Gesund im Alter 60+ Informationen zum Umgang mit Alkohol und Medikamenten
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Inhalt Diese Broschüre Veränderungen beim Älterwerden .......................................................................................... 5 Umgang mit Alkohol ................................................................................................................... 9 richtet sich an ältere Menschen und ihnen Umgang mit Medikamenten ................................................................................................... 15 nahestehende Personen, Gesund leben und Lebenszufriedenheit erhalten ............................................................... 21 gibt Informationen zum verantwortungsvollen Für Veränderung ist es nie zu spät ......................................................................................... 25 Umgang mit Alkohol und Medikamenten, Was Sie als nahestehende Person tun können ..................................................................... 29 geht auf die Besonderheiten im Alter in Wo Sie Unterstützung und Hilfe bekommen ....................................................................... 33 Bezug auf Suchtmittel ein, stellt den Erhalt der Lebenszufriedenheit Impressum .................................................................................................................................. 42 in den Mittelpunkt und zeigt Unterstützungs- und Hilfs- angebote auf. 2 3
Veränderungen beim Älterwerden Veränderungen beim Älterwerden Die Lebenserwartung steigt in Österreich Ausreichend Bewegung, gesunde seit Jahren an. Menschen werden immer Ernährung, der Verzicht auf das älter und möchten dies möglichst gesund Rauchen und ein bewusster Umgang und zufrieden tun. Viele von ihnen haben mit Alkohol und Medikamenten nach dem Ende ihres Arbeitslebens noch tragen entscheidend zum Wohl- viele gesunde, aktive Jahre vor sich. Doch befinden bei. die körperlichen und geistigen Fähigkei- ten und auch das soziale Umfeld älterer Menschen können sehr verschieden sein. Gut zu wissen „Gesund Älterwerden“ ist eine lebens- Bei allen Unterschiedlichkeiten beim lange Aufgabe. Es wirkt sich positiv auf Älterwerden gilt für alle: die Gesundheit aus, wenn man aufmerk- Der Konsum von Alkohol wirkt sich sam mit sich und anstehenden Ver- im Alter stärker auf den Körper aus. änderungen umgeht. Wer gesund lebt, Die Einnahme von Medikamenten ist meist seltener krank und bleibt nimmt in der Regel zu. länger fit. 4 5
Veränderungen beim Älterwerden Veränderungen beim Älterwerden Freud und Leid im Alter Verlust nahestehender Menschen zu verkraften. Das Alter bringt viele Veränderungen Viele Menschen entwickeln erst Gut zu wissen auf körperlicher, sozialer und seelischer Menschen gehen mit all diesen Ver- im fortgeschrittenen Lebensalter Ebene mit sich. Angenehme Ereignisse änderungen sehr unterschiedlich um. einen problematischen Umgang Beispiele für Belastungen, die dazu prägen diese Lebensphase ebenso wie Die zunehmende Lebenserfahrung beim mit Alkohol oder Medikamenten. führen können, dass ältere Menschen Schicksalsschläge. Die Freude über die Älterwerden gibt in der Regel Kraft im Alkohol und Medikamente verstärkt Geburt von Enkelkindern und mehr Zeit Umgang mit Veränderungen und Schätzungen zufolge entwickelt konsumieren: für Familie, Freunde und Hobbys werden belastenden Erfahrungen. sich bei jedem dritten alkohol- Veränderungen in der zumeist positiv erlebt. abhängigen älteren Menschen eine Lebenssituation (z. B. Pension) Dennoch kann es Situationen geben, die Sucht erst nach dem Ausscheiden abnehmende körperliche Gesund- Für andere ist die zusätzliche Zeit in der schwer zu bewältigen sind. Alkohol und aus dem Berufsleben. heit (z. B. Schmerzen, Schlaf- (anstehenden) Pension vielleicht Anlass Medikamente sind in diesen Phasen keine störungen und Schwindel) zur Sorge. Zum Beispiel, weil die guten Ratgeber. Diese entlasten nur Auch Probleme bei der Einnahme weniger Kontakt zu anderen gewohnte Aufgabe, die regelmäßigen scheinbar und verschlimmern langfristig von Medikamenten werden oft erst Menschen (z. B. Einsamkeit) Kontakte oder die feste Tagesstruktur die Situation. Zudem ist das Risiko ab- im Alter sichtbar. Insbesondere bei fehlen. Belastende Ereignisse nehmen hängig zu werden erhöht. Hilfe suchen Beruhigungs- und Schlafmitteln. mit dem Älterwerden zu. So sind im Alter und annehmen ist dann besonders auch häufiger Krankheiten oder der wichtig. 6 7
Veränderungen beim Älterwerden Umgang mit Alkohol Ein verantwortungsvoller Alkoholkonsum Alkohol wird somit in weniger Flüssig- gehört für viele Menschen zum Alltag. keit verteilt und der Alkoholgehalt im Wer im Alter gelegentlich ein Glas Wein Blut steigt an. Dies zeigt sich in Form oder Bier beim geselligen Zusammensein eines höheren Promillewertes. trinkt, kann dies auch entspannt genießen. Die stärkere Wirkung des Alkohols kann schneller zu körperlichen Schädi- Doch es lohnt sich, auf die Signale des gungen führen. Zusätzlich steigt das Körpers zu achten: Selbst wer nicht mehr Risiko, eine Abhängigkeit zu ent- trinkt als in jüngeren Jahren, spürt den wickeln. Das betrifft auch Personen, Alkohol intensiver. Ältere Menschen die langjährig häufig und viel ge- reagieren empfindlicher auf Alkohol. trunken haben. Im Alter wirkt Alkohol stärker, da der » Wasseranteil im Körper abnimmt. Der 8 9
Umgang mit Alkohol Umgang mit Alkohol Folgende tägliche Mengen sollten Gutes Einschlafmittel, tes, Leberschäden oder Verdauungs- gesunde, erwachsene Männer bzw. Passen Sie die Trinkmengen Ihrem schlechtes Durchschlafmittel beschwerden werden in der Regel Frauen nicht überschreiten: Alter und Gesundheitszustand an. negativ beeinflusst. Alkohol eignet sich nicht als Schlafmittel. Er kann zwar das Einschlafen erleichtern, Generell gilt: Der Alkoholkonsum erschwert aber das erholsame Durch- bringt keine gesundheitlichen Vorteile. ß schlafen. Im Übrigen fördert der Konsum Je mehr man trinkt, desto schädlicher zudem unangenehmes Schnarchen. ist er. Alkohol ist ein Suchtmittel und kann abhängig machen. Alkohol wirkt überall im Körper Alkohol ist ein Zellgift. Er mindert sowohl Gut zu wissen die geistige als auch die körperliche Leis- Zusätzlich sollten mindestens zwei Für ältere Menschen werden geringere tungsfähigkeit. Alkohol kann Schäden an Die gesundheitsförderliche Wirkung alkoholfreie Tage pro Woche einge- Mengen empfohlen. Besonders dann, sämtlichen Organen und im Gehirn ver- eines täglichen Achterls Rotwein konnte halten werden, da dies den Körper wenn sie über 65 Jahre alt sind, rauchen, ursachen. Auch schon bei geringen Men- bisher nicht belegt werden. entlastet. übergewichtig sind oder an einer Erkran- gen, die regelmäßig konsumiert werden. kung leiden. Dadurch verringert sich die Das Risiko bestimmter Krebserkrank- Ernährung, Bewegung und Erholung Wahrscheinlichkeit für eine alkoholbe- ungen ist zudem erhöht. Erkrankungen schützen Ihre Gesundheit viel besser. dingte Krankheit. wie zum Beispiel Bluthochdruck, Diabe- 10 11
