Grundlagen der Kontaktlinsen-Praxis - Teil 8 - Presbyopie und Kontaktlinsentragen
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A N PA S S U N G Grundlagen der Kontaktlinsen-Praxis Teil 8 – Presbyopie und Kontaktlinsentragen In den nächsten Jahren können Kontaktlinsen-Anpas- eingeführt wurden, die in der Praxis nicht immer gehalten wer- ser mit einer steigenden Zahl alterssichtiger Patienten den konnten. Dadurch sind einige Kontaktlinsen-Spezialisten bzw. Kunden rechnen, die Kontaktlinsen angepasst skeptisch geworden und zögern, ihren presbyopen Patienten haben möchten. Jane Veys, John Meyler und Ian Davies oder Kunden Mehrstärken-Kontaktlinsen anzupassen. Bevor setzen ihre Serie fort, indem sie die Möglichkeiten und wir auf die Techniken eingehen, die zur Korrektur von Alters- Techniken zur Korrektur von Alterssichtigkeit mithilfe sichtigkeit mittels Kontaktlinsen erforderlich sind, sollten wir von Kontaktlinsen erläutern. uns einen Überblick über die verfügbaren Optionen verschaf- So, wie die Zahl der Kontaktlinsen-Träger weltweit steigt, fen. Diese sind in Abbildung 1 dargestellt. nimmt auch die Zahl jener zu, die eine Korrektur ihrer Alters- sichtigkeit benötigen. Viele Patienten bzw. Kunden, die bereits ■ Brille Kontaktlinsen tragen, machen mittlerweile erste Erfahrungen mit Alterssichtigkeit und erwarten eine zufriedenstellende Kor- Die wohl geläufigste Methode zur Korrektur bei alterssich- rektion, ohne auf eine Brille zurückgreifen zu müssen. tigen Kontaktlinsen-Trägern ist das Tragen einer Lesebrille in Darüber hinaus besteht eine Nachfrage nach Kontaktlinsen Verbindung mit den für die Ferne angepassten Kontaktlinsen. seitens alterssichtiger Hyperoper, die seit dem Auftreten ihrer Je nach den persönlichen Bedürfnissen des Patienten bzw. Presbyopie eine ständige Korrektion für Nähe und Ferne be- Kunden kann es sich um eine normal große Ein-Stärken-Brille, nötigen. Dies ist eine Folge des aktiveren Lebensstils der heuti- eine multifokale Brille oder eine Halbbrille handeln. Durch gen Generation 50plus und des größeren Bekanntheitsgrades diese Art der Korrektur wird der alterssichtige Kontaktlinsen- von Kontaktlinsen. Die Anzahl alterssichtiger Patienten bzw. Träger auf eine Stufe mit dem emmetropen Alterssichtigen Kunden in Europa steigt stetig an. In den nächsten fünf Jahren gestellt. Der Vorteil besteht bei dieser Technik darin, dass die wird eine weitere Zunahme erwartet. Kontaktlinsen-Anpasser Korrektion durch die Kontaktlinsen unverändert bleibt, sofern können daher damit rechnen, dass sie in den nächsten Jahren diese optimal angepasst wurden. Der größte Nachteil dieser von immer mehr Alterssichtigen zwecks Anpassung von Kon- Lösung liegt auf der Hand: Der Hauptgrund für das Tragen von taktlinsen aufgesucht werden. Kontaktlinsen wird ignoriert. Kontaktlinsen-Träger möchten Es wächst jedoch nicht nur der Markt der Presbyopen, es gibt oftmals keine Brille tragen – wenn sie das wollten, trügen sie auch immer mehr Möglichkeiten, Alterssichtigkeit mithilfe eine. Daher sollten den alterssichtigen Kontaktlinsen-Trägern von Kontaktlinsen zu korrigieren. Die Geschichte der Korrektur zunächst die Optionen erläutert werden, die ausschließlich von Alterssichtigkeit mittels Kontaktlinsen war bisher durch Kontaktlinsen beinhalten, und erst dann gegebenenfalls die Produkte gekennzeichnet, die oftmals mit Versprechungen Möglichkeit einer Korrektur mittels Brille. Abb. 1: Kontaktlinsen-Optionen für Alterssichtige 96 DOZ 1-2009 KONTAKTLINSE
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■ Monovision Sehen und einer sechsmonatigen Probezeit zu 68 Prozent
Bifokal-Kontaktlinsen (gegenüber 25 Prozent die Monovision
Monovision bedeutet Korrektur eines Auges für die Ferne präferierten). [8] Bei Alterssichtigen, die vor allem Wert auf das
und des anderen Auges für die Nähe. Sie basiert auf dem Nahsehen legen, ist die Monovision zu bevorzugen. Die Mono-
Prinzip, dass das visuelle System das zentral fokussierte Bild vision bietet in diesem Fall unabhängig von der Beleuchtung
unterdrücken kann, sodass man den betreffenden Gegen- eine vergleichsweise geringe Beeinträchtigung des Visus. Hat
stand deutlich sieht. Die Monovision ist noch immer eine wirk- der Patient bzw. Kunde jedoch wichtige oder lang andauernde
same Methode zur Korrektur der Alterssichtigkeit mit Kontakt- Tätigkeiten auszuführen, bei denen gutes binokulares Sehen
linsen. Für einen Kontaktlinsen-Anpasser mit alterssichtigen in die Ferne erforderlich ist, ist von Monovision abzuraten bzw.
Patienten bzw. Kunden ist es daher wichtig zu wissen, welche eine zusätzliche Korrektur in Betracht zu ziehen.
Indikationen und Kontraindikationen es dafür gibt.
Die Monovision stört eindeutig das stereoskopische Sehen ■ Alternierende Bifokal-Kontaktlinsen
des Patienten bzw. Kunden. Für gewisse Fehlsichtige, die der-
artige Störungen schlecht vertragen oder visuell anspruchsvol- Alternierende Bifokal-Kontaktlinsen gehörten zu den ersten
le Tätigkeiten ausführen müssen, könnte das inakzeptabel Bifokal-Kontaktlinsen-Designs. In der Hauptblickrichtung sieht
sein. Einige Forscher haben versucht, Tests zu entwickeln, um der Patient bzw. Kunde durch den Fernbereich der optischen
vorhersagen zu können, für welche Patienten bzw. Kunden die Zone (Abbildung 3).
Monovision in Frage kommt. Diese Tests sind jedoch nicht so
aussagekräftig wie ein Probetragen von Kontaktlinsen. Ein
Vorteil der Monovision ist, dass der Kontaktlinsen-Anpasser die
(in Bezug auf Material und Design) am besten geeignete
Kontaktlinse für den Patienten bzw. Kunden auswählen kann,
ohne aufgrund eines bestimmten bifokalen Designs Kompro-
misse eingehen zu müssen.
