GRUNE BLATTER - Grüne Baden-Württemberg

 
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GRUNE BLATTER - Grüne Baden-Württemberg
gb-012013-1   28.02.2013   16:23 Uhr   Seite 1

          ¨ BLATTER
        GRUNE ¨
                                             Mitgliederzeitschrift Bündnis 90/Die Grünen Baden-Württemberg · 01.2013

                                                              Zeit für
                                                              Familie

                                                                                     INHALT
                                                                                     Familie ist überall               2
                                                                                     Familienvielfalt leben            3
                                                                                     Bankrotterklärung für
                                                                                     schwarz-gelbe Familienpolitik     4
                                                                                     Arbeitszeitsplitting
                                                                                     statt Ehegattensplitting          5
                                                                                     Alleinerziehende
                                                                                     nicht allein lassen               6
                                                                                     Kinder ohne Familie               7
                                                                                     Land der Rabenmütter              8
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        Familie ist
        überall...

        Familie ist überall dort, wo Menschen         mend anerkannt werden. Aber auch in         gesellschaftspolitische Modernisierungs-
        verbindlich füreinander Verantwor-            der Umweltpolitik und beim Verbrau-         bremse. Sei es durch das Festhalten an
        tung übernehmen, insbesondere dort,           cherschutz haben wir die Konzepte, die      überkommenen Rollenbildern, die Einfüh-
        wo Kinder sind. Mit diesem Verständnis        Familien überzeugen, denn gesundes          rung des Betreuungsgeldes, die Reform-
        und Leitbild von Familie setzen wir           Leben braucht eine gesunde Umwelt. Die      verweigerung beim Ehegattensplitting
        Grünen uns in vielen Politikbereichen         Anforderungen an Elternschaft, an die       oder in der Debatte um Quotenregelun-
        seit Jahren für eine Modernisierung des       Vereinbarkeit von Familie und Beruf, an     gen: Schwarz-Gelb ist für viele Familien
        Familienbegriffs und damit für eine           das Zusammenleben der Generationen          längst zu einer Belastung geworden.
        Modernisierung der Politik für Fami-          sind heute höher denn je. Hier brauchen
        lien ein. Nicht um eine eigene Vorstel-       Familien menschengerechte finanzielle       Dabei zeigen aktuelle Untersuchungen im
        lung von Familie durchzusetzen, son-          und institutionelle Rahmenbedingungen,      Auftrag der Bundesregierung (!), dass die
        dern schlicht um der Lebensrealität           die Freiräume und Flexibilität zulassen     familienpolitischen Rahmenbedingungen
        vieler Menschen gerecht zu werden; der        und nicht das arbeitsmarktkonforme          und Leistungen dringend reformiert wer-
        Realität einer vielschichtigen, offenen       Kind oder die wettbewerbsfähige Familie     den müssen. Denn auch jenseits der struk-
        Gesellschaft.                                 formen wollen.                              turkonservativen Blockadepolitik von
                                                                                                  Schwarz-Gelb hat sich die deutsche Fami-
        Grüner Familienpolitik geht es darum,         Weichen stellen für Familien                lienpolitik mit dem Ansatz „viel Geld
        Benachteiligungen abzubauen und Kin-          Die Grün-Rote Landesregierung hat           bringt viel“ als wirkungslos, fehlgeleitet
        dern, Eltern und Paaren in den unter-         gemeinsam mit den Kommunen den Pakt         oder sogar kontraproduktiv erwiesen.
        schiedlichsten Varianten des Zusammen-        für Familien geschlossen und die Zuwei-     Politik beginnt mit dem Betrachten der
        lebens tatsächlich zu gleichen Chancen        sungen des Landes für die Kleinkind-        Wirklichkeit, auch in der Familienpolitik.
        zu verhelfen. Alle Familien müssen dem        betreuung um jährlich 320 Millionen         Wer sich hier den Realitäten verweigert,
        Staat gleich viel wert sein. Und ja: Grüne    Euro aufgestockt. Ab 2014 wird sich das     regiert an den Bedürfnissen der Familien
        Politik für Familien will auch dazu beitra-   Land mit fast 70 Prozent an den Betriebs-   vorbei. Damit muss Schluss sein – 2013
        gen, dass sich wieder mehr Paare für Kin-     kosten für die Kleinkindbetreuung betei-    wird Grün!
        der entscheiden können. Moderne Fami-         ligen. Damit haben wir eine wichtige Wei-
        lienpolitik hat den gesellschaftlichen        chenstellung für Familien vorgenommen
        Realitäten zu folgen – nicht umgekehrt.       in einem Bundesland, das unter Schwarz-
        Familien sind schon lange vielschichtiger,    Gelb bei der Kinderbetreuung, wie bei der
        bunter und formenreicher, als das in          Gleichstellung und der Bildungsgerech-
        der überkommenen Familienpolitik von          tigkeit, immer mehr den Anschluss an die
        Schwarz-Gelb Berücksichtigung findet.         Entwicklung in anderen Bundesländern
                                                      und in Europa verloren hatte.
        Gesellschaftspolitisch sind wir Grünen
        mit unserem Familienbild seit vielen Jah-     Schwarz-Gelb im Bund geht hingegen seit
        ren Vorreiter. In der Bildungs- und Gleich-   Jahren mehr Schritte zurück als vor. Die
        stellungspolitik greifen wir die Bedürf-      Familienministerin und die sie unterstüt-     von Thekla Walker und Chris Kühn,
        nisse von Familien auf und geben              zenden Strukturkonservativen in der           Landesvorsitzende
        Antworten, die von diesen auch zuneh-         Union betätigen sich unbelehrbar als

