Fachkräftestrategie Sachsen 2020 - sachsen.de

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Fachkräftestrategie Sachsen 2020 - sachsen.de
Fachkräftestrategie
Sachsen 2020
Fachkräftestrategie Sachsen 2020 - sachsen.de
Fachkräftestrategie Sachsen 2020 - sachsen.de
Inhalt

04   Präambel

05   Ausgangslage

06   Vorgehensweise

07   Handlungsfelder
07   Frühkindliche und (außer-)schulische ­Erziehung und Bildung
07   Nichtakademische und akademische ­Ausbildung
08   Fort- und Weiterbildung
08   Vereinbarkeit von Familie und Beruf
09   Gesteuerte Zuwanderung und Ansiedlung von Fachkräften

09   Nächste Schritte

10   Anhang
10   Strategische Ziele
11   Operative Ziele
12   Maßnahmen zur Sicherung des Fachkräfteangebotes
12   Handlungsfeld: Frühkindliche und (außer-)schulische Erziehung und Bildung
14   Handlungsfeld: Nichtakademische und akademische Ausbildung
20   Handlungsfeld: Fort- und Weiterbildung
22   Handlungsfeld: Vereinbarkeit von Familie und Beruf
24   Handlungsfeld: Gesteuerte Zuwanderung und Ansiedlung von Fachkräften

26   Abkürzungen

     Bemerkung zum Sprachgebrauch
     Es werden maskuline Substantive im Sinne eines geschlechtsneutralen
     Gebrauches zur verallgemeinernden Bezeichnung von Frauen und
     ­Männern verwendet. Dies erfolgt im Hinblick auf leichtere Lesbarkeit
      und Verständlichkeit und soll nicht im Widerspruch zum Grundsatz
      der politischen und gesellschaftlichen Gleichstellung von Frauen und
      ­Männern stehen. Frauen und Männer sind von den Inhalten des
       ­Konzeptes in gleicher Weise angesprochen und betroffen.

                                                                                 | 03
Fachkräftestrategie Sachsen 2020 - sachsen.de
Präambel

Eine wesentliche Herausforderung, der sich        Die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie     nn Das Angebot an Studienplätzen der Berufs­
Sachsen in den kommenden Jahren gegen-            und Beruf sowie die Schaffung eines kinder-           akademie Sachsen und der Hochschulen
übersieht, ist der demografische und struktu-     und familienfreundlichen Umfeldes tragen              deckt mindestens den regionalen Bedarf.
relle Wandel und seine Auswirkungen auf den       dazu bei, das vorhandene Erwerbspersonen-          nn Studierende aus Sachsen, anderen
sächsischen Arbeitsmarkt. Bereits heute deu-      potenzial besser auszuschöpfen. Darüber hin-          Bundes­ländern und dem Ausland erhalten
tet sich an, dass das Angebot an gut ausgebil-    aus liegt in der Familienfreundlichkeit Sachsens      attraktive Angebote zum Berufseinstieg
deten Fachkräften im Freistaat zukünftig ge-      ein deutlicher Standortvorteil im Wettbewerb          und bleiben gern in Sachsen.
ringer ausfallen wird.                            um qualifizierte Fachkräfte und ihre Familien.     nn Fortgezogene Sachsen sowie qualifizierte
                                                                                                        Fachkräfte aus anderen Bundesländern
Durch die Gestaltung günstiger Rahmenbe-          Offenheit und Wertschätzung gegenüber zu-             und dem Ausland haben gute berufliche
dingungen und eine zukunftsorientierte            gewanderten Personen sind eine wesentliche            Entwicklungsmöglichkeiten und kommen
Fachkräftepolitik müssen die notwendigen          Grundlage dafür, dass es in Sachsen durch Zu-         gern nach Sachsen (zurück).
Voraussetzungen geschaffen werden, um das         wanderung von qualifizierten Fachkräften und       nn Die Anerkennung ausländischer Berufs­
Fachkräfteangebot auch über 2020 hinaus zu        ihren Familien gelingt, die Folgen des demogra-       abschlüsse erfolgt schnell und unbüro-
sichern und die Stärke und Innovationsfähig-      fischen Wandels für den Arbeitsmarkt zu lindern.      kratisch. Qualifizierte ausländische Fach-
keit der sächsischen Wirtschaft zu gewährleis-                                                          kräfte sind in Sachsen willkommen und
ten. Dabei gilt es, Sachsen als traditionellen    Mit Blick auf die anzustrebende Entwicklung           werden bei ihrer Integration unterstützt.
Industriestandort weiter zu stärken und auch      Sachsens im Bereich der Fachkräftesicherung        nn Arbeitslose und benachteiligte Menschen
zukünftig als eine der führenden Industriere-     bis 2020 wird sich die Staatsregierung auf die        erhalten die Chance auf einen beruflichen
gionen in Europa zu profilieren. Ein besonderes   folgenden 10 Punkte konzentrieren:                    Wiedereinstieg durch eine abschlussorien-
Interesse gilt hier den kleinen und mittleren                                                           tierte Qualifizierung.
Unternehmen, die die sächsische Wirtschaft        nn Sachsen ist attraktiv für Familien in allen
prägen und deren Wachstum und Innovati-              ihren Berufs- und Lebensphasen. Es gibt
onsfähigkeit maßgeblich von qualifizierten           bedarfsgerechte und flexible Betreuungs-
Fachkräften abhängen.                                und Pflegeangebote, die den Bedürfnissen
                                                     der heranwachsenden wie auch der älte-
Die Fachkräftestrategie Sachsen 2020 um-             ren Generation entsprechen.
fasst jene prioritären Handlungsfelder, in de-    nn Die individuelle Förderung ist selbst­ver­
nen sich staatliches Handeln zur Sicherung           ständlicher Ausgangspunkt des Erziehungs-
des sächsischen Fachkräfteangebots bündeln           und Bildungsauftrages aller Kindertages-
lässt: Bildung, Vereinbarkeit von Familie und        stätten und Schulen.
Beruf sowie Zuwanderung.                          nn Absolventen sächsischer Schulen verfügen
                                                      über die ihnen höchstmöglichen Bildungs­
Gut ausgebildete, sozial kompetente, kreative        abschlüsse.
Menschen sind das Potenzial und der Reich-        nn Es gibt eine intensive Zusammenarbeit
tum des Landes. Deshalb ist der Zugang zu            zwischen Unternehmen und Schulen. 
individueller Bildung in allen Regionen Sach-        Alle Jugendlichen erfahren auf diese
sens und über alle Lebensphasen hinweg auf           ­Weise die Vielfalt ihrer beruflichen Mög-
einem hohen Niveau zu gewährleisten. Inves-           lichkeiten und Chancen in ihrer Region
titionen in die Bildungsqualität und die Förde-      und in Sachsen.
rung von Formen des Lebenslangen Lernens          nn Alle Jugendlichen erhalten die Möglich-
stehen für eine nachhaltige und zukunftsori-         keit einer Ausbildung und erlangen einen
entierte Ausrichtung der sächsischen Fach-           qualifizierten Abschluss. Mit Hilfe staat­
kräftepolitik.                                        licher Unterstützung geben Betriebe auch
                                                     lernschwächeren Jugendlichen eine Chance
                                                     auf einen Berufsabschluss.

