GIZ in Algerien Umweltmanagement und nachhaltige Entwicklung
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Durchgeführt von: GIZ in Algerien Umweltmanagement und nachhaltige Entwicklung Die GIZ in Algerien Der Ansatz Algerien und Deutschland blicken auf eine jahrzehntelange Zu- Algerien spielt als wichtiger politischer und wirtschaftlicher Ak- sammenarbeit zurück. Bereits seit Mitte der 1970er Jahre ist teur in der Region eine Vorreiterrolle in verschiedenen Um- die deutsche Entwicklungszusammenarbeit in Algerien tätig. weltfragen. Ziel der algerisch-deutschen Zusammenarbeit ist Die GIZ arbeitet in Algerien unter anderem im Auftrag des es, die Umsetzung der für die Region hoch entwickelten Um- Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und weltgesetzgebung zu unterstützen. Durch den Aufbau von Ka- Entwicklung (BMZ). Heute hat die GIZ 142 Mitarbeiter*innen pazitäten in der Planung und der sektorübergreifenden Koordi- in Algerien, darunter 18 internationale Expert*innen. nation tragen wir zu einer integrierten Umweltpolitik bei. Die Herausforderung Der Schwerpunkt Algerien ist das größte Land Afrikas und das bevölkerungs- Die algerisch-deutsche Zusammenarbeit konzentriert sich auf reichste im Maghreb. Das Bruttoinlandsprodukt wächst im die Bereiche Umweltpolitik sowie Energieeffizienz und erneu- Durchschnitt um 1,4% pro Jahr, eine Entwicklung, die (wie die erbare Energien mit Projekten in Bereichen wie nachhaltige der gesamten Wirtschaft) hauptsächlich von der Förderung Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen, Erhaltung der und dem Export von Erdöl und Erdgas abhängt. Dieser macht Biodiversität, Klimapolitik, Abfallwirtschaft und Förderung um- derzeit mehr als 90% der Exporteinnahmen des Landes aus. weltfreundlicher Technologien und Innovationen. Ihre Ergeb- Fast die Hälfte der 40 Millionen Menschen in Algerien sind un- nisse tragen, neben dem Schutz der Umwelt, zur Schaffung ei- ter 25 Jahre alt. Eine der größten wirtschaftspolitischen Her- ner „grünen Wirtschaft“ und damit zur Schaffung von Arbeits- ausforderungen besteht darin, genügend Arbeitsplätze für die plätzen sowie zur Armutsbekämpfung bei. junge, weiterhin rasch wachsende Bevölkerung zu schaffen. Angesichts der sinkenden Einnahmen aus dem Öl- und Gasex- port stellt sich zudem die Frage nach einer stärkeren Diversifi- Auftraggeber zierung der Wirtschaft. Hauptauftraggeber der GIZ in Algerien ist das Bundesministe- Die natürlichen Ressourcen des Landes stehen aufgrund des rium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstums, aber auch aufgrund (BMZ). Darüber hinaus arbeitet GIZ International Services (InS) des Klimawandels unter zunehmendem Druck. Diese Probleme in Algerien auch für andere Auftraggeber*innen wie die Euro- sind besonders im Norden des Landes zu spüren, wo 68% der päische Union und Unternehmen des Privatsektors. Bevölkerung auf einem Fünftel des Staatsgebiets leben. Linkes Foto: Gebäude des französischen Architekten Fernand Pouillon (1967), gebaut mit lokalen Materialien und integriert in die natürliche Umgebung der Monts de l‘Edough (Pro- vinz Annaba, Ostalgerien). Rechtes Foto: Blick auf die Bucht von Algier vom Hügel der Ka- thedrale „Unserer Lieben Frau von Afrika“ Fotos: © GIZ; © GIZ / Pierre Gatter 1
Die Projekte im Einzelnen Ergebnisse Die folgenden Ergebnisse werden erwartet: Verbesserte Umsetzung der Umweltsteu- ergesetzgebung ▪ Verbesserung der rechtlichen, strategischen und organi- satorischen Grundlagen der Gesetzgebung zum Umwelt- steuersystem Politischer Part- Algerisches Ministerium für Umwelt (ME) ner ▪ Stärkung der Kapazitäten im Bereich der Berechnung der Steuerbemessungsgrundlage und der Erhebung der Um- Laufzeit 01/2020 – 12/2022 weltsteuern Projektleiter Rolf Dietmar ▪ Verbesserung der Voraussetzungen für den Zugang von Auftraggeber Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenar- Unternehmen zu Finanzierungsmechanismen für Umwelt- beit und Entwicklung (BMZ) schutzmaßnahmen Im Jahr 2003 führte die algerische Regierung neue Umweltvor- Schutz der Umwelt und Biodiversität in schriften basierend auf dem „Verursacherprinzip“ ein. Unter- den Küstenregionen Algeriens nehmen, die die Umwelt verschmutzen, wurden auf der Basis unterschiedlicher Regelungen verpflichtet, für die Umweltbe- Politischer Part- Algerisches Ministerium für Umwelt (ME) lastungen und Schäden zu zahlen, und zwar in Form von Steu- ner ern. Ein Teil dieser Steuereinnahmen soll dem vom algerischen Laufzeit 01/2020 – 12/2022 Umweltministerium verwalteten Nationalen Umweltfonds zu Gute kommen. Jedoch gibt es noch große Schwierigkeiten bei Projektleiter Rolf Dietmar der Umsetzung der Umweltsteuergesetzgebung: es fehlen Auftraggeber Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenar- schlüssige Regularien, technische Vorschriften und Kenntnisse, beit und Entwicklung (BMZ) um das Ausmaß der verursachten Umweltrisiken angemessen Mit seiner 1.622 km langen Küstenlinie, die 14 Wilayas (Ver- beurteilen und die Steuern entsprechend berechnen zu kön- waltungsbezirke) umfasst und in weiten Teilen noch unberührt nen. Durch rechtliche, organisatorische und technische Defi- ist, sowie eine Vielfalt von Arten und Ökosystemen aufweist, zite auf nationaler wie auch lokaler Ebene sowie einen Mangel verfügt Algerien über ein bemerkenswertes Naturerbe und ein an Personalkapazitäten fehlen im Nationalen Umweltfonds