Umgang mit Alkohol Umgang mit Alkohol Gefahr von Stürzen und Unfällen Wer Alkohol trinkt und gleichzeitig steigt Medikamente einnimmt, sollte unbedingt beachten: Schon bei geringen Mengen von Alkohol nimmt man seine Umgebung anders wahr. Die Wirkung und Nebenwirkungen Man reagiert langsamer und unsicherer. von Medikamenten können sich Dies kann vermehrt zu Stürzen und Unfällen durch Alkohol verändern. führen. Das Unfallrisiko steigt sowohl unter Der dämpfende Effekt von Schlaf- dem Einfluss von Alkohol als auch von und Beruhigungsmitteln wird ver- Medikamenten deutlich an. stärkt und meist als unangenehm und unerwünscht erlebt. Wechselwirkungen beim Konsum von Alkohol zusammen mit blutdruck- Alkohol und Medikamenten senkenden Medikamenten kann den Blutdruck gefährlich abfallen Wenn man Alkohol trinkt und gleichzeitig lassen. Tipp Medikamente einnimmt, treten häufig un- erwünschte Wirkungen auf. Vorsicht daher Trinken Sie bei der Einnahme von auch bei Hustensäften, Hausmitteln und Medikamenten weniger oder anderen rezeptfreien Mitteln. Diese ent- verzichten Sie ganz auf Alkohol. halten oft größere Mengen Alkohol. 12 13
Veränderungen beim Älterwerden Umgang mit Medikamenten Mit zunehmendem Alter werden häufig Medikamente wirken dann verzögert mehr Medikamente eingenommen. Sie und bleiben deutlich länger im Körper. helfen, Krankheiten und verschiedene Mögliche Gründe dafür sind beispiels- Altersbeschwerden zu lindern. Ein Problem weise ein verzögerter Abbau der Medi- kann jedoch entstehen, wenn verschiedene kamente in der Leber und ein verlang- Medikamente gleichzeitig eingenommen samtes Ausscheiden durch die Nieren. werden. Außerdem können einige ver- ordnete Medikamente abhängig machen. Bei der Einnahme von Medikamenten ist es wichtig, ausreichend Wasser oder Wirkungen und Nebenwirkungen andere nicht alkoholische Getränke zu trinken. Dies verringert schädliche Neben den erwünschten Wirkungen Nebenwirkungen von können Medikamente auch unerwünschte Medikamenten. Nebenwirkungen zur Folge haben. Je älter » ein Mensch ist und je mehr Medikamente eingenommen werden, desto schwerer kann der Körper damit umgehen. 14 15
Umgang mit Medikamenten Umgang mit Medikamenten Gut zu wissen Tipp Es gibt Medikamente, deren Wirkung Es ist wichtig, dass Sie über Ihre Apotheker, wenn Sie sich unsicher nicht sofort einsetzt. Manche Medika- Medikamente gut Bescheid wissen: fühlen. mente zeigen erst nach Wochen ihre Informieren Sie sich über Ihre Beobachten Sie, ob nach der Ein- Wirkung. Medikamente, deren Inhaltstoffe und nahme eines (neuen) Medikaments Wirkungen. Veränderungen auftreten. Kontak- Verändern Sie die Dosis nicht ohne Führen Sie einen Medikamentenplan. tieren Sie in diesem Fall sobald wie Rücksprache mit Ihrer Ärztin oder Schreiben Sie alle Informationen auf, möglich Ihre Ärztin oder Ihren Arzt. Ihrem Arzt. die Sie von ärztlicher Seite dazu Informieren Sie Ihre Ärztin oder bekommen haben. Ihren Arzt auch über rezeptfreie Nehmen Sie Medikamente genau oder andere verschriebene Medika- nach Vorschrift ein. mente, Nahrungsergänzungsmittel, Fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt sowie Mittel zur Stärkung der bzw. Ihre Apothekerin oder Ihren Leistungsfähigkeit. 16 17
Umgang mit Medikamenten Umgang mit Medikamenten Vorsicht bei Schlaf- und Man fühlt sich benommen und kann sei- Beruhigungsmitteln ne Bewegungen nicht mehr gut steuern. Tipp Die Wirkung eines spät eingenomme- Tipp Ältere Menschen benötigen von Natur nen Schlafmittels kann dann zum Bei- Guter Schlaf ist auch ohne Medika- aus weniger Schlaf, denn das Schlaf- spiel zu morgendlichen Stürzen führen. Nehmen Sie Schlaf- oder Beruhi- mente möglich: bedürfnis nimmt im Alter ab. Trotzdem Zudem verschlechtert sich bei regel- gungsmittel nur nach Rücksprache Achten Sie tagsüber auf ausreichend bekommen ältere Menschen deutlich mäßiger Einnahme die Gedächtnis- mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt ein. Bewegung. Gehen Sie z. B. am häufiger Schlaf- und Beruhigungsmittel leistung massiv. Schlaf- und Beruhigungsmittel späten Nachmittag noch eine verschrieben als jüngere. sollten nur kurz und in bestimmten Runde spazieren. Bestimmte Schlaf- und Beruhigungsmit- Situationen eingenommen