AWO KITA RHEINDORFER STR. PÄDAGOGISCHE KONZEPTION - AWO KINDERTAGESSTÄTTE RHEINDORFER STR.181 40764 LANGENFELD TEL. 02173 1010636
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
AWO Kreis Mettmann gemeinnützige GmbH AWO KiTa Rheindorfer Str. Pädagogische Konzeption AWO Kindertagesstätte Rheindorfer Str.181 40764 Langenfeld Tel. 02173 1010636
Inhaltsverzeichnis Teil 1 Vorwort und Leitbild 1. Vorwort Bereichsleitung 4 2. Leitbild und Qualitätsmanagement 5 2.1. Qualitätsmanagement 5-6 2.2. Gleichheitsgrundsatz 6 3. Unser Bildungsverständnis 7 3.1. Das Bild vom Kind 7-8 3.2. Grundlagen unserer Arbeit 8 Teil 2 Einrichtungskonzeption 4. Daten zur Einrichtung 4.1. Platzzahl 9 4.2. Öffnungszeiten 9 4.3. Räumlichkeiten und Raumausstattung 10 4.3.1 Das Außengelände 11 4.3.2. Das Atelier 11 4.3.3. Mehrzweckraum- Raum zum Bewegen 11 4.3.4. Schlafräume – Schlafen – Ruhen – Entspannen 12 4.4. Personelle Besetzung und Qualifikation des Personals 12-13 5. Pädagogische Arbeit und konzeptionelle Schwerpunkte 13 5.1. Kinderrechte 13-14 5.2. Partizipation und Beschwerdemanagement 14-15 5.3. Der Situationsorientierte Ansatz im offenen Konzept 15 5.4. Offene Pädagogik 15 5.5. Ziele unserer Arbeit 16 5.6. Sprachförderung 16-17 5.7. Beobachtung und Dokumentation 17-18 5.8. Inklusion 18 5.9. Geschlechterdifferenzierte Erziehung 18 5.10. Interkulturelle Öffnung 19 5.11. Bildungsbereiche 19-20 5.12. Kindeswohl 20 5.13. Erziehung- und Bildungspartnerschaft 20-21 Stand 14.07.2020. Schoe 2
6. Der Pädagogische Rahmen des Alltags 22 6.1. Eingewöhnung 22 6.2. Tagesablauf 23 6.3. Das Spiel / Lernen an Projekten 23-24 6.4. Ruhen und Schlafen 24 6.5. Mahlzeiten 24-26 6.6. Gesundheit und Pflege 26 7. Kommunikation mit dem Träger 27 8. Kooperation der Kindertagestätte 27 9. Nachwort 27 Literaturverzeichnis Stand 14.07.2020. Schoe 3
1. Vorwort Bereichsleitung Die Arbeiterwohlfahrt versteht sich als ein Verband, für den die Bildungsgerechtigkeit von großer Bedeutung ist. Bildung ist Zweck und Mittel der Persönlichkeitsentwicklung. Eine qualitativ gute frühkindliche Bildung ist aus unserer Sicht einer der entscheidenden Faktoren für mehr Chancengerechtigkeit. Bildung im Elementarbereich und eine gute Betreuung ermöglichen es, die gegebenen Fähigkeiten der Kinder individuell zu entdecken und zu stärken. Die Einrichtungen werden als inklusive Bildungs- und Lebensorte verstanden, die den Kindern beste Voraussetzungen für eine freie Entfaltung und ganzheitliche Entwicklung ihrer Persönlichkeit bieten. Der individuelle Ansatz ist dabei von entscheidender Bedeutung. Uns ist es auch besonders wichtig, Sie, die Eltern der uns anvertrauten Kinder, als Experten für ihr Kind zu verstehen. So können unsere Mitarbeiter*innen gemeinsam mit Ihnen eine Erziehungs- und Bildungspartnerschaft zum Wohle der Kinder bilden. Unsere Einrichtungen sind für alle Kinder und Familien, unabhängig ihrer Lebensbiographien, offen. Sie ermöglichen gemeinsame Lern- und Lebenserfahrungen und bieten Raum für bereichernde Begegnungen. Verena kleine Holthaus, Bereichsleitung Stand 14.07.2020. Schoe 4
2.Leitbild und Qualitätsmanagement Die pädagogische Arbeit in den Kindertageseinrichtungen und Familienzentren der AWO Kreis Mettmann gemeinnützige GmbH orientiert sich an dem Leitbild der AWO auf Bundesebene und dem davon abgeleiteten und konkretisierten Leitbild der AWO Kreis Mettmann gemeinnützige GmbH. Die aktuellen beschriebenen Qualitätsziele bieten die Orientierung für die Grundhaltungen der Mitarbeiter*innen im alltäglichen Handeln und der täglichen Beziehungsgestaltung zu den Kindern, Eltern und weiteren Kooperationspartnern. Aktuelle fachwissenschaftliche Weiterentwicklungen und aktuelle gesetzliche Grundlagen sowie die Bildungsgrundsätze des Landes Nordrhein-Westfalen werden bei der regelmäßigen Konzeptionsüberprüfung und Weiterentwicklung unter Einbeziehung der Mitarbeiter*innen berücksichtigt. Die vom LVR-Westfalen und vom LVR Rheinland im Juli 2013 veröffentlichte „Arbeitshilfe zur Erstellung einer pädagogischen Konzeption für Kindertageseinrichtungen in Nordrhein- Westfalen“ ist eine zu berücksichtigende Grundlage für die Erarbeitung von Konzeptionen. Eltern werden über die im Qualitätsmanagement festgelegten Standards in die Arbeit der Kindertageseinrichtung eingebunden. Die Art und Weise der Elternarbeit wird einrichtungsspezifisch formuliert. Im Stadtteil sind die Einrichtungen als ein „geöffnetes Haus“ etabliert. 2.1 Qualitätsmanagement Qualität entwickeln, verbessern und sichern. In den Kindertageseinrichtungen der Arbeiterwohlfahrt GmbH im Kreis Mettmann wurde zur Qualitätssicherung ein Qualitätsmanagementsystem etabliert. Die Grundlagen dazu wurden in Zusammenarbeit mit der Bereichsleitung, Mitarbeiter*innen und unter weiterer fachlicher Begleitung erarbeitet. Neben der professionellen Planung und Reflexion der pädagogischen Arbeit gehört dazu ein ausgereiftes Fortbildungssystem, um den sich verändernden Rahmenbedingungen der Kindertagesstätten auf hohem Niveau gerecht zu werden. Stand 14.07.2020. Schoe 5
