Gold oder Aktien: Was ist jetzt besser?
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Alexander v o n Pa r s e va l s Ausgabe September 2020 Gold oder Aktien: Was ist jetzt besser? Liebe Leser, Also einer von beiden Marktteilnehmern muss Unrecht haben. Auf Dauer können nicht Gold und es passt derzeit am Markt nicht. Natürlich erholt Aktien gleichermaßen steigen. Dieser Widerspruch sich in Europa und in den USA bereits seit vielen wird sich in den nächsten Wochen auflösen. Wochen die Konjunktur. Wir haben auch gelernt, mit dem Virus umzugehen. Tatsache ist freilich In dieser Hauptausgabe beschäftige ich mich auch, dass der große Konsumsturm oder eine neue zunächst mit dem Aktienmarkt und schließe daran Investitionswelle der Unternehmen bis jetzt ausge- eine Studie des Goldmarktes an. Daneben befasse blieben sind. ich mich nochmals am Beispiel der DIC Asset AG mit dem Immobilienmarkt. Finden Sie in diesem Und dabei hatten wir als Konsumenten im Stillstand Segment vielleicht den lachenden Dritten? wochenlang nur Toilettenpapier und Dosensuppen gekauft und andere Anschaffungen zurückgestellt. Nach der Lektüre dieser Ausgabe werden Sie wis- In den Unternehmen wurden Trennwände aus Plexi- sen, wie Sie in den kommenden Wochen agieren Glas und Atemmasken für die Belegschaft ange- müssen. Ich erkläre Ihnen, warum der Aktienmarkt schafft und wichtige Zukunftsinvestitionen zurück- kurzfristig überkauft ist und warum ich möchte, gestellt. dass Sie in den nächsten Wochen zunächst im Ak- tiensegment weiterhin zurückhaltend agieren. Alles Anders formuliert: Die Verbraucher und Unterneh- weitere auf den nächsten Seiten! men haben eigentlich Nachholbedarf. Dennoch sehen wir gegenwärtig nur eine relativ normale Gute Investments wünscht Ihnen Konjunkturerholung. Das von mir bisher für das zweite Halbjahr prognostizierte Wirtschaftswunder 2.0 ist noch keine Realität. Warum geht Gold steil? Alexander von Parseval Chefanalyst Da ist gegenwärtig noch etwas ziemlich schief am Markt. So sind zuletzt Aktien als auch Gold steil P.S. Da nehme ich alle Wetten an. Der Autobauer gegangen. Zu Deutsch: Sowohl die Währung der VW wird jetzt im August die Corona-Krise weitge- Optimisten (Aktien) als auch jene der Pessimisten hend abhaken und wieder auf der Überholspur (Gold) legten überdurchschnittlich stark zu. Das ist durchstarten. Auf Seite 6 lesen Sie die starken Pro- sehr ungewöhnlich. duktionszahlen der Norddeutschen. I n d i e s e r A u s ga b e So steht es um die Konjunktur Gold: Jetzt noch einsteigen? Qualcomm: 45 % in 3 Monaten Der Privatkonsum in den USA zieht Gold profitierte vom Virus. Aber Ganz stark derzeit die Qualcomm- an. Aber wie lange noch? was passiert, wenn das Virus geht? Aktie! Lesen Sie Hintergründe! Seite 2 Seite 4 Seite 6 www.rendite-telegramm.de 1 September 2020
Rendite Telegramm Marktbericht Mein Konjunktur-Check zeigt: Aktienmarkt kurzfristig überkauft Die internationalen Aktienmärkte präsentieren sich wird. Hier besteht also die Gefahr, dass die Erho- bereits seit Monaten in starker Verfassung. So lung der US-Konjunktur nächstens schon wieder rückte der DAX in den vergangenen 3 Monaten um abknickt. 