DAS NATUR-HISTORISCHE - DIE LETZTEN BLAURACKEN N OUR PLACE IN - Naturhistorisches Museum Wien

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DAS NATUR-HISTORISCHE - DIE LETZTEN BLAURACKEN N OUR PLACE IN - Naturhistorisches Museum Wien
DA S   M AG A Z IN         DES   NAT UR HIS TOR ISC HE N   MUSE U M S   W IE N   SOMMER   2018

                                                       DAS NATUR-
                       Albrecht Dürer:
                   Flügel einer Blauracke,
                     ca. 1500 (oder 1512)

                                                      HISTORISCHE
                    DIE LETZTEN BLAURACKEN N OUR PLACE IN
                     SPACE N MEISTERHAFTE PRÄPARATION N
                    KLEIDUNG DER SALZMUMIE N LEBEN IN DER
ALBERTINA, WIEN

                     TIEFSEE N KEGELZÄHNER N ASTEROID DAY
DAS NATUR-HISTORISCHE - DIE LETZTEN BLAURACKEN N OUR PLACE IN - Naturhistorisches Museum Wien
2       EDITORIAL AUS DER GENERALDIREKTION                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      3
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Von Julia Walter-Roszjár

            LIEBE LESERIN,                                                                                                                                                                                     Es regnet Trümmerteile
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Umlaufbahnen der
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             bekannten mehr als
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                1400 für die Erde

            LIEBER LESER!                                                                                                                                                                                          aus der Frühzeit                                                                                           potenziell gefährli-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             chen Asteroiden mit
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Durchmessern von

                                                                                                                                                                                                               unseres Sonnensystems
                                                                                                                                                                                                                                Der internationale Asteroiden-Tag
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             mehr als 150 Metern
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Mittlerweile sind
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               laut ESA mehr als

            D                                                      D
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                16.000 nahe Erd-
                         er Sommer kommt – und mit ihm neue                   as NHM Wien war auch in der „Langen                                                                                                               macht auf die Gefahren aus dem All                                                               objekte bekannt.
                         Ausstellungen in das Naturhistorische Mu-            Nacht der Forschung“, als Teil des For-                                                                                                             als Naturgewalt aufmerksam.
                         seum Wien. Die sehr erfolgreiche Ausstel-            schungspfades des Wissenschaftsministe-
                         lung „Hund und Katz“, eine dynamische,               riums, ein wichtiger Anziehungspunkt. Bis
             interaktive Ausstellung über die beliebtesten Haus- Anfang Juli gibt es im Saal 1 (Mineralogie) auch noch
             genossen des Menschen, hatte, zusammen mit dem die Kunst-Intervention „Die Kunst des Magnetismus
             reichhaltigen Begleitprogramm, noch bis Anfang Ap- – Temporäre Ornamente“ zu sehen, die in der „Langen

                                                                                                                                                                                                               W
             ril viele Besucher angelockt. Auch die komplett neu Nacht“ eröffnet wurde. Am 20. Juni wird im Saal 50                                                                                                           eltweit treffen täglich rund
             gestaltete Edelsteinvitrine im Saal 4, die im Jänner (2. Stock) eine weitere Sonderausstellung mit dem Ti-                                                                                                       hundert Tonnen außerirdi-
             des Jahres eröffnet wurde, erfreut sich großen Zu- tel „Our Place in Space. Astronomie & Kunst im Dia-                                                                                                           sches, sogenanntes extra-
             spruchs: Hier sind nun die wertvollen Objekte im log“ eröffnet. Hier wurden etablierte wie auch jünge-                                                                                                           terrestrisches Material auf
             wahrsten Sinn des Wortes in neuem Licht zu sehen. re Künstlerinnen und Künstler von den Bildern des                                                                                               die Erde. Ursprünglich stammt ein Groß-
             Nach einem Jahr intensiver Arbeit unserer Minera- berühmten Hubble Space Telescope inspiriert, und                                                                                                teil dieser etwa 4,5 Milliarden Jahre alten,
             loginnen und Mineralogen und externer Helfer ist es diese Arbeiten werden in Verbindung mit den Hub­                                                                                              meist kleinen Trümmerteilchen aus dem
             nun gelungen, diese unvergleichbare Sammlung „bril- ble-Bildern zu sehen sein. Diese Ausstellung, mit rei-                                                                                        Asteroidengürtel, welcher sich zwischen
             liant“ aufzustellen. Die Foto-Ausstellung zum Thema chem Begleitprogramm, wird bis November 2018 ge-                                                                                              den Umlaufbahnen der Planeten Mars und

