CLOUD & VIRTUALISIERUNG 2018 - CHANNEL GUIDE
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EDITORIAL / CLOUD & VIRTUALISIERUNG / 3 Klumpenrisiko oder Heilsbringer as a Service? M arktakteure und -Auguren sind sich einig: Die Cloud ist angekommen und nicht mehr wegzuden- ken – selbst im Mittelstand in Deutschland. Die Hyperscaler haben in diesem Zusammenhang eine besondere Rolle als Wegbereiter und Innova- tionstreiber eingenommen. Einige Analysten gehen davon aus, dass sich in Zukunft AWS, Microsoft (Azure) und Google über 80 Prozent des Markts aufteilen werden. Kleinere Hosting-Anbieter sowie Colocation-Anbieter legen parallel dennoch zu – allgemeines Marktwachstum macht‘s möglich. Marktkonzentration führt jedoch zu Klumpen- risiken und schadet dem Wettbeweb. Kleinere Dr. Stefan Riedl Hosting- und regionale Colocation-Anbieter punk- IT-BUSINESS ten hingegen durch Nähe oder Spezialisierung. Rechtliche Unsicherheiten durch die eingeführte Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) oder den Cloud Act in den USA helfen den kleinen Wolken- betreibern vor Ort zusätzlich. Seine wahre Größe wird Cloud Computing nicht über schnöden Cloud-Speicher oder ausgelagerte Workloads ausspielen, sondern über den As-a- Service-Gedanken: Chatbots, KI-Dienste, Analyse- prozesse und vieles mehr aus der Cloud kann für das Tagesgeschäft in vielen Branchen neue Impulse setzen, die sich On Premises in vielen Unternehmen tendenziell kaum noch sinnvoll realisieren lassen. Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre und neue Anregungen für Ihr Geschäft! Dr. Stefan Riedl Leitender Redakteur IT-BUSINESS
4 / CLOUD & VIRTUALISIERUNG / INHALT Markt Inhalt Die Cloud ist angekommen 6 Zwar herrscht noch etwas Planlosigkeit im Markt, aber das As-a-Service-Modell ist da. Marktbarometer 10 Trends und Entwicklungen im Cloud-Markt Trend-Themen der Cloud 12 Die „Cloud 2018 Technology & Services Conference“ steht vor der Tür. Geschäft für den Großhandel 14 Festungen in der Wolke >6 Hybride Szenarien und Multi-Cloud sind zum Was länge währt, wird endlich Cloud. Allerdings Daily Business für ITK-Distributoren geworden. gibt es noch Kinderkrankheiten. Colocation-Branche profitiert 18 Regionale Nähe zu den Kunden ist ein Erfolgs- faktor im Colocation-Business. Distribution Management aus der Cloud 22 Setup und Management von Netzwerken wird durch SDN und Cloud-Infrastukturen erleichtert. Die Rolle der Hyperscaler 24 Bei aller berechtigter Kritik – die Hyperscaler bringen Innovation in den Cloud-Markt. Wertschöpfung 28 Der VMware-AWS-Deal zeigt exemplarisch Wert- Breit gefächertes Spektrum > 14 schöpfungsmöglichkeiten für MSPs. Die Distribution unterstützt Partner mit Cloud- Das Angebot der Hersteller 30 Marktplätzen, Trainings, Beratung und mehr. Rubriken 34 Rechenzentren Regionale Colocation boomt > 18 Aufgrund der starken Nachfrage schießen Colocation- Rechenzentren wie Pilze aus dem Boden.
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6 / CLOUD & VIRTUALISIERUNG / MARKT & TRENDS Link zur Kaspersky-Studie: http://bit.ly/Kaspersky-S1 Autor: Dr. Stefan Riedl Was lange währt, wird endlich Cloud BILD: JFSPIC-STOCK.ADOBE.COM Einerseits gedeiht viel unliebsame Schatten-IT in Hinblick auf die Cloud, und was die Kosten angeht, geht häufig der Überblick verloren. Andererseits hat sich die Branche inzwischen so weit standardisiert, dass IT-Festungen in der Cloud nicht mehr wegzudenken sind. „Es gibt keine Cloud – nur die Server fremder MSP sogar eine Vertragsstrafe. Auch konkretisier- Leute“, witzeln IT-Verantwortliche gerne mal, ten sich in den vergangenen Jahren tendenziell wenn sie darauf hinweisen wollen, dass insbeson- Vereinbarungen zwischen Dienstleister und Kun- dere bei Cloud-Lösungen in Service-Level-Agree- de, was das Thema Datenmigration im Falle eines ments die Details der Zusammenarbeit mit dem Anbieterwechsels angeht. Denn vertragliche Fle- Dienstleister zu klären sind. Ein typisches Beispiel xibilität von As-a-Service-Angeboten und Verträ- ist der As-a-Service-Betrieb von Servern, die Ͳʹ gen nach dem Subscription-Modell nützt wenig, Stunden am Tag, sieben Tage die Woche mit einer wenn es dann Probleme beim Anbieterwechsel Downtime von maximal Ͱ,ͱ Prozent im Jahr, bei gibt. einer Reaktionszeit von ͳͰ Minuten nach Scha- densmeldung von einem externen Dienstleister Die Hyperscaler (siehe ab Seite Ͳʹ) haben viel zu gewährleistet sein sollen. Grundlage für ein ent- dieser Professionalisierung beigetragen, indem sie sprechendes Service Level Management in der IT Angebot, Schnittstellen und SLAs gemäß den An- stellt die Information Technology Infrastructure forderungen großer Kunden optimieren und so Library (ITIL) dar, welche sich zu einem De-facto- weitere De-Facto-Standards beziehungsweise Standard im IT-Service-Management entwickelt Orientierungspunkte für kleinere Anbieter ge- hat. Üblicherweise werden Managed Services in schaffen haben. So wurde Cloud Computing zu einem monatlichen Turnus abgerechnet. Hält der einem Mittelstandsthema. Allerdings scheint es Dienstleister das SLA nicht in allen Punkten ein, im mittelständischen Marktsegment noch etliche kann der Kunde in der Regel einen Teil der Gebühr Probleme zu geben, geht man nach den Ergebnis- zurückverlangen. Unter Umständen droht dem sen einer Kaspersky-Studie zur Cloud-Nutzung