In allen veröffentlichten Direktvergleichen zwischen Mono- Abb. 3: Lageänderung einer Bifokal-Kontaktlinse
vision einerseits und aktuellen Bifokal- oder Multifokal-Kontakt-
linsen andererseits, die im Rahmen kontrollierter klinischer Beim Blick nach unten wird die Kontaktlinse vom Unterlid
Studien durchgeführt wurden, hat die Monovision gleich gehalten, sodass die Sehachse durch den Nahbereich verläuft.
gut oder sogar besser als die betreffende Bifokal-Kontaktlinse Der Vorteil besteht darin, dass die Sehqualität hoch bleibt, so-
abgeschnitten (Abbildung 2). lange der Blick durch den richtigen Abschnitt der Kontaktlinse
geht. Der Nachteil ist, dass dafür ein signifikantes Maß an Lid-
Kontaktlinse-Interaktion erforderlich ist, was aufgrund der grö-
ßeren Masse und Beweglichkeit der Kontaktlinse zu einer Ab-
nahme des Tragekomforts führen kann. Die meisten alternie-
renden Designs sind als formstabile sauerstoffdurchlässige
Kontaktlinsen erhältlich. In letzter Zeit sind jedoch eine Reihe
weicher Kontaktlinsen mit alternierendem Design auf den
Markt gekommen (Abbildung 4).
Abb. 2: Relative Erfolgsraten von Monovision
gegenüber Bifokal-Kontaktlinsen
Seit der Veröffentlichung dieser Studien sind jedoch zahl-
reiche neuere Designs für simultanes Sehen auf den Markt
gekommen. Eine jüngere Studie von Dutoit et al [7] zeigt, dass
Kontaktlinsen-Träger, die an Monovision gewöhnt sind, die
subjektive Sehqualität mit Bifokal-Kontaktlinsen zum simulta-
nen Sehen in vielerlei Hinsicht (u. a. in den Bereichen Fern-
sicht mit guter bzw. schlechter Beleuchtung, Fahren bei Nacht
und Tiefenwahrnehmung) höher bewerten. Beim Nahsehen
bei schlechter Beleuchtung schnitt die Monovision hingegen
besser ab. Darüber hinaus bevorzugten Kontaktlinsen-Träger,
die bisher mithilfe von Monovision korrigierten, nach der
Neuanpassung von Bifokal-Kontaktlinsen zum simultanen Abb. 4: Segmentförmiges Design
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Die Herausforderung besteht darin, eine Kontaktlinse mit
abweichender Sehstärke im Nahbereich zu konstruieren, bei
der die Bewegung des Oberlids über die Kontaktlinsen-Vorder-
fläche nicht beeinträchtigt wird. Die beiden unterschiedlichen
Teile der alternierenden Kontaktlinse können entweder mit-
einander verschmolzene oder getrennte Bereiche mit unter-
schiedlicher Segmentform sein (Abbildung 5). Bei form-
stabilen Designs werden Kontaktlinsen-Stabilität und -Position
mittels Prismen, Stützkanten oder einer Kombination aus
beidem gesteuert. Bei weichen Kontaktlinsen kommen
Prismen und andere für weiche torische Kontaktlinsen ty-
pische Designmerkmale zur Stabilisierung der Kontaktlinse Abb. 7: Links = Vorderflächendesign mit Zentrum Nähe;
zum Einsatz. Rechts = Rückflächendesign mit Zentrum Ferne
Andere Kontaktlinsen-Typen gehen von einem „modifizier-
ten Monovisions-Ansatz“ aus. Dabei kommt in jedem Auge
ein unterschiedliches Bifokal-Design zum Einsatz. Alternative
Kontaktlinsen-Designs bestehen aus einer Reihe konzen-
trischer Bereiche, mit denen man die Sehqualität bei unter-
schiedlichen Beleuchtungsverhältnissen steuern kann, (Abbil-
dung 8) oder beruhen auf einer Kombination aus diffraktiver
und refraktiver Optik zur Bifokal-Korrektur (Abbildung 9).
Abb. 5: Segmentformen. Verschmolzen: A=gerade Oberkante;
B=einteilig getrennt; C=gerade Oberkante; D=revers
halbmondförmig; E= halbmondförmig; F=dreieckig
■ Designs für simultanes Sehen
Bifokal-Kontaktlinsen für simultanes Sehen basieren auf
einem optischen System, das zwei Bilder gleichzeitig auf der
Netzhaut erzeugt, sodass sich das visuelle System das deut-
lichere Bild „aussuchen“ kann – im Gegensatz zur Monovision,
bei der das Bild auf beiden Netzhäuten deutlich ist und die
Verwirrung auf einer höheren Ebene des optischen Systems
im Gehirn entsteht. Die ersten Bifokal-Kontaktlinsen für simul-
tanes Sehen hatten getrennte Fern- und Nahbereiche (Abbil- Abb. 8: Konzentrisches Mehr-Zonen-Design mit Zentrum Ferne
dung 6).
Abb. 6: Links = bikonzentrisches Design mit Zentrum;
Rechts = bikonzentrisches Design mit Zentrum Nähe
Bei jüngeren Designs ist die Stärkenverteilung auf der Kon-
taktlinsen-Oberfläche variabel. Diese Kontaktlinsen werden
multifokal, asphärisch oder progressiv genannt (Abbildung 7)
und sind sowohl aus weichen als auch aus formstabilen Mate-
rialien erhältlich. Abb. 9: Diffraktives Design
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Die Verwendung der Begriffe „multifokal“ oder „progressiv“ fläche daher nur bei beginnender Alterssichtigkeit (bis +1,25
kann Verwirrung stiften, weil sie an den Mechanismus einer dpt) empfohlen. Bei weichen Kontaktlinsen hat die asphäri-
Gleitsichtbrille erinnern. Bei Kontaktlinsen-Systemen zum simul- sche Rückfläche üblicherweise keinen signifikanten Einfluss
tanen Sehen ist das Grundprinzip immer gleich, unabhängig auf die Passform.
davon, ob sich die Sehstärke der Oberfläche abrupt oder pro- Bei formstabilen sauerstoffdurchlässigen Kontaktlinsen hin-
gressiv ändert. Weiter unterteilt werden können Kontaktlinsen gegen kann die Geometrie der Rückfläche wesentlich von der
für simultanes Sehen danach, ob die Sehstärkenverteilung der Hornhauttopografie abweichen. Das liegt an der schnell ab-
Oberfläche eher für den Mittel- und Fernbereich oder für den flachenden Geometrie der asphärischen Rückfläche. Um eine
Mittel- und Nahbereich gedacht ist. richtige Zentrierung der Kontaktlinse zu gewährleisten, muss
Die Verfügbarkeit von weichen Messlinsen neuerer Designs eine wesentlich steilere Kontaktlinse angepasst werden. [10]
zum einmaligen Gebrauch, Ein-Tages-Multifokal-Kontaktlinsen, RGP-Kontaktlinsen-Designs mit asphärischer Rückfläche
Bifokal-Kontaktlinsen aus Silikon-Hydrogelmaterial und von können mittlerweile auf der Hornhauttopografie basieren.
empirisch angepassten asphärischen formstabilen sauerstoff- In diesem Fall wird ein individuelles Design zur Korrektur der
durchlässigen Kontaktlinsen, hat dazu geführt, dass diese Art Alterssichtigkeit konstruiert. [11] Ziel ist es, das kombinierte op-
der Korrektur immer häufiger angewendet wird. Sie entspricht tische System aus Kontaktlinse, Tränen und Hornhaut so zu
wertmäßig jedoch nur einem Anteil von vier Prozent am verändern, dass es einen gut vorhersehbaren Multifokal-Effekt
Gesamt-Kontaktlinsenmarkt in Deutschland [9], was darauf ergibt.
schließen lässt, dass sie noch kein wesentlicher Bestandteil Die Abhängigkeit von der Pupillengröße ist wohl der wichtig-
der Kontaktlinsen-Praxis ist. ste Aspekt bei einer Kontaktlinse, deren Fernbereich im
Zentrum liegt. Die Verengung der Pupille beim Fokussieren
■ Asphärische Kontaktlinsen nahe gelegener Objekte bewirkt, dass, relativ gesehen, we-
niger Licht durch die Pupille einfällt.