23 % vor. US-Standardaktien gemessen am S&P 500 verteuerten sich um fast 18 %, während die Wachs- Die nächste wichtige Kennzahl: Die Neuanträge auf tumstitel des NASDAQ 100 rund 22 % schafften. US-Arbeitslosenhilfe. In der vergangenen Woche haben erstmals seit März weniger als 1 Million Ame- Das ist viel Holz, wenn man bedenkt, dass etwa rikaner Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe gestellt. deutsche Standardaktien – inklusive Dividenden – Zum Vergleich: Im April stellten zweimal in Folge im langjährigen Durchschnitt pro Jahr ungefähr 7 % binnen einer Woche fast 7 Millionen Menschen in Wertentwicklung schaffen. den USA Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe. Damals schoss die Arbeitslosenrate binnen kürzester Zeit Die Investoren setzen auf eine machtvolle Erholung auf knapp 15 %. der Weltkonjunktur. Man unterstellt letztlich, dass die Pandemie nur eine Episode ist, die die Unter- Ohne Frage hat sich die angespannte Situation des nehmen oder den privaten Verbrauch lediglich US-Arbeitsmarktes zuletzt durchgreifend verbes- vorübergehend belasten wird. Aber ist das wirklich sert. Aber: Vor Ausbruch der Corona-Krise beantrag- so? Sind die Hoffnungen auf das sog. Wirtschafts- ten in den USA pro Woche im Schnitt etwa 220.000 wunder 2.0 wirklich realistisch? Der Corona-Schock am US-Arbeitsmarkt US-Arbeitsmarkt zieht wieder an in Millionen Schauen wir uns im Folgenden zwei wichtige konjunkturelle Kennzahlen, die regelmäßig großen Einfluss auf die Entwicklung des Aktienmarktes haben. Zunächst die letzten Einzelhandelsumsätze aus den USA. Die legten im Juli um 1,2 % zu. Damit wurde in den USA zuletzt sogar mehr konsumiert als im diesjähri- gen Februar, als das Virus in den USA noch fern war. Tatsächlich verbesserte sich der US-Konsum damit im dritten Monat in Folge. Im April meldeten sich in einer Woche über 6,8 Millio- nen US-Amerikaner arbeitslos. Seitdem gehen die Das klingt zunächst ganz gut. Freilich hatten die Erstanträge laufend zurück. Dennoch ist der Arbeits- Konjunkturschätzer höhere Erwartungen, und mitt- markt, wie diese Grafik belegt, von alter Stärke noch lerweile zeichnet sich schon ab, dass der laufende weit entfernt. Wie ein starker Arbeitsmarkt aussieht, Monate beim Konsum kaum noch Zuwächse bringen erkennen Sie links auf der Horizontalachse. Wer ist Alexander von Parseval? Alexander von Parseval entstammt einer traditionsreichen französischen Bankiersfamilie (Banque Dupuy de Parseval). Der Umgang mit Geld und Vermögenswerten liegt ihm also quasi in den Genen. Nach dem Studium der Volkswirtschaft arbeitete er zunächst für ein Münchener Research-Haus und war dort für die Analyse des US-Marktes zuständig. Seit 2003 betreut er gemeinsam mit einem Vermögensverwalter in Augsburg wohlhabende Privatkunden im deutschsprachigen Raum. Die Ergebnisse seiner täglichen Arbeit publiziert er regelmäßig unter anderem im Rendite Telegramm oder im täglichen Gratis-Nachrichtendienst Börse am Mittag. www.rendite-telegramm.de 2 September 2020
Marktbericht Rendite Telegramm Arbeitnehmer erstmals Arbeitslosenhilfe. Wie ge- Frankreich oder die DACH-Region. Vor diesem Hin- sagt, in der letzten Woche meldeten sich bei den tergrund gilt: Der jüngste Auftrieb des Aktienmark- zuständigen Behörden in den USA 963.000 Men- tes ist vor allem in seiner Dimension realwirtschaft- schen (erneut) arbeitslos. lich betrachtet nicht gerechtfertigt. Anders for- muliert: Die Aktienmärkte sind kurzfristig mittel- Fazit: Die konjunkturelle Situation verbessert sich prächtig