bedeutendes Potenzial für die sozioökonomische Entwicklung. Mittel um Umweltmaßnahmen, z.B. zur Senkung von Umwelt- Das Meer und die Küste sind zahlreichen menschlichen Nut- belastungen durch Unternehmen, finanzieren zu können. zungen ausgesetzt, darunter Industrie, Urbanisierung, Touris- Ziel des Projektes mus und Fischerei. Der zunehmende Druck dieser menschli- chen Aktivitäten auf die empfindlichen, natürlich geprägten Ziel ist, die Umsetzung der Umweltsteuergesetzgebung in Al- marinen und terrestrischen Küstenökosysteme beeinträchtigt gerien zu verbessern. deren Stabilität. Um die Umwelt und die biologische Vielfalt zu Aktivitäten schützen und gleichzeitig die nachhaltige Nutzung durch Men- schen zu gewährleisten, bedarf es eines komplexen Manage- ▪ Durchführung einer Analyse des Umweltsteuersystems in mentansatzes, der in dem Konzept des integrierten Küstenzo- seinen strategischen, rechtlichen und organisatorischen Aspekten nenmanagements verfolgt wird. ▪ Schaffung oder Unterstützung eines interministeriellen Ziel des Projektes Komitees zur Verbesserung des rechtlichen Rahmens des Umweltsteuersystems Ziel ist, die Umsetzung der Strategie des integrierten Küstenzo- nenmanagements (IKZM) in ausgewählten Küstengebieten zu ▪ Analyse aller Prozesse, die für die Berechnung der Bemes- verbessern. sungsgrundlage für Umweltsteuern notwendig sind (z.B. Betriebsgenehmigung, Umweltdatenerhebung, Betriebs- Aktivitäten inspektion) ▪ Fachliche, organisatorische und strategische Beratung zur ▪ Entwicklung eines IKZM-Schulungsprogramms und Ent- Verbesserung des Umweltsteuersystems im Hinblick auf wicklung von Kompetenzen für Vertreter*innen der Part- die Prioritätensetzung, Vereinfachung oder Erweiterung nerorganisationen des Steuersystems ▪ Beratung zu Datenmanagement von geographischen In- formationssystemen, Kommunikation und Sensibilisie- ▪ Förderung von Technologien und Prozessen und Entwick- rung lung von Anreizmechanismen zur Verbesserung der Um- weltperformance von Unternehmen ▪ Analyse der Finanzierungsmöglichkeiten für IKZM und Schutzgebietsmanagement ▪ Entwicklung von Kompetenzen zur Gründung und Unter- stützung neuer Kooperativen/Nutzer*innen-Gruppen 2
▪ Beratung bei der Entwicklung einer Richtlinie für Manage- ▪ Beratung von Abfallwirtschaftsunternehmen in der Ge- mentpläne für Meeres- und Küstenschutzgebiete meinde Sétif zur Verbesserung der getrennten Sammlung von sortierten Verpackungsabfällen der Haushalte ▪ Beratung bei der (Neu-)Ausweisung von Meeres- und Küs- tenschutzgebieten sowie bei der Ausarbeitung von Rah- ▪ Beratung zum Aufbau einer Wertschöpfungskette für Alt- men- und Managementplänen reifen Ergebnisse Ergebnisse Die folgenden Ergebnisse werden erwartet: Die folgenden Ergebnisse werden erwartet: ▪ Verbesserung der planerischen und operativen Fähigkei- ▪ Die Einführung einer nationalen Betreiberfirma für Samm- ten der Schlüsselakteur*innen des integrierten Küstenzo- lung und Recycling von Verpackungsabfällen nenmanagements ▪ Die Einführung der getrennten Sammlung von Verpa- ▪ Stärkung der Kompetenzen von Nutzer*innen zu den Vor- ckungsabfällen in der Gemeinde Sétif teilen und zum Schutz terrestrischer und mariner Ökosys- ▪ Aufbau einer Wertschöpfungskette für Altreifen teme ▪ Verbesserte Planungsrichtlinien für das partizipatorische Verbesserung der Beschäftigungsmög- Management ausgewählter Meeres- und Küstenschutzge- biete lichkeiten im kommunalen Dienstleis- tungssektor Stärkung von Abfallwertschöpfungsket- Politischer Part- Algerisches Ministerium für Umwelt (ME) ten in Algerien ner Laufzeit 01/2018 – 06/2023 Politischer Part- Algerisches Ministerium für Umwelt (ME) ner Projektleiter Ahmed Fekairi Laufzeit 01/2018 – 12/2021 Auftraggeber Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenar- beit und Entwicklung (BMZ) Projektleiter Michael Plass Auftraggeber Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenar- In den letzten Jahren hat der algerische Staat einen neuen An- beit und Entwicklung (BMZ) satz in der Abfallwirtschaft eingeführt, um die Mängel in der Qualität der kommunalen öffentlichen Dienstleistungen zu be- Derzeit wird in Algerien der Siedlungsabfall hauptsächlich auf heben. Diese Situation ist vor allem mit der mangelnden Erfah- Deponien entsorgt. Die Verwertungsquote ist immer noch sehr rung und Vertrautheit der Gemeinden mit den modernen Me- niedrig und die Verwertungswege sind noch minimal. Nur 5- thoden der Abfallwirtschaft verbunden. Zudem mangelt es an 7% der städtischen Abfälle werden recycelt, während die Re- qualifiziertem Personal und einem Kontroll- und Überwa- cyclingquote für Kunststoffabfälle nicht mehr als 1% beträgt. chungsmechanismus, um eine qualitativ hochwertige Dienst- Aufgrund der Unzufriedenheit der Bevölkerung mit der städti- leistung zu gewährleisten. schen Abfallwirtschaft ist das Thema Abfallmanagement und - recycling in Algerien von großer politischer Bedeutung. So hat Ziel des Projekts die algerische Regierung 2004 ein nationales System für die Das Projekt zielt darauf ab, die Beschäftigungsmöglichkeiten Rücknahme, das Recycling und die Verwertung von Verpa- im Abfallsektor zu verbessern sowie die Qualität externer ckungsabfällen unter dem Namen ECO-JEM eingeführt. Die Dienstleister in der kommunalen Abfallwirtschaft besser zu Ziele wurden jedoch aus verschiedenen Gründen vorerst nicht kontrollieren. erreicht. Aktivitäten Ziel des Projekts