Heterogene Lerngruppen als Herausforderung für Sportlehrkräfte?
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Text Helga Leineweber & Monika Thomas Fotos Deutsche Sporthochschule Köln Heterogene Lerngruppen als Herausforderung für Sportlehrkräfte? Erste Erkenntnisse einer quantitativen Befragung aus dem Teilprojekt Heterogenität und Inklusion im Rahmen des Projekts Schulsport 2020 D as Schlagwort Inklusion ist aus der aktuellen schulpolitischen Debatte kaum weg- zudenken und auch mit Blick auf den Schulsport ist das Interesse an der Thematik groß. Da der Begriff der Inklusion besonders im Zuge der Ratifizierung der UN- Behindertenrechtskonvention (2006) große Verbreitung gefunden hat, stehen im schuli- schen Kontext häufig behinderte Schülerinnen und Schüler oder solche, die aufgrund eines besonderen Förderbedarfs an Förderschulen unterrichtet werden oder wurden, im Zentrum der Aufmerksamkeit. Allerdings wächst das Bewusstsein, dass potentiell ganz unterschied- liche Differenzkategorien bedeutsam für schulische und sportliche Teilhabe sind und zum Teil miteinander wechselwirken. An diesem Punkt setzt der hier vorgestellte Teilstrang des Projekts Schulsport2020 im Rahmen der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ an. Innerhalb des Teilstrangs wird in einem ersten Schritt das Ziel verfolgt, vorkommende Differenzka- tegorien als Heterogenitätsmerkmale zu definieren und deren Bedeutung für den Sportun- terricht aus Sicht der Lehrkräfte zu ergründen. Dazu geben Sportlehrkräfte einerseits an, wie häufig ausgewählte Heterogenitätsmerkmale von SchülerInnen im Sportunterricht vor- kommen. Andererseits schätzen die Lehrkräfte ihr Belastungsempfinden ein, das mit dem Unterrichten der heterogenen Schülerinnen und Schüler im Fach Sport einhergeht. Ferner werden Einstellungen der Sportlehrkräfte zu unterschiedlichen Heterogenitätsdimensionen und auch ihre Selbstwirksamkeitserwartungen zur Gestaltung inklusiven Sportunterrichts erhoben. Auf diese Weise soll ein Beitrag zur Klärung des Status Quo von inklusivem Sport- unterrichts aus Sicht der Lehrkräfte geleistet werden. Diese Informationen erweitern somit die Basis für nachhaltige Verbesserungsmaßnahmen in der (Sport-)LehrerInnenbildung, auf die das Projekt Schulsport2020 in weiteren Schritten abzielt. 28 IMPULSE 01 | 2016 29
Forschungsstand Methodik Studien, die sich mit Inklusion im Schulfach Sport auseinandersetzen, beziehen sich Zwischen November 2016 und März 2017 wurden Skala Skala Skala Skala vielfach auf das gemeinsame Unterrichten von SchülerInnen mit und ohne Behinderung, insgesamt 740 nordrhein-westfälische Sportlehr- Item Vorkommen Einstellung Selbstwirksamkeit Belastung (MW ± SD) (MW ± SD) (MW ± SD) (MW ± SD) andere Bereiche von Heterogenität werden oft vernachlässigt bzw. nicht systematisch kräfte in einer Fragebogenstudie im Querschnittsde- erhoben. Neben der Kategorie „Behinderung“ sind weitere Heterogenitätsdimensionen, sign befragt. Die Sportlehrkräfte repräsentieren die Geschlecht 4,82 ± 0,64 4,30 ± 0,94 4,45 ± 0,98 2,10 ± 0,97 wie z.B. „Geschlecht“ oder „Migrationshintergrund“, im Kontext des Schulsports erforscht verschiedenen Schulformen (Grund-, Haupt-, Real-, Kulturell bedingtes worden (Gramespacher, 2006; Kugelmann, Röger, & Weigelt, 2006; Mutz & Burrmann, Sekundar-, Gesamt-, Berufsschulen und Gymnasien) 3,43 ± 1,25 4,07 ± 0,92 3,62 ± 0,97 2,37 ± 1,00 Verhalten 2014; Gieß-Stüber, 2005; Grimminger, 2011). Gleichwohl erweist sich die Studienlage sowie verschiedene Gebiete (Landgemeinde, Klein- Religiöse Bräuche 3,24 ± 1,34 3,94 ± 0,99 3,84 ± 1,01 2,19 ± 0,98 mit Blick auf eine Zusammenschau relevanter Heterogenitätsdimensionen für die Belas- stadt, Mittelstadt, Großstadt). Neben soziodemo- tung von Lehrkräften sowie für die Teilhabe im Schulsport als nicht zufriedenstellend. graphischen Daten umfasste der Fragebogen vier Sozioökonomischer 3,71 ± 1,15 4,04 ± 0,94 3,96 ± 1,01 2,30 ± 0,91 Es ist noch ungeklärt, inwiefern Heterogenität der SchülerInnen für die Sportlehrkräfte sportunterrichtsbezogene Skalen, die innerhalb des Status eine Belastung darstellt und welche Dimensionen von Heterogenität ggf. von ihnen als Projektes entwickelt wurden: 1. Skala zum Vorkom- Sportliches Können 4,69 ± 0,57 4,10 ± 0,94 3,88 ± 0,98 2,78 ± 0,98 belastend empfunden werden. Daher erscheint zum einen die Erfassung einer ganzen men verschiedener Heterogenitätsdimensionen (For- Sportbezogene Bandreite unterschiedlicher Dimensionen von Heterogenität im Schulsport von Interes- schungsfrage 1), 2. Skala zum heterogenitätsbeding- 4,58 ± 0,63 4,20 ± 0,88 4,11 ± 0,94 2,71 ± 1,11 Vorkenntnisse se; zum anderen sind auch mögliche Wechselwirkungen dieser Dimensionen zu beachten. ten Belastungsempfinden (Forschungsfrage 2), 3. Übergewicht 3,43 ± 0,96 3,84 ± 1,01 3,77 ± 0,95 2,74 ± 1,12 Weiterhin sind auch Einstellungen und Selbstwirksamkeitserwartungen zu berücksichtigen, Skala zur heterogenitätsbezogenen Selbstwirksam- denn sie können als protektive Faktoren für das Ausmaß des Belastungsempfindens der keit (Forschungsfrage 3) und 4. Skala zur Einstellung Untergewicht 2,07 ± 0,84 3,82 ± 0,98 3,77 ± 1,16 1,75 ± 0,73 Lehrkräfte dienen (Baumert & Kunter, 2006; Abele & Candova, 2007). bezüglich sozialer Vielfalt (Forschungsfrage 3). Körperliche Für die Entwicklung der Skalen wurden in einem 4,34 ± 0,80 3,60 ± 1,21 3,68 ± 0,98 2,71 ± 1,05 Anstrengungsbereitschaft Forschungsfragen ersten Schritt insgesamt 20 verschiedene Heteroge- Mit dem Ziel der systematischen Entwicklung und anschließenden Evaluation geeigne- nitätsdimensionen bestimmt, die auf der Grundlage Selbstvertrauen 3,65 ± 1,21 3,98 ± 0,97 3,89 ± 0,89 2,55 ± 0,79 ter Lehr- und Lernmaterialien für die SportlehrerInnenbildung rücken in dieser Teilstu- einschlägiger Literatur (z.B. Frohn, 2013; Klein- Hautfarbe 2,97 ± 1,25 4,31 ± 0,90 4,38 ± 1,13 1,32 ± 0,61 die Sportlehrkräfte und ihre Wahrnehmungen von Heterogenität sowie Einstellungen und dienst-Cachay, 2008) sowie ExpertInnenmeinungen Selbstwirksamkeitseinschätzungen