MARKT & TRENDS / CLOUD & VIRTUALISIERUNG / 7 >> „Der Hauptgrund für Multi-Cloud-Lösungen ist Kostenoptimierung, dennoch wissen zwei von fünf IT-Managern nicht, welche Kosten dabei eigentlich für ihr Unternehmen entstehen“ Bill Berutti, Präsident Enterprise Solutions , BMC aus diesem Sommer (siehe Linkhinweis, oben). wissen demnach nicht, wie viel ihr Unternehmen Etwa drei Viertel (ͷͳ %) der Unternehmen mit bis insgesamt für Cloud-Services ausgibt. Übrigens: zu Ͳʹ Mitarbeitern nutzen demnach mindestens ʹ͵ Prozent der weltweit befragten IT-Entschei- eine über die Cloud bereitgestellte Software-as-a- dungsträger geben an, dass Kostenoptimierung Service-Anwendung. Gerade von Cloud-Anwen- ein Grund für die Verwendung von mehr als ei- dungen versprechen sich kleine Unternehmen ne- nem Public-Cloud-Anbieter ist, für ʹʹ Prozent ist ben einer Kostenreduktion mehr Effizienz und die Flexibilität besonders wichtig und ʹͰ Prozent Flexibilität für ihre Mitarbeiter. Allerdings beklagt meinen, dass sie mit mehreren Cloud-Anbietern die Mehrheit (ͶͶ %) Probleme bei der Verwaltung Risiken minimieren. ihrer zunehmend heterogener werdenden IT- Infrastruktur. Zudem verlassen sich bei der Ver- Auch seitens der Juristerei wurden dem Cloud waltung der IT-Sicherheit ͱʹ Prozent auf nicht- Computing im Jahr ͲͰͱ Steine in den Weg gelegt, spezialisierte Mitarbeiter. Die Studie zeigt auch, denn im Jahr der großen DSGVO-Verunsicherung dass die Hälfte (͵Ͱ %) der Kleinunternehmen (bis (Datenschutzgrundverordnung) kam die Cloud zu ʹ Mitarbeiter) und ʹͰ Prozent der Unterneh- nochmal mehr oder weniger in Gänze auf den men bis Ͳʹ Mitarbeiter auf Angestellte setzen, Prüfstand. Sind Cloud-Speicher und DSGVO ein die regelmäßig außerhalb des Büros arbeiten und Widerspruch? Diese Frage stellte sich für viele IT- Zugriff auf Daten und Anwendungen über die Entscheider auf einer grundsätzlichen Ebene, Cloud benötigen. Zu den beliebtesten Anwendun- obwohl die Cloud aus der heutigen Arbeitswelt gen als Software as a Service zählen E-Mail-, Spei- eigentlich nicht mehr wegzudenken ist. Speziell cher-Anwendungen, Collaboration- sowie Finanz- Cloud-Speicher spielen in vielen Unternehmen und Buchhaltungs-Services. Dabei speichern bis eine wichtige Rolle und helfen bei der effizienten, zu ͵ Prozent der kleinen Unternehmen Kunden- gemeinsamen Bearbeitung von Dokumenten, daten in der Public-Cloud. ohne Gefahr zu laufen, dass Informationen ver- Oftmals ist in kleinen Unternehmen nicht ein- loren gehen. deutig geregelt, wer überhaupt die Verantwortung Mit der DSGVO sind auf Unternehmen diverse für die Assets in der Cloud trägt. Fast zwei Drittel Auflagen zugekommen, wie von nun an mit ge- (Ͷʹ %) der Unternehmen mit bis zu ʹ Mitarbei- speicherten Daten umzugehen ist. Unternehmen, tern sind davon überzeugt, dass beispielsweise die personenbezogene Daten speichern und Anbieter von Cloud-Dienstleitungen für die verarbeiten, müssen beispielsweise dafür Sorge Sicherheit verantwortlich sind. Die Hälfte (͵Ͷ %) tragen, dass diese Daten sicher vor dem Zugriff der Unternehmen bis Ͳʹ Mitarbeitern sieht das unberechtigter Dritter geschützt sind. Auch dem ebenfalls so, zeigt die Kaspersky-Analyse. Ein wei- sogenannten „Recht auf Vergessenwerden“ muss teres Problem ist, dass interne IT-Mitarbeiter Folge geleistet werden: Bei berechtigten Einwän- nicht immer über ausreichende Fachkenntnisse den müssen personenbezogene Daten in einem verfügen und Unternehmen hinsichtlich des IT- Unternehmen restlos und nachweislich gelöscht Sicherheitsmanagements auf Mitarbeiter setzen, werden. die keine Spezialisten sind. Viele bekannte Cloud-Speicher haben ihren Eine Studie des Software-Anbieters BMC, die Ursprung in den Vereinigten Staaten und fallen von Opinion.life durchgeführt wurde, deutet ne- daher auch unter deren Rechtsprechung. Damit ben besagten Problemen in Hinblick auf unklare können US-amerikanische Geheimdienste die He- Zuständigkeiten darauf hin, dass IT-Verantwort- rausgabe dieser Daten (und eingeschlossen damit lichen erstaunlich wenig klar ist, was sie im Rah- auch die Einsicht auf diese gespeicherten Infor- men ihrer Multi-Cloud-Strategien für Cloud- mationen) einfordern. Die Compliance mit der Lösungen ausgeben. ʹͰ Prozent der IT-Manager DSGVO ist somit spätestens seit Verabschiedung
8 / CLOUD & VIRTUALISIERUNG / MARKT & TRENDS des „Cloud Act“ komplett ausgeschlossen. Das Auf der anderen Seite bieten Cloud-Angebote Gesetz, das seit Ͳͳ. März dieses Jahres in den USA auch die Chance DSGVO-konform zu werden. gilt, verschärft die bisherige Überwachungspraxis Dabei, ist es wichtig, dass Unternehmen und de- im Cloud Computing. Betroffene Provider und ren Entscheider eine gesamtheitliche Lösung aus- Anwender haben weniger Rechte. wählen und übergreifend einführen, statt Schat- ten-IT im Segment Cloud Computing zuzulassen. Nach dem Cloud Act dürfen US-Behörden von Verschiedene Siegel und Zertifikate, wie ISO Cloud-Providern die Herausgabe sämtlicher ͲͷͰͰͱ oder das European Privacy Seal, die die Daten einer Person oder eines Unternehmens ver- Qualität von Online-Speichern auszeichnen, leis- langen. Die Provider müssen dem nachkommen, ten hier eine wichtige Entscheidungshilfe. sie haben allerdings die Möglichkeit, dagegen vor Gericht Einspruch zu erheben. Für einen Wider- Durch die DSGVO stehen Unternehmen vor der spruch bedarf es zweier Gründe: Die Betroffenen Herausforderung, über Jahre aufgebaute Daten- sind keine US-Bürger. Und durch die Herausgabe silos abzubauen und teilweise die personenbezo- der Daten würde der Provider gegen das Recht des genen Daten neu zu strukturieren. Einige cloud- Landes verstoßen, in dem sich die Daten befin- basierte Filesharing-Lösungen haben das Zeug den. Das Gericht hätte dann zu entscheiden, ob dazu, beliebige Dateien und Datenströme in den die Interessen der US-Behörden oder das wirt- Unternehmen zentral, sicher und ohne den Auf- schaftliche Wohl des Providers wichtiger sind. Der bau von weiteren Infrastrukturen zu speichern, Cloud Act bezieht also auch die Server von US- zu verarbeiten und zu transformieren. Bei der Unternehmen im Ausland in den Wirkungsraum Wahl des Anbieters ist es zwingend notwendig, der US-amerikanischen Gesetzgebung mit ein. auf eine zukunftssichere Plattform zu setzen, die Das Gesetz sieht nicht vor, dass irgendeine Ins- nicht nur den Anforderungen der DSGVO ent- tanz die betroffenen Personen oder Unternehmen spricht, sondern durch ihre Architektur auch das über den Zugriff informieren muss. Auch der Pro- Eigentum der Daten und Informationen sicher- vider muss die Betroffenen nicht informieren. stellt. Im Rahmen der DSGVO sollte zudem über- Damit haben diese keine Möglichkeit, sich gegen legt werden, inwieweit mit einer Cloud-Lösung Zugriffe zur Wehr zu setzen. Einspruch können „Made (Hosted) in Germany“ Unsicherheiten, die lediglich die