HARMONISIERUNG DER TECHNISCHEN REGLEMENTS - 2021 EINE CHANCE FÜR DEUTSCHE UND RUSSISCHE UNTERNEHMEN - Ost ...
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Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft HARMONISIERUNG DER TECHNISCHEN REGLEMENTS 2021 EINE CHANCE FÜR DEUTSCHE UND RUSSISCHE UNTERNEHMEN www.europe-eurasia-tr.com/
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I N H A LT 1 INHALT GRUSSWORTE 2 Peter Altmaier 4 Denis Manturow 6 Burkhard Dahmen 8 Dmitrij Pumpjanskij INITIATIVE UND HISTORIE 10 Historischer Handschlag 13 Chronologie der Initiative 16 Projektstruktur in den Arbeitsgruppen VORSTELLUNG ERGEBNISSE 18 QUALITÄTSINFRASTRUKTUR 22 INDUSTRIEBEREICHE Arbeitsgruppen: 22 Bauprodukte und Bauanwendungen 24 Chemische Stoffe 26 Eisenbahn 28 Elektrotechnik 30 Maschinen- und Anlagenbau 32 DIGITALE TRANSFORMATION Arbeitsgruppen: 34 Ontologie und Semantik 36 IT/ Cybersecurity 40 Intelligent Electricity Grid 44 Smart Manufacturing (Industrie 4.0) 46 KONTAKTE Impressum Herausgeber: Redaktion: Layout & Satz: Erscheinungstermin: Ost-Ausschuss der Deutschen Jens Böhlmann, Hans Winkler April 2021 Wirtschaft e. V. Telefon: +49 30 206167-127 Druck: Amigo Werbung GbR Breite Straße 29, j.boehlmann@oa-ev.de Gerichtsstand: Fotos: Wenn nicht anders D-10178 Berlin Redaktionelle Mitarbeit: Amtsgericht Charlottenburg gekennzeichnet – Archiv Ost- Telefon: +49 30 206167-116 Ekaterina Radaikina HRB 170362 B Ausschuss der Deutschen Geschäftsführer: Dr. Thomas Krause ISBN: 978-3-00-068823-2 Wirtschaft e. V. Michael Harms Markus Reigl Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft übernimmt trotz größter Sorgfalt keine Haftung für Vollständigkeit und Richtigkeit der weitergegebenen Informationen.
2 GRUSSWORTE Peter Altmaier Bundesminister für Wirtschaft und Energie OFFENE MÄRKTE, FREIER HANDEL, HARMONISIERTE TECHNISCHE REGELN Deutschland engagiert sich innerhalb der Europäischen Union für offene Märkte, freien Handel und harmonisierte technische Regeln. Von einem funktionierenden Binnenmarkt profitieren alle Mitgliedsstaaten; und nicht zuletzt auch die exportorientierte deutsche Wirtschaft. Aber auch außerhalb der Europäischen Union sind transparente und paritätische Handelsmechanismen für die deutsche und europäische Wirtschaft von essentieller Bedeutung. In der Eurasischen Wirtschaftsunion und insbesondere in Russland sind bereits heute viele deutsche Unternehmen aktiv, die alle von einheitlicheren technischen Regelungen profitie- ren würden: mittelständische und familiengeführte Unternehmen, aber auch Großkonzerne. Gleiches gilt umgekehrt auch für viele Unternehmen mit Sitz in der Eurasischen Wirtschafts- union, die auf dem EU-Binnenmarkt tätig sind oder es werden möchten. In politisch und wirtschaftlich anspruchsvollen Zeiten müssen wir umso intensiver alle Chancen nutzen, die sich aus Fachdialogen auf technischer Ebene ergeben. Das Bundes- ministerium für Wirtschaft und Energie begrüßt deshalb besonders die „Deutsch-Russische Initiative zur Harmonisierung der Technischen Reglements“, bei der sich Spezialisten aus vielen Unternehmen und Industriebereichen auf der gemeinsamen Plattform der beiden Industrieverbände BDI und RSPP engagieren und Harmonisierungspotenziale ausloten. Ergänzend beteiligt sich das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie bereits seit ei- nigen Jahren an dem von der Auslandshandelskammer Moskau organisierten „Expertendi- alog zur technischen Regulierung mit der EAWU“, der regelmäßig Vertreter der relevanten Ministerien und Behörden mit Fachinstitutionen der Qualitätsinfrastruktur (DIN, DKE, DAkkS, PTB, BAM) und Teilnehmern aus der Wirtschaft zusammenbringt.
GRUSSWORTE 3 Gemeinsames Ziel ist der Abbau technischer, nicht-tarifärer Handelshemmnisse in den Be- reichen Normung und Standardisierung, Akkreditierung und Konformitätsbewertung sowie Marktüberwachung und Produktsicherheit. Wir wollen den wechselseitigen Marktzugang erleichtern und damit Einsparungen erzielen, die letztendlich den Endverbraucherinnen und Endverbrauchern zu Gute kommen. Diese beiden Projekte ergänzen sich ganz ausgezeichnet. In der ”Deutsch-Russischen Initiative zur Harmonisierung der Technischen Reglements” ermitteln Experten aus der Wirt- schaft konkreten Harmonisierungsbedarf, der anschließend im „Expertendialog zur techni- schen Regulierung mit der EAWU” auf breiterer Basis diskutiert werden kann. Mein Dank gilt deshalb ganz besonders den vielen Unternehmerinnen und Unternehmern die sich auf beiden Seiten erfolgreich dafür einsetzen, unsere Chancen für mehr wirtschaft- lichen Austausch zu erhöhen. Peter Altmaier Bundesminister für Wirtschaft und Energie
4 GRUSSWORTE Denis Manturow Minister für Industrie und Handel der Russischen Föderation LIEBE KOLLEGEN, LIEBE FREUNDE, im Zeitalter globaler Handels- und Produktionsbeziehungen, der allgegenwärtigen Transformation von Best Practices und des aktiven Technologie- und Kompetenztransfers müssen wir alle danach streben, gemeinsame und klare „Spielregeln“ in allen Bereichen der Wirtschaft, vor allem auch in der technischen Regulierung zu formulieren. In diesem Zusammenhang ist die vom Bundesverband der Deutschen Industrie, dem Ost- Ausschuss der Deutschen Wirtschaft und der Russischen Union der Industriellen und Unter- nehmer geleistete Arbeit zur Harmonisierung der technischen Reglements von besonderer Bedeutung. Die vorgeschlagenen Empfehlungen zur Harmonisierung der technischen Reglements decken viele der Kernbereiche der aktuellen Handels- und Industriepolitik ab, von Indus- trie 4.0 über Informations- und digitale Technologien, Industrial Engineering bis hin zu Cybersecurity und anderen, klassischen Industriebereichen. Es ist enorm wichtig, dass diese Arbeit nicht nur die aktuellen Herausforderungen in den Blick nimmt, sondern auch eine solide Grundlage für den zukünftigen Dialog in all diesen Bereichen legt. Ich bin mir sicher, dass die Ergebnisse sowohl in Europa als auch in Russland auf ein brei- tes Echo stoßen und enorm nachgefragt werden. Ich wünsche Ihnen von Herzen weiter Erfolg bei der Arbeit der Initiative und neue professi- onelle Erfolge! Denis Manturow Minister für Industrie und Handel der Russischen Föderation
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6 GRUSSWORTE SCHIRMHERR DER INITIATIVE Burkhard Dahmen CEO SMS group GmbH, Vorsitzender der Geschäftsführung UMSETZEN, WAS UNS VERBINDET! Der erste sumerische Beamte, der Zahlen in eine Tontafel ritzte, war ein Genie und gleichzeitig der Urvater aller Normen und Standards. Er hat nicht mehr und nicht weniger als unser heutiges Verständnis von Maßen, Gewichten, Mengen und deren Gegenwert begründet. Es ist kein Zufall, dass die Methode gleiche Dinge auch gleich zu bewerten und zu benennen in einer der ersten Hochkulturen entstand. Nur so konnten sich Handel und Austausch weiterentwickeln, das Reich expandieren und Wohlstand wachsen. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Um von A nach B zu liefern, braucht man vergleichbare Normen, Standards, Zertifikate und Zulassungen und das Verständnis, dass ein 18er Ringschlüssel auch überall eine Schlüsselweite von 18 mm besitzt.