überkauft. Betrachten Sie hierzu bitte auch derzeit stetig. Aber ein Boom oder das Wirtschafts- die folgende Chartanalyse des DAX! wunder 2.0 sieht anders aus. Der ganz große Nach- holeffekt nach dem Stillstand findet derzeit weder Hier liegt zunächst der Deckel drauf in den USA noch in Europa statt. Das Virus will nicht weichen Ursächlich hierfür ist letztlich die anhaltende Ex- pansion des Corona-Virus. Weltweit zählen die Statistiker über 21 Millionen bestätigte Corona-In- fektionen. DAX Aber: Die Nachrichten der letzten Tage aus Europa waren letztlich erneut frustrierend. So hat das deutsche Robert Koch-Institut die Region Paris erneut zum Risikogebiet erklärt. Auch Spanien ist Langfrist-Chart: Seit dem März-Tief geht der DAX für deutsche Touristen mit Ausnahme der Inselgrup- steil und hat die Verlust des Corona-Crashs wieder pe der Kanaren seit Kurzem wieder „unberührbar”. weitgehend aufgeholt. Nun trifft der Index allerdings auf einen oberen Widerstand (rote Linie). Bereits 2018 Deutsche Urlauber werden nun aufgefordert, von und 2020 scheiterte der DAX an diesem Widerstand. binnen 7 Tagen ihren Aufenthalt dort abzubrechen. Der Reiseveranstalter Tui hat bereits sämtliche Wir agieren zunächst vorsichtig Pauschalreisen für Spanien einseitig storniert. Wer nun als Individualtourist trotzdem etwa nach Paris Grundsätzlich sehe ich gegenwärtig keine Spekula- oder Spanien reist, darf sich nach seiner Rückkehr tionsblase am Aktienmarkt, sondern lediglich eine gleich beim örtlichen Gesundheitsamt melden und kurzfristige Übertreibung. Denn – wie bereits ein- eine 14-tägige Quarantäne antreten. gangs erläutert – erholt sich die Konjunktur tat- sächlich, allerdings eben nicht in dem von uns er- Verstehen Sie mich nicht falsch! Wir sind in warteten Tempo. So blicke ich langfristig durchaus Deutschland, der Schweiz oder Österreich nach optimistisch auf den Aktienmarkt. meiner Einschätzung bestens auf eine zweite und wahrscheinlich sogar dritte Corona-Welle vorberei- Nur kurzfristig möchte ich, dass wir unser „Tempe- tet. Die Unternehmen haben ihre Vorkehrungen rament” etwas zügeln und eine Klärung an der getroffen, in den Lagern der Krankenhäuser stapeln „Corona-Front” abwarten. Ich bin der Überzeugung, sich die Schutzanzüge. Hierzulande sind wir sogar dass wir viele spannende Aktien in 4 bis 5 Wochen derweil überversorgt und sitzen etwa auf über günstiger als jetzt erwerben. 250 Millionen Atemmasken, deren Haltbarkeitsda- tum nächstens abläuft. Eine Ausnahme füge ich an: Meine Analyse hat ergeben, dass der deutsche Immobilienmarkt im Aktienmarkt kurzfristig überkauft Premiumsegment weit weniger durch die Corona- Krise in Mitleidenschaft gezogen worden ist als Trotzdem: Ein wirksames Konjunkturprogramm ist bisher angenommen. Mehr dazu lesen Sie gleich auf diese zweite Corona-Welle nicht, weder für Spanien, Seite 7. www.rendite-telegramm.de 3 Sptember 2020
