Haifa Israels Hauptstadt des Nordens - Stadt Mannheim

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Haifa

Israels Hauptstadt des Nordens
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Israel                                                ist er sowohl von der europäischen Ge-
                                                      schichte als auch den Gegebenheiten im
                                                      Nahen Osten des 20. Jahrhunderts. Ver-
Ein Kontinent an Landschaften                         wirklichen wollte man in Israel die zionis-
Halb so groß wie die Schweiz / Mild bis               tische Vision, ein jüdisches Gemeinwesen
sehr heiß, die Höhen schneebedeckt                    im „Land der Väter“ zu schaffen. Dabei
                                                      waren die zentralen Anliegen: der Erhalt
Israel ist ein kleines Land. Mit seinen rund          des Judentums, die Zusammenführung der
21.000 Quadratkilometern in etwa so groß              Juden in einem eigenen Staat, nicht zuletzt
wie Hessen, halb so groß wie die                                              die Neubestimmung
Schweiz. In der längsten Nord-Süd-                                            jüdischer Identität.
Ausdehnung misst es 420, ost-westlich                                         Die        arabischen
20 bis 116 Kilometer. Israel bildet am                                        Staaten lehnten die
Westrand Asiens eine natürliche                                               von der UNO 1947
Landbrücke zwischen Asien und                                                 geplante      Teilung
Afrika. Sein nördlicher Nachbar ist der                                       Palästinas in einen
Libanon, nordöstlich schließt sich Sy-                                        jüdischen und einen
rien an. Im Osten liegt Jordanien und                                         arabischen Staat ab.
im Südwesten Ägypten. Die gesamte                                             Mit        Gründung
Westgrenze            verläuft        als                                     Israels wuchs sich
Mittelmeerküste vom Libanon bis zum                                           der Konflikt zum
Gazastreifen.                                                                 Krieg     aus.    Die
                                           Quelle: Harenberg
        Mit seinen Bergen und                                                 arabischen Staaten
fruchtbaren Tälern, seinen Wüstengebieten             etwa Ägypten, Syrien, Jordanien erklärten
und Küstenebenen besitzt Israel die land-             der jungen Nation Israel den Krieg. In den
schaftlichen Merkmale eines ganzen Kon-               folgenden Jahren kam es zu zahlreichen
tinents. Von der Mittelmeerküste, dem                 militärischen Auseinandersetzungen.
grünen Bergland von Galiläa über den tro-                     Der       israelisch-palästinensische
ckenen Jordangraben, die im Winter ver-               Konflikt ist die Forderung der Palästinen-
schneiten Golanhöhen und die Wüste Ne-                ser nach einem eigenen Staat. Anfangs auf
gev bis zum Toten Meer, dem tiefstgelege-             dem Gebiet ganz Palästinas – das hätte die
nen Platz der Welt. Das zweitgrößte Bin-              Vernichtung Israels bedeutet. Später bezog
nengewässer ist der See Genezareth, hebrä-            die Forderung sich nur noch auf das Terri-
isch Jem Kinneret.                                    torium des Westjordanlands und des Gaza-
        Das Klima in Israel ist mediterran.           streifens. Israel hat sich dieser Staatsgrün-
Es wird im Sommer entlang der Mittel-                 dung lange widersetzt. Die Palästinenser
meerküste von einer steten Brise gemildert.           wiederum, insbesondere die PLO, haben
Aber nur dort. Denn in Jerusalem staut sich           das Existenzrecht Israels erst 1998 offiziell
im Sommer die heiße Luft und es bewegt                anerkannt. Viele palästinensische Organi-
sich kein Lüftchen. Die heiße Jahreszeit              sationen, die Fatah, Hamas, verneinen es
steigert sich im Süden, am Roten Meer, auf            heute noch. Auch das Fortbestehen der von
42 Grad Celsius, in Jericho und am Toten              Israel 1967 in den besetzten Gebieten er-
Meer bis auf 50 Grad. Erträglich ist es auf           richteten jüdischen Siedlungen mit etwa
den windigen Golanhöhen.                              200.000 israelischen Juden, ist ein Streit-
                                                      punkt. Sie gelten international als völker-
Bis heute kein Friede                                 rechtswidrig.
Unabhängigkeit 1948 / Konflikt mit Pa-                        Gewaltsam eskalierte der Konflikt
lästinensern / zweite Intifada                        1987   mit einem Aufstand der Palästinenser
                                                      in den israelisch besetzten Gebieten – die
Proklamiert wurde der Staat Israel – Medi-            „erste Intifada“. Große Hoffnungen waren
nat Yisra’el – am 14. Mai 1948. Geprägt               mit dem Oslo-Abkommen von 1993 ver-
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bunden. Es sah einen Abzug der israeli-           kein Staat sollte gleichzeitig mit Ost-
schen Armee aus dem Westjordanland und            deutschland diplomatische Beziehungen
dem Gazastreifen vor. Endgültig geschei-          unterhalten. Als Ägypten mit der DDR ein
tert war der „Oslo-Prozess“ jedoch, nach-         Abkommen über wirtschaftliche Zusam-
dem sich PLO-Führer Yassir Arafat und             menarbeit schloss, kam es zum Bruch zwi-
der israelische Premierminister Ehud Ba-          schen Bonn und den meisten arabischen
rak bei einem Treffen 2000 in Camp David          Ländern. Gleichzeitig nahmen Israel und
nicht einigen konnten. Wieder eskalierte          Deutschland 1965 diplomatische Bezie-
der Konflikt: Die „zweite Intifada“ gipfelt       hungen auf.
immer wieder in Selbstmordattentaten auf                 Heute besteht zwischen Israel und
israelische Zivilisten, denen Gegenschläge        Deutschland ein dichtes Netz der Zusam-
der israelischen Armee folgen.                    menarbeit – von Wissenschaft und Kultur
                                                  über Sicherheitsfragen bis zu Wirtschaft
„Besonderes“ Verhältnis                           und Handel; ebenso beim Jugendaustausch
Seit 1965 diplomatische Beziehungen               und den Partnerschaften von Städten und
zwischen Israel und Deutschland                   Landkreisen. Die erste Städtepartnerschaft
                                                  wurde      1966      zwischen      Berlin-
„Die deutsch-israelischen Beziehungen             Reinickendorf und Kiryat Ata besiegelt.
sind besonders belastet, besonders sensi-
bel, aber auch besonders gut“, drückt es          Demokratische Verfassung                           mit
Johannes Gerster aus, Landesbeauftragter          einzelnen Grundgesetzen
der Konrad-Adenauer-Stiftung in Israel.           Einwohner / Städte / Religionen
Doch es dauerte lange bis die beiden Län-
der nach dem Zweiten Weltkrieg diploma-           Die 6,8 Millionen Einwohner Israels spre-
tische Beziehungen aufnahmen. Die Ver-            chen hauptsächlich das Neuhebräische –
gangenheit, die Gräueltaten an den jüdi-          Iwrith – und Arabisch. Die Handelssprache
schen Menschen in Nazi-Deutschland, war           ist Englisch. Im Bezirk Jerusalem leben
eine schwere Bürde: es herrschte Sprachlo-        670 000 Menschen. Die größten Städte
sigkeit.                                          nach Jerusalem sind Tel Aviv mit fast
         Eine wichtige Etappe auf dem Weg         360.000 und Haifa mit etwa 270.000 Ein-
zueinander war das Luxemburger Ab-                wohnern. Der größte Teil der Bevölkerung,
kommen von 1952. Kanzler Konrad Ade-              fast 80 Prozent, ist jüdischen Glaubens,
nauer hatte ein Jahr zuvor im deutschen           rund 15 Prozent sind Muslime. Christen
Bundestag feierlich die Verantwortung des         aus den verschiedensten Ländern leben
deutschen Volkes für die Shoa anerkannt.          hier, ebenfalls Drusen, eine aus dem Islam
Eine finanzielle „Wiedergutmachung“               hervorgegangene Religionsgemeinschaft.