GRUSSWORTE 7 Entscheidend ist dieses Konzept deshalb nicht nur innerhalb eines Landes oder Wirtschafts- raums, sondern weltweit. Technische Reglements sind die Basis für Export und Zusammenar- beit. Wo sie nicht existieren oder ähnlich sind, muss mit großem Aufwand eine Angleichung vollzogen werden, die Zeit, Geld und Arbeitskraft kostet. Und es gibt Hunderttausende solcher Regeln weltweit. Kurz gesagt, je harmonisierter zwei Märkte sind, umso einfacher, schneller und kostengünstiger können Unternehmen Produkte und Dienstleistungen an- bieten, zum Wohle und Nutzen der Industrie und der Verbraucher. Es ist deshalb nicht hoch genug zu bewerten, dass sich deutsche und russische Unternehmen auf den Plattformen der Verbände Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft und RSPP entschlossen haben, die Initiative zur Harmonisierung der Technischen Reglements zu gründen. Beide Länder zählen zu den größten Volkswirtschaften des Kontinents und weltweit. Sie stehen exemplarisch für die Wirtschaftsräume der EU und der EAWU. Seit Gründung der Initiative haben sich in den drei Teilbereichen Qualitätsinfrastruktur, industrielle Produktion und digitale Transformation elf bilaterale Arbeitsgruppen gegründet, die im regelmäßigen Austausch miteinander stehen und gemeinsame Vorschläge für den Gesetzgeber zur Umsetzung erarbeiten. Ungeachtet aller politischen Differenzen funktioniert diese Zusammenarbeit ausgezeichnet. Das vorläufige Ergebnis dieser intensiven Kooperati- on finden Sie in dieser Broschüre. Das Beispiel der Technischen Regulierung macht deutlich, dass bei gemeinsamen Interessen und Zielen ergebnisorientierts und freundschaftliches Handeln möglich, ja geradezu notwendig ist. Wenn augenblicklich nicht auf allen Gebieten eine gemeinsame Basis existiert, gilt die Devise: umsetzen, was uns verbindet. Es wäre nicht das erste Mal, dass die Unternehmerschaft dort Brücken baut, wo es die Politik – augenblick- lich – nicht kann. Mein Dank gilt deshalb allen an diesem Projekt beteiligten Spezialisten, Unternehmern und Unternehmen und all jenen deutschen und russischen Institutionen, die unsere Arbeit unterstützen. Ihr Burkhard Dahmen Schirmherr Deutsch-Russische Initiative zur Harmonisierung der Technischen Reglements
8 GRUSSWORTE SCHIRMHERR DER INITIATIVE Dr. Dmitrij Pumpjanskij Vorsitzender des Vorstands der PAO TMK Co-Vorsitzender des RSPP-Komitees für Industriepolitik und technische Regulierung DIE INDUSTRIELLE ZUSAMMENARBEIT ZWISCHEN RUSSLAND UND DEUTSCHLAND IST DIE GRUNDLAGE FÜR EINE ERFOLGREICHE WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG Die Regierung der Russischen Föderation arbeitet aktiv an einer neuen Strategie für die sozioökonomische Entwicklung Russlands, die die Entwicklung des Landes bis 2030 defi- nieren wird. Eines der Schlüsselelemente der wirtschaftlichen Entwicklung ist die Transformation der russischen Industrie auf eine neue technologische Evolutionsstufe, die wesentlich von der Digitalisierung der gesamten Produktionsprozesse geprägt ist. Sowohl die Produktions- anlagen als auch die Verarbeitungsprozesse und technologischen Neuerungen werden hauptsächlich mithilfe von Informations- und Kommunikationstechnologien umgesetzt. Um diese radikale, ja geradezu revolutionäre Transformation in den Bereichen Energie, Ver- kehr, Bau, Industrieproduktion und Integration in die Weltwirtschaft zu realisieren, müssen wir mit Experten aus den Ländern zusammenarbeiten, in denen die oben genannten Pro- zesse bereits in die Praxis umgesetzt werden.
GRUSSWORTE 9 Besondere Erfolge bei dieser Transformation haben unsere Kollegen aus Deutsch- land erzielt. Dort heißt das Programm „Industrie 4.0“. Zur Entwicklung der Zusam- menarbeit unterzeichneten 2018 auf dem Forum Innoprom die Russische Union der Industriellen und Unternehmer und der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirt- schaft eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit im Bereich der technischen Regulierung. Sie gründeten dafür die gemeinsame Initiative zur Harmonisierung der technischen Reglements. Seitdem entwickelt sich die Zusammenarbeit zwischen dem RSPP-Ko- mitee für Industriepolitik und technische Regulierung und den deutschen Partnern überaus erfolgreich. Die Initiative hat sich als maßgebliche Plattform für die Diskussion und die Umset- zung gemeinsamer Projekte im Bereich Technische Regulierung und für die Interak- tion zwischen Experten und Unternehmern etabliert. Ich bin überzeugt, dass die Zusammenarbeit zwischen russischen und deutschen Industrievertretern die Grundlage für die weitere erfolgreiche Entwicklung der Qualitätsinfrastruktur, die Schaffung von Standards für digitale Plattformen und die Umsetzung einer modernen russischen Industriepolitik bilden wird. Dr. Dimitrij Pumpjanskij Schirmherr Deutsch-Russische Initiative zur Harmonisierung der Technischen Reglements
10 HISTORIE INITIATIVE UND HISTORIE HISTORISCHER HANDSCHLAG Dr. Dmitrij Pumpjanskij und Michael Harms unterzeichnen die Vereinbarung über die Gründung der Initiative zur Technischen Regulierung auf der Industriemesse Innoprom 2018 in Ekaterinburg. Am 10. Juli 2018 war es soweit. Vor dem internationalen Fachpublikum der größten russischen Industriemesse Innoprom in Ekaterinburg besiegelten der Geschäftsführer des Ost-Ausschusses Michael Harms und der Eigentümer und Vorstandsvorsitzende von TMK und Sinara Dr. Dmitrij Pumpjanskij die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der technischen Regulierung. Sie vertreten die beiden größten Industrieverbände BDI und RSPP, die die Plattform für den Austausch der Experten aus den Unternehmen bilden.
