MedTech.Transfer - Business meets research - Initiative verbindet Wirtschaft & Wissenschaft - Medizintechnik-Cluster

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MedTech.Transfer - Business meets research - Initiative verbindet Wirtschaft & Wissenschaft - Medizintechnik-Cluster
DAS MAGAZIN DER MEDTECH-BRANCHE AUS OÖ

                                                                                                              MedTech.Transfer
                                                                                                              business meets research

#2 – August 2016

                                                                                MedTech.Transfer –
                                                                                Business meets research
                                                                                Initiative verbindet Wirtschaft & Wissenschaft

                                                                                                      www.medizintechnik-cluster.at
Gefördert aus Mitteln des Landes OÖ im Rahmen der Wachstumsstrategie für Standort und Arbeit               www.medtech-transfer.at
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EDITORIAL

    Liebe MTC-Partner, liebe Leserinnen, liebe Leser,

    wenn es darum geht, in den nächsten Jah-              im Rahmen der Initiative ist dabei, dass aus
    ren das „Medical Valley OÖ“ aufzubauen, be-           innovativen Ideen und hervorragenden For-
    deutet das im Wesentlichen, die Kooperation           schungsergebnissen Kooperationen, gemein-
    zwischen Wirtschaft & Wissenschaft weiter             same Projekte und in weiterer Folge erfolg-
    zu stärken, um den MedTech-Standort OÖ                reiche Produkte entstehen. Dies gilt sowohl
    sowohl national als auch international zu             für die Zusammenarbeit von Forschungs-
    positionieren. Unsere oö. Antwort auf die-            einrichtungen mit etablierten MedTech-Un-
    ses Nahtstellenmanagement ist die Initiative          ternehmen als auch für Start-ups auf Basis
    „MedTech.Transfer – business meets rese-              zukunftsweisender Ideen oder neuer For-
    arch“, eine Initiative des MTC unter der Lei-         schungserkenntnisse.
    tung von Dr. Hans-Peter Huber (Projektma-
    nager im MTC).                                        Lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des MTC-
                                                          connect von konkreten Aktivitäten der Initiati-      Ihre Nora Mack                       Ihr Hans-Peter Huber
    Die Initiative zur Vernetzung von Wirtschaft &        ve und nehmen Sie mit uns Kontakt auf, wenn         Cluster-Managerin                     Projektmanager Initiative
    Wissenschaft wird von vier Säulen getragen:           auch Sie aktiver Partner der Initiative werden                                               MedTech.Transfer
    Allen voran Netzwerkbildung & Projektent-             wollen.
    wicklung, gefolgt von Trendscouting & Qua-
    lifizierung. Zielsetzung sämtlicher Aktivitäten                           www.medtech-transfer.at

    INHALTSVERZEICHNIS

      MTC-RÜCKBLICK & AUSBLICK                             Symposium Add+it 2016                          7   KOOPERATIONEN
      Regulatory Affairs                             3     Partnering Day 2016                            7   Innovation für medizintechn. Gerätebau                                12
      DIGITAL MEDTECH – be inspired!                 3                                                        Biotech-Branche bricht Rekorde                                        12
                                                           SCHWERPUNKT                                        Hervorragende Bilanz der RLB OÖ                                       12
      MEDTECH.TRANSFER:                                    Ein nachhaltiger Entwicklungsprozess           8   Neuartiges Sterilisationsverfahren                                    13
      SCHWERPUNKT & INITIATIVE                             Start-up revolutioniert Knochenchirurgie       9   Klinische Innovation                                                  14
      Initiative MedTech.Transfer                 4–5      Mit Start-up Methoden zum Erfolg               9   Plattform für NanoMedizin                                             14
                                                           MT-Roadshow motiviert zu Kooperationen        10
      INITIATIVE: RÜCKBLICK & AUSBLICK                     Rascher Transfer                              10   PARTNERVORSTELLUNGEN
      HIMSS Konferenz                                6     Forschung am Kepler Universitätsklinikum      11   Kraft der Gedanken in der Medizintechnik 15
      Advantage Austria Zukunftsreise                6     Medizin – Technik: Eine Hassliebe             11   Konstruktion im Gesundheitsbereich       15
      ASTP Proton Konferenz                          6     Projekt „Personalisierte Medizin“             11

    MTC-TERMINE 2016

    März – September         Ausbildungsreihe: TechnikerInnen in die Medizintechnik, Grundlagen der
                             Medizintechnik für FacharbeiterInnen, Linz & Steyr
     März – November         Ausbildungsreihe: FacharbeiterInnen in die Gesundheitstechnik, Grundlagen
                             der Haus- und Betriebstechnik in Gesundheitseinrichtungen, Österreich
           13. Oktober       DIGITAL MEDTECH – be inspired! Kick-Off der Initiative Digital MedTech           Impressum & Offenlegung gem. §25 Mediengesetz
                                                                                                              Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Business Upper Austria – OÖ
                             (IDM), Ars Electronica Center Linz                                               Wirtschaftsagentur GmbH, FN 89326m, Hafenstraße 47-51, 4020 Linz,
                                                                                                              Telefon: +43 732 79810-5156, Fax: +43 732 79810-5150,
            17. Oktober      Partnering Day 2016 – Solutions for a better life, Ars Electronica Center Linz   E-Mail: medizintechnik-cluster@biz-up.at,
                                                                                                              Website: www.medizintechnik-cluster.at.
                                                                                                              Angaben und Offenlegungspflichten gemäß § 25 Mediengesetz:
         29. November        Tagung der Krankenhaustechniker, Landesklinikum Neunkirchen                      www.biz-up.at
                                                                                                              Blattlinie: Informationen über Aktivitäten des Medizintechnik-Clusters und
                                                                                                              seiner Partnerunternehmen sowie News aus der MedTech-Branche. Der
                                                                                                              Medizintechnik-Cluster ist eine Initiative der Länder Oberösterreich und
                            Nähere Informationen & Anmeldung:                                                 Salzburg (ITG – Innovationsservice Salzburg). Bildmaterial: alle Bilder, wenn
                                                                                                              nicht anders angegeben: Business Upper Austria – OÖ Wirtschaftsagentur
                                                                                                              GmbH/Medizintechnik-Cluster. Titelbild: snvv/shutterstock. Gastbeiträge
                            Christina Kravutske, Koordination                                                 müssen nicht notwendigerweise die Meinung des Herausgebers
                                                                                                              wiedergeben. Dieses Magazin steht kostenlos zur Verfügung. Wir sind
                            T +43 732/79810 5156                                                              bestrebt, die gebotenen Informationen aktuell, richtig und vollständig
                                                                                                              darzustellen. Wir übernehmen jedoch keinerlei Gewähr und Haftung für
                            E medizintechnik-cluster@biz-up.at                                                die Inhalte des Magazins, diesbezüglich insbesondere auch nicht für die
                                                                                                              Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der enthaltenen Informationen bzw.
                            W www.medizintechnik-cluster.at                                                   deren Nutzbarkeit für einen bestimmten Zweck.

2   MTC-connect I #2 – August 2016
MedTech.Transfer - Business meets research - Initiative verbindet Wirtschaft & Wissenschaft - Medizintechnik-Cluster
MTC-RÜCKBLICK

Fachveranstaltung „Regulatory Affairs“ zu den neuen ISO-Normen

Neuerungen zum Qualitäts-
management für Medizinprodukte
Über 30 TeilnehmerInnen der Med-                 produkt haben oder mit einem bestehenden
Tech-Branche nahmen am 9. Juni                   Produkt oder einem Start-up-Unternehmen
2016 an der ­Fachveranstaltung                   am MedTech-Markt Fuß fassen möchten.
„­Regulatory Affairs“ des MTC an der
FH OÖ in Linz teil und informierten sich         Geltende Normen für Medizinprodukte              Manager – Greiner Bio-One GmbH) infor-
über die Neuerungen im Qualitäts­                Die ISO-Norm 9001 wird weltweit von Un-          mierte im zweiten Impulsvortrag näher über
management für Medizinprodukte.                  ternehmen & Organisationen angewendet            die Neuerungen.
                                                 & enthält Anforderungen an das QMS. Mit
                                                 Herbst 2015 wurde die Norm überarbeitet, die     ISO 9001:2015 vs. ISO 13485:2016 –
Qualität und Qualitätsmanagement sowie           Neuerungen wurden bei der Fachveranstal-         Unterschiede und Änderungen
das dafür vorgesehene Qualitätsmanage-           tung durch DI Axel Dick (Prokurist, Business     In einer Podiumsdiskussion diskutierten die
ment-System (QMS) – sprich die Kennzeich-        Development Umwelt und Energie PR, Quality       TeilnehmerInnen mit den Experten über die
nung durch gesetzliche Regularien und die        Austria) veranschaulicht.                        Änderungen und Unterschiede der beiden
klinische Bewertung von Medizinprodukten –                                                        ISO-Normen.
sind in der MedTech-Branche essentiell & ein     Bei der ISO-Norm 13485 handelt es sich
wichtiger Erfolgsfaktor.                         um die zentrale Norm für Medizinprodukte,        Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die
                                                 QMS und Anforderungen für regulatorische         neue ISO 13485 im Gegensatz zur ISO 9001
Mit dem Titel „Qualitätsmanagement für Me-       Zwecke. Die Veröffentlichung der ISO 13485       zahlreiche neue Forderungen beinhaltet, de-
dizinprodukte“ richtete sich die Veranstaltung   erfolgte im März, die Harmonisierung als eu-     ren Umsetzung (max. 3 Jahre Zeit) viele zerti-
an Entrepreneure und weitere Akteure der         ropäische Norm ist für das 2. Halbjahr 2016      fizierte Organisationen in der Medizintechnik
MedTech-Branche, die Ideen für ein Medizin-      vorgesehen. Ing. Andreas Aichinger (Quality      vor neue Herausforderungen stellen wird.