US-amerikanischen Internet-Ser- mit der Regionalität der Datenhaltung zu tun vice-Provider erheben. haben, aufgelöst werden können. FAZIT: Die Cloud wird erwachsen, auch wenn immer noch nicht alles rund läuft. Multi-Cloud-Umgebungen verkomplizieren schlechterdings die IT-Infrastruk- tur. Schatten-IT mit Cloud-Bezug bereitet vielen Entscheidern Kopfzerbrechen. Was die Kosten für Cloud Computing angeht, herrscht insbesondere bei kleineren und mittelständischen Unternehmen oft Unklarheit. Die DSGVO auf europäischer und der „Cloud Act“ auf US-amerikanischer Seite machen die Sache auch nicht gerade einfacher. Allerdings kristallisieren sich vor diesem Hintergrund zuneh- mend verlässliche Gütesigel, Standards, Quasi-Stan- dards und präzise Service Level Agreements heraus. Gerade in Deutschland war die Zurückhaltung und Skepsis groß, aber auch hier hat sich inzwischen die Erkenntnis durchgesetzt, dass die Vorteile die Nach- teile häufig überwiegen: Was lange währt, wird end- lich Cloud. BILD: ©KTSDESIGN-STOCK.ADOBE.COM
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10 / CLOUD & VIRTUALISIERUNG / MARKTBAROMETER Zwei von drei Unternehmen setzen auf Cloud Computing Inwieweit nutzt Ihr Unternehmen bereits Cloud Computing oder plant und diskutiert den Einsatz? Nutzer Planer und Diskutierer Ist kein Thema QUELLE: KPMG/BITKOM 2017 nutzten zwei Drittel aller Unternehmen (66 %) Rechenleistung aus der Cloud. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs der Anteil der Nutzer leicht (2016: 65 %). Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage von Bitkom Research im Auftrag der KPMG unter 557 Unternehmen ab 20 Mitarbeitern in Deutschland. Danach plant oder diskutiert jedes fünfte Unternehmen (21 %) den Cloud-Einsatz, für weitere 13 Prozent ist dies hingegen kein Thema. Aus Großunternehmen ist Cloud Computing kaum noch wegzudenken. 83 Prozent der Unternehmen mit mehr als 2.000 Mitarbeitern setzen auf Cloud -Dienste. BILD: NEW RELIC Europäische Unternehmen kaum Multi-Cloud ready Gemäß IDC sind nur neun Prozent der europäischen Unternehmen fit für die Multi-Cloud. Sie übernehmen als Pfadfinder die Vorreiterrolle, gefolgt von den immerhin 43 Prozent Reisenden auf dem Weg dorthin. Gemächlicher in die Multi-Cloud unterwegs sind die Fußgänger, während zehn Prozent der Entwicklung einfach nur zusehen. „Die größte Herausforderung für deutsche Unternehmen ist, dass sie vergleichsweise konservativ bei der 9% 10 % Einführung neuer Technologien sind. Sie warten lieber ab, bis sich ein neues Konzept oder eine neue Technik bewährt hat. Das ist sozusagen in der DNA der deutschsprachigen Zuschauer Märkte verankert. Die gute Nachricht ist: Wenn sie einmal Fußgänger davon überzeugt sind, dass der Weg in die Cloud der richtige ist, dann gehen Unternehmen hierzulande diesen Reisende konsequent. Und genau an diesem Punkt sehen wir Pfadfinder Deutschland jetzt. Deshalb sind wir bei New Relic davon 43 % 38 % überzeugt, dass wir in Deutschland im Bereich Cloud an einem sogenannten Point of no Return stehen.“ Bruno Teuber, QUELLE:IDC EUROPEAN MULTICLOUD INFRASTRUCTURE Senior Vice President EMEA Enterprise Sales bei New Relic SURVEY MARCH 2018
MARKTBAROMETER / CLOUD & VIRTUALISIERUNG / 11 Gründe für Abdeckung von Lastspitzen / CPU 60 % Cloud-Sourcing Flexibler und skalierbarer Betrieb der Andwendungen (SaaS) 54 % Die Digitale Transformation mit Themen wie Cloud, Big Data und datenbasierten Geschäfts- Datenschutz / Sicherheitsaspekte 46 % modellen gewinnt an Fahrt, stellt die Unterneh- men aber auch vor komplexe Herausforde- Reduzierung der IT-Betriebskosten 44 % rungen. Entsprechend steigt der Bedarf an Erhöhung der Geschwindigkeit und Qualität externer Unterstützung im Sourcing. Hier die bei der Entwicklung von Geschäftsmodellen auf Cloud-Plattformen 44 % Gründe für die Auslagerung in die Cloud (berechnet nach einer Skala von -2 „gar nicht“ Verbesserung der Vermarktung von Geschäftsmodellen durch Cloud-Plattformen QUELLE: LÜNENDONK 43 % bis +2 „sehr stark“). Weltweiter Public-Cloud-Umsatz wächst Der weltweite Markt für Public-Cloud-Services wird im Jahr 2018 um 21,4 Prozent wach- sen und einen Umsatz von insgesamt 186,4 Milliarden US-Dollar erzielen, so eine aktu- elle Prognose der Gartner-Analysten. Im Vorjahr 2017 belief sich der Umsatz noch auf 153,5 Milliarden US-Dollar. Das am schnellsten wachsende Marktsegment sind dabei Cloud-System Infrastruktur- Services (Infrastructure-as-a-Service / IaaS). Diesem Bereich wird für 2018 ein Wachstum von 35,9 Prozent auf rund 40,8 Milliarden US-Dollar vorhergesagt. Gartner erwartet, dass die Top-10-Anbieter bis 2021 fast 70 Prozent dieses Marktes für sich beanspruchen werden – im Jahr 2016 waren es hingegen noch 50 Prozent. TRENDS Laut einer Gartner-Umfrage sind Cloud- Laut dem „2018 Thales Data Threat Report, Kleinere Mittelständler haben ERP-Systeme aus Lösungen, Cybersecurity und Analytics die Healthcare Edition” gaben alle weltweit der Cloud für sich entdeckt. Laut eAnalyzer, der Spitzentechnologien, die 2018 von CIOs des befragten Anwender an, Cloud-Technologien zu Techconsult Online-Datenbank für ITK-Ausga- öffentlichen Sektors für neue und zusätzliche benutzen. Weiterhin bleibt die Gefahr hoch, von ben, werden die Ausgaben für Cloud-ERP bis Ausgaben ins Visier genommen werden. Die Aus- Datenschutzverletzung betroffen zu werden. Ende 2019 jährlich um zirka zwölf Prozent gaben für die Infrastruktur des Rechenzentrums So gaben 70 Prozent an, bereits einmal von einer steigen. Das liegt maßgeblich auch daran, dass erfahren allerdings die größten Einsparungen. Datenschutzverletzung betroffen gewesen zu die Vorbehalte gegenüber Cloud-Lösungen sein. Alleine 39 Prozent davon geschahen im schrumpfen. Insbesondere durch das Angebot Wenig Vertrauen wird der öffentlichen Cloud vergangenen Jahr. von ERP-Lösungen aus deutschen Hochsicher- im Vergleich mit der eigenen privaten Cloud in heits-Rechenzentren wurden viele Bedenken Bezug auf den Zugriff ausländischer Behörden bezüglich Datensicherheit ausgemerzt. entgegengebracht, so das Ergebnis einer Umfrage von Capgemini.