HISTORIE 11 den sollten, damit es Unternehmen leich- ter fällt, in den jeweiligen Wirtschaftsraum (EU, EAWU) zu liefern oder Projekte einfa- cher umzusetzen. Die Ausrichtung dieser Arbeitsgruppen lässt sich in die drei Ober- gruppen QUALITÄTSINFRASTRUKTUR, INDUS- TRIELLE PRODUKTION (Maschinen- und Anla- genbau, Eisenbahn, chemische Industrie, Elektrotechnik, Bauwirtschaft) und DIGITALE TRANSFORMATION mit den Unterarbeitsgrup- pen Ontologie und Semantik, IT-/Cyber Se- curity, Smart Grid, BIM-Technologie, Smart Manufacturing (Industrie 4.0) unterteilen. Die Schirmherren der Initiative sind auf rus- Mit diesem MoU wurde nicht weniger als die sischer Seite Dr. Dmitrij Pumpjanskij, Inha- Kooperation auf einem Feld beschlossen, ber und Vorstandsvorsitzender TMK und das den Firmen beider Länder den Markt- Sinara, auf deutscher Seite Burkhard Dah- zugang erleichtern soll und wird und Kos- men, Vorstandsvorsitzender SMS group. ten, Zeit und Manpower sparen hilft. Denn trotz jahrzehntelanger intensiver Koopera- tion zwischen Deutschland und Russland ÜBER 150 SPEZIALISTEN BRINGEN IHRE besteht in vielen Industriebereichen immer EXPERTISE EIN noch hoher Klärungs- und regulatorischer Harmonisierungsbedarf. Im Laufe der Zeit haben sich immer mehr Spezialisten aus deutschen und russischen Unternehmen, Institutionen (DIN, DKE, ELF ARBEITSGRUPPEN Dakks, BMWi, Minpromtorg, Rosakkreditazi- ja, Rosstandard u.a.) und Verbänden (VDMA, Das Ergebnis eines umfangreichen Abstim- ZVEI) an der Arbeit beteiligt. Aktuell tragen mungsprozesses sind elf bilaterale Arbeits- weit mehr als 150 Spezialisten mit ihrer Ex- gruppen, in denen Spezialisten aus Indus- pertise und ihrem Know-how zum Workflow trie, Wissenschaft und Institutionen den in den Arbeitsgruppen bei. Die Ergebnisse Status quo ermitteln, Transparenz schaffen, werden auf der eigens für diese Initiative notwendige Anpassungen der Regelungen eingerichteten Webseite (http://www.euro- eruieren und ganz konkrete Vorschläge zu pe-eurasia-tr.com) vorgestellt. Dieses Portal gesetzlichen Regelungen erarbeiten. Ziel soll darüber hinaus für den permanenten der Initiative ist es, dem Gesetzgeber Emp- Austausch und als Arbeitsplattform genutzt fehlungen an die Hand zu geben, wie die werden. Regelungen angepasst oder verändert wer-
12 HISTORIE Die Vorgängerinitiative aus den Jahren 2010-2013 hat den Grundstein für eine fruchtbare Zusammenarbeit gelegt und die erarbeiteten „Recommendations“ in Buchform veröffentlicht. der Co-Vorsitzender des RSPP-Komitees für Industriepolitik und technische Regulierung und seiner Mitarbeiterin Daria Michurina. MOSKAU, MÜNCHEN, EKATERINBURG, BERLIN… Seit Beginn der Initiative treffen sich die Spezialisten beider Länder regelmäßig Die bisherigen Ergebnisse sind in dem vor- zum bilateralen Austausch alternierend in liegenden Kompendium zusammengefasst. Deutschland und in Russland. Der Auftakt- Damit wird zum zweiten Mal die erfolgrei- veranstaltung im Ural folgten Treffen in che Zusammenarbeit deutscher und russi- Berlin, Moskau und München, bei denen scher Spezialisten publiziert. Die Vorgän- sich die wachsende Zahl der Teilnehmer gerinitiative aus den Jahren 2010-2013 hat detailliert zu den prioritären Themen in den den Grundstein für eine fruchtbare Zusam- jeweiligen Arbeitsgruppen austauschten. menarbeit gelegt und die erarbeiteten „Re- Bedingt durch die Reisebeschränkungen commendations“ in Buchform veröffentlicht. als Folge der Corona-Pandemie fanden die Dieser historische Vorläufer des heutigen letzten Treffen jeweils im virtuellen Raum Projektes hat neben den veröffentlichten Er- statt, der Intensität der Arbeit tat das kei- gebnissen vor allem die Verständnisgrundla- nen Abbruch. gen und das Vertrauen in die heutige Initiati- ve geschaffen. Die Leitung der Initiative liegt auf deutscher Seite in den Händen von Dr. Thomas Krau- se, Geschäftsführer der Alpha Consulting GmbH und Markus Reigl, Director Standardi- zation and Technical Regulation bei der Sie- mens AG. Die Kuratoren beim Ost-Ausschuss sind Jens Böhlmann und Ekaterina Radaikina. Auf russischer Seite liegt die organisatorische Leitung in den bewährten Händen von An- drej Nikolajewitsch Lozmanov, Stellvertreten-
HISTORIE 13 GESCHICHTE CHRONOLOGIE DER INITIATIVE 10.07.2018, EKATERINBURG 29.11.2018, BERLIN Unterzeichnung der Vereinbarung über die Bilaterales Treffen der Experten der Initiati- Gründung der Initiative zur Technischen ve in Berlin, Abstimmung der Arbeitsgrup- Regulierung auf der Innoprom 2018, Ekate- pen, Ziele der Arbeit, Zeitplan der Sitzun- rinburg. gen für 2019. 11.07.2018, EKATERINBURG 22.01.2019, MOSKAU Erstes bilaterales Treffen der Initiative, Treffen der Leiter der Initiative von russi- Еkaterinburg. Festgelegt wurden die Fel- scher und deutscher Seite zu den Perspek- der der Zusammenarbeit und die Schwer- tiven der Initiative, Vorstellung der Koordi- punkte der weiteren Entwicklung. natoren der Arbeitsgruppen.
14 HISTORIE 12.04.2019, MOSKAU 30.08.2019, SCHTSCHERBINKA Treffen der Experten der Initiative im Rah- Treffen der Arbeitsgruppe “Eisenbahn”. men der Russian Business Week in Mos- Vereinbarung zur Aufnahme der Arbeit an kau. Vorträge der Experten der Initiative der Harmonisierung von Normen für den auf der IX. Konferenz IT-Standards 2019. Eisenbahnverkehr. 02.04.2019, HANNOVER 10-13.12.2019, MÜNCHEN Bilaterales Treffen der Initiative und Teil- Bilaterales Treffen der Initiative in Mün- nahme am Runden Tisch zur technischen chen. Abstimmung innerhalb der Arbeits- Regulierung gruppen, Standortbestimmung, Planung der nächsten Projektschritte. 17.04.2019, ST. PETERSBURG Bilaterales Treffen der Arbeitsgruppe “Ontologie und Semantik”, St. Petersburg, Präsentation und Austausch zum ECLASS- Standard. 10.07.2019, EKATERINBURG Bilaterales Treffen der Initiative im Rahmen des Innoprom-Forums in Ekaterinburg.