zu Inklusion und Heterogenität in den Fokus. In einem als relevant eingestuft wurden. Analog zu diesen Sportliche Interessen 4,39 ± 0,73 4,10 ± 0,99 3,88 ± 0,91 2,58 ± 0,99 ersten Arbeitsschritt werden daher unter Berücksichtigung der herausgestellten Desiderate Dimensionen wurden für jede einzelne Skala 20 Verständnis der die folgenden Forschungsfragen untersucht: Items formuliert, so dass jede Skala ein Item pro He- 2,63 ± 1,23 3,63 ± 1,15 3,26 ± 1,02 2,74 ± 0,99 Unterrichtssprache terogenitätsdimension beinhaltete. Die entwickelten FB Sprache 2,80 ± 1,29 3,92 ± 1,01 3,71 ± 0,99 2,12 ± 0,99 »» Wie häufig treten welche Dimensionen von Heterogenität nach Einschätzung fünfstufigen Skalen wurden in zwei Durchgängen er- der Lehrkräfte im Sportunterricht auf? neut durch ExpertInnen validiert und entsprechend FB körperliche »» Wie belastend empfinden die Sportlehrkräfte bestimmte Dimensionen angepasst. und motorische 2,54 ± 1,23 3,43 ± 1,12 3,17 ± 1,07 2,37 ± 0,94 Entwicklung von Heterogenität für den Unterricht? »» Welche Einstellungen und Selbstwirksamkeitsüberzeugungen zu Inklusion FB Sehen 1,42 ± 0,75 3,11 ± 1,15 2,79 ± 1,25 2,15 ± 0,88 im Schulsport haben Sportlehrkräfte? FB Hören und 1,71 ± 0,96 3,40 ± 1,08 3,10 ± 1,13 2,20 ± 0,94 Kommunikation FB geistige 1,82 ± 1,12 3,06 ± 1,16 2,83 ± 1,33 2,57 ± 0,94 Entwicklung FB soziale und 3,35 ± 1,28 3,04 ± 1,23 2,79 ± 1,11 3,46 ± 1,12 emotionale Entwicklung FB Lernen 3,01 ± 1,32 3,72 ± 1,06 3,65 ± 1,11 2,64 ± 1,17 Tab. 1 Darstellung der Heterogenitätsdimensionen sowie der Mittelwerte und Standardabweichungen der einzelnen Items für alle vier Skalen VORKOMMEN Erste Ergebnisse 100 Geschlecht sozioökonomischer Status Für die vier unterschiedlichen Skalen (Vorkommen, sportliche Interessen sportliches Können 90 Einstellung, Selbstwirksamkeit und Belastung) sind sportbezogene Vorkenntnisse FB Sehen die Mittelwerte und Standardabweichungen jeweils 80 FB geistige Entwicklung FB Hören und Kommunikation separat für alle 20 Items in Tab. 1 dargestellt. Mit 70 Blick auf die erste Forschungsfrage, welche Hetero- Häufigkeit [%] 60 genitätsdimensionen im Sportunterricht (wie häufig) 50 vorkommen, zeigen sich folgende erste ausgewählte Ergebnisse (Abb. 1): im Sportunterricht an Regel- 40 schulen können die Heterogenitätsdimensionen „Ge- 30 schlecht“, „sozioökonomischer Status“, „sportliche 20 Interessen“, „sportliches Können“ und „sportbezo- 10 gene Vorkenntnisse“ bei über 50% der Befragten als relevant beschrieben werden. Sie kommen den 0 nie selten bis gelegentlich oft bis ständig Sportlehrkräften zufolge oft bis ständig vor und sind damit die am häufigsten auftretenden Heterogeni- Abb. 1 Häufigkeitsverteilung der Skala zum Vorkommen der Heterogenitätsdimensionen BELASTUNG 100 30 IMPULSE 02 | 2017 Geschlecht FB Sprache 31 90 Untergewicht Unterrichtssprache