werden. Verzichten Sie in den zwei Stunden Schlaf- und Beruhigungsmittel können tel können bereits nach sehr kurzer Zeit Setzen Sie diese Mittel nie ohne vor dem Schlafengehen auf Alkohol in bestimmten Situationen eine wichtige der Einnahme und in niedriger Dosierung ärztliche Rücksprache ab, um un- und schwere Mahlzeiten. Hilfe sein. Sie verringern Erregungs- abhängig machen. Man bemerkt die Ent- erwünschte Nebenwirkungen zu Lüften Sie vor dem Zubettgehen zustände, lindern Ängste, lösen Muskel- stehung einer Abhängigkeit in der Regel vermeiden. das Schlafzimmer gut durch. verspannungen und tragen zu einem nicht bewusst. Wird die Einnahme über Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Gehen Sie möglichst immer zur gewissen „Wohlfühleffekt“ bei. Man einen längeren Zeitraum ärztlich verord- Ihrem Arzt auch über mögliche gleichen Zeit ins Bett. schläft meist leichter ein. net, ist man unbesorgt und nimmt nicht Alternativen. Schaffen Sie sich ein persönliches wahr, dass die tägliche Einnahme einer Ritual, um vor dem Einschlafen zur Schlaf- und Beruhigungsmittel können Schlaftablette bereits auf eine Abhängig- Ruhe zu kommen . jedoch auch die Aufmerksamkeit und keit hindeutet. Konzentrationsfähigkeit verschlechtern. 18 19
Veränderungen beim Älterwerden Gesund leben und Lebens- zufriedenheit erhalten Es gibt viele unterschiedliche Vorstellun- ein. Besuchen Sie einen Kurs. Gärtnern gen über ein erfülltes Leben im Alter. Auf Sie oder entdecken Sie neue Reise- jeden Fall gilt: Gesund und zufrieden zu ziele. Finden Sie heraus, was zu Ihnen bleiben ist eine lebenslange Aufgabe. Auch passt. im Alter können Sie viel dazu beitragen. Pflegen Sie Kontakte. Das eigene Wohlbefinden fördern Familie, Freunde und Bekannte sind wichtig für die körperliche und see- Achten Sie auf sich. lische Gesundheit. Verbringen Sie Es ist wichtig, die eigenen Bedürfnisse zu gemeinsame Zeit und tauschen Sie kennen. Was tut mir gut? Was weniger? sich in Gesprächen aus. Sagen Sie auch einmal „Nein“. » Bleiben Sie aktiv. Suchen Sie sich neue Aufgaben und Ziele. Bringen Sie Ihre Erfahrungen ehrenamtlich 20 21
Gesund leben und Lebenszufriedenheit erhalten Gesund leben und Lebenszufriedenheit erhalten Holen Sie sich Unterstützung. Meine Ideen, um mein Belastende Ereignisse nehmen mit dem Wohlbefinden zu fördern Älterwerden zu. Der Kontakt und Aus- tausch mit nahestehenden Menschen kann in solchen Situationen helfen. Vieles wird leichter, wenn darüber gesprochen wird. Es tut gut, zu erfahren, dass es an- deren ähnlich geht. Für manche Probleme braucht es jedoch die Unterstützung von Fachpersonen (siehe dazu auch Kapitel „Unterstützung und Hilfe“, S. 33-41). Nutzen Sie Ihre Erfahrung. Es kann Situationen geben, die schwer auszuhalten sind. Erinnern Sie sich, wie Sie schwierige Phasen in Ihrem Leben bereits bewältigt haben. 22 23
Veränderungen beim Älterwerden Für Veränderung ist es nie zu spät Ein problematischer Umgang mit Sucht- regelmäßig als auch gelegentlich mitteln schafft Leiden – auch im Alter. Es größere Mengen trinkt. Auch die lohnt sich daher, die eigenen Konsumge- gleichzeitige Einnahme von Medika- wohnheiten immer wieder zu hinter- menten und von größeren Mengen fragen. Alkohol kann negative Auswirkungen haben. Krankheiten können die Fol- Denn Abhängigkeit entsteht nie plötz- ge sein. Das eigene Leben kann nicht lich, sondern entwickelt sich über einen mehr so selbständig und unabhängig längeren Zeitraum. Veränderung ist immer geführt werden. möglich, egal ob es sich um einen proble- matischen Konsum oder eine Abhängigkeit handelt. » Der Konsum von Alkohol kann zu Problemen führen – sowohl wenn man 24 25