wurde vereinbart und gezahlt. Israels Mi-         Von der Staatsform ist Israel eine Parla-
nisterpräsident David Ben Gurion musste           mentarische Demokratie. Es gibt zwar kei-
allerdings um die Zustimmung seiner               ne schriftliche Verfassung, aber einzelne
Landsleute kämpfen: sie wollten von dem           Grundgesetze, etwa über die Präsident-
„Land der Täter“ nichts mehr wissen.              schaft, die Regierung, die Gerichtsbarkeit,
         Das Verhältnis intensivierte sich,       die Armee, das Recht auf Einwanderung.
der Besucherverkehr lief an. Ab 1957 lie-
                                                   Bevölkerung Land 6,8 Mio. (Sept. 2004)
ferte die Bundesrepublik Waffen, umge-
                                                   Bezirk Jerusalem   670.000 (2001
kehrt Israel Ausrüstung an die Bundes-
                                                   Staatsoberhaupt    Staatspräsident Mosche Katsav (Likud)
wehr. Gleichzeitig unterhielt Bonn diplo-
                                                   Regierungschef     Premierminister Ariel Sharon (Likud)
matische Beziehungen zu den arabischen
                                                                      seit 07.03.2001; bestätigt am 27.2.2003,
Ländern. Und ihnen waren die Waffenlie-
                                                                      Koalition aus Likud, Labour und
ferungen an Israel ein Dorn im Auge. Ein
                                                                      United Torah Judais
großes Anliegen Westdeutschlands war
                                                   Außenminister      Silvan Shalom (Likud), seit 27.02.2003
zudem sein „Alleinvertretungsanspruch“:
                                                   BIP/pro Kopf       ca. 15.000 € (2004) (Vgl. Deutschland 24.040 €)
                                                   Wechselkurs          1 Euro = 5,6674 NIS (Nov. 2004)
                                                   Quelle: Auswärtiges Amt
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Das Parlament, die Knesset, hat 120 Mit-          fa, und in Nazareth leben israelische Ara-
glieder, Wahlen sind alle vier Jahre. Alle        ber, meist sind auch sie Muslime. Doch
fünf Jahre wiederum wählt das Parlament           auch katholische, griechisch-orthodoxe
den Staatspräsidenten, der hauptsächlich          Christen sind unter ihnen. Die Drusen, sie
repräsentative Aufgaben hat. Allgemeine           kommen ursprünglich aus Syrien, bilden
Wehrpflicht besteht gleichwohl für Män-           eine eigene Religionsgemeinschaft, her-
ner, 36 Monate, und Frauen, 24 Monate. –          vorgegangen aus dem Islam. Sie leben in
Die Landeswährung Israels ist der Neue            Dörfern unter sich, etwa in Daliyat el-
Israelische Schekel (NIS).                        Carmel, südlich von Haifa.

Multikulturelles Israel                           Juden und Araber leben miteinander
Menschen aus über 100 Ländern / Un-
terschiedlichste Bevölkerungsgruppen              Haifa ist stolz auf seine Vielfalt an Religi-
                                                  onen, insbesondere das harmonische Mit-
Mit den Rückwanderungswellen – Aliyah             einander von Arabern und Juden. Während
– seit Ende des 19. Jahrhunderts, vor allem       des britischen Mandats lebten hier 128.000
mit Staatsgründung 1948 sind Menschen             Menschen, die Hälfte Araber. Christliche
aus über 100 Ländern nach Israel gekom-           und muslimische Araber arbeiteten und
men: aus den USA und der UDSSR, aus               wohnten Seite an Seite mit Juden. Nach
Deutschland und Frankreich, aus Äthio-            dem Unabhängigkeitskrieg von 1948 leb-
pien, Marokko und dem Jemen, sogar aus            ten jedoch nur noch 3.500 Araber in der
Vietnam. Demonstrativ hält Israel seine           Stadt.
Tore weit offen. Auch, weil die britische                 Der Anteil der nicht-jüdischen Be-
Mandatsmacht während des Holocaust die            völkerung liegt bei zehn Prozent mit stei-
Auswanderung von Juden nach Palästina             gender Tendenz. Dabei sind zwei Drittel
blockierte.                                       der arabischen Einwohner Christen. Haifa
        Der größte Bevölkerungsanteil, vier       zieht auch kleine Religionsgemeinschaften
Fünftel, ist jüdischen Glaubens. Dabei            an, die Bahai etwa und die Ahmadi, beide
stammen die sephardischen Juden – über            sind aus dem Islam hervorgegangen.
die Hälfte der Bevölkerung – aus dem Ori-
ent. Ashkenazim wiederum sind die Juden
aus Europa, den USA, Australien, Neusee-          Haifa
land. Sie stehen heute vor allem für die
urbane Entwicklung Israels. Russische,            „Schöne Stadt“ der Arbeit
osteuropäische Juden waren die ersten             Drittgrößte Stadt Israels / größte Hafen-
Emigranten nach Palästina. Starke Zuwan-          stadt / funktional und mediterran
derungen aus Osteuropa setzen sich bis
heute fort.                                       Keine Stadt ist so schön wie Haifa, heißt
        Die     aus    Äthiopien                                        es, und in keiner
emigrierten    Juden     –    die                                       leben    so      viele
Falachen – pflegen eigene jüdi-                                         fleißige Menschen.
sche Traditionen. Das hat zu                                            In Jerusalem, sagt
erheblichen                Integ-                                       wiederum           ein
rationsproblemen geführt. So                                                     israelisches
leben die äthiopischen Juden                                            Sprichwort,     beten
separiert, haben einen eigenen                                          sie, in Tel Aviv
Großrabbiner.       Grundsätzlich                                       feiern sie und in
bezeichnen sich alle, die in                                            Haifa, da arbeiten
Palästina geboren sind als Palästinenser.         sie. Mit 270.000 Einwohnern ist Haifa die
Heute ist damit vor allem die muslimische         drittgrößte Stadt Israels und die größte
Bevölkerung gemeint. In Akko, nahe Hai-           Hafenstadt des Landes. Gesellschaftlich
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gilt sie als die liberalste: Juden und Paläs-       Gebirge, historische Sehenswürdigkeiten.
tinenser, fünf Religionen, leben hier fried-        Und: Haifa ist das größte High-Tech-
lich zusammen. Und: anders als im übrigen           Zentrum Israels. Nicht zuletzt durch das
Israel fahren hier auch am Sabbath die öf-          Technion, die weltweit angesehene Tech-
fentlichen Verkehrsmittel.                          nische Hochschule.