04 | Präambel
Fachkräftestrategie Sachsen 2020 - sachsen.de
Ausgangslage

In den vergangenen 20 Jahren ist es gelun-        tigten. Vor dem Hintergrund dieser Entwick-       spezifischen Qualifikationen. Sachsen folgt
gen, Sachsen zu einem bedeutenden Wirt-           lungen werden engagierte Menschen mit             dabei dem Leitbild einer Industrieregion.
schafts-, Industrie- und Innovationszentrum       Wissen und Können nicht nur knapper, son-
zu entwickeln. Dazu bedurfte es einer Vielzahl    dern umso gefragter sein.                         Berücksichtigung demografischer Verände-
von richtigen Weichenstellungen, zu denen                                                           rungen, die sich nicht nur in der veränderten
u. a. auch der Erhalt der kulturellen Errungen-   Zwar lassen sich zukünftige Engpässe bei der      Verfügbarkeit von Fachkräften bemerkbar
schaften zählte, sowie die Schaffung förder-      Sicherung des Fachkräfteangebots gegen-           machen, sondern auch eine Herausforderung
licher Rahmenbedingungen. Ein zentraler           wärtig nicht genau beziffern. Fehlende            für die Sozialsysteme darstellen.
Faktor war und ist, dass im Freistaat hervor-     Fachkräfte verursachen jedoch Wertschöp-
ragend ausgebildete Fachkräfte sowohl für         fungsverluste und bedrohen damit direkt           Mit Blick auf diese grundlegenden gesell-
die Wirtschaft als auch für Forschung und         unsere Wachstumsziele und in der Folge            schaftlichen Prozesse ist es notwendig, alle
Entwicklung zur Verfügung stehen. So ist          unseren Wohlstand. Um dem entgegenzuwir-          Anstrengungen zu unternehmen, um vorhan-
Sachsen durch eine insgesamt hohe Erwerbs-        ken, wurde eine umfassende und zukunfts-          dene Fachkräftepotenziale optimal zu nutzen,
beteiligung gekennzeichnet und befindet sich      orientierte Strategie entwickelt, die vor dem     die nachkommende Generation rechtzeitig
damit in der EU-Spitzengruppe. Darüber hin-       Hintergrund der folgenden gesamtgesell-           und bedarfsgerecht heranzubilden, verstärkt
aus liegt auch die Frauenerwerbsquote über        schaftlichen Prozesse zu betrachten ist.          Potentiale Älterer zu nutzen, über die Gewin-
dem gesamtdeutschen Durchschnitt. Diesen                                                            nung zusätzlicher Potenziale nachzudenken
Standortvorteil gilt es angesichts der kom-       Berücksichtigung des strukturellen Wandels,       und förderliche Rahmenbedingungen zu
menden Entwicklungen im nationalen und            der sich auf Art und Form der Beschäftigung       schaffen. Im Kontext dieser Gestaltungsbe-
internationalen Bereich zu erhalten. Im Frei-     bezieht. Auch in Zukunft wird sich das Anfor-     reiche ist es von zentraler Bedeutung, dass
staat ist ein genereller Mangel an Fachkräften    derungsprofil an die Fachkräfte in den unter-     Gesellschaft, Wirtschaft, Forschung und Po-
noch nicht zu verzeichnen.                        schiedlichen Aufgabenbereichen sowie Tätig-       litik gemeinsam Konzepte entwickeln, die es
                                                  keiten verändern. Es gilt zu antizipieren, was    ermöglichen, auch über das Jahr 2020 hinaus
Der künftige Bedarf an Fachkräften unterliegt     in Zukunft branchenbezogen an Kompeten-           Fachkräfte hervorzubringen und zu gewin-
im Wesentlichen zwei Einflussfaktoren: der        zen und Fähigkeiten mit gesellschaftlicher        nen, die einen maßgeblichen Beitrag für die
veränderten demografischen Struktur unse-         Relevanz nachgefragt werden wird und wie          Zukunft des Freistaates Sachsen leisten.
rer Bevölkerung und der Entwicklung hin zu        diese nachhaltig vermittelt werden können.
einer vernetzten und mobilen Wissensgesell-                                                         Der demografische und strukturelle Wandel
schaft. Aufgrund der demografischen Ent-          Berücksichtigung des technologischen Fort-        wird zukünftig zu einem verschärften Wett-
wicklung ist zukünftig branchenübergreifend       schritts, der Einfluss hat auf die Gestaltung     bewerb der Regionen um die besten Köpfe
mit einem zunehmenden Fachkräftebedarf zu         der Arbeit, auf das Anforderungsniveau der        führen. In diesem Kontext muss sich Sachsen
rechnen. Das Erwerbspersonenpotenzial wird        einzelnen Tätigkeiten sowie auf die Nachfra-      als ein attraktiver Ort zum Lernen, Arbeiten
bei bereits hoher Erwerbsbeteiligung rückläu-     ge nach bestimmten Qualifikationen und            und Leben profilieren. Dabei soll der Schwer-
fig sein. Gleichzeitig nimmt der Anteil älterer   Kompetenzen. Insgesamt ist eine zunehmen-         punkt nicht nur auf beschäftigungsrelevan-
Erwerbspersonen zu. Diese Entwicklung ist         de technische Unterstützung in vielen Tätig-      ten Stärken der Region liegen. Der weiche
trotz einer leicht steigenden Geburtenrate        keitsbereichen zu verzeichnen.                    Standortfaktor regionale Lebensqualität ist
nach den regionalen Bevölkerungsprognosen                                                           ebenso von zentraler Bedeutung. Auf diesem
des Statistischen Landesamtes langfristiger       Berücksichtigung der Globalisierung, die nicht    Wege sollen insbesondere in Sachsen Ausge-
Natur. Ausgehend von den für 2009 vorlie-         nur höhere Anpassungszwänge zur Folge hat,        bildete zum Bleiben sowie Pendler und fort-
genden Angaben zur sozialversicherungs-           sondern auch Chancen eröffnet, Mobilität und      gezogene Sachsen zu einer Rückkehr in ihre
pflichtigen Beschäftigung entsteht in Sach-       Flexibilität fördert und fordert sowie entfern-   Heimatregion bewegt werden.
sen allein bis 2020 unter Berücksichtigung        te Märkte näher zu uns bringt. Die Globalisie-
der Beschäftigten bis 55 Jahre rechnerisch        rung hat durch eine forcierte Arbeitsteilung
ein Ersatzbedarf von rund 215.000 Beschäf-        Einfluss auf die regionale Nachfrage nach

                                                                                                                               Ausgangslage | 05
Fachkräftestrategie Sachsen 2020 - sachsen.de
Ausgangslage /
Vorgehensweise

Zu diesem Zweck hat die Staatsregierung ein       Im Auftrag der Staatsregierung hat eine inter-
Leitbild für Sachsen entwickelt, dessen Um-       ministerielle Arbeitsgruppe prioritäre Felder
setzung auf der Grundlage einer Reihe ver-        für staatliches Handeln identifiziert, strategi-
schiedener Fachstrategien erfolgt. Neben der      sche sowie operative Zielsetzungen benannt
Fachkräftestrategie Sachsen 2020 sind u. a.       und einen Katalog bereits initiierter bzw. an-
das Handlungskonzept Demografie, der Lan-         zustoßender Maßnahmen zur Sicherung des
desentwicklungsplan, der Hochschulentwick-        Fachkräfteangebots erstellt.
lungsplan sowie der Landesverkehrsplan von
Bedeutung.

Bei dem Anliegen, Sachsen als einen attrak-
tiven Lern-, Arbeits- und Lebensort zu profi-
lieren und bekannt zu machen, handelt es
sich somit um eine Querschnittsaufgabe, die
an dieser Stelle nicht erschöpfend behandelt
werden kann, sondern auf breiter Basis und
ressortübergreifend vorangebracht werden
muss.

Vorgehensweise
Es ist eine gesellschaftliche Aufgabe, die vor-
handenen Potenziale zur Fachkräftegewin-
nung optimal zu nutzen. Hier sind die Familien,
das Bildungssystem, die nachfragende Wirt-
schaft und jeder Einzelne gefordert, sich ein-
zubringen. Aufgabe des Staates ist es, die er-
forderlichen Rahmenbedingungen für und mit
den Akteuren zu gestalten sowie für das The-
ma und seine Facetten zu sensibilisieren. In
diesem Zusammenhang fand am 13. Juli 2011
ein erstes gemeinsames Dialogforum »Fach-
kräfte« mit den Akteuren des sächsischen Ar-
beitsmarktes statt.

Initiativen wie das Fachkräfte-Monitoring der
sächsischen Industrie- und Handelskammern
und Handwerkskammern, das Engagement der
Sozialpartner oder die Ausarbeitung »Perspek-
tive 2025 – Fachkräfte für Sachsen« der Regio-
naldirektion Sachsen der Bundesagentur für
Arbeit enthalten dazu wertvolle Hinweise.

06 | Ausgangslage / Vorgehensweise
Fachkräftestrategie Sachsen 2020 - sachsen.de
Handlungsfelder