Für Veränderung ist es nie zu spät Für Veränderung ist es nie zu spät Folgen eines problematischen Vermuten Sie bei sich einen Oft ist es nicht einfach herauszu- Konsums von Alkohol und/oder problematischen Konsum oder finden, ob ein problematischer Gut zu wissen Medikamenten eine Abhängigkeitserkrankung? Konsum oder gar eine Abhängigkeit vorliegt. Oder es fällt nicht leicht es Problematischer Alkoholkonsum und Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Mögliche Anzeichen für eine Abhängig- sich selbst einzugestehen. Wichtig Alkoholabhängigkeit betrifft mehr Männer Schwindel keit sind ist: Eine Abhängigkeitserkrankung als Frauen. Bei Medikamenten ist es Vernachlässigung der Hygiene das Gefühl, nicht mehr auf den Kon- – sei es durch Alkohol oder Medika- umgekehrt: Hier sind mehr Frauen von Appetitverlust und unausgewogene sum verzichten zu können, mente – ist kein Zeichen von Schwä- Problemen oder Abhängigkeit betroffen. Ernährung das Gefühl, den Konsum nicht mehr che oder Versagen. Gedächtnisprobleme kontrollieren zu können, Depression, Angstzustände und eine steigende Konsummenge, um Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Aggressionen eine Wirkung zu spüren Ihrem Arzt oder wenden Sie sich an Tipp Stimmungsschwankungen Entzugserscheinungen, wenn man eine Fachperson in einer Beratungs- Inkontinenz weniger oder gar nicht konsumiert, stelle. Diese sind zur Verschwiegen- Nehmen Sie Unterstützung in Anspruch. Schlafprobleme Vernachlässigung von Familie, Freun- heit verpflichtet. In den Gesprächen Nutzen Sie die Chance auf weitere kost- verstärkte Sturzneigung den, Hobbys, der eigenen Person bekommen Sie Informationen über bare Lebensjahre und mehr Lebens- und das Fortsetzen des Konsums Hilfsangebote. Sie werden dabei qualität. trotz negativer Folgen oder Pro- unterstützt, wie Sie zukünftig mit Vertrauen Sie darauf, dass Veränderung blemen. schwierigen Situationen umgehen immer möglich ist und sich lohnt. können (siehe auch S. 33-41). 26 27
Veränderungen beim Älterwerden Was Sie als nahestehende Person tun können Auch ältere Menschen können von einer werden. Aber auch Alkohol wird oft Suchterkrankung betroffen sein. Oft heimlich getrunken und gegenüber schämen sie sich oder fühlen sich schuldig. dem Umfeld verborgen. Das Thema „Sucht im Alter“ ist ein gesell- schaftliches Tabu. Viele Menschen verheim- Andere Anzeichen sind weniger offen- lichen daher ihre Sucht oder das Problem sichtlich und können für klassische wird verharmlost nach dem Motto „jetzt ist Merkmale des Alters gehalten werden. es bereits egal“. Stürze, Vergesslichkeit, Schlaf- störungen oder Antriebslosigkeit Alkohol- oder Medikamentenprobleme können auch auf einen problemati- bei älteren Menschen sind oft schwierig schen Konsum von Alkohol oder zu erkennen. Eine große Anzahl leerer Fla- Medikamenten hinweisen. schen, eine alkoholbedingte Fahne, Torkeln » und Lallen sind offensichtlich. Medikamente können dagegen unauffällig eingenommen 28 29
Was Sie als nahestehende Person tun können Was Sie als nahestehende Person tun können Haben Sie keine Hemmungen, der betreffenden Person zu nahe zu Das Gespräch suchen Seien Sie nicht enttäuscht, wenn jemand Ihre Sorgen anzusprechen treten. Oder Sie wollen ihr nicht auch nicht auf ein Gespräch eingeht. Alleine noch dieses vermeintlich letzte „kleine Sprechen Sie mit der betroffenen Person das Ansprechen einer Sorge oder Beob- Vielleicht fällt es Ihnen schwer, das Vergnügen“ nehmen. Unter Umstän- darüber, was Sie beobachten und was achtung kann oft schon viel bewirken. Thema anzusprechen. Sie befürchten, den kann es durch das Ansprechen zu Ihnen Sorgen macht. Hören Sie zu und Verstimmungen oder Auseinander- zeigen Sie Interesse an dem, was die be- Für sich selbst Hilfe holen setzungen kommen. troffene Person sagt. Achten Sie darauf Tipp nicht zu verurteilen oder zu