Geschäftsbericht Bremen bewegen - Flip-Web.de

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Bremen bewegen.

    Geschäftsbericht

2017
Geschäftsbericht Bremen bewegen - Flip-Web.de
BSAG-Leistungsdaten

                                                     2017        2016    Differenz
VERKEHRSLEISTUNG
Beförderte Personen / Jahr (in Tausend)           105.631     104.142       1.489
Beförderte Personen / Tag (in Tausend)                289         285           4
Fahrten je Einwohner(in) / Jahr                       186         187         –1

BETRIEBSLEISTUNGEN
Nutzwagen-Kilometer (in Tausend)                   21.561      21.666       – 105
Platz-Kilometer (in Tausend)                     3.028.577   3.047.313   – 18.736

FAHRZEUGBESTAND ZUM 31.12.
Fahrzeuge im Linienverkehr                            347         334          13
davon
Straßenbahn-Niederflurzüge                            119         119           0
Straßenbahn-Hochflurzüge                                0           0           0
Omnibus-Gelenkwagen                                   178         165          13
Omnibus-Zweiachswagen                                  50          50           0

STRASSENBAHN-LINIEN
Anzahl                                                  7           7           0
Länge (in km)                                       106,2       106,2         0,0

OMNIBUS-LINIEN
Anzahl                                                 42          43         –1
Länge (in km)                                       494,7       500,1       – 5,4

PERSONALBESTAND AM 31.12.*
Mitarbeiter / -innen                                2.065       2.019          46
davon Fahrer / -innen                               1.074       1.057          17

WIRTSCHAFTSDATEN

Umsatzerlöse (in TEUR)                            115.469     112.577       2.892
Beförderungserträge (in TEUR)                     107.224     104.457       2.767
Erträge aus Verlustübernahme (in TEUR)             55.486      50.678       4.808
Bilanzsumme (in TEUR)                             438.762     218.498    220.264
Anlagevermögen (in TEUR)                          204.968     167.933     37.035
Investitionen (in TEUR)                            57.138      18.786     38.352

* ohne Auszubildende, Studierende,
  Praktikantinnen / Praktikanten und Aushilfen
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INHALT

4    Grußwort

6    Bericht zum Geschäftsjahr 2017
7    Lagebericht
22   Bilanz zum 31. Dezember 2017
24   Gewinn- und Verlustrechnung
25   Anhang für das Geschäftsjahr 2017
36   Entwicklung des Anlagevermögens
38   Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
39   Bericht des Aufsichtsrats

43   Impressum
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Grußwort

    STARKES FUNDAMENT FÜR
    DIE MULTIMODALE MOBILITÄT
    Wie werden sich im Jahr 2030 die Menschen und die Güter in
    ­Bremen bewegen? Einen verbindlichen Blick in die Zukunft ­werfen,
     das können wir leider auch nicht. Aber wir haben gute Ideen!

    Die Bremer Straßenbahn AG, das sind rund           Geschlossene Mobilitätsketten für alle Menschen,
    2.100 Expertinnen und Experten, tätig und kun-     die Umsetzung Ihrer Bedürfnisse auf Feldern wie
    dig in allen relevanten Bereichen der Mobilität.   der Ökologie, der Barrierefreiheit und die Nutzung
    Gemeinsam haben wir in den zurückliegenden         neuer technischer Möglichkeiten sind dabei wich-
    Monaten ein Zukunftsprogramm geschrieben,          tige Ziele. Im Mittelpunkt steht die multimodale
    welches sich klar an den Bedürfnissen unserer      Kombination aus unterschiedlichen Verkehrsmit-
    Fahrgäste orientiert.                              teln, die für alle Menschen der Stadt individuell
                                                       verfügbar, komfortabel, bezahlbar und zu jeder Zeit
    Zutrauen dürfen wir uns diese Aufgaben, weil wir   nutzbar sein wird.
    von einem sehr stabilen Fundament in die Zukunft
    »abspringen«. In einem umfangreichen internen      Die BSAG ist heute und bleibt auch in »digitaler
    Prozess haben wir die Zukunftsthemen der Region    Zukunft« ein Unternehmen mit Menschen, die sich
    Bremen erarbeitet und die daraus entstehenden      für die Menschen einsetzen.
    Aufgaben für das Unternehmen abgeleitet.

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Grußwort

Wenn Sie mehr zu den Ideen und Plänen der Bre-          indem sie den Einsatz des individuellen Autover-
mer Straßenbahn AG erfahren möchten, begleiten          kehrs durch attraktivere Alternativen reduziert.
Sie uns auf www.bsag.de oder sprechen Sie uns
gerne direkt an.                                        Wer heute und zukünftig unser öffentliches Mobili-
                                                        tätsangebot nutzt, ist selbst Teil der Bewegung hin
Für unser Unternehmen ist es eine Auszeichnung          zur sauberen und lebenswerten Stadt.
und eine Herausforderung zugleich, dass die Men-
schen der Stadt uns mittels Öffentlichem Dienst-        Den Anforderungen an die BSAG haben wir auch im
leistungsauftrag für weitere 22,5 Jahre, also bis ins   Jahr 2017 wieder voll entsprochen. Auf den nach-
Jahr 2041 beauftragt haben. Das sichert attraktive      folgenden Seiten des vorliegenden Jahresberichts
Arbeitsplätze in einer zukunftsorientierten Bran-       2017 können Sie sich davon überzeugen.
che. Für die Stadt ist das die Entscheidung für eine
zeitgemäße Mobilität heute und in Zukunft, die die      Wir danken Bremen für das in die BSAG gesetzte
Lebensqualität erhöht, die Umwelt schützt und den       Vertrauen und den Mitarbeitenden unseres Unter-
Lebensraum für die Menschen wieder vergrößert,          nehmens für Ihr Engagement.

Hans Joachim Müller                                     Michael Hünig
Kaufmännischer Vorstand und Sprecher des Vorstands      Vorstand Betrieb und Personal, Arbeitsdirektor

                                                                                                              5
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Geschäftsjahr 2017

  Bericht zum
Geschäftsjahr 2017
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Lagebericht

LAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2017

GRUNDLAGEN DES                                      zwischen dem ÖPNV-Angebot einerseits und der
UNTERNEHMENS                                        unternehmerischen Entwicklung andererseits ist
                                                    der »Kontrakt über die strategische Weiterentwick-
Geschäftsmodell                                     lung der Bremer Straßenbahn AG in den Jahren
                                                    2011 bis 2020« zwischen der BSAG, der FHB, der
Die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) ist eine Toch-     Gewerkschaft ver.di und dem Betriebsrat der BSAG
tergesellschaft (100 %) der Bremer Verkehrs- und    aus dem Jahr 2009.
Beteiligungsgesellschaft mbH (BVBG), ehemals
Bremer Verkehrsgesellschaft mbH, die wiederum       Beide Verträge ergänzen sich wechselseitig und
eine 100-prozentige Tochter der Freien Hansestadt   sind jeweils Bestandteil des anderen Vertrags.
Bremen (Stadtgemeinde) (FHB) ist.
                                                    Am 17. August 2016 hatten die FHB, die BSAG, die
Die BSAG erbringt Leistungen im öffentlichen Per-   Gewerkschaft ver.di und der Betriebsrat der BSAG
sonennahverkehr (ÖPNV) sowie damit zusammen-        bereits einen Kontrakt ähnlich dem vorangegange-
hängende Dienstleistungen in Bremen.                nen unterzeichnet, der den Rahmen für die strate-
                                                    gische Weiterentwicklung der BSAG bis Mitte 2041
Die Gesellschaft hält darüber hinaus Anteile an     gewährleisten soll. Die Laufzeit des Kontraktes ist
Unternehmen, die sowohl Leistungen im öffent-       an einen neuen ÖDLA gekoppelt, der die Aufhe-
lichen Personennahverkehr als auch in anderen       bung des derzeit laufenden ÖDLA voraussetzt. Am
Dienstleistungssparten erbringen.                   25. Oktober 2016 unterzeichneten die Vertrags-
                                                    parteien des ÖDLA einen Aufhebungsvertrag mit
Die BSAG hat im Jahr 2010 einen »Vertrag über       Wirkung zum 31. Dezember 2018, um die Voraus-
einen öffentlichen Dienstleistungsauftrag im        setzungen für den Abschluss eines neuen ÖDLA zu
straßengebundenen ÖPNV auf dem Gebiet der           schaffen. Dieser ist für den Zeitraum vom 1. Januar
Stadtgemeinde Bremen (ÖDLA)« unterzeich-            2019 bis zum 30. Juni 2041 vorgesehen. Der
net. Die Vertragspartner sind der Zweckverband      zuständige Aufgabenträger ZVBN veröffentlichte
Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (ZVBN),        am 8. November 2016 eine Vorabbekanntmachung,
die Stadtgemeinde Bremen (FHB) und die Bre-         in der die Direktvergabeabsicht angekündigt
mer Verkehrs- und Beteiligungsgesellschaft mbH      wurde. In der damit verbundenen dreimonatigen
(BVBG). Die BSAG wird mit diesem Vertrag mit der    Frist wurde kein Antrag zur eigenwirtschaftlichen
Durchführung des ÖPNV für das Gebiet der Stadt-     Erbringung der ausgeschriebenen Verkehrsleistung
gemeinde Bremen einschließlich der nach Nieder-     von dritten Verkehrsunternehmen gestellt. Ebenso
sachsen abgehenden Linien vom 12. Dezember          wurden in der vorgesehenen Frist bis Anfang
2010 bis zum Frühjahr 2021 beauftragt.              November 2017 keine Klagen eingereicht.