Kick-Off der Initiative Digital MedTech am 13. Oktober 2016                                                                  MTC-AUSBLICK

DIGITAL MEDTECH – be inspired!
Die Digitalisierung der Medizintechnik eröffnet vielen Unternehmen neue Chancen & Möglichkeiten. Durch die Kooperation
von IT- und MedTech-Unternehmen entstehen völlig neue Produkte, Dienstleistungen & Geschäftsfelder. Den Grundstein
für eine erfolgreiche Vernetzung legen der MTC und ITC mit der Gründung der Initiative „Digital MedTech (IDM)“.

Die voranschreitende Vernetzung & Digita-        steigenden Kostendruck, bedingt den Einsatz      Mit der Auftaktveranstaltung „DIGITAL MED-
lisierung in unserem Leben ist nicht mehr        vernetzender und digitaler Techniken.            TECH – be inspired!“ am 13. Oktober wird
wegzudenken – von der „smart-Generation“         Im Zentrum der Initiative steht die Koopera-     erstmals diese immense Chance aufgezeigt.
bis hin zum autonom fahrenden Auto. Das          tion von IT- & Medizintechnik-Unternehmen.       Drei Keynote-Speaker demonstrieren in ihren
hohe Qualitätsverständnis in der gesundheit-     Im Rahmen der Initiative werden die Partne-      Vorträgen mit welchen rasanten Schritten wir
lichen Versorgung, unter dem Aspekt einer al-    runternehmen auf deren Weg zum digitalen         uns auf die digitalisierte Medizintechnik zube-
ternden Gesellschaft und einem zunehmend         Medizinprodukt begleitet.                        wegen. Welche Wege man bestreiten muss,
                                                                                                  um mit disruptiven Ansätzen neue Chancen
Bild: Hilch & Fon_nongkran/shutterstock
                                                 Weiters werden auch österreichische Ge-          auf diesem Markt zu haben, zeigen die Im-
                                                 sundheitseinrichtungen angesprochen. Diese       pulsvorträge und Best Practice Beispiele von
                                                   stehen durch einen hohen Verwaltungsauf-       drei Branchenkennern.
                                                     wand, komplexe Anforderungen im medi-
                                                       zinischen Bereich, Herausforderungen       Im Anschluss an die Vorträge werden in drei
                                                         bei der Pflege und steigendem Kos-       parallelen Workshop-Sessions die Schwer-
                                                          tendruck vor großen Hürden. Mithilfe    punktthemen der IDM bearbeitet und erste
                                                           der IDM soll hier Abhilfe geschaffen   Kooperationsmöglichkeiten ausgelotet. Die
                                                            werden, indem durch Kooperati-        Projektideen werden zukünftig unter dem
                                                            onen neue Ideen und Projekte im       Dach der IDM zusammengeführt, bearbeitet
                                                            Bereich der Gesundheitseinrich-       und umgesetzt.
                                                            tungen entstehen sollen.              www.digital-medtech.at

                                                                                                                 MTC-connect I #2 – August 2016     3
MedTech.Transfer - Business meets research - Initiative verbindet Wirtschaft & Wissenschaft - Medizintechnik-Cluster
SCHWERPUNKT & INITIATIVE | MEDTECH.TRANSFER

    Themenschwerpunkt & Initiative MedTech.Transfer innerhalb des MTC

    MedTech.Transfer –
    business meets research
    Die MedTech-Branche ist ein Zukunfts­markt mit großem Innovationspotenzial,
    hoher Wettbewerbsintensität und guten Marktentwicklungen. In Oberösterreich
    ist der Medizintechnik-Cluster die zentrale Schnittstelle zwischen Wirtschaft,
    ­Wissenschaft und Medizin.

    Ziel ist es, die rund 235 Partner im Bereich der    MTC & der Initiative MedTech.Transfer fun-                 FH Oberösterreich, Fachveranstaltung Life
    Medizintechnik zusammenzuführen und ge-             giert hier als Nahtstelle zwischen Unterneh-               Sciences am Standort Salzburg, Partnering
    meinsame Projekte zu initiieren. Seit Beste-        men und Forschung und kann seine Expertise                 Day 2016 gemeinsam mit Smart Plastics (KC)
    hen des Clusters (2002) konnten bereits 50          aus Wissenschaft, Klinik und Medizintechnik                und WTZ West (JKU) am 17. Oktober 2016
    Ideen der MedTech-Branche in Cluster-Ko-            einbringen.
    operationsprojekten mit 177 Partnerbetrie-                                                                     PROJEKTENTWICKLUNG
    ben erfolgreich umgesetzt werden.                   Die Initiative MedTech.Transfer handelt als                Der Fokus liegt auf der Initiierung & Umset-
                                                        unabhängige Plattform, führt Unternehmen                    zung von Projekten im Themengebiet der Me-
    Ausgehend vom zentralen Thema der Medi-             & Forschungseinrichtungen aus der Medizin-                  dizintechnik (u.a. Cluster-Kooperationspro-
    zintechnik fokussiert der Cluster seine Aktivi-     technik zusammen und unterstützt bei der In-                jekte, nationale & internationale Projekte). So
    täten auf 3 Themenschwerpunkte: MedTech.            itiierung & Umsetzung gemeinsamer Projekte                  wurden beispielsweise 2016 im Rahmen der
    Transfer (mit der gleichnamigen Initiative          im breiten Themengebiet der Medizintechnik                  Initiative MedTech.Transfer bereits 2 Clus-
    MedTech.Transfer), MedTech.IT (mit der In-          (gefördert aus Mitteln des Landes OÖ im Rah-                ter-Kooperationsprojekte genehmigt.
    itiative Digital MedTech – Kick-Off am 13.          men der Wachstumsstrategie für Standort
    Oktober 2016) und MedTech.Ein- & Umstieg            und Arbeit).                                               Best Practice – Projektentwicklung:
    (Unterstützung von Start-ups und bestehen-                                                                     Das OÖ 2020 Projekt „Screening 2.0“ unter der
    den Unternehmen beim Ein- und Umstieg in            Die vier Schwer­punkte der Initiative                      Leitung des MTC-Partners DPI, wurde aus der
    die Medizintechnik, mit dem Fokus auf Regu-         MedTech.Transfer                                           MTC-Workshopreihe „Ärzte-Forscher-­Firmen“
    larien).                                                                                                       durch Kontakte von DPI zum B&S Labor bzw.
                                                        NETZWERKBILDUNG                                            der FH Hagenberg, Bioinformatik initiiert.
    Initiative „MedTech.Transfer – business             Im Vordergrund stehen hier neben der tägli-                Thema des innovativen Projektes ist die Ent-
    meets research“ – Thema ist Programm                chen Vernetzung zwischen Wirtschaft und                    wicklung eines flächendeckenden, nicht-in-
    Der MTC-Themen­schwer­punkt „MedTech.               Wissenschaft auch die Organisation von be-                 vasiven und anwenderfreundlichen Diabetes
    Transfer“ ist Thema dieser MTC-connect              darfsorientierten Events zu relevanten Med-                Screening.
    Ausgabe. Mit der Initiative „MedTech.Transfer       Tech.Transfer-Themen.
    – business meets research“ hat es sich der                                                  TRENDSCOUTING
    MTC zum Ziel gesetzt, speziell Wirtschaft und       Beispiele:                              Es werden laufend Bedarfserhebungen zum
    Wissenschaft in der Medizintechnik zu vernet-       Workshop MedTech.Factory gemeinsam      Thema MedTech.Transfer bzw. Tech-Trans-
    zen und den MedTech-Standort Oberöster-             mit dem Kepler Universitätsklinikum (KUK),
                                                                                                fer mit oö. Leitbetrieben durchgeführt. Wei-
    reich langfristig auszubauen und zu stärken.        Workshopreihe „Ärzte-Forscher-Firmen“, Me-
                                                                                                ters wird die aktive Teilnahme an nationalen
    Dr. Hans-Peter Huber, Projektmanager des            dizintechnik-Roadshow gemeinsam mit der sowie internationalen Konferenzen forciert,
                                                                                                                um aktuelle Trends & Neuig-
                                                                                                                keiten aus der Branche einzu-
                                      „Die Initiative MedTech.Transfer passt hervorragend zu einer              fangen.
                                      der wesentlichen Gründungs-Ideen der Medizinischen Fakultät
                                      an der JKU Linz und des Kepler Universitätsklinikums, nämlich                                Beispiele:
                                      der Entwicklung eines „Medical Valley“. Die wachsende                                        • Vortrag ASTP Proton –
                                      Zahl an Forschern sucht Anschluss an Unternehmen, die                                           TechTransfer Europe Konfe-
                                      ihre wissenschaftlichen Projekte in marktfähige Produkte                                        renz in Kopenhagen
                                      umsetzen können. Damit kann eine wechselseitige positive                                     • WK Zukunftsreise & Teilnah-
                                      Rückkoppelung zwischen Forschung und Industrie entstehen,                                       me an BioTrinity Conference
                                      die Nutzen für die gesamte Region stiften soll.“                                                London
                                      Dr. Heinz Brock, MBA, MPH, MAS, Geschäftsführung für die Bereiche Medizin,
                                                                                                                                   • LISA Gemeinschaftsstand
                                      Qualitätsmanagement, Informations- und Kommunikations­technologie, Kepler                       HIMSS – Healthcare IT Kon-
                                      Universitätsklinikum GmbH Bild: Kepler Universitätsklinikum GmbH                                ferenz & Messe in Las Vegas