Das Projekt verteilt sich auf drei Pilot-Wilayas und wird in ei- Nachhaltige Stärkung der Wertschöpfungsketten in der Abfall- ner ersten Phase 8 Gemeinden (Jijel, El Milia, Oum El Bouaghi, wirtschaft und Schaffung eines Systems zur Sammlung und Ain Beida, Ain Mlila, Touggourt, Ouargla und Hassi Messaoud) Verwertung von Verpackungsabfällen und Altreifen. begleiten. Das Projekt fokussiert sich auf drei Tätigkeitsberei- Aktivitäten che: ▪ Rechtsberatung zur Bestimmung des Rechtsstatus einer ▪ Entwicklung und Einführung neuer spezifischer Qualifizie- Betreiberfirma für das Management von Verpackungsab- rungs- und Ausbildungsangebote für den Abfallsektor fällen ▪ Unterstützung der Kommunen bei der Qualitätssicherung ▪ Beratung zur Entwicklung der internen und operationellen ausgelagerter Abfallmanagement-Dienstleistungen Prozesse der Betreiberfirma ▪ Verbreitung effektiver Instrumente zur effizienten Über- ▪ Ausbildung des Personals der Betreiberfirma tragung von Lernergebnissen auf nationaler Ebene ▪ Initiierung eines politischen Dialogs zwischen dem Um- weltministerium und den anderen zuständigen Ministe- rien 3
Ergebnisse Aktivitäten Die folgenden Ergebnisse werden erwartet: Das Projekt unterstützt den politischen Partner, das algerische Außenministerium, bei der Ausgestaltung und Stärkung der ▪ 500 Personen finden eine Anstellung bei kommunalen Rahmenbedingungen für eine ambitionierte Klimapolitik. Zur Entsorgungsunternehmen oder machen sich selbstständig Umsetzung der Aktivitäten arbeitet das Projekt zudem mit dem ▪ Mehr als 600 Personen werden im Rahmen des Projekts Umweltministerium als technischen Partner zusammen. Wei- in den Bereichen Unternehmertum und Abfallwirtschaft ausgebildet, darunter 100 Frauen und 500 junge Men- tere wichtige Partner und Akteure sind das Finanzministerium, schen die Forstdirektion des Landwirtschaftsminsteriums, das Ener- ▪ Darüber hinaus wird erwartet, dass die Zufriedenheit der gieministerium, sowie das Innenministerium. Gemeinsam mit Öffentlichkeit mit der kommunalen Abfallsammlung in den algerischen Partnern wurden für die Anpassung an den Kli- den Pilotkommunen steigt mawandel der Pilotbereich Forst und für die Emissionsminde- rung der Pilotbereich Energie festgelegt. Zur Stärkung der Kli- Stärkung der Klimagovernance im Rah- magovernance auf lokaler Ebene wurden drei Pilotregionen (al- men der nationalen Klimabeiträge gerisch: Wilayas), Djelfa, Guelma sowie eine dritte noch auszu- wählende Wilaya, bestimmt. Politischer Part- Algerisches Außenministerium (MAE) Die folgenden Aktivitäten stehen im Mittelpunkt: ner ▪ Durchführung einer umfassenden Evaluierung der institu- Technischer Um- Algerisches Ministerium für Umwelt (ME) tionellen und rechtlichen Rahmenbedingungen algeri- setzungspartner scher Klimagovernance. Darauf aufbauend sollen Hand- Laufzeit 07/2018 – 06/2022 lungsempfehlungen zur Umstrukturierung und Stärkung des Klimagovernancesystems generiert werden Projektleiter Harald Flohr Auftraggeber Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenar- ▪ Entwicklung eines Konzeptes zur Stärkung der nationalen und internationalen Klimafinanzierung in Algerien beit und Entwicklung (BMZ) ▪ Stärkung der institutionellen und personellen Kapazitäten Mit der Ratifizierung des Pariser Klimaabkommens im Oktober in den Pilotsektoren und Wilayas 2016 hat die algerische Regierung die hohe Bedeutung des Kli- ▪ Fachliche, organisatorische und strategische Beratung zu maschutzes für das Land unterstrichen. In seinen nationalen Anpassungsaktivitäten im Pilotsektor Forst und zur Emis- Klimabeiträgen verpflichtet sich Algerien zur Minderung von sionsminderung für den Pilotsektor Energie Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) und zur Umset- ▪ Unterstützung bei der Entwicklung von Systemen zum zung der notwendigen Maßnahmen für die Anpassung an den Monitoring und zur Berichterstattung der Wirkungen von Klimawandel. Anpassungs- und Minderungsaktivitäten in den Pilotsek- toren Im Bereich der Anpassung soll zunächst ein nationaler Anpas- sungsplan erarbeitet werden, um Gesellschaft und Ökosys- ▪ Unterstützung bei der Erarbeitung von lokalen gender- sensiblen Klimaplänen in den Pilotwilayas. teme in ihrer Klimaresilienz zu stärken. Zur Minderung der THG-Emissionen sehen die nationalen Klimabeiträge bis 2030 eine Reduzierung von bis zu 22 Prozent vor, wovon 7 Prozent Ergebnisse aus Eigenmitteln umgesetzt werden sollen. Der Rest steht in Die folgenden Ergebnisse werden erwartet: Abhängigkeit von internationaler Klimafinanzierung, Technolo- gietransfer und Stärkung von Kapazitäten. Im Hinblick auf die ▪ Stärkung der institutionellen Kapazitäten und rechtlichen bevorstehende Umsetzung der Klimabeiträge zwischen 2021 Rahmenbedingungen für eine sektorübergreifende und ambitionierte Klimapolitik zur Umsetzung der nationalen und 2030 möchte Algerien seine institutionellen und rechtli- Klimabeiträge chen Rahmenbedingungen in Bezug auf den Klimawandel (Kli- magovernance) auf nationaler und subnationaler Ebene stär- ▪ Stärkung der nationalen Klimafinanzierung und verbes- ken. serter Zugang zu internationaler Klimafinanzierung ▪ Verbesserte Umsetzung der Anpassungsmaßnahmen im Ziel des Projektes Pilotsektor Forst und der Minderungsmaßnahmen im Pi- Die Klimagovernance zur Umsetzung der nationalen Klimabei- lotsektor Energie träge ist gestärkt. ▪ Institutionalisierung eines effizienten Monitorings und ei- ner transparenten Berichterstattung in den jeweiligen Pi- lotsektoren Linkes Foto: Landschaft in Djelfa Rechtes Foto: Zu einem Block gepresste Plastik-Flaschen Fotos: © GIZ/Naila Benbachir; ©GIZ/Florian Kopp 4
