Gute Aussichten - junge deutsche Fotografie 2018/2019
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Gute Aussichten – junge deutsche Fotografie 2018/2019 Dresden, Deutschland (Kulturexpresso). Seit dem 8. Dezember 2018 läuft in den Technischen Sammlungen Dresden eine Sonderausstellung mit dem Titel „Gute Aussichten – junge deutsche Fotografie“, die am 7. Dezember ihren Auftakt hatte. Die Ausstellung ist bis zum 17. März 2019 geplant. Das gesamte Projekt für junge Fotografen wurde 2004 von der Kunsthistorikerin Josefine Raab und dem Publizisten Stefan Becht gegründet und bietet in diesem Winter 229 Motive, darunter 39 unikate Belichtungen, sieben Fotogramme, drei Siebdrucke und zwei Risografien, sowie vier Videos, zwei Künstlermagazine, einen Kurzfilm, ein Buch und eine Diaprojektion. Professoren aller deutschen Hochschulen und Akademien, die einen Studiengang Fotografie anbieten, dürfen bis zu fünf ihrer Abschlussarbeiten für den Wettbewerb einreichen, der als einer der renommiertesten in deutschen Landen gilt. In der Pressemitteilung der Technischen Sammlungen Dresden vom 7.12.2018 heißt es weiter, dass „eine namhaft besetzte Jury …
aus den Einsendungen die besten Portfolios, die anschließend national und international in verschiedenen Ausstellungen, Aktionen und Medien der Öffentlichkeit vorgestellt werden“, küre. Weiter im Text: „Zu den Wettbewerben werden jeweils ca. 100 Beiträge aus insgesamt ca. 35 Institutionen deutschlandweit übermittelt.“ Wer sich einen ersten Ein- und Überblick verschaffen möchte, der greife zum umfangreichen Jahreskatalog in deutscher und englischer Sprache, zu Sondereditionen von Originalen und zum Spezialheft „Gute Aussichten“. Wir wünschen gute Aussichten! Ganz schön „Zazy“ Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Im Kino 7 der Kulturbrauerei auf dem Prenzlauer Berg in Berlin fand gestern ab 20 Uhr die Premiere des Films „Zazy“ statt. Der Saal war gut besucht, offenbarte aber Lücken. Von der Geschichte, die Filmemacher Matthias Oberg, gerne auch M.X.Oberg genannt und geschrieben, kann man das nicht behaupten. Oberg, der nach noch nicht einmal einer Hand voll von Kurzfilmen mit „Unter der Milchstraße“ und „Undertaker`s Paradise“ Kinospielfilm und
mit „Ein Ton Blau“ Dokumentarfilme in die Lichtspielhäuser legte, versucht sich mit „Zazy“ erneut an einer langen Fassung einer Geschichte, die auch kurz, beispielsweise in einer akademischen Viertelstunde, zu erzählen gewesen wäre. Dann hätte das eingeladene Publikum gleich bei Bier und Banausen Belanglosigkeiten über die Banalität der Betriebsamkeit Berlins austauschen können. Oder auch nicht. Egal. Wie dieser Film. Ein junges Kücken, flügge aber mit Flausen im Kopf, sowohl offensichtlich aus schlichten Verhältnissen stammend als auch schicht gestrickt, näht in Trentino an einem Kleid. Statt Gardasee hätte es auch der Müggelsee sein können, aber dann wäre wohl die Gage schlechter ausgefallen. Egal. Das faule Schneiderlein bekommt als Lehrling mehr mit vom Herrn und Meister als von diesem ab. Sie will mehr. Sie will Geld und geile Klamotten. Immerhin wird sie, wenn sie geil ist, von Tomek (Paul Boche), der sich wie sie für einen Freund hält, gut gefickt. Horizontal hat der kleine Kopf der Zazy genannten Göre (Ruby O. Fee), der Handarbeiterin mit Hintegedanken, mal Pause. Das ist auch gut so. Und das wünscht man auch dem Publikum. Egal. Eines Tages lernt Zazy Marianna (Petra van de Voort) kennen. Sie ist eine schöne Frau aus besserem, bürgerlichem weil reicherem Hause, das im Westen der Berliner Republik am Rand einer Großstadt steht. Zazy erschleicht sich Zugang zu der Dame, für die sie ein Kleid näht. Dann teilt sie mit ihr ein Geheimnis, später das Haus. Boche müht sich mit irrem Blick und doller Drohne als Klein-Kinski, Fee als Femme Fatal. Manchmal wirkt das tragisch, zu oft als Farce. Der Film zeichnet die Charakter viel zu lange und zu facettenreich. Kurz: Er überzeichnet. Vielleicht sollte Oberg nur das Buch schreiben und andere den Film drehen lassen. Egal. Immerhin nimmt der Streifen Fahrt auf und biegt wie Harry, der den Wagen schon lange nicht mehr vorfährt, in Richtung Krimi ab. Ja, ein paar halbwegs überraschende