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     L. FERRIÈRE
             der Baobabs (auch Affenbrotbäume genannt) mit zeigt. Im August 2018 findet in Wien zum ersten Mal                                                                                                 Jupiter befindet. Viele Objekte verglühen
             spektakulären Bildern des bekannten französischen der große Welt-Astronomen-Kongress der IAU (Inter-                                                                                              bereits beim Flug durch die Erdatmosphä-
             Fotografen Pascal Maître wurde gut angenommen. national Astronomical Union) statt, und das NHM                                                                                                    re, und nur einige wenige sind groß genug,     Bruchstück des Mauerkirchen-Meteoriten aus der Sammlung des NHM
             Bis 12. September reisen wir mit der Rosetta-Sonde Wien ist hier auch beteiligt – daher gibt es unter an-                                                                                         um als Feuerbälle, begleitet von spektaku-      Wien, der am 20. November 1768 als bisher größter und einer von nur
             zum Kometen „Tschuri“ und erfahren in unserer neu- derem auch gleich zwei Sonderausstellungen mit                                                                                                 lären Leucht- und Geräuscherscheinungen,                    sieben Meteoriten in Österreich niederging.
             en großen Sonderausstellung (einer Kooperation mit Weltraumbezug.                                                                                                                                 beobachtet zu werden. Von diesen Objek-
             dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt)           Seinen Schatten voraus wirft ein anderes „Jubilä-                                                                                        ten landet nur ein kleiner Bruchteil auf der
             viele spannende Dinge über die berühmten Schweif­ um“: Das Ende des Ersten Weltkrieges im Jahr 2018                                                                                               Erde und kann mit viel Glück und geschul-
             sterne und was sie uns über unser Sonnensystem (und ist für das NHM Wien Anlass, sich mit einer großen                                                                                            tem Auge als Meteorit gefunden werden.
             seine Frühgeschichte) verraten. Auch die österreichi- Sonderausstellung ab Oktober mit der „Evolution“ des                                                                                        In diesem Jahr beteiligt sich das Naturhis-

                                                                                                                           ALAN B. CHAMBERLIN/JPL/CALTECH, MODIFIZIERT NACH: NASA/JPL-CALTECH (KLEINES BILD)
             sche Beteiligung an dieser erfolgreichen Sonde der Kriegs aus der Sicht der Anthropologie und Ur- und                                                                                             torische Museum Wien am 30. Juni 2018
             europäischen Weltraumagentur ESA wird in der Aus- Frühgeschichte zu beschäftigen. Die Vorarbeiten dazu                                                                                            am 4. Internationalen Asteroiden-Tag mit
             stellung thematisiert.                                sind schon im Gang. Wie immer lade ich Sie herzlichst                                                                                       einem Programm rund um die Radarer-
                                                                   ins Haus am Ring ein, wo es immer etwas Neues zu                                                                                            fassung von extraterrestrischen Trüm-                                Weltweit registrierte Feuerbälle
                                                                                                                                                                                                                                                                    im Zeitraum 15. April 1988 bis 01. Februar 2018 durch Sensoren der US Regierung
           Generaldirektor Christian Köberl im Kreise der          entdecken gibt.                                                                                                                             merteilchen. Das Datum ist bewusst ge-                                                                 Chelyabinsk Event                                            Impakt-
             „Kunst des Magnetismus“-KünstlerInnen.                                  Christian Köberl, Generaldirektor                                                                                         wählt, denn an diesem Tag explodierte im                                                               15.02.2013, Energie: 440 kt                                  Energie
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    log(kt)
                                                                                                                                                                                                               Jahre 1908 über Tunguska in Sibirien ein
                                                                                                                                                                                                               großer Meteoroid und verwüstete ein etwa
                                                                                                                                                                                                               2000 Quadratkilometer großes unbewohn-
                                                                                                                                                                                                               tes Gebiet. Bei der Explosion eines kleine-
                                                                                                                                                                                                               ren Boliden über Chelyabinsk in Russland
                                                                                                                                                                                                               im Februar 2013 wurden viele tausend
                                                                                                                                                                                                               Menschen verletzt und Gebäude beschä-
                                                                                                                                                                                                               digt. Daher ist es umso wichtiger, ein Be-
                                                                                                                                                                                                               wusstsein für die Bedeutung von Asteroi-
                                                                                                                                                                                                               den und deren Gefahr als Naturgewalt zu
                                                                                                                                                                                                                                                                                              ® Alan B. Chamberlin (JPL/Caltech) https://cneos.jpl.nasa.gov/fireballs/
                                                                                                                                                                                                               schaffen.
NHM WIEN
DAS NATUR-HISTORISCHE - DIE LETZTEN BLAURACKEN N OUR PLACE IN - Naturhistorisches Museum Wien
4                                  AUSSTELLUNG                                                                                                                                                                                             5
                              Von Ulrike Kuchner