Fernkorrektion im Zentrum
Eine Kontaktlinse mit dem Fernbereich im Zentrum hat üb- Nahkorrektion im Zentrum
licherweise eine asphärisch gekrümmte Rückfläche, sodass Bifokale und asphärische Designs mit Nahkorrektion im
die Mitte der optischen Zone für die Ferne geeignet und von Zentrum wurden eingeführt, um das Problem der Pupillen-
einem Bereich mit der passenden Nahkorrektion umgeben ist. verengung bei Arbeiten im Nahbereich zu beheben. Das opti-
Das wird dadurch erreicht, dass die asphärische Krümmung sche Prinzip ist genau umgekehrt wie bei einer Kontaktlinse
die positive sphärische Aberration fördert. Lichtstrahlen von mit Fernkorrektion in der Mitte. Das heißt, dass diesmal der
einem weit entfernten Objekt werden im Zentralbereich der mittlere Teil der Kontaktlinse das Licht von nahe gelegenen
Netzhaut fokussiert und treten mit den unscharfen Strahlen Objekten bündelt und von der erforderlichen Fernkorrektion
der Umgebung in Konkurrenz (Abbildung 10). umgeben ist (Abbildung 11).
Abb. 10: Prinzip eines simultanen Designs mit Zentrum Ferne Abb. 11: Prinzip eines simultanen Designs mit Zentrum Nähe
Bei der Betrachtung eines nahe gelegenen Objekts ge- Weiche Kontaktlinsen mit asphärischer Vorderfläche fördern
schieht das Gegenteil: Die Lichtstrahlen aus der Peripherie die negative sphärische Aberration. Die Asphäre kann so be-
werden scharf fokussiert. Das visuelle System sucht sich dann rechnet werden, dass die sphärische Aberration des Auges
das schärfere Bild aus. und gegebenenfalls der Kontaktlinse selbst reduziert wird.
Je stärker die Exzentrizität bzw. Abflachung der asphärisch Die Verbesserung der Bildqualität auf der Netzhaut sowie die
gekrümmten Rückfläche desto stärker ist die Addition. Je Steigerung der Schärfentiefe kann bei der Korrektion einer
stärker jedoch die Addition ist desto wahrscheinlicher ist es, beginnenden Alterssichtigkeit (bis +1,50 dpt) wirksam sein.
dass die Sehqualität für die Ferne darunter leidet, insbesonde- Abgesehen von den visuellen Ansprüchen des alterssich-
re bei geringem Kontrast und/oder schlechter Beleuchtung. tigen Patienten bzw. Kunden wäre zu erwarten, dass die Seh-
Aktuell werden weiche Kontaktlinsen mit asphärischer Rück- qualität von der Interaktion der optischen Eigenschaften eines
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bestimmten Kontaktlinsen-Designs mit der Aberration der Dieses Kontaktlinsen-Design basiert auf einem modifizierten
Augen des Kontaktlinsen-Trägers abhängt. Individuelle Ab- Monovisionsansatz, wobei das erste Kontaktlinsenpaar durch
weichungen der Augen-Aberration sind daher z. T. der Grund Ausprobieren gefunden werden muss.
dafür, dass diese Art von Kontaktlinsen die Bedürfnisse einiger
Fehlsichtiger erfüllen, anderer aber nicht. [12] Wird die Alterssich-
tigkeit stärker, reicht die Korrektion der sphärischen Aberration
des Kontaktlinsen-Trägers irgendwann nicht mehr aus und
die Krümmung der Vorderfläche muss asphärischer gewählt
werden, um dem optischen System eine größere Plus-
Brechungsstärke zu ermöglichen. Dafür ist häufig eine kom-
plexere Oberflächengeometrie mit variabler Exzentrizität erfor-
derlich, um je nach Design in einem bestimmten Bereich
stabilisierte Zonen mit der richtigen Korrektion für den Nah-
bzw. Fernbereich zu gewährleisten.
Verengt sich die Pupille, dann erscheinen Gegenstände in
der Ferne unschärfer. Auch das kann zu wesentlichen Pro-
blemen führen, z. B. beim Autofahren im strahlenden Sonnen-
schein. Um das Problem zu lösen, können die Kontaktlinsen
mithilfe der „modifizierten Monovisions-Technik“ so angepasst
werden, dass bei dem einen oder anderen Auge die Addition
reduziert wird.
■ Konzentrische
Multi-Zonen-Kontaktlinsen
Fernkorrektion im Zentrum
Es ist deutlich geworden, dass man bei zukünftigen Designs
die Abhängigkeit der Kontaktlinsen-Funktion von der Pupillen-
größe, insbesondere bei variabler Beleuchtung, weiter mi-
nimieren sollte. Ein Ansatz hierfür ist eine größere Anzahl kon-
zentrischer Zonen, die abwechselnd für die Ferne bzw. Nähe
gestaltet sind. Diese Idee führte zu einem Multi-Zonen-Design
mit der Fernkorrektion im Zentrum und fünf Zonen mit
abwechselnder Korrektion für den Fern- bzw. Nahbereich
(Abbildung 8). Die Breite und Verteilung der Zonen entspricht Abb. 12: Kontaktlinse für die Ferne – Dominantes Auge
der je nach Beleuchtung unterschiedlichen Pupillengröße in sphärisch / asphärisch / sphärisches Design
der alterssichtigen Bevölkerung. Theoretisch ist dieses Kontakt-
linsen-Design für die Ferne bei extrem starker bzw. schwacher ■ Diffraktive Bifokal-Kontaktlinsen
Beleuchtung besser geeignet und bietet eine gleichmäßigere
Lichtverteilung bei normaler Umgebungsbeleuchtung. [13] Diffraktive Kontaktlinsen arbeiten nach dem Prinzip, dass
Der Aufbau aus mehreren Ringen bietet je nach Beleuch- eine Phasenplatte an der Rückfläche der Kontaktlinse platziert
tung eine bessere Sehqualität. Die Übergangsbereiche wird. Diese kann das durchkommende Licht auf zwei getrenn-
zwischen den konzentrischen Zonen sind so verblendet, te Brennpunkte aufteilen – einen für die Ferne und einen für
dass die Zonen mit dem Spaltlampen-Biomikroskop nicht die Nähe. Dieses Design war sowohl aus weichem als auch
ohne weiteres zu erkennen sind. aus formstabilem Material erhältlich, wird aber derzeit nicht
produziert.