Standardisierte Formblätter erleichtern die Dokumentation und Reflexion der Abläufe in den Kindertageseinrichtungen. Teamsitzungen oder Entwicklungsgespräche werden systematisch vorbereitet und anschließend dokumentiert. Der Bildungs- und Entwicklungsprozess der Kinder wird in Beobachtungsbögen und Lerngeschichten schriftlich festgehalten. Sowohl die regelmäßige Bedarfsabfrage als auch das regelmäßig stattfindende Personalentwicklungsgespräch sind unverzichtbare Bestandteile des Qualitätsmanagements. Regelmäßige Audits und die Reflexion unserer Arbeit zeigen dem Team, wo es steht, was es gut macht und was es noch besser machen könnte. Wir sind stolz darauf, dass unsere Einrichtungen auch in 2016 nach dem AWO Tandem Modell zertifiziert wurde. Regelmäßig bitten wir die Eltern, die Qualität unserer Arbeit einzuschätzen – so übernehmen wir in unserer Kindertagesstätte Verantwortung für die Weiterentwicklung unserer Kita. Info Die AWO Kindertageseinrichtung ist nach dem AWO Tandem-Modell zertifiziert. Dieses Konzept verknüpft die Forderungen von DIN EN ISO 9001:2015 mit Qualitätsanforderungen, die sich aus dem Leitbild der AWO ableiten. 2.2. Gleichheitsgrundsatz Die AWO Kreis Mettmann gemeinnützige GmbH mit ihren Abteilungen weist ausdrücklich darauf hin, dass es sich nach Art. 3 GG und AGG zur Gleichheit aller Menschen bekennt. Stand 14.07.2020. Schoe 6
3.Unser Bildungsverständnis Der gesetzliche Erziehungs-und Bildungsauftrag ist seit Jahren ein fester Bestandteil der täglichen pädagogischen Arbeit. Von Anfang an unterstützen und begleiten wir die Entwicklungen und Entfaltung kindlicher Selbstbildungspotenziale. Im Mittelpunkt unserer ganzheitlichen Bildung und Erziehung steht das einzelne Kind und seine Lebenssituation. Jedes Kind hat ein Recht auf seinen eigenen Entwicklungsweg und seinen eigenen Rhythmus, um sich und seine Welt zu entdecken. Für unsere Arbeit ist es wichtig, eine positive emotionale Beziehung zu einem Kind aufzubauen, dass das Kind sich wohl und angenommen fühlt, denn nur so kann es lernen, eine anregende Atmosphäre mit ansprechenden Materialien für und mit dem Kind zu gestalten, die kindliche Neugier und Fantasie anzuregen, es zum entdeckenden Lernen herauszufordern, das Kinder von und miteinander lernen. 3.1 Das Bild vom Kind In unseren Kindertageseinrichtungen steht das Kind mit seiner individuellen Lebenssituation im Mittelpunkt der pädagogischen Arbeit. Die Arbeit orientiert sich an den Bedürfnissen und Interessen der Kinder und ihrer Familien. Die Bildung des Kindes beginnt bereits mit der Geburt und ist ein lebenslanger Prozess. Sehen, laufen, sprechen, sich erinnern, den Nutzen der Dinge erkennen, Gefühle entfalten und bei anderen deuten: Das alles müssen sich Babys erst aneignen, herausfiltern aus dem Wirrwarr unzähliger Sinnesreize. „Kinder entwickeln die Strukturen, mit denen sie ihre soziale, sachliche und geistige Welt erfassen, aus ihren Erfahrungen heraus selbst (Schäfer 2011, S. 63).“ Kinder erkunden ihre Umwelt durch erforschen, entdecken, gestalten und experimentieren. Sie möchten sich eigenständig ein Bild der Welt machen und als kompetente Akteure ihrer Selbstbildung respektiert werden. Kinder sind von Natur aus neugierig. Sie verfügen über große Entwicklungspotenziale und wollen sich die Welt auf ihre Kind spezifische Weise aneignen. Sie haben Spaß daran, Neues auszuprobieren, ihre Umwelt zu entdecken und im Spiel anzueignen. In unseren Kindertageseinrichtungen ist die Erziehung gerichtet auf ein Mehr an Humanität, Demokratie und Solidarität. Die Kinder sind diejenigen, die die Zukunft der Gesellschaft bestimmen werden. Deshalb ist es wichtig, ihnen Raum für Stand 14.07.2020. Schoe 7
Entwicklungs- und Lernchancen zu geben, damit sie diese Erfahrungen in ihrer weiteren Lebensbiografie umsetzen können. Unsere pädagogische Haltung ist geprägt von Anteilnahme, Toleranz, Optimismus, Zuneigung sowie Unbeirrbarkeit. Dies schafft Voraussetzungen, um den Kindern die notwendige Sicherheit zu geben, zu forschen, Risiken einzugehen, Fehler in Kauf zu nehmen und eine eigene Identität zu entwickeln. Wir begegnen den Kindern mit Neugierde, Achtung, Offenheit, Einfühlung, Geduld, Wertschätzung und Zurückhaltung. 3.2. Grundlagen unserer Arbeit Die Bildungsarbeit in der Kindertagesstätte orientiert sich an dem Leitbild der AWO, an der Bildungsvereinbarung des Landes NRW und an fachwissenschaftlichen Erkenntnissen. Die rechtlichen Grundlagen unserer Arbeit sind verankert im Kinderbildungsgesetz (KiBiz) sowie im Sozialgesetzbuch (SGB) VIII. Der Schutzauftrag, den Kindern gegenüber, den wir von gesetzlicher Seite innehaben, ist uns ein wichtiges Anliegen. Wir stehen Eltern unterstützend und beratend zur Seite. Stand 14.07.2020. Schoe 8
Teil 2 Einrichtungskonzeption 4. Daten zur Einrichtung Im Rahmen umfassender Umbau-und Sanierungsmaßnahmen eröffnete die Kindertagesstätte Rheindorfer Str. in Langenfeld am 01. Dezember 2013. Träger der Einrichtung ist die Arbeiterwohlfahrt im Kreis Mettmann gemeinnützige GmBH, Bahnstr. 59, 40822 Mettmann. Die AWO Kindertagesstätte ist eine Einrichtung zur Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern im Alter von 4 Monaten bis 3 Jahren. Unsere Einrichtung wird als familienergänzende, betriebliche Betreuungseinrichtung geführt und bietet 20 Betreuungsplätze. 10 der Betreuungsplätze stehen Mitarbeiter*innen der LVR Landesklinik Langenfeld zur Verfügung. Unsere Einrichtung liegt sehr ruhig, umgeben von Einfamilienhäusern und Feldern in Langenfeld – Gieslenberg. 4.1. Platzanzahl In der Einrichtung werden 20 Kinder im Alter von 4 Monaten bis 3 Jahren betreut. Es gibt es keine feste Gruppenstruktur. 4.2. Öffnungszeiten Die Kindertagesstätte ist von Montag bis Freitag durchgehend von 07:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet. Die Bring-und Abholzeiten richten sich nach der von den Eltern gebuchten Betreuungszeit: 35 Std. 07:00Uhr bis 14:00 Uhr 45 Std. 07:00 Uhr bis 17:00 Uhr Eine mögliche Veränderung der Öffnungszeiten richtet sich nach der jährlich durchgeführten Bedarfsabfrage. Die Einrichtung ist in der Regel zwischen Weihnachten und Neujahr sowie an drei Konzeptionstagen und einem Tag des Betriebsausfluges geschlossen. Stand 14.07.2020. Schoe 9