12 / CLOUD & VIRTUALISIERUNG / VOGEL IT-AKADEMIE Mehr zur Veranstaltung unter: www.cloudcomputing-conference.de Autor: Sarah Nollau BILDER: VOGEL IT-MEDIE IT-MEDIEN Die Cloud im Nebel der DSGVO Die „Cloud 2018 Technology & Services Conference“ steht vor der Tür. Für die Aufstellung der relevanten Schwerpunktthemen und der Agenda kommen Hersteller und Distributoren zusammen, die aus erster Hand von aktuellen Trends berichten können. Zu den diskutierten Themenschwerpunkten der melten Daten dahingehend zu analysieren, dass „Cloud ͲͰͱ Technology & Services Conference“ Unstimmigkeiten im System schneller erkannt zählen unter anderem Hybrid-IT und Multi-Cloud werden können. So können Security-Schwachstel- sowie Security und Compliance. Die Datenschutz- len aufgedeckt und Hacker-Angriffe schnellst- grundverordnung (DSGVO) ist auch nach Inkraft- möglich abgewendet werden, bevor sie größeren treten am Ͳ͵. Mai ͲͰͱ ein unsicheres Terrain für Schaden anrichten. Denn dies kann im Ernstfall Unternehmen. Gerade kleine Firmen können die teuer werden und dem Unternehmens-Image Compliance-Vorschriften nicht oder nur bedingt schaden. Gerade wenn der Arbeitsplatz via Cloud einhalten, weil die Compliance-Software zu teuer heute nicht mehr nur den Schreibtisch im Büro ist. Für Unternehmen, die mit und in der Cloud inkludiert, sondern auch Smartphones, Laptops arbeiten, ist die DSGVO-Konformität ein komple- und Tablets einbezieht, muss Security an obers- xes Unterfangen, da die Daten auf „fremden“ Ser- ter Stelle stehen. Die kleinste Schwachstelle öff- vern liegen. Die Cloud-Konferenz bietet eine net das Tor zu einer Unmenge an Geräten und Plattform, um Best Practices der DSGVO-Compli- sensiblen Daten. ance in Cloud-Umgebungen vorzuführen. An den Terminen in Wiesbaden am ͱͳ. Septem- ber und München am Ͳͷ. September wird Prof. Die Cloud ist allerdings nicht nur eine schwarze Dr. Christoph Skornia von der OTH Regensburg Wolke am Security-Himmel. Ihre Skalierbarkeit in seiner Keynote „Mehr Cloud? Aber sicher?!“ auf und Flexibilität erlaubt es, die Masse an gesam- IT-Security in und mit der Cloud eingehen.
VOGEL IT-AKADEMIE / CLOUD & VIRTUALISIERUNG / 13 Svenja Mohn, Vogel IT-Akademie, begrüßt die Auch 100 Tage nach „Day One“ wird noch über die Teilnehmer zum Partner- und Planungstreffen. DSGVO diskutiert. Für den Termin in Bonn am ͱͱ. September konn- Conference“ zugegen sein und über „The Big te Erich Vogel, Cloud Leader bei Computacenter, Picture: Die Evolution von Hybrid Clouds“ spre- als Keynote-Speaker gewonnen werden. Er wird chen. Dabei komm auch die Herausforderungen über Container als Enabler für hybride Systeme bei der Anwendungs- und Datenmigration sowohl referieren. Weniger als ein Prozent der Anwen- On-Premises als auch in der Cloud zur Sprache. dungen laufen in einer hybriden Umgebung, das Der Roundtable mit Gonzalez befasst sich mit der heißt, nur wenige Anwendungen nutzen Daten Frage, wie Unternehmen erfolgreich die Cloud ins und/ oder Funktionen zum einen Teil On Premi- Business integrieren. ses und zum anderen Teil in einer Public-Cloud- Die Einbindung der Cloud-Technologie war auch Umgebung. Gerade diese Funktionsart ist für im Planungstreffen zur Veranstaltung ein brisan- Unternehmen allerdings interessant, wenn es sich tes Thema, denn auf eines konnten sich alle eini- um häufige Änderungen auf der einen Seite gen: Niemand kommt mehr an der Cloud vorbei. (beispielsweise das User Interface) und kritische Daten auf der anderen Seite handelt. Werden die Anwendungen auf Basis von Containern program- Weitere Speaker: miert, wird dies leichter möglich, da sie unabhän- - 11.09. Bonn, 13.09. Wiesbaden und 27.09. München: Prof. Dr. gig von der unterliegenden Infrastruktur sind. Im Oliver Hinz, Goethe Universität in Frankfurt, über „Quo vadis, Cloud Roundtable stellt Vogel die Wettbewerbsvorteile Computing? Ein ökonomischer und technologischer Ausblick“, in durch hybride Container-Landschaften zur Dis- Hamburg vertreten von Prof. Dr. Alexander Benlian, TU Darmstadt kussion. - 25.09. Hamburg: Prof. Dr. Daniel Jobst, OTH Regensburg, über Der Keynote-Speaker Constantin Gonzalez von „Mehr Cloud? Aber sicher?!“ Amazon Web Services (AWS) wird bei allen vier Terminen der „Cloud ͲͰͱ Technology & Services Für Joachim Guth, Manager Channel Sales bei Paul Mathes, Business Development Manager bei Arrow ECS, spielt die Cloud im IoT eine große Rolle. Tech Data, schlägt Best Practices zur DSGVO vor.
14 / CLOUD & VIRTUALISIERUNG / DISTRIBUTOREN Mehr zum Thema unter: http://bit.ly/Clouderwachsen Autor: Michael Hase Die Distribution unterstützt den ITK-Channel im Cloud-Geschäft mit einem breit gefächerten Spektrum an Leistungen. BILD: TIERNEY – STOCK.ADOBE.COM Hybrid- und Multi-Cloud: Die Distribution ist dabei Die großen Distributoren haben auf das Cloud-Geschäft mit dem Aufbau von Marktplätzen reagiert. Darüber hinaus unterstützen sie ihre Partner auch mit Trainings, Beratung und anderen Services. Die Cloud ist im Channel angekommen. Davon Simone Blome-Schwitzki, Chief Customer Officer berichten Distributoren, die Services verschiede- bei Also Deutschland, bestätigt. Sie beobachtet ner Provider über ihre Cloud-Marktplätze anbie- eine rasant wachsende Nachfrage nach Managed ten. „Für eine Vielzahl unserer Reseller sind die Services, mit der ein steigender Bedarf an Ressour- Themen Hybrid IT und Multi-Cloud zum Inhalt cen für die Auslagerung einhergeht. Einige Sys- ihres täglichen Geschäfts geworden“, stellt Dirk- temhäuser haben dafür eigene Infrastrukturen mit Jan Bösinger, Business Development Manager Server-Parks aufgebaut. „Andere setzen auf die Infrastructure bei Arrow ECS, fest. „Beide Ansät- Vermarktung von Public-Cloud-Ressourcen über ze zählen auch bei unseren Partnern zu den Top- den Also Cloud Marketplace.“ Themen“, so Thomas Haberecht, Senior Manager Dimi Rogatchev, Cloud Lead bei Tech Data Business Development bei Ingram Micro. Bei den Deutschland und Österreich, schätzt, dass die Partnern von Also ist das nicht anders, wie Cloud aktuell für etwa Ͱ Prozent der Partner des