                                   Our Place in Space: Auf
                              Orientierungssuche im Universum
                              Carl Sagan schrieb: „Wenn wir jemals an den Punkt gelangen, an dem wir denken, wir
                                    hätten vollends verstanden, woher wir kommen, dann haben wir versagt“.
                                     Dieses Streben nach Antworten ist das Markenzeichen der Menschheit.

                                                                        D
                                                                                      er Himmel ist wirklich eine bemerkenswerte Sache: Wir teilen
    CHRISTINE KÖNIG GALERIE

                                                                                      ihn mit jeder einzelnen Person, er ist jederzeit verfügbar, und
                                                                                      trotzdem können wir ihn als Gemeinschaft kaum begreifen.
                                                                                     Jede/r aber, die/der schon einmal den dunklen Nachthimmel
                                                                          beobachtet hat – etwa in den Bergen oder auf dem Meer – konnte erah-
                                                                          nen, wie der eigene Horizont mit dem sternenübersäten Himmel ver-
                                                                          schmilzt. Aus historisch-wissenschaftlicher Sicht beginnen wir Menschen
                                                                          gerade erst zu verstehen, dass wir nur eine winzige Teilmenge aller Ge-
                                                                          gebenheiten im Universum sind. Unsere Sonne ist nur eine von mehre-
                                                                          ren hundert Milliarden Sternen in unserer Galaxie, der Milchstraße, und
                                                                          es gibt tausend Milliarden Galaxien im beobachtbaren Universum.
                                                                              Die Sonderausstellung „Our Place in Space: Astronomie & Kunst im
                                                                          Dialog“ lädt BesucherInnen des NHM Wien ein, sich auf Orientierungs-
                                                                          suche im Universum zu begeben. Die Ausstellung wagt einen Dialog
                                                                          zwischen Wissenschaft und Kunst und vereint die unterschiedlichen
                                                                          Vorgehensweisen von AstronomInnen und KünstlerInnen, ihre Reakti-
                                                                          onen, Antworten und Überlegungen auf die gleichen Fragen: Wie und
                                Payer Gabriel: Apologie des Zufälligen/   wo nehmen wir uns im Universum wahr? Was trauen wir uns zu? Und
                                   Kosmische Zwangsläufigkeit #2,         wie verändert sich unser Selbstbild vor dem Hintergrund der unvorstell-
                                 2017 Bleistift und Tusche auf Papier     baren Größen- und Zeitskalen des Universums?
                                                                             „Our Place in Space“ basiert auf einer Wanderausstellung, die anläss-
                                                                          lich des 28-jährigen Bestehens des Hubble Weltraumteleskops von An-
                                                                          tonella Nota (Europäische Weltraumagentur ESA) und Anna Caterina
                                                                          Bellati (Bellati Editore) konzipiert wurde. Durch Werke zeitgenössischer
                                                                          KünstlerInnen des jeweiligen Gastlandes wird der Wanderausstellung
                                                                          immer wieder ein neues Profil gegeben.
                              Das Bild kombiniert Aufnahmen des Hubble        Für die Ausstellung im NHM Wien, kuratiert von der Astronomin
                                Weltraumteleskops von Jupiter im sicht-   und Künstlerin Ulrike Kuchner, treten renommierte KünstlerInnen und
                              baren Frequenzbereich mit dessen Nordlicht Studierende der Universität für Angewandte Kunst in Beziehung zu wis-
                                        im Ultraviolettbereich.           senschaftlichen Aufnahmen des Hubble Weltraumteleskops und gestal-
                                                                          ten mit ihren Arbeiten auf unterschiedliche Weise ihre Entdeckungen
    NASA, ESA