Rendite Telegramm Brennpunkt Meine Analyse zeigt: Gold-Hausse läuft 2021 aus Edelmetalle entwickelten sich in den vergangenen Ganz offensichtlich haben internationale Investoren Monaten zu einer der stärksten Anlagegattungen zuletzt massiv Mittel aus dem US-Dollar-Raum des Kapitalmarktes. So verteuerte sich Gold auf Jah- herausgenommen. Wesentliche Teile dieses Abflus- ressicht um über 28 % und hängte damit die aller- ses wanderten direkt in den Goldmarkt und trieben meisten Aktien-Indizes spielend ab. Betrachten Sie dort den Preis. hierzu bitte auch den folgenden Jahres-Chart! Die Faustformel geht ganz einfach: Immer wenn der 2020: Gold hängt DAX locker ab US-Dollar zur Schwäche neigt, profitiert Gold. Das Edelmetall ist die perfekte Absicherung gegen den US-Dollar. Gold Der zweite Schubfaktor: Für uns in Deutschland, der Schweiz oder Österreich sind Null- oder Minuszin- sen bereits seit Jahren Realität. Anders hingegen die Situation in den USA: Dort lag der Marktzins DAX (10-jährige US-Staatsanleihe) Ende 2019 noch knapp über 3 %. Im Gefolge der Corona-Krise kollabierte der US-Zins allerdings und sank binnen weniger Monate auf rund 0,5 % ab. Damit ist der letzte bisher noch Der Chart zeigt, Gold hat in der Corona-Krise nicht halbwegs attraktive Rentenmarkt dieser Welt für die nur zur Absicherung, sondern sogar als veritabler Renditebringer gut funktioniert. Selbst der zuletzt sehr Investoren nun ebenfalls praktisch tot. Und hier starke DAX liegt immer noch deutlich hinter Gold. gilt: Je niedriger der Marktzins, desto besser schnei- det Gold ab. Dabei schaffte das wertvolle Edelmetall den Groß- teil seiner Jahresperformance in den vergangenen 6 Was passiert, wenn das Virus geht? Monaten. Der Schein trügt nicht. Gold war einer der ganz großen Profiteure der Corona-Krise und zeigte Aus meinen Ausführungen ergibt sich logisch eine damit einmal mehr seine Fähigkeiten als Krisen- Frage? Kann Gold auch dann noch weiter zulegen, Währung und sicherer Hafen. wenn das Virus in den USA spürbar zurückgeht und die Konjunktur einmal richtig anzieht? Die Hintergründe: Die Corona-Pandemie hat die US- Volkswirtschaft ungleich schärfer getroffen als die Tatsache ist, eine spürbare Erholung, besonders der verschiedenen europäischen Volkswirtschaften. In US-Konjunktur, wäre kein Preistreiber für den Edel- West-Europa sorgten diverse Absicherungssysteme metallmarkt. Denn dann steigt auch die US-Wäh- – wie etwa Regelungen zur Kurzarbeit – für eine rung selbst wieder, und die Investoren brauchen gewisse Abmilderungen der Auswirkungen. schließlich in diesem Szenario keine Absicherung mehr gegen einen schwachen US-Dollar. In der Folge geriet der US-Dollar im internationalen Handel unter spürbaren Abwertungsdruck. Gegen Werfen wir noch schnell einen Blick auf die Markt- den Euro verlor die US-Währung in den letzten 12 teilnehmer, die in den letzten Monaten den Gold- Monaten 6,5 % ihres ursprünglichen Wertes, gegen preis so stark getrieben haben. Die wichtigsten den Schweizer Franken sogar 7,4 %. Für den an- Nachfrager waren Finanzinvestoren. Das sind al- sonsten eher trägen Währungsmarkt war das ziem- lerdings keine typischen Gold-Liebhaber, die nun lich viel Holz. ewig in diesem Markt bleiben und eventuell sogar www.rendite-telegramm.de 4 September 2020