90 60 sportliche Interessen sportliches Können Häufigkeit [ 70 sportbezogene Vorkenntnisse FB Sehen 80 50 FB geistige Entwicklung FB Hören und Kommunikation [%] 60 70 40 Häufigkeit 50 30 [%] 60 40 tätsdimensionen. Demgegenüber sind die Förderbe- Häufigkeit 50 20 30 darfe in den Bereichen „Sehen“, „Hören und Kommu- 1040 nikation“ und „geistige Entwicklung“ nur sporadisch 20 030 anzutreffen; mehr als 50% der Befragten geben an, 10 nie selten bis gelegentlich oft bis ständig dass diese nie vorkommen. 20 0 Das Belastungsempfinden der Sportlehrkräfte in Be- 10 nie selten bis gelegentlich oft bis ständig zug auf Heterogenität wurde im Kontext der zweiten BELASTUNG 0100 Forschungsfrage untersucht. Im Zusammenhang mit Geschlechtnie FB Sprache selten bis gelegentlich oft bis ständig SchülerInnen mit Förderbedarf im Bereich „soziale 90 Untergewicht BELASTUNG Unterrichtssprache 100 und emotionale Entwicklung“ ergibt sich das höchs- sportliches Können sportbezogene Vorkenntnisse 80 Geschlecht FB Sprache te Belastungserleben (Häufigkeit „ziemlich bis sehr 90 Übergewicht Untergewicht BELASTUNG körperliche Anstrengungsbereitschaft Unterrichtssprache 100 70 sportliches FB soziale und emotionale Entwicklung sportbezogene Vorkenntnisse Können hohe Belastung“: 49,8%; Abb. 2). Viele der befragten 80 Geschlecht FB Sprache SportlehrerInnen nehmen zudem die Heterogenitäts- Häufigkeit [%] Übergewicht körperliche Anstrengungsbereitschaft 90 60 Untergewicht Unterrichtssprache 70 FB soziale und emotionale Entwicklung dimensionen „unterschiedliches sportliches Können“, sportliches Können sportbezogene Vorkenntnisse 80 50 „unterschiedliche sportliche Vorkenntnisse“, „Über- [%] 60 Übergewicht körperliche Anstrengungsbereitschaft 70 40 FB soziale und emotionale Entwicklung gewicht“, „unterschiedliche sportliche Anstrengungs- Häufigkeit 50 bereitschaft“ und „Unterrichtssprache“ als belastend [%] 60 30 40 wahr (Häufigkeit „ziemlich bis sehr hohe Belastung: Häufigkeit 50 20 30 > 20%; Abb. 2). Eine, im Verhältnis zu den anderen 40 10 20 Heterogenitätsdimensionen, geringe Belastung emp- 30 0 finden Sportlehrkräfte in Bezug auf „Geschlecht“, 10 keine wenig bis mittelmäßig ziemlich bis hoch 20 „Förderbedarf Sprache“, „Untergewicht“ und „Haut- 0 Abb. 2 Häufigkeitsverteilung der Skala zum Belastungsempfinden der Sportlehrkräfte farbe“ (Häufigkeit „keine Belastung“ > 30%). 10 keine wenig bis mittelmäßig ziemlich bis hoch Die zur Forschungsfrage (3) untersuchten Einstellun- 0 EINSTELLUNG gen zur Heterogenität stellen sich überwiegend posi- keine wenig bis mittelmäßig ziemlich bis hoch 100 Geschlecht sportliches Können tiv dar. Hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang sportbezogene Vorkenntnisse EINSTELLUNG Hautfarbe die Einstellungen zum gemeinsamen Unterrichten 90 sportliche Interessen FB Sehen 100 Geschlecht sportliches Können FB geistige Entwicklung 80 sportbezogene Vorkenntnisse FB soziale und emotionale Entwicklung Hautfarbe von „Jungen und Mädchen“, „SchülerInnen mit un- 90 sportliche Interessen EINSTELLUNG FB Sehen terschiedlichem sportlichen Können“, „SchülerInnen 100 70 FBGeschlecht geistige Entwicklung sportliches FB Können soziale und emotionale