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16 / CLOUD & VIRTUALISIERUNG / DISTRIBUTOREN BILD: INGRAM MICRO BILD: ALSO BILD: ARROW ECS BILD: TECH DATA Thomas Haberecht, Senior Simone Blome-Schwitzki, Dirk-Jan Bösinger, Manager Dimi Rogatchev, Cloud Lead Manager Business Develop- Chief Customer Officer bei Business Development bei Tech Data Deutschland ment bei Ingram Micro Also Deutschland Infrastructure bei Arrow ECS und Österreich Distributors ein Thema ist, wobei sich ʹͰ Prozent lisieren. „Die zertifizierten Experten sind herstel- bereits mit Multi-Cloud befassen. Auf ͲͰ Prozent lerübergreifend tätig und agieren unabhängig beziffert der Experte den Anteil derjenigen, „die davon, ob es sich um einen Proof of Concept han- Cloud in gar keiner Form akzeptieren“. delt oder um eine komplizierte Migration“, erläu- Ebenso berichtet Bösinger von Systemhauspart- tert Rogatchev. „Sogar Migrationen, für die der nern, die „Dienstleistungen und Herstellerlösun- Hersteller keine einfache Lösung hat – wie bei- gen suchen, mit denen sie ohne Cloud-Angebote spielsweise von einer alten Lizenzquelle in eine überleben können“. Andere wiederum beschäfti- neue, ohne Downtime oder Workflow-Probleme gen sich nach seiner Beobachtung gezwungener- – alles ist machbar.“ Tech Data bietet ergänzend maßen damit, weil die Hersteller, deren Software dazu Trainings an, die dem Experten zufolge tie- sie vertreiben, „die Lizenzmodelle komplett auf fer gehen als klassische Schulungen und die Part- Cloud umgestellt haben“. ner dazu motivieren sollen, „ihre Unternehmens- strukturen zu überdenken und – wenn notwendig Was die Unterstützung des Channels betrifft, – sich neu zu orientieren“. verweisen die Distributoren unisono auf ihre Ähnlich wie das COE von Tech Data begleitet das Cloud-Marktplätze, die den Bestellprozess, die Cloud-Team von Ingram Micro seine Partner bei Bereitstellung und die Abrechnung von Services der Implementierung von Cloud-Infrastrukturen, automatisieren. Alle vier haben mittlerweile grö- berät sie zu Architekturen und Frameworks sowie ßere Summen und viel Arbeit in ihre Plattformen zu Security-Konzepten und stellt ergänzende investiert: Arrow ECS in ArrowSphere, Also in den Cloud-Anwendungen über den Marktplatz des Also Cloud Marketplace, Ingram Micro in Cloud- Unternehmens bereit. „Die Distribution ist nach Blue und Tech Data in StreamOne. Als Vorteile wie vor Evangelist und Enabler und unterstützt eines Marktplatzes nennt Blome-Schwitzki „die Partner auf dem Weg der Digitalen Transfor- modulare, schnelle und unkomplizierte Verfüg- mation“, resümiert Haberecht. barkeit von Services“ und die niedrigen Einstiegs- barrieren für Systemhäuser, weil sie ihrerseits Also hat für das Cloud-Geschäft ein spezifisches „keinerlei Investitionen tätigen müssen“. Partnerprogramm entwickelt, das unter anderem Das Cloud-Geschäft beschränkt sich aber nicht Schulungen der so genannten MSP Academy vor- nur auf die Vermarktung von Services. Vielmehr sieht. Darüber hinaus können Fachhändler auf zählen dazu auch das Design und die Erstellung technologische Spezialisten zugreifen ebenso wie von Cloud-Architekturen sowie Integrations- und auf „versierte Ansprechpartner“, die ihnen dabei Betriebsleistungen. Daher hat Tech Data ein „Cen- helfen, Marketing und Vertrieb an die veränder- ter of Excellence“ (COE) aufgebaut, dem Lösungs- ten Anforderungen des Markts anzupassen. „Wir architekten angehören. Sie helfen Systemhäusern stehen interessierten Partnern auf Wunsch schon dabei, On-Premises-Infrastrukturen in der Cloud bei der Entwicklung eines Geschäftsmodells be- abzubilden und Hybrid-Cloud-Szenarien zu rea- ratend zur Seite“, betont Blome-Schwitzki.
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18 / CLOUD & VIRTUALISIERUNG / COLOCATION Mehr zum Thema unter: http://bit.ly/ColocationUmbruch Autor: Dr. Stefan Riedl Colocation-Rechenzentren stellen die Infrastruktur für Hardware des Kunden bereit. BILD: ARJUNA KODISINGHE - STOCK.ADOBE.COM Colocation-Zentren schießen wie Pilze aus dem Boden Angebote von Colocation-Rechenzentren werden stark nachgefragt. Etablierte Anbieter verzeichnen hohe Wachstumsraten. Neue Anbieter profitieren auch vom nachfragegetriebenen Marktgeschehen und sind dabei, mit Regionalität zu punkten. Die ISG-Studie „ISG Provider Lens Germany ͲͰͱ ma Colocation spielt die regionale Nähe zum An- – Infrastructure & Datacenter/ Private Cloud“ bieter durchaus eine Rolle. nimmt die Anbieterseite im Markt für Colocation- Rechenzentren unter die Lupe. Die Marktanalys- Den Analysten zufolge vergrößert sich der Markt ten unterscheiden in dieser dritten Auflage der derzeit im Eiltempo. Jährliche Wachstumsraten Studie erstmals zwischen Colocation-Anbietern im zweistelligen Prozentbereich seien die Regel. mit bis zu ͵.ͰͰͰ Quadratmetern Rechenzen- Die Studie stellte zudem fest, dass mehr und mehr trums-Freifläche (Mid-Market) und Anbietern regionale Anbieter jenseits der großen deutschen mit mehr als ͵.ͰͰͰ Quadratmetern Freifläche Ballungszentren Marktanteile gewinnen. Grund (Large Accounts). Die Studie zeigt einen Trend seien vor allem Mittelstandskunden, die eine auf, mit dem nicht jeder gerechnet hat: Beim The- räumliche Nähe zu den Rechenzentren wünschen.
COLOCATION / CLOUD & VIRTUALISIERUNG / 19 Infrastructure & Data Center / Private Cloud ͼͺͻ Infrastructure & Data Center / Private Cloud ͼͺͻ Colocation - Large Accounts Germany Colocation - Midmarket Germany Rising Star Rising Star Product Product Product Product High High Challenger Challenger Challenger Challenger Equinix e-shelter Interxion Portfolio Attractiveness Portfolio Attractiveness BT PlusServer TelemaxX Telehouse Hetzner Online DARZ Colt DCS Mnet Digital Realty QSC EMC Hostco ecotel Hostway Global Switch Noris Networks wusys Pfalzkom Manet Baden Cloud First Colo ITENOS WiTCOM Ratiokontakt Lansol Interoute Datacenter Leipzig IGN QUELLE: ISG RESEARCH 2018 QUELLE: ISG RESEARCH 2018 LEW Telnet 3U Telekom Market Market Low Low Contender Challenger Contender Challenger Low Competitive Strength High Low Competitive Strength High So sieht ISG Research die Positionierung der Colocation-Anbieter Die kleineren deutschen Colocation-Anbieter (Midmarket) (Large Accounts) in Deutschland. werden laut ISG Research immer attraktiver. Hier geht es beispielsweise darum, bei Wartungs- der jeweiligen Industrieproduktion angesiedelt arbeiten keine allzu langen Wege einkalkulieren sein, um zum Beispiel Latenzzeiten im Compu- zu müssen. Fakt ist, dass der Cloud-Computing- ting kurzzuhalten. ISG geht davon aus, dass sich Trend nicht ohne Folgen bleibt: „Die Cloud-Ser- diese Entwicklung im Lauf der kommenden zwölf vice-Provider heizen den Markt für Colocation- Monate weiter verstärken wird. Rechenzentren noch zusätzlich an“, sagt Heiko Henkes, Lead Advisor der Studie bei ISG. „Kun- Neben den Colocation-Anbietern haben die den erwarten heute eine oft sehr schnelle und fle- Analysten von ISG in ihrer Studie auch die beiden xible Bereitstellung von Cloud-Ressourcen.