H2-MASTERPLAN FÜR OSTDEUTSCHLAND UND GRÜNE GASE @VNG - Philipp Hauser, VNG AG Digitales Fachforum INFRACON - "Energie für die Zukunft"
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H2-MASTERPLAN FÜR OSTDEUTSCHLAND UND GRÜNE GASE @VNG Philipp Hauser, VNG AG Digitales Fachforum INFRACON – „Energie für die Zukunft“ 11. November 2021
AGENDA ► Herausforderung: Dekarbonisierung ► H2-Masterplan Ostdeutschland ► Umsetzung in VNG-Projekten
WORIN LIEGT DIE HERAUSFORDERUNG BEI DER DEKARBONISIERUNG DES ENERGIESYSTEMS? Endenergienachfrage 2020 Endenergiebereitstellung 2020 2019: 2492 TWh 1784 TWh 533 TWh Verkehr Industrie 55% 2317 TWh 89% 11% 45% Haushalte GHD sonstige Quelle: basierend auf AG Energiebilanzen (2021), Erneuerbare Quellen BMU (2021) Die Dekarbonisierung des Stromsektors ist schon weit vorangeschritten, umfasst aber nur einen Teil der Endenergienachfrage. „All-electric“ reicht aber nicht, um Treibhausgasneutralität bis 2045 zu erreichen und die 3 Transformation und Dekarbonisierung des Gassektors ist notwendig.
KLIMASCHUTZZIELE IN SEKTOREN WERDEN ANGESCHÄRFT – INDUSTRIE IM FOKUS Quelle: BMU (2021) Ziel für den Industriesektor bis 2030: Reduktion der CO2-Emissionen von 2020 bis 2030 um 36%. Das bedarf der Umstellung von industriellen Prozessen, insbesondere in der Stahl- und Chemieindustrie auf 4 klimaneutralen Wasserstoff.
AGENDA ► Herausforderung: Dekarbonisierung ► H2-Masterplan Ostdeutschland ► Umsetzung in VNG-Projekten
STRUKTURELLE NACHTEILE IN OSTDEUTSCHLAND Ausgangslage für den H2 Masterplan Ostdeutschland • Es fehlen große Unternehmen, die als „Zugpferde“ bei der Umsetzung innovativer Projekte agieren können. • Es droht die Gefahr einer weiteren strukturpolitischen Verfestigung bei Heraus- Wasserstoffinvestitionen in Ostdeutschland und bei der Strukturentwicklung. forderungen • Pilotprojekte kommen nur schleppend voran. • Synergiepotenziale durch Umstellung bestehender und Etablierung neuer Cluster im Bereich der Wasserstoffnutzung und -erzeugung • Potentialanalyse zu Wasserstoffnachfrage und –angebot und Nutzung von Analyse Wasserstoff in Systemdienstleitungen • Bundesländer entwickeln Länderspezifische Wasserstoffstrategien • Strategien werden kaum Bundesländer-übergreifend gedacht • Kannibalisierungseffekt bei Einwerben von Fördermitteln wahrscheinlich Politisches Agieren 6
VNG ALS IMPULSGEBER | FRAUNHOFER-GESELLSCHAFT ALS AUFTRAGNEHMER Die Autoren Über 20 Institute und Forschungseinrichtungen mit Fokus auf Wasserstoff Prof. Dr. Mario Ragwitz Projekt-Timeline 2020 2021 03/2020 04/2020 09/2020 05/2021 Vorgespräche Studien- Workshop Beginn Veröffentlichung design Bundesländer final 06/2020 Nationale H2-Strategie 7
AUF EINEN BLICK Zentrale Ergebnisse des H2-Masterplan Ostdeutschland ➢ Vielfältige Akteurslandschaft entlang der Wasserstoff-Wertschöpfungskette identifiziert ➢ Bundesländer besitzen komplementäre Stärken ➢ Erstmals wird ein konkretes Wasserstoff-Nachfragepotenzial für Ostdeutschland prognostiziert: ➢ Verkehr: 1,5 - 12 TWh (zunächst Schwerlastverkehr) ➢ Industrie: 11 - 37 TWh (zunächst Raffinerien und Basischemie) ➢ Systemdienstleistung: H2-basierte Ausgleichskraftwerke ➢ Mehr als 50 Maßnahmenvorschläge sollen für erfolgreichen Wasserstoff- Markthochlauf sorgen Veröffentlicht am 20.05.2021 8
ERNEUERBARE ENERGIEN IN OSTDEUTSCHLAND GROßES POTENZIAL FÜR GRÜNE STROMERZEUGUNG Kostenpotentialkurve Erneuerbarer Energien für den Zeitraum Potentiale für Windenergie und PV in Ostdeutschland 2021-2030 in Ostdeutschland 9