4.3.Räumlichkeiten und Raumausstattung Das Raumkonzept ermöglicht allen Kindern ein übergreifendes Angebot, das nicht in getrennten Gruppen organisiert wird. Bei der Planung des Angebotsspektrums stehen die Bedürfnisse und Neigungen der Kinder im Vordergrund. Die Räume werden als verschiedene Erfahrungsbereiche- und Entdeckungsorte angeboten. Die Räume und Materialien sind so ausgewählt und arrangiert, dass sie zum Forschen und Experimentieren, zur Entwicklung der Wahrnehmung und Sinneseindrücke, zum Bewegen und Verändern, zum Gestalten und Entdecken sowie Sprechen anregen. So können Waschrinnen zu Wasserbaustellen und Raumbereiche zur Bühne für Rollenspiel werden. Die KITA verfügt über folgende Räume: Ein Restaurant Einen Mehrzweckraum Ein Atelier Einen Rollenspielraum Einen großen Spiel- und Konstruktionsbereich im Flur Zwei Schlafräume Zwei Waschräume mit integrierter Wickelvorrichtung und Kleinkindtoilette Ein Materialraum Einen Personal-und Besprechungsraum Eine Küche Ein Büro Eine Personaltoilette Die Kita ist ein Bungalowgebäude und bietet auf einer Ebene den Kindern viele Möglichkeiten sich zu entwickeln. Die AWO –Kita verfügt über ein eigenes Außengelände. Es gibt eine große umzäunte Freifläche. Ein großer Sandkasten sowie asphaltierte Flächen, eine große Rasenfläche mit Hügeln und ein alter Busch-und Baumbestand laden zum vielfältigen Angebot ein in der Natur zu spielen. Ein Spielhäuschen, eine Nestschaukel, eine Kleinkindrutsche und bewegliches Spielmaterial sowie Fahrzeuge aller Art runden das Angebot im Außengelände ab. Nach außen möchten wir mit den Kindern die Umgebung erkunden und den Kontakt zu anderen Menschen ermöglichen. Stand 14.07.2020. Schoe 10
4.3.1. Das Außengelände Der direkte Kontakt mit der Natur und das Bewegen an der frischen Luft fördern die körperliche und seelische Entwicklung der Kinder ganzheitlich über alle Sinneskanäle. Das Außengelände bietet den Kindern vielfältige Erfahrungsräume und hat einen hohen Aufforderungscharakter zum Spielen, Krabbeln, Kriechen, Entdecken, Matschen und Bauen. Im Sommer spenden die vielen großen Bäume, Hecken und Sträucher Schatten und laden zum Verstecken ein. 4.3.2. Das Atelier Kreativ zu sein bedeutet vieles im Leben. Kreativ zu denken, zu handeln oder kreativ zu arbeiten. Wir unterstützen die Kinder ihre eigene Art von Kreativität zu entdecken und umzusetzen. Die Kinder haben Raum zum Experimentieren, zum Suchen und Forschen, sie entdecken Neues und sind in höchstem Maße kreativ. Beim Experimentieren mit Papier, Farbe, Kleister, Scheren, Sand, Wasser und andere Materialien erlernen die Kinder verschiedene Möglichkeiten des Gestaltens. Denn Kinder haben Freude daran, Spuren zu hinterlassen. 4.3.3. Mehrzweckraum - Raum zum Bewegen Bewegung dient nicht nur der körperlichen Fitness. Bewegung fördert die körperliche, aber auch die kognitive Entwicklung. Ohne Bewegung ist Entwicklung nicht möglich. Kleine Kinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang. Bewegung ist für sie Erforschen und Begreifen der Welt, Sinneserfahrung, Ausdrucksmöglichkeit von Gefühlen, Kommunikation, Mobilität und Selbstbestätigung. Im gemeinsamen Spiel entwickeln sie soziale Kompetenzen. Unser Konzept der Öffnung ermöglicht es den Kindern in den unterschiedlichen Räumen, differenzierte Bewegungserfahrungen zu machen. Wir unterstützen das Kind in seiner Entscheidung wann und wo es sich bewegen möchte, z.B. in der Bewegungsbaustelle, im Flur, im Garten, in den Räumen beim Klettern, Rutschen und Balancieren. Stand 14.07.2020. Schoe 11
4.3.3 Schlafräume Die Schlafräume sind mit Schlafkörben für jedes Kind ausgestattet. Die Möglichkeit selbstständig aus dem Bett auszusteigen und die offenen Türen in den Schlafräumen ermöglichen den Kindern ein großes Maß an Selbstbestimmung. Die Schlaf-Situation ist so gestaltet, dass jedes Kind nach seinem individuellen Bedürfnis schlafen kann. Das Einschlafen wird von den pädagogischen Fachkräften begleitet. Zur Beobachtung dient ein Babyphone mit Kamera. 4.4.Personelle Besetzung und Qualifikation Die personelle Besetzung für die pädagogische Arbeit richtet sich nach den Bestimmungen des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) und wird vom Landesjugendamt vorgegeben und festgesetzt. Unsere pädagogisch tätigen Kräfte begleiten mit Freude und Engagement Säuglinge bis hin zum Kleinkinder von drei Jahren auf ihrem Entwicklungsweg. Wir sehen die Kinder als aktive Lerner, die sich mit ihren ganz individuellen Eigenarten in vielfältigen Aktivitäten spielerisch Wissen aneignen, soziale Zusammenhänge lernen und ihre eigenen Positionen im Leben immer besser kennen lernen und mitgestalten können. Die Zusammensetzung des Personals: 1 Leiterin 6 Erzieher*innen 1 Hausmeister 1 Raumpflegerin 1 Mitarbeiter/in im Bundesfreiwilligendienst Stand 14.07.2020. Schoe 12