“ Teilmärkte „Managed Services & Transformation“ sowie „Managed Hosting“ untersucht. Auf diese Deshalb setzen Anbieter von Cloud Services vor Weise erhalten Entscheider in Anwenderunter- allem aus Flexibilitäts- und Kostengründen ver- nehmen einen detaillierten Einblick in den deut- stärkt auf die sicheren Freiflächen der Colocation- schen Infrastruktur- und Rechenzentrums-Markt. Anbieter, die schnell bereitgestellt werden können. Zudem beleuchten die Marktbeobachter die Stär- Hinzu kommen laut Henkes Anwenderunterneh- ken und Schwächen der jeweiligen Anbieter in men, die ihre eigene Infrastruktur ganz oder teil- ihrem Segment. weise an Colocation-Anbieter auslagern: „Viele Von Anfang Februar bis Anfang Juni ͲͰͱ identi- dieser Anwender-Rechenzentren sind mittlerwei- fizierte ISG im Rahmen der Studie rund ͲͰͰ An- le in die Jahre gekommen. Sie werden nun Schritt bieter, die Sourcing-Dienstleistungen im deut- für Schritt durch preisgünstigere Colocation- schen Markt zur Verfügung stellen. Davon Angebote ersetzt, die zudem eine hohe Sicherheit bewertete ISG ͱͰͲ Anbieter als relevant und wähl- garantieren.“ te sie für eine detaillierte Analyse und Positionie- Die zu den Colocation-Anbietern drängenden rung aus (siehe Grafiken). mittelständischen Unternehmen wünschen zu- meist Angebote in räumlicher Nähe. So sind in Die Nachfrage nach Managed-Service- & Trans- Regionen, wie zum Beispiel dem mittleren Ober- formation-Angeboten hat im vergangenen Jahr rhein oder Mannheim/ Ludwigshafen, zahlreiche stark zugenommen. Zahlreiche Anbieter erzielten Mittelständler angesiedelt, die ihre Infrastruktur einen Zuwachs im zweistelligen Prozentbereich, auslagern oder dies für die nahe Zukunft planen. auch da sie verstärkt Services anbieten, die alle Kurze Wege zwischen Anwender und Colocation- Infrastruktur-Umgebungen wie On Premises, Betreiber, geringere Leitungskosten sowie nied- Private sowie Public Cloud auf einer Plattform rige Latenzzeiten machen die Standortnähe vereinen und betreiben. Da komplexe Infrastruk- attraktiv. Diesen Trend werden in naher Zukunft turen, fehlendes Knowhow und zu wenig geeig- Technologien wie das „Edge Computing“ weiter netes IT-Personal viele Unternehmen überfor- verstärken. Beim Edge Computing müssen Re- dern, haben sich zahlreiche Service-Anbieter auf chenkapazitäten im möglichst direkten Umfeld diese Aufgaben spezialisiert und vorbereitet. Die
20 / CLOUD & VIRTUALISIERUNG / COLOCATION ERKLÄRUNGSVERSUCH: KURZE WEGE ZUM EIGENEN SERVER Die Wartung der eigenen Server, die in einem Colocation-Center untergebracht sind, wird in der Regel von Technikern des Kunden durchgeführt. Kur- ze Wege sind hier von Vorteil. Allerdings ist in den meisten Rechenzentren kein unbegleiteter Zugang rund um die Uhr möglich. Stattdessen dürfen sie gewöhnlich nur zu bestimmten Zeiten in Begleitung des Sicherheitsdienstes kommen, um Wartungsarbei- ten durchzuführen. Alternativ bieten viele Rechen- zentren einen Service an, dies selbst zu erledigen. Das verursacht allerdings zusätzliche Kosten. BILD: MAST3R - STOCK.ADOBE.COM Provider unterscheiden sich laut ISG vor allem Hosting auch die Applikationen der Kunden in darin, inwieweit sie ihr Angebot auf die individu- den Betrieb mitaufzunehmen, wurden gegenüber ellen Bedürfnisse der Kunden zuschneiden kön- dem Vorjahr weiter ausgebaut. So beobachtet ISG, nen. Neben dem Betrieb haben viele Anbieter dass viele Managed-Hosting-Anbieter über IaaS zudem die Unterstützung der Software-Umge- (Infrastructure as a Service) hinaus zum Beispiel bung in ihr Angebot mit aufgenommen. Außer- auch das Patching von Anwendungen oder das dem positionieren sich zahlreiche Anbieter mit Anstoßen von Batch-Läufen übernehmen. Wäh- Zusatz-Services in den Bereichen Security, Back- rend die meisten großen Rechenzentren diese up und Netzwerk und hier insbesondere mit dem zusätzlichen Services schon länger bieten, ziehen Aufbau einer Umgebung für Software Defined mittlerweile auch die kleineren nach. Datacenter (SDDC). Obwohl Cloud-Technologie und ausgefuchste Managed Hosting ist ein reifer Markt. In dem Übertragungswege zur Anbindung externer neuen Anbietervergleich stellt ISG fest, dass die Datacenter große Distanzen relativiert, scheint Anbieter des traditionellen Managed Hosting ihr dennoch die Nähe zum Rechenzentren als positi- Portfolio zunehmend um cloudbasierte Lösungen ver Faktor in die Gesamtabwägung bei der Anbie- erweitern. Die Möglichkeiten, neben dem reinen ter-Auswahl einzufließen. ZUM BEGRIFF „COLOCATION“: Colocation beschreibt ein IT-Angebot, bei dem der Kunde wurden. Außerdem entfallen die Kosten für den sachge- einen eigenen oder mehrere Server in einem von ihm un- rechten Anschluss des Servers in den eigenen Räumlich- abhängigen Rechenzentrum gegen eine Miete unter- keiten. Beispielsweise muss nicht erst eine spezielle Klima- bringt. Im Gegensatz zum Hosting-Modell stammt die anlage installiert werden. Die Strompreise in den Hardware hierbei also vom Kunden und nicht vom Rechen- Rechenzentren schwanken stark. Teilweise liegen sie deut- zentrum. Die Colocation wird deshalb auch als Server- lich über dem Strompreis am eigenen Standort. housing, Serverhoming, Co-Locating sowie, in der einge- Für Großkunden wie beispielsweise Internet Service Pro- deutschten Form, als Kollokation bezeichnet. vider werden gewöhnlich Rabatte eingeräumt. Die Colocation bietet Vorteile für den Kunden gegenüber Liegt die Wartung in Kundenhand (siehe Kasten, oben), der Unterbringung in eigenen Räumlichkeiten. So verfü- spielen zudem technische Fragen eine Rolle, beispiels- gen die Rechenzentren gewöhnlich über schnelle Glas- weise inwieweit Remote-Software mit den vom Rechen- faseranbindungen, die speziell für die Einrichtung gelegt zentrum unterstützten Lösungen kompatibel ist.