moralisieren. Unter der Suchterkrankung einer Per- son leiden Nahestehende oft stark mit. Für das Wohlbefinden eines nahe- Ist jemand von einem Suchtproblem be- Beratungsstellen unterstützen nicht nur stehenden Menschen ist es von troffen, können Sie diese Person Betroffene, sondern auch Menschen aus Bedeutung, dass Sie bei Problemen möglicherweise motivieren, Hilfe zu ihrem Umfeld. Sorgen Sie gut für sich reagieren. suchen. selbst und lassen Sie sich beraten (siehe Ignorieren Sie das Problem nicht dazu auch Kapitel „Unterstützung und unter dem Vorwand des Alters. Ermutigen Sie Betroffene dazu, mit einer Hilfe“, S. 33-41). Vielfach sind ältere Betroffene Beratungsstelle Kontakt aufzunehmen dankbar, wenn sie angesprochen oder mit einer Ärztin oder einem Arzt zu werden und ihnen Unterstützung sprechen. Sie können auch anbieten, sie und Begleitung angeboten wird. bei diesem Schritt zu begleiten. 30 31
Veränderungen beim Älterwerden Wo Sie Unterstützung und Hilfe bekommen Wenn Sie Hilfe suchen und konkrete Bera- Die Telefonseelsorge tung in Anspruch nehmen wollen, wenden T 142 (gebührenfrei aus allen Netzen) Sie sich an Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder an Täglich 0 bis 24 Uhr – auch an Sonn- eine der folgenden Einrichtungen. und Feiertagen I www.telefonseelsorge.at Die Gesundheitsnummer Die Telefonseelsorge bietet Ihnen ano- T 1450 (ohne Vorwahl aus allen Netzen) nym und kostenlos Hilfe, wenn Sie sich Täglich 0 bis 24 Uhr – auch an Sonn- und in einer schwierigen Lebenssituation Feiertagen oder in Krisenzeiten allein gelassen I www.1450.at oder belastet fühlen. Das vertrauliche Unter der Rufnummer 1450 erfahren Sie, und an 365 Tagen im Jahr rund um die was Sie am besten tun können, wenn Ihnen Uhr erreichbare Beratungsangebot Ihre eigene Gesundheit oder jene von ermöglicht ein offenes Ohr, Entlastung » nahestehenden Personen plötzlich Sorgen und Unterstützung für alle Anrufen- bereitet. Sie erhalten Auskunft über die den. Dringlichkeit Ihres Anliegens und eine passende Empfehlung. 32 33
Wo Sie Unterstützung und Hilfe bekommen Wo Sie Unterstützung und Hilfe bekommen Gesund im Alter GFSG Gesellschaft zur Förderung E sopha@hilfswerk-steiermark.at Drogenberatung des Landes Steiermark Die Website „Gesund im Alter“ ist Teil seelischer Gesundheit GmbH I www.hilfswerk-steiermark.at 8010 Graz, Friedrichgasse 7 des öffentlichen Gesundheitsportals Gerontopsychiatrisches Zentrum T 0316 32 60 44 Österreich und bietet nützliche 8010 Graz, Plüddemanngasse 33 Suchthilfe-Einrichtungen E drogenberatung@stmk.gv.at Informationen und Anregungen, um T 0316 89 00 35 I www.drogenberatung.steiermark.at gesund älter zu werden, u. a. auch einen E gpz@gfsg.at I www.suchthilfekompass.goeg.at Medikamenten-Einnahmeplan zum Aus- I www. gfsg.at Der Elektronische Suchthilfekompass für Grüner Kreis – Ambulantes Beratungs- füllen. Österreich bietet Informationen zu allen und Betreuungszentrum I www.gesundheit.gv.at/leben/altern/ GFSG SOPHA Graz Suchthilfeeinrichtungen in Österreich mit 8020 Graz, Sterngasse 12 inhalt 8010 Graz, Conrad-von-Hötzendorf-Str. 127 den zur Verfügung stehenden Betreu- T 0316 76 01 96 T 0316 44 20 22 ungs- und Behandlungsmöglichkeiten. E ambulanz.graz@gruenerkreis.at SOPHA – Sozialpsychiatrische Hilfe E sopha.graz.mobil@gfsg.at I www.gruenerkreis.at im Alter Einrichtungen in den Bezirken Graz und GFSG SOPHA Leibnitz Graz-Umgebung Hilfswerk – Psychosoziales Zentrum Folgende Einrichtungen bieten Unter- 8430 Leibnitz, Grazerstraße 170 Graz-Umgebung-Süd stützung für ältere Menschen und Ange- T 03452 73 7 15 b.a.s. – Steirische Gesellschaft für 8071 Hausmannstätten, Kirchweg 7 hörige bei der Bewältigung schwieriger E msd.leibnitz@gfsg.at Suchtfragen T 03135 47 474 Lebenssituationen, bei psychischer Be- Suchtberatungsstelle Graz E psd.graz-umgebung-sued@hilfswerk- lastung oder Erkrankungen wie z. B. Ge- Hilfswerk SOPHA Südoststeiermark 8020 Graz, Dreihackengasse 1 steiermark.at dächtnisproblemen, Ängsten, Depressio- 8330 Feldbach, Schillerstraße 25b/4 T 0316 82 11 99 I www.hilfswerk-steiermark.at nen und anderen seelischen Belastungen. T 0664 80 785 49 00 E office@bas.at 34 I www.suchtfragen.at 35
