betriebsaufwand nahm im Vergleich zum Vorjahr um entlastet hat. 0.35 % zu. Folgende, zum Teil gegenläufige Entwicklungen • trasse.ch hat im Jahr 2020 keine Ersatzinvestitionen getä- führten zu dieser Erhöhung: tigt, weshalb der Informatikaufwand gegenüber dem Vorjahr um gut 15.2 % gesunken ist. • Die Bildung von Rückstellungen für Ferien- und Treue- • Der Rückgang des Repräsentationsaufwands um 49.1 % prämientage liess den Personalaufwand gegenüber ist auf eine geringere Anzahl Präsenzsitzungen wegen Co- dem Vorjahr um 42 TCHF ansteigen. Erstens erhielten rona zurückzuführen. mehrere langjährige Mitarbeitende grössere Treueprä- mien gutgeschrieben, welche in zeitlicher Form bezogen Steuern werden. Zweitens haben einige Mitarbeitende aufgrund Es fallen keine Steuern an, da trasse.ch steuerbefreit ist. des hohen Arbeitsanfalls für den Aufbau der neuen öf- fentlichrechtlichen Anstalt Schweizerische Trassenverga- bestelle sowie der Corona-Pandemie nicht alle Ferientage im Jahr 2020 beziehen können. • Der übrige Personalaufwand ist gegenüber dem Vor- jahr um gut 26.2 % tiefer. Dies ist auf die Corona-Pande- mie zurückzuführen. Sitzungen wurden in dieser Phase vornehmlich als Video-Konferenz durchgeführt, was die Reisetätigkeit aller Mitarbeitenden deutlich reduzierte. Weitere Angaben 2020 2019 Anzahl Vollzeitstellen 10 10 Verbindlichkeit gegenüber Vorsorgeeinrichtung 35 175 31 169 Ausserordentliche, einmalige oder periodenfremde Positionen keine keine Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Siehe keine nachstehende Anmerkung Die Trasse Schweiz AG hat den operativen Betrieb entsprechend der Vorlage des Bundes über die Organisation der Bahn- infrastruktur auf den 31. Dezember 2020 eingestellt und an die öffentlichrechtliche Anstalt Schweizerische Trassenverga- bestelle übergeben. Es ist geplant, die Trasse Schweiz AG im Frühling 2021 zu liquidieren. Risikobeurteilung: trasse.ch hat einen Risikomanagementprozess etabliert. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung haben die strategischen und operativen Risiken analysiert und daraus die entsprechenden Massnahmen abgeleitet. Im Jahr 2020 gingen, wie bereits im Vorjahr, keine Klagen bei der Schiedskommission im Eisenbahnverkehr SKE bzw. ab 1. Juli 2020 bei der RailCom ein. Auch wurden keine neuen Untersuchungen von Amtes wegen angestrengt. 13
Jahresrechnung Antrag des Verwaltungsrats an die Generalversammlung zur Verwendung des Bilanzergebnisses Zusammensetzung des Bilanzvortrages 2020 2019 CHF CHF Vortrag aus Vorjahr 259 400 220 401 Jahresgewinn/Jahresverlust –507 258 38 999 Total zur Verfügung der Generalversammlung –247 858 259 400 Vorgeschlagene Verwendung 2020 2019 CHF CHF Zuweisung an die gesetzlichen allgemeinen Reserven 0 0 Zuweisung an/Auflösung von anderen Reserven 0 0 Verlustvortrag auf neue Rechnung –247 858 259 400 Total Verlustverwendung –247 858 259 400 © Foto: BLS Cargo 14
Bericht der Revisionsstelle 15
Gesellschaftsorgane 31.12. 2020 Verwaltungsrat Verwaltungsratspräsident: Urs Hany, alt Nationalrat Mitglieder: Klaus Bischof, Leiter Betrieb SOB Infrastruktur Rudolf Büchi, Leiter Prozesse und Transformation SBB Infrastruktur Roland Pfaffen, Leiter Betrieb BLS Netz AG Daniela Walker, wissenschaftliche Mitarbeiterin VöV Revisionsstelle Dr. Röthlisberger AG, Bern Geschäftsleitung Geschäftsführer: Dr. Thomas Isenmann Mitglieder: Manfred Gross Daniel Haltner Thomas Hösli Eigentümer Schweizerische Bundesbahnen SBB 25 % BLS AG 25 % Schweizerische Südostbahn AG 25 % Verband öffentlicher Verkehr VöV 25 % Organisation per 31.12. 2020 Dr. Thomas Isenmann Geschäftsführer Carmen Theler Manfred Gross Finanzen und Personal Rechtskonsulent Thomas Hösli Daniel Haltner Leiter Trassenvergabe Leiter Trassenkapazität Christoph Rüegg Patrik Zobrist Hermann Presoli Trassenvergabe Jahresfahrplan Trassenvergabe Jahresfahrplan Fahrplan, IT Thomas Künzler Andri Mathis Unterjährige Trassenvergabe Trassenvergabeprozess * Geschäftsleitung Stellvertretung * Fachliche Führung durch Leiter Trassenvergabe 16