Grundlage des Vertrags ist die Verordnung (EG)      Als Folge des Aufhebungsvertrages zum bestehen-
1370/2007 vom 23. Oktober 2007 mit Wirkung          den ÖDLA in Verbindung mit der Ersatzbeschaffung
vom 3. Dezember 2009. Darin werden im Einzelnen     von neuen Straßenbahnen und deren Finanzierung
das ÖPNV-Angebot in Quantität und Qualität sowie    wurde am 8. Mai 2017 ein Nachtrag im bestehen-
die ökonomischen, ökologischen und sozialen         den ÖDLA vereinbart. Der Nachtrag ermöglicht
Entwicklungen bei der BSAG geregelt. Bindeglied     insbesondere die Gewährung einer Bürgschaft

                                                                                                          7
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Lagebericht

    durch die FHB sowie die finanzielle Förderung der        Angebot gemäß ÖDLA eingehalten
    Beschaffung und berücksichtigt die Folgen dieser         Das Angebot lag bei 21,6 Mio. Nutzwagen-Kilo-
    Ersatzbeschaffung auf das Jahresergebnis und das         metern und damit nahezu auf dem Planansatz
    Angebot und damit die Wirkung auf die Zielerrei-         (+ 0,2 %). Geringere Leistungen durch den Entfall
    chung gem. § 8 Abs. 3 ÖDLA.                              der Stadtrundfahrten (rd. 90 Tsd. Nutz-km) und
                                                             der Einstellung der Linie 99 (rd. 50 Tsd. Nutz-km)
    Voraussetzungen zur Direktvergabe erfüllt                wurden durch Umleitungsmaßnahmen im Zuge der
    Nach dem Abschluss des Kontrakts zur strategi-           Baumaßnahme Bahnhof Blumenthal (rd. 120 Tsd.
    schen Weiterentwicklung der BSAG für die Jahre           Nutz-km) ausgeglichen. Im Straßenbahnbereich
    2011 bis 2020 im Jahr 2009 wurde der »Vertrag            kommen auf der Linie 1 Leistungen hinzu, in glei-
    über einen öffentlichen Dienstleistungsauftrag           cher Höhe entfallen Leistungen auf der Linie 8.
    im straßengebundenen ÖPNV auf dem Gebiet der
    Stadtgemeinde Bremen (ÖDLA)« geschlossen. Dies           Personal
    erfolgte durch eine Direktvergabe entsprechend           Der Personalbestand betrug zum Jahresende
    der Verordnung (EG) Nr. 1370/2007. Parallel hierzu       2.213 Mitarbeitende. Darin enthalten sind 91 Aus-
    wurden die mit der Direktvergabe verbundenen             zubildende, 47 Studierende und 10 Praktikanten
    Auflagen einer Risikoprüfung unterzogen. Die zur         bzw. Praktikantinnen/Aushilfen .
    Risikominimierung erforderlichen Aktivitäten, ins-
    besondere der Verkauf von Beteiligungen, wurden          Damit lag der Personalbestand um 30 (1,8 %)
    vollständig umgesetzt.                                   Vollzeitmitarbeitende (VZP) über dem Vorjahres-
                                                             wert sowie 11 VZP (0,7 %) unter dem Planwert.
    Aufgrund der rechtlichen Entwicklung wird die            In der Personal-Service-Einheit kam es bei der
    BSAG für die Erreichung der Direktvergabefähigkeit       dritten Phase der Qualifizierung (+ 19 VZP) und
    im Rahmen des vorgesehenen ÖDLA zusätzliche              der Fahrdienst-Vorbereitung (+ 5 VZP) zu einem
    Kriterien zu erfüllen haben. Die fristgerechte Einlei-   Aufbau ebenso wie in der Fahrzeuginstandhaltung
    tung der erforderlichen Maßnahmen zur Einhaltung         (+ 7 VZP) und den sonstigen Bereichen (+ 3 VZP).
    dieser Kriterien erfolgte Laufe des Jahres 2017.         Dagegen waren im Fahrdienst Ende 2017 4 VZP
    Die Umsetzung dieser Maßnahmen wird im ersten            weniger tätig als Ende 2016.
    Halbjahr 2018 abgeschlossen sein.

                                                             Ertragslage

    WIRTSCHAFTSBERICHT                                       Umsatzsteigerungen durch höhere Fahrpreise
                                                             und gestiegene Fahrgastzahlen
    Geschäftsverlauf                                         Die Umsatzerlöse lagen mit 115,5 Mio. EUR um
                                                             2,9 Mio. EUR (2,6 %) höher als im Vorjahr und um
    Fahrgastzahlen 2017                                      0,9 Mio. EUR (0,8 %) über Plan. Die Erträge aus
    Im Jahr 2017 überstieg die Zahl der Fahrgäste mit        ­Personenbeförderung (107,2 Mio. EUR) überstie-
    105,6 Mio. um 1,5 Mio. (1,4 %) den Vorjahreswert          gen den Vorjahreswert um 2,6 Mio. EUR (2,5 %)
    und um 0,8 Mio. (0,7 %) den Planansatz. Diese             und den Planwert um 0,8 Mio. EUR (0,8 %). Die
    Entwicklung ist insbesondere auf Nachfrage­               Tarif­erhöhung zu Beginn des Jahres wirkte sich
    steigerungen beim StadtTicket und Semesterticket          dabei mit durchschnittlich 1,7 % über alle Ticket­
    zurückzuführen.                                           arten der BSAG aus. Die Fahrgastzahlen stiegen

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Lagebericht

   Personalbestand                                                              31.12.2016    31.12.2017

   Mitarbeitende gesamt                                                              2.166         2.213
      davon Vorstand                                                                     2             2
      davon Vollzeitkräfte                                                           1.425         1.473
      davon Teilzeitkräfte                                                            375            395
      davon in der Altersteilzeit (inkl. Freiphase)                                   217            195
      davon Auszubildende                                                             101             91
      davon Studierende                                                                40             47
      davon Aushilfen, Praktikantinnen / Praktikanten                                    6            10

   Personal (Aktive) in Vollzeit                                                31.12.2016    31.12.2017

   Fahrdienst                                                                         886            882
   Sonstiges Personal                                                                 768            802
   Gesamt                                                                            1.654         1.684

um 1,5 Mio. (1,4 %) gegenüber 2016 und um               Materialaufwendungen unter dem Vorjahresniveau
0,8 Mio. (0,7 %) gegenüber dem Planansatz.              Die Materialaufwendungen blieben mit 34,1 Mio.
                                                        EUR um 1,5 Mio. EUR (4,3 %) unter dem Vorjah-
Bestandsveränderungen                                   reswert und unterschritten den Planansatz um
Der Bestand an unfertigen Leistungen hat sich im        0,9 Mio. EUR (2,7 %). In der Fahrzeuginstand­
Jahr 2017 um 1,0 Mio. EUR (Vorjahr 0,1 Mio. EUR)        haltung lagen die Aufwendungen um 0,7 Mio. EUR
vermindert.                                             unter Vorjahr. Der Materialaufwand reduzierte
                                                        sich durch das Insourcing der Ticketprüfung um
Sonstige betriebliche Erträge                           0,4 Mio. EUR.
geringer als im Vorjahr
Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen mit           Für Bahnstrom wurden im Jahr 2017 aufgrund von
3,6 Mio. EUR um 2,1 Mio. EUR (36,7 %) unter dem         höheren Preisen 0,4 Mio. EUR gegenüber dem Vor-
Vorjahr und um 1,4 Mio. EUR (65,8 %) deutlich           jahr und 0,1 Mio. EUR gegenüber dem Plan mehr
unter Plan. Der Grund für die Abweichung zum Vor-       aufgewendet. Gegenläufig wirkte ein um 2,5 %
jahr liegt in geringeren Erträgen aus Abrechnungen      geringerer Verbrauch.
von Unfallschäden an Fahrzeugen (1,7 Mio. EUR)
und Schadenersatzleistungen durch Lieferanten           Der Preis für Diesel lag ebenso wie der Verbrauch
(0,6 Mio. EUR).                                         leicht über dem Planansatz. Dies führte zu höheren
                                                        Aufwendungen gegenüber dem Vorjahr in Höhe
Gesamtleistung gestiegen                                von 0,5 Mio. EUR und gegenüber dem Plan von
Die Gesamtleistung war mit 119,6 Mio. EUR um            0,1 Mio. EUR.
0,2 Mio. EUR (0,2 %) höher als im Vorjahr und lag
1,1 Mio. EUR (1,0 %) über Plan.