4   MTC-connect I #2 – August 2016
MedTech.Transfer - Business meets research - Initiative verbindet Wirtschaft & Wissenschaft - Medizintechnik-Cluster
SCHWERPUNKT & INITIATIVE | MEDTECH.TRANSFER

Bild: Jürgen Fälchle – fotolia.com

QUALIFIZIERUNG                                                                                 Roadshow zur Motivation der MedTech-
Im Vordergrund steht hier der Aufbau von                                                       Branche zu mehr Kooperationen
Kompetenzen im Bereich Technologietrans-                                                       Am 18. Mai 2016 startete die „Medizintech-
fer bzw. die Nahtstellenfunktion im Rahmen                                                     nik-Roadshow“ erfolgreich in die 1. Runde.
der Kooperation zu Unternehmen und For-                                                        30 TeilnehmerInnen aus Unternehmen &
schungseinrichtungen.                                                                          F&E-Einrichtungen nahmen beim Auftakt
                                                                                               des neuen Veranstaltungsformats der FH
Beispiele:                                                                                     Oberösterreich und der Initiative MedTech.
• Mitwirkung an Fortbildungen                                                                 Transfer beim Weltkonzern GE Healthcare
   (z.B. Master­class TechTransfer Europe)                                                     Austria in Zipf teil und erhielten neben einem
• Nahtstelle zur Wissenschaft in der                                                          Workshop, World Café und der Museums-
   ERFA H2020                                                                                  führung beim Gastgeber, wichtige Infos über
• Mitglied der Plattform NanoMedicine-­             Bild: Symptoma GmbH                       mögliche Forschungs- und Projektkooperati-
   Austria (nationale Plattform zur Ausrichtung                                                onen, Studieninhalte und wissenschaftliche
   heimischer Kompetenzen entsprechend            Success Story der Initiative                 Abschlussarbeiten. Fortsetzung folgt am
   europäischer Technologieplattformen)           MedTech.Transfer                             22. September 2016.
                                                  Dr. Jama Nateqi, Gründer von SYMPTO-
Workshop zur Förderung der Produkt­               MA.com – einer ärztlichen Suchmaschi-        Innovative Lösungen für ein
entwicklung in der MedTech-Branche                ne für Krankheiten über Fernost-Chan-        besseres Leben
Im Zuge der Initiative MedTech.Transfer ver-      cen (Sohmen Fernost Stiftung) durch          Auch beim geplanten „Partnering Day 2016 –
anstaltete der MTC im April 2016 den ersten       Initiative MedTech.Transfer des MTC:         Solutions for a better life“ am 17. Oktober
Workshop zur Förderung der Produktentwick-        „Dr. Hans-Peter Huber von der Initiative     2016 im Ars Electronica Center in Linz, treffen
lung in der Medizintechnik (Idee – Produkt –      MedTech.Transfer des oö. Medizintech-        internationale Vertreter der Medizintechnik
Gründung). Die Veranstaltung mit dem Titel        nik-Clusters war der zündende Funke,         auf weitere Branchen, um innovative Lösun-
„MedTech.Factory“ thematisierte wesentliche       dass SYMPTOMA.com von einem der              gen für ein besseres Leben in den Bereichen
Aspekte rund um regulatorische Rahmenbe-          erfolgreichsten Menschen der Welt, dem       MedTech, IT, Material Science, Mechatronik &
dingungen in der MedTech-Branche sowie            Multi-Milliardär Dr. Helmut Sohmen,          Design etc. zu generieren. Die Zielgruppen die
Herausforderungen und potentielle Lösungs-        ideell und finanziell unterstützt wird. 15   hier angesprochen werden, sind neben Wis-
ansätze für einen positiven Geschäftserfolg.      Beiräte der Sohmen Fernost Stiftung          senschaftlern sowohl Start-ups, als auch eta-
Die über 40 TeilnehmerInnen nutzten die Ge-       setzten sich 6 Monate lang dafür ein,        blierte Unternehmen aus unterschiedlichen
legenheit und tauschten sich mit Experten aus     dass die Suchmaschine für Krankheiten        Branchen mit dem Ziel, Innovationen durch
den vier Bereichen: Medizinprodukte, Medical      diesen zusätzlichen Rückenwind von Dr.       Kooperationen zu schaffen.
Software, regionale und nationale Förderun-       ­Sohmen erfährt. Herzlichen Dank!“
gen, sowie Patente und Gründungen aus.                                                                          www.medtech-transfer.at

                                                                                                              MTC-connect I #2 – August 2016     5
MedTech.Transfer - Business meets research - Initiative verbindet Wirtschaft & Wissenschaft - Medizintechnik-Cluster
INITIATIVE: RÜCKBLICK

    Initiative MedTech.Transfer auf der HIMSS
    LISAvienna betreute von 29. Februar bis 4.        zentrierte sich die achtköpfige österreichi-    che mit wichtigen Entscheidungsträgern füh-
    März 2016 den Auftritt der österreichweiten       sche Delegation stark darauf, Mitbewerber       render Healthcare IT Unternehmen zu führen.
    Dachmarke LISA – Life Science Austria auf         besser zu verstehen und Hintergrundgesprä-      Weiters war es Ziel, heimischen Unterneh-
    der HIMSS 2016 in Las Vegas. Die HIMSS ist                                                        men & Institutionen wie z.B. der Initiative
    die weltweit größte Health IT Ausstellung und                                                     MedTech.Transfer des Medizintechnik-Clus-
    Konferenz. Heuer konnte die Veranstaltung                                                         ters, Platomics, Medexter & Tiani den Ein-
    in Las Vegas mit rund 42.000 BesucherIn-                                                          tritt in den US-Markt zu erleichtern. Auch die
    nen und 1.300 Ausstellern erneut zeigen, wie                                                      Identifikation neuer Trends im Healthcare IT
    wichtig IT im Gesundheitsbereich ist.                                                             Bereich stand auf der Agenda.

    Nach einer Sondierungsreise 2015 war Ös-                                                          Im Jahr 2017 haben im Zuge des Gemein-
    terreich diesmal erstmals mit einem eigenen                                                       schaftsstandes der LISAvienna erstmals
    Stand vertreten. Neben der Vorstellung der                                                        auch MTC-Partner die Möglichkeit an der
    eigenen Produkte und Dienstleistungen kon-                                                        HIMSS teilzunehmen.

    Initiative MedTech.Transfer bei der Zukunftsreise
    Biotechnologie & Medizintechnik
    Der MTC mit der Initiative MedTech.Transfer       Initiative MedTech.Transfer aktiven i3A Tech-   tech-Unternehmen die Chance, sich im Rah-
    nahm heuer erstmals an der vom Außenwirt-         nologies aus Wien (vorm. Braincon) und der      men von Showcase-Präsentationen dem in-
    schaftscenter London – Advantage Austria          Universität Oxford präsentiert.                 ternationalen Fachpublikum zu präsentieren.
    organisierten Zukunftsreise Biotechnologie &
    Medizintechnik nach London von 25. bis 27.        Ein weiterer Höhe-
    April 2016 teil.                                  punkt der Reise war
                                                      die Teilnahme an
    Der erste Tag stand ganz im Zeichen von           der BioTrinity 2016
    „Biotech & MedTech – Chancen im Verei-            – Europas führender
    nigten Königreich“ und war geprägt von ei-        Investment und Bio-
    ner Vortragsreihe und Laborbesuchen (u.a.         partnering Conferen-
    Pfizer Genetic Medicine Institute und Kings       ce. Hier nutzten mehr
    College London). Als Best Practice wurde die      als 10 österreichische
    erfolgreiche Kooperation zwischen der in der      Medtech- und Bio-