Kennzahlen Trassenvergabe für Jahresfahrplan des nachfolgenden Jahres 2020 2019 Anzahl Trassenbesteller 27 25 davon EVU 26 24 davon bestellberechtigte Dritte 1 1 formell zurückgewiesene Trassenanträge 0 0 Total zugeteilte Trassen 16 995 16 248 davon Personenverkehr 81 % 79 % davon Güterverkehr 19 % 21 % Anzahl bearbeitete Trassenkonflikte 361 424 davon in Konfliktbereinigungsgesprächen einvernehmlich gelöst 350 412 1 davon Doppelbestellungen 18 12 davon abgelehnte Trassenanträge 10 13 1 aufgrund tieferer Priorität im Netzzugang 6 13 aufgrund des tieferen Gebots bei Konflikten zwischen Anträgen gleicher Priorität (Bietverfahren) 4 0 für überlastet erklärte Strecken 0 1 Anzahl zurückgegebener Trassen nach definitiver Zuteilung 412 447 Zuteilung von Zusatzleistungen Anzahl bearbeiteter Bestellkonflikte für Zusatzleistungen 10 56 davon in Konfliktbereinigungsgesprächen einvernehmlich gelöst 9 46 davon per Jahresende noch pendent 12 43 davon abgelehnte Bestellungen für Zusatzleistungen 0 0 Anzahl Besteller von Zusatzleistungen ohne Grundleistungen 7 12 Trassenvergabe unterjähriger Fahrplan 2020 2019 Anzahl Besteller 36 33 davon mit Bedarfsverkehr sowie mit historischem Rollmaterial 12 11 überprüfte Fälle im Kurzfristbereich 0 0 davon einvernehmlich gelöst 0 0 davon durch trasse.ch abgelehnt 0 0 überprüfte Fälle im operativen Bereich 7 5 davon einvernehmlich gelöst 7 1 davon durch Infrastrukturbetreiber korrekt abgelehnt 0 4 davon durch Infrastrukturbetreiber ungerechtfertigt abgelehnt 0 0 1 An einem nicht einvernehmlich lösbaren Konflikt waren 3 Anträge beteiligt, weshalb dieser 2 Ablehnungen auslöste. 2 Ein Konflikt in der Umspannanlage Dottikon für das 2. Halbjahr 2021 befand sich Ende 2020 noch in der Koordinierung. 3 Vier Bestellkonflikte im Zusammenhang mit Zuckerrübenverkehren ab Herbst 2020 wurden im ersten Quartal 2020 unter Berücksichtigung der Erfahrungen aus der abgelaufenen Kampagne 2019 koordiniert. 17
Trassenvergabe der Güterverkehrskorridore Rhein–Alpen 2020 2019 und Nordsee–Mittelmeer (die Schweiz betreffend) Jahresfahrplan des nachfolgenden Jahres Angebot an Korridor-Katalogtrassen (Trassentage pro Woche, beide Richtungen zusammen) 667 620 vom Korridor-OneStopShop zugeteilte Korridor-Katalogtrassen (Trassentage pro Woche, beide Richtungen zusammen) 258 323 In Konflikten unterlegene Anträge, an trasse.ch zur Lösung im nationalen Prozess weitergeleitet 34 52 Abgelehnte Korridor-Trassenanträge 0 0 Unterjähriger Fahrplan (alle Werte = Trassentage, beide Richtungen zusammen) Korridor Rhein–Alpen (Basel–Domodossola/Luino/Chiasso) Angebotene Trassentage 730 730 Nachgefragte Trassentage 0 0 Korridor Nordsee–Mittelmeer (St. Louis Grenze–Basel RB) Angebotene Trassentage 4 748 2 080 Nachgefragte Trassentage 0 0 Diskriminierungsfreie Fahrplanerstellung: Fahrplanstudien 2020 2019 Anzahl begleitete oder nachträglich überprüfte Fahrplanstudien 2 2 Anzahl Interventionen von trasse.ch 0 0 Begleitung der Erarbeitung von Ersatzfahrplänen bei Intervallen –1 –1 1 Die Konzepte für die Ersatzfahrpläne aller grösseren Intervalle werden seit 2019 im Rahmen der Steuerungsmeetings Kapazitätsmanagement unter Begleitung von trasse.ch erarbeitet. 18
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