                                                                                                             9
Geschäftsbericht Bremen bewegen - Flip-Web.de
Lagebericht

     Personalaufwand                                      fielen zusätzlich die Aufwendungen für die FEM
     Der Personalaufwand lag mit 103,0 Mio. EUR um        (0,5 Mio. EUR) an, da diese durch den Entfall der
     4,7 Mio. EUR (4,8 %) über dem Vorjahr und um         Generalüberholung der GT8N nicht aktiviert werden
     4,1 Mio. EUR (4,1 %) über dem Planansatz. Die        können, sowie die Leasinggebühren für die E-Bus-
     ab Mai 2017 in Kraft getretene Anhebung der          flotte und höhere Erbpachtzinsen an. Demgegen-
     tariflichen Entgelte in Verbindung mit der Ent-      über liegen die Zuführungen zu Haftpflichtrückstel-
     wicklung des Personalstandes führte zu 2,4 Mio.      lungen und Aufwendungen für Werbung unter dem
     EUR höheren Entgelten. Des Weiteren führte die       Vorjahresniveau. Im Vergleich zum Plan erhöhten
     zwischen den Tarifpartnern im April 2016 geschlos-   sich darüber hinaus vor allem die Verwaltungskos-
     sene Tarifeinigung, die für die Ruhegeldkasse eine   ten sowie Rechts- und Beratungskosten (jeweils
     Erhöhung des Beitragssatzes von 4 auf 6 % sowie      0,5 Mio. EUR). Gegenläufig entwickelten sich die
     einen weiteren Einmalbeitrag vorsah, zu Mehrauf-     EDV Wartungskosten sowie die Abschreibungen
     wand von 1,1 Mio. EUR. Die Ruhegeldkasse wird        auf das erhöhte Beförderungsentgelt.
     ihrerseits die bisher von der BSAG finanzierten
     Betriebsrentenanpassungen nach § 16 BetrAVG          Zinsen und ähnliche Aufwendungen
     übernehmen. Die Dotierung des Demografietopfes       Die Aufwendungen für Darlehenszinsen und
     erfolgte auch im Berichtsjahr plangemäß in Höhe      Bürgschaftsprovisionen erhöhten sich gegenüber
     von 1,3 Mio. EUR. Die Inanspruchnahme des Demo-      dem Vorjahr um 0,2 Mio. EUR (7,0 %) auf 3,1 Mio.
     grafietopfes lag leicht über dem Vorjahr (0,2 Mio.   EUR. Die Aufwendungen aus der Abzinsung von
     EUR) und dem Plan (0,2 Mio. EUR). Die Rückstellun-   Rückstellungen erhöhen sich gegenüber dem
     gen im Rahmen der Personalkosten inklusive ATZ       Vorjahr um 0,9 Mio. EUR (95,8 %) auf 1,9 Mio.
     lagen um 1,1 Mio. EUR über dem Vorjahres- und        EUR. Wesentliche Gründe für die Planunterschrei-
     um 1,8 Mio. EUR über Planwert. Demgegenüber          tung von insgesamt 1,5 Mio. EUR (23,6 %) waren
     blieben die Zuweisungen aus Pensionszusagen um       die niedrigere Investitionsabwicklung und damit
     0,4 Mio. EUR unter dem Vorjahr und um 1,9 Mio.       einhergehende Darlehensaufnahmen in reduzierter
     EUR über dem Plan.                                   Höhe sowie der Zinsanteil aus der Auflösung von
                                                          Pensionsrückstellungen.
     Abschreibungen
     Die Abschreibungen lagen mit 19,3 Mio. EUR um        Beteiligungsaktivitäten
     0,3 Mio. EUR (1,7 %) über dem Vorjahresniveau.       Für die BSAG war die Consult Team Bremen -
     Dem Reduzierungseffekt wegen des Auslaufens          Gesellschaft für Verkehrsplanung und Bau mbH
     der Abschreibung auf einen Teil der Fahrzeuge vom    (CTB) insbesondere als Projektsteuerer für Maß-
     Typ GT8N standen höhere Abschreibungen durch         nahmen zum Ausbau des Straßenbahnnetzes tätig.
     Bus- und IT-Beschaffungen entgegen. Die gegen-       Das Ergebnis der CTB hat sich gegenüber dem
     über Plan geringere Investitionsabwicklung (ohne     Vorjahr verringert.
     Anzahlungen auf neue Straßenbahn) führte zu
     einer Planunterschreitung um 1,5 Mio. EUR (7,2 %).   Bei der Delbus GmbH & Co. KG wurde zu Jahresbe-
                                                          ginn die Nachtragsvereinbarung zum Darlehensver-
     Sonstige betriebliche Aufwendungen                   trag vom 20. Juni 1978 wirksam, in der der Zinssatz
     Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe     für das gewährte Darlehen auf Marktzinsniveau
     von 13,9 Mio. EUR überschritten den Vorjahres-       angepasst wurde. Gemäß Gesellschaftsvertrag
     wert um 0,4 Mio. EUR (3,0 %), den Planansatz um      reduzierten sich hierdurch die Aufwendungen aus
     1,0 Mio. EUR (7,7 %). Im Vergleich zum Vorjahr       Verlustübernahme in gleicher Höhe.

10
Lagebericht

Die übrigen Beteiligungen der BSAG hatten ein                        55,6 Mio. EUR und damit um 4,8 Mio. EUR (9,5 %)
unwesentliches Geschäftsvolumen. Bedeutsame                          über dem Vorjahreswert. Zwar wurde mit diesem
Risiken sind gegenwärtig nicht erkennbar. Die öko-                   Ergebnis der fortgeschriebene Planverlust nicht
nomischen Auswirkungen sind gering.                                  erreicht, dennoch wurde kumuliert auch im siebten
                                                                     Jahr in Folge die Ziellinie gemäß Kontrakt einge­
Ergebniseinhaltung im Kontraktzeitraum                               halten.
Mit einem Verlust von 55,5 Mio. EUR lag das Ergeb-
nis um 0,1 Mio. EUR (0,1 %) unter den Planwert von

   Beträge in Mio. EUR                             2011      2012       2013      2014      2015      2016        2017

   Fortgeschriebener Planverlust *)                 56,7      56,2       52,1      54,4     53,4       48,6       52,1
   Ergebnisentwicklung BSAG                         53,4      54,9       51,2      50,1     50,6       50,7       55,5
   Abweichung vom Zielwert                          – 3,3    – 1,3       – 0,9    – 4,3     – 2,8       2,1        3,4
   Kumulierte Abweichung vom Zielwert               – 3,3    – 4,6       – 5,5    – 9,8    – 12,6    – 10,5        7,1
   Kostendeckungsgrad                            68,2 %     67,0 %     69,5 %    69,5 %   69,8 %     70,2 %    68,3 %
   *) unter Berücksichtigung des 2. Nachtrags zum ÖDLA

Finanzlage
Zusammenfassung der Kapitalflussrechnung

   Beträge in Mio. EUR                                                                                            2017

   Liquide Mittel * am 01.01.2017                                                                                  3,0
   Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit                                                                    – 28,0
   Cashflow aus Investitionstätigkeit                                                                           – 56,7
   Cashflow aus Finanzierungstätigkeit                                                                          109,0
   Liquiditätswirksame Veränderung                                                                                24,3
   Liquide Mittel * am 31.12.2017                                                                                 27,3
   * ohne Treuhandkonten »Demografie«

Zur Finanzierung der Investitionen in Höhe von                       Die Kreditverbindlichkeiten (einschl. Zinsabgren-
57,1 Mio. EUR und zur planmäßigen Tilgung von                        zung) betrugen zum Ende des Geschäftsjahres
Altdarlehen in Höhe von 13,7 Mio. EUR hat die                        146,4 Mio. EUR. Damit ergibt sich eine Zunahme
BSAG im Rahmen der Finanzierungstätigkeit im                         gegenüber dem Vorjahr von 53,3 Mio. EUR bzw.
Jahr 2017 langfristige Darlehen mit einem Volumen                    57,3 %. Die Zahlungsfähigkeit war im Jahr 2017 zu
von 67,2 Mio. EUR zum Jahresende aufgenommen.                        jeder Zeit gewährleistet.