Brennpunkt Rendite Telegramm noch nachkaufen. Diese Käufer kommen schnell Mein Fazit: Es verdichten sich die Anzeichen, dass und gehen dann auch wieder schnell, wenn aus die aktuelle Gold-Hausse spätestens im kommenden ihrer Sicht das Potenzial der Anlage erschöpft ist. Jahr auslaufen wird. Dabei unterstelle ich, dass wir das Virus in den nächsten Monaten weitgehend Das sind die wichtigen Spieler im Markt verabschieden können, sodass die Erholung der Konjunktur in Europa und den USA Raum greift. Umgekehrt gilt: Belastet das Virus uns auch noch im kommenden Jahr und sacken die US-Zinsen noch gegen Null ab, wird sich die Gold-Hausse ohne Frage fortsetzen. Der deutsche Fiskus wird aufmerksam Gold-Investoren haben in den vergangenen Jahren erheblich verdient. Das weckt nun Begehrlichkeiten Quelle: World Gold Council in unserer Bundeshauptstadt. Konkret: Die Gewinne aus den Goldsammel-Fonds Xetra- oder Euwax-Gold 2019 kam fast die Hälfte der Nachfrage aus der sollen künftig der Abgeltungsteuer unterliegen. Schmuckindustrie Chinas und Indiens. Dieser Player tritt allerdings corona-bedingt derzeit am Markt kaum auf. Aktiv sind stattdessen private und institu- Die aktuelle Situation: Gewinne aus dem Verkauf tionelle Investoren (Investment), die die Nachfrage von Münzen oder Barren sind hierzulande bis dato derzeit fast im Alleingang tragen. steuerfrei, sofern über ein Jahr gehalten. In einem Urteil von 2015 stellte der Bundesfinanzhof die Die blinden Käufer der Zentralbanken vorgenannten Goldsammelstellen dem physischen Gold steuerrechtlich gleich. Danach war es also Noch ein zwiespältiger Befund: Bereits seit 2018 irrelevant, ob man Gold physisch daheim lagerte treten die Zentralbanken ebenfalls wieder als ganz oder als sog. Papiergold im Depot. wichtiger Nachfrager nach Gold am Markt auf. Viele Analysten trauen diesen Marktteilnehmern quasi In Berlin kursiert derzeit der Referentenentwurf eine höhere Intelligenz zu und sehen die Käufe der zum Jahressteuergesetz 2020. Danach plant die Zentralbanken regelmäßig als Argument für Gold. Bundesregierung die steuerliche Gleichbehandlung von physischem und depotmäßig verbrieftem Gold Ich bin da anderer Meinung. Tatsächlich agierten aufzuheben. Also, Halter des Xetra- oder Euwax- diese Marktteilnehmer in der Vergangenheit ziem- Goldes sollen künftig die Gewinne voll im Rahmen lich prozyklisch. Was meine ich damit: So trat die der Abgeltungsteuer versteuern, während physi- Gruppe der Zentralbanken in der letzten Gold-Haus- sches Gold weiterhin das Steuerprivileg genießt. se (2001 bis 2011) bereits ab 2005 als strammer Nettoverkäufer auf. Als dann der Goldpreis 2011 Der Ausweg ist offensichtlich: Wir schichten einfach einen historischen Höchststand markierte, wechsel- von Xetra- oder Euwax-Gold in das weiterhin steuer- te man plötzlich auf die Käuferseite und holte sich befreite physische Gold um. Zunächst rate ich Ihnen physisches Gold zu höchsten Preisen. als möglicherweise betroffener Anleger allerdings noch zur Geduld. So schnell schießen die Preußen Hier gilt die Faustformel: Zentralbanken haben in aus Berlin dann doch nicht. Hier muss z. B. noch die der Vergangenheit eine seltsame Begabung gezeigt, Frage nach dem Bestandsschutz geklärt werden. das gelbe Edelmetall regelmäßig zu billig zu verkau- fen und zu teuer einzukaufen. So waren Zentral- Dieses Steuerthema werde ich in jedem Fall Ende bank-Käufe bisher ein Kontra-Indikator oder zu des Jahres für Sie nochmals aufgreifen und dann im Deutsch: Wenn die kaufen, müssen wir verkaufen. Detail informieren, was für Sie zu tun ist. www.rendite-telegramm.de 5 September 2020