Zu unserer Arbeit gehört es auch, Praktikant*innen aufzunehmen und sie gemeinsam mit den Fach- und Fachhochschulen sowie Universitäten auszubilden. Wir sind Einsatzstelle nach dem Bundesfreiwilligendienst und bieten jungen Menschen die Chance einen Bundesfreiwilligendienst bei uns abzuleisten. Unsere Mitarbeiter*innen nehmen regelmäßig an Teamsitzungen, Fortbildungen und Arbeitskreisen teil. Ein wichtiger Teil für die Weiterentwicklung der pädagogischen Arbeit ist die Ausarbeitung unserer offenen Erfahrungsbereiche. Die Vernetzung des Teams ist sehr gut, sodass wir bedarfsorientiert arbeiten können. Es ist gewährleistet, dass jeder aus dem Team Aufgaben in der Einrichtung übernehmen kann. So haben auch alle Kinder die Möglichkeit, Kontakt mit dem gesamten pädagogischen Personal zu knüpfen. 5. Pädagogische Arbeit und konzeptionelle Schwerpunkte 5.1. Kinderrechte „Das Übereinkommen über die Rechte des Kindes, die UN-Kinderrechtskonvention, wurde am 20. November 1989 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen angenommen. In der UN-Kinderrechtskonvention sind die Grundrechte aller Kinder dieser Erde festgeschrieben. Keinem Kind sollen diese Rechte vorenthalten werden. Alle Kinder sollen die Möglichkeiten haben, den anderen achten zu lernen, ihre Gedanken frei zu äußern und sich für diese Erde einzusetzen.“ Wenn es um die Rechte von Kindern geht, wollen wir darauf hinweisen, dass wir uns an der von Deutschland ratifizierten und am 5. April 1992 in Kraft getretene UN- Kinderrechtskonvention orientieren. In unserer Einrichtung respektieren wir alle Kinder und achten auf die Einhaltung der Kinderrechte. Jedes Kind hat das Recht: So angenommen zu werden wie es ist; auf Spaß und Freude; auf Achtsamkeit; auf Beteiligung an der Planung und Gestaltung des Kindergartenalltags; auf Zuwendung und Wärme; auf Ruhe; Stand 14.07.2020. Schoe 13
auf individuelle Entwicklung; auf Hilfe und Schutz; auf Solidarität; darauf, sich Spielpartner auszuwählen; auf Auseinandersetzung mit Kindern und Erwachsenen; auf eine partnerschaftliche Beziehung zum Erwachsenen; auf zuverlässige Absprachen; auf Forschen und Experimentieren; darauf sich schmutzig zu machen; auf Phantasie und eigene Welten; darauf, zu lernen, mit Gefahren umzugehen; auf Rückzug aus dem Tagesgeschehen. 5.2. Partizipation und Beschwerdemanagement Basierend auf den Leitsätzen Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit der Arbeiterwohlfahrt fördern wir die Entwicklung der Kinder zu eigenverantwortlichem sozialen Denken und Handeln. Kinder haben das Recht, sich an allen sie betreffenden Entscheidungen entsprechend ihrem Entwicklungsstand zu beteiligen. Bei angemessener Unterstützung sind sie fähig, ihren Lebensalltag bewusst und gezielt mitzugestalten. In der pädagogischen Praxis geht es darum, Kindern kontinuierlich die Möglichkeit zu geben, Situationen im entdeckenden Lernen selbst zu gestalten, Lernwege selbst zu finden und auch Umwege zuzulassen. Kinder können sich mitteilen was sie beschäftigt. Sie äußern individuell ihre Bedürfnisse und Wünsche. Sie sollen im Alltag der KiTa erleben, dass sie bei Unmut und Freude und auch bei Ausdruckformen wie Weinen oder Zurückziehen ernst und wahrgenommen werden. Beteiligung durch Dialog ist nicht auf verbalen Austausch beschränkt, Beobachtung und Interaktion sind Teil dieses Dialogs. Je jünger die Kinder sind, desto wichtiger ist für uns, die Beachtung der Signale, die sie u.a. durch ihre Körpersprache aussenden. Die Beteiligung der Kinder erfolgt aufgrund ihres Alters hauptsächlich durch Beobachtungen. Die vielfältigen Themen der Kinder werden von den pädagogischen Mitarbeiter*innen durch vielfältige Angebote aufgegriffen. Stand 14.07.2020. Schoe 14
Kinder wählen Ihre Beschäftigungen, Ihren Spielpartner und im Rahmen ihrer Möglichkeiten ihren Spielort eigenständig aus. Mitbestimmung unserer „Jüngsten“ erfolgt in Pflegesituationen, wie beispielsweise das Wechseln der Windeln, die wir mit Achtsamkeit und Respekt vor den Kindern gestalten. In Beachtung der Wünsche beim Essen, beim Spielen und das Respektieren der Wünsche nach Nähe und Distanz. Beschwerdemanagement Ein optimaler Umgang mit Beschwerden bzw. ein effektives Beschwerdemanagement ist ein wesentliches AWO-Qualitätsmerkmal. Für konstruktive Kritik haben die Mitarbeiter*innen ein offenes Ohr. Sie prüfen die Beschwerde und suchen eine umsetzbare Lösung, die möglichst allen Seiten gerecht wird. Sie sehen eine Beschwerde als Teil des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses in der Einrichtung. Die Kritik bzw. Rückmeldungen werden gerne angenommen und diese werden als wichtige Hinweise zu einer Verbesserung der Qualität genutzt. Eltern können die Gelegenheit nutzen und können sich aktiv am Kita-Geschehen beteiligen. 5.3. Der situationsorientierte Ansatz im offenen Konzept Die Umsetzung unseres Bildungsverständnisses erfolgt nach dem situationsorientierten Ansatz in funktionell gestalteten Räumen. Hierbei stehen das Kind und seine Lebenswelt im Mittelpunkt. Wir nehmen Anteil an dem Leben der Kinder und erfahren durch Beobachtungen und Gespräche mehr über ihre aktuellen Themen und ihre Interessengebiete. Auf dieser Grundlage geben wir Impulse, stellen Materialien zur Verfügung, die zu vielfältigen Beschäftigungen anregen. Die dabei entstehenden Bildungsprozesse werden begleitet und unterstützt, um ein hohes Maß an Engagiertheit der Kinder zur erreichen. 5.4. Offene Pädagogik In unserem „offenen Haus“ sind die Funktionsräume für die Kinder offen und das Material dem Entwicklungsstand der Kinder angepasst und zugänglich. Die Selbstständigkeit und Selbstwirksamkeit der Kinder werden gefördert um dem Kind ein hohes Maß an Selbstbestimmung zu ermöglichen, die es zu seiner Entwicklung braucht. Stand 14.07.2020. Schoe 15