        02 · GRÜNE BLÄTTER 01.2013
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        Familienvielfalt
        leben

        Die Pluralisierung der Lebensformen
        ist zu einem Kennzeichen unserer
        modernen Gesellschaft geworden und
        in der Folge haben sich auch die For-
        men des familiären Zusammenlebens
        verändert. Familie ist in Bewegung – in
        ihrem Alltag, in ihren Strukturen und
        in ihren Formen. So gibt es heute eine
        Vielzahl von Lebensentwürfen, in
        denen Menschen in sehr unterschied-
        lichen sozialen Konstellationen fürein-
        ander Verantwortung übernehmen:
        Ehepaare, nicht-eheliche Lebensge-
        meinschaften, Ein-Eltern-, Adoptiv-,
        Pflege-, Regenbogen- und Patchwork-
        Familien bis hin zu familiären Netzwer-
        ken, die über Generationengrenzen
        hinweg auch Menschen ohne verwandt-
        schaftliche Bindung einschließen.
        Neue Familienmodelle erfordern neue
        Ideen dafür, wie unterschiedlichen
        Lebensentwürfen Anerkennung ent-
        gegengebracht und wie allen Kindern
        ein stabiles und gleichberechtigtes
        Aufwachsen ermöglicht werden kann.           Neue Familien                                 falt heutiger Familienformen gerecht zu
                                                     brauchen neue Ideen                           werden und tut gut daran, sich an der
        Wo Kinder gut aufwachsen und sich gut        Das derzeitige Familien- und Kind-            Lebenswirklichkeit der Menschen zu
        entwickeln können, ist es egal, ob sie mit   schaftsrecht deckt weder die Vielfalt noch    orientieren. Familienmodelle, die von tra-
        zwei verheirateten leiblichen Eltern         die Wandelbarkeit des Familienlebens ab.      ditionellen Vorstellungen abweichen,
        zusammenleben, ob sie zwei Väter bzw.        Es wäre deshalb an der Zeit, den Fami-        dürfen nicht als gesellschaftliche Ver-
        zwei Mütter haben oder ob soziale Eltern     lienvertrag als flexibles neues Rechtsin-     fallserscheinungen beurteilt werden, son-
        ihre Betreuung und Erziehung überneh-        stitut einzuführen. Damit biologischen        dern sind als eigenständige Lebensfor-
        men. Zahlreiche Studien belegen, dass        und gegebenenfalls weiteren sozialen          men anzuerkennen. Wer die Augen vor
        nicht die Zusammensetzung der Familie,       Eltern die Möglichkeit eröffnet wird, rele-   dem Wandel der Familie verschließt, ist
        sondern die Qualität der Beziehungen         vante kindschaftsrechtliche Fragen (z.B.      nicht nur weit weg vom echten Leben,
        innerhalb der Familie für das Kindeswohl     elterliche Sorge, Aufenthaltsbestimmung,      sondern verhindert damit zugleich auch,
        entscheidend ist. Die Unterstützung von      Umgang) zum Wohl des Kindes verbind-          dass die Modernisierung des Familienbe-
        Familien muss deshalb stärker als bisher     lich miteinander zu regeln. Weil Familie      griffs in der Gesellschaft endlich auch in
        auch Ein-Eltern-Familien, Regenbogen-        da ist, wo Menschen füreinander Verant-       Recht und Gesetz nachvollzogen wird.
        familien, Patchwork-Familien und familiä-    wortung übernehmen, sollte ein solcher        Das aber geht im Zweifel immer nur zu
        re Netzwerke, die nicht zwangsläufig eine    Familienvertrag nicht das Vorhandensein       Lasten derer, die schon heute Familien-
        verwandtschaftliche Verbindung haben,        von Kindern voraussetzen. So wird es für      vielfalt leben.
        einschließen. Familie ist aber nicht nur     Menschen in ganz unterschiedlichen For-
        dort, wo Kinder sind. Denkt man bei-         men des Zusammenlebens möglich,                                    Oliver Hildenbrand,
        spielsweise an Lebensgemeinschaften,         Rechte und Pflichten des gemeinsamen                               25, ist Mitglied im
        die – gewollt oder ungewollt – kinderlos     Lebens verbindlich zu vereinbaren und                              Landesvorstand von
        bleiben oder auch an neue Formen des         damit rechtlich abzusichern, was sie                               Bündnis 90/
        Zusammenlebens (z.B. Wohngemein-             schon heute leben.                                                 Die Grünen Baden-
        schaften in Mehrgenerationenhäusern)                                                                            Württemberg und
        wird deutlich, dass Menschen heute auch      Familien waren schon immer bunt und                                studiert Psycholo-
        in anderen Lebenszusammenhängen Ver-         heute sind noch ein paar Farben mehr                               gie an der Univer-
        antwortung füreinander übernehmen            dazu gekommen. Eine moderne Familien-                              sität Bonn.
        wollen.                                      politik steht vor der Aufgabe, dieser Viel-