Modifizierte Monovision
Diese Kontaktlinsen-Designs basieren insofern auf einem ■ Instrumente
modifizierten Monovisionsansatz, als dass bei der Kontaktlinse
für das dominante Auge die Fernkorrektion im Zentrum liegt, Die wichtigsten Instrumente für die Anpassung von Kontakt-
während bei der Kontaktlinse für das andere Auge die Nah- linsen bei alterssichtigen Patienten bzw. Kunden sind die
korrektion im Zentrum liegt. Dabei können sowohl asphärische gleichen wie für die Anpassung regulärer formstabiler sauer-
als auch sphärische Flächen sowie eine Kombination aus stoffdurchlässiger oder weicher Kontaktlinsen
beiden mit spezifischen Zonengrößen zum Einsatz kommen,
sodass sich die entgegengesetzte Geometrie der beiden ■ Kontaktlinsen-Test
Kontaktlinsen ergänzt (Abbildung 12). Jede dieser Kontaktlin-
sen ist multifokal. Das Ziel ist trotzdem, das binokulare Sehen Unabhängig vom Design ist es sehr wichtig, Kontaktlinsen
aufrecht zu erhalten und eine akzeptable binokulare Sehqua- testen zu können, die der Fehlsichtigkeit des Patienten bzw.
lität für alle Entfernungen zu erreichen. Kunden so weit wie möglich entsprechen.
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Diese können bestellt oder idealerweise den vorhandenen ■ Beleuchtung
Musterlinsensätzen zum einmaligen Gebrauch entnommen
werden. Dadurch ist eine realistische Beurteilung durch den Die Beleuchtung spielt für das Sehen und insbesondere bei
Patienten bzw. Kunden sowie durch den Kontaktlinsen-Anpas- der Beurteilung des Sehvermögens eines Alterssichtigen eine
ser und eine Beurteilung der Sehqualität bei der Arbeit und im wichtige Rolle. Im Idealfall lässt sich die Beleuchtung des
privaten Umfeld möglich. Um das Anpassergebnis beurteilen Untersuchungsraumes vielfältig variieren: Von heller, direkter
zu können, muss der Fehlsichtige das Sehen so erleben wie Beleuchtung, die die Chance erhöht, dass der Patient
mit der endgültigen Kontaktlinse. Die Einschätzung des Erfolgs bzw. Kunde zunächst ein scharf fokussiertes Bild sieht, bis zur
ausschließlich anhand der Visusbestimmung ergibt keine wirk- Möglichkeit, die Beleuchtung so zu reduzieren, dass die Seh-
same Vorhersage des Ergebnisses. qualität bei fast völliger Dunkelheit beurteilt werden kann.
Auch eine Blendquelle kann bei der Beurteilung der Auswir-
■ Visuelle Beurteilung kung von Blendung auf das Nahsehen hilfreich sein.
Wie bereits gesagt, ist die ausschließliche Beurteilung ■ Techniken
anhand des Visus ein schlechter Indikator für den Erfolg von
Kontaktlinsenversorgungen bei Alterssichtigkeit. Dies gilt auch Die Techniken zur Korrektur der Alterssichtigkeit mit Kontaktlin-
für andere Bereiche der Kontaktlinsen-Praxis. Kontaktlin sen variieren je nach Kontaktlinsen-Typ. Es gibt jedoch einige
sen-Anpasser müssen über Hilfsmittel verfügen, die es ihnen Grundprinzipien bei der Korrektur von Alterssichtigkeit, die in die-
und den Patienten bzw. Kunden erleichtern, die Sehqualität sem Beitrag detailliert besprochen werden sollen, wobei jeweils
zu beurteilen. auf die entsprechende Korrekturmethode verwiesen wird. Nä-
Sehprobentafeln mit starkem und schwachem Kontrast here Angaben sind in den Anpassanleitungen der einzelnen Her-
(Abbildung 13) sagen oftmals mehr über die Sehschärfe aus; steller zu finden. Der Kontaktlinsen-Anpasser muss, wie immer,
insbesondere der Unterschied Sehschärfe bei schwachem zunächst feststellen, ob der Patient bzw. Kunde als Kontaktlin-
Kontrast zwischen Brille und Kontaktlinsen ist ein guter Hinweis sen-Träger infrage kommt. Je älter das Auge wird, desto mehr
auf den möglichen Erfolg. Faktoren können die Kontaktlinsen-Tauglichkeit beeinträchtigen,
insbesondere Tränenqualität und -quantität sowie Lidtonus
und -position. Es ist auch wichtig, dem Patienten bzw. Kunden
realistische Erwartungen hinsichtlich der Sehqualität und die mit
der betreffenden Art der Korrektur verbundenen Kompromisse
zu vermitteln.
Dabei sollten die Vorzüge einer kombinierten Nah-/Fern-
Korrektion ohne Brille und die wahrscheinlichen Unterschiede
in der Sehqualität zwischen Monovision und Kontaktlinsen für
simultanes bzw. alternierendes Sehen angesprochen werden.
Im Vergleich zu Brillen oder Ein-Stärken-Kontaktlinsen kann es
insbesondere bei schlechter Beleuchtung zu einer Verringe-
rung der Sehqualität, Stereopsis und, je nach Kontaktlinsen-
Typ, zu einer schlechteren Sehqualität speziell im Zwischen-
bereich kommen. Dabei ergibt sich auch die Gelegenheit,
dem Patienten bzw. Kunden zu erklären, dass (wie z. T. auch
bei einer Bifokal- oder Gleitsichtbrille) eine Gewöhnungszeit
erforderlich ist und dass üblicherweise mehr als ein Termin für
Abb. 13: Sehprobentafel mit starkem bzw. schwachem Kontrast die Anpassung nötig ist, um Kontaktlinsen verschiedener
Stärke und unterschiedlicher Designs zu testen.
Neben Sehprobentafeln sollte der Kontaktlinsen-Spezialist Wenn man mit der Anpassung dieser Art von Kontaktlinsen
Aufgaben für das Nahsehen anbieten können, z. B. indem er beginnt, kann es hilfreich sein, sich zunächst Patienten bzw.
den Patienten bzw. Kunden an einen Bildschirmarbeitsplatz Kunden auszusuchen, die als „besser geeignet“ gelten und
(möglicherweise im Empfangsbereich) setzt oder ihm eine nicht solche, bei denen eine potenziell erfolgreiche Anpassung
große Auswahl an verschiedenfarbigem Papier und Druck- eine größere Herausforderung darstellt. Eine Einteilung in ver-
schriften mit unterschiedlichem Kontrast vorlegt. Auch Nadeln, schiedene Patienten- bzw. Kundentypen, die für Monovision
Fäden, Schrauben, Muttern und Bolzen sind als Betrachtungs- und simultanes bzw. alternierendes Sehen in Betracht kom-
gegenstände zur Beurteilung der Sehqualität geeignet. men, ist in Tabelle 1 zusammengefasst. [14]
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Kontaktlinsen-Anpasser bittet ihn, ein weit entferntes Objekt
anzusehen. Sobald das Objekt gesehen wird, achtet wiederum
der Kontaktlinsen-Anpasser darauf, welches Auge des Patien-
ten bzw. Kunden auf das Objekt gerichtet ist. Das ist das do-
minante Auge.