5.5. Ziele unser Arbeit Unser Ziel ist es, die Kinder individuell zu begleiten. Das Kind erlebt die KiTa als einen Ort, an dem die Einzigartigkeit seiner Persönlichkeit wahrgenommen wird, an dem seine Interessen an Lern –und Entwicklungsbedürfnisse berücksichtigt werden, an dem es von motivierten Erwachsenen unterstützt und gefördert wird, an dem es ermuntert wird, seine Umwelt aktiv zu erfahren, zu erforschen, zu gestalten und sich als Entdecker erleben darf, an dem es Sicherheit erfahren darf, eine vertrauensvolle Beziehung und Versorgung aufbauen kann, an dem Ruhe und Aktivität, Bewegung und konzentriertes Tun berücksichtigt werden, an dem Erwachsenen und Kinder respektvoll und achtsam miteinander umgehen, an dem seine Wünsche ernstgenommen werden und es sein Umfeld aktiv mitgestalten kann. 5.6. Sprachförderung Für Kinder unter drei Jahren ist der Alltag das vorrangige Lernfeld. Die Tätigkeit ist das Wesentliche, nicht das Produkt. Durch Nachahmen, Ausprobieren und Erkunden werden neue Erfahrungen gemacht, die vielseitige Lernprozesse in Gang bringen. Die sprachliche Entwicklung der Kinder ist eng verknüpft mit der geistigen, körperlichen und emotionalen Entwicklung, sowie mit der Reifung der Sinnesorgane. Die Kommunikation ist die „Nahrung“ für die Sprachentwicklung der Kinder. Daraus wachsen Sprachverständnis und Sprechfreude. Sprache kann nur dann reich entwickelt sein, wenn viele Erfahrungen im Bereich der Bewegung, der Wahrnehmung und der Beziehungen gemacht werden können. Zusätzlich bieten wir gezielte Angebote an. Dazu gehören Bilderbuchbetrachtungen, Geschichten erzählen, Kindereime, Finger - und Bewegungsspiele und Spiel und Bewegungslieder im täglichen Alltag. Wir unterstützen die Kinder in ihrer Sprachentwicklung. Wir begleiten die Kinder in ihrer Kommunikation d.h. wir unterstützen sie dabei; Begriffe zu finden, Stand 14.07.2020. Schoe 16
Handlungen zu versprachlichen, Gefühle auszudrücken, Konflikte verbal zu lösen, in sprachliche Kommunikation zu treten und soziale Bindungen zu knüpfen. Wir sprechen in unserer Kita deutsch, die muttersprachlichen Kenntnisse der Kinder greifen wir aber immer wieder auf. Wir betreiben eine alltagsintegrierte Sprachförderung für alle Kinder. Der Sprachentwicklungsstand der Kinder wird einmal jährlich erfasst und in dem jährlichen Elterngespräch besprochen. Für die systematische Erfassung des Sprachentwicklungsstandes benutzen wir das Beobachtungsverfahren BaSiK (Begleitende alltagsintegrierte Sprachentwicklungsbeobachtung in Kindertageseinrichtungen). Die Beobachtungsergebnisse werden für eine individuelle Sprachförderung der Kinder im Rahmen einer alltagsintegrierten Sprachbildung genutzt. Alltagsintegrierte Sprachbildung: o Wir begleiten unsere Handlungen mit Sprache o Wir geben korrektes Feedback o Wir praktizieren aktives Zuhören o Wir verwenden und erklären neue Wörter o Wir stellen offene Fragen o Wir berichten den Kindern von unseren eigenen Erlebnissen 5.7. Beobachtung und Dokumentation / Ich-Bücher und Lerngeschichten Die Beobachtung und Dokumentation ist für uns ein wichtiges Instrument, um die Pädagogik am Kind auszurichten und fundiert planen zu können. Wir verwenden zur Beobachtung und Dokumentation • AWO – eigenes Formular zur Entwicklungsbeobachtung • Lerngeschichten und Fotos • Sprachentwicklungsbeobachtung BaSiK U3 (Renate Zimmer) • das Entwicklungsgitter nach Kipardt • das Gelsenkirchner Modell Dieses Beobachtungs- und Dokumentationsverfahren orientiert sich an den Stärken und Interessen der Kinder. Es lässt Bildungsprozesse der Kinder und deren Entwicklung erkennen. Es gibt darüber hinaus die Möglichkeit, Entwicklungsimpulse für das einzelne Kind, für die räumliche und materielle Stand 14.07.2020. Schoe 17
Umgebung, für die Angebote und Aktivitäten, für die Haltung der pädagogischen Fachkräfte und für den Tagesablauf zu setzen. Als Team nutzen wir die Möglichkeit, uns über die Erkenntnisse aus den Beobachtungen auseinanderzusetzen, unsere Arbeit zu reflektieren und gegebenenfalls Veränderungen herbeizuführen. Darüber hinaus legen die pädagogischen Fachkräfte für jedes einzelne Kind einen eigenen Ordner an -, ein Portfolio das „ Ich Buch“. Der Inhalt dokumentiert Entwicklungsschritte des Kindes. Anhand von Lerngeschichten aus Situationen des Kindes im Kita-Alltag, welche mit selbstgestalteten Bildern, Fotos und gebastelten Werken ergänzt werden. Die Beobachtungen und Dokumentationen sind Grundlage für unsere pädagogische Arbeit, den Entwicklungsgesprächen mit den Eltern und für die Abschlussbriefe. 5.8. Inklusion Wir heißen alle Kinder im Alter von 4 Monaten bis 3 Jahren herzlich willkommen, unabhängig von ihrer sozialen, ethnischen und kulturellen Herkunft, sowie ihren individuellen Entwicklungsbedürfnissen. In der inklusiven Pädagogik sehen wir uns als emphatische Bezugsperson und Entwicklungsbegleiter. Wir unterstützen die Kinder in ihren individuellen Entwicklungsprozessen. Wir bieten allen Kindern eine sichere Basis, von der aus es seine Umwelt erkunden und neue Erfahrungen sammeln kann. Alle Räume der Einrichtung sind barrierefrei. Wir sind eine Bildungseinrichtung, in der Kinder, Eltern und Mitarbeiter*innen gleichermaßen wertgeschätzt werden und sich wohl fühlen sollen. Vielfalt und Unterschiede respektieren wir und sehen diese als Chance, voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu bereichern. Wir gestalten unsere Arbeit so, dass sich alle Kinder optimal entwickeln können. 5.9. Geschlechterdifferenzierende Erziehung Wir nehmen Mädchen und Jungen in ihrer geschlechtstypischen Rolle wahr und akzeptieren sie, ohne sie festzulegen. Kinder sollen Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen, Frauen und Männern wahrnehmen und verstehen lernen, ohne damit eine Bewertung zu verbinden. Stand 14.07.2020. Schoe 18