                                                                                                                         11
Lagebericht

     Investitionen über Vorjahresniveau                   und zum anderen durch die erste Anzahlung auf
     Die Investitionstätigkeit in 2017 betrug 57,1 Mio.   die Lieferung von GT8N-2 Straßenbahnen ab 2019
     EUR (Zugänge gemäß Anlagenspiegel) und lag           mit 33,9 Mio. EUR. Die Abweichung gegenüber
     damit um 38,4 Mio. EUR (204,2 %) über dem im         dem Plan ist im Wesentlichen auf die in 2018 nicht
     Vorjahr und um 14,8 Mio. EUR über dem Planan-        geplante Anzahlungen auf die neuen Straßenbah-
     satz. Die Schwerpunkte der Investitionen lagen in    nen sowie auf die Verschiebung diverser Maßnah-
     der Beschaffung von Linienfahrzeugen, zum einen      men in die Folgejahre zurückzuführen.
     durch die Lieferung von 18 Niederflurgelenkbussen

     Die Zugänge betreffen folgende Anlagenklassen:

        Anlagenklasse                                                                              Mio. EUR

        Immaterielle Vermögensgegenstände                                                               0,4
        Gleisanlagen, Streckenausrüstung                                                                6,3
        Fahrzeuge für Personenverkehr                                                                   6,6
        Technische Anlagen und Maschinen                                                                0,1
        Betriebs- und Geschäftsausstattung                                                              2,4
        Anzahlungen und Anlagen im Bau                                                                 41,3
                                                                                                       57,1

     Vermögenslage                                        Unter Berücksichtigung des Sonderpostens für
                                                          Investitionszuschüsse verringerte sich die Eigen­
     Die Bilanzsumme erhöhte sich gegenüber dem Vor-      kapitalquote aufgrund der gestiegenen Bilanz­
     jahr um 220,3 Mio. EUR (100,8 %) auf 438,8 Mio.      summe von 27,1 % im Vorjahr auf 18,8 %.
     EUR. Dies ist insbesondere auf die um 154,8 Mio.
     EUR gestiegenen sonstigen Vermögensgegen-
     stände, das um 37,0 Mio. EUR gestiegene Anla-        Finanzielle und nicht finanzielle
     gevermögen, die Erhöhung der liquiden Mittel um      Leistungsindikatoren
     24,4 Mio. EUR und die um 7,4 Mio. EUR höheren
     Forderungen gegen verbundene Unternehmen             Mit nachhaltigem Handeln soll die Zukunft des
     zurückzuführen. Auf der Passivseite erhöhten sich    ÖPNVs im Raum Bremen und der mit ihm in
     insbesondere die sonstigen Verbindlichkeiten um      Berührung stehenden Menschen langfristig positiv
     144,2 Mio. EUR, die Verbindlichkeiten gegenüber      mitgestaltet werden. Dementsprechend entwickelt
     Kreditinstituten um 53,3 Mio. EUR und der            und optimiert die BSAG konsequent ihre Dienstleis-
     Sonder­posten für Investitionszuschüsse um           tungsangebote und Prozesse, um ihrem Dienst-
     23,1 Mio. EUR.                                       leistungsanspruch gerecht zu werden. Hierbei
                                                          wird auch die steigende Nachfrage nach Mobilität
                                                          berücksichtigt.

12
Lagebericht

Verschiedene Aktivitäten tragen zur ökologischen        Gleichzeitig strebt die BSAG an, mit dem qualita-
Nachhaltigkeit bei. Hier sind bspw. der Einstieg        tiven Ausbau ihres Angebotes die wirtschaftliche
in die Elektromobilität von Straßenfahrzeugen           Nachhaltigkeit zu sichern.
und die Entwicklung eines Energieeinsparungs-
konzeptes für die nächsten Jahre zu nennen. Zum
einen sind jeweils einige elektrisch betriebener        Grundzüge des Vergütungssystems
Zwei- und Dreiachsbus als Leasingfahrzeuge bis
mindestens 2019 im Linienbetrieb eingesetzt. Zum        Vorstandsvergütung
anderen wird vor der BSAG-Zentrale weiterhin eine       Die Vergütung für die Vorstandsmitglieder setzt
Mobilstation mit vier E-PKW für CarSharing zur          sich im Geschäftsjahr 2017 aus fixen und variablen
Nutzung für dienstliche Fahrten und außerhalb           Vergütungskomponenten sowie einem Beitrag zum
der Geschäftszeiten der BSAG auch für private           Aufbau einer privaten Altersvorsorge zusammen.
Zwecke zur Verfügung gestellt. Dafür hat die BSAG       Die fixe Komponente wird monatlich als Grundgehalt
vier PKW mit Dieselantrieb aus dem Bestand              ausgezahlt. Der erfolgsabhängige variable Teil der
genommen. Damit betreibt die Firma Move About           Vergütung wird zum Teil als Jahresbonus gewährt,
in Bremen als Kooperationspartner der BSAG              der an die Entwicklung konkreter Kennziffern des
neun Stationen mit E-CarSharing. Diese Fahrzeuge        Unternehmens (wie Unternehmensergebnis und
ergänzen die Leistung der BSAG und ermöglichen          Beitrag zum Klimaschutz) gebunden ist. Ein weiterer
»von Tür zu Tür«-Mobilität.                             Teil der variablen Vergütung ist anhand von Nach-
                                                        haltigkeitszielen ausgestaltet. Die Ziele betreffen
Im Bereich der sozialen Nachhaltigkeit gestaltet die    ausgewählte Kennziffern wie die Frauenförderung,
BSAG Modelle für attraktive und familienfreundli-       Qualitätsverbesserungen sowie messbare Ergeb-
che Arbeitsplätze und fördert die Vielfalt der Beleg-   nisse zur strategischen Entwicklung. Sie beruhen
schaft. Zudem unterstützt die BSAG die seit Jahren      auf einer mehrjährigen Bemessungsgrundlage.
angestrebte Gleichstellung von Mann und Frau. Im
ÖDLA selbst wurden das Ziel einer Beibehaltung          Als Nebenleistung erhalten die Vorstandsmitglieder
der Frauenquote von 30 %, die Erhöhung des weib-        Sachbezüge. Diese richten sich u.a. nach den steu-
lichen Führungskräfteanteils und die Aufstellung        erlichen Richtlinien anzusetzenden Werten für die
von Frauenförderplänen festgelegt.                      Nutzung von Dienstwagen. Versorgungszusagen
                                                        werden nicht gewährt.
Die BSAG folgt mit dem Nachhaltigkeitsmanage-
ment ihren Prinzipien: nachhaltiges, zukunftsfähi-      Die Vergütungsstruktur ist insgesamt auf eine
ges Wirtschaften in allen Feldern des betrieblichen     nachhaltige Unternehmensentwicklung aus­
Wirkens. Dies wird im Nachhaltigkeitsbericht            gerichtet.
dokumentiert, der jährlich veröffentlicht wird.
                                                        Aufsichtsratsvergütung
Gemeinsam mit ihren Vertragspartnern des im Jahr        Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in § 14 der
2010 unterzeichneten öffentlichen Dienstleistungs-      ­Satzung geregelt. Aufgrund des Hauptversamm-
auftrages kommt die BSAG auf Basis definierter           lungsbeschlusses vom 28. August 2009 erhalten
Ziele ihrer ökologischen und sozialen Verant-            die Aufsichtsratsmitglieder für jede Aufsichtsrats-
wortung nach. Ziele sind z. B. die Absenkung des         oder Ausschusssitzung jeweils ein Sitzungsgeld
CO2-Ausstoßes um 15 % und die Ausbildung von             von 200 EUR. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats
jährlich mindestens 100 jungen Mitarbeitenden.           erhält den doppelten Betrag, der stellvertretende

