Grundbedürfnis Wohnen - Aktuelle Lage und Perspektiven des Wohnimmobilienmarktes - Bernd Hertweck, Vorsitzender des Vorstands, Januar 2023
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Bernd Hertweck, Vorsitzender des Vorstands, Januar 2023 Grundbedürfnis Wohnen – Aktuelle Lage und Perspektiven des Wohnimmobilienmarktes
Wohnungsmarkt in den Schlagzeilen Wohnungsmangel in Baupreise ziehen erneut deutlich an Situation auf dem Wohnungs- Deutschland so hoch wie markt „immer dramatischer“ seit 30 Jahren nicht mehr 11.01.2023 12.01.2023 12.01.2023 Deutschland im Grundsteuerstreik Mieterbund warnt vor 05.01.2023 Neugeschäft für Wohnkredite immensen Wohnkosten bricht um 40 Prozent ein 07.12.2022 05.01.2023 Seite 2
Agenda 1 Wo kommen wir her? 2 Aktuelle Lage und Perspektiven für den Immobilienmarkt 3 Besonderes Augenmerk auf die Eigentumsbildung 4 Keine Energiewende ohne den Immobiliensektor 5 Was ist zu tun? Seite 3
Fertigstellungen seit 2010 gestiegen, aber deutlich unter Niveau 90er Jahre Anzahl Wohnungsfertigstellungen Wohnungen in Tausend Prognose 603 423 Wohnungsbauziele alte/neue Bundesregierung 400 375 290 257 242 248 306 160 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2022 Seite 4
Baugeldauszahlungen stark gewachsen Wohnungsbaukredite an private Haushalte Milliarden Euro 273 260 244 185 172 Prognose 2005 2010 2015 2020 2022 Seite 5
Preise selbst genutztes Wohneigentum rasant angestiegen 2010 = 100 198 199 194 181 162 151 142 131 124 117 112 106 109 100 102 Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % - 2,4 3,0 3,1 3,1 4,6 6,0 5,8 7,7 6,8 7,4 11,3 12,5 11,6 8,3 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Q1 Q2 Q3 2022 2022 2022 Seite 6
Steiler Anstieg Bauzinsen 2022 – langfristig noch in günstigem Bereich Effektivzinssatz für Hypothekenkredite mit 10 Jahren Zinsbindung 1993 – heute Prozent p.a. 8,8 6,6 5,4 4,3 3,8 1993 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2023 Seite 7
Agenda 1 Wo kommen wir her? 2 Aktuelle Lage und Perspektiven für den Immobilienmarkt 3 Besonderes Augenmerk auf die Eigentumsbildung 4 Keine Energiewende ohne den Immobiliensektor 5 Was ist zu tun? Seite 8
Aktueller Blick auf den Markt Baufinanzierungsmarkt Immobilienpreise stark gestiegen (Neuauszahlungen Kredite) 14 Hohe Wohnungsnachfrage Veränderung zum Baupreise hohe Teuerungsraten Vorjahresmonat in % versus Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Jan. - Mai Bauüberhang auf hohem Niveau -9 -16 Genehmigungen auf hohem Niveau -19 -28 Fertigstellungen auf hohem Niveau -34 -40 Seite 9
Differenzierte Perspektiven der Teilmärkte Aktuelle Situation Mögliche Entwicklung kurzfristig mittelfristig langfristig Neubau Investoren – Vorsichtsprinzip/Kalkulationsrisiken Private – weichen aus ins Umland, auf das Land Kapitalanleger – Weiter interesssant bei Vermietbarkeit Transaktionen Verkäufer – vermehrtes Angebot zu hohen Preisen Käufer – warten auf sinkende Preise Bestandsmaßnahmen Genereller Modernisierungsbedarf Energetische Sanierung – Klimaneutralität bis 2045 Altersgerechter Umbau, Wohlfühlmodernisierungen Seite 10
Agenda 1 Wo kommen wir her? 2 Aktuelle Lage und Perspektiven für den Immobilienmarkt 3 Besonderes Augenmerk auf die Eigentumsbildung 4 Keine Energiewende ohne den Immobiliensektor 5 Was ist zu tun? Seite 11
Konrad Adenauer Wer ein Haus baut, macht keine Revolution. Seite 12
Deutschland mit Schweiz europäisches Schlusslicht Wohneigentumsquoten in Europa in % Ungarn 88 Slowakei 85 Tschechien 79 Polen 79 Norwegen 77 Portugal 76 Italien 76 Spanien 75 Belgien 72 Irland 69 Schweden 62 Großbritannien 62 Niederlande 60 Finnland 55 Österreich 53 Dänemark 49 Frankreich 47 Deutschland 44 Schweiz 37 Seite 13