HISTORIE 15 03.07.2020 Bilaterales Online-Treffen der Initiative und der einzelnen Arbeitsgruppen. 07.07.2020 Vorträge der Experten der Initiative auf der Online-Session “Standardisierung als Basis für die Industrie 4.0” im Rahmen des Forums Innoprom-2020. 05.08.2020 Bilaterales Online-Treffen der Arbeitsgrup- pen „Cyber Security“ und „Smart Manufac- turing“; Start der Erstellung des Glossars für Industrie 4.0. 12.10.2020 08.12.2020 Bilaterales Online-Treffen der Initiative und Bilaterales Online-Treffen der Initiative und Sitzungen einzelner Arbeitsgruppen der Initi- Sitzungen der einzelnen Arbeitsgruppen, ative im hybriden Format; russische Experten Vorstellung der Zwischenergebnisse der im Büro des Codex-Konsortiums, St. Peters- Arbeitsgruppen. burg und online, deutsche Teilnehmer online. 11.12.2020 15.10.2020 Vorträge der Experten der Initiative auf der Offene Session der Initiative zum Thema internationalen Konferenz IT-Standard im “Standardisierung für Industrie 4.0: Digita- Online-Format. lisierung und industrielle Entwicklung” im Rahmen des internationalen Technologiefo- 29.01.2021 rums “Russian Standardization Week” unter Bilaterales Treffen der Arbeitsgruppe Beteiligung der Leitung des Ost-Ausschusses “Maschinen- und Anlagenbau“. Erarbeitung der Deutschen Wirtschaft, des RSPP und der des Arbeitsplanes für das Jahr 2021 und Teilnehmer der Initiative. Besprechung des Pilotprojektes. 21.10.2020 10.02.2021 Round-Table im Rahmen des Expertendialogs Bilaterales Online-Treffen der Arbeitsgrup- zur technischen Regulierung mit der EAWU. pe „IT/ Cybersecurity“. Bearbeitung der aktuellen Aufgaben und Erarbeitung des 24.11.2020 Arbeitsplans für 2021. Online-Seminar „Regulierung, Standardisie- rung und Marktüberwachung in der Europäi- schen Union“ unter Beteiligung der Experten der Initiative des Bundesministeriums für Wirt- schaft und Energie (BMWi), DAkkS, DIN, DKE.
16 HISTORIE Foto: Prof. Dr. Julia Krause / Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden
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18 ERGEBNISSE: QUALITÄTSINFRASTRUKTUR PROJEKTSTRUKTUR IN DEN ARBEITSGRUPPEN SEKTORALE DIGITALE TRANSFORMATION REGULIERUNGSBEREICHE BAUPRODUKTE UND BAUANWENDUNGEN Markus Reigl, Siemens AG Sergej Golovin, RSPP, Technisches Komitee TK-22 „Informationstechnologien“ Dr. Markus Biebl, Lubov Bondar, bei ROSSTANDART Knauf Gips KG Assoziation Tanja Sauer, Knauf für technische Gips KG Regulierung ASSTR HORIZONTALE ASPEKTE VERTIKALE ANWENDUNGEN ONTOLOGIEN UND SEMANTIK INTELLIGENT ELECTRICITY GRID CHEMISCHE STOFFE Thorsten Kroke, Sergej Dr. Rolf Apel, Viktor Fokin, Dr. Christoph Röhrig, BASF ECLAAS e.V. Tichomirov, Siemens AG Energyservice Consortium Kodex OOO EISENBAHN IT-/CYBERSERCURITY BUILDING INFORMATION Nikita Tokarev, Valentin Gapanovich, MODELLING Knorr-Bremse Systems Verband der Hersteller Dr. Ralf Rammig, Jurij Timofeev, for Rail Vehicles GmbH der Eisenbahntechnik Siemens AG Technisches („OPZT“) Komitee TK- 22 INTELLIGENT MANUFACTURING „Informations- (Industrie 4.0) technologien“ bei Guido Stephan, Prof. Dr. Boris ELEKTROTECHNIK ROSSTANDART Pozdneev, Siemens AG Thomas Sentko, DKE Assoziation für digitale Innovation im Maschinenbau AZIM MASCHINEN- UND ANLAGENBAU Dr. Thomas Krause, Prof. Dr. Boris Pozdneev, Alpha Consulting GmbH Assoziation für Benjamin Oppermann, digitale Innovation im SMS group Maschinenbau AZIM STANDARDISIERUNG AKKREDITIERUNG KONFORMITÄTSBEWERTUNG QUALITÄTSINFRASTRUKTUR Andrej Lozmanov, RSPP Prof. Dr. Julia Krause HTW Dresden Nadezda Volkova, Wissenschafts- und Forschungszentrum „Monitoring und Diagnostik“
ERGEBNISSE: QUALITÄTSINFRASTRUKTUR 19 VORSTELLUNG DER ARBEITSGRUPPEN 18 QUALITÄTSINFRASTRUKTUR 22 INDUSTRIEBEREICHE Arbeitsgruppen: 22 Bauprodukte und Bauanwendungen 24 Chemische Stoffe 26 Eisenbahn 28 Elektrotechnik 30 Maschinen- und Anlagenbau 32 DIGITALE TRANSFORMATION Arbeitsgruppen: 34 Ontologie und Semantik 36 IT/ Cybersecurity 40 Intelligent Electricity Grid 44 Smart Manufacturing (Industrie 4.0)
20 ERGEBNISSE: QUALITÄTSINFRASTRUKTUR QUALITÄTSINFRASTRUKTUR ARBEITSGRUPPENLEITER Prof. Dr. Julia Krause Andrej Lozmanov Professur International Stellvertretender Co- Industrial Sourcing and Sales, Vorsitzender des Hochschule für Technik und RSPP-Komitees für Wirtschaft Dresden Industriepolitik und technische Regulierung Als Qualitätsinfrastruktur bezeichnet man ein komplexes System, das sich aus diversen Bestandteilen zur Qualitäts- Nadezda Volkova sicherung und zum Verbraucherschutz zusammensetzt. Die Generaldirektorin, horizontale Arbeitsgruppe „Qualitätsinfrastruktur“ betrifft Bildungseinrichtung alle anderen vertikal aufgestellten Arbeitsgruppen und um- für zusätzliche fasst Themen, wie Standardisierung, Zertifizierung, Akkre- berufliche Bildung “Wissenschaftliches ditierung und Marktüberwachung. Ferner hat die Gruppe Bildungszentrum auch mit Prozessen des Testens der Ausrüstung und mit „Monitoring and Problemen der Metrologie zu tun, die für eine erfolgreiche Diagnostics“ Abwicklung internationaler Exportgeschäfte von großer Bedeutung sind.