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22 / CLOUD & VIRTUALISIERUNG / NETZWERKMANAGEMENT Mehr zum Thema SDN unter: http://bit.ly/ITB-SDN-Reseller Autor: Klaus Länger Vor allem die Administration von WLANs erfolgt immer öfter über Werkzeuge in der Cloud. BILD: 3DKOMBINAT-STOCK.ADOBE.COM Netzwerk-Management über die Cloud Nicht nur die Daten, auch Management-Lösungen wandern in die Cloud. So soll das Ausrollen neuer Geräte vereinfacht werden, und das Remote-Management wird effizienter. Netzwerke, die noch für eine klassische Client- Lancom startete 2017 mit der Lancom Manage- Server-Infrastruktur ausgelegt sind, stoßen in mo- ment Cloud (LMC) und einem sehr umfangrei- dernen Unternehmen schnell an ihre Grenzen. chen Portfolio an Cloud-fähigen Produkten. Der- Mobilgeräte wie Smartphones oder auch privat zeit arbeitet der Netzwerk-Hersteller, der gerade genutzte Notebooks müssen schnell und sicher in komplett von Rohde & Schwarz übernommen die Netzwerke eingebunden und verwaltet wer- wurde, an etlichen Anpassungen, die für eine den. Dazu kommt noch die Integration von IoT- weitere Verbreitung der Management Cloud unter Lösungen und von Heimarbeitsplätzen oder den Lancom-Resellern sorgen soll. Die LMC ist Zweigstellen via VPN. Hier sollen cloudbasierte laut Ralf Koenzen, Gründer und einer der Ge- Management-Lösungen den Systemhäusern und schäftsführer der Firma, ein Werkzeug für die deren Kunden bei Installation und Administrati- durchgängige Nutzung von Software-defined Net- on die Arbeit erleichtern. working in allen Netzwerkbereichen: SD-WAN
NETZWERKMANAGEMENT / CLOUD & VIRTUALISIERUNG / 23 Cloud-Lösungen wie die Lancom übernimmt bei Routern und Gateways den auto- Management matischen Aufbau von VPNs für die Anbindung Cloud erleichtern von Home-Offices und Außenstellen. SD-LAN ist die Verwaltung für die automatische Konfiguration der Managed von Zweigstellen. Switches zuständig. Unterstützt wird dabei auch die Trennung des Netzwerks in VLANs einschließ- lich zentraler Port-Profile. Bei Unternehmen mit Filialen, in denen Netzwerke mit ähnlicher Struk- tur vorhanden sind, kann eine Vorlage für den Aufbau der virtuellen LANs mit der Belegung der BILD: LANCOM einzelnen Ports in den Switches erstellt und dann über alle Standorte ausgerollt werden. SD-WLAN übernimmt eigenständig die WLAN-Konfigura- tion. Dabei werden auch Multi-SSIDs einschließ- an Clients und Anwendungen anzupassen, die lich einer Netztrennung unterstützt, etwa für zum WLAN hinzugefügt werden. Kundendaten eigene Gästenetze. und -Inhalte werden dabei nicht angetastet. Das Gehostet wird die Management Cloud in Deutsch- Ziel ist dabei eine optimale Balance zwischen land. Systemhäuser haben die Möglichkeit, die Reichweite und Durchsatz im WLAN, ohne dass Management-Software auf eigenen Servern als sich der Administrator mit Funk- und Netzwerk- Private Cloud zu betreiben. Kunden mit großen Einstellungen beschäftigen muss. Netzwerken können die Lancom-Software auch im eigenen Rechenzentrum laufen lassen. Eine Cisco hat mit Meraki bereits seit ͲͰͱͳ eine Mischform aus Public- und Private-Cloud ist Management-Lösung in der Cloud im Portfolio. allerdings nicht möglich. Alle Lancom-Geräte Der Netzwerk-Gigant kaufte den zuvor eigenstän- können weiterhin mit den klassischen Netzwerk- digen Cloud-Spezialisten Meraki im Jahr zuvor. management-Tools administriert werden. Seitdem hat Cisco dessen Cloud-Lösung konse- quent ausgebaut und um SDN-Komponenten er- Extreme Networks nutzt ebenfalls die Cloud für weitert. Inzwischen umfassen die cloudbasierten das Netzwerk-Management. Der Schwerpunkt Meraki-Lösungen neben WLAN-Access-Points liegt dabei in der WLAN-Administration. Mit auch Switches, Security-Appliances und Enter- ExtremeAI for Smart OmniEdge soll die Nutzung prise-Mobility-Management (EMM). Aruba, seit von KI-Techniken das Management weiter ver- ͲͰͱ͵ Teil von HP und nun HPE, hat mit Aruba einfachen. Netzwerkanalysen, Gerätestatistiken, Central ebenfalls eine Verwaltungslösung in der Verbindungsraten sowie Daten zur Nutzer- und Cloud im Portfolio, die neben WLAN auch WAN Anwendungserfahrung werden gesammelt und und Kabelnetzwerke abdeckt. Für Machine Lear- durch eine Machine-Learning-Engine in der ning in der Netzverwaltung ist bei HPE Aruba die Cloud verarbeitet, teilweise in Echtzeit. So soll das Cloud-Lösung Netinsight zuständig. Sie ist auch Netzwerk in die Lage versetzt werden, sich selbst für IoT-Anwendungen bestimmt. CLOUD-MANAGEMENT IM EIGENEN RECHENZENTRUM Einige Kunden schätzen den Komfort und die Die ExtremeCloud Appliance und ExtremeCloud Automatisierungen von Cloud-Lösungen, wollen können auch in einer Hybrid-Cloud-Lösung kom- aber trotzdem zentrale Funktionen im eigenen biniert werden, um etwa den Campus lokal und Datacenter halten. Hier können Lösungen wie die Zweigstellen über die Cloud zu verwalten. ExtremeCloud Appliance von Extreme Networks zum Einsatz kommen. Sie ist ein On-Premises- Produkt, das sich in Bedienung und Funktions- INFO umfang an der Cloud-Lösung orientiert, aber beim Kunden lokal als Hardware-Appliance oder als VM Web: in dessen Rechenzentrum läuft. http://bit.ly/ITB-OmniEdge
24 / CLOUD & VIRTUALISIERUNG / HYPERSCALER Mehr zum Thema unter: http://bit.ly/Hyperscaler1 Autor: Dr. Stefan Riedl Dank Virtualisierung sind Daten und Workloads flexibel und nicht an einen Ort gebunden. BILD: JNT VISUAL – STOCK.ADOBE.COM Hyperscaler krempeln den IT-Alltag nachhaltig um Die Anfänge der Cloud liegen bei den externen Massenspeichern. Inzwischen werden komplette Rechenzentren nachgebaut und bis zum Notfall im Schlafmodus gehalten. Hybrid Cloud ist als IT-Konzept in aller Munde. ten, die in der Cloud bereitgestellt werden und die Die großen Hyperscaler AWS, Microsoft, Google darauf ausgelegt sind, Cloud Computing speziell und Konsorten schöpfen die Nachfrage ab und gemäß den Anforderungen von Entwicklern sind bereits nicht mehr aus der IT-Landschaft bereitzustellen. Über eine einfach gestaltete Web- wegzudenken. Wären sie Banken, würde man sie Service-Oberfläche für Amazon ECͲ können wahrscheinlich „systemrelevant“ nennen. Kunden dabei Kapazitäten freischalten und kon- Am Beispiel der Elastic Compute Cloud (ECͲ) von figurieren. Das Buchen und Hochfahren neuer Amazon zeigt sich, wohin die Reise beim direkten Server-Instanzen benötigt Zeit, die AWS inzwi- Auslagern geht: ECͲ dreht sich nicht nur um schen auf wenige Minuten verkürzt hat. So kön- „schnöde“ virtuelle Maschinen, deren Rechenleis- nen Entwickler die Kapazität ihren aktuellen tung als Dienst eingekauft werden kann. Vielmehr Datenverarbeitungsanforderungen schnell anpas- handelt es sich um skalierbare Rechenkapazitä- sen. Gezahlt wird dabei genauso wie im Microsoft-