Initiativen und Maßnahmen der Landespolitik       Frühkindliche und (außer-)schulische              Nichtakademische und akademische
zur Sicherung des Fachkräfteangebots für die      ­Erziehung und Bildung                            ­Ausbildung
sächsische Wirtschaft können nur dann er-          Erziehung und Bildung ist für die langfristige    Die Leistungsfähigkeit und Qualität des Wirt-
folgreich sein, wenn sie auf Nachhaltigkeit        Sicherung der Fachkräftebasis von wesentli-      schafts-, Industrie- und Forschungsstandortes
und langfristige Entwicklungslinien abzielen.      cher Bedeutung. Da die Grundlagen für er-        Sachsen hängen entscheidend von ausrei-
Aus diesem Grund können entsprechende In-          folgreiche Bildungs- und Berufswege früh         chend zur Verfügung stehenden und ausge-
itiativen des Freistaates nicht auf Personen       gelegt werden, fällt den Elternhäusern aber      zeichnet qualifizierten Fachkräften ab. Wichtig
beschränkt bleiben, die bereits in der Arbeits-   auch den Kindertageseinrichtungen und             ist dabei, dass technische Entwicklungen,
welt angekommen sind. Sie müssen einen             Grundschulen in dieser Hinsicht eine zentrale    strukturelle Veränderungen und neue wissen-
weiten Bogen spannen und alle Zielgruppen          Verantwortung zu. Letztere müssen Struktu-        schaftliche Erkenntnisse in allen Bildungswe-
und Lebensphasen berücksichtigen.                  ren, Angebote und Inhalte vorhalten, damit       gen zeitnah Eingang finden. Damit kommt
Fünf Handlungsfeldern kommt dabei eine                                                              dem Kreis der Lehrenden in Schule, Berufsaus-
wesentliche Bedeutung zu:                         nn durch frühzeitige und individuelle Förde-      bildung und Studium sowie Weiterbildung
                                                     rung der Kinder und Jugendlichen das Po-       eine große Bedeutung zu. Dies gilt sowohl für
                                                     tenzial in dieser Lebensphase aktiv ange-      die Vertreter in normensetzenden Gremien,
 nn Frühkindliche und (außer-)schulische             regt und entfaltet wird,                       Ausbilder in Betrieben, Lehrkräfte an Schulen
    ­Erziehung und Bildung,                       nn der Anteil männlicher Fachkräfte in Kin-       als auch für das Hochschulpersonal. In diesem
 nn Nichtakademische und akademische                 dertageseinrichtungen von gegenwärtig          Zusammenhang ist zu berücksichtigen, dass
     ­Ausbildung,                                    unter zwei auf zehn Prozent erhöht1 so-
 nn Fort- und Weiterbildung,                         wie die Qualifikation des Personals bei der    nn die Unternehmen in Sachsen aufgefordert
 nn Vereinbarkeit von Familie und Beruf             frühkindlichen Bildung kontinuierlich ver-          sind, ihre eigenen Potenziale auszuschöp-
      und                                            bessert wird                                        fen und ihre Attraktivität als Ausbildungs­
 nn Gesteuerte Zuwanderung und                    nn alle Kinder und Schüler optimal unter-            betrieb und Arbeitgeber zu erhöhen,
      ­Ansiedlung von Fachkräften.                   stützt und ihre Interessen, Fähigkeiten        nn bedarfsorientiertes Berufemarketing und
                                                     und Begabungen erkannt und systema-               Nachwuchsgewinnung stattfinden,
                                                     tisch gefördert werden,                        nn eine Integration leistungsschwächerer
Dabei handelt es sich um prioritäre Hand-         nn dem Entstehen von sonderpädagogi-                 Ausbildungsplatzbewerber in die duale
lungsfelder, deren Anzahl jedoch erweiterbar         schem Förderbedarf frühzeitig entgegen-           Berufsausbildung erfolgt,
ist. Aus Sicht der Sächsischen Staatsregierung       gewirkt wird,                                  nn passgenaue Zusatzqualifikationen für
haben die genannten Handlungsfelder für die       nn die Schulabgängerquote ohne Abschluss             leistungsstärkere und -schwächere
Fachkräftestrategie Sachsen 2020 zum ge-             von gegenwärtig neun auf unter fünf               ­Jugendliche angeboten werden,
genwärtigen Zeitpunkt jedoch Vorrang.                Prozent gesenkt wird2,                         nn die Attraktivität von dualer Berufsausbil-
                                                  nn Schüler konsequent zu höchstmöglichen              dung sowohl durch eine bessere Orientie-
Nachfolgend werden die Handlungsfelder mit           Abschlüssen geführt werden, ohne jedoch            rung an den Anforderungen der tatsäch­
ihren jeweiligen Zielsetzungen umrissen. Um          das Bildungsniveau dieser Abschlüsse zu            lichen Berufsausübung als auch durch
den Zusammenhang zwischen allen Handlungs­           senken,                                            Vermeidung von zu frühen Spezialisierun-
feldern nachvollziehbar darzustellen, erfolgt     nn die Übergänge zwischen Schule und                  gen gesteigert wird,
deren Gliederung in vier Gestaltungsbereiche,        nachfolgenden Bildungswegen nahtlos            nn die Anschlussfähigkeit beruflicher Aus­
denen die strategischen (Anhang, Seite 10) und       gestaltet werden,                                  bildung durch mehr Durchlässigkeit zu
operativen Ziele (Anhang, Seite 11) zugeordnet    nn Schüler frühzeitig über Berufs-, Studien-          ­akademischen Bildungswegen verbessert
werden. Im Anhang, Seite 12 ff. werden jene          und Bildungswege sowie deren Inhalte                wird,
konkreten Maßnahmen oder Teilkonzepte zur            informiert werden und
Sicherung des Fachkräfteangebots aufgezeigt,      nn bildungsferne Familien Informationen
die in den einzelnen Ressorts bislang geplant        über Hilfsangebote und Unterstützungs-
oder bereits in der Umsetzung sind.                  leistungen erhalten.

                                                                                                                              Handlungsfelder | 07
Fachkräftestrategie Sachsen 2020 - sachsen.de
Handlungsfelder

nn Formen des Austausches zwischen regio-        nn unter Beachtung demografischer und           Vereinbarkeit von Familie und Beruf
   naler Wirtschaft und Hochschulwesen               struktureller Veränderungen systematisch,   Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist im
   ­initiiert werden (Wissenschaftsregion und        bedarfsgerecht und kontinuierlich Fort-     Zusammenhang mit der Sicherung des Fach-
   Campus Sachsen), die einen intensiveren           und Weiterbildungsangebote zu unter-        kräfteangebots eine der zentralen Herausfor-
   Wissens- und Technologietransfer beför-           breiten,                                    derungen für unser Gemeinwesen. Hier gilt es,
    dern,                                        nn eine professionelle und möglichst um-        Rahmenbedingungen bereitzustellen, die es
nn der Anteil von Frauen in MINT-Studien-           fassende Weiterbildungsberatung unter        Frauen und Männern gleichermaßen ermögli-
    gängen und -Berufen von gegenwärtig             Nutzung bestehender Beratungseinrich-       chen, in einer Balance zwischen Erwerbstätig-
    28 auf 40 Prozent erhöht wird3,                  tungen zu etablieren,                       keit und Familienleben die eigenen Lebensvor-
nn bedarfsgerechte duale Studienplätze           nn den Zugang zu Angeboten zu ermöglichen,      stellungen verantwortlich miteinander zu
    ­angeboten werden,                               die nicht starr an vorhandenen Abschlüs-    verbinden. Dabei stehen nicht nur die Phasen
nn Praxisnähe in der Hochschulausbildung            sen festhalten, sondern auch andere          der Erziehung von Kindern und Jugendlichen
     sowie mehr Durchlässigkeit zwischen            ­Faktoren, u. a. Berufserfahrung oder aus-   im Mittelpunkt der Überlegungen, sondern
     Hochschulen und Wirtschaft als auch             ländische Abschlüsse, berücksichtigen,      auch jene Phasen, in denen die Betreuung von
     zwischen Lehre und Forschung gefördert      nn eine hohe Transparenz von Weiterbildungs­    pflegebedürftigen Angehörigen notwendig
     werden,                                         angeboten sicherzustellen, u. a. durch     wird. In dieser Spannbreite gilt es, Strategien
nn Ausgewogenheit im Bereich der Hoch-               die Weiterentwicklung des sächsischen       zu entwickeln, die insbesondere die Potenzia-
     schulbildung sichergestellt wird nach          Bildungsinformationssystems »Bildungs-       le von Frauen und Müttern stärker als bisher
     dem Prinzip: ausgezeichnete Qualität in        markt Sachsen«,                              aktivieren. Die Erhöhung der Erwerbs- und
     der Breite und Exzellenz in der Spitze.     nn Anreize zu setzen und Unterstützung zu       Beschäftigungsquoten von Frauen ist eine
                                                    bieten für die individuelle bzw. unterneh-   wesentliche Komponente, um den zunehmen-
Fort- und Weiterbildung                             mensspezifische Bildungs-, Karriere- so-     den Bedarf an Fachkräften abzudecken. Mit
Fort- und Weiterbildung bieten, gezielt einge-      wie Personalentwicklungsplanung durch        Blick auf die Förderung der Vereinbarkeit von
setzt, allen Erwerbsfähigen die ausgezeichne-       marktorientierte und passgenaue Förder-      Familie und Beruf ist es demnach wichtig,
te Chance, vorhandenes Wissen aufzufrischen         verfahren,
bzw. zu vertiefen sowie einen zusätzlichen       nn durch eine hohe Transparenz der aktuel-      nn eine breitere Anwendung flexibler Arbeits-
gleich- oder auch höherwertigen Abschluss zu        len Arbeitsmarktanforderungen sowie               zeitmodelle beim Wiedereinstieg nach
erlangen. Fort- und Weiterbildung ist aber zu-      qualitativ hochwertige Weiterbildungsan-          ­Elternzeit oder bei der Pflege von Angehö-
nehmend auch »personalpolitische Basisstrate-       gebote für Einzelpersonen bzw. Unterneh-        rigen für Frauen und Männer zu etablieren,
gie« von Unternehmen, wenn die vorhandenen          men lebenslange Qualifizierung zu för-       nn flexible Angebotsformen der Kindertages-
Kompetenzen der eigenen Mitarbeiter nicht           dern und                                        betreuung sicherzustellen, die auf die
mehr in ausreichendem Maße den benötigten        nn vorhandene Fachkräftepotenziale durch           ­Arbeitszeiten von Eltern abgestimmt sind,
Qualifikationen entsprechen. Aus Mitarbeiter-       abschlussbezogene Höherqualifizierung        nn Ganztagsangebote an Schulen in aus­
wie aus Unternehmenssicht ist Fort- und             von Arbeitslosen sowie Beschäftigten             reichendem Umfang zu unterbreiten,
Weiterbildung somit ein wesentlicher Schlüs-        niedriger oder mittlerer Qualifikations­     nn Lösungen für die häusliche Pflege von
sel für den Erfolg in der Arbeits- und Berufs-      stufen zu nutzen.                                Angehörigen zu finden, die mit der Er-
welt. Daher ist es wichtig,                                                                          werbstätigkeit vereinbar sind,
                                                                                                 nn flexible Arbeitsformen in allen Hierarchie-
nn die Weiterbildungsquote der Beschäftig-                                                           ebenen zu ermöglichen,
   ten von gegenwärtig 32 auf 35 Prozent                                                         nn den Anteil von Frauen in Führungsposi­
   zu erhöhen4,                                                                                      tionen zu erhöhen und
nn mit dem Ziel, die Erwerbstätigenquote                                                         nn flexible Fort- und Weiterbildungsange­
   von über 55-jährigen von gegenwärtig                                                             bote auf allen Qualifikationsstufen zu
    57 auf über 60 Prozent zu steigern,                                                              ­unterbreiten, die sich in die jeweilige Ar-
    ­insbesondere die Weiterbildungsquote                                                             beits- und Lebenswelt integrieren lassen
   ­älterer Beschäftigter zu erhöhen,                                                                 (z. B. berufsbegleitend, Teilzeit, modular,
                                                                                                      altersgerecht, im Arbeitsprozess).