▪ Stärkung planerischer und operativer Kapazitäten von ▪ KKMU werden z.B. dabei beraten, wie sie ihre Produkt- Schlüsselakteur*innen im Bereich der Klimagovernance qualität verbessern und ihre Exportkapazität steigern können. ▪ Verbesserung der lokalen Klimagovernance in den Pilot- wilayas. Die Ergebnisse aus den Pilotwilayas sollen lan- desweit als Grundlage für die Anwendung in anderen Wilayas dienen. Ergebnisse Die folgenden Ergebnisse werden erwartet: Innovation & Entwicklung –InnoDev - ▪ Verbesserung der effizienten Verwaltung von Ressourcen Grüne und breitenwirksame Förderung durch die KKMU von Kleinst-, Kleinen und Mittelständi- schen Unternehmen ▪ Verbesserung der Kapazitäten von KKMU zur Durchdrin- gung lokaler (Zulieferung) und internationaler (Export) Märkte Politischer Part- Algerisches Ministerium für Industrie (MI); ner Algerisches Ministerium für Landwirtschaft und länd- ▪ Identifizierung und Implementierung von Mechanismen zur Innovationsförderung durch KMU liche Entwicklung (MADR) Laufzeit 11/2016 – 12/2022 ▪ Identifizierung und Umsetzung von Mechanismen und In- EU-Kofinanzierung seit 10/2018 strumenten zur Unterstützung von Institutionen und Netzwerken für die Nachhaltigkeit von KKMU Projektleiter Michael Plass ▪ Aufbau eines Beratungsangebots für KKMU im Landwirt- Auftraggeber Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenar- schaftssektor zur Verbesserung von Wertschöpfungsket- beit und Entwicklung (BMZ) und Europäische Union ten (z.B. ressourceneffiziente Produktionsprozesse, Pro- (EU) dukt- und Qualitätsstandards und unternehmerische Fä- higkeiten) Algerien, dessen Ziel es ist, seine Nicht-Kohlenwasserstoff-Ex- porte zu steigern, will die Wettbewerbsfähigkeit der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) durch eine Aufwertung der Verbesserung der Beschäftigungsfähig- KMU in den Bereichen Innovation und grüne Wirtschaft ver- keit von Hochschul- und Berufsbildungs- bessern. Hierdurch will Algerien seine Position auf dem natio- absolvent*innen in Algerien nalen und internationalen Markt stärken. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gelten als einer der Motoren der wirt- Politischer Part- Algerisches Ministerium für berufliche Bildung und ner Ausbildung (MFEP) schaftlichen Entwicklung, denn sie schaffen nachhaltige Ar- beitsplätze, insbesondere für junge und weibliche Unterneh- Laufzeit 09/2019 bis 08/2022 mer*innen, ein dezidiertes Ziel der algerischen Regierung. Um Projektleiterin Annette Riccius dieses Ziel zu erreichen, hat die algerische Regierung eine Auftraggeber Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenar- neue Agentur für die Entwicklung und Förderung von KMUs, beit und Entwicklung (BMZ) abgekürzt ADPIPME, geschaffen. Ziel des Projekts Die Förderung der Beschäftigung und der Kampf gegen die Ju- Das Programm „Innovation & Entwicklung“ (InnoDev) zielt da- gendarbeitslosigkeit sind weiterhin strategische Ziele der alge- rauf ab, den KMU öffentliche und private Dienstleistungen für rischen Regierung für die kommenden Jahre. Dies gilt insbe- ein grünes Wachstum anzubieten, um die algerischen KMU in sondere für junge Berufs- und Hochschulabsolvent*innen, die die Lage zu versetzen, wettbewerbsfähiger zu werden nicht ausreichend vor Arbeitslosigkeit geschützt sind. Einer der Gründe für den Handlungsbedarf ist nach wie vor das beste- Aktivitäten hende Ungleichgewicht zwischen den von den Studierenden ▪ Unterstützung der KMU bei der Senkung von Produkti- erworbenen Qualifikationen und dem Kompetenzbedarf des onskosten, z.B. durch die effizientere Nutzung von Res- Arbeitsmarktes. sourcen ▪ Unterstützung der Internationalisierung von KMU durch Ziel des Projekts Exporthilfe für ihre Produkte, Technologietransfer und Ziel des Projekts ist es, die Beschäftigungsfähigkeit von Berufs- Partnerschaften und Hochschulabsolvent*innen in ausgewählten Berufsfeldern ▪ Verbesserung der Dienstleistungen auf dem Gebiet des mit Bezug zu Energieeffizienz und Energiemanagement zu ver- Innovationsmanagements bessern. ▪ Unterstützung für KMU, die sich aufgrund von Mängeln in der Organisation, im Finanzmanagement oder in der Aktivitäten Marktpositionierung durch Risikomanagement, kurzfris- tige strategische Planung usw. in Schwierigkeiten befin- ▪ Einrichten von Koordinationsmechanismen zwischen den den zuständigen Ministerien und dem Privatsektor mit dem Ziel, den Dialog zwischen den Parteien zu stärken und ▪ Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit von KKMU im Land- konkrete gemeinsame Aktionen durchzuführen wirtschaftssektor, mit Fokus auf die Wertschöpfungsket- ten Gemüse und Datteln Photos: © GIZ/Pierre Gatter Photos: © GIZ/Pierre Gatter 5
