HÄNGEGLEITEN UND WILDTIERE - Was kann ich tun?
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Impressum Herausgeber: SHV - Schweizerischer Hängegleiter-Verband Seefeldstrasse 224, CH-8008 Zürich Redaktionsteam: Angelika Siegfried und Nina Eicher, Umweltbeauftragte SHV Illustrationen: Illustrat, Nadine Colin, Zürich Layout: Grafikwerft, Karin Willimann, Luzern 2. Ausgabe | Auflage: 300 Exemplare © 2021 SHV Zürich www.shv-fsvl.ch
HÄNGEGLEITEN UND Warum? WILDTIERE Biodiversität, Klimawandel Was kann ich tun? Sensible Arten Wildlebende Säugetiere und Vögel Schutzgebiete Vereinbarungen, nationale (AuLaV), kantonale (Wildruhezone), kommunale (diverse) Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst, Winter Tageszeit Dämmerung, tagsüber, nachts Lebensräume Fels, Grate und Bergrücken, alpine Rasen, Wald, Waldgrenze, Wiesen und Weiden
Warum? Ein Beitrag zum Erhalt der schweizer Biodiversität Die Biodiversität nimmt stark ab. Mit dem Klimawandel wandern die Arten in die Höhe. Bergregionen beherbergen die am wenigsten beeinträch- Für alpine Arten wird es besonders schwierig, denn sie können tigten Lebensräume. nicht ausweichen.
Warum nimmt die Biodiversität In den Bergen gehören Freizeitaktivitäten u.A. auch im Flachland ab? zu den Ursachen für den Rückgang der Biodiversität. Intensive Landwirtschaft, Verlust Lebensraum durch Siedlungen, Touristische Nutzungsformen nehmen zu und werden Zerschneidung von Lebensräumen durch Verkehrsinfrastrukturen, etc. vielfältiger. Hängegleiten ist eine davon.
Sensible Arten und Hängegleiten Profitieren von Schutzzonen und Wissenschaftlich untersucht: unserer Rücksicht: Weniger tangiert: Reaktionen unterscheiden sich je Viele sensible, seltene Arten profitieren Hirsch, Reh und Murmeltier werden vom nach Störung, Art, Lebensraum, von beruhigten Räumen wie z.B. Wild- Hängegleiten kaum beeinträchtigt. Tages- und Jahreszeit. ruhezonen oder Jagdbanngebieten.
Gewöhnen sich Wildtiere ans Hängegleiten? Unklar! Keine Flucht = Gewöhnung? Nicht unbedingt! Folgende Faktoren spielen eine Rolle. 2 1 M ännliche Tiere sind weniger schreckhaft 4 als Weibchen mit Jungen. 2 D ie Brut wird erst im allerletzten Moment verlassen, obwohl der Vogel schon stark gestresst ist. Optimale Brutplätze werden 3 nicht genutzt. 3 D ie Flucht ist gefährlich und kräfte- 1 zehrend. 4 U nsichtbare Stressreaktionen (erhöhter Puls). 5 S ensitive Tiere sind bereits abgewandert 5 oder in Deckung. 5 Tiere sehen und reagieren auf Hängegleiter meist lange bevor du sie entdeckst.
Was gilt wo? Schutzgebiete Vereinbarungen Eidgenössische Schutzgebiete (AuLaV) Wichtig für den Erhalt der Fluggebiete Rechtlich verbindlich, Übertretungen können gebüsst werden • Nationalpark • Jagdbanngebiete • Wasser und Zugvogelreservate • Hoch- und Flachmoore Ganzjährige oder saisonale Überflugeinschränkungen, Ganzjähriges Start- und Landeverbot, z.T. Weggebot, Info auf Info auf SHV- und Clubwebpages. https://map.geo.admin.ch.
Kantonale Wildruhezonen Kommunale und private Schutzgebiete Rechtlich verbindlich, Übertretungen können gebüsst werden Teilweise rechtlich verbindlich Einschränkungen meist Winter bis Frühling, häufig Weggebot oder Meist ganzjährige Einschränkungen, häufig Betretungs- Betretungsverbot (entspricht Start- und Landeverbot). Nicht alle verbot oder Weggebot, Tafeln im Feld beachten. Zonen sind relevant fürs Hängegleiten. Info auf https://map.geo.admin.ch.
Was kann ich tun? Jahreszeiten Frühling (bis anfangs Juli) Früh ausapernde, sonnige Stellen Brutplätze meiden (Informationen bei Oft beflogene Routen bevorzugen. möglichst meiden. lokalen Clubs und Flugschulen), bei Überlege, ob du Flüge über abgelegenen auffälligem Verhalten sofort abdrehen. Gebieten publizieren willst (Nachahmer).
Sommer Herbst Winter Vereinbarungen beachten. Besondere Bei Hike & Fly auf offiziellen Wegen Schutzgebiete beachten. Nähe zu Rücksicht in der Nähe von Schutzgebieten. bleiben. touristischer Infrastruktur bevor- zugen.
Was kann ich tun? Tageszeit Dämmerung Nachts Dämmerung ist die Hauptaktivitätszeit der Wildtiere. Viele Tiere sind nachtaktiv. Vollmondflüge sind für Wildtiere Darum besser ausserhalb der Dämmerung fliegen. besonders kritisch – darum besser ganz vermeiden.
Tagsüber im Winter Tagsüber im Sommer Im Winter sind Wildtiere ganztägig auf Nahrungssuche, weil das Flüge sind tagsüber am wenigsten kritisch. Viele am Boden Futterangebot knapp ist. Störungen sind daher immer relevant. lebende Wildtiere ruhen und verdauen an geschützten Orten.
Alpine Landschaft Für Tiere besonders wichtige Lebensräume in unseren Fluggebieten. 1 Felsen 1 2 Grate, Bergrücken 3 Alpine Rasen 4 Alpine Wiesen und Weiden 2 3 5 Waldgrenze 5 6 Bergwald 7 Landeplatz 4 6 7
Felsen Möglichst grosser Hangabstand einhalten. Bei thermikfliegenden Vögeln im gleichen Drehsinn einreihen. Bei Sichtung von Wildtieren abdrehen.
Was kann ich tun? Lebensräume Grate und Bergrücken Alpine Rasen Beachte, dass knappes Überfliegen von schneefreien Bei Sichtung von Wildtieren abdrehen (Fluchtreaktionen Kuppen Panik auslösen kann (Überraschungseffekt). vermeiden), nicht über Tieren kreisen.
Alpine Wiesen und Weiden Waldgrenze Trittschäden auf Magerwiesen vermeiden. Rücksicht auf Störungen reduzieren und auf Wegen bleiben, kurzer Wildtiere und Vieh. Aufenthalt, nicht hier biwakieren.
Was kann ich tun? Lebensräume Bergwald Landeplatz Auf den Wegen bleiben. Wildtiere unter den Baumkronen Nur auf gemähten Wiesen landen. werden vom Fliegen kaum gestört.
Möchtest du Genaueres wissen? Auf der Webseite des SHV im Bereich Wildschutz findest du ein Begleitdokument mit Hintergrundinformationen zu jeder Illustration.
SHV - Schweizerischer Hängegleiter-Verband Seefeldstrasse 224 CH-8008 Zürich
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