                                                                                                               13
Lagebericht

     Vorsitzende das Eineinhalbfache. Eine erfolgsab-      insgesamt 13,6 Mio. EUR auf. Schwerpunkte sind
     hängige Vergütung wird nicht gewährt. Darüber         diverse Infrastrukturmaßnahmen (9,2 Mio. EUR),
     hinaus werden, gemäß Hauptversammlungsbe-             Ersatz- und Erweiterungsbeschaffungen in die
     schluss vom 18. August 2016, alle mit der Aus-        EDV (1,6 Mio. EUR) und Werkstatteinrichtungen
     übung des Amtes entstehenden Auslagen erstattet.      (0,9 Mio. EUR) sowie Sonderfahrzeuge (1,1 Mio.
                                                           EUR). Aus in Vorjahren genehmigten Investitions-
                                                           plänen befinden sich Investitionen in Höhe von
     PROGNOSE-, CHANCEN- UND                               19,2 Mio. EUR im Überhang und der Umsetzung
     RISIKOBERICHT                                         des Jahres 2018. Die wichtigsten Maßnahmen sind
                                                           die Mehrjahresprojekte »Neues Vertriebssystem«,
     Prognosebericht                                       »Digitaler Betriebsfunk« und »Neubau B31« sowie
                                                           die Ersatzbeschaffung einiger Sonderfahrzeuge
     In seiner Sitzung am 12. Dezember 2017 beschloss      (Schienenschleifwagen, Antriebswagen, Turm­
     der Aufsichtsrat die Planung für das Geschäfts-       wagen) und der Umbau eines Strab-Fahrschul­
     jahr 2018 mit einem Verlustausgleich in Höhe von      wagens. Hinzu kommen Investitionen aus dem
     56,1 Mio. EUR, der damit den Vorjahreswert um         Projekt UNOSE mit einem Volumen von 44,2 Mio.
     0,6 Mio. EUR übersteigt. Dieses ist aufwandsseitig    EUR. Davon entfallen 35,0 Mio. EUR auf weitere
     vor allem auf den Anstieg der Darlehenszinsen und     Anzahlungen auf neue Straßenbahnen. Insgesamt
     Bürgschaftsprovisionen mit 2,1 Mio. EUR (UNOSE),      sollen im Jahr 2018 Investitionen mit einem Volu-
     der Abschreibungen mit 2,2 Mio. EUR (UNOSE,           men von 77,0 Mio. EUR realisiert werden.
     IT, Infrastruktur) und einen höheren Materialver-
     brauch (1,0 Mio. EUR) zurückzuführen. Gegenläufig     Die Auszahlungen der BSAG können nicht vollum-
     entwickelt sich der Personalaufwand (– 2,1 Mio.       fänglich durch Einzahlungen aus der Geschäfts-
     EUR) insbesondere aufgrund des Verzichts auf          tätigkeit finanziert werden. Es sind zusätzlich
     die Dotierung des Demografietopfes als Gegen-         Einzahlungen in Form von Verlustübernahmen der
     finanzierung der Ruhegeldkasse und aufgrund           BVBG, Darlehen und Zuschüssen erforderlich. Für
     einer rückläufigen Bildung von Rückstellungen für     das Geschäftsjahr 2018 sind Darlehensaufnahmen
     ATZ-Verträge. Ertragsseitig werden die Beförde-       in Höhe von 51,7 Mio. EUR geplant. Da auch in
     rungserträge aufgrund einer durchschnittlichen        2018 der Jahresfehlbetrag durch die BVBG ausge-
     Tariferhöhung von 2 % und einer Nachfragesteige-      glichen werden soll, stehen in Höhe der geplanten
     rung um 0,5 % um 2,1 Mio. EUR höher erwartet als      Abschreibungen auf Anlagevermögen von 21,5 Mio.
     im Jahr 2017.                                         EUR Mittel zur Innenfinanzierung zur Verfügung.

     Der geplante Verlustausgleich des Geschäftsjah-
     res 2018 wird den fortgeschriebenen Planverlust       Risikobericht
     gem. ÖDLA von 49,6 Mio. EUR voraussichtlich um
     6,5 Mio. EUR überschreiten, jedoch wird diese         Risikomanagement
     Überschreitung durch die bis zum Jahr 2017 auf-       Am 25. Oktober 2016 unterzeichneten die Ver-
     gelaufene Unterschreitung des fortgeschriebenen       tragsparteien des ÖDLA einen Aufhebungsvertrag
     Planverlustes vollständig gedeckt.                    desselben mit Wirkung zum 31. Dezember 2018,
                                                           um die Voraussetzungen für den Abschluss eines
     Die Investitionsplanung des Jahres 2018 weist – vor   neuen ÖDLA zu schaffen. In seiner Sitzung vom
     Überträgen aus den Vorjahren – ein Volumen von        25. Oktober 2016 stimmte der Senat der FHB der

14
Lagebericht

Vorabbekanntmachung der geplanten Direktver-          Die Interne Revision prüft das Risikomanagement
gabe eines öffentlichen Dienstleistungsauftrags       als unabhängige Überwachungsinstanz. Dem
(ÖDLA) für den Stadtverkehr Bremen zu.                Aufsichtsrat wird mindestens vierteljährlich im
                                                      ­Rahmen der Prognose für das laufende Geschäfts-
Mit dem »Vertrag über einen öffentlichen Dienst-       jahr berichtet.
leistungsauftrag im straßengebundenen ÖPNV auf
dem Gebiet der Stadtgemeinde Bremen (ÖDLA)«           Im Zuge der stetigen Weiterentwicklung der
nach den Kriterien der Verordnung (EG) 1370/2007,     Corporate Governance und Compliance wurden
der nach dem Aufhebungsvertrag vom 25. Okto-          das interne Kontrollsystem (IKS), das Risiko­
ber 2016 zum 31. Dezember 2018 endet, ist die         managementsystem und das interne Revisions­
BSAG auch in einem rechtlichen Umfeld aktiv, das      system mit ihren wesentlichen Prozessen ana-
gleichermaßen Chancen und Risiken beinhaltet.         lysiert, an die Anforderungen angepasst und
Vor diesem Hintergrund und mit Bezug auf die          gleichzeitig ­optimiert.
technischen und wirtschaftlichen Anforderungen
hat die BSAG Maßnahmen eingeleitet, die Risiken       Risiken
aus dem Vertrag und in dessen Umfeld reduzieren       Vergaberisiko der Verkehrsleistungen
und Chancen realisieren sollen.                       Die BSAG, der ZVBN, die FHB und die BVBG
                                                      vereinbarten am 25. Oktober 2016 einen Aufhe-
Weiterhin analysiert und bewertet die BSAG stetig     bungsvertrag, um den bestehenden öffentlichen
die potentiellen beihilferechtlichen Risiken, die     Dienstleistungsauftrag (ÖDLA) mit Wirkung zum
sich aus der Weiterentwicklung und Anpassungen        31. Dezember 2018 zu beenden. Damit und mit
des öffentlichen Dienstleistungsvertrages ergeben.    der Entscheidung des Senats vom 28. Oktober
                                                      2016 wurde dem ZVBN ermöglicht, den geplanten
So wurde die Finanzierung der Fahrzeugbeschaffung     Abschluss eines neuen ÖDLA mit einer Laufzeit
mit Blick auf den laufenden ÖDLA bewertet und am      von 22,5 Jahren im Rahmen einer Vorabbekannt-
8. Mai 2017 durch die Vertragspartner des ÖDLA        machung im EU-Amtsblatt am 8. November 2016
hierzu ein Nachtrag unterzeichnet, der der BSAG die   bekanntzugeben. Da weder ein eigenwirtschaft­
Finanzierung neuer Straßenbahnfahrzeuge inner-        licher Antrag zu Erbringung der gemeinwirtschaft-
halb des rechtlichen Rahmens ­ermöglicht.             lichen Leistung in der vorgesehenen Frist bis zum
                                                      8. Februar 2017 gestellt, noch eine Klage gegen
Darüber hinaus existiert zur Steuerung der opera-     das Verfahren bis Anfang November 2017 einge-
tiven Risiken ein Risikomanagementsystem, das         reicht wurde, kann der ZVBN einen neuen öffent-
unmittelbar aus den gesetzlichen Anforderungen        lichen Dienstleistungsauftrag bis zum Jahr 2041
abgeleitet ist. Sowohl bestandsgefährdende als        an die BSAG vergeben. Auf diesem Weg soll eine
auch operative Risiken werden frühzeitig erfasst      weitgehende Fristenkongruenz mit der geplanten
und an den Vorstand berichtet, um im Bedarfsfall      Einsatzdauer der zu beschaffenden neuen Stra-
entsprechend schnell Gegenmaßnahmen einleiten         ßenbahnen ermöglicht werden, um eine Darle-
zu können. Das Risikomanagementsystem ist in          hensfinanzierung gesichert zu ermöglichen. Der
einem Risikohandbuch beschrieben, in dem der          Vertragstext zum ÖDLA ist inklusive der erforderli-
Umgang mit Risiken definiert ist. Die Meldung         chen Anlage mit den Vertragspartnern vorbereitet
und Bewertung von Chancen und Risiken wird von        und abgestimmt worden. Die zu Unterzeichnung
einem Risk Management Committee vorgenommen.          erforderlichen Gremienbeschlüsse der FHB und des
                                                      ZVBN sollen im ersten Halbjahr 2018 erfolgen.