                                                                          und Geschichten. Mit der erstmaligen Präsentation des sogenannten
                                                                         „S.H.E.E.“ Weltraum-Habitats in Österreich, das von 20. bis 23. Juni für
                                                                          Besichtigungen geöffnet wird, bietet die Ausstellung einen weiteren Hö-
                                                                          hepunkt. Das Habitat ist ein sich selbstständig entfaltender Lebensraum
                                                                          für den Mond, Mars oder in Katastrophengebieten auf der Erde.
                                                                              Die Ausstellung ist eine Kooperation des Naturhistorischen Museums
                                                                          Wien, der Denkwerkstatt GLOBART, der Europäischen Weltraumagen-
                                                                          tur ESA und der Universität für Angewandte Kunst Wien und findet
                                                                          zeitgerecht zur weltweit wichtigsten Tagung international tätiger As­

                                                                                                                                                                                                                               NASA, ESA
                                                                          tronomInnen in Wien statt.

                                                                        Weitere Informationen: www.nhm-wien.ac.at/opis                                  Die Aufnahme des Hubble Weltraumteleskops zeigt die wechselwirkenden
                                                                                                                                                             Antennae-Galaxien im sichtbaren und nahen Infrarot-Bereich.
DAS NATUR-HISTORISCHE - DIE LETZTEN BLAURACKEN N OUR PLACE IN - Naturhistorisches Museum Wien
6       ORNITHOLOGIE                                                                                                                                                                   7
    Von Carina Nebel, Anita Gamauf,
       Elisabeth Haring, Michael
    Tiefenbach und Frank E. Zachos