▪ Bereitstellung von weiteren praktischen und arbeitsmark- Ziel des Projekts torientierten Berufs- und Universitätsausbildungspro- grammen Das Projekt „Grüne Gemeinden" soll die algerische Regierung bei ihrem Ansatz unterstützen, durch den Einsatz von Energie- ▪ Entwicklung von berufsbegleitenden Ausbildungspro- effizienztechnologien und erneuerbaren Energien auf kommu- grammen für Lehrer*innen naler Ebene zur Erreichung der nationalen Klimaschutzziele ▪ Umsetzung von neuen Dienstleistungsangeboten zur Stär- beizutragen, durch die Unterstützung mit Fachwissen und den kung der Kompetenzen für den Zugang zur Beschäftigung, einschließlich spezifischer Maßnahmen für Frauen Austausch internationaler Erfahrungswerte. Aktivitäten Ergebnisse ▪ Begleitung von vier Pilotgemeinden bei der Erarbeitung Die erwarteten Ergebnisse sind: und Umsetzung ihrer Aktionspläne für erneuerbare Ener- gien und Energieeffizienz und Ausbreitung der Konzepte ▪ Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit von jungen Er- auf andere Gemeinden wachsenen ▪ Verbesserung des Zufriedenheitsgrades der Arbeitge- ▪ Schulungen in den Themenfeldern Energiemanagement, ber*innen mit der Erhöhung des Qualifikationsniveaus der interne Prozessorganisation und Sammlung, Analyse und jungen potenziellen Arbeitnehmer*innen Nutzung von Energieverbrauchsdaten ▪ Aufbau zweier Gemeinde-Energieeffizienz-Netzwerke zur Unterstützung des gegenseitigen Lernens Grüne Gemeinden ▪ Schulung und Zertifizierung lokaler Technologie- und Dienstleistungsanbieter im Bereich erneuerbare Energien Politischer Part- Algerisches Ministerium für Inneres, Gebietskörper- ner schaften und Raumplanung (MICLAT) und Energieeffizienz Laufzeit 04/2020 bis 03/2023 ▪ Beratung zum nationalen gesetzlichen Förder- und An- reizrahmen, z.B. für energieeffiziente Beleuchtung, Klima- Projektleiterin Rebekka Hilz tisierung, PV-Anlagen und weiteren Lösungen im Bereich Auftraggeber Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenar- erneuerbarer Energien beit und Entwicklung (BMZ) Ergebnisse Algerien hat sich im Rahmen der internationalen Klimaver- handlungen und der lokalen klimatischen Herausforderungen Die folgenden Ergebnisse werden erwartet: zu einem ehrgeizigen Programm zur Senkung der Treibhaus- ▪ Nachhaltige Senkung des Energieverbrauchs in den Pilot- gasemissionen verpflichtet, eine Reduktion zwischen 7% und gemeinden 20% bis zum Jahr 2030 anzustreben. Die Entwicklung erneuer- barer Energien, im Falle Algeriens hauptsächlich Strom aus So- ▪ Verbesserung des Energiemanagements auf Gemeinde- ebene durch Einführung einer Energiebuchhaltungs-Soft- larenergie, und die Förderung der Energieeffizienz stellen ei- ware basierend auf den Lastenspezifikationen nen Kernpunkt der Strategie der algerischen Regierung zur Er- reichung ihrer Emissionsminderungsziele dar. ▪ Verbesserung der administrativen Voraussetzungen zur Steigerung der Qualität und Nachhaltigkeit von erneuer- Die Kommunalbehörden spielen eine wichtige Rolle in der Vi- bare Energien-Systemen und Energieeffizienz-Maßnah- sion der algerischen Regierung, die Energiewende sicherzustel- men und -Dienstleistungen len, was sich in den Maßnahmen des Ministeriums fürs Innere, ▪ Verbesserung der regulatorischen Rahmenbedingungen lokale Behörden und Regionalplanung (MICLAT) widerspiegelt. und des Förderrahmens für erneuerbare Energien und Dies beinhaltet die Förderung erneuerbarer Energien auf kom- Energiemanagement auf Gemeindeebene munaler Ebene als Reaktion auf die Notwendigkeit einer stabi- ▪ Förderung und Einbindung des Privatsektors zur Weiter- len und nachhaltigen Elektrizitätsversorgung und die Senkung entwicklung des Nachhaltige-Energiemarktes in Algerien des Energieverbrauchs algerischer Gemeinden durch Energie- effizienz-Maßnahmen. Da die Umsetzung der lokalen Energiewende noch am Anfang steht, besteht für die Kommunen ein dringender Bedarf an Un- terstützung in Bezug auf technisches Fachwissen, methodische und strategische Ansätze und organisatorische Instrumente. Ebenso werden finanzielle Anreize benötigt für die Konzeption und Umsetzung von Aktionsplänen für eine gezielte und prak- tische Energieversorgung und -nutzung, und die Überwachung und anschließende Bewertung ihrer Wirkungen. Photos: © GIZ/Pierre Gatter Photos: © GIZ/Pierre Gatter 6
Fotos: © GIZ Foto links: Solaranlage Foto rechts: Student in der Berufsausbildung Förderung der Energieeffizienz in der al- Unterstützung bei der Umsetzung der al- gerischen Wirtschaft gerisch-deutschen Energiepartnerschaft Politischer Part- Algerisches Energieministerium Politischer Part- Algerisches Energieministerium ner ner Laufzeit 01/2019 bis 12/2022 Laufzeit 08/2018 bis 12/2020 Projektleiter Torsten Fritsche (Globalvorhaben) Projektleiterin Rebekka Hilz Frank Renken (Komponente Algerien) Auftraggeber Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenar- Auftraggeber Bundesministerium für Wirtschaft und Energie beit und Entwicklung (BMZ) (BMWi) Algerische Unternehmen sind zunehmend daran interessiert, ihre Energieeffizienz zu steigern. Die algerische Regierung un- Das Projekt „Beratung und Unterstützung von bilateralen ternimmt zudem erhebliche Anstrengungen, eine nachhaltige Energiepartnerschaften mit Schwellen- und Entwicklungslän- Wirtschaft mit geringen Umwelt- und Klimaauswirkungen zu dern“ unterstützt das BMWi bei der Realisierung von Energie- fördern. Es gibt in Algerien derzeit aber noch keine Plattfor- partnerschaften mit Algerien sowie mit einer Reihe anderer men für den Austausch von Best Practices und Möglichkeiten strategischer Partnerländer Deutschlands. Algeriens Energie- zur praxisorientierten Weiterbildung im Bereich der Energieef- sektor ist derzeit durch eine hohe Abhängigkeit von fossilen fizienz. Auf dem algerischen Arbeitsmarkt gibt es nur wenige Energieträgern gekennzeichnet. Um den Energiemix zu diversi- Expert*innen, die über die