KOMPLEMENTÄRE STÄRKEN DER BUNDESLÄNDER Akteursvielfalt in Ostdeutschland Akteure Stärken der Bundesländer Anzahl Bereich der Akteure Erneuerbare Wasserstoffwertschöpfungskette insgesamt Energien (ohne Berlin) Mecklenburg- Vorpommern Betreiber EE-Anlagen (heute) 158 (143) H2 Erzeugung* 68 (59) Chemische Brandenburg Industrie, H2 Anlagenhersteller* 312 (240) Gasspeicher H2 Infrastruktur* 69 (57) Sachsen- H2 Nutzung* 169 (148) Anhalt Anlagentechnik/Komponenten/MSR und 46 (40) Elektronik* Sachsen Thüringen H2 Sicherheit* 14 (12) Anlagen- und Vielzahl an Akteuren und Projekten entlang der H2- Maschinenbau Wertschöpfungsskette in den ostdeutschen Bundesländern vorhanden * Ergebnis auf Basis von Auswertungen existierender Studien, Recherchen von Online- Auftritten von Unternehmen, Netzwerken und IHKs sowie Online-Umfrage; heute und potenzielle Akteure 10
WASSERSTOFF IM EINSATZ ZUR DEKABONISIERUNG DER ENERGIEINTENSIVEN INDUSTRIE Langfristige Wasserstoffpotenziale Regionale Verteilung der perspektivischen Wasserstoff Prozesswege der energieintensiven Industrien je Bundesland Wasserstoffnachfrage in Ostdeutschland in der Industrie Bundesland TWh/a Mecklenburg-Vorpommern 0 Thüringen 2,2 Sachsen-Anhalt 13,5 Sachsen 11,4 Brandenburg 9,9 gesamt 37,0 Der Zeitpunkt der Erschließbarkeit der Potenziale ist von der Technologieentwicklung und Wirtschaftlichkeit abhängig. Zunächst stoffliche Nutzung (in Raffinerien, der Chemie-, Eisen- und Stahlindustrie). Langfristig auch energetische Nutzung in Papier-, Glas- und Zementindustrie. 11
WASSERSTOFF IM VERKEHRSSEKTOR 2030 UND 2050 0,60 2030 0,50 0,40 0,30 0,20 Wasserstoffnachfrage in TWh/a 0,10 0,00 1,80 2050 1,50 1,20 0,90 0,60 0,30 0,00 MV TH ST SN BB 12
AGENDA ► Herausforderung: Dekarbonisierung ► H2-Masterplan Ostdeutschland ► Umsetzung in VNG-Projekten
H2-WIRTSCHAFT WIRD SICH IN CLUSTERN ENTWICKELN Projekttiefe und Versorgungsrelevanz CLUSTER- ENTWICKLUNG EINZELPROJEKTE „ÜBERREGIONALISIERUNG“ Zeit heute Kurz- und mittelfristig werden Einzelprojekte und erste Wasserstoffcluster um industrielle Standorte entwickelt. Anschließend gilt es, diese Wasserstoffcluster zu verbinden und eine überregionale H2-Infrastruktur aufzubauen. 14
PROJEKTLANDKARTE »GRÜNE GASE« DER VNG-GRUPPE H2 IPCEI-Projekte (Wasserstoffleitungen) H2 H2-Abtrennung (Prenzlau) doing hydrogen - ca. 475 km; Rostock / Region Berlin / Leipzig Steigerung der Wasserstoffanteile im Erdgasnetz durch den Einsatz von H2-Abtrennungsverfahren. Green Octopus – ca. 200km; Salzgitter / Leipzig LHyVE – ca. 70km; Region Leipzig C H2 Pilotprojekt Methanpyrolyse H2 H2SAL (Salzgitter) Errichtung einer Pilotanlage zur Methanpyrolyse. Anbindung des Standortes Salzgitter an das ONTRAS-Netz und Vermarktung des erzeugten Wasserstoffs und Kohlenstoffs. an die bestehende H2-Infrastruktur im Mitteldeutschen Chemiedreieck. Biogas-SMR (Region Leipzig) H2 Energiepark Bad Lauchstädt On-site-Herstellung grünen Wasserstoffs aus Rohbiogas mittels einer angepassten Dampfreformierungsanlage. Reallabor zur intelligenten Erzeugung, Speicherung, Transport, Vermarktung und Nutzung von grünem Wasserstoff. CO2 CapTransCO2 (Region Leuna) Weitere Machbarkeitsstudien und technische Untersuchungen Machbarkeitsstudie zum Aufbau einer klimaneutralen mitteldeutschen Industrie durch eine vernetzte TransHyDe – Sys Systemanalyse zu Transportlösungen für grünen CO2-Transportinfrastruktur für CCU/CCS. Wasserstoff und daraus folgenden möglichen Infrastrukturentwicklungen Wasserstoffnetz Machbarkeitsstudie zu H2-Bedarfen, Quellen und Biogas- & Bioerdgasanlagen der daraus resultierender, notwendiger Balance Erneuerbare Energien GmbH Mitteldeutschland Transportinfrastruktur im Raum Mitteldeutschland Die VNG Gruppe verfolgt Forschungs- und Umsetzungsprojekte entlang der gesamten Wertschöpfungskette 15 klimaneutraler Gase – von der Erzeugung über den Transport bis hin zum Handel und Vertrieb.