5.10. Interkulturelle Öffnung Demgemäß findet auch der Grundsatz der interkulturellen Öffnung im pädagogischen Alltag Berücksichtigung, so dass die Kinder und deren Familien verschiedenster Herkünfte ebenfalls als Bereicherung für unser vielfältiges Miteinander gesehen werden. Wir greifen die natürliche Toleranz und Akzeptanz der Kinder auf und bestärken diese. Dies wirkt schon früh einem Aufbau von Vorurteilen entgegen und schafft Lust auf Vielfalt. Offenheit, Akzeptanz, Einfühlungsvermögen, Toleranz, Respekt und Wertschätzung gegenüber den vielfältigen Lebenseinstellungen und –formen sind die Grundlagen, die die Arbeit des Teams mit den Kindern und die Zusammenarbeit mit den Eltern bestimmen. Interkulturelle Erziehung und Bildung ist ein fester Bestandteil der pädagogischen Arbeit in unserer Tageseinrichtung. Sie wendet sich an deutsche Kinder und Kinder an zugewanderten Familien und bereitet sie auf ein gleichberechtigtes Zusammenleben von Menschen verschiedener Herkunft in unserer Gesellschaft vor. Die Förderung kultureller Aufgeschlossenheit sowie ein selbstbewusster und selbstverständlicher Umgang mit fremden Sprachen und Kulturen ist in unserer Einrichtung gelebtes Prinzip. Das pädagogische Team geht auf die unterschiedlichen Lebenswelten der ihnen anvertrauten Kinder ein, indem sie das Miteinander aller Kinder fördert und die Gemeinsamkeiten betont, aber auch auf die jeweiligen kulturellen Eigenständigkeiten achtet. Der Erwachsene lebt die Akzeptanz gegenüber „Andersartigkeit“ vor. Im täglichen Miteinander setzen wir mit unserer interkulturellen Arbeit an; denn Kleinkinder sind von Geburt an vorurteilsfrei und sehen die „Andersartigkeit“ als Gegebenheit an. 5.11. Bildungsbereiche Am 01.08.2003 wurde für alle Träger die Bildungsvereinbarung NRW in Kraft gesetzt. Die Vereinbarung verfolgt das Ziel, die Bildungsprozesse in den Tageseinrichtungen für Kinder zu stärken und weiter zu entwickeln und alle Kinder bildungsfördernd zu begleiten. Bildung und Lernen gelten als lebenslanger Prozess. Der Grundstein für lebenslanges Lernen wird in den ersten Lebensjahren gelegt. Je solider und breiter die Basis an Wissen und Können aus dieser Zeit ist, desto leichter und Stand 14.07.2020. Schoe 19
erfolgreicher lernt der Mensch danach. Im Folgenden haben wir die verschiedenen Bildungsbereiche aufgeführt: Bewegung Körper, Gesundheit und Ernährung Sprache und Kommunikation Soziale, kulturelle und interkulturelle Bildung Musisch-ästhetische Bildung Religion und Ethik Mathematische Bildung Naturwissenschaftlich-technische Bildung Ökologische Bildung Medien Wir bieten in allen Bildungsbereichen gezielte Anregungen und Impulse. 5.12. Kindeswohl Die Einrichtung erkennt ihren Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung nach dem SGB VIII § 8a Absatz 1 an. Sollten die Fachkräfte der Einrichtung ein Gefährdungsrisiko erkennen, so werden sie dieses im Zusammenwirken mit anderen Fachstellen (Träger, Fachkraft für Kinderschutz, Jugendamt) beurteilen. Ferner werden die Erzieher*innen bei den Erziehungsberechtigten auf die Inanspruchnahme von Hilfen hinwirken, soweit dies angezeigt sein sollte und die Zusammenarbeit mit dem Jugendamt aktivieren, falls die angenommenen Hilfen nicht ausreichend erscheinen, um die Gefährdung abzuwenden. 5.13. Erziehungspartnerschaft und Bildungspartnerschaft Eltern/Erziehungsberechtigte sind für uns die wichtigsten Ansprechpartner für ihre Kinder und stets willkommen, am Alltagsgeschehen teilzunehmen. Die Eltern finden bei uns einen Ort, an dem sie bei der Gestaltung der Lebensräume ihrer Kinder mitwirken, an dem sie beraten und unterstützt werden und an der Begegnungen möglich sind. Wir sehen die Eltern als gleichberechtigte Partner mit der gemeinsamen Verantwortung für das Kind. Eine sehr gute Zusammenarbeit mit Eltern ist uns wichtig, um die Bildung und Erziehung der Kinder bestmöglich zu gestalten. Die Zusammenarbeit besteht aus: Stand 14.07.2020. Schoe 20
• Anmeldegespräche • Eingewöhnungsgespräche Kurze Gespräche beim Bringen und Abholen • regelmäßige Entwicklungsgespräche • Elternabende • Informationen im Eingangsbereich • Informationstafeln im Flurbereich • Regelmäßige Elternbefragung • Feste und Angebote • Im Eingangs- und Flurbereich befinden sich Fotos des Kindergartenalltags oder besonderer Projekte • Entwicklungsordner (Ich-Bücher) stehen zur Ansicht zur Verfügung: mit Einverständnis des eigenen Kindes; das Ich-Buch ist Eigentum jedes Kindes. Wir verstehen unsere Einrichtung als Begegnungs-, Lebens- und Erfahrungsraum sowohl für die Familien unserer Einrichtung als auch für die Familien in der Umgebung. Bildungs- und Erziehungsprozesse in den Kitas gelingen am besten, wenn sie in eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern eingebettet sind. Wichtig in dieser partnerschaftlichen Zusammenarbeit sind: • Zusammenarbeit Kita – Familie • Eltern als Experten ihres Kindes • Die Transparenz unserer Arbeit • Zeit für Gespräche • Regelmäßige Entwicklungsgespräche • Beteiligung und Unterstützung • Vereinbarkeit von Familie und Beruf Formen der Mitwirkung von Eltern: • Elternversammlung • Elternbeirat • Rat der Tageseinrichtung • Feste Der jährlich gewählte Elternbeirat ist ein wichtiges Bindeglied zwischen den Eltern, dem Team und unserem Träger. Stand 14.07.2020. Schoe 21