                                                                                                     GRÜNE BLÄTTER 01.2013 · 03
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        Bankrotterklärung für
        schwarz-gelbe Familienpolitik
        2009 hat die Bundesregierung eine           das Kindergeld und -freibetragssystem         liche Stringenz besitzt und die Entschei-
        Evaluation der Familienförderung in         sowie die Eheförderung durch Ehegatten-       dungen nach der jeweiligen Situation und
        Auftrag gegeben. Dies ist der zweite        splitting und Beitragsfreiheit von Ehegat-    parteipolitischen Interessenlagen trifft.
        Anlauf, nachdem schon ab 2006 eine          ten in der Krankenversicherung. Was wir       Zum anderen verfolgen die überzeugten
        breite Untersuchung der zentralen För-      brauchen ist eine Strukturreform zu Gun-      konservativen Kräfte noch immer das Ide-
        derinstrumente erfolgt war. Damals wie      sten von Kindern.                             al Hausfrauenmodell, vermeiden jedoch,
        heute weist Schwarz-Gelb systemati-                                                       dies allzu offensiv zu vertreten. Beide
        sche Reformüberlegungen auch mit            Viel Geld hilft nicht viel                    Gruppen rühren das Fördersystem im
        Verweis auf die noch anstehenden            Schwarz-Gelb vermeidet eine solche            Kern nicht an.
        Befunde zurück. Nun sind zentrale, aus      Grundsatzdebatte. Stattdessen kapriziert
        Koalitionssicht unerfreuliche, Ergeb-       man sich fortwährend auf das Postulat der     Das Beharren auf einem überholten För-
        nisse der laufenden Evaluation durch-       Wahlfreiheit. Vor allem die Union sugge-      dersystem führt zu anhaltenden Missstän-
        gesickert. Die Regierung wird an einer      riert, damit überwinde sie gegensätzliche     den: Kinderarmut, mangelnde Bildungs-
        Grundsatzdebatte vor der Bundestags-        familienpolitische Leitbilder und ziele auf   und Teilhabechancen, Geschlechterung-
        wahl nicht mehr umhin kommen.               das uneingeschränkte Wohl aller Familien.     leicheit, niedrige Geburtenraten und so
                                                    Diese Ausrufung von Wahlfreiheit ist aber     weiter. Es ist Zeit für ein wirksameres,
        Die Evaluationsbefunde sind ein Schlag      eine bloße Chimäre, hinter der sich           direktes Fördersystem. Dazu gehört der
        ins Kontor von Konservativen und Libera-    zweierlei verbirgt. Zum einen steckt eine     Einstieg in eine armutsfeste Kindergrund-
        len. Damit kommt neue Fahrt in die          völlig orientierungsarme Auffassung           sicherung. Damit würde die bisherige
        Debatte um die Ehe- und Familienförde-      dahinter, gemäß der jede beliebige Lei-       Familienförderung mit ihren Um- und vor
        rung. Wir müssen den Hick-Hack um ein-      stung schon sinnvoll ist, wenn sie nur        allem Abwegen auf eine zielgenauere Kin-
        zelne Instrumente überwinden und end-       Familien, Kindern oder Eheleuten zu Gute      derförderung umgestellt werden. Und
        lich wieder den Kern des Fördersystems in   kommt. So verhält sich etwa Familienmini-     dazu gehört unbedingt die Stärkung von
        den Fokus rücken. Das sind namentlich       sterin Schröder, deren Politik wenig fach-    Bildung und Betreuung. Trotz aller

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                                                     Arbeitszeitsplitting
                                                     statt Ehegattensplitting