        Vom Nordhang des Karmel-
Gebirges „fällt“ die Stadt aus einer Höhe           Vom Bahai-Schrein zur Marienfi-
von 400 Metern ins Meer. Um den Hafen               gur, dann ins Getreidesilo
liegen die Industriegebiete, hier sind große        Haifas touristische Highlights spiegeln
Durchgangsstraßen und Bahnanlagen. Der              religiöse und kulturelle Vielfalt wider
größte Teil der arabischen Bevölkerung
Haifas wohnt hier. Auf halber Höhe liegt            Die Endstation der Karmelit, der U-Bahn
der Stadtteil Hadar ha Carmel mit regem             Haifas, ist Ausgangspunkt der liebevoll
Geschäftsleben und vielen Verwaltungen.             angelegten vier Madregot. Das sind die
Im höchstgelegenen Teil Haifas, Central             Spazierwege zu den schönsten Punkten der
Carmel, haben exquisite Hotels und Re-              Stadt: Einer etwa führt vorbei am Bahai-
staurants ihren Standort; es ist auch die           Schrein bis zur Deutschen Kolonie. Ein
teuerste Wohngegend. Am südlichen Aus-              anderer verläuft am Osthang des Berges
gang der Stadt und damit an der höchsten            Karmel und endet im ältesten Stadtteil Hai-
Stelle liegt die Universität Haifa mit einem        fas, in dem noch einige Bauten aus dem
markanten Hochhausturm.                             17. und 18. Jahrhundert stehen. Welchen
        Durch die Lage am Nordhang des              Weg man auch wählt: Treppensteigen ist
Karmel passt sich die Verkehrsführung den           inklusive.
geografischen Gegebenheiten an: Die                         Der     Bahai-Schrein    –      das
meisten größeren Straßen sowie die Gleis-           Wahrzeichen Haifas – wurde 1953 errich-
anlagen der israelischen Eisenbahn verlau-          tet als Grabmal für
fen im flachen unteren Teil der Stadt.              Bab. Der Perser, von
Wichtigstes öffentliches Verkehrsmittel             den Schiiten als
sind die Busse (der Gesellschaft Egged),            Messias verehrt, wur-
das gilt für ganz Israel. Wobei seit einigen        de 1850 wegen seiner
Jahren das Schienennetz ausgebaut, das              vom              Islam
Reisen mit der Bahn beworben wird. Seit             abweichenden Lehre
1959 gibt es eine U-Bahn in Haifa – die             hingerichtet.      Die
Karmelit –, ebenfalls einen Flughafen.              Religion der Bahai
                                                    hat ihren Ursprung
Von Schwerindustrie zu High-Tech                    im          persischen
                                                    Sufismus,         einer
Haifa ist eines der Industrie-Zentren Isra-         mystischen Form des Islam. Bahai-
els, ein Standort der Schwerindustrie. Ins-         Mitglieder leben in der ganzen Welt, ihr
besondere die Briten installierten während          Zentrum ist in Haifa.
ihrer Mandatszeit die Infrastruktur für die                 Das elegante, im europäisch-
Schwerindustrie: Eisenbahn, Hafen, die              orientalischen Mischstil gebaute weiße
Raffinerien für die Pipeline vom Irak über          Mausoleum liegt auf halber Höhe am Hang
Jordanien und Galiläa.                              des Karmel inmitten der „Persischen Gär-
        Doch Haifa hat bereits in den sieb-         ten“. Das Bauwerk ist gekrönt von einer
ziger Jahren einen Strukturwandel einge-            vergoldeten Kuppel. Der Garten bezaubert
leitet in Richtung Hochtechnologie und              durch griechische Säulen, Marmortreppen,
Tourismus. Natur-Ressourcen und die Inf-            bronzene Adler- und Pfauenskulpturen
rastruktur für den Fremdenverkehr sind              sowie durch großzügige Wasserflächen
reichhaltig vorhanden – lange Sandstrände           und zahlreiche Zypressen.
am Mittelmeer, Naturparks im Karmel-
Haifa Israels Hauptstadt des Nordens - Stadt Mannheim
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        Das 1828 von italienischen Mön-            Stadt. Fleißig und fortschrittlich brachten
chen errichtete Karmeliterkloster Stella           sie die wirtschaftliche Entwicklung Haifas
Maris ist den Propheten Elias und Elisa            voran.
geweiht. Auf dem Hauptaltar des Klosters                   Durch die Templer, die Zunahme
steht eine Marienfigur aus Zedernholz mit          von Güterumschlag und Personenverkehr
Porzellankopf – die „Madonna vom Kar-              im Hafen, nicht zuletzt die Eröffnung der
mel“. Vom Kloster führt ein Fußweg hin-            Eisenbahnlinie       Damaskus-Haifa-Kairo
unter zur Höhle des Elias. In der 40 Meter         1904 setzte Haifas Blüte ein. Als die Briten
langen und acht Meter breiten Grotte soll          nach dem Ersten Weltkrieg Westpalästina
sich nach christlicher, jüdischer und mus-         (Erez Israel) als Mandatsgebiet übernah-
limischer Überlieferung der Prophet ver-           men, bauten sie den Hafen aus.
steckt haben.                                              Bereits Ende des 19. Jahrhunderts
        Ganz in der Nähe des Schiff-               gab es die erste Emigrationswelle nach
fahrtsmuseums im Hafen trifft man auf              Palästina, ausgelöst von antisemitischen
das Museum der illegalen Einwanderung              Pogromen. Die jüdischen Einwanderer
und Marine. Das hier ausgestellte Schiff           ließen sich bevorzugt in Haifa nieder. The-
„Af Al Pi“ erinnert an die 100.000 Juden,          odor Herzl, er hatte 1897 den Zionistischen
die während der britischen Mandatszeit auf         Weltkongress gegründet, nannte Haifa die
solchen kaum seetüchtigen Booten aus               „Stadt der Zukunft“.
Europa nach Palästina kamen. Weiter geht
es zum Hafen. Dort steht der über 60 Meter         Neue Emigrationswellen
hohe Dagon-Turm ein Getreidesilo, in
dem 1955 ein kleines Museum eingerichtet           Mit den nachfolgenden Emigrationswellen
wurde.                                             stieg die Einwohnerzahl Haifas sprunghaft.
                                                   1911 zählte man rund 20.000, 1931 bereits
„Stadt der Zukunft“                                50.000 und 1952 sogar 150.000 Menschen.
Viele Eroberer und Zerstörer / Holo-               Für die vor den deutschen Nationalsozialis-
caust-Flüchtlinge siedeln in Haifa an              ten flüchtenden Juden symbolisierte die
                                                   Hafenstadt das „Tor zur Freiheit“. Zwi-
In der Bibel wird Haifa zwar nicht er-             schen 1983 und 1993 stieg die Einwohner-
wähnt, aber die Region um den Berg Kar-            zahl Haifas wieder um 23 Prozent, 65.000
mel. Hier soll der Prophet Elija die heidni-       Emigranten siedelten hier an. Seit 1989
schen Baalpriester herausgefordert haben.          sind es insbesondere Juden aus Osteuropa.
Ehe die Stadt von Arabern im 7. Jahrhun-           Die Stadt stellt dieser Zustrom vor große
dert teilweise niedergebrannt wurde, hatte         Herausforderungen: die Infrastruktur muss
sie griechische, römische und byzantini-           ausgebaut, Häuser müssen renoviert, neu
sche Eroberer und Besatzer. Alle wollten           gebaut werden. Es sind Läden, Arbeitsplät-
sie vom Hafen profitieren.                         ze, Schulen vonnöten.