ERGEBNISSE: QUALITÄTSINFRASTRUKTUR 13 21 ZIELE DER ARBEITSGRUPPE VORTEILE DER HARMONISIERUNG FÜR DIE GESELLSCHAFT UND DIE WIRTSCHAFT Die Arbeitsgruppe QI hat zum obersten Ziel die Harmonisierung der Normen, Die Harmonisierung der Technischen Standards, der Technischen Reglements, Regulierung ermöglicht: der Prozesse und Vorgehensweisen bei • den Ausbau von gemeinsamen Pro- der Konformitätsbewertung (Zertifizierung jekten und Kooperationen zwischen und Deklaration), Genehmigung, Regist- EU- und EAWU-Unternehmen rierung der Messmittel zwischen Deutsch- • das Senken der Produktpreise land (Europa) und Russland (EAWU). • die Erhöhung der Transparenz der Projektabläufe zwischen den Unter- Weiterhin ist ein Ziel eine gemeinsame nehmen in der EU und der EAWU Plattform zwischen den Prüfinstitutionen, • die Verkürzung der Abwicklungszei- Akkreditierungsgesellschaften, Nor- ten in internationalen Projekten mungsinstituten, Prüflaboren in Russland • die Gewährleistung eines fairen und Deutschland zu initiieren, um auf Wettbewerbs zwischen einzelnen diese Weise die gegenseitige Zusammen- Unternehmen arbeit zu stärken und diese weiter auszu- • einen globalen Marktzugang und bauen. somit Chancengleichheit • eine bessere Arbeitssicherheit durch Die Arbeitsgruppe hat auch das Ziel, die eine eindeutige Kompatibilität ver- Industrie für das vielschichtige Thema zu schiedener Produkte sensibilisieren, um bestimmte Prozesse • die Etablierung nachhaltiger Export- und Abläufe in Unternehmen in Einklang geschäfte mit den nationalen und/oder internati- onalen Anforderungen zu bringen und dadurch für mehr Effizienz und Nachhal- tigkeit zu sorgen. Als weitere Stakeholder für die nach- haltige Umsetzung der Ziele sind auch Bildungseinrichtungen identifiziert worden sind. Diese leisten durch gemeinsame Konferenzen und wissenschaftlichen Austausch einen Beitrag zu Erforschung der Unterschiede zwischen diversen normativ-rechtlichen Anforderungen und regulatorischen Vorgehensweisen und zur Bildung diverser Akteure in diesem Bereich.
22 ERGEBNISSE: QUALITÄTSINFRASTRUKTUR Diese Aufgaben erfolgen auf verschiede- nen Ebenen: PROJEKTE UND AUFGABEN Eine Reihe von Projekten und Aufgaben werden durch die Arbeitsgruppe betreut und begleitet: • Die Umsetzung einer übergreifenden Implementierung von Standards für die di- gitale Industrie (Industrie 4.0) – Schaffung BEARBEITETE THEMEN einer analogen Plattform Industrie 4.0 in Folgende Themen wurden angesprochen Russland und bearbeitet • Analyse der in der Deutschen Normungs- • Beteiligung der Industrie an der Finanzie- strategie skizzierten Normenreihe, Indust- rung der Normentwicklung in Deutschland rie Roadmap 4.0 als Beispiel der möglichen Vorgehenswei- • Schaffung einer Plattform für die bessere se in Russland Kooperation zwischen entsprechenden • Verwaltung der Sekretariate der Tech- Stakeholdern zum Thema der Anerken- nischen Komitees auf nationaler, euro- nung der Prüfresultate einzelner Labore päischer und internationaler Ebene und • Durchführung von Seminaren zum bes- deren Befugnisse seren Verständnis bestimmter nationaler • Mechanismen der Finanzierung der Ent- Besonderheiten der QI-Prozesse in den wicklung von Standards jeweiligen Ländern • Einbeziehung der Industrieverbände und • Erfahrungsaustausch in Bezug auf die Fachexpertenorganisationen bei der Ent- Teilnahme der Industrie an der Erarbei- wicklung von Standards tung von nationalen und internationalen Standards
ERGEBNISSE: QUALITÄTSINFRASTRUKTUR 23 EMPFEHLUNGEN 1. Implementierung der deutschen Digi- 5. Organisation und Stärkung der Koopera- talisierungsstrategie in Russland und tion in der Bildung Aufbau eines Standardisierungssys- tems für die Digitalisierung analog dem 6. Einführung von Methoden und Vorge- deutschen Modell, um eine gemeinsame hensweisen für Remote-Audits, welche Basis für die neuen Produkte und inter- durch die COVID-19-Pandemie und neue netbasierte Lösungen zu schaffen entstehende Arbeitsmodelle eine wichti- ge Säule der modernen Konformitätsbe- 2. Die geschaffene Plattform als Kollabo- wertungsverfahren darstellen sollen rationstool für einzelne Organisationen und Institutionen, wie CEN/CENELEC & 7. Die Tätigkeit der Plattform erweitern und Rosstandart, DIN; DAkks / Rosakkredi- Ziele auf die nächste Ebene – die der tazija, Rostechnadzor sowie Technische EU und der EAWU – projizieren Komitees und Unternehmen weiter zu nutzen und auszubauen 8. Weitere Analyse und Vergleich der existierenden Normen, um Unterschiede 3. Vereinbarung eines Pilotprojekts zur An- festzustellen und Harmonisierung voran- erkennung der Prüfresultate ausgewählter zutreiben Labore; Organisation der Auditierung von Laboren, Spezialisten und Verfahren und 9. Erarbeitung neuer Rahmenbedingun- des Wissenstransfers gen für beschleunigte Verfahren für innovative Produkte, Technologien und 4. Vorantreiben der Harmonisierung für Lösungen, für die noch keine Standards Fachbegriffe, die der Eindeutigkeit der existieren Zuordnung bestimmter Produkte und Verfahren dienen
24 ERGEBNISSE: INDUSTRIELLE PRODUKTION ARBEITSGRUPPE BAUPRODUKTE UND BAUANWENDUNGEN ARBEITSGRUPPENLEITER IN DER ARBEITSGRUPPE BAU HABEN WIR ZUNÄCHST EINE THEMATISCHE AUSWAHL UND PRIORISIERUNG EINER VORANGESTELLTEN ANALYSE MIT VERGLEICH AUS SPEZIFISCHEN NORMEN BEIDER WIRTSCHAFTSRÄUME, Tanja Sauer DER EU UND EAWU ERSTELLT. Leitung Normung / Hygrothermik, Knauf Gips KG Als Basis des Handelns von Produkten der europäi- schen Freihandelszone dienen harmonisierte europäi- sche Bauproduktnormen auf CEN - Ebene, welche wir Dr. Markus Biebl stichprobenartig an Hand von Produktbeispielen im Leiter Forschung & Plattenbereich, wie z.B. einer Gipskartonplatte nach Entwicklung global hEN 520 mit entsprechender russischer Pendant – Knauf Gips KG Norm untersuchten, im Bodenbereich. Aus circa 3.000 Normen, die im NA Bau bei DIN / Deutsches Institut für Normung erarbeitet werden, hat die Arbeitsgruppe ebenfalls eine Auswahl und Priori- sierung getroffen, um einen Vergleich zum russischen Lubov Bondar Normungswesen herzustellen, vor allen Dingen in den Präsident, NPO Anwendungsbereichen Brandschutz, Schallschutz, “Assoziation Feuchteschutz (Erbebensicherheit). für technische Regulierung ASSTR” (ab 2021) ERGEBNISSE • Das erste Ergebnis der Arbeitsgruppe ist, dass in Natalia Kozhina beiden Fällen Harmonisierungsbedarf besteht, vor- Rechtexpertin, wiegend in den Anwendungsnormen finden sich Vereinigung der Zementhersteller größere Diskrepanzen. Zum Beispiel DIN 4102, DIN „Sojuszement“ 4108, DIN 4109 mit den jeweiligen Pendants der (bis 2020) russischen Normen.