                                                     Nur weil die Geburtenrate nicht wie          könnte man die gesetzliche Rentenversi-
                                                     gewünscht reagiert, werden alle fami-        cherung ganz in Frage stellen, weil sie
                                                     lienpolitischen Leistungen in Frage          doch Altersarmut nicht verhindert. In bei-
                                                     gestellt? Dabei war klar: Elterngeld für     den Fällen wäre das Ergebnis einer Strei-
                                                     die ersten 14 Monate und für die näch-       chung aber das gleiche, nämlich noch
                                                     sten 22 Monate kein Rechtsanspruch           mehr Bedürftigkeit.
                                                     auf einen Kitaplatz war der zweite –
                                                     wenn auch richtige – Schritt vor dem         Lust auf Kinder machen
                                                     ersten. Das finanzielle Loch, in das         Das Kindergeld und andere familienpoli-
                                                     Eltern fallen, wurde damit nicht zuge-       tische Instrumente wurden doch nicht vor
                                                     schüttet, sondern nur ein wenig nach         Jahrzehnten eingeführt, damit die Men-
                                                     hinten verschoben. Denn ohne Kita-           schen Kinder bekommen. Familien erhal-
                                                     platz muss spätestens nach Auslaufen         ten Unterstützung, weil sie den entschei-
                                                     des Anspruchs auf Elterngeld ein             denden Beitrag zum Fortbestand unseres
                                                     Elternteil ohne finanziellen Ausgleich       Gemeinwesens leisten und weil ohne diese
                                                     ganz aus dem Job aussteigen. Übrigens        sozialpolitischen Errungenschaften sich
                                                     sind dies nachwievor fast immer die          mittlerweile weite Teile der Bevölkerung
                                                     Frauen – trotz der Vätermonate.              Familie gar nicht mehr leisten könnten.
                                                                                                  Ohne Kinder gibt es keine Zukunft. Finan-
                                                     Erst wenn es eine qualitativ gute und ver-   ziell rechnen werden sich Kinder aber nie.
                                                     lässliche Betreuung gibt und Arbeitsplät-    Zum Glück ist Geld auch nicht der Grund,
                                                     ze, die Beruf und Familienarbeit wirklich    warum Frauen und Männer eine Familie
                                                     vereinbaren lassen, sowie eine Entloh-       gründen. Machen wir den jungen Men-
                                                     nung, die ein Auskommen für eine Familie     schen stattdessen Lust auf Kinder. Indem
                                                     gewährleistet und vor allem unbefristete     wir Bedingungen schaffen, in denen Kin-
                                                     Jobs, die Frauen und Männern überhaupt       der wieder eine Bereicherung sind und
                                                     erst die Chance geben, eine Entscheidung     nicht ein Armutsrisiko. Zum Beispiel auch
                                                     mit jahrzehntelanger Konsequenz zu tref-     durch eine gerechtere Aufteilung der
                                                     fen, fallen bewusste Entscheidungen für      bezahlten und unbezahlten Arbeit zwi-
        Bekenntnisse fehlt es hier noch immer an     Kinder.                                      schen Frauen und Männern. Dann haben
        allen Ecken und Enden. Wer diesen Weg                                                     beide Elternteile mehr vom Leben und von
        konsequent einschlägt, kann guten Gewis-     Gerne darf bei den familienpolitischen       ihren Kindern.
        sens die bestehende Eheförderung redu-       Leistungen ordentlich ausgemistet wer-
        zieren. Denn sie zielt eben nicht auf eine   den: Weg mit dem Ehegattensplitting, weg     Unabhängig von allen sozialpolitischen
        bestmögliche Unterstützung von Kindern.      mit höheren Leistungen bei steigenden        materiellen Leistungen brauchen wir
        Und sie trägt mit zig Milliarden Euro dazu   Einkommen, weg vor allem mit dem             zudem ein Umdenken beim Thema
        bei, traditionelle Rollenmodelle immer       Betreuungsgeld. Und das gewonnene            Arbeitszeiten. Erst, wenn es in Deutsch-
        wieder neu aufzulegen. Wen wundert es,       Geld dann bitte nicht auf dem Altar der      land normal ist, dass die Führungskraft um
        dass nach wie vor so viel über die man-      Schuldenbremse opfern, sondern dort          16:00 Uhr geht, weil der Sprössling von
        gelnde Vereinbarkeit von Beruf und Fami-     einsetzen wo es dringend gebraucht wird:     der Kita abzuholen ist, sind wir wirklich
        lie geklagt werden muss?                     Für den Ausbau einer qualitativ hochwer-     auf dem richtigen Weg.
                                                     tigen und flächendeckenden Kinderbe-
                             Ekin Deligöz ist        treuung mit anständig bezahlten Erziehe-
                                                                                                                         Leni Breymaier
                             stellvertretende        rinnen und Erziehern.
                                                                                                                         ist Landesbezirks-
                             Fraktionsvorsitzen-                                                                         leiterin von Ver.di
                             de von Bündnis 90/      Gefährlich ist es, wenn nun Leistungen
                                                                                                                         Baden-Württem-
                             Die Grünen im           auf den Prüfstand kommen, weil die
                                                                                                                         berg und stellver-
                             Bundestag und Lei-      gewünschte Lenkungsfunktion nicht ein-
                                                                                                                         tretende Landes-
                             terin des Arbeits-      tritt, nach dem Motto: Wenn die Gebur-
                                                                                                                         vorsitzende der
                             kreises V – Wissens-    tenrate weiter sinkt und die wachsende
                                                                                                                         SPD Baden-Würt-
                             gesellschaft und        Kinderarmut nicht verhindert werden
                                                                                                                         temberg.
                             Generationen.           kann, brauchen wir auch kein Geld mehr
                                                     dafür auszugeben. Mit der gleichen Logik