        Auch im Mittelalter war Haifa
ständigen Kämpfen und Eroberungen aus-             Fleißig und fortschrittlich
gesetzt. Um 1100 kamen die Kreuzritter             Templer bringen im 19. Jahrhundert
und ermordeten alle Nicht-Christen. Später         Handel und Industrie
rückten die Mamelucken ein, dann die Ot-
tomanen. Die Stadt sank nach und nach zu           Rührig und fortschrittlich waren sie, die
einem kleinen Fischerdorf herab.                   deutschen Templer. Brachten Haifa im 19.
        Ende des 18. Jahrhundert zerstörte         Jahrhundert ein gutes Stück voran. In der
Scheich Daher el-Omar, einer der Herr-             Deutschen Kolonie, 1869 gegründet, bau-
scher über Galiläa, Haifa endgültig. Baute         ten die Siedler als Erstes Wein und Oliven
die Stadt aber wieder auf. Von da an erhol-        an. Nach und nach beförderten sie Handel
te Haifa sich allmählich. 1869 gründeten           und Industrie: Sie bauten Straßen, schufen
die Templer eine Deutsche Kolonie in der           Verkehrsverbindungen zwischen Haifa,
Haifa Israels Hauptstadt des Nordens - Stadt Mannheim
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Galiläa und Nazareth. Große Kaufhäuser            nania „arisiert“. Jacob und Hermann emig-
eröffneten sie, installierten eine Seifen-        rierten mit ihren Familien in die USA.
und eine Zementfabrik. Die deutschen                      Die Gefahr des Nationalsozialismus
Templer führten dabei früh schon die me-          erkannte Reuben Hecht früh. Während
chanisierte Produktion ein.                       seines Studiums in München freundete er
        Entstanden ist die Gemeinschaft der       sich mit den Ideen des Zionismus an, wur-
Templer aus dem protestantischen Pietis-          de Mitglied im Verband der akademischen
mus, vor allem in Württemberg. Gründer            Zionisten. Nach seiner Promotion 1936
war der Theologe Christoph Hoffmann, der          siedelte er ins englische Protektorat Paläs-
auch als Abgeordneter in der Nationalver-         tina über. In Haifa beantragte Hecht die
sammlung der Frankfurter Paulskirche saß.         Konzession für ein Getreidesilo im neuen
Ihr Ziel war die Erneuerung der Gesell-           Hafen. Doch die britische Mandats-
schaft: jeder Einzelne sollte sein Leben          Regierung lehnte das ab. Im Sommer 1939
und Handeln direkt an den Jesusworten             kehrte Hecht nach Europa zurück. Von
ausrichten, dogmatische Bekenntnisse wa-          Zürich aus konnte er unzählige europäische
ren nachrangig. So kam es zum Bruch mit           Juden vor dem Holocaust retten.
der evangelischen Kirche. Viele der Temp-                 1948 dann reiste Reuben Hecht in
ler verkauften ihr Hab und Gut und wan-           den jungen Staat Israel ein, eröffnete im
derten aus – ins „Gelobte Land“.                  Hafen von Haifa das erste Weizenkontor
        Das wieder aufgebaute und restau-         und die Firma „Dagon Batey-Mamguroth“.
rierte Gemeindehaus der Templer ist heute         Damit war der wirtschaftliche Grundpfeiler
das Stadtmuseum von Haifa.                        für seine erfolgreichen Unternehmungen in
                                                  Kultur und Politik gelegt. Anfang der sieb-
Reuben Hecht: großer Unterneh-                    ziger Jahre gehörte er zu den Gründern der
mer und Kunstsammler                              Universität Haifa. Der promovierte Poli-
Vater Hecht führt Mannheimer Rhena-               tikwissenschaftler etablierte 1974 den
nia / Reuben in Israel verehrt                    Lehrstuhl für Zionismus und gründete das
                                                  Herzl-Institut. Zehn Jahre später schenkte
Er war Israels erster Privat-Unternehmer,         Hecht seine komplette Privat-Sammlung
ein leidenschaftlicher Kunstsammler und           der Universität. Die antike Kollektion wird
überzeugter Zionist: Dr. Reuben Hecht.            heute als Dauerausstellung im „Reuben
Zudem war er Mitgründer der Universität           und Edith Hecht Museum“ der Universität
von Haifa und persönlicher Berater von            Haifa präsentiert“.
Ministerpräsident Menahem Begin. Gebo-                    Sein Lebenswerk wurde 1988 mit
ren wurde Reuben Hecht 1909 in Mann-              dem Israel-Preis ausgezeichnet. Der 1993
heim.                                             verstorbene Reuben Hecht wird in Israel
              Sein Vater Jacob und sein           immer noch verehrt, in Deutschland ist er
              Onkel Hermann hatten 1902           dagegen weitgehend unbekannt geblieben.
              in       Mannheim         die
              Schifffahrts-            und        Liberal und praxisnah
                      Transportgesellschaft       Haifa drittgrößte Universität Israels /
              „Rhenania“ gegründet. Zu            Business School / IBM forscht hier
              ihrer Glanzzeit besaß das
              Unternehmen 87 Waren-               Die Universität Haifa, auf dem Karmel
              und Kontorhäuser – auch in          gelegen, ist mit rund 13.000 Studenten die
              der Schweiz, Belgien und            drittgrößte Universität des Landes. Sie gilt
              Holland.     Nachdem      die       auch als die liberalste. Juden, Drusen, Fa-
              Nationalsozialisten       die       lachen, Araber studieren hier friedlich ne-
Macht in Deutschland übernommen hatten,           beneinander – allein 17 Prozent der Studie-
wurden die Geschäfte für die Hechts               renden sind Araber, so viele wie an keiner
schwerer. 1939 schließlich wurde die Rhe-         anderen Universität Israels. Seit Anfang
7

der neunziger Jahre hat sich die Zahl der           Technions mit dem Ausland. Während
Studenten verdoppelt – mehr junge Men-              früher die USA den Spitzenplatz einnah-
schen aus allen gesellschaftlichen Schich-          men, steht heute Deutschland an erster
ten sollen in Israel eine akademische Aus-          Stelle in der Zusammenarbeit. Wissen-
bildung erhalten.                                   schaftliche Projekte mit der TU Berlin be-
        Eine geistes- und naturwissen-              stehen derzeit auf den Gebieten Maschi-
schaftliche Fakultät hat die Universität,           nenbau, Chemie, Mathematik, Physik, Le-
Sozialwissenschaften und Jura sind hier             bensmitteltechnologie und Bauingenieur-
angesiedelt. Ebenfalls eine Business                wesen.