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Lagebericht

     Um mögliche beihilfenrechtliche Risiken, die mit      Zusammenfassende Risikoposition
     der Förderung und Finanzierung der neuen Fahr-        Die Risikoposition der BSAG wird im Wesentlichen
     zeuge in Verbindung stehen, weitgehend auszu-         von den Vergaberisiken bestimmt. Nach einer
     schließen, wurde zum einen für die Restlaufzeit       Genehmigung des ÖDLA durch die Gremien der
     des alten ÖDLA ein Nachtrag vereinbart. Hierin        FHB und des ZVBN wird sich dieses Risiko aller-
     wird geregelt, dass die BSAG eine Förderung der       dings deutlich reduzieren.
     Fahrzeuge und für die Fahrzeugfinanzierung eine
     Bürgschaft zur Absicherung der Darlehensauf-          Die identifizierten Risiken haben weder einzeln
     nahme erhalten kann. Gleichzeitig wird der Rahmen     noch in ihrer Gesamtheit einen existenzbedrohen-
     geschaffen, dass die mit dem ZVBN und der Stadt       den Charakter. Auch mittelfristig sind aus heutiger
     abgestimmte Anpassung des im ÖDLA geregelten          Sicht keine Risiken erkennbar, die den Fortbestand
     Angebots sowie dessen Qualität von der BSAG           des Unternehmens gefährden könnten.
     umgesetzt werden kann. Zudem wird der Rahmen
     definiert, in welchem die Inanspruchnahme des im      Die Risiken stellen eine Momentaufnahme dar und
     ÖDLA-Parameter enthaltenen Wagniszuschlages           sind ein Auszug aus der Gesamtrisikoposition zum
     der Zielerreichung der wirtschaftlichen Geschäfts-    31. Dezember 2017.
     führung nach § 8 des ÖDLA nicht entgegensteht.
                                                           Bestandsgefährdende Risiken sind derzeit nicht
     Zum anderen wurde zur Reduzierung von Risiken,        erkennbar.
     die aus einem im Jahr 2016 erstellten Rechtsgut-
     achten zur Direktvergabefähigkeit der BSAG unter      Chancen sowie Risiken ergeben sich für die BSAG
     Berücksichtigung der aktueller Entwicklungen, ein     aus der Entwicklung der Fahrgelderträge. Risiken
     Maßnahmenpaket erarbeitet, das die Kontrolle der      in Bezug auf die geplante Ergebnishöhe können
     BSAG durch die BVBG sowie die Kontrolle der BVBG      sich aufgrund von neuen Schadensbildern und
     durch die FHB gewährleistet ist. Dieses umfasst vor   nicht geplanten Standtagen der GT8N-Fahrzeuge,
     allem Präzisierungen der Mitteilungspflichten, die    Preissteigerungen im Energiebereich und aus
     bisher bereits wahrgenommen wurden. Zudem wird        gesetzlichen Regelungen zur Datensicherheit erge-
     die BSAG dazu verpflichtet, dafür Sorge zu tragen,    ben. Eine Gefährdung der Kontrakteinhaltung ist
     dass die Weserbahn/BTE mit ihren Geschäfts-           zurzeit nicht erkennbar.
     tätigkeiten das zulässige Tätigkeitsgebiet nicht
     überschreiten. Weiterhin ist die Veräußerung der
     metronom-Anteile oder deren Übertragung auf eine      Chancenbericht
     andere bremische Gesellschaft ohne personelle
     Verflechtung mit der BSAG erforderlich. Ein wei-      Mittelfristig bieten folgende Aspekte Chancen für
     teres, sich aus den Inhouse-Voraussetzungen des       die BSAG: der Abschluss eines neuen ÖDLA mit
     allgemeinen Vergaberechts ergebendes Kriterium        einer Laufzeit von 22,5 Jahren, die Erschließung
     betrifft die Übertragung der Anteile von privaten     neuer Wohn-, Industrie- und Gewerbeflächen und
     Minderheitsaktionären der BSAG gegen Entgelt auf      deren Anbindung an den ÖPNV, eine Erweite-
     die BVBG (Squeeze-out). Alle Maßnahmen – mit          rung des Streckennetzes basierend auf dem VEP
     Ausnahme des Verkaufs der metronom-Anteile, die       (Verkehr-Entwicklungs-Plan Bremen) sowie die
     voraussichtlich im Mai 2018 erfolgt, – sind bereits   Umsetzung der Linie1/Linie 8 und durch eine sich
     umgesetzt und ermöglichen damit den aus heuti-        wandelnde Mobilitätskultur.
     ger Sicht risikofreien Vertragsabschluss.

16
Lagebericht

Damit trägt der ÖPNV erheblich zur Erreichung der     Der Vorstand der BSAG positioniert sich klar zu
verkehrs- und stadtentwicklungspolitischen als        Gesetzestreue und Rechtschaffenheit. Die BSAG
auch ökologischen Zielsetzungen der Stadt sowie       hat sich einen Verhaltenskodex gegeben, der am
der Standortattraktivität bei.                        1. Februar 2017 veröffentlicht wurde.

Der demografische Wandel und der daraus resul-        Die Verantwortung zur Sicherstellung der Compli-
tierende höhere Anteil der älteren Bevölkerung        ance in der BSAG obliegt dem Vorstand. Umfang-
wirken sich auf das Mobilitätsverhalten der Gesell-   reiche Pflichten zur Erfüllung dieser Verantwortung
schaft aus. Barrierefreie Mobilität zu gestalten      hat der Vorstand auf die Compliance-Beauftragte
und zu verbessern, bietet die Chance für steigende    übertragen.
Fahrgastzahlen.
                                                      Im Jahr 2016 wurde die Grundlage für eine zentrale
Weiterhin begünstigen ein steigendes Umwelt-          Compliance-Organisation geschaffen, die von der
bewusstsein der Bevölkerung und die Forderung         Compliance-Beauftragten gesteuert wird. Sie ist
nach umweltschonendem Verkehr den weiteren            dem Ressort des Vorstands für Betrieb und Perso-
Ausbau des ÖPNV und eine weitere Entwicklung          nal, Arbeitsdirektor zugeordnet.
der E-Mobilität im Busverkehr. Wichtige Aspekte
dabei sind die Verbesserung der Luftqualität und      Ein externer Ombudsmann steht seit Ende 2016
des Lärmschutzes.                                     als Ansprechpartner für die Mitarbeitenden zur
                                                      Verfügung. Die erforderliche Vertraulichkeit und
                                                      Anonymität der Hinweisgeber ist gewährleistet.
Corporate Governance
                                                      Aufbau und Organisation des Compliance-Manage-
Das Corporate Governance bzw. die Grundsätze          ment-Systems sowie Ablauf und Berichtspflichten
der Unternehmensführung bezeichnen den Ord-           im Rahmen des Compliance-Management-Systems
nungsrahmen für die Leitung und Überwachung der       sind in der Richtlinie zur Compliance-Organisa-
BSAG. Grundlage für die Implementierung geeig-        tion und Risikobewältigung bei der BSAG veran-
neter Systeme ist der § 91 Abs. 2 Aktiengesetz für    kert. Mit der »Geschenke-Richtlinie« wurde 2017
den Vorstand und § 107 Abs. 3 Aktiengesetz für        ein verbindlicher Rahmen für den Umgang mit
den Aufsichtsrat.                                     ­Geschenken, Einladungen und sonstigen Zuwen-
                                                       dungen bei der BSAG geschaffen.
Bei der BSAG wurde das Corporate Governance
System in die vier Bestandteile Compliance            Im Geschäftsjahr 2017 und bis dato sind keine
Management System (CMS), Risikomanagement-            bestätigten Compliance-Verstöße zu verzeichnen
system (RMS), Internes Kontrollsystem (IKS) und       gewesen.
Internes Revisionssystem (IRS) aufgeteilt.
                                                      Risikomanagementsystem
Compliance Management System                          Das Management von Risiken gehört zum Kern
Die Pflicht zur Einrichtung eines Compliance-­        unternehmerischen Handelns, da ohne die Bereit-
Management-Systems ergibt sich insbesondere           schaft, Risiken einzugehen, die Wahrnehmung von
aus der Leitungs- und Organisationsverantwortung      Chancen nicht möglich ist.
des Vorstands einer Aktiengesellschaft nach §§ 76
Abs.1, 93 Abs.1 AktG.