Rendite Telegramm Updates Qualcomm bleibt unantastbar Die Qualcomm-Aktie gehört derzeit zu den bes- ten Titeln des Trenddepots. Allein in den vergan- In der vergangenen Woche hat ein US-Berufungs- genen 3 Monaten schaffte die Aktie auf Basis gericht ein Urteil einer Vorinstanz aufgehoben. Da- des US-Dollars eine Wertentwicklung in Höhe nach ist das Geschäftsmodell – no lincense, no von 45 %. Bleiben Sie weiter investiert (Halten)! chips – der Qualcomm zulässig. Ganz stark: VW überwindet Corona-Krise Der Hintergrund: Smartphone-Herstellern war es in der Vergangenheit nicht möglich, einfach nur einen Diese Zahlen waren überraschend: Der Autobauer Chip aus dem Sortiment des US-Chipdesigners zu VW hat im vergangenen Juli markenübergreifend bestellen. Vielmehr mussten die Hersteller dazu weltweit 855.700 Einheiten produziert und blieb immer noch gleich einige Patente der Qualcomm er- damit nur unwesentlich unter dem starken Wert aus werben. In der Praxis führte dieses Geschäftsmodell dem Vorjahr. Zum Vergleich: Im Vormonat Juni la- dazu, dass einige Auftraggeber zwar den Chip selbst gen die Produktionszahlen noch fast ein Fünftel nutzten, aber für die erworbenen Patentrechte unter dem Vorjahreswert. Zu Deutsch: Die Nord- letztlich überhaupt keine Verwendung hatte. deutschen überwinden allmählich die Corona-Krise. Daraufhin hat die US-Wettbewerbsbehörde FTC (Fe- Dabei profitierte das Unternehmen vor allem von deral Trade Commission) den US-Chipdesigner zu- seinem starken China-Geschäft, wo man üblicher- nächst erfolgreich verklagt. Nun hat ein hoch- weise rund 40 % des Konzernumsatzes erwirtschaf- rangiges US-Gericht entschieden, dass diese Verbin- tet. Hier meldete die Unternehmensführung im dung aus Chip- und Patentverkauf zulässig ist und Vergleich zum Vorjahr sogar ein Wachstum in Höhe den Rahmen der legalen Gewinnmaximierung nicht von 4,8 %. In Europa liegt man hingegen noch 2 % überschreitet. hinten. Ebenfalls noch nicht optimal ist die Entwick- lung in Süd- und Nord-Amerika, wo man mangels Qualcomm-Aktie bricht sich frei Nachfrage die Kapazitäten immer noch nicht aus- schöpft. Qualcomm Inc. (in USD) Meine Prognose: Der Monat Juli hat die Trendwende für VW gebracht. Ich erwarte, dass die August-Zah- len noch etwas günstiger ausfallen werden. Damit befindet sich VW wieder auf Wachstumskurs. Sicherlich haben Sie den Medien entnommen, dass Wolfsburg derzeit eine Spitzel-Affäre erlebt. Offen- bar hat ein führender Mitarbeiter aus dem VW-Kon- zern vertrauliche Gespräche mitgeschnitten. Nun ist dieser Mann unter ungeklärten Umständen ums Leben gekommen. Die Vorgänge sind reichlich un- Lange Jahre lief die Aktie des Chipdesigners eher seit- durchsichtig. Momentan erkenne ich allerdings wärts. Erst in diesem Jahr ging der US-Titel wirklich noch keine echte Kursrelevanz. Gleichwohl bin ich steil. Der Hintergrund: Einige Unklarheiten vor allem in Bezug zu Apple und Huawei wurden günstig auf- hier aufmerksam und werde Sie gegebenenfalls in- gelöst. So warten jetzt die Investoren mit Spannung formieren, sofern wir in dieser Sache reagieren auf die ersten Absatzzahlen der neuen 5G-Chips. müssen. Das Urteil des US-Gerichts zementiert die beherr- Meine Empfehlung: Halten Sie an der VW-Aktie schende Stellung des US-Unternehmens und verhin- weiterhin fest. Spannend wird es nächstens für dert eine zuvor denkbare Neuordnung des Marktes uns, wenn die ersten Absatzzahlen des neuen für Kommunikations-Chips. Stromers ID.3 durchgegeben werden. www.rendite-telegramm.de 6 September 2020