    MedTech.Transfer aktiv bei TechTransfer
    Europe Konferenz in Kopenhagen
    Die heurige TechTransfer Europe Konferenz         dustry“ gab es auch die Möglichkeit, Projekte   bung des internationalen Partnering Day 2016,
    von ASTP Proton zum Thema „Making a dif-          bzw. Dienstleistungen im Rahmen des soge-       der am 17. Oktober 2016 im AEC stattfindet.
    ference through know­ledge transfer“ fand von     nannten Knowledge Stock Exchange zu prä-
    25. bis 27. Mai in ­Kopenhagen statt.             sentieren.                                      Insgesamt bot die ASTP TechTransfer Euro-
                                                                                                      pe Konferenz eine tolle Plattform zum Aus-
    Mit über 220 Teilnehmer von 136                             Dr. Hans-Peter Huber, Projekt-        tausch mit nationalen & internationalen Kol-
    Institutionen aus 29 Nationen                                  manager des MTC – Initiative       leginnen und Kollegen aus dem Bereich des
    war das Jahrestreffen der                                       MedTech.Transfer nutzte diese     Technologie-Transfers. Alle Teilnehmerinnen
    Experten aus dem Bereich                                         Chance, um das Konzept der       und Teilnehmer aus den unterschiedlichs-
    des TechTransfers ein voller                                     Verknüpfung von Wissen-          ten Ländern verfolgen dasselbe Ziel: in der
    Erfolg. Neben interaktiven                                       schaft & Wirtschaft im Rah-      jeweiligen R
                                                                                                                 ­ egion den Wissenstransfer zu
    Fachsymposien zu Themen                                          men eines Vortrags darzustel-    beschleunigen und F&E-Einrichtungen & Un-
    wie „Interdisciplinary collabo-                                len. Ein weiterer Schwerpunkt      ternehmen zu stärken bzw. Gründungen zu
    ration between university and in-                            seiner Präsentation war die Bewer-   forcieren.
                                            Bild: ASTP-Proton

6   MTC-connect I #2 – August 2016
MedTech.Transfer - Business meets research - Initiative verbindet Wirtschaft & Wissenschaft - Medizintechnik-Cluster
INITIATIVE: AUSBLICK

Add+it 2016 – Symposium für Additive Fertigung & innovative Technologien

Workshop „Additive Manufacturing
for medical applications“
Von 29. – 30. September 2016                                    Die Session zum Thema „Additive Manufac-
findet das 2. Symposium „Add+it“                                turing for medical applications“ wird von Dr.
im ­Museum Arbeitswelt in Steyr statt.                          Hans-Peter Huber, Projektmanager der Initi-
                                                                ative MedTech.Transfer des MTC organisiert
Die Additive Fertigung ist ein stark wach-                      und moderiert.
sender und innovativer Bereich. Die Additive
Fertigung und der 3D-Druck stehen auch in                       Die Session bietet Forschungseinrichtungen
diesem Jahr im Mittelpunkt des zweitägigen                      und Unternehmen eine Plattform zur angereg-      Bild: PROFACTOR

Symposiums „Add+it 2016“, das von PRO-                          ten Diskussion rund um das Thema der addi-
FACTOR und der JKU IPPE in Kooperation mit                      tiven bzw. generativen Fertigung in der Medi-       Biotechnology, University of Pécs, Martin
dem Medizintechnik-Cluster und der Oö. Zu-                      zintechnik. Neben innovativen Beiträgen aus         Friedrich, BMW Group)
kunftsakademie veranstaltet wird.                               Forschung und Industrie wird in diesem Work-     •	umfangreiche Möglichkeiten zur Vernetzung
                                                                shop auch die Interaktion zwischen der Medi-     •	Industrieausstellung
Die einzigartige Bündelung von Fachausstel-                     zin und Technologie nicht zu kurz kommen.        •	exklusives Symposium-Abendessen
lung, Netzwerkaktivitäten und Wissensver-
mittlung haben das Symposium zu dem Top-                        Was Sie beim Symposium sonst                     Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme beim Sym-
Event mit mehr als 120 namhaften Vertretern                     noch erwartet:                                   posium und insbesondere Ihre Mitwirkung
aus Industrie und Forschung gemacht. Das                        •	Zehn Plenarvorträge von international         beim Workshop „Additive Manufacturing for
diesjährige Symposium zeichnet sich neben                          anerkannten Referenten (u.a. Julia            medical applications“!
zehn Plenarvorträgen durch zwei parallele                          ­Mergheim, LTM, Friedrich-Alexander-Uni-
Sessions mit jeweils drei Themen aus For-                           versität Erlangen-Nürnberg; Judit Erzsébet                     www.medizintechnik-cluster.at/
schung und Industrie aus.                                           Pongrácz, Department of Pharmaceutical                                      veranstaltungen

Partnering Day in Linz: Stellen Sie Ihre Ideen und Projekte vor!

Innovative Lösungen für ein besseres Leben
Am 17. Oktober dreht sich im Ars Electronica                    tiven Unternehmen und universitären For-         Keynote Einblick in seine Laufbahn & zeigt
Center in Linz alles um „Solutions for a better                 schungs- und Entwicklungseinrichtungen.          dem Publikum seine Lösung für ein besseres
life“: Am „Partnering Day 2016“ trifft sich ein                 WissenschafterInnen präsentieren ebenso          Leben.
internationales Publikum aus Wirtschaft und                     wie Start-ups und etablierte Unternehmen
Wissenschaft, um branchenübergreifend in-                       ihr Know-how. Gleichzeitig können sie ein        •	Plattform zum Präsentieren & Diskutieren
novative Lösungen für ein besseres Leben in                     einzigartiges Angebot – das sogenannte B2B       Der interaktive Programmpunkt steht dann
den Bereichen MedTech, IT, Material Science,                    matching – nutzen, um gezielt Kooperations-      ganz im Zeichen kurzer Präsentationen von
Mechatronik und Design etc. zu ­generieren.                     partner zu finden.                               innovativen Ideen & Forschungsprojekten mit
Details unter www.partneringday.at                                                                               anschließender Diskussion.
                                                                Highlights des Partnering Day 2016
Im Zentrum der Veranstaltung stehen die                         • Keynote                                        • Gezielt Kooperationspartner finden
Entwicklung & Stärkung von branchenüber-                        Christoph Etzlstorfer, Rollstuhl-Leichtathlet
                                                                                                                Um 14 Uhr starten die B2B-Meetings: Die Teil-
greifenden Kooperationen zwischen innova-                       & Paralympics Gewinner, gewährt in seiner        nehmerInnen melden sich hierzu vorab auf
                                                                                                                 der Website www.partneringday.at an und
                                                                                                                 laden ihr Kooperationsprofil hoch, um gezielt
                                                                                                                 potentielle KooperationspartnerInnen für ein
                                                                                                                 20-Minuten-Meeting gewinnen zu können.

                                                                                                                 • WKO Exporters‘ Night
                                                                                                                 Nach intensiven Kooperationsgesprächen
                                                                                                                 geht es ab 18.30 Uhr weiter mit der WKO
                                                                                                                 Exporters‘ Night im Palais Kaufmännischer
                                                                                                                 ­Verein.
Gezielt Kooperationspartner finden dank professionell organisierter B2B-Meetings. Bild: Med Uni Graz

                                                                                                                                    MTC-connect I #2 – August 2016   7
MedTech.Transfer - Business meets research - Initiative verbindet Wirtschaft & Wissenschaft - Medizintechnik-Cluster
SCHWERPUNKT

    Erfolgreiches Modell zum Thema Technologietransfer/MedTech.Transfer der Universität Innsbruck

    Technologietransfer als nachhaltiger
    Entwicklungsprozess
                                                                                                               Waschbare Inkontinenzbetteinlage Bild: Texible GmbH
    Dass in der Medizintechnik im Technologietransfer ein enormes Innovations-
    potential steckt, hat man in Tirol schon länger erkannt. Es gibt bereits erfolg-
    reiche Beispiele: weltweit tätige Spin-off-Unternehmen, die ihren Ursprung in
    Forschungsarbeiten an der Uni Innsbruck haben.

    Etablierte Unternehmen als Innovations-                 reich Smart Textiles zwischen der Universität
    Vorbilder für Start-ups                                 & der Wirtschaft Innsbrucks.
    MED-EL hat sich in den vergangenen Jahren               Weitere Ergebnisse des Research Studios sind
    zum Markführer auf dem Gebiet implantierba-             unter anderem Sensortextilien für das Inkonti-
    rer Hörlösungen entwickelt & beschäftigt heu-           nenzmanagement und leichte, faltbare Sturz-
    te 1.600 Mitarbeiter. Das Innsbrucker Techno-           matten, die beim Sturz einen Alarm auslösen.
    logieunternehmen IONICON ist führend in der
    Herstellung von Geräten zur Spurengasanaly-             Nachhaltiger Technologietransfer
    tik in den unterschiedlichsten Anwendungs-              durch Organisationseinheiten der
    gebieten, etwa der Atemgasanalyse.                      Universität Innsbruck
    Diesen erfolgreichen Beispielen will nun                Technologietransfer wird an der Uni Inns-
    auch das ehrgeizige Jungunternehmen TE-                 bruck seit jeher als nachhaltiger Entwick-
    XIBLE folgen, das die High-Tech-Forschung               lungsprozess verstanden, der ein gelunge-
    der Uni Innsbruck mit dem Know-how der                  nes Zusammenspiel zwischen exzellenter
    Stickerei-Industrie in                                                           Forschung, vertrau-
    Westösterreich ver-                                                              ensvoll gewachsener
    bindet. Ziel ist die In-
                                „Die beiden Organisations­ein­heiten                 Zusammenarbeit mit
    tegration von Funk-
                                der Uni Innsbruck sind die relevanten                Unternehmen, einem
    tionalität in Textilien
                                Anlaufstellen für alle Fragen des                    gewissenhaften In-
    für verschiedene An-
                                Wissens- und Technologietransfers                    novationsmanage -
    wendungen, die von
                                und stehen für interessierte                         ment und einer inno-      Sensorshirt mit gestickten Elektroden zur

    der Bauwirtschaft,
                                Unter­nehmen, wissenschaftliche                      vationsfreundlichen
                                                                                                               Vitaldatenerfassung Bild: Texible GmbH