08 | Handlungsfelder
Fachkräftestrategie Sachsen 2020 - sachsen.de
Handlungsfelder /
Nächste Schritte

Gesteuerte Zuwanderung und Ansiedlung              Mit seiner Bundesratsinitiative hat der Frei-     genannten Projekte sind nicht als abschlie-
von Fachkräften                                    staat die Diskussion zum Aufenthaltsgesetz        ßende Liste zu verstehen. Vielmehr sind sie
Bei anhaltendem Wirtschaftswachstum und            auch auf Bundesebene angestoßen und               Ausgangspunkt für einen dynamischen Pro-
einem langfristigen Bevölkerungsrückgang           maßgeblich mitgestaltet. Die Anregungen aus       zess. Dabei wird eine intensive Beteiligung der
wird der Freistaat seinen Bedarf an Fachkräften    Sachsen sind in den gegenwärtigen Gesetzes-       vielen für eine erfolgreiche Fachkräftesiche-
nur unzureichend durch die Ausschöpfung und        entwurf der Bundesregierung zur Änderung          rung im Freistaat Sachsen wichtigen Akteure
Entwicklung des in Sachsen vorhandenen             des Aufenthaltsrechts eingeflossen. Der Frei-     angestrebt.
Fachkräftepotenzials decken können. Darüber        staat wird das Grundanliegen seiner Bundes-
hinaus wird Sachsen auf qualifizierte Zuwan-       ratsinitiative, ausländischen Fachkräften die     Hierzu wird es auch außerhalb des Diskussi-
derung aus dem Ausland angewiesen sein und         Zuwanderung nach und die Niederlassung in         onsprozesses der Staatsregierung einen kon­
ist dafür offen. Insbesondere für Sachsens         Sachsen durch geeignete gesetzliche Rahmen-       tinuierlichen Austausch und Dialog in einem
mittelständisch geprägte Wirtschaft ist, neben     bedingungen zu erleichtern, auch weiterhin        Forum »Fachkräfte«5 geben. Die offene Veran-
der Gewinnung von Rückkehrern und EU-Bür-          verfolgen und aktiv in das laufende Gesetzge-     staltungsreihe wird sich inhaltlich an den
gern, die Anwerbung von Mitarbeitern aus dem       bungsverfahren einbringen.                        dargestellten Gestaltungsbereichen und Hand­
nicht-europäischen Ausland ein wichtiges                                                             lungsfeldern orientieren. Der Dialog soll mit
personalpolitisches Instrument. Mit seiner         Begleitend zur Änderung des Aufenthalts-          allen relevanten Akteuren geführt werden und
Bundesratsinitiative verfolgte der Freistaat das   rechts ist es notwendig, eine erleichterte An-    themenbezogen mehrmals im Jahr erfolgen.
Anliegen, Änderungen des deutschen Zuwan-          erkennung von Berufsqualifikationen sicher-       Zum Auftakt der Forenreihe stand die Bedeu-
derungs- und Aufenthaltsrechts zu erreichen,       zustellen, die im Ausland erworben wurden.        tung der dualen Berufsausbildung im Mittel-
um somit ausländischen Fachkräften die Ar-         Die sächsische Staatsregierung wird sich dafür    punkt des Austauschs. Es ist geplant, die
beitssuche und Niederlassung in Sachsen zu         einsetzen, dass das neue »Anerkennungsge-         nächsten Fachkräfteforen zu den folgenden
erleichtern. Neben der Beseitigung bestehender     setz« zügig wirksam wird. Im Interesse einer      Themen durchzuführen: Zuwanderung, Ver-
Zuwanderungshürden sowie (arbeits-)rechtli-        einheitlichen Anerkennungspraxis wird Sach-       einbarkeit von Familie und Beruf, nichtaka-
cher Hemmnisse hat Sachsen damit aber auch         sen daran anknüpfend landesgesetzliche Re-        demische und akademische Ausbildung,
ein weiteres wichtiges Signal gesetzt: Auslän-     gelungen beschließen. Dies ist aufgrund der       Fort- und Weiterbildung. Über weitere Foren
dische Fachkräfte und ihre Familien sind bei       Vielzahl von landesrechtlich geregelten Beru-     ist themen- und anlassbezogen zu entschei-
uns willkommen. Wir werben bewusst für mehr        fen dringend erforderlich.                        den.
Flexibilität auf beiden Seiten: bei denen, die
Arbeit suchen, und bei denen, die Fachkräfte       Darüber hinaus wird sich der Freistaat Sachsen
                                                                                                     1	Vgl. BMFSFJ: Männliche Fachkräfte in Kindertagesstätten,
benötigen. Die sächsische Bundesratsinitiative     für eine Integration von Zuwanderern in die          ­November 2011
regte an, u.a. folgende Änderungen im Aufent-      sächsische Gesellschaft einsetzen und ihnen       2	Vgl. Sächsische Staatskanzlei: Den demografischen Wandel
                                                                                                         gestalten. Handlungskonzept, Oktober 2010
haltsrecht vorzunehmen:                            bei Respekt ihrer kulturellen Prägung einen       3	Vgl. BMAS: Fachkräftesicherung. Ziele und Maßnahmen der
                                                   Zugang in die sächsische Kultur eröffnen.             Bundesregierung, Juni 2011
                                                                                                     4 Vgl. a.a.O.
nn Möglichkeiten zur Arbeitssuche auch                                                               5 www.fachkraefteforum.sachsen.de
   ohne einen bestehenden Arbeitsvertrag
   zu schaffen,
nn Optionen für eine gezielte Anwerbung auf        Nächste Schritte
   der Grundlage eines Bewertungsschemas
   zu eröffnen,                                    Ausgehend von den strategischen und opera-
nn die Einkommensgrenze für einen unbe-            tiven Zielsetzungen innerhalb der Gestal-
   fristeten Titel deutlich zu senken,             tungsbereiche und Handlungsfelder (Anhang,
nn die Nebenbeschäftigungsmöglichkeit von          Seiten 10 und 11) wurden im Rahmen des Ar-
   Studenten während des Studiums an ei-           beitsauftrages der interministeriellen Arbeits-
   ner deutschen Hochschule zu erweitern           gruppe konkrete von den jeweiligen Ressorts
   und die Nebenbeschäftigung von Absol-           geplante oder bereits begonnene Maßnahmen
   venten deutscher Hochschulen während            zur Sicherung des Fachkräfteangebotes zu-
   der erlaubten Arbeitssuche freizugeben.         sammengestellt (Anhang, Seite 12ff.). Die dort

                                                                                                              Handlungsfelder / Nächste Schritte | 09
Fachkräftestrategie Sachsen 2020 - sachsen.de
Anhang

Strategische Ziele

   Handlungsfelder                 Gestaltungsbereiche

                                   A                            B                              C                          D
                                   Potentiale ausschöpfen       Potentiale entwickeln          Potentiale gewinnen        förderliche Rahmen­
                                                                                                                          bedingungen gestalten

   Frühkindliche und (außer‑)      Schulabgängerquote ohne      individuelle Kompetenzen       Schüler zu den ihnen       System der Berufs- und
   schulische Erziehung und        ­Abschluss verringern        stärken                        ­höchstmöglichen           ­Studienorientierung
   ­Bildung                                                                                     ­Abschlüssen führen        ­optimieren

    Nichtakademische und           Ausbildungs- und             bedarfsorientierte Ausbil-     nichtsächsische Auszu­     Durchlässigkeit des
   a­ kademische Ausbildung        ­Studien­erfolg erhöhen      dung und Studium stärken       bildende und Studierende   ­Bildungssystems erhöhen
                                                                                               gewinnen