Updates Rendite Telegramm DIC: Toplagen in Deutschland preisstabil dieses Angebot annehmen, desto geringer ist die Nachfrage der Siemens nach Büroflächen. Gleich- Ein erstaunlicher Befund: Im zweiten Quartal legte wohl bin ich der Meinung, dass der Trend zum der JLL VICTOR Prime Office-Index um 1,2 % zu. Zur Home-Office derzeit etwas heiß gekocht wird. Information: Dieser Index misst vereinfacht gespro- chen die Renditeentwicklung von deutschen Ge- So hat etwa Google bereits vor vielen Jahren den werbe-Immobilien. Mitarbeitern die Möglichkeit zur Heimarbeit eröff- net. Nur wenig später ist man wieder zurückgeru- Dabei sagt der Index nicht die ganze Wahrheit über dert, weil man festgestellt hat, dass nicht jeder den Standort, da er ausschließlich Objekte in Top- wirklich effizient im Home-Office arbeitet. Außer- lagen der deutschen Metropolen betrachtet. Hier dem fehlte dem Unternehmen der kreative Aus- kennt man z. B. keine corona- oder anderweitig be- tausch unter den Kollegen, der eben in der Praxis dingten Mietausfälle, was sicherlich für den Ge- oft in der Mittags- oder Kaffeepause stattfindet. samtmarkt nicht ganz repräsentativ ist. Und DIC Asset ist in diesem Top-Segment nur teilweise aktiv. Außerdem behaupte ich, dass wir nicht nur wegen des Geldes arbeiten, sondern etwa auch um soziale Dennoch bietet uns dieser Index einen wichtigen Kontakte zu finden und zu pflegen. Oder volkstüm- Anhaltspunkt zur jüngsten Entwicklung des Immo- lich gesprochen: Haben Sie wirklich Lust, in Ihrem bilien-Marktes. Danach hat die Corona-Krise keines- Arbeitszimmer 8 Stunden lang allein auf Ihre Com- wegs zu den befürchteten Marktverwerfungen putertastatur einzuhacken? geführt. So schafften etwa Objekte in Hamburger 1A-Lagen im zurückliegenden Quartal eine attrak- Fazit: Der Immo-Markt hat die Corona-Krise bes- tive Rendite von 3,4 %. Lediglich in der Düsseldor- ser verdaut als allgemein angenommen. Das un- fer Bankenlage mussten Investoren kleine Abschlä- terstreicht die Unterbewertung der DIC-Aktie, ge von 0,2 % hinnehmen. die ich nun wieder (billigst) zum Kauf empfehle. Unterdessen befasst man sich in der Branche aus- führlich mit dem Thema Home-Office. Ohne Frage ist dieses neue Arbeitsverhältnis für die Branche Ihr direkter Draht zu Alexander von Parseval! Sie haben Anregungen oder Kritik zu dieser Ausgabe? Oder eine Frage zur Strategie des RENDITE TELEGRAMM? ? eine potenzielle Bedrohung. So hat zuletzt der Sie- Dann wenden Sie sich bitte per E-Mail direkt an mich: mens-Vorstand beschlossen, dass 45.000 deutsche redaktion@rendite-telegramm.de Konzernangestellte zwei bis drei Tage pro Woche im Ich freue mich, von Ihnen zu lesen. Home-Office arbeiten dürfen. Je mehr Mitarbeiter Disclaimer / Haftungsausschluss: Die Inhalte dieser Publikation sind unabhängig. Sie basiert auf eigenen Recherchen und Erkenntnissen, die wir als Finanz-Jour- nalisten erlangt haben. Sie beruhen auf Quellen, die wir für vertrauenswürdig und zuverlässig halten. Auch wenn sämtliche Ar- tikel und Inhalte sorgfältig recherchiert sind, könnten darin Fehler enthalten sein und Sie sollten Ihre Investment-Entscheidung nicht allein basierend auf diesen Informationen treffen. Trotz sorgfältiger Erstellung können wir für die Richtigkeit der Angaben und Kurse keine Gewähr übernehmen. Die in dieser Publikation enthaltenen Meinungen und Inhalte dienen ausschließlich der