School. Die Universität Haifa unterhält
viele Forschungszentren und Laboratorien.           Chemie-Nobelpreis belohnt Arbeiten über den Proteinab-
Ein internationales Studienprogramm in-             bau
tegriert Studierende aus der ganzen Welt.           Stockholm. Für ihre Forschung, wie der Körper nicht mehr
                                                    benötigte Eiweiße gezielt abbaut, erhalten die beiden israeli-
Eines der wenigen IBM-Forschungszentren             schen Wissenschaftler Aaron Ciechanover (57) und Avram
außerhalb der USA befindet sich hier. Die           Hershko (67) aus Haifa sowie der Amerikaner Irwin Rose
wissenschaftlichen Leistungen der Univer-           (78) den diesjährigen Chemie-Nobelpreis. Mit ihren Ende der
                                                    siebziger und Anfang der achtziger Jahre durchgeführten
sität Haifa werden in Israel und im Aus-            Forschungsarbeiten haben die drei Wissenschaftler herausge-
land hoch geschätzt.                                funden, warum eine Zelle bestimmte Eiweiße zerlegt, andere
                                                    dagegen unberührt lässt. Die Erkenntnisse können die Grund-
                                                    lage zur Entwicklung von neuen Medikamenten gegen die
Johannes Rau und Joschka Fischer er-                Lungenkrankheit Mukoviszidose und gegen Krebs bilden,
halten Ehrendoktorwürde                             heißt es in der Begründung der Schwedischen Wissenschafts-
                                                    akademie.
                                                    HANDELSBLATT, 7.10.2004
2002 wurde dem deutschen Außenminister
Joschka Fischer die Ehrendoktorwürde der
Universität Haifa verliehen. Zwei Jahre             „Silicon Valley des Nahen Ostens“
zuvor hatte der ehemalige Bundespräsident           3.000 neue High Tech-Firmen seit 1991 /
Johannes Rau als erster Deutscher über-             Touristik zieht an
haupt diese Auszeichnung erhalten, vom
Technion, der renommierten Technischen              Israel zählt weltweit zu den führenden Na-
Hochschule Haifas.                                  tionen bei technologischen Innovationen.
                                                    Seit 1991 wurden mehr als 3.000 neue
Technion: Technology at its best                    High Tech-Unternehmen gegründet. Nam-
Weltweit hochgeschätzt / enge Kontakte              hafte multinationale Unternehmen wie
zu Deutschland                                      Microsoft, Intel, IBM und Motorola haben
                                                    Forschungs- und Entwicklungszentren in
Das Technion in Haifa, 1925 gegründet, ist          Israel.
die älteste Hochschule Israels. Heute ist sie               Bekannt ist das Land für seine
eine der führenden Technischen Hochschu-            landwirtschaftlichen Produkte. Insbesonde-
len der Welt. Einer der Gründer der damals          re im Winter sind auf europäischen Märk-
deutschsprachigen Universität war Profes-           ten etwa israelische Erdbeeren, Tomaten,
sor Georg Schlesinger von der Techni-               Avocados im Angebot. Dabei bedeutet
schen Hochschule (TU) Berlin. 19 Fachbe-            Landwirtschaft in Israel ebenfalls Hoch-
reiche umfasst das Technion einschließlich          technologie, nicht zuletzt zur Bewässerung
Medizin, Informatik und aller Naturwis-             der Felder.
senschaften – mit 700 Professoren und                       Israel verfügt über wenig Rohstof-
Dozenten sowie 11.000 Studierenden. Vie-            fe, setzt daher vor allem auf seine gut aus-
le von ihnen kommen aus dem Ausland.                gebildeten Menschen und deren Innovati-
        Das renommierte Institut ist Aus-           onsfreude – besonders in Medizintechnik,
gangspunkt für eine stetig wachsende                Telekommunikation, bei Computern, Pro-
High-Tech-Industrie in der Region Haifa.            zessoren für die Solarenergie. 15 Prozent
Vielfältig sind die Kooperationen des               des weltweiten Gesamtumsatzes an Kom-
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        munikationssystemen und -produkten                   Hafen vor Stürmen geschützt
        stammen aus Israel.                                  „Alter“ Hafen befördert Haifa / Ausbau
                Mit seinen Küsten am Mittelmeer,             der Container-Terminals
        am Roten und am Toten Meer, den archäo-
        logischen und religiösen Sehenswürdigkei-            Eine der beiden Ölraffinerien Israels steht
        ten lockte Israel immer mehr Touristen an.           in Haifa, mit einem Volumen von 9 Milli-
        Über die Hälfte aus Europa. Im Jahr 2000             onen Tonnen im Jahr. Haifa ist Zentrum
        waren es 2,67 Millionen Auslandsgäste.               der Schwerindustrie, besitzt zahlreiche
        Doch 2001 sank die Touristenzahl drama-              Metallgießereien, mehrere Seifenfabriken
        tisch, um 54 Prozent. Grund war der neu              und ein Großkraftwerk.
        aufgeflammte Konflikt mit den Palästinen-                    Und: Haifa ist die bedeutendste Ha-
        sern. Auch das Bruttosozialprodukt stag-             fenstadt Israels mit der größten Container-
        nierte in den Jahren 2001 und 2002, nach             Anlage. Der „alte“ Hafen liegt am nördli-
        einem Anstieg um 5,9 Prozent 2000.                   chen Küstenstreifen der Stadt, vor heftigen
                                                             Süd-West-Stürmen geschützt durch das
                                                             Karmel-Gebirge. Offiziell eröffnet wurde
        Größter High Tech-Park Israels                       er 1933, während der Mandatszeit der Bri-
        Stadt setzt früh auf Hochtechnologie /               ten. Die Stadt hat er in jeder Hinsicht wei-
        weltweit führende Firmen angesiedelt                 tergebracht: Industrie, Beschäftigung,
                                                             Transport und Tourismus. So war der Ha-
         Der typische israelische High Tech-                 fen, der die vielen Einwanderer aufnahm,
         Ingenieur, heißt es, studiert am Technion           auch ein Garant für die Integration der
                                  in Haifa, macht            Menschen in die Stadt.
                                  sich         später                Im Laufe der Zeit wurden mehr Ka-
                                  selbstständig oder         jen nötig, Areale zum Be- und Entladen,
                                  tritt in eine der          Lagerhallen. Der Hafen wurde zum Fluss
                                  vielen    Start-up-        Kishon in der östlichen Bucht hin erwei-
                                  Firmen          ein.       tert. Eine Reederei entstand, ein Fischerei-
                                  Folglich befindet          Hafen, eine Kaje für Chemiegüter. In den
                                  sich auch die              siebziger Jahren verlor der „alte“ Hafen
                                  größte High Tech-          mehr und mehr an Bedeutung. Heute wird
                                  Ansiedlung Israels         er hauptsächlich von kleinen und mittleren
                                  in    Haifa:    der        Schiffen genutzt, von Fähren, der Marine.
                                       MATAM-Park.                   Der Kishon-Hafen ist zu einem
                                  Der geschlossene           großen Umschlagplatz für Containerfracht
                                  Campus umfasst             geworden. Er wird weiter ausgebaut, soll
Matam-Park Haifa
                                  ein Areal von 22           in den kommenden Jahren auf einen Gü-
                                  Hektar, so groß            terumschlag von 25 Millionen Tonnen
         wie der Mannheimer Herzogenriedpark.                kommen, inklusive 1,2 Millionen Contai-
         6.000 Menschen arbeiten hier. Die Gebäu-            nern pro Jahr. Zum Vergleich: Mannheims
         de sind vermietet an 50 führende High               Binnenhafen hat einen wasserseitigen Gü-
         Tech-Unternehmen, darunter Intel, Elbit             terumschlag von 7 bis 8 Millionen Tonnen.