                                                                                                    GRÜNE BLÄTTER 01.2013 · 05
GRUNE BLATTER - Grüne Baden-Württemberg
gb-012013-1   28.02.2013       16:24 Uhr      Seite 6

        Alleinerziehende
        nicht alleine lassen

        Die Familienform „Alleinerziehend“ nimmt stetig zu. Fast ein Fünftel der Familien
        in Deutschland lebt heute so. Die Landtagsabgeordnete Petra Häffner war viele
        Jahre selbst alleinerziehend. Heute sind ihre beiden Kinder 26 und 23 Jahre alt.
        Die heutige Situation vieler Alleinerziehender sieht sie sehr kritisch, auch weil sich
        innerhalb von zwanzig Jahren so wenig geändert hat. Ihr Abgeordnetenkollege
        Thomas Poreski kann das nur bestätigen. Die beiden Grünen-Politiker sagen zwar,
        dass die gesellschaftliche Akzeptanz gegenüber Alleinerziehenden zugenommen
        hat. Sie sind aber besonders armutsgefährdet und stoßen nur selten auf die Struk-
        turen, die sie in ihrem Alltag unterstützen würden. Das gilt besonders für die Ver-
        einbarkeit von Familie und Beruf.

        Grüne Blätter: Petra, wie hast Du den Spa-    ben übernehmen. Hochschulen und die                 Petra Häffner, 1964 geboren, ist
        gat zwischen berufstätiger Frau und           Polizei haben große Mühen, Frauen für               verwitwet und lebt mit ihren
        alleinerziehender Mutter hinbekommen?         leitende Positionen zu finden.                      zwei Kindern in Schorndorf. Ihr
                                                                                                          beruflicher Weg begann als
        Petra Häffner: Für mich war es immer          Thomas Poreski: Die Familienform Allein-            Sportlehrerin. Später absolvierte
        wichtig, zu arbeiten und für meinen           erziehend ist ein stetig wachsendes Fami-           sie eine Physiotherapie- und Heil-
        Lebensunterhalt selbst zu sorgen. Als ich     lienmodell – in der Regel nicht geplant,            praktikerausbildung. Im März
        alleinerziehend war, merkte ich schnell,      oft nach einer schmerzhaften Trennung,              2011 wurde Petra Häffner zum
        dass die Betreuungszeiten in keiner Weise     gefolgt von finanziellen Einschnitten. Der          ersten Mal in den Landtag
        ausreichen. Ich musste mir also selbst        aktuelle Familienreport zeigt das ganz              gewählt. Dort ist sie die Spreche-
        etwas überlegen. Gerade in der Zeit, als      deutlich. Die Armutsgefährdung von                  rin für das Thema Polizei und
        ich meine zweite Ausbildung begann oder       Familien in Baden-Württemberg liegt ins-            Sport der Fraktion Grüne.
        später, als ich in einer Klinik leitende      gesamt bei 15 Prozent, sehr viel höher
        Physiotherapeutin wurde, benötigte ich        jedoch bei Alleinerziehenden und Fami-              Thomas Poreski, 1963 geboren,
        eine Ganztagsbetreuung für meine Kin-         lien mit drei und mehr Kindern. Darüber             lebt mit seiner Familie mit zwei
        der. Privat organisiert und mit einem Au-     hinaus bleibt ein großer Teil der Allein-           Kindern in Reutlingen. Er wurde
        Pair sowie Unterstützung meiner Eltern        erziehenden dauerhaft armutsgefährdet.              2011 erstmals in den Landtag
        hat das dann geklappt.                        Deshalb brauchen wir neben guter Kin-               gewählt und ist dort sozialpoliti-
                                                      derbetreuung und einer kinderfreund-                scher Sprecher der Fraktion Grü-
        Thomas Poreski: Die Strukturen fehlen         licheren Arbeitswelt auch besondere                 ne. Zuvor war er Geschäftsführer
        heute immer noch in vielen Regionen.          Möglichkeiten zur Qualifikation von                 in der Behindertenhilfe und in
        Viele Alleinerziehende können deswegen        Alleinerziehenden. Grün-Rot im Land                 der Wohnungslosenhilfe, arbeite-
        nur in Teilzeit arbeiten oder nicht den       fördert daher intensiv die Teilzeitausbil-          te in der mobilen Jugendarbeit
        beruflichen Weg einschlagen, den sie ger-     dung.                                               und der politischen Bildung.
        ne würden.                                                                                        Außerdem war er wissenschaft-
                                                      Petra Häffner: Die Alleinerziehenden                licher Mitarbeiter im Bundestag
        Petra Häffner: Viele Alleinerziehende         stemmen eine Situation, die sich Paare              mit den Schwerpunkten Inneres,
        bleiben weit unter ihren Möglichkeiten.       teilen können. Haushalt, Kinder und Job,            Migration, Armuts- und Reich-
        Oft sind die Bedingungen am Arbeitsplatz      das ist nicht leicht. Weiter erschwert wird         tumsbericht, Kinder- und Fami-
        zu starr. Damit sind sie in ihren Karriere-   es, wenn die gesellschaftliche Anerken-             lienpolitik.
        planungen deutlich eingeschränkt. Wir         nung fehlt. Ich war damals eine Exotin
        benötigen eine umfassende Kinderbe-           und wurde hin und wieder auch schief
        treuung, aber auch ein Umdenken in der        angeschaut. Da hat sich viel getan. Den-        trotzdem geht ihnen nichts verloren. Dar-
        Gesellschaft. Gerade Flexibilität ist für     noch herrscht heute noch in den meisten         auf bin ich stolz.
        Alleinerziehende wichtig. Es gibt aber        Köpfen das Bild von einer klassischen
        auch viele Alleinerziehende, die ihr          Familie, dass das die Norm ist und alles        Thomas Poreski: Was Alleinerziehende
        Leben fest im Griff haben und wirtschaft-     andere weicht ab. Ich glaube, meine Kin-        leisten ist enorm. Oft bleiben die eigenen
        lich stabil sind. Aus meinem näheren          der haben auch viel gelernt und auch            Bedürfnisse dabei leider auf der Strecke.
        Umfeld könnte ich spontan drei Frauen         profitiert von der Zeit, als ich alleinerzie-
        nennen. Frauen sollen auch ihre Chance        hend war. Sie haben eine Mutter erlebt,         Petra Häffner: Ich fand das nicht
        nutzen und Verantwortung im Berufsle-         die arbeitet und eine eigene Welt hat und       schlimm. Es ging ja um meine Kinder.