                                                                                                            17
Lagebericht

     Mit dem am 1. Mai 1998 in Kraft getretenen Gesetz       der BSAG unterstellt. Sie berät und unterstützt den
     zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmens­          Vorstand bei der Beurteilung der ­strategischen
     bereich (KonTraG) hat der Vorstand gemäß § 91           Managementprozesse, der Überwachung der
     Abs. 2 AktG geeignete Maßnahmen zu treffen,             wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und der Vermö-
     insbesondere ein Überwachungssystem einzu-              genssicherung in allen Teilen des BSAG-Konzerns.
     richten, um die den Fortbestand der Gesellschaft        Jährlich wird ein Revisionsprogramm erstellt, das
     gefährdende Entwicklungen früh erkennen zu              der Genehmigung durch den Vorstand bedarf.
     können. Die Vorgehensweise der BSAG im Hinblick         Mitglieder des Vorstands können Ad-hoc-Auf-
     auf das Management von Risiken und Chancen ist          träge erteilen. Die Revision prüft planmäßig und
     im Risikohandbuch definiert.                            risikoorientiert die Organisationseinheiten, Center
                                                             und ausgewählte Beteiligungsgesellschaften
     Neben der Etablierung einer unternehmerisch ver-        auf Einhaltung der Unternehmensstrategie, der
     tretbaren Risikokultur ist der Nachweis der Erfül-      gesetzlichen und unternehmensinternen Normen
     lung der Pflichten des Vorstandes für Maßnahmen         und der Wirtschaftlichkeit sowie der Sicherung der
     im Sinne des § 91 Abs. 2 AktG einschließlich der        Vermögenswerte.
     Einrichtung eines Überwachungssystems Ziel der
     Risikokommunikation.                                    Der Revisionsplan und die zusammengefassten
                                                             Revisionsergebnisse werden dem Aufsichtsrat der
     Internes Kontrollsystem                                 BSAG in der Regelberichterstattung vorgelegt.
     Der Bedeutung der Internen Kontrolle ist mit der
     Aufnahme in das Bilanzrechtsmodernisierungs­
     gesetz (BilMoG) Rechnung getragen worden.
                                                              RISIKOBERICHT­ERSTATTUNG
     Der Vorstand trägt die Gesamtverantwortung für           IN BEZUG AUF DIE
     die Einführung, den Einsatz und die Überwachung
                                                             ­VERWENDUNG VON
     des IKS. Der Vorstand prägt das IKS wesentlich,
     fühlt sich diesem verpflichtet und bestärkt somit
                                                             ­FINANZ­INSTRUMENTEN
     die Schaffung eines geeigneten Kontrollumfelds
     gestützt auf die Führungsphilosophie, Kompeten-         Die von der BSAG verwendeten Finanzinstrumente
     zen, Integrität und auf ethische Werte. Gleiches gilt   umfassen im Wesentlichen Darlehen und flüssige
     für die Centerleitenden und die GeschäftsführerIn-      Mittel. Diese Instrumente dienen der Finanzie-
     nen von Tochterunternehmen. Die Vorgehensweise          rung der Geschäftstätigkeit und Investitionen. Die
     des/der IKS-KoordinatorIn ist im IKS-Handbuch der       Gesellschaft verfügt über verschiedene weitere
     BSAG festgelegt.                                        Finanzinstrumente, wie zum Beispiel Forderungen
                                                             und Verbindlichkeiten, die unmittelbar aus der
     Internes Revisionssystem                                Geschäftstätigkeit resultieren.
     Die Interne Revision ist eine vom Tagesgeschäft
     unabhängige, objektive Prüfungs- und Beratungs-         Derivative Finanzinstrumente werden nicht ein­
     aktivität bei der BSAG.                                 gesetzt.

     Die Revision wird ausschließlich im Auftrag des         Grundsätzlich bestehen für die BSAG Zinsände-
     Vorstands tätig und ist aus diesem Grund als            rungs-, Liquiditäts- und Ausfallrisiken. Fremdwäh-
     Stabsstelle direkt dem kaufmännischen Vorstand          rungsrisiken ist die BSAG nicht ausgesetzt. Das

18
Lagebericht

Zinsänderungsrisiko aus den langfristigen Bankdar-    Bei einer personellen Veränderung im Vorstand
lehen wird durch fristenkongruente Zinsfestschrei-    wird der Aufsichtsrat darauf hinwirken, dass der
bungen kompensiert. Zinsderivate werden nicht         Frauenanteil im Vorstand erhöht wird.
eingesetzt. Der Mittelabfluss aus der laufenden
Geschäftstätigkeit und damit der Liquiditätsbedarf    Für den Frauenanteil in den beiden Führungs­
werden maßgeblich durch unterjährige Abschlags-       ebenen unterhalb des Vorstands hat der Vorstand
zahlungen auf die Verlustübernahme gedeckt. Die       eine Zielgröße von 31,2 % für die erste und 25,7 %
Abschlagszahlungen sind im Beherrschungs- und         für die zweite Führungsebene bis zum 30. Juni
Gewinnabführungsvertrag mit der BVBG vereinbart.      2017 festgelegt. Diese Quoten beziehen sich
Für Ausfallrisiken von Forderungen werden Einzel-     ausschließlich auf Führungskräfte mit Führungs­
und Pauschalwertberichtigungen gebildet. Zusam-       verantwortung. Beide Zielwerte wurden zum Ende
mengefasst sind die Risiken aus Finanzinstrumen-      der ersten Umsetzungsfrist erfüllt. Am 30. Juni
ten für die BSAG als gering einzustufen.              2017 lag der Frauenanteil auf der ersten Führungs-
                                                      ebene unterhalb des Vorstands bei 33,3 % und auf
                                                      der zweiten Führungsebene lag der Frauenanteil
                                                      bei 32,4 %.
ERKLÄRUNG ZUR
UNTERNEHMENSFÜHRUNG                                   Mit dem Ende der ersten festgelegten Zielerrei-
                                                      chungsperiode hat der Vorstand mit Beschluss vom
GEMÄSS § 289a ABS. 4 HGB
                                                      22. Mai 2017 neue Zielgrößen für den Frauenanteil
Laut Beschluss vom 15. Dezember 2015 ist es das       auf den beiden Führungsebenen unterhalb des
erklärte Ziel des Aufsichtsrates, dass mindestens     Vorstands beschlossen. Für den Frauenanteil der
30 % der Aufsichtsratsmitglieder Frauen und min-      ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands
destens 30 % der Aufsichtsratsmitglieder Männer       wurde eine Zielgröße von 35 % und für die zweite
sind. Es wird angestrebt, diese Zielgröße bis 2020    Führungsebene unterhalb des Vorstands 30 %
auf 50 % weiter zu erhöhen.                           bestimmt. Die Frist für die Zielerreichung wurde
                                                      vom Aufsichtsrat auf den 30. Juni 2022 gesetzt.
Am 31. Dezember 2017 bestand der 16-köpfige
Aufsichtsrat der BSAG aus fünf Frauen (31,25 %)
und elf Männern (68,75 %).                            Bremen, den 29. März 2018

Gemäß § 111 Abs. 5 AktG hat der Aufsichtsrat als      Der Vorstand
Zielgröße für den Frauenanteil im Vorstand den
zur Zeit der Beschlussfassung bestehenden Status
quo von null % bis zum 30. Juni 2017 festgelegt.
Diese Quote wurde zum Stichtag erfüllt und soll für
die zweite Zielerreichungsperiode bis zum 30. Juni
2022 fortgeschrieben werden. Gleichwohl hat           Michael Hünig                Hans Joachim Müller
sich der Aufsichtsrat der BSAG im Hinblick auf die
Zusammensetzung des Vorstands das Ziel gesetzt,
bei der Bestellung neuer Vorstandsmitglieder auf
die Diversität zu achten. Der Vorstand besteht
derzeit aus zwei männlichen Vorstandsmitgliedern.

                                                                                                           19
2.065     Mitarbeitende

347
  Fahrzeuge im Linienverkehr

601
Streckenkilometer
105.631.000                    beförderte Personen pro Jahr

107.224.000
     Beförderungsertrag in Euro

                                  42
    7
 Straßenbahnlinien
                                      Omnibuslinien

              186    Fahrten je Einwohner

                      289.000     beförderte Personen pro Tag
Bilanz zum 31. Dezember 2017

BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2017

                                                                              2017             2016
AKTIVA                                                        EUR              EUR              EUR
A.	Anlagevermögen
   I.	Immaterielle Vermögensgegenstände                               1.927.651,00     2.360.844,50
   II. Sachanlagen                                                   201.011.932,98   163.543.816,40
   III. Finanzanlagen                                                  2.028.557,53     2.028.557,53
                                                                     204.968.141,51   167.933.218,43

B.	Umlaufvermögen
   I.	Vorräte
		       1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe           8.795.100,88                      8.943.625,19
		       2. Unfertige Leistungen                         25.745,20                       995.540,60
                                                                       8.820.846,08     9.939.165,79
 II. Forderungen und sonstige
		 Vermögensgegenstände
		       1. F orderungen aus Lieferungen
             und Leistungen                           3.353.683,23                      3.859.153,25
		       2. F orderungen gegen verbundene
             Unternehmen                             26.695.975,46                     19.272.947,04
		       3. F orderungen gegen Unternehmen,
             mit denen ein Beteiligungsverhältnis
             besteht                                  3.702.267,02                      5.665.838,41
		       4. Sonstige Vermögensgegenstände           161.362.987,97                      6.609.681,90
                                                                     195.114.913,68    35.407.620,60
  III. Kassenbestand und Guthaben
		 bei Kreditinstituten                                               29.367.025,22     4.978.758,51
                                                                     233.302.784,98    50.325.544,90