         Systems, Microsoft, Philips, Zoran.                 Der Container-Umschlag im Hamburger
                 Bereits in den siebziger Jahren hat         Hafen ist in den vergangenen Jahren auf 7
         die Stadt bewusst auf den Ausbau der E-             Millionen Stück angewachsen.
         lektronik-Industrie gesetzt. Sitzt man hier
         doch sozusagen an der Quelle erfinderi-
         schen Geistes – dem renommierten Tech-
         nion, der Technischen Hochschule Haifas.
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Wachsende Branche: Tourismus                       Menschen in der Stadt und den umliegen-
Gepflegte Strände und frische Waldluft             den Dörfern. Dieser Gemeinschaftsdienst
                                                   hat vielfältige Formen: Studenten geben
Yona Yahaf, Haifas Bürgermeister, stellt           lernschwachen Schülern Nachhilfeunter-
„seine Stadt“ im Internet persönlich vor:          richt, bereiten äthiopische Juden, Falachen,
kilometerlange Sandstrände, klares blaues          auf das Studium vor oder bringen älteren
Wasser, Israels größte Grün-Anlage – der           Drusen und Arabern Lesen und Schreiben
Karmel-Park.                                       bei. Eine beliebte Einrichtung ist die
        Mit Zehntausenden von Einwande-            „Rechtshilfe-Klinik“, hier beraten junge
rern gewachsen, mit dem Hafen zu einer             Juristen Klienten, die sich keinen Rechts-
Industrie-Metropole avanciert, baut Haifa          anwalt leisten können.
beständig seine touristische Anziehungs-                   Auch die „Haifa-Stiftung“ unter-
kraft aus. An drei Seiten ist die Stadt vom        stützt verschiedenartige Bildungs- und
Meer umgeben. Die langgestreckten Küs-             Sozialprojekte. Gegründet 1983 macht sie
tenstreifen bieten gepflegte Strände und           sich stark für das jüdisch-arabische Zu-
Promenaden, zum Sonnenbaden, Surfen                sammenleben, Jugend und Bildung, Kultur
oder Tauchen. Das Karmel-Gebirge steht             und Sport, ebenfalls für die Stadtverschö-
unter Naturschutz, ist Rückzugsgebiet ver-         nerung. Die Stiftung unterhält etwa ein
schiedener Wildarten. Auf ausgeschilder-           eigenes Tages-Zentrum für äthiopische
ten Wanderwegen, die durch Täler und               Kinder und Jugendliche, vergibt Stipendien
Schluchten führen, kann man frische                an arabische Studenten, unterrichtet Kinder
Waldluft atmen und den einzigartigen               am Computer. In viele Projekte ist Haifas
Ausblick genießen.                                 Stadtverwaltung, mit den zuständigen De-
                                                   zernaten, direkt involviert.
„Greifbares“ Technologie-Museum
                                                   Ältere aktiv in der Gemeinde
Wer möchte, spielt Tennis, Squash oder
Cricket, segelt als Drachenflieger durch die       Doch nicht nur für die jungen Mitbürger
Lüfte oder schwingt sich aufs Mountainbi-          setzt sich die „Haifa-Stiftung“ ein. Dut-
ke. Den Nachtschwärmern stehen selbst-             zende von älteren Menschen haben Gele-
verständlich Pubs, Diskotheken, Tanzloka-          genheit in einer von der Stiftung geführten
le offen. Neben den historischen Glanz-            Tagesstätte zu essen, Hunderte von Mahl-
punkten – Bahai-Schrein, die Deutsche              zeiten werden täglich zusätzlich ausgelie-
Kolonie – besitzt Haifa 13 Sammlungen.             fert. Ein besonderes Anliegen ist es, die
Etwa das Staatsmuseum für Meereskunde              Aktivität und Unternehmungslust der älte-
mit seltenen maritimen Funden, das Muse-           ren Mitbürger zu fördern: mit Musikveran-
um für Wissenschaften, Planung und                 staltungen, Seminaren, auch Ausflügen.
Technologie im historischen Gebäude des            Die Älteren sollen aktive Mitglieder der
Technions: Hier werden die Grundlagen              Gemeinde bleiben.
der Wissenschaft und Fortschritte der                      Auch soll Haifa weiterhin die
Technik visuell, praktisch und greifbar            „schöne Stadt“ bleiben, die sie ist. Im Zei-
vorgestellt.                                       chen der Stadtverschönerung wurde daher
                                                   der Haifa-Zoo saniert, Aussichtspunkte
                                                   wurden eingerichtet, das städtische Theater
Dienst für die Gemeinschaft
                                                   renoviert. Farbige Oasen sind die Spiel-
Studenten unterstützen Hilfsbedürftige /
                                                   plätze. Sie bereichern das Leben der Kin-
Stiftung stärkt Stadt und Menschen
                                                   der und ihrer Eltern, bieten Gelegenheit für
                                                   Fitness-Training und sind ein beliebter
Ein wichtiger Teil im Lehrprogramm der
                                                   Treffpunkt.
Universität Haifa ist der Dienst für die
Gemeinschaft. Viele Studenten unterstüt-
zen neben ihrem Studium hilfsbedürftige
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Vororte mit eigenem Charakter                        Kiryat Bialik bewohnt von Immigranten
Kiryat Haim in 30ern gegründet / einst               aus Deutschland. In Kiryat Shemuel wie-
sozialistisch geprägtes Gemeindeleben                derum siedelten konservative Juden an.
                                                     Und Kiryat Shemuel führt – innerhalb Hai-
Die Einwanderungen nach Israel erfolgten             fas Stadtgrenzen – bis heute ein unabhän-
in Wellen. Darauf musste auch Haifa sich             giges Gemeindeleben.
immer wieder einstellen. Erwachsen sind
daraus viele Vorstädte – wie Kiryat Haim.            Zum Beispiel Gad Haas
In Kiryat Haim liegt auch die Tichon High            „Ehemalige Mannheimer“ in Haifa
School, die Partnerschule des Mannheimer
Elisabeth-Gymnasiums.                                Regelmäßig treffen sich die Mitglieder des
        Mit bestimmten Bevölkerungs-                 Verbands. Allerdings sind von den ehe-
gruppen gewachsen, haben die Vororte                 mals vierzig noch etwa ein Dutzend übrig
                         Haifas ihre ganz            geblieben. Gegründet wurde der „Verband
                         eigene Geschichte           ehemaliger Mannheimer und Umgebung“
                         geschrieben.      In        in Haifa Anfang der siebziger Jahre: um
                         den        dreißiger        den Kontakt zur deutschen Heimat auf-
                         Jahren kaufte der           rechtzuerhalten. Vorsitzender ist Gad
                                    Jüdische         Haas.