    über     medizinische
                                Mitarbeiter, Studierende & Alumni                    Arbeitsumgebung
    & pharmazeutische
                                zur Verfügung. “                                     innerhalb der Univer-     und ­ Innovationsprojekten und ehemalige
    Bereiche bis zur Im-        Priv. Doz. Dr. Sara Matt-Leubner, Leiterin der       sität voraussetzt.        Präsidentin der europäischen Vereinigung
                                Transferstelle Wissenschaft – Wirtschaft –
    plementierung von                                                                                          ­ASTP-Proton).
                                Gesellschaft der Universität Innsbruck.
    Elektronik in textile                                                            Zur Unterstützung der
    Strukturen reicht.                                                               Wissenschaftler­Innen     Erfolgreiche Kooperationen –
    Entstanden ist TEXIBLE im Research Studio               sowie zur Zusammenarbeit mit der Wirt-             auch mit dem MTC
    Austria „Smart Technical Embroidery“ an                 schaft gibt es an der Uni Innsbruck zwei eng       Des Weiteren ist die Universität Innsbruck
    der Universität Innsbruck, an dem seit dem              kooperierende Organisationseinheiten:              Koordinatorin des Wissenstransferzentrums
    Jahr 2011 an der industriellen Anwendung                                                                   West (WTZ West), einem Zusammenschluss
    von technischen Textilien geforscht wird. Die           • Seit dem Jahr 2000 besteht für alle Belan-       von sechs Universitäten in Oberösterreich,
    Kooperation mit weiteren Unternehmen aus                ge des klassischen Wissens- und Technolo-          Salzburg und Tirol. Das Ziel des WTZ West ist
    der Wirtschaft, führte wiederum zu neuen                gietransfers das sogenannte „projekt.service.      es, gemeinsam neue Verwertungspotentiale
    Forschungsaktivitäten mit der Textilindustrie           büro“ (Leiter Dr. Kurt Habitzel).                  durch das Zusammenführen von Know-how
    im Bereich des technischen Stickens und zu              • Ergänzt wird diese Institution seit Beginn       und Technologie-Angeboten zu erschließen.
    einer Innovationsdynamik in diesem For-                 dieses Jahres durch die „Transferstelle Wis-       Die nächste bevorstehende Kooperation ist
    schungs- & Entwicklungs-Bereich.                        senschaft – Wirtschaft – Gesellschaft“.            beim „Partnering Day 2016 – Solutions for a
    Das Spin-off TEXIBLE betreibt gemeinsam                 In der Transferstelle sind die Themen Wirt-        better life“ am 17. Oktober 2016 in Linz. Die
    mit der Universität Innsbruck laufend For-              schaftskooperationen, Spin-offs und Be-            Transferstelle der Universität Innsbruck reist
    schung im Bereich des technischen Stickens,             teiligungen sowie die Betreuung der Alum-          mit einer Gruppe interessierter Forscherin-
    in der Produktentwicklung und im Vertrieb               ni, das Careerservice & das Fundraising            nen und Forscher sowie Vertreterinnen und
    von Schlüsseltechnologien. Das Unterneh-                gebündelt. Leiterin der Transferstelle ist Priv.   Vertreter von Spin-offs an, um sich aktiv mit
    men ist somit eine bedeutende Schnittstelle             Doz. Dr. Sara Matt-Leubner (des Weiteren           nationalen und internationalen Playern der
    des Wissens- und Technologietransfer im Be-             Jurorin von internationalen Technologie-           MedTech-Branche zu vernetzen.

8   MTC-connect I #2 – August 2016
MedTech.Transfer - Business meets research - Initiative verbindet Wirtschaft & Wissenschaft - Medizintechnik-Cluster
SCHWERPUNKT

surgebright – ein Start-up revolutioniert die Knochenchirurgie

Die Shark Screw®: natürlich,
human, verantwortungsvoll
Das oö Start-up surgebright GmbH bringt mit ihrem Shark
Screw® Transplantat eine humane, natürliche Knochen-
schraube auf den Markt, für eine verantwortungsvolle
Knochenchirurgie für Arzt & Patient.
                                                                                       Bild: surgebright GmbH

Die surgebright GmbH, mit Sitz in Lichtenberg   duziert werden, wodurch ein neuer, verant-                      det beispielsweise Anwendung in der Hand-,
nahe Linz, ist ein medizinisches Start-up mit   wortungsvoller Lösungsweg in der Knochen-                       Fuß-, Knie-, und Kieferchirurgie. Auch in der
dem Ziel innovative, nachhaltige Produkte       chirurgie entsteht. Zusätzlich entfällt durch                   Praxis wurde die Knochenschraube bereits
für die Knochenchirurgie zu entwickeln. Das     den Einsatz der Shark Screw eine Zweitopera-                    erfolgreich eingesetzt.
Unternehmen wurde Anfang 2016 gegründet         tion zur Entfernung von anorganischem Ma-
und steht nun kurz vor der Markteinführung      terial, wovon Patient, Arzt und Krankenkassen                   Durch die Zusammenarbeit beim Workshop
ihres ersten Produkts – des Shark Screw®        gleichermaßen profitieren.                                      MedTech.Factory am 12. April der Initiative
Transplantats.                                                                                                  MedTech.Transfer konnten sowohl die sur-
                                                Durch langjährige Forschungsarbeiten in                         gebright GmbH, als auch die teilnehmenden
Die Shark Screw® versteht sich als Knochen-     Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der                         MTC-Partner, von geteilten Erfahrungen und
transplantat welches aus humanem, natürli-      TU Graz, wurde eine qualitativ hochwertige                      Know How profitieren. Die surgebright GmbH
chem Material unter höchsten Qualitätskri-      Knochenschraube entwickelt. Sie steht in                        wurde als Best Practice Unternehmen ein-
terien hergestellt wird. Durch das organische   verschiedenen Durchmessern zur Verfügung                        geladen und präsentierte den Teilnehmern
Material kann das Risiko von Infektionen und    und deckt dadurch zahlreiche chirurgische                       die Erfolgsgeschichte der Shark Screw Pro-
immunologischen Reaktionen drastisch re-        Einsatzgebiete ab. Die Knochenschraube fin-                     duktentwicklung.

Was ein Industrieunternehmen von Jungunternehmern lernen kann

Mit Start-up Methoden zum Erfolg
Die Greiner Gruppe wurde 1868 in Nürtingen (DE) gegründet & entwickelte sich von einem
Greißler zu einem weltweit agierenden Konzern im Bereich Kunst- & Schaumstoff.

Zu den wesentlichen Erfolgsfaktoren zählen      nationalen Greiner-Führungskräfte-Meeting                       wie z.B. Welche Rolle ein Kunststoffverar-
die Diversifikation von Produkten & Märkten,    vorzustellen.                                                   beiter in einer Welt spielt, in der die Waren im
ein stetiger Innovationsprozess und die Ex-                                                                     Supermarkt vielleicht nicht mehr verpackt
pansion in vielversprechende Märkte. Heute      Natürlich werden Produkte auch weiterhin auf                    werden? „Es gibt da draußen mehr und mehr
beschäftigt die Greiner Gruppe 9.109 Mitar-     mehr Effizienz getrimmt und Wachstums-                          Start-ups, die das Potenzial haben, beides zu
beiter an 134 Standorten weltweit.              märkte sondiert. Doch auch unangenehmere                        sein: Gefahr, aber auch Chance.“, beobachtet
Beim Innovationsprozess geht der Industrie-     Fragen müssen im Konzern gestellt werden,                       Innovationschef Möseneder.
konzern neue Wege und bedient sich dabei
verschiedener Tools aus der Start-up Sze-
ne. Zum professionellen Management von
Innovationen zählt seit Kurzem auch, „dass
wir Tools aus der Start-up-Szene einsetzen,
um Trends und zukünftige Bilder abzuleiten“,
so der Geschäftsführer der Greiner Techno-
logy & Innovation, Hannes Möseneder. So
können alle Mitarbeiter weltweit auf einer
Online-Plattform Ideen einbringen, die dort
wiederum von allen Teilnehmern kommen-
tiert & bewertet werden können. Beim finalen
Start-up Pitch blieben innovativen Köpfen je-
                                                Pitching der ersten Kampagne „plastics for life“                            Hannes Möseneder, Geschäftsführer der
weils 90 Sekunden um ihre Ideen beim inter-     Bilder: greiner group communications                                        Greiner Technology & Innovation GmbH

                                                                                                                                MTC-connect I #2 – August 2016      9
MedTech.Transfer - Business meets research - Initiative verbindet Wirtschaft & Wissenschaft - Medizintechnik-Cluster
SCHWERPUNKT

     ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

     FH-Konzept bewährt sich in der Praxis              Auftakt der Medizintechnik-Roadshow bei GE Healthcare Austria

     Rascher Transfer                                   Roadshow motiviert MedTech-
     Wissenschaft –                                     Branche zu mehr Kooperationen
     Wirtschaft                                         Die „Medizintechnik-Roadshow“ startete am 18. Mai 2016 erfolgreich in die
                                                        1. Runde. Dreißig TeilnehmerInnen nahmen beim Auftakt des neuen Formats
                                                        der FH OÖ & der Initiative MedTech.Transfer des MTC bei GE Healthcare in
     In den über 20 Jahren ihres Bestehens ver-         Zipf teil und erhielten wichtige Infos über mögliche Forschungs- & Projektko-
     sorgen die Fachhochschulen die Wirtschaft          operationen, wissenschaftliche Abschlussarbeiten etc.
     nachhaltig mit anwendungsorientierten
     wissenschaftlichen   Erkenntnissen.    Be-
     sonders die FH Oberösterreich als eine der
     forschungsstärksten Fachhochschulen im
     deutschsprachigen Raum beweist hier be-
     sondere Exzellenz.