Wendungen gelingen dem Autor, aber der rasche Moment resultiert aus der Verschlafenheit im Derrick-Duktus. Das ist voll 80er. Letztes Jahrhundert. Egal. Das permanent Pleite- und poppende Pärchen bekommt Marianna in die Hand und hangelt sich nach oben. Immerhin ficken sich Zazy und Tomek nicht noch weiter durch den Film und auch hoch sondern nur miteinander. Egal. Am Ende winkt mehr als eine Maisonette-Wohnungen über den Dächern der großen Stadt. Doch der Aufsturz der Zazy von der Spinning Jenny am Gardasee zum Flachbildschirm-Highlight in Highheels ist unheilvoll mit dem Abgang von Tomek und anderen verknüpft. Was an dieser Geschichte „raffiniert“ sein soll oder wo „Fee glänzt“, wie Kritiker zu meinen scheinen, das weiß ich wahrlich nicht. Die Geschichte und die Schauspieler sind nicht schlecht, aber sind sie deshalb gut? Das Weben von für Oberg zu vieler Fäden und Facetten in diesem Film, der – fast bin ich geneigt zu sagen – mal als Psychokrimi, mal als kleines kammerspielhaftes Drama daherkommt, ist nicht flott. So verhäddern sich alle in den Laufmaschen, die zu Fallstricke werden können. Das Erzählens gerät langatmig und je länger, desto mehr istn manchen Schauspielern anzusehen, dass der Weg aus einer Mimenwerkstatt zur Schauspielerkunst weit ist. Wer weiß das nicht, gute Leute vor und hinter der Kamera, vor, während und nach der Produktion sind rar und reichlich teuer. Mit mehr Geld wäre vermutlich mehr Gehalt in den Film gekommen. So wäre „Zazy“ ein Film fürs Montagskino, wenn das im ZDF laufen würde. Egal. Was dem Film bleibt ist das eine oder andere unbeachtete Festival von anstehenden und abgestandenen Cineasten – Cineast im Sinne von Möchtegern, nicht von Kenner.
Feuerfest in Wind und Wellen – Annotation zum Kalender „Leuchttürme 2017“ mit Bildern von Gabi Reichert Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Das ist mal ein Kalender, der nicht nur voll mit bunten und beeindruckenden ein Dutzend Bildern – und zwar mit zwölf tollen Leuchttürmen – ist, sondern der Neugierigen, die mehr als nur beiläufiger Betrachter sein wollen, „ausführliche Informationen und Geschichten zum abgebildeten Leuchtturm“ bietet, wenn die Wissbegierigen „zur Bildlegende noch einen QR-Code“ nutzen. Einfach mit dem iPhone oder Smartphone draufhalten, auf dem eine entspreche App ist, die genutzt werden kann. Klasse, dieser Kalender mit QR-Codes. Dass das Text- und vor allem Bildmaterial bestens ist, dafür steht der Name Gabi Reichert. Die 1964 geborene Fotografin und Journalistin, die laut Verlag Delius Klasing „einige Jahre in der pharmazeutischen Forschung gearbeitet, bevor sie Germanistik, Amerikanistik und Journalistmus studierte und eine Familie gründete“, hat zwar ihren „Wohnsitz inmitten der Weinberge Rheinhessens“, dennoch zieht es sie hinaus in die Welt, vor allem in die Natur, in den Norden und auch an die Küsten. Das Reisen und darüber in Wort und Bild berichten, das
hat nicht nur Gabi Reichert zum Beruf gemacht, sondern scheinbar die ganze Familie, also die 5Reicherts. Keine Frage, mit dem Kalender „Leuchttürme 2017“ holen sich die lieben Leute schöne Schifffahrtszeichen in den unterschiedlichsten Größen, Farben und Formen in die gute Stube. Ein bißchen Großbritannien, Schweden, Dänemark, Frankreich und Deutschland, wo die einmaligen historischen Bauwerke stehen, ist auch mit dabei. Doch geben sie die Antwort beim Betrachen: Ich will auch dorthin reisen, Wind und Wellen erleben „und das zauberhafte Licht“ in Echt sehen, das Gabi Reichert „kunstvoll festgehalten“ hat. * * * Gabi Reichert, Leuchttürme 2017, Kalender, Format 56 x 46,2 cm, Spiralbindung, Verlag: Delius Klasing, Bielefeld, 1. Auflage 2016, ISBN: 978-3-667-10492-2, Preise: 22,90 EUR (D), 22,90 EUR (A) Aufzucht, Auswandern und so weiter – Zum Spiel „Inhabit the Earth“ Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Ungefähr in einem Karton im Format einer A4-Fläche befinden sich oben und umzu tolle