                         Nationalfond Land                   Er ist ein waschechter Mannheimer,
                         in der Bucht von            wurde 1920 in den Quadraten, L 14, 9,
                         Haifa.      Gedacht         geboren. Bis er 14 Jahre alt war, ging der
                         war das Sied-               jüdische Junge aufs Realgymnasium. Da-
                         lungsgebiet      für        bei wusste er früh, erzählt Gad Haas: „Ich
                         Menschen, die in            will mit den Händen arbeiten, Möbeltisch-
der Stadt arbeiteten und dringend geeignete          ler werden.“ So wechselte er aufs Gewer-
Unterkünfte brauchten. Die erste Stadt, die          begymnasium. Doch Mitte der dreißiger
dann entstand, war Kiryat Haim. Ihre Be-             Jahre machte sich der braune Terror breit,
wohner, am Anfang waren es einige Hun-               man habe die Juden aus der Schule „raus-
dert, waren Arbeiter. Sie waren gewerk-              geschmissen“. Eine Zuflucht bot erst ein-
schaftlich organisiert und hatten eine sozia-        mal Holland, dort hat Gad Haas seine Aus-
listisch geprägte Weltsicht. Das bestimmte           bildung fortgesetzt und war nach dreiein-
das Gemeinwesen: privaten Handel gab es              halb Jahren Geselle.
nicht, dafür bildeten sich enge Gemein-                      Doch auch Holland bot Anfang der
schaften,        auch        Jugendpionier-          vierziger Jahre keinen Schutz mehr. Das
Bewegungen.                                          Leben wurde immer gefährlicher. Daher
        Mit Proklamierung des Staates Is-            entschloss sich die ganze Gruppe nach
rael 1948 allerdings verlor Kiryat Haim              Israel auszuwandern. Mit ihnen auch Gad
seine Selbstständigkeit und wurde Haifa              Haas, dessen Eltern nicht mehr lebten. Die
angegliedert. Nach und nach veränderte               Aktion war illegal – die Briten ließen ja
sich die Vorstadt, passte sich an Haifa an.          keine Juden mehr nach Palästina einreisen
Doch auch heute noch, inzwischen leben               – organisiert von der Jewish Agency. „Vier
rund 30.000 Menschen hier, genießt Kiryat            Wochen waren wir unterwegs“, erinnert
Haim einen besonderen Status in Haifa.               sich Gad Haas, „an Gibraltar, der afrikani-
Dennoch, ein guter Teil der Bevölkerung              schen Küste vorbei, Zypern und der Tür-
möchte weiterhin die Unabhängigkeit.                 kei. 500 Flüchtlinge auf einem Tausend-
        Auch die anderen Städte, die da-             tonner.“ Schließlich gingen sie in Herzliya,
mals entstanden, gehören heute zu Haifa.             15 Kilometer nördlich von Tel Aviv an
Alle hatten sie einen eigenen Charakter:             Land – bei Nacht. „Das war alles sehr gut
Kiryat Motzkin war geprägt von der Mit-              organisiert. Man hatte die Engländer mit
telklasseschicht, die sich hier ansiedelte,          einer Feier und Tanz abgelenkt.“ So wurde
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auch keiner der Flüchtlinge gefasst. In Tel        schaft offiziell bestätigt. In Haifa öffnete –
Aviv wurden die jungen Leute erst einmal           unterstützt von der rheinland-pfälzischen
privat von Familien aufgenommen. Papiere           Hauptstadt – eine „Mainz-Bibliothek“, das
bekamen sie von hilfsbereiten Engländern.          Jugendbegegnungszentrum „Bet Magenza“
In der Nähe von Tel Aviv kam die Gruppe            sowie ein Altenheim, das den Namen des
aus Holland dann auf einem Kibbuz unter.           ehemaligen Mainzer Oberbürgermeisters
Gad Haas hatte Glück, sagt er, und arbeite-        Jockel Fuchs trägt.
te gleich in der Tischlerei. Nach 1948 war
er eine Zeitlang bei der Hafenpolizei, zwei        Jugend- und Kulturaustausch
Jahre unterrichtete er als Gewerbelehrer,
1951 machte er sich als Tischler selbst-           Die Freie Hansestadt Bremen und Haifa
ständig und ist es dreißig Jahre lang              besiegelten 1988 ihre Partnerschaft. Auch
geblieben.                                         hier gab es bereits seit den siebziger Jahren
        Durch den Kontakt zu Deutschen in          regelmäßige Kontakte. Seinerzeit wurde
Haifa fand Gad Haas zu dem „Verband                die „Stiftung Kulturfonds Haifa“ gegrün-
ehemaliger Mannheimer“. Gründer Max                det. Sie gibt jungen Künstlern die Gele-
Mantel hat später die Leitung an ihn über-         genheit, die urbane Entwicklung in einer
geben. Grundsätzlich gebe es viele „Ye-            Hafenstadt künstlerisch nachzuvollziehen.
ckes“, so nennt man in Israel die deutschen        Die beiden Hafenstädte arbeiten nun bei
Juden, in Haifa, in verschiedenen Gruppen.         der kommunalen Wirtschaft zusammen,
Ein halbes Dutzend „Elternheime“ seien             bei Tourismus und Umweltschutz. Einige
vor Ort – Seniorenheime für deutsche Ju-           Monate nach Bremen schloss sich Haifa
den. Doch die „Ehemaligen“ sterben lang-           mit Düsseldorf zusammen. Ganz am An-
sam aus. Gad Haas kann sich allerdings gut         fang, 1975, stand eine Konzertreise des
vorstellen, dass die nachwachsenden Gene-          Jugendsymphonieorchesters in die nordis-
rationen die deutsch-israelische Brücke            raelische Metropole. Die Musikschulen der
instand halten, speziell die zwischen Haifa        beiden Städte tauschen seitdem regelmäßig
und Mannheim.                                      Ensembles aus. Überhaupt steht Jugend-
                                                   und Kulturaustausch im Mittelpunkt: Düs-
Kontakte zu deutschen Städten                      seldorf beteiligte sich am Aufbau des
Ende der 80er besiegelt                            „Heinrich-Heine-Hauses“, einer Begeg-
Partnerstädte: Mainz, Bremen, Düssel-              nungsstätte in Kiryat Haim, ein Aus-
dorf / Freundschaftsvertrag mit Erfurt             tauschprogramm besteht mit dem Künst-
                                                   lerdorf „Ein Hod“, Düsseldorfer Schulen
Haifa hat 18 Partnerstädte in der ganzen           haben Beziehungen zum „Leo-Baeck-
Welt. Von Antwerpen in Belgien über Ma-            Erziehungs-Zentrum“ in Haifa.
nila auf den Philippinen, San Francisco in                 Im Februar 2000 unterzeichneten
den USA bis Shanghai in China. Aus-                die Oberbürgermeister von Haifa und Er-
landsbeziehungen haben im Rathaus von              furt einen Freundschaftsvertrag. Kontakte
Haifa einen besonderen Stellenwert, wer-           bestanden seit Anfang der neunziger Jahre.
den von einer eigenen Abteilung betreut.
        Die Partnerschaften mit den deut-          Über 20 Jahre fest verbandelt
schen Städten wurden Ende der achtziger            Schüleraustausch     Mannheim-Haifa /
Jahre festgeschrieben, nachdem sich meist          Deutsch-Israelische Gesellschaft
Kontakte über zwei Jahrzehnte entwickelt
hatten. Haifa und Mainz tauschten 1969             Unterhalten sich Aviv und Alexandra, Yael
erstmals Fachkräfte bei der Jugendarbeit           und Markus, dann geht es dabei öfter wohl
aus. Bevor es zur offiziellen Partnerschaft        um die Schule, manchmal spricht man über
kam, schlossen die Universitäten der bei-          Popstars, MP3-Player, neue Handy-
den Städte 1981 einen Freundschaftsver-            Funktionen. Doch regelmäßig wird auch
trag. Sechs Jahre später wurde die Partner-        die Frage auftauchen: wie ist das denn bei
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euch in Israel, wie macht ihr das in                 mals kamen 30 Menschen ums Leben. Das
Deutschland? – Seit zwanzig Jahren treffen           bedeutet zugleich, dass die jungen Israelis
sich Schüler aus Mannheim und Kiryat                 ein Leben führen, in dem sie ständigen
Haim, dem Vorort von Haifa, regelmäßig.              Gefahren ausgesetzt sind.