   Fort- und Weiterbildung         Erwerbsquote von             kontinuierliche und            berufliche Quereinstiege   Transparenz und leichte-
                                   ­Migranten, Älteren und      ­bedarfsorientierte            ­befördern                 ren Zugang zu
                                   Menschen mit                  ­Weiterbildung anbieten                                  Weiterbildungs­angeboten
                                    ­Behinderungen erhöhen                                                                schaffen

   Vereinbarkeit von Familie       Wiedereinstieg von           zeitlich flexible Weiterbil-   Erwerbsquote von Frauen    flexible Arbeitszeitmodelle 
   und Beruf                       ­Erziehenden nach Eltern-    dungen (berufsbegleitend,      ­erhöhen                   in allen Hierarchieebenen
                                    zeit oder nach Pflege von   Teilzeit) modular anbieten                                ­ermöglichen
                                    Angehörigen erleichtern

   Gesteuerte Zuwanderung          Anerkennung von im           bedarfsgerechtes Angebot       Ansiedlung von Fach­       ausländerfreundliche
   und Ansiedlung von Fach-        ­Ausland erworbenen          an Anpassungsqualifizie-       kräften befördern          ­Zuwanderungssysteme
   kräften                          ­Berufsqualifikationen      rungen vorhalten                                           etablieren
                                     ­vereinfachen

10 | Anhang · Strategische Ziele
Operative Ziele

 Handlungsfelder                           operative Ziele

 Frühkindliche und (außer-)schulische      nn   individuelle Förderung jedes Einzelnen
 Erziehung und Bildung                     nn   frühzeitiges Erkennen der Stärken und Schwächen
                                           nn   frühkindliche Förderung der Kinder insbesondere aus bildungsfernen Familien
                                           nn   Erhöhung des Anteils männlicher Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen von gegenwärtig zwei auf zehn Prozent
                                           nn   Qualifikation des Personals bei der frühkindlichen Bildung kontinuierlich verbessern
                                           nn   Schulvorbereitungsjahr und Schuleingangsphase weiterentwickeln
                                           nn   Schulabbrüchen systematisch vorbeugen
                                           nn   Schulabgängerquote ohne Abschluss von gegenwärtig neun auf unter fünf Prozent senken
                                           nn   Übergänge zwischen Schule und nachfolgenden Bildungswegen möglichst nahtlos gestalten
                                           nn   Mittelschule qualitativ zur Oberschule weiterentwickeln
                                           nn   frühzeitige und systematische Berufs- und Studienorientierung unter Einbindung regionaler Akteure
                                           nn   dem Entstehen von sonderpädagogischem Förderbedarf frühzeitig entgegenwirken

 Nichtakademische und akademische          nn Steigerung der Attraktivität von dualer Berufsausbildung
 ­Ausbildung                               nn bedarfsorientiertes und vorausschauendes Berufemarketing und Nachwuchsgewinnung 
                                              (u. a. Lehrer, Landwirtschaft)
                                           nn Vermeidung von zu frühen Spezialisierungen
                                           nn Integration leistungsschwacher Ausbildungsplatzbewerber in duale Ausbildung
                                           nn passgenaue Zusatzqualifikationen für leistungsstärkere und leistungsschwächere Jugendliche
                                           nn Anschlussfähigkeit beruflicher Ausbildung zu akademischen Bildungswegen verbessern
                                           nn bedarfsgerechte duale Studienplätze
                                           nn stärkere Ausrichtung des Angebotes und des Umfanges an Studienplätzen am tatsächlichen Bedarf 
                                              des landesweiten wie regionalen Arbeitsmarktes
                                           nn Erhöhung des Anteils von Frauen in MINT-Studiengängen und -Berufen von gegenwärtig 28 auf 40 Prozent
                                           nn Förderung der Praxisnähe durch mehr Durchlässigkeit zwischen Hochschulen und Wirtschaft wie auch zwischen
                                              Lehre und Forschung
                                           nn Ausgewogenheit in der Hochschulbildung: ausgezeichnete Qualität in der Breite und Exzellenz in der Spitze
                                           nn Umsetzung des Hochschulentwicklungsplanes 2020

 Fort- und Weiterbildung                   nn unter Beachtung zukünftiger demografischer und struktureller Veränderungen systematisch, bedarfsgerecht und
                                              kontinuierlich Weiterbildungsangebote unterbreiten
                                           nn Zugang zu Angeboten ermöglichen, die nicht starr an vorhandenen Abschlüssen festhalten, sondern auch andere
                                              Faktoren (u. a. Berufserfahrung, ausländische Abschlüsse) berücksichtigen
                                           nn Erhöhung der Transparenz der aktuellen Anforderungen des Arbeitsmarktes sowie von Angebot, Qualität und
                                              ­Verwertbarkeit von Weiterbildungsangeboten für Einzelpersonen bzw. Unternehmen
                                           nn Anreize und Unterstützung bieten für die individuelle bzw. unternehmensspezifische Bildungs-, Karriere- sowie
                                               Personalentwicklungsplanung
                                           nn Erhöhung der Weiterbildungsquote der Beschäftigten von gegenwärtig 32 auf 35 Prozent
                                           nn Erhöhung der Weiterbildungsquote älterer Erwerbstätiger mit dem Ziel, die Erwerbstätigenquote von über 
                                               55-jährigen von gegenwärtig 57 auf über 60 Prozent zu erhöhen
                                           nn Förderungen ermöglichen durch marktorientierte, passgenaue und individuelle Förderverfahren
                                           nn abschlussbezogene Höherqualifizierung von Arbeitslosen sowie Beschäftigten niedriger oder mittlerer
                                               ­Qualifikationsstufen
                                           nn Etablierung eines sachsenweiten Weiterbildungsberatungssystems unter Nutzung bestehender Beratungs­
                                                einrichtungen
                                           nn Weiterentwicklung des sächsischen Bildungsinformationsportals »Bildungsmarkt Sachsen«

 Vereinbarkeit von Familie und Beruf       nn flexible Bildungsangebote auf allen Qualifikationsstufen unterbreiten, die sich in die jeweilige Arbeits- und
                                              ­Lebenswelt integrieren lassen (u.a. berufsbegleitend, Teilzeit, modular, altersgerecht, im Arbeitsprozess)
                                           nn breitere Anwendung flexibler Arbeitszeitmodelle, insbesondere beim Wiedereinstieg nach Elternzeit und bei
                                               ­Pflegebedürftigkeit von Angehörigen
                                           nn Unterbreitung von Ganztagsangeboten
                                           nn Bereitstellung eines dichten Kindertagesbetreuungsangebotes
                                           nn Erhöhung des Anteils von Frauen in Führungspositionen
                                           nn flexible Angebotsformen in der Kindertagesbetreuung

 Gesteuerte Zuwanderung und Ansiedlung    nn auch ohne einen bestehenden Arbeitsvertrag ist qualifizierten und hochqualifizierten ausländischen Fachkräften
 von Fachkräften                              die Arbeitssuche in Sachsen zu ermöglichen
                                           nn dauerhafte und unbefristete Perspektive in Deutschland sicherstellen
                                           nn Möglichkeit einer unbefristeten Niederlassungserlaubnis für Arbeitnehmer nach zwei Jahren
                                           nn deutliche Absenkung des Mindesteinkommens für einen unbefristeten Aufenthaltstitel
                                           nn Erweiterung der Nebenbeschäftigungsmöglichkeit für ausländische Studenten und Freigabe für ausländische
                                              ­Absolventen im Rahmen der Arbeitssuche
                                           nn erleichterte Anerkennung von im Ausland erworbenen Berufsqualifikationen und individuelle Nachqualifizierung
                                           nn zügige Schaffung der notwendigen gesetzlichen Regelungen zur Anerkennung von Abschlüssen landesrechtlich
                                               geregelter Berufe nach dem Vorbild des »Anerkennungsgesetzes«
                                           nn Maßnahmen zur Integration und kulturellen Teilhabe

                                                                                                                                  Anhang · Operative Ziele | 11
12
     Maßnahmen zur Sicherung des Fachkräfteangebotes

     Handlungsfeld: Frühkindliche und (außer-)schulische Erziehung und Bildung

      Gestaltungsbereich A: Potenziale ausschöpfen

      lfd. Nr.    Aktion                                           Konkrete Zielstellung und kurze Projektbeschreibung                                          Akteure                                                    Federführung

      1           ESF-Förderung: Sozialpädagogische Vorhaben       nn Förderung des Erwerbes oder der Stärkung von Schlüsselkompetenzen und Verbesserung       anerkannte Träger der freien Jugendhilfe                   SMS
                  zur Kompetenzentwicklung von Schülerinnen           der Lernmotivation
                  und Schülern und innovative Vorhaben zur         nn Unterstützung von Maßnahmen zur Sicherung des Schulerfolges und Vermeidung von
                  ­Intervention bei Schuldistanz                      ­Schulabbrüchen
                                                                   nn Reintegration von Schulverweigerern

