Dieselprämien bringen Autokäufern über 700 Millionen Euro Rabatt
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13. Juli 2018 ----------------------------------------------------------------------------- Preisnachlässe auf Rekordniveau Dieselprämien bringen Autokäufern über 700 Millionen Euro Rabatt von Martin Seiwert 12. Juli 2018 Die 2017 eingeführten Dieselprämien bescherten den Kunden zusätzliche Rabatte von über 700 Millionen Euro, zeigten aber
nicht die erhofften Wirkungen bei Dieselfahrzeugabsatz und der Luftverbesserung in Innenstädten. Das geht aus einer Studie des CAR-Centers der Universität Duisburg-Essen hervor, die der WirtschaftsWoche vorliegt. Laut der Untersuchung trieben die Hersteller mit zahlreichen Rabattaktionen die Preisnachlässe auf ein neues Rekordniveau. Im vergangenen Jahr gab es zeitweise bis zu 657 verschiedene Rabattaktionen im deutschen Autohandel. Dadurch kletterte der CAR-Rabatt-Index auf den höchsten Wert seit der Einführung des Index im Jahr 2010. Durch die Dieselprämien verbilligten sich Neuwagen durchschnittlich um 650 Euro. Besonders hohe Rabatte stellte die Untersuchung beim Ford Focus (37 Prozent Rabatt auf den Listenpreis), dem Fiat 500 (32 Prozent) und dem Citroen C1 (30 Prozent) fest. Durch die Preisnachlässe verloren die Hersteller, so CAR-Chef Ferdinand Dudenhöffer, „auch bei konservativer Berechnung mindestens 700 Millionen Euro.“ Es werde den Herstellern nun schwerfallen, von diesem hohen Rabattniveau wieder herunterzukommen: „Sie sitzen in der Rabattfalle“. Die von den Autobauern erwünschten Effekte auf den Absatz von Diesel-Pkw und die Luftqualität seien dagegen weitegehend ausgeblieben, so Dudenhöffer. Vor Bekanntwerden des Abgasskandals im Jahr 2015 lag der Dieselanteil bei Neuwagen bei 50 Prozent, seither fiel er trotz Kaufprämien laut CAR-Studie auf 31 Prozent. Die Stickoxidbelastung war 2017 an 110 von 520 Messstellen in Deutschland zu hoch. Laut CAR-Prognose werden auch 2018 an 81 der 520 Messstellen die Grenzwerte überschritten, weshalb „Dieselfahrverbote in weiteren Städten wahrscheinlich“ seien. „Die Dieselprämien haben keine bessere Stadtluft gebracht“, sagt Dudenhöffer. Das liege auch daran, dass durch die Prämie viele neue Geländewagen (SUV) auf die Straßen kamen sowie viele Fahrzeuge, die zwar die Schadstoffnorm Euro-6 hätten, im Normalbetrieb aber trotzdem hohe Emissionen aufwiesen. NEWS1 (AFP - JOURNAL) -12.7.2018 PREISE Dieselrabatte bringen laut Experte nichts Autobauer haben laut Dudenhöffer 700 Millionen Euro "verbrannt"
D ie Rabatte auf neue Dieselautos haben nichts gebracht, wie Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut an der Universität Duisburg- Essen errechnet hat. Stattdessen hätten die Autohersteller seit der Einführung der Rabatte 700 Millionen Euro dadurch "verbrannt", schrieb Dudenhöffer am Donnerstag in einer Analyse. Zum einen sei der Marktanteil des Diesels an Neuwagen von 37,7 Prozent im August 2017 auf 31,2 Prozent im Juni gesunken. Zum anderen säßen Hersteller und Händler nun in einer "Rabattfalle". So verlieren die Autobauer für einen 33.000 Euro teuren Neuwagen durch gestiegene Preisnachlässe nach Berechnungen Dudenhöffers im Schnitt mehr als 650 Euro an Gewinn. Angenommen ein Drittel aller Neuwagen wurde mit diesem Rabatt verkauft, summiere sich das auf 700 Millionen Euro. Doch die Kunden hätten sich an die Rabatte gewöhnt. Für die Hersteller werde es dadurch schwierig, den Markt wieder in "normale" Verhältnisse zu führen. Schließlich wirft Dudenhöffer Volkswagen, Daimler und BMW vor, dass ihre Prämien nicht wie versprochen zu einer Verbesserung der Luftqualität in den Städten führe. Viele neue Diesel der Euronorm 6 hätten einen höheren Ausstoß an Stickoxiden als die alten Euro 4 oder Euro 3 Diesel. "Es sind Werte des Volksvermögens einfach mal so in die Schrottpresse gewandert", schrieb Dudenhöffer. afp.com