Alternativ kann ein Nebelglas mit +2,00 dpt verwendet
werden, um das dominante Auge zu ermitteln. Dabei werden
die besten binokularen Fernwerte in die Messbrille eingesetzt.
Während der Patient bzw. Kunde jetzt die unterste Zeile
betrachtet, die er noch lesen kann, werden +2,00 dpt
abwechselnd vor seine Augen gehalten. Der Patient bzw. Kun-
de soll angeben, wann er deutlicher sieht. Sieht er deutlicher,
wenn sich die +2,00 dpt-Linse vor dem linken Auge befindet,
ist das rechte Auge für die Ferne dominant und umgekehrt.
Es wurde festgestellt, dass Kontaktlinsen-Träger mit subopti-
malen Anpasserfolgen ihre Kontaktlinsen erfolgreicher tragen
können, wenn die Nah- und Fernkorrektion nach einer Mes-
sung der Dominanz mit traditionellen Methoden umgetauscht
wird. Das ist beim +2,00 dpt-Test hingegen selten der Fall. [15]
Auswahl der Messlinse-Stärke: Bei den meisten Patienten
bzw. Kunden ist es für die Auswahl der richtigen Kontaktlinsen-
Stärke sinnvoll, die Korrektion für die Ferne an das dominante
Auge und die Korrektion für die Nähe an das nicht dominan-
te Auge anzupassen. Weiterhin wird empfohlen, dass sich der
Tabelle 1: Patienten- bzw. Kundenauswahl für die Korrektur Kontaktlinsen-Anpasser zu diesem Zeitpunkt nicht im Detail
von Alterssichtigkeit mittels Kontaktlinsen [14] mit der Mechanik der Korrektur befassen sollte. Es ist wichtig,
jeden Astigmatismus von ?0,75 dpt an einem oder beiden
Augen zu korrigieren, weil er unkorrigiert zu verringerter Seh-
■ Monovision qualität, asthenopischen Beschwerden und geringer Toleranz
führen kann.
Anpasskriterien: Die erforderlichen physischen und Visuelle Beurteilung: Die erste Aufgabe für den Kontakt-
physiologischen Kriterien einer Kontaktlinse zur Korrektur linsen-Anpasser besteht darin, den Patienten bzw. Kunden
der Alterssichtigkeit mittels Monovision sind dieselben wie die zu ermutigen, das jeweilige Auge auszublenden, damit er
Anpasskriterien einer Kontaktlinse ohne diese Besonderheit. deutlich sieht. Diese Fähigkeit ist unbewusst. Der Kontakt-
Augendominanz: Monovision funktioniert, weil das visuel- linsen-Spezialist sollte daher nicht im Vorfeld erklären, wie die
le System in der Lage ist, das unscharfe Netzhautbild eines Fehlsichtigkeit korrigiert wurde. Beim binokularen Sehen und
Auges auszublenden. Im Allgemeinen funktioniert das Aus- Betrachten einer gut beleuchteten Tafel mit starkem Kontrast
blenden des Bildes beim nicht-dominanten Auge besser als in der Ferne sollte der Patient bzw. Kunde gebeten werden, die
beim dominanten, deshalb sollte die Augendominanz beach- Tafel so weit wie möglich zu lesen, ohne die Sehqualität
tet werden. Eine empirische Methode zur Feststellung der zu kommentieren. Dann sollte man ihm eine Druckschrift
Augendominanz besteht darin, den Patienten bzw. Kunden mit starkem Kontrast für die Nähe vorlegen. Dabei ist ebenfalls
zu fragen, ob er Rechts- oder Linkshänder ist und davon aus- eine gute Beleuchtung wichtig, welche die Chancen, das Bild
zugehen, dass die Augendominanz der motorischen Do- zu sehen, erhöht. Der Patient bzw. Kunde sollte wieder ge-
minanz folgt. Das stimmt zwar häufig, in einigen Fällen ist es beten werden, so weit wie möglich zu lesen. Kann er entweder
jedoch auch umgekehrt. Bei wieder anderen Patienten bzw. in der Ferne oder in der Nähe nicht lesen, sollte der Kontaktlin-
Kunden gibt es keine eindeutige Dominanz. Auch diese Fest- sen-Anpasser in diesem Stadium keines der Augen abdecken.
stellung ist wichtig. Stattdessen sollte das „nicht sehende Auge“ nach und nach
Alternative und bevorzugte Arten, die Augendominanz zu genebelt werden, bis das Bild erscheint.
beurteilen, sind „Zielen“ und „Ausrichten“. Bei ersterem wer- Wird die Schrift in der Ferne oder in der Nähe deutlich ge-
den die Patienten bzw. Kunden gebeten, ihre Hände zu falten sehen, sollte die Unschärfe nach und nach verringert werden,
und die Zeigefinger dabei auszustrecken, wie es ein Kind wobei man den Patienten bzw. Kunden bittet, weiter zu lesen.
macht, wenn es so tut, als feuere es eine Pistole ab. Dann wer- Sobald die Nebelung ganz entfernt wurde, sollte man den
den sie gebeten, die Augen offen zu halten und die Finger auf Patienten bzw. Kunden bitten, einen entfernten Gegenstand
ein Auge des Kontaktlinsen-Anpassers, der dabei am anderen anzusehen (wenn die Probleme vorher beim Nahsehen
Ende des Raumes sitzt, zu richten. Dieser achtet dann darauf, bestanden) und dann nochmals zu lesen. Durch diese Technik
mit welchem Auge des Patienten bzw. Kunden die Finger in wird dem Patienten bzw. Kunden gezeigt, dass er die Fähigkeit
einer Linie sind – das ist das dominante Auge. hat, das „nicht sehende“ Auge auszublenden.