      2           Entwicklung passgenauer Ausbildungs- und         nn Erhöhung des Anteils von Schulabschlüssen, Erhöhung der Ausbildungsfähigkeit; dadurch     Allianz Arbeit + Behinderung (Beauftragter der Sächsi-     SMS
                  ­Arbeitsplatzangebote für Schüler mit sonder­       bessere Chancen auf berufliche Eingliederung.                                             schen Staats­regierung für die Belange von Menschen
                   pädagogischem Förderbedarf                      nn Entwicklung verschiedener Modelle des Übergangs von der Schule in Ausbildung und          mit Behinderungen, ­Handelsverband Sachsen, Wirt-
                                                                      ­Arbeit. Dafür verstärkte Nutzung bestehender regionaler und überregionaler Netzwerke.    schafts- und Sozialpartner, KSV, Landesarbeitsge-
                                                                       Verbesserung der Zusammenarbeit von Leistungsträgern; Vereinfachung der Kooperations-    meinschaft Selbsthilfe Sachsen e.V., Liga der freien
                                                                       strukturen, Bürokratieabbau.                                                             Wohlfahrtspflege Sachsen, RD Sachsen, Sächsischer
                                                                   nn In Modellprojekten Beratungs-, Unterstützungs- und Vermittlungsangebote aus einer         Landkreistag e.V., SMK, SMS, SMWA, SSG)
                                                                       Hand erproben, transparente und einfach zugängliche Informationen sichern.

      Gestaltungsbereich B: Potenziale entwickeln

      lfd. Nr.    Aktion                                           Konkrete Zielstellung und kurze Projektbeschreibung                                          Akteure                                                    Federführung

      3           Flexibilisierung der Gruppenbildung im           Senkung der Quote von Schülern ohne Abschluss durch stärkere individuelle Förderung         Schulleiter, SBA                                           SMK
                  ­Hauptschulbildungsgang der Mittelschule         jedes einzelnen Schülers

      4           Schulversuch Produktives Lernen an Mittel­       Senkung der Quote von Schülern ohne Abschluss durch stärkere individuelle Förderung         SBA, Schulleiter, Landkreise, kreisfreie Städte, Eltern,   SMK
                  schulen                                          jedes einzelnen Schülers und Vorbereitung auf Erwerbsleben                                   Schüler, Wirtschaft

      5           ESF-Förderung: Vorhaben zur Erhöhung der Quo-    Senkung der Quote von Schülern ohne Abschluss durch stärkere individuelle Förderung         SBA, Schulleiter, Schulträger, Landkreise, Eltern,         SMK
                  te von Schülern, die einen Abschluss erreichen   jedes einzelnen Schülers und Vorbereitung auf Erwerbsleben                                   Schüler, Unternehmen

      6           Einführung neuer Lehrpläne in Mittelschulen,     nn Verbesserung der ökonomischen Bildung                                                     Schulleiter, SBA                                           SMK
                  ­Gymnasien und Schulen zur Lernförderung         nn Entwicklung sozialer Kompetenzen

      7           ESF-Förderung: Komplexe schul- und schulart­     Unterstützung der Schüler bei der Entwicklung von Problemlösekompetenz, Kreativität,        Vereine, Unternehmen, Schulen, Schulträger,               SMK
                  übergreifende Projekte mit Kooperationspart-     Lernmotivation, Lernpotenzial und Lernbereitschaft mit künstlerischen, kulturellen oder      Künstler
                  nern                                             ­handwerklichen Mitteln.

      8           ESF-Förderung: Schülercamps                      Entwicklung von Selbst- und Sozialkompetenz, Teamfähigkeit und Verantwortungsbereitschaft,   Vereine, Unternehmen, Schulen, Schulträger                 SMK
                                                                   individuelle Förderung und Erhöhung der Lernmotivation bei leistungsschwächeren Schülern

      9           ESF-Förderung: Ferienakademien                   Förderung individueller Lern- und Leistungspotentiale im mathematisch-naturwissenschaft­     Vereine, Unternehmen, Schulen, Schulträger                 SMK
                                                                   lichen, sprachlichen, gesellschaftswissenschaftlichen und musischen Bereich

      10          intensive Förderung math.-nat. Kompetenzen       Heranführung von Kinder und Jugendlichen an mathematische, naturwissenschaftliche,           Schulen, Schulträger, Unternehmen                          SMK
                  (MINT)                                           ­informatische und technische Themen auf unterrichtlicher und außerunterrichtlicher Ebene
11         intensive Förderung sprachliche Kompetenzen       Erhöhung der Lesekompetenz und Erhöhung der englischsprachigen Kompetenz bei                  SMK, SBI, SBA, Außenpartner wie Stiftung Lesen,       SMK
                                                                                                                             ­Mittel­schülern, Ausbau des Angebots einer zweiten Fremdsprache an Mittelschulen             ­Bibliotheken

                                                                12         ESF-Förderung: Berufsbegleitende Qualifizierung   Qualifizierung von pädagogischen Fachkräften im Bereich der Kindertagesstätten und            Bildungsträger, Träger von Kindertageseinrichtungen   SMK
                                                                           im Bereich der Kindertagesbetreuung               ­Kindertagespflege

                                                                13         Projekt »Fachschüler unterrichten Grundschüler«   Vermittlung von Kenntnissen über die Landwirtschaft                                           Landwirtschaftliche Fachschulen                       SMUL

                                                                14         Modellprojekt »Flexible und längere Öffnungs-     Erprobung flexiblerer und längerer Öffnungszeiten, Förderung von Personal- und Sachkosten    SMK, KSV, kommunale und freie Träger von              SMK/KSV
                                                                           zeiten in Kindertageseinrichtungen« Zeitraum     für wöchentlich max. 10 zusätzliche Öffnungsstunden vor 6:30 Uhr, nach 18 Uhr und an          ­Kindertageseinrichtungen
                                                                           1. März 2012 bis 31. Dezember 2014                ­Sonnabenden

                                                                15         Unterstützung der Arbeit mit den Berufswahl-      Ausprägung von Berufswahlkompetenz bei Gewährleistung des Besuchs eines Landwirt-             SMUL, Landesarbeitsstelle Schule-Jugendhilfe e.V.     Landesarbeitsstelle
                                                                           pässen an Mittelschulen und Gymnasien             schaftsbetriebes                                                                                                                                    Schule-Jugendhilfe e. V.

                                                                16         Flexible Öffnungszeiten in Kindertageseinrich-    Einrichtung flexibler Öffnungszeiten in Kindertageseinrichtungen                              SMK, Städte und Gemeinden                             Städte und Gemeinden
                                                                           tungen

                                                                17         »Haus der kleinen Forscher«                       frühzeitige Herausbildung naturwissenschaftlicher, mathematischer und technischer Bildung     SMK, Sächsische Handwerkskammern, Industrie- und      Stiftung HdklF in Ko-
                                                                                                                             von Mädchen und Jungen im Kita- und Grundschulalter                                           Handelskammer Chemnitz, Kindertageseinrichtungen      operation mit SMK und
                                                                                                                                                                                                                                                                                 den Trägern von Kin-
                                                                                                                                                                                                                                                                                 dertageseinrichtungen

                                                                18         Erarbeitung eines Leitfadens zur betrieblich      betrieblich unterstützte Kinderbetreuung im Freistaat Sachsen                                 SMK, SMS                                              SMK
                                                                           ­unterstützten Kindertagesbetreuung

                                                                Gestaltungsbereich D: förderliche Rahmenbedingungen gestalten

                                                                lfd. Nr.   Aktion                                            Konkrete Zielstellung und kurze Projektbeschreibung                                           Akteure                                               Federführung

                                                                19         Schülerpraktika in Unternehmen                    nachhaltige Verbesserung der Berufswahlkompetenz und Erlangung von Ausbildungsreife          Schüler, Landkreise, Projektberater der Schule,       SMK
                                                                                                                             bzw. Hochschulreife an Mittelschulen, Gymnasien und allgemein bildenden Förderschulen         ­Unternehmen

                                                                20         Konzepte zur Berufs- und Studienorientierung      jede allgemein bildende Schule hat ein Konzept zur Berufs- und Studienorientierung und       Schulleiter/Lehrer, Schüler, Eltern, Berater          SMK
                                                                           an ­jeder allgemeinbildenden Schule              setzt dieses um                                                                               ­Schule-Wirtschaft, SBA
                                                                           (Mittelschulen, Gymnasien, Förderschulen)

                                                                21         Berufswahlpass                                    Der BWP soll den Schülern helfen, ihren Berufs- und Studienorientierungsprozess zu organi-    Schulleiter/Lehrer, Schüler, Eltern, Berater          SMK
                                                                                                                             sieren, zu reflektieren und zu dokumentieren. Darüber hinaus soll er die Verantwortung der    ­Schule-Wirtschaft, SBA
                                                                                                                             Schule und ihrer Partner für die Berufs- und Studienorientierung als gemeinsame Aufgabe
                                                                                                                             stärken. Regionale Einzelaktivitäten können so besser gebündelt werden.