ERGEBNISSE: INDUSTRIELLE PRODUKTION 13 25 • Zum Handel der Produkte zwischen der von Case Studies unterschiedlicher Produkte EAWU und der EU ist unmittelbar thematisch und Länder gesucht und Wege gefunden. zu harmonisierten europäischen Normen das Es besteht Harmonisierungsbedarf bzw. ein Thema Produkt / CE – Kennzeichnung mit Angleichen der russischen Normen an die in Betracht zu ziehen, welches wir in weite- Bauproduktenverordnung, welche als recht- ren Schritten und gemeinsamen bilateralen liche obligatorische Basis der Produktkenn- Workshops der Arbeitsgruppe beleuchteten. zeichnung fungiert. • Es wurden in den bilateralen Arbeitsgruppen • Ebenfalls stellt die Kategorie der europäi- des Bauwesens Lösungen zu russischem schen Baustoffklassifizierung nach DIN EN und europäischem Handelsrecht eines Bau- 13501 in diesem Zusammenhang einen wichti- produktes zum Import / Export am Beispiel gen Punkt dar, der mit beleuchtet wurde. EMPFEHLUNGEN NÄCHSTE SCHRITTE Resultierend aus dieser gemeinsamen Er- Beauftragung des DIBT entweder kenntnis haben wir in der Gruppe die Wege über das BMWI oder eine auslän- beleuchtet, die zu aktuellen Diskrepanzen im dische Stelle, wie Rosakkreditazija Normenwesen, in den Anforderungen und für die Thematik. Initiierung eines des Sicherheitsniveaus geführt haben. Pilotprojektes. Denkbar wäre ein Die Gruppe war sich einig, dass ein Abgleich Brandschutztest nach dem jeweiligen der vorhandenen Tests und Prüfverfahren bei- nationalen Prüfverfahren am Beispiel der Seiten, als Basis für alle weiteren Prüfun- von Isoliermaterial durchzuführen. gen und Akkreditierungen notwendig ist. Entsprechende Auswahl je einer • Um schließlich einen korrekten Vergleich geeigneten Prüfstelle in Russland und herstellen zu können, stellte die Arbeits- Deutschland zur Durchführung des gruppe Bau fest, dass die gesamte Kette, Pilotprojektes. von der Entstehung eines Bauproduktes, bis zur Anwendung in der Praxis betrachtet werden sollte: ein Abgleich der Brandvor- schriften und Zulassungen in Russland / © KNAUF Pressefoto EAWU und in Deutschland / EU, sowie Qua- lifizierung und Akkreditierungsverfahren von Prüfinstituten / Testlaboren. • Deutsche Experten werden ferner zur Erarbei- tung des Notifizierungsgesetzes in Russland gebeten, ihre Expertise mit einzubringen. • Des Weiteren haben sich die Teilnehmer der Arbeitsgruppe über den Punkt Nachhaltig- keit, Recycling und Umweltschutz ausge- tauscht und beschlossen, die Entwicklung der normativen und technischen Dokumen- tation in diesem Bereich zu unterstützen.
26 ERGEBNISSE: INDUSTRIELLE PRODUKTION ARBEITSGRUPPE CHEMISCHE STOFFE ARBEITSGRUPPENLEITER Dr. Christoph Röhrig Vice President Market Area Russia & CIS, EUE/R, Managing Director OOO BASF ZIEL DER ARBEITSGRUPPE IST ES, DIE UMSETZUNG INTERNATIONALER STANDARDS, NORMEN UND PRINZIPIEN BEI DER ENTWICKLUNG DER TECHNISCHEN VORSCHRIFTEN „ÜBER DIE SICHERHEIT CHEMISCHER PRODUKTE“ AUF DEM GEBIET DER EAWU ZU FÖRDERN, INDEM SIE KONKRETE VORSCHLÄGE FÜR DIE NORMUNG UND TECHNISCHE REGULIERUNG ERARBEITET, DIE MIT DEN GRUNDPRINZIPIEN DER GLOBALEN REACH-VERORDNUNG UND INTERNATIONALEN STANDARDS HARMONISIERT SIND. ÜBERBLICK ÜBER DIE SITUATION Die Sicherheit von Produkten, die innerhalb der Eurasischen Wirtschaftsunion in Umlauf gebracht werden, wird durch die Anwendung von technischen Vorschriften gewährleistet. Das technische Regelwerk der Eurasischen Wirtschaftsunion ist ein von der Eurasischen Wirtschaftskommission verabschiedetes Dokument, das deren Anwendung festlegt. Die Anforderungen an die Gegenstände des technischen Regel- werkes sind für die Anwendung und Ausführung auf dem Gebiet der Union verbindlich. Technische Vorschriften der Eurasischen Wirtschaftsunion werden angenommen, um die Umsetzung der vorrangigen Sicherheitsinteressen zu gewährleisten. Das ge- plante Datum des Inkrafttretens ist der 30. November 2022.
ERGEBNISSE: INDUSTRIELLE PRODUKTION 13 27 ERGEBNISSE • Etablierung der Arbeitsgruppe auf deutscher Seite • Kontaktaufnahme mit wichtigen Behörden, die für die Entwicklung und Umsetzung von technischen Vorschriften zuständig sind • Entwicklung von Schlüsselpositionen zu wichtigen Fragen der technischen Regu- lierung; Vereinbarung mit relevanten Regierungsabteilungen, die für die Entwick- lung und Umsetzung der technischen Regulierung zuständig sind; Entwicklung von Plänen und Strategien für die Umsetzung dieser Fragen WEITERE AKTIONEN • Schlüsselpersonen der Or- EMPFEHLUNGEN ganisationen, die technische • Vorrangig die Anforderungen der Vorschriften entwickeln, in die internationalen Normen für die Arbeitsgruppe auf der russi- Bestimmung der technischen Vor- schen Seite einbinden schriften über die Sicherheit von • Förderung des russisch- chemischen Produkten zu verwen- deutsch-englischen Glossars den, die in die EAWU importiert und • Klare Vertretung der Position in Umlauf gebracht werden der Importeure bei der Weiter- • Verbreitung der REACH-Prinzipien entwicklung und Umsetzung im Bereich der Sicherheit von che- der technischen Vorschriften mischen Produkten • Übernahme beider Formate von Sicherheitsdatenblättern – nach GOST und MSDS – da beide im GHS harmonisiert sind, MSDS wird ggf. einer bezahlten Begutachtung unterzogen, um festzustellen, ob ausreichende Daten zur Gewähr- leistung der Sicherheit chemischer Produkte vorliegen • Es müssen Bedingungen geschaf- fen werden, um ein beschleunigtes Prüfverfahren zu definieren, denn die bisherigen Erfahrungen mit der Registrierung zeigen einen erheb- lichen Zeitaufwand, der sich auch auf die Effizienz der Lieferung von Produkten in die Märkte auswirkt.