Wo Sie Unterstützung und Hilfe bekommen Wo Sie Unterstützung und Hilfe bekommen I.K.A. – Interdisziplinäre Kontakt- und Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Walkabout Therapiestation für Anonyme Alkoholiker Graz Anlaufstelle für medizinische und psy- Graz – Eggenberg psychosoziale Station Drogenkranke 8010 Graz, Mesnergasse 3 chosoziale Suchtkrankenversorgung 8020 Graz, Bergstraße 27 8047 Kainbach bei Graz, Pirkenhofweg 10 T 0316 57 47 40 oder 0650 75 12 153 8020 Graz, Papiermühlgasse 28 T 0316 5989 220 00 T 0316 30 10 81 500 E stmk-ktn@anonyme-alkoholiker.at T 0316 71 43 09 I www.barmherzige-brueder.at E sekretariat@bbwalkabout.at I www.anonyme-alkoholiker.at E office@ika.or.at I www.bbwalkabout.at I www.ika.or.at Steiermärkische Krankenanstalten- Blaues Kreuz – Selbsthilfegruppen gesellschaft m.b.H. Walkabout Ambulanz Mariahilf (Alkohol-)Sucht SMZ Sozialmedizinisches Zentrum Liebenau LKH Graz II, Zentrum für Suchtmedizin 8020 Graz, Mariahilferplatz 3 T 0664 30 07 315 8041 Graz, Liebenauer Hauptstraße 141 (ZSM), Suchtmedizinische Ambulanz T 0316 30 10 81 361 E hilfe@bkstmk.at T 0316 46 23 40 8053 Graz, Wagner-Jauregg-Platz 4 E sekretariat@bbwalkabout.at I www.bkstmk.at/index.html E smz@smz.at T 0316 21 91 22 22 I www.bbwalkabout.at I www.smz.at E suchtmedizin@lkh-graz2.at Einrichtungen im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag I www.lkh-graz2.at Al-Anon und Alateen (Angehörige Aloisianum – Therapeutische stationäre und Freunde von Alkoholikern) b.a.s. Suchtberatungsstelle Bruck/Mur Wohngemeinschaft zur Rehabilitaton Univ.-Klinik für Psychiatrie und Psycho- Region Ost 8600 Bruck, Roseggerstraße 24 alkoholabhängiger Frauen und Männer therapeutische Medizin 1220 Wien, Erzherzog-Karl-Straße 145 T 0664 96 83 240 8020 Graz, Herrgottwiesgasse 7 T 0316 385 13 612 T 0681 20 80 45 66 E office@bas.at T 0316 80 15 630 oder 0676 880 156 30 E psychiatrie@klinikum-graz.at E info@al-anon.at I www.suchtfragen.at E aloisianum@caritas-steiermark.at I www.psychiatrie.uniklinikumgraz.at I www.al-anon.at I www.caritas-steiermark.at 36 37
Wo Sie Unterstützung und Hilfe bekommen Wo Sie Unterstützung und Hilfe bekommen b.a.s. Suchtberatungsstelle Kapfenberg Einrichtungen im Bezirk Deutschlandsberg T 03382 51 85 0 Einrichtungen im Bezirk Liezen 8605 Kapfenberg, Wiener Straße 60 E psd.fuerstenfeld@hilfswerk-steiermark.at T 0664 84 67 677 b.a.s. Suchtberatungsstelle Deutschlands- I www.hilfswerk-steiermark.at b.a.s. Suchtberatungsstelle Bad Aussee E office@bas.at berg 8990 Bad Aussee, Bahnhofstraße 132/1 I www.suchtfragen.at 8530 Deutschlandsberg, Unterer Platz 7 Einrichtungen im Bezirk Leibnitz T 0664 85 38 853 T 0664 96 45 042 E office@bas.at b.a.s. Suchtberatungsstelle Mürzzuschlag E office@bas.at b.a.s. Suchtberatungsstelle Leibnitz I www.suchtfragen.at 8680 Mürzzuschlag, Wiener Straße 3/3 I www.suchtfragen.at 8430 Leibnitz, Wagnastraße 1/1 T 0664 96 83 240 T 0664 83 68 561 oder 0664 88 60 56 18 b.a.s. Suchtberatungsstelle Gröbming E office@bas.at Einrichtungen im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld E office@bas.at 8962 Gröbming, Poststraße 700 I www.suchtfragen.at I www.suchtfragen.at T 0664 85 38 853 b.a.s. Suchtberatungsstelle Hartberg E office@bas.at Steiermärkische Krankenanstaltenge- 8230 Hartberg, Rotkreuzplatz 2 Einrichtungen im Bezirk Leoben I