C. Rechnungsabgrenzungsposten                                           491.030,41       239.626,00
                                                                     438.761.956,90   218.498.389,33
Bilanz zum 31. Dezember 2017

                                                                              2017             2016
PASSIVA                                                       EUR              EUR              EUR
A. Eigenkapital
   I.   Gezeichnetes Kapital                                          10.225.837,62    10.225.837,62
   II. Kapitalrücklage                                                47.790.750,44    47.790.750,44
   III. Gewinnrücklagen
		      1. Gesetzliche Rücklage                                        1.022.583,76     1.022.583,76
		      2. Andere Gewinnrücklagen                                       121.440,00       121.440,00
                                                                      59.160.611,82    59.160.611,82

B. Sonderposten für Investitionszuschüsse                             23.120.000,00             0,00

C. Rückstellungen
  1. Rückstellungen für Pensionen
		 und ähnliche Verpflichtungen                      23.339.954,00                     24.003.282,00
   2. Sonstige Rückstellungen                        25.984.385,00                     24.106.391,00
                                                                      49.324.339,00    48.109.673,00

D. Verbindlichkeiten
 1. Verbindlichkeiten gegenüber
		 Kreditinstituten                                 146.388.736,74                     93.070.481,03
  2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen
		 und Leistungen                                     5.352.966,10                      8.279.682,53
  3. Verbindlichkeiten gegenüber
		 verbundenen Unternehmen                                    4,03                            19,90
  4. Verbindlichkeiten gegenüber
		 Unternehmen, mit denen ein
		 Beteiligungsverhältnis besteht                         1.532,05                          1.549,13
  5.    Sonstige Verbindlichkeiten                  152.106.664,84                      7.899.104,26
		      Davon aus Steuern:
		      1.316.474,61 EUR (Vj. 1.267.862,51 EUR)
		      Davon im Rahmen der sozialen Sicherheit:
		      463.094,97 EUR (Vj. 295.615,51 EUR)
                                                                     303.849.903,76   109.250.836,85

E. Rechnungsabgrenzungsposten                                          3.307.102,32     1.977.267,66
                                                                     438.761.956,90   218.498.389,33

                                                                                                       23
Gewinn- und Verlustrechnung

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

                                                                      2017                              2016
1. Januar bis 31. Dezember 2017                      EUR              EUR              EUR               EUR
1. Umsatzerlöse                                             115.468.693,57                    112.576.768,13
2. 	Verminderung des Bestands
     an unfertigen Leistungen                                 – 969.795,40                      – 113.894,28
3. Andere aktivierte Eigenleistungen                          1.558.761,15                      1.310.482,95
4. Sonstige betriebliche Erträge                              3.572.951,51                      5.648.283,12
                                                            119.630.610,83                    119.421.639,92
5. Materialaufwand
   a) Aufwendungen für Roh-,
       Hilfs- und Betriebsstoffe und
       für bezogene ­Waren                  22.430.579,78                     21.669.442,29
   b) Aufwendungen für bezogene
       Leistungen                           11.668.498,27                     13.952.630,58
                                                             34.099.078,05                     35.622.072,87
6. Personalaufwand
   a) Löhne und Gehälter                    81.362.669,29                     77.903.919,97
   b) Soziale Abgaben und Aufwendungen
       für Altersversorgung und für
       Unterstützung                        21.615.574,27                     20.383.079,25
      Davon für Altersversorgung:
       5.935.188,38 EUR (Vj. 5.167.437,15 EUR)
                                                            102.978.243,56                     98.286.999,22
7.	Abschreibungen auf immaterielle
    Vermögensgegenstände des Anlagevermögens                 19.255.900,08                     18.936.100,31
    und Sachanlagen
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen                        13.873.256,28                     13.471.092,36
9. Erträge aus Beteiligungen                                     59.819,60                         60.473,00
10. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen                        49.714,37                         73.460,53
11. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens           26.806,52                        104.047,90
12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge                         14.541,62                         16.182,83
    Davon aus verbundenen Unternehmen:
    9.900,00 EUR (Vj. 0,00 EUR)
13. Aufwendungen aus Verlustübernahme                            26.806,52                        104.047,90
14. Zinsen und ähnliche Aufwendungen                          4.903.537,67                      3.798.038,20
15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag                            132,19                              0,00
16. Ergebnis nach Steuern                                   – 55.355.197,03                   – 50.542.546,68
17. Sonstige Steuern                                            130.627,92                        135.421,42
18. Erträge aus Verlustübernahme                             55.485.824,95                     50.677.968,10
19. Jahresüberschuss                                                  0,00                              0,00
Anhang

Für das Geschäftsjahr 2017
        Anhang
Entwicklung
           Anhang

     1. ALLGEMEINE                                       25 Jahre und der Busse im Linienverkehr 12 Jahre.
     ANGABEN                                             Bei den anderen Vermögensgegenständen wurde
                                                         die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer zugrunde
     Die Bremer Straßenbahn Aktiengesellschaft           gelegt. Auf die Zugänge bei den abnutzbaren
     (BSAG) hat ihren Sitz in Bremen und ist dort beim   Anlagen wurde der zeitanteilige Abschreibungssatz
     Amts­gericht im Handelsregister unter HRB 4953      verrechnet. Vermögensgegenstände mit einem
     eingetragen.                                        Anschaffungswert bis 410 EUR wurden im Anschaf-
                                                         fungsjahr voll abgeschrieben.
     Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017
     wurde nach den für große Kapitalgesellschaften      Erhaltene Investitionszuschüsse auf Sachanla-
     geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches      gen werden erfasst, wenn ein entsprechender
     (HGB) und unter Beachtung ergänzender Vorschrif-    Zuwendungsbescheid vorliegt. Die verwendeten
     ten des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt.          Investitionszuschüsse für die in 2017 geleisteten
                                                         Anzahlungen für neue Straßenbahnen wurden
                                                         in den Sonderposten für Investitionszuschüsse
                                                         eingestellt. Die sonstigen Investitionszuschüsse für
     2. BILANZIERUNGS- UND                               getätigte Investitionen wurden aktivisch von den
     BEWERTUNGSMETHODEN                                  Anschaffungs- und Herstellungskosten abgesetzt.

     Die Bilanzierungsmethoden und Bewertungsgrund-      Die Finanzanlagen wurden zu Anschaffungskosten
     sätze blieben gegenüber dem Vorjahr unverändert.    angesetzt.

     Immaterielle Vermögensgegenstände und Sach-         Die Vorräte wurden zu gleitenden Durchschnitts­
     anlagen wurden zu ursprünglichen Anschaf-           preisen bewertet. Für Materialien mit langer
     fungs- oder Herstellungskosten, vermindert um       Lagerdauer wurden angemessene Abschläge
     planmäßige und außerplanmäßige Abschreibun-         vorgenommen. Die unfertigen Leistungen wurden
     gen, bewertet. Die Herstellungskosten umfass-       mit Herstellungskosten unter Beachtung des Nie-
     ten Fertigungsmaterial, Fertigungslöhne sowie       derstwertprinzips bewertet. Die Herstellungskos-
     Material- und Fertigungsgemeinkosten. Erhaltene     ten umfassen Fertigungsmaterial, Fertigungslöhne
     Investitionszuschüsse wurden von den Anschaf-       sowie Material- und Fertigungsgemeinkosten.
     fungs- bzw. Herstellungskosten abgesetzt. Das
     Wahlrecht gemäß § 248 Abs. 2 Satz 1 HGB wurde       Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
     nicht ausgeübt.                                     sowie flüssige Mittel wurden zu Anschaffungskos-
                                                         ten, die in der Regel den Nennwerten entsprechen,
     Die Abschreibungen erfolgten nach der linearen      angesetzt. Das allgemeine Ausfallrisiko für For-
     Methode. Die zugrunde gelegte Nutzungsdauer         derungen wurde durch eine aktivische Absetzung
     der Gleisanlagen beträgt in der Regel 25 Jahre,     berücksichtigt.
     im Einzelfall wird entsprechend der voraussicht-
     lichen Beanspruchung der Gleisanlagen die           Aktive Rechnungsabgrenzungsposten enthalten
     Abschreibungsdauer auf 20 Jahre reduziert bzw.      Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, soweit sie
     auf 30 Jahre aufhöht. Die zugrunde gelegte Nut-     Aufwendungen für künftige Geschäftsjahre betref-
     zungsdauer der Straßenbahnen beträgt 20 bzw.        fen. Der Posten wird in der Rechnungs­periode

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