Tiere, gezeichnet im Cartoon-Stil. Bis auf grüne Bambusblätter, die ein Panda-Bär frisst und einem grünen Chamäleon zeigt sich nur noch ein Papagei bunt. Die anderen Tiere wie eine Giraffe und ein Löwe sind in Brauntönen oder wie ein Elefanten und ein Wolf in Grautönen gehalten oder gleich wie ein Zebra und der Panda-Bär mit den Bambusblättern in Schwarz und Weiß. Immerhin leuchtet in Gelb der Titel des Spiels von Richard Breese in großen Buchstaben auf der Pappe. „Inhabit the Earth“ lautet der englische Name des Spiels bei dem im Untertitel klar werden sollte, worum sich diese Beschäftigung dreht: „A race across six continents to introduce and evolve the world`s wildlife.“ Im Karton befinden sich sowohl eine Einleitung in Englisch als auch auf Deutsch. Gleich zu Beginn wird klargemacht, was Titel und Aufgabe bedeuten: „Bevölkert die Erde“ und das es sich um „ein Rennspiel für zwei bis vier Spieler handelt, das „etwa 90 Minuten“ dauert. Das stimmt, aber „Inhabit the Earth ist auch ein Brett- und Strategiespiel von R&D Games/Hutter Trade, „um die Tierwelt der Erde einzusetzen und zu entwickeln“, wie es in den Spielregeln, die sich in englischer und deutscher Sprache in der Verpackung befinden, heißt. Der Karton enthält nämlich sechs Tafeln, auf denen mehr oder weniger ernst zu nehmende Karten der sechs Kontingente zu sehen sind. Zu den sechs Kontinenttafeln kommen 162 Kreaturenkarten in drei Stapeln zu je 54 Karten. Damit keine Missverständnisse aufkommen, sind die Karten für die drei Stapel auf der Rückseite mit 1, 2 oder 3 makiert, die wiederum den Regionen der jeweiligen Kontinente entsprechen. Statt Kreaturenkarten kann auch Tierkarten gesagt werden, denn die Karten zeigen Tiere: Vögel, Pflanzenfresser, Raubtiere, Primaten, Reptilien und kleinere Säugetiere. Mit diesen Karten bewegen sich die Spieler auf ihren Kontinenten und pflegen die Manegerie. Zum Spielmaterial zählen zudem noch Kreaturenmarker, Aufkleberbogen, vier Aktionsübersichtskarten, 59 Plättchen, 24
Bewegungsmarker, 24 Auslösemarker, 30 Sonnenmarker und vier Plättchenständer, die man bitte im Handumdrehen selber bastelt. Doch ums Basteln geht es in diesem Spiel wahrhaftig nicht, sondern um die Menagerie, die Aufzucht und das Bewegen der Kreaturenmarker auf den Pfaden der Kontinente bis hin zum Auswandern, der Bewegung eines Kreaturenmarkers von einem Kontinent zum anderen. Oder wie der Verlag formuliert: „Neben der Aufzucht bringt auch die Reise lukrative Punkte ein.“ Abgerechnet wird zum Schluß, „sobald zwei Kreaturenmarker auf den Schlussfeldern zweier Kontinente liegen“. Wer die meisten Punkte hat, der ist Sieger. Wir empfehlen sehr, als Anfänger mit dem Einführungsspiel zu beginnen. * * * Richard Breese, Inhabit the Earth, Grafik: Juliet Breese, Anzahl der Spieler: zwei bis vier Spieler, Alter der Spieler: geeignet ab einem Alter von 14 Jahren, Spieldauer: um 90 Minuten, R&D Games/Hutter Trade, „HUCH! & friends!, 2015, Artikelnummer: 400005, EAN: 5060156400005, Preis laut Hersteller: 42,95 Euro
Für Kulturexpresso schrieben und schreiben folgende Autorinnen und Autoren Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Wir sitzen zwar nicht alle in einem Boot, eigentlich keiner, auch nicht in einer warmen Redaktionsstube, aber alle in alphabetischer Reihenfolge genannten Autorinnen und Autoren schrieben mindestens einmal für das Webmagazin Kulturexpresso. Elke Backert Ole Bolle Jean Camus Dirk Fithalm Thomas Gensheimer Hinrike Gronewold Andreas Hagemoser Anne Hahn Monika Hamberger Rainer Hamberger Henno Heintz Marc Hellige Kerstin-Bettina Kaiser Günter Knackfuss Eva-Maria Koch Fritz Hermann Köser Dr. Bernd Kregel Claudio Michele Mancini Christoph Merten Ulf Peter Egon Pichl Stefan Pribnow Paul Puma Dr. Jürgen Pyschik Axel Reitel
Antje Rößler Lenina Sachs Florian Schmitz Horst-Udo Schneyder Katharina Schulze Dr. Sigurd Schulze Frank Willmann Anmerkung: Zuletzt aktualisiert am 22. Mai 2018.
Sie können auch lesen