Beim „Ausrichten“ hält der Patient bzw. Kunde mit dem Sobald die Fähigkeit zum Ausblenden vorgeführt wurde,
ausgestreckten Arm eine Karte mit einem Loch hoch und der kann der Kontaktlinsen-Anpasser die Refraktionswerte binoku-
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lar optimieren, um festzustellen, ob die beste Korrektion für die Ferne und an das nicht dominante Auge eine Bifokal-
sowohl für die Ferne als auch für die Nähe vorliegt. Erst jetzt Kontaktlinse angepasst. Dadurch wird der binokulare Sehein-
sollte der Kontaktlinsen-Spezialist dem Patienten bzw. Kunden druck verbessert und der Monovision-Träger, der bei stärkerer
erklären, wie die Fehlsichtigkeit korrigiert wurde. Die Maxime Addition auch eine größere Unschärfe bemerkt, gewinnt etwas
„erst selbst erfahren lassen, dann erklären“ ist wahrscheinlich an Stereo-Sehschärfe. Der gleiche Ansatz kann auch für
einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für die Anpassung von Patienten bzw. Kunden verwendet werden, die eine schärfere
Monovision. Fernsicht benötigen, als durch beidseitiges simultanes Sehen
Nach der Beurteilung des statischen Visus sollte man den möglich ist. Eine bifokale Kontaktlinse auf dem nicht dominan-
Patienten bzw. Kunden bitten, mit Monovision-Korrektur in der ten Auge muss üblicherweise mit Schwerpunkt auf Nähe
Praxis auf und ab zu laufen. Dafür haben sich Musterlinsen gewählt werden. Das wird dadurch erreicht, dass die Fernstär-
zum einmaligen Gebrauch bzw. häufigen Austausch bewährt, ke der Bifokal-Kontaktlinse um +0,50 dpt bis +0,75 dpt erhöht
weil man damit die richtige Stärke herausfinden und anpassen und die Addition entsprechend reduziert wird
kann. Die dynamische visuelle Beurteilung sollte damit be-
ginnen, dass der Effekt des Ausblendens auf die periphere ■ Alternierende Bifokal-Kontaktlinsen
Sehschärfe wahrgenommen wird, bevor man dem Patienten
bzw. Kunden andere Aufgaben stellt, z. B. Entfernungen Anpasskriterien: Eine formstabile bifokale Kontaktlinse für
zu schätzen. Diese Beurteilungen sind sowohl klinisch als alternierendes Sehen muss so angepasst werden, dass ein
auch hinsichtlich eines realistischen Erwartungshorizontes von Wechsel zwischen Fern- und Nahzone möglich ist. Die
Belang. Man zeigt dem Patienten bzw. Kunden damit die Kontaktlinse sollte daher beweglich sein und vom Unterlid
Vorteile aber auch die Grenzen dieser Art von Korrektur. gehalten werden. Das wird üblicherweise dadurch erreicht,
Idealerweise sollte bei der Monovision-Korrektur eine länge- dass die Kontaktlinse ausgerichtet oder mit minimalem Apex-
re Probezeit vorgesehen werden, damit der Patient bzw. Kunde abstand angepasst wird. In der primären Blickposition sollte
die Vorteile der Korrektur vollständig beurteilen kann. Davor der untere Pupillenrand auf einer Höhe mit dem oberen Rand
muss der Kontaktlinsen-Anpasser die Art der Korrektur umfas- des Nahteils sein (Abbildung 14a).
send erklären und sich vergewissern, dass der Patient bzw.
Kunde verstanden hat, dass während der Anpassungszeit Pro-
bleme bei Arbeiten, die hauptsächlich Nahsehen erfordern
und eine „Lernkurve“ beim Fahren, insbesondere nachts,
auftreten können. Bei der Anpassung von Monovision und
allen anderen Arten der Korrektur von Alterssichtigkeit mittels
Kontaktlinsen ist der Kontaktlinsen-Anpasser verpflichtet, seine
Patienten bzw. Kunden über die möglicherweise erforderliche
Adaptionszeit zu informieren. Ist ein Patient bzw. Kunde nicht
in der Lage, sich in bestimmten Situationen an die durch
die Monovision verursachte Störung anzupassen, kann der
Kontaktlinsen-Spezialist eine zusätzliche Korrektion durch eine
Brille in Betracht ziehen.
■ Teilweise Monovision
Im Allgemeinen sinkt die Akzeptanz und die Erfolgsrate der
Monovision mit steigender Addition. [16+17] Liegt die Addition
über +2,00 dpt, kann die Akzeptanz oft verbessert werden,
wenn eine geringere Addition verwendet wird. Dann benötigt
der Patient bzw. Kunde eventuell eine zusätzliche Brille für Abb. 14a: Segmentposition in Hauptblickrichtung
Kleingedrucktes und möglicherweise eine weitere Brille oder
andere Kontaktlinsen zum Autofahren oder für die Fernkor- Beim Blick in die Nähe sollte die Pupille auf Höhe des Nah-
rektion. Diese Art der Monovision ist für Gelegenheitsträger teils sein (Abbildung 14b). Der Sitz lässt sich am besten beur-
von Kontaktlinsen ideal, deren Ansprüche an die Nahsicht teilen, indem man eine in der Hand gehaltene Burton-Lampe
geringer sind als bei Vollzeit-Kontaktlinsen-Trägern. Sie hilft und Fluoreszein verwendet. Die Burton-Lampe in der Hand ist
auch Patienten bzw. Kunden, die hohe Ansprüche an die Seh- der Spaltlampe deshalb vorzuziehen, weil sie eine natürlichere
qualität auf mittlere Entfernung haben. Kopfhaltung ermöglicht. Ist die Kontaktlinse nicht richtig zen-
triert, muss die Anpassung geändert werden.
Anpassung mit verbesserter Monovision Auswahl der Messlinsen-Stärke: Sobald die Anpassung
Verbesserte Monovision bedeutet, dass an ein Auge eine der Kontaktlinse optimiert wurde, sollte sowohl für die Ferne
Bifokal-Kontaktlinse und an das andere eine Ein-Stärken- als auch für die Nähe eine normale binokulare Überrefraktion
Kontaktlinse angepasst wird. Dabei gibt es eine Reihe unter- durchgeführt werden. Dabei ist die Verwendung einer Mess-
schiedlicher Optionen. Am häufigsten wird an das dominante brille dem Phoropter vorzuziehen, weil dadurch eine natür-
Auge eine (sphärische oder torische) Ein-Stärken-Kontaktlinse lichere Kopfhaltung möglich ist, die für die Anpassung dieser
KONTAKTLINSE DOZ 1-2009 103
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Art von Kontaktlinsen entscheidend ist. Der Kontaktlinsen- Sicht. Die optimale Zentrierung sollte jedoch nicht zu Lasten
Anpasser sollte bei der Refraktion keine zu starken Pluswerte der physiologischen Passform gehen und der Austausch der
in Betracht ziehen. Bifokallinsen zum alternierenden Sehen Tränenflüssigkeit sollte noch möglich sein.
sind so konstruiert, dass sie mit zwei unterschiedlichen Brenn- Auswahl der richtigen Messlinse-Stärke: Bei der Aus-
weiten für Ferne und Nähe arbeiten. Kann nur durch eine wahl der Korrektionswerte weichen Bifokal-Kontaktlinsen zum
drastische Änderung des binokularen Refraktionsergebnisses simultanen Sehen, je nach Hersteller, stark voneinander ab.
ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden, stellen Für verschiedene Designs werden unterschiedliche Strategien
Kontaktlinsen keine empfehlenswerte Alternative dar und der empfohlen. Das Grundprinzip zur Erzielung einer Korrektur ist
Kontaktlinsen-Anpasser sollte es mit einer normalen Monovi- die vollständige binokulare Korrektion im Fern- und Nahbe-
sion-Korrektur versuchen. reich. Funktioniert die Kontaktlinse wie eine echte Bifokallinse,
Visuelle Beurteilung: Die statische visuelle Beurteilung sollte zunächst die Fernkorrektion bestimmt werden. Anschlie-
erfolgt ähnlich wie bei der Monovision. Wahrscheinlich muss ßend werden verschiedene Additionen für die Nähe auspro-
jedoch eine Messbrille verwendet werden, um die richtige biert. Bei der Beurteilung der Fernkorrektion sollte man darauf
Refraktion für die Nähe zu bestimmen. Dabei sollten Kontrast achten, dass keine latente Hyperopie bestehen bleibt, um die
und Beleuchtung wiederum stark sein, um den Patienten binokulare Akkomodation so weit wie möglich zu erleichtern.
bzw. Kunden beim Visualisieren beider Bilder zu unterstützen. Die wirksamsten Anpasstechniken sind zwar je nach Kontakt-
Bei der Beurteilung der dynamischen Sehqualität sollte der linsen-Design unterschiedlich, die meisten Designs reagieren
Kontaktlinsen-Anpasser dem Patienten bzw. Kunden auf- jedoch sensibel auf Änderungen der Fernstärke in 0,25 dpt-
zeigen, dass bei dem alternierenden Typ eine Blickrichtungs- Schritten. Diese können schwerwiegende Auswirkungen auf
abhängigkeit besteht, d.h. bei einem Blick nach unten in der die Sehqualität im Fern- bzw. Nahbereich haben. Die Anpas-
Ferne Unschärfebereiche auftreten. Wie auch ein Patient bzw. sung der Sehstärke lässt sich am besten bestimmen mittels
Kunde, der zum ersten Mal eine Bifokal- oder Gleitsichtbrille Abgleichleisten in ±0,25 dpt-Schritten, Messlinsen beim bi-
trägt, muss ein Träger von bifokalen Kontaktlinsen zum nokularen Sehen mit Umgebungsbeleuchtung oder jener
alternierenden Sehen auf diesen Umstand hingewiesen Beleuchtung, bei welcher der Kontaktlinsen-Träger Probleme
werden, auch wenn der Effekt aufgrund des geringeren Horn- hat. Bei der Überrefraktion sollte kein Phoropter verwendet
hautscheitelabstandes weniger ausgeprägt ist als beim Tragen werden, weil die dadurch bedingte Verdunkelung zu einer Ver-
einer Brille. größerung der Pupille führt und die Sehqualität verändert. Eine
Änderung der Fernkorrektion Richtung „Minus“ sollte erst vor-
genommen werden, wenn bewiesen ist, dass die Sehschärfe
in der Ferne dadurch signifikant besser wird (d. h. eine halbe
bis ganze Visuszeile) und es auch zu einer subjektiven Verbes-
serung kommt.
Ist keine zufriedenstellende Fern- und Nahkorrektion mög-
lich, empfehlen viele Hersteller eine „modifizierte Monovi-
sion“, bei der ein Auge zu stark und das andere zu wenig korri-
giert wird. Dazu müssen, wie bei der Monovision, die Augen-
dominanz und die binokulare Abweichung bestimmt werden.
Der modifizierte Ansatz kann dadurch erreicht werden, dass
der Refraktionswert der Kontaktlinse geändert oder für jedes
Auge ein anderes Kontaktlinsen-Design gewählt wird, um ab-
sichtlich die Ferne bei einem Auge zulasten der Sehqualität in
der Nähe und umgekehrt beim anderen Auge zu verbessern.
Das wird dadurch erzielt, dass man beim dominanten Auge
Richtung „Minus“ erhöht bzw. Richtung „Plus“ verringert, um
die Ferne zu verbessern, während man beim nicht dominan-
ten Auge Richtung „Minus“ verringert bzw. Richtung „Plus“ er-
höht. Ein ähnlicher Effekt kann dadurch erzielt werden, dass
Abb. 14b: Segmentposition über der Pupille beim Blick nach unten, man für jedes Auge eine andere Addition verwendet. Dabei gilt
bedingt durch eine gute Lageänderung der Kontaktlinse für das dominante Auge die niedrigere Addition, um die Ferne
zu verbessern. Man kann auch an ein Auge ein Design zum si-
■ Simultane Bifokal-Kontaktlinsen multanen Sehen mit der Fernkorrektion im Zentrum und an
das andere ein Design mit der Nahkorrektion im Zentrum an-
Anpasskriterien: Im Gegensatz zur Kontaktlinse zum alter- passen. Einige Kontaktlinsen-Designs sorgen von sich aus für
nierenden Sehen sollte die simultane Bifokal-Kontaktlinse mit eine „modifizierte Monovision“ als Ausgangspunkt (Abb. 12).
ihrer refraktiven Optik so angepasst werden, dass sie sich nur Visuelle Beurteilung: Sowohl die statische als auch die
minimal bewegt. Es ist wichtig, dass die Kontaktlinse auf der dynamische visuelle Beurteilung sollte wie oben beschrieben
visuellen Achse gut zentriert ist, damit das Licht die Kontaktlin- durchgeführt werden. Dabei sollte die Auswirkung der Pupil-
se an den richtigen Stellen passiert. Bei dezentrierter Kontakt- lengröße auf die Sehqualität besonders beachtet und dem
linse nehmen die Aberrationen zu und beeinträchtigen die Patienten bzw. Kunden entsprechend erläutert werden.
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Partnerschaft auf gleicher Augenhöhe
Die neue Contact Air
■ Fehlersuche bei
schlechter Sehqualität hat die ideale Balance
Das häufigste Problem bei der Korrektur von Alterssichtigkeit
mittels Kontaktlinsen ist eine inadäquate Sehqualität. Trotz her-
zwischen Feuchtigkeit
vorragender Sehschärfe kann der Patient bzw. Kunde immer
noch darüber klagen, dass er inakzeptabel schlecht sieht, weil
Sehqualität und Sehschärfe nicht dasselbe sind. Bei vielen Kor-
und Sauerstoff
rekturmöglichkeiten ist es unwahrscheinlich, dass die objektive
und subjektive Sehqualität genauso wie bei einer Brille wahr-
genommen wird. Eine subjektive Beurteilung der Sehqualität,
z. B. auf einer Skala von 0 bis 5 (Tabelle 2), kann dabei helfen,
dies festzustellen.
Tabelle 2: Skala zur Beurteilung der Sehqualität
Ist die Sehqualität inakzeptabel, sollte zunächst die Refrak-
tion geändert werden. Das erzielt man am wirksamsten, indem
man dem Patienten bzw. Kunden Messlinsen aufsetzt und si-
cherstellt, dass Verbesserungen in einem Bereich nicht signifi- Lieferbar ab
kante Verschlechterungen in einem anderen Bereich zur Folge Ende Januar 2009
haben. Muss der Kontaktlinsen-Typ geändert werden, sollte
der Kontaktlinsen-Anpasser von einem Grundprinzip auf ein
anderes umstellen und nicht nur ein anderes Design verwen-
den, das auf demselben optischen Prinzip basiert.