Entwicklung 80 sportbezogene Vorkenntnisse Hautfarbe mit unterschiedlichen sportlichen Vorkenntnissen“, Häufigkeit [%] 90 60 sportliche Interessen FB Sehen „SchülerInnen mit unterschiedlicher Hautfarbe“ und 70 FB geistige Entwicklung FB soziale und emotionale Entwicklung „SchülerInnen mit unterschiedlichen sportlichen In- 80 50 [%] 60 70 40 teressen“, die sich mit der Häufigkeit einer positiven Helga Leineweber, Dr. Monika Thomas, Häufigkeit 50 Einstellung von mehr als 70% positiv von den ande- geb. 1974 in Coesfeld, studierte in geb. 1980 in Aachen, studierte [%] 60 30 Freiburg die Fächer Englisch, Sport und Sportwissenschaft (Diplom) in Köln. 40 ren abheben. Im Vergleich dazu sind die Einstellun- Geschichte auf Lehramt an Gymnasien. Promotion im Jahre 2010. Häufigkeit 50 20 gen von Sportlehrkräften zum gemeinsamen Unter- Sie arbeitete nach dem zweiten Staats- Seit 2016 ist sie wissenschaftliche 30 richten von SchülerInnen mit und ohne Förderbedarf examen an der Universität und an der Mitarbeiterin im Projekt Schulsport2020 40 10 20 PH Freiburg und ist seit 2008 als Ober- (Teilprojekt Heterogenität und in den Bereichen „Sehen“, „geistige Entwicklung“ studienrätin im Hochschuldienst am Förderung von Inklusion). 30 0 10 sowie „soziale und emotionale Entwicklung“ als eher Institut für Sportdidaktik und Schul- » thomas@dshs-koeln.de negativ neutral positiv 20 sport, Abteilung für Schulsport und 0 indifferent einzustufen; hier sind negative, neutrale Schulentwicklung, tätig. Sie befasst 10 negativ neutral positiv und positive Einstellungen etwa gleich oft anzutref- sich vorrangig mit fachdidaktischen, 0 fen (Häufigkeit jeweils < 40%; Abb. 3). inklusionsbezogenen und professions- Abb. 3 Häufigkeitsverteilung der Skala zur SELBSTWIRKSAMKEIT Einstellung der Sportlehrkräfte theoretischen Fragestellungen. negativ neutral positiv Die Selbstwirksamkeit in Zusammenhang mit Hetero- » h.leineweber@dshs-koeln.de 100 Geschlecht SELBSTWIRKSAMKEIT genität der Sportlehrkräfte weist ebenfalls überwie- sportliches Können gend günstige Tendenzen auf. Mit einer Häufigkeit 100 90 Geschlecht sportbezogene VorkenntnisseSELBSTWIRKSAMKEIT von mehr als 70% wird für die folgenden Hetero- sportliches Können 90 80 Hautfarbe genitätsdimensionen eine hohe Selbstwirksamkeit 100 70 sportbezogene Geschlecht Vorkenntnisse sportliche Interessen angegeben: „sportliche Interessen“, „sportliches werden ähnliche Heterogenitätsdimensionen mit empfinden als auch bezogen auf die Einstellung und Selbstwirksamkeit der Sportlehrkräfte 80 Hautfarbe sozioökonomischer Status sportliches Können Können“, „sozioökonomischer Status“, „Selbstver- eher negativen Einstellungen bzw. geringer Selbst- negativ auffällt. Über die etablierten Heterogenitätsdimensionen hinaus sollten aber auch 90 sportliche Interessen Häufigkeit [%] Selbstvertrauen 70 60 sportbezogene Vorkenntnisse 80 sozioökonomischer FB Sehen Hautfarbe Status trauen“, „Geschlecht“, „sportbezogene Vorkennt- wirksamkeit verknüpft. Dies betrifft die zum