28 ERGEBNISSE: INDUSTRIELLE PRODUKTION ARBEITSGRUPPE EISENBAHN ARBEITSGRUPPENLEITER Nikita Tokarev Valentin Gapanovich Manager – Project Russia Präsident, Vereinigung Knorr-Bremse Systems for der Hersteller der Rail Vehicles GmbH Eisenbahntechnik „OPZT“ ZIEL: REDUKTION DER ANZAHL UND DER KOSTEN VON SEPARATEN LOKALEN AKTIONEN UND DEREN WIEDERHOLUNGEN SOWOHL FÜR DIE ZERTIFIZIERUNG VON PRODUKTEN ALS AUCH FÜR DIE AKKREDITIERUNG VON PRÜFSTELLEN. © Knorr-Bremse Systems
ERGEBNISSE: INDUSTRIELLE PRODUKTION 13 29 © Siemens Pressefoto WEITERE AKTIONEN Vorbereitung eines Vorschlags zur Änderung der technischen Reglements: • Vergleich der Normativen Basis für den Schienenverkehr in der EU & EAWU • Analyse & Kategorisierung der Standards, um mögliche Anpas- sungen zu finden • Teilnahme des TC045-Komitees an der nächsten CEN/TC256-Komi- teesitzung • Diskussion über eine separate Ver- einbarung zwischen CEN/TC256 & TK045 EMPFEHLUNGEN Ausarbeitung von Vorschlägen zur Änderung der technischen Vorschriften, und zwar: • Möglichkeit zur Akkreditierung von Prüfzentren außerhalb der EAWU. • Erweiterung bestehender Zertifikate oder Deklarationen für Ersatzteilliefe- rungen (Kleinserien) • Senkung der Kosten für die jährliche Inspektion (z.B. Streichung der Anforde- rung für die Durchführung von Prüfun- gen in einem akkreditierten Labor) • Schaffung eines geordneten, zeitlich Verfahrens für begründete und tech- nisch zumutbare Abweichungen der Produkte von den geltenden russischen Normen (z.B. Ausnahmegenehmigun- © Knorr-Bremse Systems gen für verwendetes Material) • Vollständige oder teilweise Anerken- nung von Zertifizierungsprüfungen von Produkten für die EAWU, die bereits in anderen Ländern durchgeführt wurden
30 ERGEBNISSE: INDUSTRIELLE PRODUKTION ARBEITSGRUPPE ELEKTROTECHNIK ARBEITSGRUPPENLEITER Thomas Sentko Normungsmanager Breitband-, Glasfaser- & Steckverbinder-Technologie, Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE (DKE) ZIEL DER ARBEITSGRUPPE IST ES, DIE INTERESSEN DER DEUTSCHEN UND RUSSISCHEN STAKEHOLDER ZU KOORDINIEREN UND GEGENSEITIG WISSEN ÜBER DEN NATIONALEN UND REGIONALEN MARKTZUGANG AUSZUTAUSCHEN. DAZU GEHÖREN INFORMATIONEN ÜBER BESTEHENDE REGULIERUNG, NORMUNG UND MARKTÜBERWACHUNG. RECHTLICHER UND REGULATIVER RAHMEN Für Europa gilt: Der neue Rechtsrahmen beschreibt das Zusam- menspiel zwischen Gesetzgebung, Normung und Marküber- wachung als Erfolgsmodel für den Europäischen Binnenmarkt. Dabei gibt die Gesetzgebung die grundlegenden Anforderungen vor, die mithilfe von Normen technisch spezifiziert werden. Die Anwendung von Normen ist generell freiwillig. Die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen und die entsprechende Dokumen- tation der Konformität liegt in der Verantwortung des In-Verkehr- Bringers der Ware.
ERGEBNISSE: INDUSTRIELLE PRODUKTION 13 31 EMPFEHLUNGEN WEITERE SCHRITTE • Entwicklung eines verlässlichen Liefern eines Verfahrensbeweises Arbeitsmodus für die Gruppe durch Implementierung und Dokumen- (Sprache, Sitzungsverfahren usw.) tation entsprechender Pilotprojekte • Bilateraler Austausch von techni- einschließlich schem Fachwissen in relevanten • Analyse des bestehenden Koope- elektrotechnischen Bereichen rationsabkommens zwischen CEN/ über die eingerichtete Arbeits- CENELEC & Rosstandard gruppe (basierend auf dem Inter- • Bilateraler Austausch über den Markt- esse der Branchenexperten) zugang in Europa und Deutschland • Formulierung einer gemeinsamen und der Russischen Föderation ein- Vision zur Förderung des Handels schließlich gegenseitiger Information durch die Umsetzung internatio- über Zollbestimmungen zur Förderung naler Produktnormen von Geschäftsbeziehungen • und den Erwerb und die Verwen- • Evaluierung bestehender Standards in dung von Zertifikaten der EAWU und der Russischen Fö- • Pilotierung und Verhandlung des deration vs. Europäische Union und Zielbildes, basierend auf einem Deutschland Produkt, das auf beiden Seiten • die aktive Teilnahme an den relevanten des Marktes verkauft wird IEC-Konformitätsbewertungsschemata zu diskutieren und die Verpflichtung zu diesen Schemata zu kommentieren ©nightman1965 / stock.adobe.com
32 ERGEBNISSE: INDUSTRIELLE PRODUKTION ARBEITSGRUPPE MASCHINEN- UND ANLAGENBAU ARBEITSGRUPPENLEITER DER DEUTSCHE MASCHINEN- UND ANLAGENBAU IST TRADITIONELL STARK EXPORTABHÄNGIG. DABEI GIBT ES Dr. Thomas Krause HOHE HÜRDEN ZU ÜBERWINDEN, DIE MIT KONFORMITÄT, Geschäftsführer, ALPHA TECHNISCHER COMPLIANCE ABER AUCH MIT NATIONALEN CONSULTING GMBH FORMALITÄTEN ZUSAMMENHÄNGEN. GERADE BEIM EXPORT IN DIE RUSSISCHE FÖDERATION ZEIGT SICH, DASS DIE EXAKTE KENNTNIS DER UNTERSCHIEDE UND GEMEINSAMKEITEN IN DER ANWENDUNG VON NORMEN UND STANDARDS DER EURASISCHEN WIRTSCHAFTSUNION UND DEN NATIONALEN BESONDERHEITEN DER Benjamin RUSSISCHEN FÖDERATION SOWIE DEREN TRANSPARENZ Oppermann IN DIE JEWEILIGEN PROJEKTE EINE WICHTIGE Head of Product SCHLÜSSELQUALIFIKATION ZUM ERFOLG SIND. Safety Compliance, SMS group Aus diesem Grund ist es für unsere AG ein wichtiges Anliegen, unser Fachwissen und praktische Erfahrun- Prof. Dr. Boris Pozdneev gen aus der täglichen Arbeit im Diskurs mit unseren Vorsitzender des Vor- russischen Kollegen/innen auszutauschen, zu bün- standes des Vereins deln und Empfehlungen für eine Harmonisierung der “Digitale Innovationen im Technischen Regulierung für die russische Legislative. Maschinenbau”, Für alle Mitarbeiter unsere Arbeitsgruppe ist es primär, Direktor des Instituts für keine einseitige Fachdiskussion zu führen, sondern Informationstechnologien praktikable Empfehlungen zu erarbeiten, die auch rus- der Staatlichen Technis- sischen Maschinen- und Anlagenbauern den Marktzu- chen Universität Moskau gang nach Deutschland erleichtern können. “STANKIN”, Vorsitzender des ТC 461 “Information Allen deutschen Unternehmensvertretern ist bewusst, and Communication Tech- dass die Harmonisierung der Technischen Regulie- nologies in Education”, rung und eine Erleichterung der Anforderungen an die Akademiker der Akade- technische Compliance nicht nur Zeitabläufe verringert, mie für Qualitätsprobleme weniger Projektvolumen bindet, sondern auch ein wich- tiger und oft unterschätzter Kostenfaktor ist.