     Der Transfer verläuft auf vielen Ebenen. Es
     beginnt mit Berufspraktika und wissen-
     schaftlichen Abschlussarbeiten der Studie-
     renden und geht bis hin zu Projekten in der
     Angewandten Forschung, wo ProfessorInnen
     und Wissenschaftliche Mitarbeiter konkre-
     te Problemstellungen lösen. Unterschieden          Museumsführung bei GE Healthcare Austria mit Roland Rott, General Manager Women‘s Health Ultrasound & IT.
                                                        Bild: FH Oberösterreich
     werden öffentlich geförderte Projekte und rei-
     ne Auftragsforschung. Letztere gibt den Un-        Hohe Innovationsdynamik und vielfältige                    Forschung & Entwicklung und forscht ak-
     ternehmen Gewissheit, dass die Ergebnisse          Ansprüche der Stakeholder machen For-                      tuell vor allem in den Technologiefeldern
     exklusiv dem Auftraggeber zukommen.                schung & Entwicklung zur Kernaufgabe                       „Chirurgische Simulatoren“, „Bewegungs-
                                                        jedes Unternehmens, das in der Medizin-                    analyse – Rehatechnik“ sowie „Biomedizi-
     Mit dem neuen Format der Medizintech-              technik erfolgreich ist oder werden will.                  nische Diagnostik“.
     nik-Roadshow informiert die FH Oberöster-          Gemeinsames Ziel des Departments für
     reich gemeinsam mit dem MTC über die Leis-         Medizintechnik der FH OÖ und des MTC                       „Es ist faszinierend zu sehen, welche Entwick-
     tungsangebote in der Medizintechnik.               ist die Unterstützung von etablierten Med-                 lungen in der medizinischen Ultraschalldiag-
                                                        Tech-Unternehmen und Start-ups in der                      nostik in Österreich vorangetrieben werden.
     Die FH Oberösterreich pflegt ihre Netzwerke        MedTech-Branche. So wurden die teilneh-                    Mit dem Start der MT-Roadshow konnten
     grenzüberschreitend. Neben weltweiten Part-        menden Unternehmen mit dem Programm                        die Teilnehmer neben ausgewählten For-
     nerschaften positioniert sie sich innerhalb        der MT-Roadshow dazu motiviert, stärker                    schungsarbeiten in der Medizintechnik
                    der zusammenwachsenden              in der Forschung zusammenzuarbeiten,                       an der FH OÖ auch Einblick in modernste
                           Donau-Moldau Re-             um der heimischen MedTech-Branche wei-                     Entwicklungen patientenschonender Ultra-
                               gion. Dieses En-         tere Marktchancen zu eröffnen.                             schall-Diagnoseverfahren bei GE Healthcare
                                 gagement wur-                                                                     gewinnen.“, so FH-Prof. Dr. Martin Zauner,
                                   de von der WK        Ein Nachmittag im Auftrag der                              Leiter des Studienganges Medizintechnik
                                    OÖ, der IHK         Vernetzung in der Forschung                                der FH OÖ.
                                    Niederbayern        Die MT-Roadshow startete mit der Vorstel-
                                    und der Süd-        lung & Museumsführung bei der in Zipf an-                  Im anschließenden Workshop wurden die
                                    böhmischen          sässigen Österreich-Tochter des Weltkon-                   TeilnehmerInnen aktiv und tauschten sich
                                    Wirtschafts-        zerns GE Healthcare. GE Healthcare Austria                 zu Themen wie wissenschaftliche Ab-
                                   kammer mit           ist starker Wirtschaftspartner Oberöster-                  schlussarbeiten & Kooperationsmöglich-
                                  dem     „Cross        reichs und investierte in den letzten Jah-                 keiten aus.
                                 Boarder Award          ren mehrere hundert Millionen US-Dollar in                 Weiters richteten die TeilnehmerInnen
                                2016“ in der Ka-        Innovationen und Technologien in den Fel-                  ihre Inputs und Wünsche darüber, welche
                               tegorie Forschung        dern Medizin- und Energietechnik sowie in                  Unterstützung sie von der Wissenschaft
                              gewürdigt.                Finanzdienstleistungen.                                    benötigen, um im Zukunftsmarkt der Me-
                                                                                                                   dizintechnik erfolgreich Fuß zu fassen, an
                                                        Anschließend präsentierte FH-Prof. Dr.                     die FH Oberösterreich und den MTC. Die
                                                        Martin Zauner das Department Medizin-                      Fortsetzung der Medizintechnik-Roadshow
                                                        technik. Die FH OÖ setzt in den Studien-                   folgt am 22. September 2016 bei W&H
                                 Bild: Martin Wiesler   gängen stark auf anwendungsorientierte                     Dentalwerk Bürmoos.

10   MTC-connect I #2 – August 2016
SCHWERPUNKT

                                                                                                      ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Einblick in die Abwicklung klinischer Studien                                                         In Linzer Projekt wird an „Personali-
                                                                                                      sierter Medizin“ gearbeitet

Forschung an der Augenklinik des
                                                                                                      Jeder Krebs
Kepler Universitätsklinikums
                                                                                                      ist anders
Das Studienzentrum an                                                     für die Eigenforschung zu
der Augenklinik des Kep-                                                  finanzieren.
ler Universitätsklinikums                                                 Ein spannendes Thema
führt bereits seit mehreren                                               ist die Überführung von
Jahren Zulassungsstudien                                                  potentiellen Produktideen
der Pharma- & Medizin-                                                    aus dem klinischen Alltag
produkteindustrie durch.                                                  in die Praxis. Um solche
Dadurch werden einerseits                                                 komplexen Projekte auch
wichtige medizinische Er-                                                 konsequent weiterentwi-
kenntnisse gewonnen und                                                   ckeln zu können, benötigt
andererseits die akademi-                                                 man die Unterstützung
                              Dr. Matthias Bolz, Interimistischer Vor­
sche Forschung des wis-       stand der Klinik für Augen­heil­kun­de am   von branchenspezifischen
                              Kepler Universitäts­klinikum Linz
senschaftlichen Personals     Bild: Kepler Universitätsklinikum
                                                                          Netzwerken wie dem Me-
forciert & finanziert.                                                    dizintechnik-Cluster.

So wird beispielsweise ein neuartiges Medi-          Unabhängig vom Studientyp ist am Unikli-
kament zur Therapie der geographischen At-           nikum das Arbeiten gemäß guter, klinischer
rophie (trockene, altersbedingte Makulade-           Praxis ein Selbstverständnis. So wird das
generation) im Rahmen einer gesponserten             Studienpersonal regelmäßig geschult, die         Bild: Margit Berger

Studie angewandt. Die Einnahmen daraus               Dokumentation der klinischen Daten ge-
werden verwendet, um wissenschaftliche               nauestens durchgeführt & alle Studien in
Dienstleistungen wie zum Beispiel die Studi-         Zusammenarbeit mit der lokalen Ethikkom-         An kaum einer Krankheit wird so intensiv ge-
enkoordination oder biostatistische Planung          mission abgewickelt.                             forscht wie an Krebs. Allerdings gehen die
                                                                                                      Studien meist vom „typischen“ Patienten aus
                                                                                                      – einem Menschen mit Normalgewicht im Al-
                                                                                                      ter von 25 bis 45 Jahren. Dabei leiden gerade
Das Klinikum Wels-Grieskirchen über die Medizintechnik, Technik und IT                                ältere PatientInnen häufiger an Krebs, wobei
                                                                                                      die Krankheit durch eine Vielzahl von Ne-