För- vermeintlich alltägliche Heterogenitätsbedingungen (sportliches Interesse, sportbezogene 60 50 Selbstvertrauen [%] FB geistige Entwicklung nisse“ und „Hautfarbe“. Die geringste Selbstwirk- derbedarf in den Bereichen „geistige Entwicklung“, Vorkenntnisse, Anstrengungsbereitschaft und Übergewicht) beachtet werden. sportliche Interessen 70 FB Sehen FB soziale und emotionale Entwicklung Häufigkeit 50 40 sozioökonomischer FB geistige Status Entwicklung samkeit zeigt sich für das gemeinsame Unterrichten „Sehen“ und „emotionale-soziale Entwicklung“. Die hier dargestellten ersten Erkenntnisse werden im nächsten Schritt mit einer einge- FB Hören und Kommunikation [%] 60 Selbstvertrauen von SchülerInnen mit und ohne Förderbedarf in den henden Analyse der erhobenen soziodemographischen Daten verknüpft: So sollen bspw. FB soziale und emotionale Entwicklung 40 30 FB Sehen Fazit und Ausblick Häufigkeit 50 FB Hören und Kommunikation Bereichen „geistige Entwicklung“, „Sehen“, „Hören einzelne Schulformen oder das Dienstalter der Lehrkräfte untersucht werden, um u.a. mög- FB geistige Entwicklung 30 20 und Kommunikation“ und „emotionale und soziale Insgesamt kristallisieren sich in den dargestellten liche schulspezifische oder erfahrungsbedingte Unterschiede im Belastungsempfinden, der FB soziale und emotionale Entwicklung 40 20 10 FB Hören und Kommunikation Entwicklung“ (Abb. 4). Vergleicht man die Ergebnisse ersten Ergebnissen durchaus die etablierten Hetero- Einstellung und der Selbstwirksamkeit aufzudecken. 30 für die Einstellungs- und Selbstwirksamkeitsskalen, genitätsdimensionen der Diversitätsforschung auch Eine differenzierte Betrachtung von herausfordernden Situationen im Sportunterricht mit 10 0 20 trifft gar nicht zu trifft wenig bis etwas zu trift ziemlich bis voll und ganz sind zu gewisse Parallelen hinsichtlich der Bedeutsam- für den Sportunterricht als relevant heraus (z. B. heterogenen Lerngruppen sollen Videosequenzen und angeschlossene Interviews mit den 0 keit einiger Heterogenitätsbereiche festzustellen. So Behinderung, Migration, Geschlecht). Im Hinblick beteiligten Lehrkräften ermöglichen. Diese Erhebung ist für das laufende Schuljahr geplant 10 trifft gar nicht zu trifft wenig bis etwas zu trift ziemlich bis voll und ganz zu entsprechen sich positive Einstellungen und hohe auf die Entwicklung von Lehr- und Lernmaterialien und soll auch erste Materialbausteine für die angezielten Lehr- und Lernwerkzeuge liefern. 0 Selbstwirksamkeitserwartungen bei den Items „sport- sollte dem Förderbereich „emotionale und soziale trifft gar nicht zu trifft wenig bis etwas zu trift ziemlich bis voll und ganz zu liches Interesse“, „sportliches Können“, „sportli- Entwicklung“ besonderes Augenmerk geschenkt wer- Literatur bei den Autorinnen Abb. 4 Häufigkeitsverteilung der Skala zur Einschätzung der Selbstwirksamkeit der Sportlehrkräfte che Vorkenntnisse“ sowie „Hautfarbe“ und ebenso den, da dieser sowohl in Bezug auf das Belastungs- 32 IMPULSE 02 | 2017
Sie können auch lesen