www.suchtfragen.at sellschaft m.b.H. T 03332 61 699 LKH Hochsteiermark, Dislozierte Sucht- E office@bas.at Suchtberatung Obersteiermark b.a.s. Suchtberatungsstelle Liezen medizinische Ambulanz, Standort Bruck I www.suchtfragen.at 8700 Leoben, Krottendorfergasse 1 8940 Liezen, Selzthalerstraße 13 8600 Bruck, Tragösserstraße 1 T 03842 44 474 T 0664 83 68 560 T 3862 89 50 Hilfswerk – Psychosoziale Beratungs- E office@sb-o.at E office@bas.at E internet@lkh-hochsteiermark.at stelle Fürstenfeld I www.suchtberatung-obersteiermark.at I www.suchtfragen.at I www.lkh-hochsteiermark.at 8280 Fürstenfeld, Bahnhofstraße 13c 38 39
Wo Sie Unterstützung und Hilfe bekommen Wo Sie Unterstützung und Hilfe bekommen PSN – Psychosoziales Netzwerk GmbH 8850 Murau, Anna-Neumann-Straße 16 Einrichtungen im Bezirk Südoststeiermark Grüner Kreis – Rehabilitationsein- Psychosoziale Beratungsstelle Gröbming T 03532 44 866 richtung Schloss Johnsdorf 8962 Gröbming, Poststraße 700 E journaldienst.mu@psn.or.at Hilfswerk – Psychosoziales Zentrum 8350 Johnsdorf Brunn, Johnsdorf 1 T 03685 23 848 I www.psn.or.at Feldbach T 03155 51 979 E journaldienst.gb@psn.or.at 8330 Feldbach, Bindergasse 5 E johnsdorf@gruenerkreis.at I www.psn.or.at Einrichtungen im Bezirk Murtal T 03152 58 87 0 I www.gruenerkreis.at/schloss-johnsdorf E psd.feldbach@hilfswerk-steiermark.at PSN – Psychosoziales Netzwerk GmbH PSN – Psychosoziales Netzwerk GmbH I www.hilfswerk-steiermark.at Einrichtungen im Bezirk Voitsberg Psychosoziale Beratungsstelle Liezen Psychosoziale Beratungsstelle Judenburg 8940 Liezen, Fronleichnamsweg 15 8750 Judenburg, Johann-Strauß-Gasse 90 Hilfswerk – Psychosoziale Beratungs- b.a.s. Suchtberatungsstelle Voitsberg Außenstelle Bad Aussee T 03572 42 944 stelle Mureck 8570 Voitsberg, Schillerstraße 19 Bahnhofstraße 132, 8990 Bad Aussee E journaldienst.ju@psn.or.at 8480 Mureck, Grazer Straße 12 T 0664 85 38 852 T 03612 26 322 10 I www.psn.or.at T 03472 40 485 E office@bas.at E journaldienst.li@psn.or.at E psd.mureck@hilfswerk-steiermark.at I www.suchtfragen.at I www.psn.or.at PSN – Psychosoziales Netzwerk GmbH I www.hilfswerk-steiermark.at Psychosoziale Beratungsstelle Knittelfeld Einrichtungen im Bezirk Weiz Einrichtungen im Bezirk Murau 8720 Knittelfeld, Bahnstraße 4 Hilfswerk – Psychosoziale Beratungs- T 03512 44 988 stelle Radkersburg b.a.s. Suchtberatungsstelle Weiz PSN – Psychosoziales Netzwerk GmbH E journaldienst.kf@psn.or.at 8490 Bad Radkersburg, Hauptplatz 22 8160 Weiz, Franz-Pichler-Straße 28 Psychosoziale Beratungsstelle Murau I www.psn.or.at T 03476 38 68 T 0664 83 68 308 E psd.radkersburg@hilfswerk-steiermark.at E office@bas.at 40 I www.hilfswerk-steiermark.at I www.suchtfragen.at 41
Impressum Impressum Medieninhaber und Herausgeber Fotos VIVID – Fachstelle für Suchtprävention Adobe Stock Zimmerplatzgasse 13/I, 8010 Graz T 0316 82 33 00 Design und Layout E info@vivid.at VIVID – Fachstelle für Suchtprävention I www.vivid.at Druck Text und Redaktion Medienfabrik Graz, 8020 Graz Diese Broschüre entstand in Anlehnung an die Broschüre „Stark bleiben“ (2019), mit freundlicher Genehmigung der ginko Stiftung für Prävention, Landesko- ordinierungsstelle Suchtvorbeugung NRW, Mülheim an der Ruhr und an die Diese Broschüre kann kostenlos bestellt Broschüre „Unabhängig bleiben“ (2019), oder heruntergeladen werden: mit freundlicher Genehmigung des www.vivid.at Institutes für Suchtprävention der Sucht- und Drogenkoordination Wien gemein- Stand: September 2020 nützige GmbH. 42 43
Dieses Broschüre ist Teil der Initiative www.mehr-vom-leben.jetzt VIVID – Fachstelle für Suchtprävention Trägerkuratorium: Zimmerplatzgasse 13/I, 8010 Graz T 0316 82 33 00 E info@vivid.at Im Auftrag von: www.vivid.at
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