Medizin – Technik: eine Hassliebe
                                                                                                      bendiagnosen erschwert wird. Genau dieser
                                                                                                      Thematik widmet sich nun ein Forschungs-
                                                                                                      projekt des Instituts für Computergrafik der
Die Technik ist ein weites Feld, genauso die         Speicherkapazitäten bei New Generation           Johannes Kepler Universität Linz (Dr. Marc
Medizin. An manchen Stellen überschnei-              Sequencing, EDV-gesteuerte Laboranaly-           Streit) und der Forschungsabteilung für Me-
den sie sich, stiften in diesen Überschnei-          se-Automaten oder auch nur Weiterent-            dizininformatik der RISC Software GmbH
dungsflächen Nutzen oder auch Ärger, Ver-            wicklungen bei CT, PET-CT, MR, PET-MR.           (Dr. ­Dominic Girardi) in Kooperation mit
wirrung und Ablehnung.                                                                                dem ­Kepler Universitätsklinikum (Primar Dr.
                                                     Viel kritischer wird die Technik und damit       ­Michael ­Fridrik).
Für viele ist Medizintechnik gleichbedeu-            die IT im medizinischen Sekundärbereich,
tend mit IT. Diese Fortschritte werden               zum Beispiel in der Verwaltung, gesehen.         Daten von 1.500 PatientInnen
gerne angenommen, wie zum Beispiel                   Die Einführung elektronischer Laborzuwei-        Derzeit werden die Brustkrebs-Daten von über
computergesteuerte OP-Roboter, günstige              sung erfordert nervenzerfetzende, stun-          1.500 PatientInnen der Klinik für Hämatologie
                                                     denlange Überzeugungsarbeit, ein EDV-ge-         und Onkologie untersucht. Rund 600 dieser
                                                     stütztes Zeiterfassungssystem bringt die         PatientInnen sind über 65 Jahre alt – das
                                                     Mitarbeiter nahe an die Burnout-Grenze.          liefert wertvolle Erkenntnisse für die Behand-
                                                     Während zum Beispiel in der Prothetik je-        lung von Betroffenen dieser Altersgruppe. Die
                                                     der technische Fortschritt begrüßt und ra-       Schwierigkeit: Trotz hoher Qualität der Da-
                                                     sant implementiert wird, weigern sich viele,     ten müssen sie genau überprüft & adaptiert
                                                     IT-gestützte Kommunikationssysteme für           werden. Dieser zeitaufwendige Datenbereini-
                                                     Patientendaten zu nützen (ELGA-Diskus-           gungsschritt ist von enormer Wichtigkeit für
                                                     sionen!). Ein Kosten-Nutzen-Vergleich ist        die Qualität der Analyseergebnisse. Doch die
                                                     erst in Ansätzen erkennbar, gedeckelte           Arbeit lohnt sich: Es wurde bereits vereinbart,
                                                     Budgets werden dies aber auch bei der            das Projekt auch auf Krebserkrankungen von
                                                     Sparte Medizintechnik notwendig machen.          Niere, Blase und Prostata auszudehnen.
Bild: Rotes Kreuz OÖ

                                                                                                                            MTC-connect I #2 – August 2016   11
KOOPERATIONEN

                                                                                  ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG                               ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

     Innovation & integrierte Technologie für den medizintechnischen Gerätebau                                Erfolgreiche Strategie

     CAMOZZI – Life Science,                                                                                  RLB OÖ legt
     der Mensch im Fokus                                                                                      hervorragende
     Seit 1964 beschäftigt sich CAMOZZI mit in-        tertes Produktprogramm für hochkomplexe                Bilanz für 2015
     dustrieller Steuerungs- & Antriebstechnik.        Einsätze anzubieten.
     Mit dem daraus gewonnenen Know-How                Die Strukturen umfassen Laboratorien in
     und den vorhandenen Strukturen engagiert          denen Anwendungen simuliert werden                     Die weitere Stärkung durch die Erhöhung der
     man sich seit nun mehr 8 Jahren mit der Er-       können und eine Reinraumproduktion nach                Eigenkapitalquote, die Steigerung der Effizi-
     forschung, Entwicklung, Produktion und                  ISO 7.                                           enz und eine umsichtige Risikopolitik waren
     dem Anwendungs-Engineering im                                                                            wesentliche Themen, die die Raiffeisenlan-
     Bereich Ventiltechnologien für                                     Den Fokus setzt CAMOZZI               desbank OÖ (RLB OÖ) im Jahr 2015 weiter
     medizintechnische Geräte                                              auf Miniaturisierung, Me-          vorangetrieben hat. Mit einem Jahresüber-
     und Biotechnologie. Die-                                               dien-Separation und Pro-          schuss im Konzern vor Steuern in Höhe von
     ses neue Geschäftsfeld                                                  portionaltechnologie.            318,4 Millionen Euro konnte ein sehr gutes
     erfordert ein koordinier-                                                Weltweit wurden Pro-            Ergebnis erzielt werden. „Wir konnten 2015
     tes Zusammenspiel von                                                    jekte für Diagnostik,           ein sehr ansprechendes Ergebnis erzielen,
     spezifischer Kompetenz                                                   Analyse,     Biopharma          insbesondere auch unter Berücksichtigung
     mit den Aktivitäten von                                                  sowie im Speziellen in          der zusätzlichen Aufwendungen in Höhe
     Vertrieb, Logistik und                                                  Österreich für Geräte zur        von insgesamt 50,3 Millionen Euro, die wir zu
     Prozessabläufen und gibt                                              Ventilation, Dentalausrüs-         leisten hatten“, präzisierte RLB OÖ- General-
     die Möglichkeit, den Kunden                                         tung und Anästhesie reali-           direktor Heinrich Schaller anlässlich der Bi-
                                    C_Fluid Control – Mehr als nur Luft
     von CAMOZZI ein stark erwei-     Bild: Camozzi – C_Fluid Control   siert.                                lanzpräsentation für das Jahr 2015. So habe
                                                                                                              die RLB OÖ 35,9 Millionen Euro Bankensteuer
                                                                                                              sowie zusätzlich 14,4 Millionen Euro für den
                                                                                                              europäischen Abwicklungs- & Einlagensiche-
     Investitionen konzentrieren sich auf wenige Länder                           ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG   rungsfonds geleistet.

     Biotech-Branche
     bricht weiter Rekorde
     Der Boom der internationalen Bio-                        259 Millionen US-Dollar, von diesem
     tech-Branche hält an: Mit insgesamt knapp                Kuchen gingen allerdings 226 Millionen
     71 Milliarden US-Dollar nahmen Unterneh-                 US-Dollar an ein einziges Unternehmen,
     men in den USA und Europa 2015 mehr Ka-                  Nabriva Therapeutics. Alle anderen heimi-
     pital auf als je zuvor. Damit übertrafen sie             schen Biotech-Unternehmen mussten sich
     die 2014 aufgestellte Rekordmarke von 56                 mit den „Bröseln“ des Kuchenrestes in der
     Milliarden US-Dollar nochmals deutlich.                  Höhe von 33 Millionen Euro begnügen.
     Die Rekordzahlen überdecken allerdings,                  Gerade Start-ups fehlt es hierzulande oft
     dass dieser Boom keineswegs flächen-                     am nötigen Risikokapital, um den nächs-
     deckend ist: In Österreich lukrierten Bio-               ten Schritt zu machen. So schaffen es vie-
     tech-Unternehmen 2015 zwar insgesamt                     le Innovationen, die meist mit Risiken über
                                                              längere Zeiträume verbunden sind, nicht         RLB OÖ- Generaldirektor Dr. Heinrich Schaller Bild: RLB OÖ

                                                              bis zur Marktreife. Dabei wären die Vor-
                                                              aussetzungen vielversprechend: Investo-
                                                              ren stecken global viel Geld in Biotech, die    Erhöhung der Kernkapitalquote
                                                              industrielle Basis in Österreich ist gut, der   Maßgeblich erhöht hat die RLB OÖ ihre Kern-
                                                              Innovationsgrad heimischer Unternehmen          kapitalquote. Sie liegt jetzt bei 13,8 Prozent,
                                                              hoch. Um das Interesse auch nach Öster-         was einer Steigerung um 2,6 Prozentpunkte
                                                              reich zu lenken, braucht es aber dringend       entspricht. „Dieser Umstand bildet ein solides
                                                              Maßnahmen, die den Standort insgesamt           Fundament für unsere künftige Stabilität“,
                                                              attraktiver für ausländische Investoren ma-     so Schaller. Die Erhöhung der Kernkapital­
                                                              chen.                                           quote konnte aus eigener Stärke erreicht wer-
                                                              Der aktuelle Biotech-Report ist auf Anfrage     den und nicht durch Kapitalerhöhungen von
     Erich Lehner: „Globaler Biotech-Boom ist in Österreich
     noch kaum spürbar“ Bild: Stefan Seelig/EY                bei EY Linz erhältlich unter 0732/790790.       ­außen.

12   MTC-connect I #2 – August 2016
KOOPERATIONEN

Projekt „STERISCOPE“ der Förderschiene CORNET abgeschlossen

Neuartiges Sterilisationsverfahren
mit neuen Materialien entwickelt
Im Projekt „STERISCOPE“ der Förderschiene CORNET wurde von österreichischen und deutschen
Projektpartnern vom Jahr 2013 – 2015 ein neuartiges Niedertemperatur-Sterilisationsverfahren mit
superkritischem CO� für medizinische Geräte und neue Materialien zur Sterilisation entwickelt.