Kosten der Diesel-Abwrackprämie Rund 700 Millionen Euro verbrannt Donnerstag, 12.07.2018, 13:35 Teuer, aber ineffektiv: Die Dieselabwrackprämie könnte die Autohersteller teuer kommen, ohne der Umwelt zu helfen. Die Diesel-Abwrackprämien der Autohersteller haben viel Geld gekostet, aber wenig Wirkung gezeigt. Zu diesem Urteil kommt eine Studie des Center Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen. Auf rund 700 Millionen Euro beziffern die Wissenschaftler die Margenverluste von Handel und Herstellern, die zusätzlich künftig unter den Folgen des künstlich erzeugten Nachfrage-Booms leiden werden. Eine Verbesserung der Luftqualität gab es im Gegenzug nicht. Die seit August 2017 von nahezu allen Autoherstellern ausgerufenen Preisnachlässe haben den vom CAR regelmäßig ermittelten Rabatt-Index auf neue Rekordhöhen getrieben. Lag er in den vergangenen Jahren maximal bei 134 Punkten, schnellte er im Sommer des Vorjahres auf Werte zwischen 141 und 154 Punkte. Auch wenn die meisten Marken ihre Sonderaktionen mittlerweile beendet haben, verharrte der Index im Juni bei 142 Punkten. Der durchschnittliche Preisvorteil bei Sonderaktionen der Autohersteller lag für den Kunden bei 15,2 Prozent – zwei Punkte höher als vor dem Prämien-Boom. „Bei einem Durchschnittspreis der Neuwagen von knapp 33.000 Euro im deutschen Automarkt bedeuten die gestiegenen Kundenvorteile für Autobauer Margenverluste von mehr als 650 Euro pro Neuwagen“, rechnet CAR-Leiter Ferdinand Dudenhöffer vor. Gehe man davon aus, dass etwa ein Drittel der Neuwagen mit Abwrackrabatten verkauft wurden, bedeute das einen Verlust von 700 Millionen Euro.
Ein Modell ohne Gewinner. „In gesättigten Märkten manipuliert man mit Abwrackprämien nur kurzfristig den Ersatzbedarf, mehr nicht“, so Dudenhöffer. Für die kommenden Monate befürchtet er in Folge der Vorzieheffekte ein teures Nachfrageloch. Dazu kommt der fehlende positive Einfluss auf die NOx- Grenzwerte in den Städten. „Viele Euro 6 Diesel haben zum Teil im normalen Fahrbetrieb einen höheren Stickoxidausstoß als alte Euro 4 oder Euro 3 Diesel.“ Nach wie vor müsse mit Fahrverboten gerechnet werden, vor 2020 sei keine Besserung bei den Messwerten zu erwarten. 2.07.2018 Studie Diesel-Abwrackprämie als teurer Bumerang Im Zuge der Diesel-Abwrackprämie landeten viele relativ junge Selbstzünder auf dem Schrottplatz. © Foto: hroephoto/stock.adobe.com Die Diesel-Abwrackprämie hat zu einem künstlich erzeugten Nachfrage-Boom geführt. Auf rund 700 Millionen Euro beziffert nun eine Studie die Margenverluste von Handel und Herstellern. Die Diesel-Abwrackprämie könnte der Autobranche teuer kommen, ohne der Umwelt zu helfen. Zu diesem Urteil kommt eine Studie des Center Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen. Die seit August 2017 von nahezu allen Autoherstellern ausgerufenen Preisnachlässe haben den vom CAR regelmäßig ermittelten Rabatt-Index auf neue Rekordhöhen getrieben.
Lag er in den vergangenen Jahren maximal bei 134 Punkten, schnellte er im Sommer des Vorjahres auf Werte zwischen 141 und 154 Punkte. Auch wenn die meisten Marken ihre Sonderaktionen mittlerweile beendet haben, verharrte der Index im Juni bei 142 Punkten. Der durchschnittliche Preisvorteil bei Sonderaktionen der Autohersteller lag für den Kunden bei 15,2 Prozent – zwei Punkte höher als vor dem Prämien-Boom. Margenverluste von 650 Euro pro Neuwagen "Bei einem Durchschnittspreis der Neuwagen von knapp 33.000 Euro im deutschen Automarkt bedeuten die gestiegenen Kundenvorteile für Autobauer Margenverluste von mehr als 650 Euro pro Neuwagen", rechnete CAR-Leiter Ferdinand Dudenhöffer vor. Gehe man davon aus, dass etwa ein Drittel der Neuwagen mit Abwrackrabatten verkauft wurden, bedeute das einen Verlust von 700 Millionen Euro. "In gesättigten Märkten manipuliert man mit Abwrackprämien nur kurzfristig den Ersatzbedarf, mehr nicht", so Dudenhöffer. Für die kommenden Monate befürchtet er in Folge der Vorzieheffekte ein teures Nachfrageloch. Dazu kommt der fehlende positive Einfluss auf die NOx-Grenzwerte in den Städten. "Viele Euro 6 Diesel haben zum Teil im normalen Fahrbetrieb einen höheren Stickoxidausstoß als alte Euro-4- oder Euro-3-Diesel." Nach wie vor müsse mit Fahrverboten gerechnet werden, vor 2020 sei keine Besserung bei den Messwerten zu erwarten. (SP-X)
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