        06 · GRÜNE BLÄTTER 01.2013
GRUNE BLATTER - Grüne Baden-Württemberg
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        Das Wohl des Kindes
        steht im Mittelpunkt

        Nicht alle Kinder haben das Glück,          und Jugendliche, die aus unterschied-       bereit sind, die aus Sicht des Jugendam-
        geborgen aufzuwachsen bei Menschen,         lichen Gründen zeitweise oder auf Dauer     tes notwendige Hilfe zum Schutz des Kin-
        die sich liebevoll um sie kümmern. Eini-    nicht mehr in ihren Herkunftsfamilien       des anzunehmen. Das Jugendamt muss
        ge werden vernachlässigt oder haben         leben können. Es gibt ganz unterschiedli-   dazu das Familiengericht einschalten.
        keine Eltern, die für sie sorgen. Wie es    che stationäre Einrichtungen, beispiels-    Nur dieses darf über eine Hilfe, mit der
        diesen Kindern ergeht und wie sie           weise therapeutische oder familienähnli-    die Eltern nicht einverstanden sind, ent-
        beschützt werden, haben wir den Leiter      che Heime, Wohngruppen oder Ein-            scheiden.
        des Stuttgarter Jugendamtes, Bruno          richtungen, die zur Verselbstständigung
        Pfeifle, gefragt.                           von Jugendlichen und Heranwachsenden        GB: Welche Unterstützungsmaßnahmen
                                                    führen. Welche Einrichtung in Frage         gibt es in dem Fall für Kinder, die bei
        Grüne Blätter: Was passiert in Deutsch-     kommt, hängt von der individuellen Situ-    ihren eigenen Eltern bleiben?
        land mit Kindern ohne Eltern?               ation des jungen Menschen und seiner
                                                    Familie ab.                                 Bruno Pfeifle: Es gibt zahlreiche soge-
        Bruno Pfeifle: Sie erhalten einen Vor-                                                  nannte ambulante Angebote der Jugend-
        mund als Personensorgeberechtigten,         GB: Sie betreuen auch Kinder, die bei       hilfe, beispielsweise Erziehungsberatung,
        zum Beispiel aus der Verwandtschaft, dem    ihren Eltern leben, aber trotzdem           Familienberatung oder Unterstützung bei
        Freundeskreis der Familie oder einen        Unterstützung brauchen. Wie wird das        der Haushaltsführung. Auch Familienhe-
        Amtsvormund. Er oder sie bestimmt dann      Jugendamt auf entsprechende Familien        bammen, Schulbegleitung und vieles
        auch über den Aufenthaltsort der Kinder.    aufmerksam und wann greifen Sie ein?        mehr gehören dazu. Welche Hilfe zum
        Auch eine Adoption kommt in Frage. Die                                                  Tragen kommt, hängt vom jeweiligen Ein-
        Entscheidung darüber liegt beim Fami-       Bruno Pfeifle: In vielen Fällen wenden      zelfall ab.
        liengericht und das Jugendamt wird zuvor    sich Mütter oder Väter selbst an das
        um eine Stellungnahme gebeten.              Jugendamt und bitten um Unterstützung.      GB: Welche Themen beschäftigen Sie
                                                    Andere Zugänge laufen über Empfehlun-       zur Zeit und müssen in Zukunft ange-
        GB: In der allgemeinen Wahrnehmung          gen, Vermittlung oder auch Drängen          gangen werden?
        klingt Kinderheim oft nach abschie-         anderer Institutionen: anderer Bera-
        ben und vernachlässigen. Ist das über-      tungsstellen, Schulen und Kindertages-      Bruno Pfeifle: Zentraler Arbeitsschwer-
        haupt so?                                   stätten, Nachbarn oder die Polizei.         punkt des Jugendamtes ist kurz- und
                                                    Das Jugendamt hat die Pflicht zu interve-   mittelfristig die Umsetzung des seit die-
        Bruno Pfeifle: Heime sind stationäre Ein-   nieren, wenn das Kindeswohl gefährdet       sem Jahr geltenden neuen Kinderschutz-
        richtungen der Jugendhilfe für Kinder       ist und die Sorgeberechtigten nicht         gesetzes. Gleichzeitig entwickeln wir
                                                                                                die Hilfen für unterstützungsbedürftige
                                                                                                Eltern und Kinder weiter, auf der Grund-
                                                                                                lage neuer fachlicher Erkenntnisse und
                                                                                                sich verändernder Rahmenbedingungen.
                                                                                                Derzeit steht dabei unter anderem ein
                                                                                                neues Modell der Elternaktivierung bei
                                                                                                Hilfen zur Erziehung im Vordergrund.