6. Der pädagogische Rahmen des Alltags 6.1. Eingewöhnung Der Übergang von der Familie in die Kita ist eine sehr sensible Phase für Kinder und Eltern. Wir gestalten sie besonders achtsam und unter größtmöglicher Einbeziehung der Eltern. Wir stimmen die Eingewöhnung individuell mit der Familie auf deren jeweilige Lebenssituation ab. Dabei orientieren wir uns am „Berliner Eingewöhnungsmodell“. Das Berliner Eingewöhnungsmodell ist ein Konzept, das die elternbegleitende Eingewöhnung in den Kindergartenalltag unterstützt. In verschiedenen Phasen und mit Unterstützung einer Bezugsperson werden die Kinder dabei mit der neuen Umgebung und den Erzieher*innen vertraut gemacht. Die Anwendung des Berliner Modells soll den Beginn der Kita-Zeit für die Kinder so angenehm wie möglich gestalten. Die Eingewöhnung ist in einzelne Phasen unterteilt/eingeteilt, damit sich das Kind Schritt für Schritt an die neue Umgebung und die neuen Personen gewöhnen kann. Für diese sehr sensible Phase werden fest sechs Wochen eingeplant, da wir individuell auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes eingehen. Die Einbeziehung einer festen Bezugsperson ist bei der Eingewöhnung in die Kita ein wesentlicher Bestandteil. Die Kinder haben Zeit sich unter dem Schutz einer Bezugsperson mit der Einrichtung vertraut zu machen und eine Beziehung/Bindung zu dem Erzieher*innen zu knüpfen. Während der Annäherung von Kind und Erzieher*innen ist es wichtig, dass sich die Bezugsperson passiv verhält. Vor der Aufnahme in die Kita steht in der Regel ein ausführliches Aufnahmegespräch, in dem sich vorab die Eltern mit dem Erzieher*innen über die individuellen Bedürfnisse und die bevorstehende Eingewöhnung des Kindes austauschen. Während der Eingewöhnung gibt es täglich einen kurzen Austausch über den aktuellen Stand der Eingewöhnung. Verlässliche Bindungen sowie ein ausreichendes Maß an Sicherheit und Vertrauen sind die Basis für eine gesunde sozial-emotionale, kognitive und motorische Entwicklung. Deswegen hat das Berliner Eingewöhnungsmodell bei uns in der Kita einen sehr hohen Stellenwert. Stand 14.07.2020. Schoe 22
6.2. Tagesablauf 7:00 - 9:00 Uhr Ankommen und Begrüßen der Kinder 7:00 - 11:00 Uhr Frühstück/Freispiel 11:00 – 11:00 Uhr Freispiel drinnen und draußen / Impulse in den geöffneten Funktionsräumen Ab 10:40 Uhr (je nach Alter der Kinder) Mittagessen 11:30 Uhr –ca. 14:30 Uhr Schlafen / Ruhen und Entspannen 14:00 Uhr 1. Abholzeit Zwischen 14:00 und 15:00 Uhr Nachmittagssnack ab 15:30 Uhr Freispiel drinnen und draußen / Impulse in den geöffneten Funktionsräumen bis 17 Uhr Abholzeit 6.3. Das Spiel/Lernen am Projekten Das Spiel Das Spiel der Kinder ist Schwerpunkt unserer pädagogischen Arbeit, weil es Grundlage für jedes Lernen ist. Im Spiel setzt sich das Kind mit seiner Umwelt, seinen Erfahrungen und Erlebnissen aktiv auseinander, es ist Übungsfeld für neue Sicht- und Verhaltensweisen. Im Spiel hat das Kind die Möglichkeit seine Innen- und Außenwelt zu begreifen und zu verarbeiten. Das Spiel ist nicht nur Spiel, sondern auch die Basis für jedes Lernen. Das natürliche Spielbedürfnis wird in unserer Kindertagesstätte in besonderer Weise berücksichtigt. In einer vorbereiteten Umgebung, mit ausreichend Zeit schaffen wir eine anregende Atmosphäre zum Spielen. Stand 14.07.2020. Schoe 23
Ein klassisches Spiel für Kleinkinder ist das Sortieren, Ordnen und Vergleichen nach unterschiedlichen Kriterien wie z. B. Farbe, Form, Größe oder Material. Lernen in Projekten Durch Beobachtungen und Gespräche mit den Kindern finden wir heraus, was sie beschäftigt und greifen dieses als Projektthema auf. Die Neugierde und Ideen der Kinder sind uns sehr wichtig. Durch eine anregungsreiche Umgebung können die Kinder selbständig vielfältigste Ideen erforschen und entdecken. Wir unterstützen die Kinder, ihre Antworten selbständig zu finden. Wir geben den Kindern durch verschiedene Materialien oder offene Fragen, Impulse weiter zu forschen. Gerade auch unsere Säuglinge entdecken und erschließen sich, durch verschiedenste Sinnesmaterialien, ihre Welt. 6.4. Ruhen und Schlafen Ein Tag in der KiTa mit anderen Kindern ist anstrengend, deshalb brauchen Kinder neben Schlafräumen auch Plätze, an denen sie sich zurückziehen können. Manche Kinder suchen den Schoss der Erzieher*innen, andere kuscheln sich in eine ruhige Ecke. In unserem Tagesverlauf haben wir auch Ruhezeiten eingeplant. Kinder kommen nur da zur Ruhe, wo sie sich sicher und geborgen fühlen und der Zeitpunkt für sie der Richtige ist. Wir schaffen Rituale für Ruhe –und Entspannungssituationen, z. B. Geschichtenerzählen, durch Musik hören etc. Die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder greifen wir auf und berücksichtigen diese. Jedes Kind kommt auf seine Weise zur Ruhe. 6.5. Mahlzeiten Gleitende-Mahlzeiten In unserer Einrichtung finden alle Mahlzeiten gleitend statt, dies bedeutet, dass sich die Kinder nach den aktuellen Bedürfnissen an den Tisch setzen können, um dort ihre Speisen zu sich zunehmen. Die Kinderanzahl an den jeweiligen Tischen variiert. Dies ermöglicht eine harmonische Raumatmosphäre. Durch diese Form des Essens wird den Kindern ermöglicht, selbstbestimmt zu entscheiden wann, wie, wo, wie lange und was sie essen wollen. Die Kinder werden beim Essen individuell Stand 14.07.2020. Schoe 24
begleitet. Die Selbstständigkeit im Umgang mit Geschirr und Besteck ist kindgerecht, für die Kinder gut handhabbar und ermöglicht den Kindern das selbstständige Ein- und Abdecken ihrer Plätze. Das Frühstück In einer gemütlichen Atmosphäre haben die Kinder täglich die Gelegenheit, ein gesundes und ausgewogenes Frühstück zu sich zu nehmen. Selbstverständlich helfen sie mit bei den Vorbereitungen für das Frühstück und beim Zubereiten der Obst- und Gemüseteller. Wasser und Tee stehen den Kindern den ganzen Tag zur Verfügung, während den Mahlzeiten sowie in Form einer Trinkstation. Der Frühstückstisch im Restaurant ist einladend vorbereitet, an einem Tisch der für 6 Kinder Platz bietet. Die Kinder können sich ihre Tischgemeinschaft, Dauer und Umfang ihres Frühstücks selbst wählen. Wir geben den Kindern ausreichend Zeit, Anleitung und Unterstützung, um Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erlernen. Das Mittagessen Die Kinder nehmen mittags eine warme Hauptmahlzeit zu sich. Diese wird von einem Caterer angeliefert und nach ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen zubereitet. Hierfür zahlen die