                                                                22         Qualitätssiegel für Berufs- und Studien­          Mit dem Qualitätssiegel wird eine stringente und konsequente Berufs- und Studienorientie-     Schulen, SBA, LSJ                                     SMK
                                                                           orientierung für die Schulen                      rung von Schulen und ihren Partnern gewürdigt, bekannt gemacht und weiterempfohlen.

                                                                23         Projekte zur Berufsorientierung und              nn Verbesserung der Berufswahlkompetenz                                                       Unternehmen, Träger in Abstimmung mit Schulen         SMWA
                                                                           -vorbereitung                                     nn Steigerung des Engagements der Wirtschaft                                                  und Arbeits­verwaltung, Schüler

                                                                24         Umsetzung der Handlungsempfehlungen der           Professionalisierung des Systems der Berufsorientierung                                       Schulen, Landkreise, Städte und Gemeinden, Kam-       SMWA, SMK
                                                                           Studie zur Professionalisierung der Berufs­                                                                                                     mern und Verbände, BA, Landesarbeitsgemeinschaft
                                                                           orientierung in Sachsen, Steigerung des                                                                                                         Schule-Wirtschaft (las)
                                                                           ­Engagements der Wirtschaft

Anhang · Maßnahmen zur Sicherung des Fachkräfteangebotes | 13
Handlungsfeld: Frühkindliche und (außer-)schulische Erziehung und Bildung­

                                                                 Gestaltungsbereich D: förderliche Rahmenbedingungen gestalten

                                                                 lfd. Nr.    Aktion                                              Konkrete Zielstellung und kurze Projektbeschreibung                                            Akteure                                            Federführung

                                                                 25          Potenzialanalyse für Hauptschüler und               Systematische Berufsorientierung vor dem Hintergrund der ermittelten Interessensstärken       Schüler, LK, Sozialpädagogen                       SMK, SBA
                                                                             ­Förderschüler                                      und -schwächen der Schüler

                                                                 26          Hauptschüler und Förderschüler als wachsende        Aufzeigen von Möglichkeiten der dualen Ausbildung von Schülern mit Hauptschulabschluss         Schüler, Wirtschaft, HWK, SBA, IHK                 SMK
                                                                             ­Zielgruppe von HWK und IHK                         und Abschluss der Förderschule(L)

                                                                 27          ESF-Förderung: Berufs- und Studienorientierung      Verbesserung der Berufs- und Studienorientierung bei Schülern durch Aufbau von Koopera­        Schulen, Schulträger, Unternehmen, Vereine, SBA,   SMK
                                                                                                                                 tionsbeziehungen zwischen Schulen, Hochschulen und Unternehmen, Koordinierung von An-          Verbände und ­Kammern, Bundesagentur für Arbeit,
                                                                                                                                 geboten, Systematisierung des Einsatzes des Berufswahlpasses, praktische Berufsorientierung,   Landkreise
                                                                                                                                 Studienorientierung auch mit dem Ziel der Erhöhung von Frauen in MINT-Berufen und
                                                                                                                                 ­Männern in Erzieherberufen, Elternbildung

                                                                 28          Aktionen im Rahmen der Vereinbarung zwischen        Verbesserung/Optimierung der Maßnahmen der Berufs- und Studienorientierung                     SMUL, LfULG, LRÄ, Agenturen für Arbeit             SMUL
                                                                             der sächsischen Staatsregierung und der RD der BA

14 | Anhang · Maßnahmen zur Sicherung des Fachkräfteangebotes
                                                                Handlungsfeld: Nichtakademische und akademische Ausbildung

                                                                 Gestaltungsbereich A: Potenziale ausschöpfen

                                                                 lfd. Nr.    Aktion                                              Konkrete Zielstellung und kurze Projektbeschreibung                                            Akteure                                            Federführung

                                                                 29          Landesinitiative »Steigerung der Attraktivität,     Abheben von Best-Practice-Beispielen und Übertragung auf andere Ausbildungsbetriebe            Universität Bremen, alle zuständigen Stellen in    HwK Dresden, in den
                                                                             Qualität und Rentabilität der beruflichen Bildung                                                                                                  ­Sachsen incl. LfULG                               Berufen der 
                                                                             in Sachsen«                                                                                                                                                                                           Land- und Hauswirt-
                                                                                                                                                                                                                                                                                   schaft das LfULG

                                                                 30          Hochschulpakt 2020; 2. Phase 2011 – 2015            Sicherung von hohen Studienanfängerzahlen durch Verbesserung der Studienbedingungen           Bund, SMWK, Hochschulen                            Hochschulen
                                                                                                                                 und Maßnahmen zur Erhöhung der Studienerfolgsquote

                                                                 31          3. Säule Hochschulpakt bis 2018                     bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre                                      Bund, SMWK, Hochschulen                            Hochschulen

                                                                 32          Stärkung und qualitative Verbesserung des Fa-       Steigerung der Absolventenzahlen im Fach Allgemeinmedizin                                      SMS, SMWK                                          SMS
                                                                             ches Allgemeinmedizin im Studium

                                                                 33          Erhalt und Ausbau von Lehrkrankenhäusern            Diese Aufgabe fällt nach Maßgabe des § 100 SächsHSG in die Kompetenz der Universitäten.       Hochschulen, SMWK, SMS                             SMWK
                                                                                                                                 Das SMWK entscheidet im Einvernehmen mit dem SMS gemäß § 100 SächsHSG nach Vorlage
                                                                                                                                 ­eines entsprechenden Antrags der jeweiligen Medizinischen Fakultät.
Gestaltungsbereich B: Potenziale entwickeln

                                                                lfd. Nr.    Aktion                                              Konkrete Zielstellung und kurze Projektbeschreibung                                               Akteure                                                Federführung

                                                                34          Qualifizierungsangebote nach § 66 BBiG              Berufsausbildung für behinderte Menschen auf der Grundlage von spezifischer                       SMUL, LfULG                                            LfULG
                                                                                                                                ­Ausbildungsregelungen

                                                                35          Abschluss des Schulversuches »Gestrecktes           Unterstützung der Berufsfähigkeit von Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf                   15 BSZ, 8 Förderschulen (5 DD, 2 L, 1 BZ)              SMK
                                                                            ­Berufsvorbereitungsjahr (GBVJ)« unter Einbin-      und Überführung in duale Ausbildungsverhältnisse
                                                                             dung der kooperativen Form (KBVJ)

                                                                36          ESF-Förderung: Freiwilliges Ökologisches Jahr       Mittelfristige Fachkräftesicherung in den Bereichen Umwelt- und Naturschutz                       zugelassene Träger                                     SMS

                                                                37          ESF-Förderung: Qualifizierungs- und Beschäf­        nn Schaffung der Grundvoraussetzungen für die Ausbildungs- und Beschäftigungsfähigkeit            anerkannte Träger der freien Jugendhilfe               SMS
                                                                            tigungsvorhaben für benachteiligte junge ­         nn (Wieder-)Einstieg sozial benachteiligter oder individuell beeinträchtigter junger Menschen 
                                                                            Menschen – Jugendberufshilfe                           in das Berufsausbildungssystem sowie in das Erwerbsleben
                                                                                                                                nn sozialpädagogisch begleitete Qualifizierungs- und Beschäftigungsvorhaben als
                                                                                                                                   ­niedrigschwelliges Angebot der Berufsorientierung und –vorbereitung vorrangig 
                                                                                                                                    an der 1. Schwelle, aber auch an der 2. Schwelle

                                                                38          ESF-Förderung: Individuell ausgerichtete            nn Verbesserung der Berufswahlkompetenz                                                           Anerkannte Träger der freien Jugendhilfe               SMS
                                                                            ­produktionsschulorientierte Qualifizierungs-      nn Verbesserung des Zugangs zu Beschäftigung und in Ausbildung
                                                                             und Beschäftigungsvorhaben für benach-
                                                                             teiligte junge Menschen

                                                                39          Berufseinstiegsbegleitung an Förderschulen         Erhöhung der Berufswahlkompetenz, Beratung und Begleitung                                         Schulleiter, Landkeis, Eltern, Schüler, Unternehmen,   BMBF in Kooperation
                                                                            und ­Mittelschulen                                                                                                                                    SBA                                                    mit BMAS, SMK 
                                                                                                                                                                                                                                                                                         und BA

                                                                40          Nachträglicher Erwerb eines Schulabschlusses        Erhöhung des Anteils junger Menschen mit mittlerem und höherem Bildungsabschluss                 Schüler, Landkreise, SBA, AA                           SMK
                                                                                                                                und Nachqualifizierung

                                                                41          ESF-Förderung: Zusatzqualifikation für             Auszubildende erwerben Qualifikationsbestandteile, die ihre berufliche Handlungskompetenz         Schulträger                                            SMK
                                                                            Berufs­fachschüler                                  ­erweitern und die Wahrscheinlichkeit einer nachfolgenden Übernahme in den Beruf erhöhen

                                                                42          ESF-Förderung: Verbundausbildung                    Unternehmen arbeiten in der beruflichen Erstausbildung untereinander oder mit Bildungs-           Träger und Unternehmen mit Sitz in Sachsen            SMWA
                                                                                                                                dienstleistern zusammen, um Ausbildungsbestandteile, die sie nicht selbst durchführen kön-        und die jeweiligen ­Auszubildenden
                                                                                                                                nen, durch Partner vermitteln zu lassen; mit dem Ziel die Qualität der Ausbildung in den Un-
                                                                                                                                ternehmen zu verbessern und das Ausbildungspotenzial zu sichern und zu erhöhen.