Instrumente verfügen, um ihr theo- fizieren und zur Diversifizierung der lokalen Wirtschaft beizu- retisches Wissen über die Reduzierung des Energieverbrauchs tragen, plant die algerische Regierung umfangreiche Investitio- in Unternehmen in die Praxis umzusetzen. Infolgedessen nut- nen in erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Das Land zen algerische Unternehmen nur selten ihr Potenzial zur Redu- steht somit vor der Herausforderung, den Energiewandel so zierung des Energieverbrauchs und der Treibhausgasemissio- schnell und kostengünstig wie möglich zu vollziehen und nen. gleichzeitig seine Energiesicherheit zu gewährleisten. Die Maßnahme unterstützt die Energieeffizienzagentur Die Schwerpunkte der Energiepartnerschaft sind daher die (Agence pour la Rationalisation de l'Utilisation de l'Energie, Entwicklung erneuerbarer Energien und deren Integration in APRUE) bei der Anwendung innovativer Instrumente zur För- das Netz sowie die Steigerung der Energieeffizienz. derung der Energieeffizienz in algerischen Unternehmen. Zum Beispiel soll ein Pilotnetzwerk für Energieeffizienz in Unterneh- Ziel des Projekts men (REE) geschaffen und unterstützt werden. Zudem soll der Die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen im Energiebe- APRUE-Schulungskurs „Energiemanager*innen in Unterneh- reich zwischen Algerien und Deutschland werden gestärkt. Die men“ praxisorientierter gestaltet werden. algerischen Akteure der Energiewende profitieren von den Er- Ergebnisse fahrungen und der Expertise der deutschen Energiewende, um Ein Pilotnetzwerk für Energieeffizienz in Unternehmen wurde ihren Weg zu einer sicheren und nachhaltigen Energieversor- erfolgreich etabliert. Der APRUE-Schulungskurs „Energiemana- gung zu optimieren. ger*innen in Unternehmen“ wurde überarbeitet und um ein praktisches Modul ergänzt. APRUE verfügt über das Wissen und die Instrumente um algerische Unternehmen bei der Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit durch eine Senkung ihres Energie- verbrauchs zu unterstützen. Photos: © GIZ/Pierre Gatter Photos: © GIZ/Pierre Gatter 7
Regionale Projekte ▪ Zu den mit Kooperationspartnern durchgeführten For- schungsprojekten gehören „Wasser- und Energiesicherheit Unterstützung der Pan-Afrikanischen Uni- in Afrika“ (WESA), „Strategien zur Risikoanalyse und An- versität - und Einrichtung des Instituts für passung für eine nachhaltige Versorgung mit städtischen Wasser- und Energiewissenschaften (in- Ressourcen in Afrika südlich der Sahara“ (RARSUS) und das klusive Klimawandel) - Tlemcen (Projekt- „Westafrikanische Servicezentrum für Klimawandel und Hauptsitz: Äthiopien) angepasste Landnutzung“ (WASCAL) ▪ Seit 2014 sind die Bewerberzahlen jährlich stark gestiegen. Politischer Part- Algerisches Außenministerium (MAE), Algerisches Im Jahr 2018 haben sich bei PAUWES 20 Bewerber*innen ner Ministerium für Hochschulbildung und wissenschaft- auf einen Platz beworben. liche Forschung (MESRS), Kommission der Afrikani- schen Union (CUA) ▪ 154 Absolvent*innen haben seit der Gründung des PAU- WES Instituts im Oktober 2014 ihr Studium abgeschlos- Laufzeit 01.09.2020 - 31.08.2022 sen. Projektleiter Lilian Cadet ▪ PAUWES setzt sich stark für die Gleichstellung der Ge- Auftraggeber Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenar- schlechter ein - im Jahr 2018 waren 50 Prozent der neuein- beit und Entwicklung (BMZ) geschriebenen Studierenden Frauen. Wasser, Energie und Klimawandel sind besonders wichtige The- men für die nachhaltige Entwicklung Afrikas. Um den Heraus- „Kommunale Zusammenarbeit Maghreb - forderungen in diesen Bereichen gerecht zu werden, braucht Deutschland“ -KWT II- (Algerien, Marokko, der Kontinent hoch qualifizierte Fach- und Führungskräfte, an- Tunesien) gewandte Forschung und Innovation sowie Technologietrans- fer. Im Jahr 2008 beschloss die Kommission der Afrikanischen Nationale Part- • Nationale Behörde für Urbanisierung (ANURB) im nerorganisatio- Ministerium für Wohnungsbau, Urbanisierung und- Union die Gründung einer Panafrikanischen Universität (PAU) nen die Stadt, Algerien (u.a. mit einem Institut in Tlemcen, Algerien). • Generaldirektion für territoriale Gebietskörper- schaften im Innenministerium (DGCT), Marokko • Generaldirektion für Außenbeziehungen und Ziel des Programms internationale kommunale Zusammenarbeit, im Mi- Die Panafrikanische Universität und ihr Institut für Wasser- und nisterium für lokale Angelegenheiten und Umwelt (MALE), Tunesien Energiewissenschaften (inklusive Klimawandel) (PAUWES) wer- den in ihren Alleinstellungsmerkmalen gestärkt: Qualität, Rele- Laufzeit 03/2020 bis 02/2023 vanz und panafrikanische Integration. Projektleiterin Anita Sebio Kouhè Auftraggeber Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenar- Aktivitäten beit und Entwicklung ▪ Entwicklung von vier internationalen Master-Studiengän- gen (Wassertechnik, Wasserpolitik, Energietechnik und Die Städte im Maghreb wachsen durchschnittlich um 3 % pro Energiepolitik) und Schaffung der Voraussetzungen für an- Jahr. Bis zum Jahr 2030 prognostiziert UN-Habitat einen Anstieg gewandte Forschung des Verstädterungsgrads auf 72,5 % für Marokko, 72,6 % für ▪ Förderung der Zusammenarbeit mit internationalen wis- Algerien und 74,4 % für Tunesien. Diese urbane Dynamik bietet senschaftlichen Partnern sowie mit dem öffentlichen, pri- den maghrebinischen Kommunen erhebliche Chancen bezüg- vaten