Advertorial Den Spagat vom traditionellen Business in die Cloud erfolgreich meistern Bereits im Hier und Jetzt aber noch nicht wirklich willkommen, ungefähr so hätte man vor wenigen Jahren noch den Status quo des Cloud Computing in Deutschland beschreiben können. Andreas Litric, H eute schaut die Welt etwas Die Rolle der Distribution Manager Business anders aus. Die Cloud-Trans- im Cloud Bereich Unit Virtualization & formation steht bei vielen Um den Spagat erfolgreich zu meistern, Cloud bei Arrow ECS Fachhandelspartnern und sind im Cloud-Geschäft vermehrt Value ISVs mit Themen rund um Hybrid- & Services gefragt. Trainings, Zertifizierun- pakete, die nicht Produkte einzelner Multi-Cloud, IoT, digitale Arbeitswel- gen, Consulting, globale Support- und Hersteller, sondern bedarfsgerechte ten, Data Analytics und Cloud-Securi- Austauschprogramme für überregio- Lösungen liefern. Deshalb bietet der ty ganz oben auf der Prioritätenliste. nale Cloud-Projekte, und ein breites Lösungsdistributor im Oktober mit der „Das Interesse an Cloud-Technologien lösungsorientiertes Cloud Ecosystem GetConnected Cloud Roadshow an besteht bereits in großem Maße und mit den wichtigsten Herstellern sind vier Standorten in Deutschland eine ist zunehmend wichtiger und attrak- essentielle Bestandteile der Arrow VAD übergreifende Informations-Plattform, tiver für viele Fachhandelspartner Services und ein enormer Mehrwert um Lösungen mit dem Fokus auf den geworden. Für eine Vielzahl unserer für Partner. Marketingservices, Lizenz- neuesten Entwicklungen und Trends im Reseller und Kunden im Channel sind beratung und Finanzierungsdienstleis- Cloud-Umfeld über alle Technologiebe- Cloud-Themen nun Inhalt ihres tägli- tungen im Cloud-Umfeld sowie weitere reiche hinweg vorzustellen. chen Geschäfts. Ansätze von „disruptiven“ zu nachhalti- Die Tiefe und Breite der Reseller Cloud- gen Lösungen, gewinnen in Cloud-Pro- Mehrwerte der Angebote hängt natürlich stark von der jekten zudem zunehmend an Bedeu- ArrowSphere Plattform strategischen Ausrichtung des jeweili- tung. Genauso bietet Arrow mit seinem Darüber hinaus ermöglicht Arrow seit gen Systemhauses ab. Umso wichtiger Ansatz „From Sensor to Sunset“ neue einigen Jahren mit der leistungsstarken ist es, im Zuge der Transformation auf Lösungen und Herangehensweisen Cloud-Plattform ArrowSphere einen op- die Technologien ausgerichtet zu sein, im IoT-Umfeld, die durchaus zu neuen timalen Weg ins Cloud Business, um Sys- die für die zukünftigen Märkte für un- Geschäftsmöglichkeiten im Cloud- und temhauspartner bei der Transformation sere Kunden von höchster Bedeutung Dienstleistungsfaktor führen. zum Managed Service Provider zu un- sein werden. Wir als VAD sind mit un- terstützen. Damit sind Fachhandelspart- seren Value Services für diese Wachs- Schlüsselfertige ner und Service Provider in der Lage, tumsmärkte dank eines perfekt aufei- Lösungen sind gefragt für ihren Cloud-Service die relevanten nander abgestimmten Portfolios breit Im Cloud-Umfeld stehen häufig nicht Technologien auszuwählen. Mit einem aufgestellt und bieten Fachhandels- mehr einzelne Produkte im Vorder- Katalog aus den verschiedensten Best- partnern, Service Providern und ISVs grund, sondern Gesamtlösungen, für in-Breed Cloud Services hilft Arrow da- die Basis für ein erfolgreiches Cloud- die Technologien verschiedener Her- bei, bestehende Geschäftsmodelle mit Geschäft“, sagt Andreas Litric, Manager steller und Anbieter miteinander ver- weiteren Cloud-Services zu erweitern Business Unit Virtualization & Cloud bei bunden werden. Unter dem Namen oder neue zu kreieren; und das gleich- Arrow ECS. „GetConnected“ liefert Arrow Lösungs- zeitig bei geringeren Investitionen.
26 / CLOUD & VIRTUALISIERUNG / HYPERSCALER Ein Backup alleine Scaling-Mechanismen aktivieren. Derlei Dienste führt nicht dazu, überwachen die eingesetzten Anwendungen und dass das System passen die Kapazität an Compute-Ressourcen im Notfall wieder automatisch an – teilweise optimiert in Hinblick schnell hochge- auf geringstmögliche Kosten. fahren werden kann. „As-a-Service“ heißt das Schlagwort. Die Cloud- Anbieter stellen im Rahmen ihrer Marktplätze beispielsweise hochskalierbare Objektspeicher bereit, in denen mit gängigen SQL-Tools gearbei- tet werden kann. Mehrere Abfragen werden par- Azure-, Google- oder IBM- allel ausgeführt, sodass Nutzer auch bei großen OM Umfeld nur für die Kapazität, Datensätzen und komplexen SQL-Prozessen E.C B DO C K.A die auch tatsächlich genutzt wird. schnell zu den Abfrageergebnissen kommen. TO –S RJ YX P Im Vergleich zu einem Ansatz, bei dem Für das Big-Data-Segment bieten Amazon und ON D: BI L Entwickler die Rechenkapazitäten vor Ort Co. Möglichkeiten, schnell und flexibel mit Ha- durch eigene Hardware abdecken, bergen die- doop vorkonfigurierte Rechenkapazitäten hinzu- se Szenarien keine Notwendigkeit, wegen auftre- zufügen oder zu entfernen. So können kurzfristig tender Lastspitzen überdimensionieren zu müs- Tausende von Instanzen bereitgestellt und auto- sen. matisch entsprechend den Rechenanforderungen skaliert und Cluster heruntergefahren werden, Transparenz in Hinblick auf die Zugriffe wird sobald die Aufgabe erledigt ist. über Dienste wie „AWS CloudTrail“ geschaffen. Auch im Disaster Recovery schneiden die Hyper- CloudTrail ist bei allen AWS-Konten stets aktiv scaler alte Zöpfe an. So kann ein komplett virtua- und zeichnet standardmäßig alle Cloud-Aktivitä- lisiertes IT-System in der Cloud „nachgebaut“ wer- ten der jeweils letzten sieben Tage auf. So erübrigt den. Im Falle eines Ausfalls kann dann per sich beispielsweise die Frage, wer diese oder jene Knopfdruck das „schlafende Rechenzentrum“ in Maschine heruntergefahren hat, denn derlei Tools der Cloud geweckt werden. Solange dieses „schla- zeigen den Ereignisverlauf von Aktivitäten via fende Rechenzentrum in der Cloud“ inaktiv ist, Managementkonsolen auf. fallen keine Compute-, sondern nur Storage-Kos- Mit „Amazon CloudWatch“ legt AWS eine Lösung ten an, die relativ überschaubar sind. Erst wenn oben drauf, mit der Infrastruktur und Ressourcen das Rechenzentrum in der Cloud hochgefahren fast in Echtzeit überwacht werden können. CPU- wird, kommen Compute-Kosten dazu. IT-Verant- Auslastung, Latenzen und Anforderungszähler wortliche können in so einem Szenario auch den werden automatisch für AWS-Ressourcen pro- Beweis antreten, dass sie in der Lage sind, die IT tokolliert. Über die Managementkonsolen der andernorts wieder schnell und dokumentierbar Hyperscaler lassen sich darüber hinaus Auto- hochzufahren (siehe Kasten). DAS SCHLAFENDE RECHENZENTRUM IN DER FERNE Mitunter wird das komplette IT-System in einem gefahren werden kann. Das Schöne dabei: zweiten „Disaster-Recovery-Rechenzentrum“ oder IT-Verantwortliche können in diesem Szenario in der AWS- oder Azure-Cloud nachgebaut. beliebig testen und eigene Routinen zur Doku- In einem komplexen IT-System gibt es dabei je- mentation anstoßen. doch einige Herausforderungen in der Praxis: Die Bootreihenfolge der virtuellen Maschinen und Datenbanken, Delay-Zeiten und sich ändernde INFO IP-Adressen müssen berücksichtigt werden, so- dass ein vollständig virtualisiertes IT-System im Web: Zusammenspiel der Komponenten wieder hoch- http://bit.ly/AWS-Cloud1
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