ERGEBNISSE: INDUSTRIELLE PRODUKTION 13 33 EMPFEHLUNGEN • Übernahme und / oder Anerkennung von EN Normen innerhalb der EAWU und der Russischen Föderation in den techni- • Erarbeitung valider Handlungs- schen Regularien (z.B. durch Verweise in anweisungen wie mit tiefen und den GOST Normen, wie GOST EN ISO) tiefsten Umgebungsbedingungen • Erreichung einer besseren Akzeptanz regelkonform umgegangen wer- digitaler Dokumentation in Verbindung den kann (TR CU 012) oder auch mit Industrie 4.0 wie Fluidgruppen exakt nach dem • Erarbeitung einheitlicher Regelungen Technischen Regularium TR CU 032 von Übergangsfristen in Hinsicht auf klassifiziert werden können Revisionen in Gesetzen und Erlässen. • Veröffentlichung einer anwen- • Sicherung der Gewährleistung gewohn- dungsfähigen Liste der Gase, die ter Qualitätsstandards durch normge- obligatorisch unter TR CU 016 fallen rechte Anwendung von Remote-Inspek- • Publizierung einer Definition der tionen (Safety versus Security) in Zeiten Ausnahmen der unter TR CU 020 von Covid 19 und darüber hinaus und TR CU 037 fallenden Anlagen • Erreichung gegenseitiger Anerkennung und Komponenten von Prüfprotokollen unter Berücksichti- • Revision der Fixierung der Eingrup- gung fixierter qualitativer und quantitati- pierung von Druckgeräten, um ver Kriterien genauere Kategorisierungen nach • Ermöglichung der Antragstellung von TR CU 032 zu gewährleisten ausländischen Unternehmen und • Eingrenzung des Umganges des Herstellern für einmalige Lieferungen Anwendungsbereiches der Meßin- (Juristische Person) in die Russische strumente unter Berücksichtigung Föderation deren primärer Funktion sowie • Präzisierung der Termini wie „Herstel- gegenseitige Anerkennung der ler“, „Maschine“ oder auch „verkettete / Erstkalibrierprotokolle unvollständige Maschine“, sowie „Teil modernisierung“ in Bezug auf internati- onale Interpretation
34 ERGEBNISSE: DIGITALE TRANSFORMATION DIGITALE TRANSFORMATION ARBEITSGRUPPENLEITER Markus Reigl Director Technical Regulation and Standardization, Siemens AG Germany Sergej Golovin Vorsitzender des branchenübergreifenden Rates für technische Regulierung und Standardisierung von Informationstechnologien im Rahmen des RSPP-Ausschusses für Industriepolitik und technische Regulierung Vorsitzender des Nationalen und Zwischenstaatlichen Technischen Komitees für Normung “Informationstechnologien” (ТК-МТК-22) Lehrstuhlinhaber “Mathematische Unterstützung und Standardisierung von Informationstechnologien” RTU-MIREA DIE NUTZUNG ERWEITERTER MÖGLICHKEITEN DER IKT (INFORMATIONS- UND KOMMUNIKATIONSTECHNIK) ZUR DIGITALEN TRANSFORMATION WIRTSCHAFTLICHER PROZESSE IST IN RUSSLAND WIE AUCH IN DEUTSCHLAND BEREITS ÜBER DAS ANFANGSSTADIUM HINAUSGEWACHSEN. Vor allem die Technologie des Internet der Dinge (IoT) eröffnet neue Perspektiven für die Realisierung intelligenter Infrastrukturen, wie sie in zahlreichen Pilotprojekten z.B. bei „Smart City“ Russland und „Smart Factory“ in Deutschland erprobt werden. Normen und Standards sind Voraussetzung für das Gelingen einer Ausweitung von Pi- lotprojekten auf größere, weiter integrierte Systeme. Aber sie sind auch eine Notwen- digkeit für die intensivere Kooperation zwischen der russischen und der deutschen Wirtschaft. Je ähnlicher die in beiden Ländern verwendeten Normen und Standards sind, desto leichter wird die digitale Integration der Wertschöpfungsketten russischer und deutscher Unternehmen gelingen. Somit war es richtig, mehrere Arbeitsgruppen zu gründen.
ERGEBNISSE: DIGITALE TRANSFORMATION 13 35 © Siemens Pressebild Service Im horizontalen Bereich, also vom Anwen- dungsgebiet unabhängig, ist die Standardi- sierung einer digitalen Ontologie von großer Bedeutung, um B2B („Business to Business“) Vernetzung auf der Basis einer einheitlichen Semantik und Taxonomie zu ermöglichen. Eine der Hauptaufgaben dieser Gruppe ist es, die Strukturprinzipien von „intelligenten Stan- dards“ zu entwickeln, die es ermöglichen, auf eine qualitativ neue Ebene ihrer Entwicklung und Effizienz der Anwendung überzugehen. ARBEITSGRUPPE ONTOLOGIE UND SEMANTIK Auch die Normen und Standards für IT-/Cybersecurity Anforderungen sind vom Anwendungsgebiet größtenteils unabhängig. Die Nutzung solcher Normen für Produkte wird das Vertrauen zwischen russischen und deutschen Akteuren stär- ken und die Kooperation erleichtern. ARBEITSGRUPPE IT-/CYBERSECURITY Die Anwendungsgebiete der digitalen Eine starke Kraft zur Steigerung der Transformation sind zahlreich. Die Initi- Effizienz und Produktivität im Industrie- ative beginnt mit den wichtigsten. sektor ist die intelligente Verknüpfung In Deutschland wurde erkannt, dass von Maschinen und Anlagen innerhalb die Nutzung digitaler Technologien einer Fabrik, aber auch zwischen Produk- im Bereich intelligenter Stromnetzte tionsstätten verschiedener Unternehmen, einen wichtigen Betrag zur „Ener- Branchen und Länder. Beide Länder giewende“ leisten muss. Je flexibler Russland und Deutschland sind dabei der Transport und die Verteilung von wissenschaftlich fortgeschritten. Im Rah- elektrischer Energie an die volatile men dieser Programme ist die Schaffung Erzeugung aus ökologischen Quellen einheitlicher Standards, Referenzarchitek- (Wind und Sonne) und auf den regional turen, prädiktive Studien zur Entwicklung und zeitlich schwankenden Verbrauch der Industrie, die Schulung von Personal reagieren kann, desto effizienter wird in diesem Bereich und die Verbesse- die Nutzung verfügbarer Ressour- rung des regulatorischen Rahmens von cen. ARBEITSGRUPPE INTELLIGENTES großer Bedeutung. ARBEITSGRUPPE STROMNETZ INTELLIGENT FACTORY
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