Information. Sie begründen kein Haftungsobligo und stellen keine Aufforderung, Werbung oder Angebot zum Kauf oder Ver- kauf von Wertpapieren dar. Die beschriebenen Meinungen, Strategien und Informationen sind weder eine allgemeine noch eine persönliche Beratung und können diese auch nicht ersetzen. Die Inhalte spiegeln lediglich die Meinung der Redaktion wider. Die Analysen und Empfehlungen dieser Publikation berücksichtigen in keiner Weise Ihre persönliche Anlagesituation. In der Vergangenheit erzielte Gewinne können zukünftige Ergebnisse nicht garantieren. Diese Publikation, sämtliche darin ver- öffentlichten grafischen Abbildungen und sonstigen Inhalte sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte liegen bei der WRB Media GmbH. Nachdruck und Veröffentlichung, auch auszugsweise, sind nicht gestattet. Die Publikationen insgesamt oder teil- weise weiterzuleiten, zu verbreiten, Dritten zugänglich zu machen, zu vervielfältigen, zu bearbeiten oder zu übersetzen, ist nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung gestattet. www.rendite-telegramm.de 7 September 2020
Rendite Telegramm Depot / Impressum Das Trenddepot für Sie auf einen Blick Offene Order: Letzte Transaktionen: keine Kauf: DIC Asset AG am 22.07.20 zu 35,00 EUR Verkauf: Deutsche Post AG am 15.07.20 zu 35,00 EUR Wertpapier Aktuelle Kaufkurs Kurs Performance Trend- WKN / ISIN Einstufung Kaufdatum Börse in % Branche Geringes Risiko: Basisinvestments DIC Asset AG billigst 11,10 11,18 +0,72 - A1X3XX / DE000A1X3XX4 22.07.2020 Xetra Encavis AG halten 7,53 13,94 +85,13 Klimawende 609500 / DE0006095003 23.08.2019 Xetra Recordati S.p.A. halten 39,56 45,85 +15,90 Seltene A0EABR / IT0003828271 21.01.2020 Mailand Krankheiten SPDR S&P US Div. Aristocrats ETF halten 54,36 45,30 -16,67 - A1JKS0 / IE00B6YX5D40 07.02.2020 Xetra Vontobel Zertifikat auf AI-Index halten 140,20 197,00 +40,51 Künstliche VL3SJB / DE000VL3SJB4 23.04.2019 Xetra Intelligenz / ANN Wal-Mart Inc. (in EUR) halten 103,10 115,00 +11,54 Online- 860853 / US9311421039 25.03.2020 Xetra Handel Mittleres Risiko: Trendsetter Linde PLC halten 168,90 210,20 +24,45 Wasserstoff A2DSYC / IE00BZ12WP82 09.04.2020 Xetra Rockwell Automation Inc. (in USD) halten 164,72 233,45 +31,02 Industrie 4.0 903978 / US7739031091 18.10.2019 NYSE Volkswagen AG (Vz.) halten 151,27 * 139,92 -7,50 E-Mobilität 766403 / DE0007664039 06.04.2020 Xetra Walt Disney Co. (in USD) halten 115,53 129,37 +3,57 Video-Streaming 855686 / US2546871060 19.05.2020 NYSE Höheres Risiko: Disruptoren Cyber-Ark Software Ltd. (in USD) halten 101,50 106,19 -0,73 Cybersecurity A12CPP / IL0011334468 23.06.2020 Nasdaq Qualcomm Inc. (in USD) halten 71,58 112,18 +41,53 5G 883121 / US7475251036 21.04.2020 Nasdaq Hinweis auf Interessenkonflikt: Ich bin derzeit persönlich oder für Dritte in allen Positionen dieses Depots investiert. Stand: 18.08.2020, 13.35 Uhr * Aktie in zwei Tranchen gekauft Impressum: Herausgegeben von: WRB Media GmbH - Aroser Allee 76 - 13407 Berlin Chefredakteur: Alexander von Parseval, Augsburg (V.i.S.d.P.) – E-Mail: kundenservice@anlegerverlag.de / Telefon: +49 30 887 895 71– – Web: www.anlegerverlag.de – Geschäftsführung: Daryl Paul Berver, Erika Nolan Amtsgericht Charlottenburg, HRB 199207 B ISSN 2698-8852 www.rendite-telegramm.de 8 September 2020
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