und zivilgesellschaftlichen Sektor lich ihrer wirtschaftlichen und nachhaltigen Entwicklung. Den- noch bleiben viele Herausforderungen bestehen. Die Maghreb- ▪ Einrichtung eines PAU-Unternehmerzentrums am Institut Länder verzeichnen bereits Fortschritte: Algerien liegt laut dem der Panafrikanischen Universität für Wasser- und Energie- „Sustainable development report 2019“ im afrikanischen und wissenschaften (inklusive Klimawandel). arabischen Vergleich hinsichtlich der Umsetzung der SDGs auf ▪ Sanierung des PAUWES-Campus im Hinblick auf Energieef- dem ersten Platz. In Marokko schufen 2015 die Gesetze über fizienz und Zugänglichkeit die Gebietskörperschaften eine neue territoriale Architektur des Landes. In Tunesien treiben das neue Kommunalverwal- Ergebnisse tungsgesetz und die Kommunalwahlen von 2018 zur Dezentrali- sierung voran. Die folgenden Ergebnisse wurden in der vorangegangenen Das Regionalvorhaben KWT II wird im Auftrag des Bundesminis- Phase des Projekts erzielt: teriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ▪ Seit 2014 ist die Zahl der Bewerber gestiegen (2018: 20 Be- (BMZ) gemeinsam von der Deutschen Gesellschaft für Internati- werber für einen Platz). Die 5. Kohorte, die im September onale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH und der Servicestelle Kom- 2018 startete, weist nicht nur eine hervorragende geogra- munen in der Einen Welt (SKEW) der Engagement Global phische Verteilung auf (27 Länder), sondern es sind erst- mals 50% der Studierenden Frauen. gGmbH durchgeführt Photos: © GIZ/Pierre Gatter Photos: © GIZ/Pierre Gatter 8
Ziel des Projekts Programm zum Aufbau und zur Stärkung Die Kompetenzen ausgewählter maghrebinischer Akteure, Her- polizeilicher Strukturen in ausgewählten ausforderungen der Stadtentwicklung anzugehen, sind verbes- Partnerländern in Afrika, Komponente sert. AU – AFRIPOL Aktivitäten der KWT II- Komponente Algerien Politische Partner Afrikanische Union (AU), Peace Support Operations Division (PSOD), AFRIPOL ▪ :Beratung von Projektpartnerschaften zwischen maghrebi- nischen und deutschen Kommunen. Die Projektpartner- Laufzeit 07/2019 bis 12/2022 schaften in Algerien sind: Draa Errich - Sindelfingen zu den Projektleiterin Marina Mdaihli Geografischen Informationssystemen; Mostaganem - Rhein-Neckar-Kreis/Sinsheim zur integrierten Bewirtschaf- Auftraggeber Auswärtiges Amt tung von Hausmüll und Gewerbeabfällen; Tlemcen - Stadt- werke Aschaffenburg zu digitalen Kommunaldienstleistun- Aktuelle Konfliktherde in Afrika wirken über Landesgrenzen hin- gen; Wilaya Annaba – Sindelfingen zum Abwassermanage- aus und entwickeln sich zu regionalen Krisen. Die fragile Sicher- ment und zur Konzipierung einer Kläranlage heitssituation vieler Länder Afrikas begünstigt die Ausbreitung Transnationaler Organisierter Kriminalität wie Menschen-, ille- ▪ Stärkung der Kompetenzen von Akteuren der algerischen Partnerkommunen im Bereich kommunale Selbstverwal- galer Waffen- und Drogenhandel.Gleichzeitig entstehen Opera- tung (Gestaltung partizipativer und inklusiver Prozesse, lo- tionsgebiete für terroristische Organisationen wie Boko Haram, kale Demokratie, Management städtischer Dienstleistun- Al-Qaida im Islamischen Maghreb, Al-Shabaab und Islamischer gen etc.) und digitale Verwaltung durch Fortbildungen, Staat und es entwickeln sich neue transnationale Bedrohungen Studienreisen und Praktika wie beispielsweise Cyberkriminalität. Nicht alle afrikanischen ▪ Fach- und Prozessbegleitung der maghrebinischen Städte Staaten besitzen ausreichend Kapazitäten, um die Konfliktursa- und nationalen Akteure bei der Umsetzung von regionalen chen zu adressieren, die Sicherheit der Bevölkerung zu gewähr- Lernnetzwerken zur Entwicklung praktischer Lösungen für leisten und Krisen zu bewältigen. Im Auftrag des Auswärtigen gemeinsame Herausforderungen der Stadtentwicklung. Amtes unterstützt die GIZ Reformprozesse der Polizei in Afrika. Sechs algerische Kommunen beteiligen sich an vier Netz- Aktuell setzt das Programm dort elf Länder- und Regionalmaß- werken zu den folgenden Themen: inklusive Stadtplanung, nahmen um. Im Rahmen dieser Regionalmaßnahme soll unter Digitalisierung, Energieeffizienz und öffentliche Beleuch- anderem der Mechanismus der Afrikanischen Union für Polizei- tung und sanfte Mobilität. kooperationen (AFRIPOL) mit Sitz in Algier/Algerien gestärkt ▪ Unterstützung der Resilienz maghrebinischer Städte und werden. Gemeinden, einschließlich elf algerischer Gemeinden, ge- gen die Covid-19-Gesundheitskrise Ziel der Regionalmaßnahme Zur Bewältigung grenzüberschreitender Sicherheitsbedrohun- Ergebnisse gen und zur Durchsetzung des staatlichen Gewaltmonopols sind die Polizeikapazitäten bei der AU und regionalen Wirtschaftsge- Die erwarteten Ergebnisse sind: meinschaften und Kooperationsmechanismen für Friedens- und ▪ Lokale Projekte der Stadtentwicklung in Algerien, Marokko Sondermissionen sowie zur Bekämpfung von Transnationaler und Tunesien profitieren verstärkt vom fachlichen Wissen Organisierter Kriminalität in Afrika gestärkt. deutscher Kommunen. Aktivitäten ▪ Die Kompetenz ausgewählter maghrebinischer und deut- scher Städte, partizipative und inklusive städtische Ent- Gemeinsam mit dem Partner wurde unter anderem eine Unter- scheidungs- oder Entwicklungsprozesse zu gestalten, ist stützung in den folgenden Bereichen vereinbart: erhöht. ▪ Verbesserung/Aufbau von Kommunikations- und