1 Standort Salzkaverne 5 Windpark-Planung 2 Leitwarte der VGS / Chemiestandort DOW 6 380 kV Umspannwerk der 50 Hertz 3 Standort Elektrolyse 7 Umzustellende Erdgasleitung 4 Bestandswindpark
WIE FUNKTIONIERT DER ENERGIEPARK Ein starkes Konsortium entlang der gesamten Wertschöpfungskette 1. Erzeugung 2. Speicherung 3. Transport 4. Vermarktung 5. Nutzung Arealnetz Entwicklung, Analyse Chemische Windpark und Optimierung Industrie (40 MW Leistung) Untertageanlage / Umstellung einer möglicher Kaverne Erdgasleitung Geschäftsmodelle (50 Mio. m3) Mobilität Großelektrolyse (30 MW Leistung) Der Energiepark Bad Lauchstädt bildet in einem Unternehmensverbund alle Wertschöpfungsstufen ab, von der 17 Wasserstofferzeugung, über die Speicherung und den Transport bis zu den Nutzern.
EBL – AKTUELLE ENTWICKLUNG › Projektstart am 01. 09. › Feierliche Förderscheckübergabe am 09.09 › Bürgerinformationstag am 02.10. › Aktuelle AP: Regulatorik, vorbereitende F&E Arbeiten, Genehmigungen, Standortvorbereitungen, Vorbereitung FID
ZUSAMMENFASSUNG IN 4 THESEN 1 Die Energiewende hin zu einem 100% erneuerbaren Energiesystem wird nicht ohne Moleküle gelingen 2 Dekarbonisierte Gas ermöglichen es Klimaschutz und Versorgungssicherheit in einer sozio-ökonomisch verantwortlichen Art und Weise zu verbinden 3 Stahl und Chemieindustrie sind der Ausgangspunkt für die Bildung regionaler Wasserstoffcluster (Energiepark Bad Lauchstädt) 4 Der H2-Masterplan zeigt, dass die ostdeutschen Bundesländer komplementäre Stärken besitzen, die es gilt gemeinsam für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft zu nutzen. Die VNG Gruppe hat nun in einem starken Konsortium mit der Umsetzung im Energiepark Bad Lauchstädt begonnen. Nun braucht es weitere Planungssicherheit in der Ausgestaltung des regulatorischen Rahmens, um weitere 19 Umsetzungsprojekte zu verwirklichen.
QUELLENVERZEICHNIS AG Energiebilanzen (2021) Auswertungstabellen 1990-2020; https://www.ag- energiebilanzen.de/ BMU (2021) Das neue Klimaschutzgesetz – Jahresemissionsmengen nach Bereichen bis 2030; https://www.bmu.de/mehrklimaschutz Energiepark Bad Lauchstädt (2021) https://energiepark-bad-lauchstaedt.de/ Fraunhofer-ISI (2021) Wärmepumpen in der Industrie, https://www.ise.fraunhofer.de/de/leitthemen/waermepumpen/waermepump en-in-der-industrie.html Fraunhofer-IEG et al. (2021) H2-Masterplan Ostdeutschland; https://h2- masterplan-ost.de/ 20
Philipp Hauser Referent für wissenschaftliche Studien philipp.hauser@vng.de www.vng.de
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