■ Schlussfolgerungen Exklusiv vom
Contactlinsen-Spezialisten
In Europa gibt es immer mehr Alterssichtige. Der Bedarf an
ausgewogene
einer Korrektur der Alterssichtigkeit mittels Kontaktlinsen wird Materialeigenschaften
unweigerlich weiter ansteigen. Das Interesse der Alterssichtigen Geringer Modulus, hoher Dk ⁄ t
an Kontaktlinsen wurde zum Großteil noch nicht geweckt. Wich-
tig ist, die verschiedenen Kontaktlinsen-Designs, Anpasstechni-
Großer Anpassspielraum
ken und die damit verbundenen Vor- und Nachteile gut zu ken- Zwei Basiskurven
nen. Ebenfalls sollten die Persönlichkeit und der Beruf des
Patienten bzw. Kunden sowie seine Erfahrungen in Bezug auf
Kontaktlinsen berücksichtigt werden. Dann weiß der Kontaktlin-
sen-Anpasser umso besser, wo er anfangen muss, um die
besonderen Ansprüche des Fehlsichtigen in Bezug auf gutes
Sehen zu erfüllen. Es gibt heutzutage mehr Kontaktlinsen-Optio- Ideale Balance
nen für alterssichtige Patienten bzw. Kunden als je zuvor. Die Tat- Die Silikonhydrogel-Monats-Contactlinse Contact Air setzt neue
sache, dass es keine „perfekte“ Kontaktlinse für Alterssichtige Maßstäbe: Dank ausgewogener Materialeigenschaften (Modulus
gibt, sollte Kontaktlinsen-Anpasser nicht davon abhalten, sich an 0,42 und Dk/t 76) und eines Randprofils, das sowohl hohen
diese ständig wachsende Gruppe von Fehlsichtigen heranzu- Spontankomfort als auch einen guten Nährstoffaustausch
wagen. Neue Designs zum simultanen Sehen mit verbesserter
gewährleistet, ist sie hervorragend verträglich. Den geringen
optischer Leistung sind mittlerweile relativ leicht anzupassen.
Die größere Verfügbarkeit von Muster- und Messlinsen zum Modulus und die gute Benetzbarkeit verdankt die Contact Air
einmaligen Gebrauch ermöglicht ein effizientes Probetragen, so- ihrem hohen Wassergehalt.
dass Fehler vor der Abgabe der Kontaktlinsen vermieden werden
können. Für Patienten bzw. Kunden, die einen noch größeren Weitere Informationen unter:
Komfort wünschen, gibt es auch Ein-Tages-Multifokal-Kontaktlin- Fon: 04 31 - 9 91 17 77 www.woehlk.com
sen sowie Kontaktlinsen-Designs aus Silikon-Hydrogelmaterial. Email: info@woehlk.com www.woehlk-professionals.com
KONTAKTLINSE DOZ 1-2009
wöhlk contactlinsenA N PA S S U N G
Bietet die zuerst gewählte Kontaktlinsen-Stärke keine adä-
quate Sehqualität, kann man es mit alternativen Anpasstechni-
ken, wie der verbesserten und modifizierten Monovision, ver-
suchen. Die wichtigsten Tipps für die Anpassung sind in Tabel-
le 2 zusammengefasst. [18] Mit entsprechender Erfahrung kann
man auch auf Kontaktlinsen-Designs zum alternierenden Se-
hen zurückgreifen, um den Patienten bzw. Kunden, der mehr
Genauigkeit bei der Sehqualität fordert, eine Bifokal-Korrektur
anbieten zu können. Darüber hinaus ist die einfache Lösung
der Monovision weiterhin für viele Alterssichtige sinnvoll. Ein
systematischerer Ansatz, je nach Ausprägung der Alterssichtig-
keit, ist in Tabelle 3 dargestellt. [18]
Tabelle 4: Anpassempfehlungen nach
Ausprägung der Alterssichtigkeit [18]
■ Wichtigste Punkte
• Die Zahl der alterssichtigen Patienten bzw. Kunden steigt,
die eine Korrektur mittels Kontaktlinsen benötigen. In den
Tabelle 3: Grundsätze für die Anpassung von nächsten fünf Jahren ist ein weiterer Anstieg zu erwarten.
Kontaktlinsen bei Alterssichtigkeit [18] • Bei der Anpassung von Kontaktlinsen für Alterssichtige soll-
te der Kontaktlinsen-Anpasser verschiedene Kontaktlinsen-
Ein Ansatz zur Anpassung in Abhängigkeit von der Addition Designs zur Auswahl haben und die unterschiedlichen
findet sich in Tabelle 4. Dem Kontaktlinsen-Anpasser wird Anpasstechniken kennen.
empfohlen, zwei oder drei unterschiedliche Kontaktlinsen- • Austausch-Musterlinsen zur einmaligen Verwendung
Designs auszuwählen, um einen angemessenen klinischen erleichtern sowohl dem Kontaktlinsen-Anpasser als auch
Ansatz entwickeln und anwenden zu können. So wird diese den Patienten bzw. Kunden das Testen.
Art der Anpassung ein wesentlicher Bestandteil der Kontaktlin- • Die Sehstärke der Kontaktlinse sollte nicht nur aufgrund der
sen-Praxis. objektiven Sehschärfe angepasst werden.
Heinz Hollweg Fach
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106 DOZ 1-2009 KONTAKTLINSEA N PA S S U N G
• Die subjektive Beurteilung der Sehqualität ist am wirksam- tion. J Brit Contact Lens Assoc, 1995; 18, 119-125.
sten, wenn die Kontaktlinse sowohl bei der Arbeit als auch 13 Meyler J, Veys J. A new ‘pupil-intelligent’ lens for presbyopic cor-
rection. Optician, 1999; 217, (5687), 18-23.
im privaten Umfeld zur Probe getragen wird.
14 Bennett ES. Bifocal and multifocal contact lenses. In Contact Len-
• Das Potenzial zur Korrektur von Alterssichtigkeit mit Kon- ses, 5th edn (AJ Phillips and L Speedwell, eds) 2007 pp 311-331.
taktlinsen ist zum Großteil noch nicht ausgeschöpft. 15 Michaud L, Tchang JP, Baril C, Gresset J. New perspectives in
monovision: a study comparing aspheric with disposable lenses.
Literaturhinweise ICLC, 1995; 22, 203-208.
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12 Plakitsi A, Charman WN. Comparison of the depths of focus with
the naked eye with three types of presbyopic contact lens correc-
Der persönliche Geburtstagsgruß an Ihre Kunden
Zeigen Sie Ihrem Kunden auf diese nette Art, dass Sie stets
f r ihn da sind. Der pers nliche Kontakt zum Kunden ist
das Wichtigste f r Ihren Erfolg. Mit der Geburtstags-
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