Viele Hundert Jugendliche aus beiden                         Auch darüber tauschen sich die
Ländern haben sich dadurch kennen ge-                jungen Leute gewiss aus bei ihren Treffen.
lernt.                                               Sprechen dann über die Gegensätze in ih-
        In die Wege geleitet haben den               rer beider Leben, wo es doch sonst so viele
Schüleraustausch 1984 zwei Lehrer des                grenzüberschreitende     Gemeinsamkeiten
Tulla-Gymnasiums: Margot Neuberg und                 gibt.
Klaus Riebel. Für eine Sportler-Truppe
sprang Margot Neuberg damals ein und                 Haifa-Mannheim: seit vielen Jah-
machte sich mit einer Schülergruppe auf              ren Stadtgespräch
nach Haifa. Lehrerin und Schüler waren               Langjährige Beziehungen / Achse Heb-
begeistert, wollten die Reisen nach Israel,          ron-Haifa-Mannheim erwogen
die Begegnungen mit den israelischen Ju-
gendlichen, dem Land und seinen Men-                 Sind die Berührungspunkte der beiden
schen fortsetzen. Und das war der Beginn             Städte nicht offensichtlich? Sowohl Haifa
eines ambitionierten Schüleraustauschs,              als auch Mannheim sind Industriestädte,
der bis heute Bestand hat, stetig enger ge-          die einen Strukturwandel in Gang gesetzt
worden ist.                                          haben. Dafür können beide Metropolen auf
        Der Schüleraustausch zwischen den            die Innovationskraft und den Erfindergeist
beiden Ländern, die das Erbe einer schwe-            ihrer Menschen setzen. Die Städte verfü-
ren Vergangenheit tragen, rief in Mann-              gen über international angesehene Univer-
heim noch mehr engagierte Menschen auf               sitäten und Institute. Traditionell zeichnen
den Plan: Der Förderverein für deutsch-              sich Haifa und Mannheim aus durch Welt-
israelische Freundschaft entstand, aus ihm           offenheit, ein harmonisches Zusammenle-
heraus dann 1994 die Deutsch-Israelische             ben unterschiedlicher Kulturen und Religi-
Gesellschaft. Vor allem das Elisabeth-               onen.
Gymnasium trägt den Austausch, mit von                       Im Gespräch war die Städtepartner-
der Partie ist auch das Lessing.                     schaft immer wieder. Und zahlreiche
        Der israelische Counterpart ist die          Mannheimer sind Feuer und Flamme – ob
Tichon High School in Kiryat Haim, dem               Einzelne oder Gruppen, Stadträte, Bürger-
Vorort von Haifa. 2.200 Schüler zwischen             meister. Insbesondere Oberbürgermeister
11 und 18 Jahren besuchen die Schule. Ihr            Widder würde die Städtepartnerschaft mit
Leiter ist David Goshen. Auch er ist seit            Haifa sehr begrüßen. Überhaupt wurde
den achtziger Jahren mit ganzem Herzen               durch den regen Schüleraustausch, die El-
bei der Sache.                                       ternbesuche und Kontakte zwischen Sport-
        Trafen sich die Jugendlichen früher          vereinen der beiden Städte bereits ein fes-
jedes Jahr einmal in Haifa, das andere Mal           tes zwischenmenschliches Band geknüpft.
in Mannheim, sind die Zusammenkünfte                 Die Jüdische Gemeinde Mannheim steht
im Moment auf Mannheim beschränkt. Die               ebenfalls in Verbindung mit Haifa, speziell
instabile politische Lage macht das erfor-           mit      dem       „Leo-Baeck-Erziehungs-
derlich. Haifa ist traditionell eine liberale        Zentrum“.
Stadt, die friedliche Koexistenz von Juden                   Bei den Überlegungen zur Städte-
und Palästinensern fester Bestandteil des            partnerschaft ist vor einigen Jahren auch
Zusammenlebens. Dennoch: in der Stadt                der Gedanke aufgekommen, die palästi-
gab es in den vergangenen Jahren vier An-            nensische Stadt Hebron in eine Dreier-
schläge, auch wenn sie nicht aus den Rei-            Partnerschaft mit einzubeziehen. Doch
hen der Bürger kamen. Das schlimmste                 durch die anhaltenden gewalttätigen Aus-
Selbstmordattentat im Oktober 2003: da-              einandersetzungen in Israel, die zweite
13

Intifada, ist diese Konstellation einer über-           Beide Vereine trainieren ihren Nachwuchs
greifenden Völkerverständigung in den                   in den Vororten von Haifa. Sie geben ihr
Hintergrund getreten.                                   Fußballer-Können aber auch an Kinder und
                                                        Jugendliche in Dörfern im Norden Israels
Vital und integrierend                                  weiter, insbesondere in Araber- und Dru-
Filmfestival / Cartoon-Wettbewerb /                     sen-Dörfern.
Folklore

Eine weitere augenfällige Gemeinsamkeit                 Links:
besteht zwischen Haifa und Mannheim:
das Internationale Filmfestival. Seit 1984              http://www.haifa.muni.il
werden in Haifa jedes Jahr die besten israe-            http://www.hagalil.com
lischen und internationalen Filme gezeigt.              http://www.tour-haifa.co.il
Neue Produktionen bewegen dann Lein-                    http://www.haifa-port.il
wände und Menschen, auch international                  http://www.uni-haifa.de
bedeutende Filme, die bereits auf renom-                http://www.technion.ac.il
mierten weltweiten Festivals gelaufen sind.             http://www.gav-yam.co.il
        Seit Mitte der neunziger Jahre ver-             http://www.dig-rn.de/
anstaltet Haifa – zeitgleich mit dem Film-
festival – einen Internationalen Cartoon-
Wettbewerb. Ausgerichtet vom Verband
israelischer Karikaturisten steht der Con-
test, wie das Filmfestival, unter der
Schirmherrschaft von
Bürgermeister      Yona
Yahaf. Stolz sind Hai-
fas Bürger auf ihr
Theater und das Sinfo-
nie-Orchester.     Ganz
besonders am Herzen
liegen der Stadt ihre
Folklore-Tanzgruppen.
Offiziell vertreten sie
Haifa                auf
                            Cartoon Contest 2004
internationalen
Veranstaltungen      und
Festivals.

Maccabi Haifa starker Fußball-Club

Auch sonst ist das Jahr über einiges los in
der Stadt: im Mai begehen die Bürger den
„Monat des Arabischen Buches“, im Juni
ist Hafenfest und von Juli bis August lo-
cken die Strände mit Partys und sportli-
chen Wettbewerben.
       Zwei Fußball-Clubs hat die Stadt –
Maccabi Haifa and Hapoel Haifa. Maccabi
Haifa ist heute einer der erfolgreichsten
Fußball-Clubs in Israel mit acht Champi-
on-Ships, fünf Cups and zwei Toto-Cups.
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