                                                                                                                     Bruno Pfeifle ist
                                                                                                                     seit 1991 Leiter des
                                                                                                                     Jugendamts der
                                                                                                                     Landeshauptstadt
                                                                                                                     Stuttgart. Er ist
                                                                                                                     1950 in Ulm gebo-
                                                                                                                     ren und hat an der
                                                                                                                     Fachhochschule
                                                                                                                     für öffentliche
                                                                                                                     Verwaltung in
                                                                                                                     Stuttgart studiert.

                                                                                                  GRÜNE BLÄTTER 01.2013 · 07
GRUNE BLATTER - Grüne Baden-Württemberg
gb-012013-1    28.02.2013       16:24 Uhr    Seite 8

                                                                                                     [...] auf der kulturellen Ebene immer noch
        Land der Rabenmütter?                                                                        das Leitbild der guten Mutter vor, die für
                                                                                                     ihre Kinder den Beruf aufgibt, um sich
                                                                                                     ganz deren Fürsorge zu widmen“, wie es
                                                     Eltern bereits ein Kind haben, entschei-        Ruckdeschel formuliert. In der deutschen
                                                     den sie sich wahrscheinlich auch für ein        Wahrnehmung scheint es also nicht mög-
                                                     Zweites. Es ist allerdings nicht so, dass die   lich zu sein, eine gute Mutter und berufs-
                                                     kinderlosen Frauen grundsätzlich keine          tätig zu sein: Berufstätige Mütter gelten
                                                     Kinder haben wollen. Laut Martin Bujard         noch immer als Rabenmütter. Und vor die
                                                     vom Bundesinstitut für Bevölkerungsfor-         Entscheidung „Rabenmutter“ oder „Heim-
                                                     schung ist bei rund 90 Prozent der jungen       chen am Herd“ gestellt, entscheiden sich
                                                     Menschen ein grundsätzlicher Kinder-            immer mehr Frauen gegen ein Kind oder
                                                     wunsch vorhanden. Das Problem scheint           schieben ihren Kinderwunsch auf – oft
                                                     also zu sein, dass Frauen zwar gerne Kin-       bis es zum Problem wird, sich den Kinder-
                                                     der bekommen würden, sich diesen                wunsch auch zu erfüllen. In Frankreich
                                                     Wunsch aber nicht erfüllen.                     dagegen ist auch die erwerbstätige Mutter
                                                                                                     gesellschaftlich akzeptiert. Die Folge ist
                                                     Kind oder Karriere                              laut Ruckdeschel, dass „Kinder unabhän-
                                                     Der Grund liegt häufig nicht darin, dass        gig von der jeweiligen Erwerbskonstella-
                                                     der richtige Mann fehlt. Vielmehr müssen        tion eine selbstverständliche Lebens-
                                                     sich Frauen in Deutschland scheinbar zwi-       option sind.“ Das heißt, in Frankreich
                                                     schen Kind und Karriere entscheiden. Das        treffen potentielle Eltern ihre Entschei-
                                                     ist vor allem der mangelnden Vereinbar-         dung für oder gegen Kinder losgelöst von
                                                     keit von Familie und Beruf geschuldet, wie      ihrer beruflichen Situation.
        Im Jahr 2011 hat in Deutschland jede         die Soziologin Kerstin Ruckdeschel in
        Frau durchschnittlich 1,36 Kinder            ihrem Aufsatz „Rabenmutter contra Mère          Wenn in Deutschland mehr Kinder zur
        bekommen. Das ist einer der niedrig-         Poule: Kinderwunsch und Mutterbild im           Welt kommen sollen, müssen wir dafür