IT-Syste- ▪ Akteure aus Algerien, Marokko und Tunesien, die sich in men zur Verwaltung interner und externer Arbeitspro- regionalen Lernnetzwerken engagieren, haben lokal ange- zesse passte Lösungsansätze zu Themen der Stadtentwicklung ▪ Beratung und Organisation der von AFRIPOL geführten entwickelt. Fachtreffen der Mitgliedsstaaten zu erfolgreichen afrikani- ▪ Prioritäre Maßnahmen zur Bewältigung der COVID-19-Pan- schen Beispielen bei der Bekämpfung von Transnationaler demie sind in ausgewählten maghrebinischen Kommunen Organisierter Kriminalität umgesetzt. ▪ Entwicklung einer AU/AFRIPOL e-learning Plattform für af- rikanische Polizist*innen Ergebnisse Die erwarteten Ergebnisse sind: ▪ Durch die Verbesserung interner Kommunikation und ex- terner Öffentlichkeitsarbeit soll Professionalität und er- höhte Bürgernähe erreicht werden. ▪ Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Organi- sationen wird verbessert Photos: © GIZ/Pierre Gatter Photos: © GIZ/Pierre Gatter 9
Projekte weiterer Auftraggeber GIZ International Services ist ein eigenständig agierender Ge- schäftsbereich der GIZ und arbeitet für Auftraggeber wie inter- nationale Institutionen, nationale Regierungen und weltweit tä- tige Privatunternehmen. International Services führt mit Zu- stimmung der Bundesregierung Aufträge anderer Auftraggeber durch. Technische Hilfe zur Unterstützung nach- haltiger lokaler Entwicklung und sozialer Aktivitäten in Nordwestalgerien – PAD- SEL NOA II Laufzeit 11/2017 bis 11/2020 Projektleiterin Lala Aghayeva Auftraggeber EU, Umsetzung durch GIZ InS (Junior-Beitrag, Leitung AECOM) Das Projekt ist ein integraler Bestandteil des EU-Projekts „PAD- SEL-NOA“, dass die Bemühungen der algerischen Regierung um die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Landes unter- stützt. Insbesondere wird erwartet, dass die Förderung des pri- vaten Sektors neue Beschäftigungsmöglichkeiten schafft. Ziel des Projekts Das Hauptziel des Projekts ist es, durch die integrierte und nachhaltige Entwicklung der betroffenen Provinzen zur Verrin- gerung der sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheiten beizu- tragen. Das Programm unterstützt die folgenden sechs Provin- zen: Saïda, Tiaret, Tissemsilt, Aïn Defla, Chlef, Médéa. Die För- derung lokaler Produkte, die Stärkung der Berufsausbildung von Führungs- und Fachkräften und die Förderung von kleinen und mittleren Unternehmen sind integraler Bestandteil des Programms. Photos: © GIZ/Pierre Gatter Photos: © GIZ/Pierre Gatter 10
Foto: © GIZ/Pierre Gatter Kontakt Ella Schieber GIZ-Landesdirektorin ella.schieber@giz.de Die GIZ – Ein innovativer Partner zur Be- Ein großer Teil der von uns ausgeführten Aufträge wird vom wältigung der globalen Herausforderun- Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und gen der Zukunft Entwicklung an uns vergeben. Darüber hinaus ist die GIZ auch für andere Bundesministerien sowie für öffentliche und private Anerkanntes regionales Fachwissen, hohe Fachkompetenz und Auftraggeber*innen tätig, darunter Regierungen anderer Län- praxiserprobtes Managementwissen bilden das Rückgrat des der, Institutionen der Europäischen Union, darunter die Euro- umfassenden Dienstleistungsangebots der Deutschen Gesell- päische Kommission, sowie die Vereinten Nationen und die schaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH. Als Un- Weltbank. Auch unsere Kunden aus dem Privatsektor unter- ternehmen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland bie- stützen wir intensiv bei der Erreichung ihrer Ziele. tet die GIZ ihren Auftraggebern und Kunden tragfähige, nach- haltige und effiziente Lösungen für die erfolgreiche Umsetzung politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Verände- rungsprozesse. Herausgeber Deutsche Gesellschaft für In Kooperation mit Algerisches Ministerium für Umwelt (ME) Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH Algerisches Außenministerium (MAE) Algerisches Energieministerium Sitz der Gesellschaft Algerisches Ministerium für Industrie (MI) Bonn und Eschborn, Deutschland Algerisches Ministerium für Inneres, Gebietskör-perschaften und Raumplanung GIZ Algérie Algerisches Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Ent- 39, rue Mohamed Khoudi - El Biar - Alger wicklung (MADR) T +213 (0) 23 05 12 39 F +213 (0) 23 05 12 40 Algerisches Ministerium für berufliche Bildung und Ausbildung (MFEP) ella.schieber@giz.de Algerisches Ministerium für Hochschulbildung und wissen- www.giz.de/algerien schaftliche Forschung (MESRS) Ministerium für Wohnen, Urbanisierung und die Stadt (MHUV) Nationale Urbanisierungsbehörde (ANURB) Afrikanische Union (AU) Peace Support Operations Division (PSOD) AFRIPOL Kommission der Afrikanischen Union (CUA) Europäische Union (EU) Deutsches Bundesministerium für wirtschaftliche Auftraggeber Zusammenarbeit und Entwicklung Referat Nordafrika, Mittelmeerpolitik Adressen der Dienst- BMZ Bonn BMZ Berlin sitze des BMZ Dahlmannstraße 4 Stresemannstr. 94 53113 Bonn 10963 Berlin Autoren Amir Belfadel / Alexander Nebelung / Särije Nadji Deutschland Deutschland Rafat T +49 (0)228 99 535-0 T +49 (0)30 18 535 Formatierung Amir Belfadel / Alexander Nebelung / Särije Nadji F +49 (0)228-99535-3500 F +49 (0)30 18 535-2501 Rafat Stand Juni 2021 poststelle@bmz.bund.de www.bmz.de GIZ ist verantwortlich für den Inhalt dieser Publikation 11
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