Wohneigentümer nahezu 6 mal vermögender Mieter Eigentümer 30.000 € 166.000 € Netto-Vermögen am Vorabend des Ruhestandes 6-faches Vermögen Haushaltsnettoeinkommen 1.700 – 2.300 € 6.000 € 24.000 € 121.000 € 45.000 € Immobilie Geldvermögen Immobilie Geldvermögen Hohe Ersparte Miete Mieter- 0€ sparnis 599 € Seite 14
Wunsch nach Wohneigentum ist und bleibt groß 80 % 87 % der Erwachsenen ohne eigene der Jungen wünschen Immobilie würden am sich, mit 30 Jahren in liebsten in Wohneigentum Wohneigentum zu wohnen wohnen Seite 15
Hohe Eigenkapitalhürde durch gestiegene Erwerbsnebenkosten und Preise 6,5 % 5,5 % 6,0 % Beispiel: Erwerb Wohneigentum in Baden-Württemberg 5,0 % 6,5 % 5,0 % 6,0 % Kaufpreis 400.000 € 5,0 % 6,5 % Grunderwerbsteuer (5%) 20.000 € 3,5 % Maklergebühr (3,57%) 14.280 € 6,0 % 6,5 % Notar- und Gerichtskosten (ca. 1,5%) 6.000 € Summe Erwerbsnebenkosten 40.280 € rund 10% 5,0 % 6,5 % 20% Eigenkapital 80.000 € 3,5 % 5,0 % Eigenkapitalbedarf insgesamt rund 120.000 € Grunderwerbsteuersätze Seite 16
Den meisten Mieterhaushalten mangelt es an Eigenkapital 250.000 Mieterhaushalte 25 - 40 Jahre nach Vermögen (Deutschland) in € 200.000 Nur 3 Prozent der jüngeren Mieterhaushalte verfügen 150.000 über deutlich mehr als 100.000 Euro Geldvermögen 100.000 100.000 50.000 Median: 4.000 Euro - 1. … Vermögensverteilung … 100. -50.000 Percentil Seite 17
Wohneigentum: Wichtig für Einzelnen und Gemeinschaft Wohneigentum Nichts motiviert mehr zum schafft Vermögens- kontinuierlichen Sparen gerechtigkeit, ist das als Wohneigentum soziale Aufstiegs- versprechen Wohneigentum stabilisiert Wohneigentümer zeigen Quartiere und entlastet mehr bürgerschaftliches Mitwohnungsmarkt Engagement Wohneigentümer sind Wohneigentümer glücklicher, fühlen sich sorgen für ihr sicherer und geborgener Wohnviertel Seite 18
Wohneigentum bleibt sehr sinnvoll, muss zu Möglichkeiten passen Seite 19
Agenda 1 Wo kommen wir her? 2 Aktuelle Lage und Perspektiven für den Immobilienmarkt 3 Besonderes Augenmerk auf die Eigentumsbildung 4 Keine Energiewende ohne den Immobiliensektor 5 Was ist zu tun? Seite 20
Energiewende Wohnungsbestand: Enormes Potenzial Ein Drittel Energie für Wohnwärmebedarf 6 Millionen EF/ZFH Baujahre 1949 – 1978 3.000 Häuser täglich anzupacken 3 Billionen Euro Investitionen bis 2045 Bis zu 40 Prozent Förderung (BEG) Seite 21
Agenda 1 Wo kommen wir her? 2 Aktuelle Lage und Perspektiven für den Immobilienmarkt 3 Besonderes Augenmerk auf die Eigentumsbildung 4 Keine Energiewende ohne den Immobiliensektor 5 Was ist zu tun? Seite 22
Für mehr bezahlbares Wohnen braucht es Mehr Weniger Vorschriften, Niedrigere Baulandausweisung schnellere Genehmigungen Erwerbsnebenkosten Höhere Förderung Konsequente Chancen im ländlichen Eigenkapitalaufbau Innenentwicklung Raum Neue Eigentumsmodelle Konkretere Ziele für Gleiche Priorität Jung kauf Alt, Mietkauf, nachhaltig bauen/sanieren Wohneigentum und Miete Baugemeinschaften Seite 23
Bezahlbares Wohnen ist zentrales Thema der heutigen Zeit Bezahlbares Wohnen und Wohneigentum ist stark vernetzt mit Wohneigentum als Attraktivität für Unternehmen Aufstiegsversprechen und MitarbeiterInnen Sozialem Engagement Nachhaltigkeitszielen Vermeidung von Altersarmut Nur wenn wir die Aufgabe gesamthaft und gesellschaftspolitisch übergreifend angehen, können wir einen vernünftigen Rahmen schaffen, um das Problem dauerhaft zu lösen. Seite 24
Bernd Hertweck, Vorsitzender des Vorstands, Januar 2023 Grundbedürfnis Wohnen – Aktuelle Lage und Perspektiven des Wohnimmobilienmarktes
Sie können auch lesen