Eltern einen zusätzlichen Beitrag. Der Speiseplan für die warmen Mahlzeiten ist für alle sichtbar an der Küchentüre der Einrichtung ausgehängt. Das Angebot der warmen Speisen wird mit dem Caterer abgesprochen, wobei Abneigungen und Vorlieben der Kinder, Allergien und kulturell begründete Ernährungsgewohnheiten berücksichtigt werden. Auf Schweinfleisch in den Speisen wird grundsätzlich verzichtet. Die Kinder nehmen das Mittagessen im Restaurant gleitend an zwei Tischen und jeweils drei Plätzen ein. An jedem Tisch sitz eine Fachkraft, die die Kinder begleitet. Die Kinder können die Menge und Auswahl ihrer Speisen selbst bestimmen, müssen nicht essen was sie nicht mögen und nie mehr als sie möchten. Die Erzieherinnen regen sie an, von allen Speisen zu probieren, überlassen aber die Entscheidung stets den Kindern. Stand 14.07.2020. Schoe 25
Nachmittagssnack Die Kinder haben täglich die Gelegenheit ab 14 Uhr einen Snack zu sich zu nehmen. Dort werden Obst-und Gemüseteller sowie Brot oder Brötchen angeboten. In der Regel findet der Snack im Restaurant oder bei gutem Wetter im Außengelände statt. 6.6. Gesundheit und Pflege Hände waschen und Mund abwischen, Nase putzen, Wickeln und saubere Kleidung anziehen, das sind Tätigkeiten, für die wir uns bei der Betreuung von Säuglingen und Kleinkindern viel Zeit nehmen. Täglich werden die Kinder mehrfach gewickelt. Allein aufgrund der Häufigkeit dieser intensiven Begegnung zwischen Erwachsenen und Kindern ist es von Bedeutung, dass das Kind den Erwachsenen als feinfühliges Gegenüber erlebt. Die Kinder entscheiden selbst von wem sie gewickelt werden wollen und neue Erzieher*innen*innen lassen dem Kind Zeit eine Beziehung aufzubauen, bevor es das erste Mal gewickelt wird. Vor der Wickelsituation: Die Erzieher*innen*in beobachtet, womit das Kind gerade beschäftigt ist, • sie spricht das Kind an, fragt, ob sie es jetzt wickeln kann. Reagiert das Kind ablehnend, wird sie ihm sagen, dass sie später noch einmal nachfragt oder gibt dem Kind die Gelegenheit von jemand anderen gewickelt zu werden. • sie lässt das Kind, wenn möglich, selbstständig auf den Wickeltisch klettern, • sie gibt dem Kind Zeit, sich auf die Situation einzustellen und verbalisiert ihre Handlungen und die Gefühle des Kindes, • sie lädt das Kind ein, mitzuwirken und selbst tätig zu werden, und sie lässt es Entscheidungen treffen, • sie beachtet die individuellen Vorlieben und Abneigungen des Kindes und bietet gegebenenfalls an, an einem anderen Ort oder im Stehen gewickelt zu werden. Das Sauberwerden orientiert sich an dem Wunsch und der körperlichen Reife des Kindes. Ein individuelles „Trockenwerden“ des Kindes wird mit den Eltern besprochen. Stand 14.07.2020. Schoe 26
7. Kommunikation mit dem Träger Das Leitbild und die hieraus resultierenden Leitsätze der Arbeiterwohlfahrt liegen der pädagogischen Arbeit der Kindertagesstätte zugrunde. Träger und Mitarbeiter*innen ist es wichtig, die Zufriedenheit der Kinder und deren Familien zu gewährleisten. Daher sichert die AWO mit ihrem Qualitätshandbuch Standards und Verfahrensweisen in den Bereichen Bildung, Erziehung und Betreuung nachhaltig auf hohem Niveau. Neben drei jährlichen Konzeptionstagen in der Kindertagesstätte finden kontinuierlich einrichtungsübergreifende Besprechungen mit Träger, Geschäftsführung und Bereichsleitung für Kindertagesstätten und Familienzentren statt. Die Weiterentwicklung der pädagogischen Arbeit und die Strukturierung der Arbeitsabläufe der Kindertagesstätten und Familienzentren mit der Verwaltung werden kommuniziert und optimiert. 8. Kooperationspartner der Einrichtung: • Familienbildungswerk der Arbeiterwohlfahrt • Erziehungsberatungsstelle Langenfeld/Monheim • Kinderschutzbund Langenfeld • LVR-Klinik Langenfeld • AWO Ortsverband Langenfeld • Kreisgesundheitsamt Mettmann • Jugendamt Langenfeld • andere Kindertageseinrichtungen 9. Nachwort Diese Konzeption für die AWO Kindertagesstätte Rheindorfer Straße ist kein starres Gebilde. Sie ist offen für Veränderungen und flexibel. Unabhängig von allen Veränderungen werden uns das „Leitbild der Arbeiterwohlfahrt“ und „das Bild vom Kind“ wie ein roter Faden durch unsere Entwicklung führen. 14.07.2020 gez. Monika Schoenen____________________________ Datum und Unterschrift Einrichtungsleitung Stand 14.07.2020. Schoe 27
Literaturverzeichnis Ganz nah dabei - Eingewöhnung von 0-bis 3-Jährigen in der Kita/van Dieken, Christel Ohne Eltern geht es nicht: Die Eingewöhnung von Kindern in Krippen und Tagespflegestellen/Hans- Joachim Laewen Was Krippenkinder brauchen: Bildung, Erziehung und Betreuung von Unter-Dreijährigen/van Dieken, Christel AWO Bundesverband e.V.: Dortmunder Erklärung Inklusion - auch bei uns, Beschluss des AWO Präsidiums vom 12.10.2013, Berlin 2013 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Die Rechte der Kinder, 2. Auflage, Berlin 2015 Bundesarbeitsgemeinschaft Landesjugendämter: Sicherung der Rechte von Kindern als Qualitätsmerkmal von Kindertageseinrichtungen, Mainz 2013 Jampert, K./ Zehnbauer, A./ Best, P.: Die Sprache der Jüngsten entdecken und begleiten, 1. Auflage. Weimar, Berlin 2011 Ministerium für Bildung und Frauen des Landes Schleswig-Holstein: Erfolgreich starten – Handreichung für Mathematik, Naturwissenschaften und Technik in Kindertageseinrichtungen, Kiel 2005 Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen: Bildungsgrundsätze für Kinder von 0 bis 10 Jahren in Kindertagesbetreuung und Schulen im Primarbereich in Nordrhein-Westfalen, Freiburg im Breisgau 2016 Schäfer, G.: Bildung beginnt mit der Geburt, 4. Auflage, Berlin 2011 Stand 14.07.2020. Schoe 28
Sie können auch lesen