                                                                43          ESF-Förderung: Zusatzqualifikation                  Auszubildende erwerben zusätzliche (über die Ausbildungsordnung hinaus gehende) Qualifika-        Träger und Unternehmen mit Sitz in Sachsen            SMWA
                                                                                                                                tionsbestandteile, die ihre berufliche Handlungskompetenz erweitern und die Wahrscheinlich-       und die jeweiligen ­Auszubildenden
                                                                                                                                keit einer nachfolgenden Übernahme in den Beruf erhöhen.

                                                                44          ESF-Förderung: GISA / LEP                           Bereitstellung, Besetzung und Begleitung von zusätzlichen außerbetrieblichen Ausbildungs-          Ausbildungsvereine und marktbenachteiligte            SMWA
                                                                                                                                plätzen für nicht vermittelte Bewerber mit dem Ziel die Arbeitsmarktchancen von Jugendlichen       ­Jugendliche, kooperierende Unternehmen und
                                                                                                                                zu verbessern und somit die Jugendarbeitslosigkeit zu senken.                                     ­Bildungsträger

                                                                45          ESF-Förderung: Individuelle Ausbildungspläne        modulare berufliche Qualifizierung für Jugendliche mit vielfältigen Vermittlungshemmnissen        Ausbildungsvereine und marktbenachteiligte Jugend-     SMWA
                                                                            IAP                                                 oder Benachteiligte, die mindestens eine Ausbildung abgebrochen haben                             liche, kooperierende Unternehmen und Bildungsträger

                                                                46          ESF-Förderung: Ideenwettbewerb »Förderung          Einrichtung und Erprobung von neuen und effizieten Strukturen, um sowohl das Ausbildungs­         Träger und Unternehmen mit Sitz in Sachsen und         SMWA
                                                                            der ­betrieblichen Ausbildung für Jugendliche mit   engagement der sächsischen Wirtschaft zu stärken als auch die Ausbildungsmöglichkeiten            ­Jugendliche der ­benannten Zielgruppe
                                                                            schlechteren Startchancen«                          ­insbesondere für jugendliche und junge Erwachsene mit schlechteren Startchancen zu erhöhen

                                                                47          ESF-Modellprojekt zur Fachkräfteentwicklung im      Verbesserung der Ausbildungsqualität und der betrieblichen Personalarbeit mit dem Ziel der        SMUL, SMWA, Bildungswerk GaLa-Bau                      Bildungswerk GaLa-Bau
                                                                            Gartenbau                                           Fachkräftesicherung und -entwicklung

Anhang · Maßnahmen zur Sicherung des Fachkräfteangebotes | 15
Handlungsfeld: Nichtakademische und akademische Ausbildung

                                                                 Gestaltungsbereich B: Potenziale entwickeln

                                                                 lfd. Nr.    Aktion                                             Konkrete Zielstellung und kurze Projektbeschreibung                                             Akteure                                                 Federführung

                                                                 48          Initiative Duale Ausbildung Hauswirtschaft         Etablierung der betrieblichen Ausbildung im Beruf Hauswirtschafter/in                           SMUL, SMWA, IRIS e.V.                                   SMWA
                                                                             Sachsen (Modellprojekt)

                                                                 49          Verbesserung der Qualität des Fachschul­           Ersatz der fächerstrukturierten Lehrpläne durch lernfeldstrukturierte Lehrpläne,               SMUL, SBI, SMK                                          SMUL
                                                                             unterrichtes zur Qualifizierung von Fach- und      Änderung der Fachschulordnung
                                                                             Führungskräften

                                                                 50          Imagekampagne für landwirtschaftliche Berufe       Imageverbesserung der Landwirtschaft und der landwirtschaftlichen Berufe durch                  SMUL, SMWA, Sächsischer Landesbauernverband e.V.,       SMUL, SMWA
                                                                                                                                ­zielgerichtete und abgestimmte Aktionen in der Öffentlichkeitsarbeit                           SPIESSER

                                                                 51          Einführung eines Qualitätssicherungssystems in     Nachweis des europäischen Mehrwerts in der ÜbA                                                  SMUL, LfULG                                             LfULG
                                                                             die ÜbA, weiterer Ausbau der ÜbS

                                                                 52          Begabtenförderung                                  Förderung von Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung unmittelbar nach                         SMUL, LfULG, Stiftung Begabtenförderung                LfULG
                                                                                                                                Abschluss der ­Berufsausbildung, die dem Übergang in die Arbeitswelt dienen                     berufliche Bildung

                                                                 53          Fortsetzung der Förderung der Berufsausbildung     Fortsetzung der Förderung der überbetrieblichen Ausbildung, des Erwerbs von                     Träger und Unternehmen                                  SMWA, SMUL
                                                                                                                                ­Ergänzungs­qualifikationen und der Verbundausbildung

16 | Anhang · Maßnahmen zur Sicherung des Fachkräfteangebotes
                                                                 54          Überbetriebliche Lehrunterweisung im Handwerk      Ergänzung der betrieblichen Ausbildung durch Verbreiterung der Grundausbildung und              HwK und Innungen, ZDH, HPI                              SMWA und BMWi
                                                                             (ÜLU) in überbetrieblichen Berufsbildungsstätten   ­Vertiefung von Fachkenntnissen, Anpassung der beruflichen Fähigkeiten an den neuesten
                                                                             (ÜBS)                                               Stand der wirtschaftlichen und technischen Entwicklung (Quelle: Förderrichtlinien von 
                                                                                                                                 SMWA und BMWi)

                                                                 55          Aktionsplan zur Ausbildung von                     Sicherung des Fachkräftenachwuchses im Bereich Eisenbahnlogistik                                Bildungsdienstleister, Unternehmen                      SMWA
                                                                             ­Eisenbahnlogistikern

                                                                 56          Erhaltung der Straßenwärterausbildung             nn In diesem Facharbeiterberuf werden neben Grundfertigkeiten aus verschiedenen Bau­            Landesamt für Straßenbau und Verkehr,                  LK Zwickau, SMWA,
                                                                                                                                   berufen (z. B. Straßen- und Tiefbau, Beton- und Stahlbau, Steinbau, Holz- und Gerüstbau)     Sächsische Landkreise, ­Kommunen                        Landesamt für
                                                                                                                                   vor allem Fertigkeiten vermittelt, die zur Gewährleistung der Verkehrssicherungspflicht                                                              ­Straßenbau und
                                                                                                                                   ­erforderlich sind: Sicherung von Arbeits- und Unfallstellen; Baumkontrollen; Unterhaltung                                                            ­Verkehr
                                                                                                                                   von Ingenieurbauwerken und Entwässerungseinrichtungen
                                                                                                                                nn Darüber hinaus ist die Führerscheinausbildung Klasse C, CE zur Führung der Winterdienst-
                                                                                                                                   technik Ausbildungsinhalt.

                                                                 57          Ausbildung des Polizeivollzugsdienstes             Gewinnung von Nachwuchskräften für die sächsische Polizei (mittlerer und gehobener Polizei-     BPP, Polizeidirektionen, Landeskriminalamt, Landes-     BPP
                                                                             ­(Vorbereitungsdienst)                             vollzugsdienst)                                                                                 polizeidirektion ­Zentrale Dienste, Aus- und Fortbil-
                                                                                                                                                                                                                                dungsinstitut der sächsischen Polizei, Hochschule der
                                                                                                                                                                                                                                Sächsischen Polizei (FH)

                                                                 58          Erarbeitung eines Personalentwicklungs­            nn Sicherung der Qualität staatlicher Aufgabenwahrnehmung im Bereich Planung, Bau und           SMWA, SMF                                               SMWA
                                                                             konzeptes für das Landesamt für Straßenbau            ­Erhaltung von Bundesautobahnen, Bundes- und Staatsstraßen
                                                                             und Verkehr (LASuV)                                nn Fortsetzung der Referendarausbildung für den höheren bautechnischen Dienst
                                                                                                                                nn Einstieg in die Anwärterausbildung für den gehobenen bautechnischen Dienst

                                                                 59          ESF-Projekt Vermittlung von Zusatzqualifikatio-    Etablierung Studierender auf dem internationalen Arbeitsmarkt im Bereich der Wirtschaft         Studienakademie Breitenbrunn, TU Dresden, weitere       Studienakademie Brei-
                                                                             nen zur Förderung der interkulturellen Kompe-                                                                                                      Bildungsträger                                          tenbrunn, Studiengang
                                                                             tenz von Studierenden der BA                                                                                                                                                                               Tourismuswirtschaft
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