Förderung von Forschung – CORNET                   weisen (lange Ausfallzeiten der Instrumente        Barriereeigenschaften und Diffusionsdichte
„STERISCOPE“                                       etc.). Im Zuge des Projektes entwickelten die      (Durchlässigkeit von Gasen, Dämpfen und
Die Initiative CORNET fördert die internati-       deutschen Projektpartner ein neues Nieder-         Aromen) zu verbessern und dem neuen Nie-
onale Forschung, insbesondere zwischen             temperatur-Sterilisationsverfahren     (niedri-    dertemperatur-Sterilisationsverfahren stand-
KMUs und Forschungseinrichtungen. Dabei            ger als 40 °C) mittels superkritischem CO�         zuhalten.
entstehen Forschungsprojekte, deren Ergeb-         (Kohlenstoffdioxid in flüssigem Zustand über
nisse einer Gruppe von Unternehmen/einer           seiner kritischen Temperatur & Druck). Das         Zum Abschluss fanden mehrere Meetings
Branche zu Gute kommen. Die Forschungs-            Verfahren ermöglicht nun die Sterilisation von     mit allen Projektpartnern zum Austausch
ergebnisse der Projekte werden im CORNET           thermolabilen medizinischen Produkten wie          der neuen Erkenntnisse und Ergebnisse der
(Collective Research NETworking) den Pro-          z.B. Endoskope. Die Prozesszeit für die scCO�      Forschungsarbeiten an den Forschungsins-
jekt-Mitgliedern zur Verfügung gestellt.           Sterilisation dauert ca. 1-2 Stunden, während      tituten statt. Es wurde gezeigt, dass die ent-
                                                   die allgemein verwendete Ethylenoxid-Sterili-      wickelten sog. Nanocomposites dem neu-
Das Projekt „STERISCOPE“ der Förderschie-          sation mindestens acht Stunden dauert.             artigen Sterilisationsverfahren standhalten,
ne CORNET wurde mit Projektpartnern aus                                                               weshalb diese von den Projektpartnern auch
Deutschland (Forschungspartner: Cleaning             Neue Materialien für Sterilisationsverfahren     in ihren zukünftigen Entwicklungen verwen-
Technology Institute Krefeld & weitere Unter-        Gleichzeitig entwickelten die österreichischen   det werden.
nehmen) und Österreich (Forschungspartner:           Projektpartner neue Kunststoffe für medizini-
Montanuniversität Leoben, Projektpartner:            sche Geräte, die die derzeit für den Bau von     International wurden je ein Beitrag bei der
Miele – Salzburg, Chroma-Pharma – NÖ,                thermolabilen medizinischen Geräten ver-         „30th International Conference of the Polymer
MicroMed – OÖ, Extrutherm Kunststofftech-            wendeten herkömmlichen Polymere erset-           Processing Society“ in Cleveland und bei der
nik – OÖ) von 2013 – 2015 durchgeführt.              zen sollen. Die Polymermaterialien wurden        „The Polymer Processing Society Conference
In Österreich übernahm der Medizintech-              mit Nanofüllstoffen modifiziert, um so die       2015“ in Graz eingereicht und angenommen.
nik-Cluster der oö. Wirtschaft-
sagentur Business Upper Austria
                                       Bild: Dmitry Kalinovsky/shutterstock
die Projektkoordination und die
Aufgabe, die Kontakte zwischen
den Partnerunternehmen, sowie
zu den Forschungspartnern in
Österreich und Deutschland zu
intensivieren.

Verbessertes ­Niedertemperatur-
Sterilisationsverfahren
Sterilisation ist ein weit verbreite-
tes Verfahren im medizinischen
Bereich mit dessen Hilfe medi-
zinische Geräte und Produkte
von Mikroorganismen befreit
werden. Die meisten medizini-
schen Geräte und Produkte sind
jedoch nicht wärmebeständig
und können somit nicht konven-
tionell sterilisiert werden. Hierfür
wurden Niedertemperatur-Steri-
lisationsverfahren entwickelt, die
wiederum nicht allgemein ange-
wendet werden können, da sie oft
schwerwiegende Nachteile auf-

                                                                                                                     MTC-connect I #2 – August 2016    13
KOOPERATIONEN

                                                                                                                                         ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

     Paracelsus Medizinische Privatuniversität gründete 2015 ein neues Institut

     Klinische Innovation:
     Von der Idee zum Produkt
     Das Institut für Klinische Innovation der Paracelsus Medizinischen Privatuniver-
     sität sieht sich als Drehscheibe für Gesundheitsinnovationen für medizinische
     Ideenbringer & Innovatoren aus anderen Bereichen des Gesundheitswesens.

     Das Institut für Klinische Innovation der Para-    ermöglichen, innovative Ideen zu kreieren,
     celsus Medizinischen Privatuniversität (PMU)       zu diskutieren und auszuprobieren. Dafür
     in Salzburg wurde 2014 durch eine großzü-          steht auch die umfassende Infrastruktur
     gige Spende des Schweizers Hansjörg Wyss           des „­Innovation Workshops“ der PMU zur
     ermöglicht. Die Idee, mit dem Geld eine Art        Verfügung. Ein umfangreich ausgestattetes
     „Hub“ für Gesundheitsinnovationen zu grün-         „Wet Lab“ und eine hervorragend eingerich-
     den, ging von PMU-Rektor Herbert Resch aus.        tete Prototypenwerkstatt stellen sicher, dass
                                                        technische Innovationen bis hin zum „Proto-
     Innovatoren auf dem Weg von einer Idee über        typen-Status“ entwickelt und gefertigt wer-
     deren rechtliche Absicherung bis hin zur Ver-      den können.
     wertung zu unterstützen & zu begleiten, ist der
     Gedanke und das Bestreben hinter dem Institut.     Zur Evaluierung von Projekten & Ideen kann
     Die Zielgruppe ist weit gefächert: neben Medizi-   das Institut für Klinische Innovation auf ein
     nern sind auch Innovatoren aus anderen Berei-      umfangreiches Netzwerk aus Ärzten, Wissen­        Bild: Paracelsus Universität
     chen des Gesundheitswesens Ideenbringer.           schaftlern und Industriepartnern zurückgrei-
                                                        fen. Projekte und Ideen, die vom „Project         werden, dürfen in der Folge mit einer umfas-
     Die zentrale Drehscheibe für klinische Inno-       Review Board“ des Instituts als förderungs-       senden Unterstützung rechnen.
     vationen soll internen & externen Erfindern        würdig, realisierbar und finanzierbar beurteilt   www.pmu.ac.at

     Sicherung einer Spitzenposition für Österreich in der NanoMedizin

     NanoMedicine-Austria – Plattform bündelt
     bio- und nanomedizinisches Know-how
     Die Bio- und NanoMedizin eröffnet                  dadurch auch über großes wirtschaftliches         1. NanoMedicine-Austria Tag in Krems
     faszinierende neue Möglichkeiten für               Potenzial. Um Österreich eine Spitzenpositi-      Im Rahmen des 1. NanoMedicine-Austria Ta-
     die Diagnostik, Therapie & regenerative            on in dieser zukunftsträchtigen Technologie       ges am 5. April an der Donau-Universität Krems
     Medizin. Die BioNanoNet gründete                   zu sichern, gründete die BioNanoNet im Sep-       definierten 22 ExpertInnen aus ganz Österreich,
     hierzu in Österreich die Plattform                 tember 2015 die Plattform „Nano­  Medicine-       auf welche Themen der Fokus in den kom-
     „­NanoMedicine-Austria“.                           Austria“.                                         menden Jahren gelegt werden soll. Auch Dr.
                                                                                                          Hans-Peter Huber, Projektmanager des MTC
     Die Bio- und NanoMedizin verbindet vor allem       Ziel dieser Plattform ist es, bio- und nano-      holte sich beim NanoMedicine-Austria Tag
     durch die Multidisziplinarität eine Vielzahl       medizinische ExpertInnen oder österr. Ins-        Impulse für die Initiative MedTech.Transfer des
     von wissenschaftlichen Fachbereichen. Ös-          titutionen in einer Plattform zu bündeln, um      MTC. Inhaltlich wurden im Rahmen der Ver-
     terreich verfügt in diesen Bereichen über ex-      entsprechende Strukturen zur Förderung der        anstaltung vor allem die Arbeitsschwerpunkte
     zellentes wissenschaftliches Know-how und          heimischen Forschung zu schaffen.                 Diagnose, Therapie und Regenerative Medizin
                                                                                                          diskutiert. Die Ergebnisse und Leitgedanken
     Bild: BioNanoNet
                                                                                                          werden in kommenden Aktivitäten weiter for-
                                                                                                          ciert und beim BioNanoNet-Strategiemeeting
                                                                                                          am 15. September 2016 intensiviert.

                                                                                                          Sind Sie an einer Teilnahme an der Plattform
                                                                                                          NanoMedicine-Austria interessiert? Kontaktie-
                                                                                                          ren Sie bitte Mag.a Susanne Resch (­susanne.
                                                                                                          resch@bionanonet.at) www.bionanonet.at

14   MTC-connect I #2 – August 2016
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