        sten Werte in Europa. Zum Vergleich: In      deutsch-französischen Vergleich“ fest-          sorgen, dass sich auch hier junge Paare
        Schweden oder Frankreich bekommt             stellt. Denn immer mehr Frauen sind bes-        ihren Kinderwunsch erfüllen – und zwar
        jede Frau durchschnittlich zwei Kinder.      ser gebildet und haben höhere Abschlüs-         ohne Angst vor einem Ende ihrer Karriere.
        Damit liegen sie deutlich näher an           se als früher. Durch ein Studium befinden       Dafür muss in der gesamten Gesellschaft
        einem Wert von 2,1 Geburten pro Frau.        sich Frauen länger in der Ausbildung und        ein Umdenken stattfinden, hin zu einer
        So viele sind nötig, um die Bevölke-         beenden diese hoch qualifiziert. Die lan-       positiven Sicht auf berufstätige Mütter.
        rungsgröße konstant zu halten. Warum         ge Ausbildungsdauer soll sich nun auch
        aber klappt das in Deutschland nicht?        auszahlen. Junge Akademikerinnen legen
        Eine Antwort steckt in der unschönen         nach Abschluss ihres Studiums zunächst
                                                                                                                           Julia Link hat
        Rede von den „Rabenmüttern“ – wäh-           größeren Wert auf ihren Beruf und schie-
                                                                                                                           Soziologie und
        rend es in Skandinavien oder Frank-          ben den Kinderwunsch auf. Wollen sie
                                                                                                                           Politik in Mann-
        reich selbstverständlich ist, dass Mütter    dann allerdings auch Kinder bekommen,
                                                                                                                           heim und Tampe-
        berufstätig sind, haben sie bei uns          steht die Familiengründung im Konflikt
                                                                                                                           re (Finnland) stu-
        noch immer mit einem schlechtem Ima-         mit ihrer Karriere.
                                                                                                                           diert. Sie hat für
        ge zu kämpfen.
                                                                                                                           den Tagesspiegel
                                                     Zeit für ein Umdenken                                                 und die Rhein-
        Infolge dessen bekommen viele Frauen gar     Neben der geringen Akzeptanz berufstäti-
                                                                                                                           pfalz geschrieben
        keine Kinder. Das heißt Schuld an dem        ger Mütter in deutschen Betrieben und
                                                                                                                           und arbeitet im
        niedrigen deutschen Wert ist eher dir Tat-   den noch immer fehlenden Betreuungs-
                                                                                                       Bundestagswahlkampf in der Landes-
        sache, dass einige Frauen gar nicht erst     möglichkeiten, insbesondere für Klein-
                                                                                                       geschäftstelle von Bündnis 90/
        Mütter werden und nicht etwa, dass viele     kinder, gibt es auch einen normativen
                                                                                                       Die Grünen Baden-Württemberg.
        Frauen nur ein Kind hätten. Denn wenn        Aspekt. Denn „in Deutschland herrscht

        IMPRESSUM:                                   Redaktion:                                      Seite 4: flickr RocketScientistJan
                                                     Danyal Bayaz, Julia Ebling,                     Seite 5: Leni Breymeier: Lopata
        Herausgeber:                                 Patrick Klaiber, Florian Krebs,                 Seite 7: flickr 55Laney69
        BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN                        Christina Schindler, Heike Wagner,              Seite 8: flickr Douglas Brown
        Baden-Württemberg                            Dirk Werhahn
        Königstraße 78 · 70176 Stuttgart                                                             Layout&Satz:
        Telefon 0711-99 35 90                        Mitarbeit:                                      gerhard@fontagnier.de
        Telefax 0711-99 35 999                       Julia Link, Carsten Preiss
        landesverband@gruene-bw.de                                                                   Druck:
        www.gruene-bw.de                             Bilder:                                         auf Umweltpapier bei Dierichs
                                                     Seite 1: flickr Perspektivet Museum             Druck+Media GmbH & Co KG, Kassel
                                                     Seite 2: flickr Takashi(aes256)                 (Auflage 8.250 Exemplare)
                                                     Seite 3: iStockphoto
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