    D
               ie Gegend um Stainz bei Straden in        Museumspräparaten und Federn. Verwendet
               der Südoststeiermark hat etwas von        wurden zwei genetische Markersysteme: ein Ab-
               dem berühmten gallischen Dorf in          schnitt der mitochondrialen DNA sowie variab-
               den Asterix-Comics – nur dass sie         le Bereiche der DNA des Zellkerns. Die geografi-
    nicht das letzte Rückzugsgebiet der Gallier ist,     sche Verteilung verschiedener genetischer Vari-
    sondern das der Blauracke (Coracias garrulus).       anten in Europa und Westasien zeigte ein klares
    Zumindest in Österreich. Dieser wunderschöne,        Muster. Die zwei genetischen Hauptgruppen
    vornehmend leuchtend blau gefärbte Vogel, der        stimmten ziemlich gut mit der europäischen und
    mit den Bienenfressern und Eisvögeln verwandt        der westasiatischen Unterart (Iran, Irak, Aser-
    ist, war ursprünglich nicht nur im Süden und         baidschan, Usbekistan, Afghanistan) überein.
    Osten Europas und in Westasien verbreitet, son-         Die genetischen Ergebnisse erlauben auch,
    dern auch in weiten Teilen Mitteleuropas und         den kontinuierlichen Verlust der genetischen
    sogar in Südskandinavien. Mittlerweile sind          Vielfalt der steirischen Population im Laufe der
    Blauracken jedoch in vielen Gebieten ausgestor-      Zeit nachzuvollziehen. Während sieben öster-
    ben. Wirklich große und gesunde Bestände gibt        reichische Racken aus der Zeit vor dem Popula-
    es in Europa noch auf der Iberischen Halbinsel       tionsrückgang jeweils unterschiedliche geneti-
    und in Frankreich, Italien, Bulgarien, Rumänien      sche Varianten (Allele) besaßen – was wahr-
    und Ungarn.                                          scheinlich macht, dass es sehr viel mehr als
       In Österreich war die Blauracke einst im          sieben Varianten gab –, war die Zahl der vorhan-
    Osten des Landes weit verbreitet, noch in den        denen Allele Anfang des 21. Jahrhunderts bereits
    1950er-Jahren wurde der Bestand auf ca. 270          auf vier gesunken. Seit den Jahren 2014/15 gibt
    Brutpaare geschätzt. Doch mittlerweile haben         es überhaupt nur noch eine Variante. Die Vielfalt
    direkte Verfolgung (im Mittelmeergebiet) und         der mitochondrialen DNA ist somit auf null ge-
    vor allem die Intensivierung der Landwirtschaft,
    die den Vögeln ihre Nahrungsgrundlage nimmt,
                                                         sunken. Da auch die Diversität der Kern-DNA
                                                         rückläufig ist, muss man davon ausgehen, dass               Die letzten
    zu einem katastrophalen Bestandseinbruch
    geführt. Im Jahr 2017 gab es in der Südoststei-
                                                         die Population akut von Inzuchtschäden bedroht
                                                         ist. Interessant ist auch, dass sich die österreichi-       Blauracken
                                                                                                                     Österreichs
    ermark nur noch zwei Brutpaare und insgesamt         schen Racken, bedingt durch ihre geringe Popu-
    zwölf Altvögel. Abgesehen von der winzigen           lationsgröße, im Laufe der Zeit von ihren Ver-
    Populationsgröße bedeutet das auch, dass zwei        wandten in den Nachbarländern zusehends gene-
    Drittel nicht brüten, was möglicherweise auf In-     tisch unterscheiden: Historische Racken aus               Blauracken gehören zu den schönsten
    zucht hindeutet. So ist durch ein intensives Mo-     Österreich waren denen aus Ungarn und Serbien
    nitoring mit Farbberingung seit 2002 bekannt,        viel ähnlicher als die Reliktpopulation von heute.
                                                                                                                   Vögeln Europas. Ihre Farbenpracht hat
    dass keine Vögel aus anderen Gebieten in die Stei-                                                              Albrecht Dürer in einem berühmten
                                                         RÜCKGANG
    ermark eingewandert sind. Seit 2011 ist jede ein-                                                             Aquarell verewigt, das sich im Besitz der
                                                         HINTERLÄSST SPUREN
    zelne steirische Racke persönlich anhand ihres
    Farbringes bekannt. Genetischer Austausch hat        Der dramatische Rückgang der
                                                                                                                  Albertina in Wien befindet (siehe Cover).
    nicht stattgefunden, und auch Schutzmaßnah-          Blauracken in Österreich hat also genetisch deut-       In Österreich kann man ihnen derzeit lei-
    men wie Futterstationen, Nistkästen und das          liche Spuren hinterlassen, die ein Überleben der         der beim Aussterben geradezu zusehen.
    Aufstellen von Stangen zur Ansitzjagd konnten        Population zusätzlich gefährden. Sollte es gelin-
    den Abwärtstrend nicht stoppen.                      gen, die wenigen noch vorhandenen Racken am
                                                         Leben zu halten, gibt es auch eine gute Nach-
    GENETISCHE UNTERSUCHUNGEN                            richt: Keines der genetischen Ergebnisse spricht
    Mit finanzieller Unterstützung durch die Deut-       gegen ein Aussetzen von Racken aus Nachbar-
    sche Ornithologen-Gesellschaft, BirdLife Öster-      ländern in der Steiermark. Dies würde die Popu-
    reich sowie den Verein der Freunde des Joanne-       lation sowohl zahlenmäßig als auch genetisch
    ums in Graz hat ein Team von Wissenschaftle-         stärken („genetic rescue“). Leider haben die un-
    rInnen unter Federführung des NHM Wien die           garischen Behörden eine solche Zusammenarbeit

                                                                                                                                                              MICHAEL TIEFENBACH (4)
    Art jetzt erstmalig populationsgenetisch unter-      bisher abgelehnt, doch kommen prinzipiell auch
    sucht. Insgesamt standen mehr als 100 Proben         Blauracken aus anderen Ländern in Frage. Vor-
    aus weiten Teilen des Verbreitungsgebietes zur       aussetzung: geeignete artenreiche Lebensräume
    Verfügung – Blutproben, Gewebeproben von             in Österreich.
DAS NATUR-HISTORISCHE - DIE LETZTEN BLAURACKEN N OUR PLACE IN - Naturhistorisches Museum Wien
8                   PRÄPARATION                                                                                                                                                                          9
                    Von Ernst Mikschi

                    Kunst–Hand–Werk
                 „Stress, Stress und noch einmal Stress!“ Die Zusammen-
                  fassung der Europameisterschaft der Präparatoren fällt

                                                                                                                                                                                                           NHM WIEN (6)
                 einhellig aus. Trotzdem stellten sich vier Kolleginnen der
                    Zoologischen Hauptpräparation des NHM Wien der
                                                                              So sehen Sieger aus! Mag. Iris    Noch Lehrling und schon         Mirjana Pavlovic mit dem        Nathalie Wallner präsen-
                    strengen Jury – und waren weit mehr als nur dabei!        Rubin und ihre Zebraspring-       ausgezeichnet: Melina           Modell ihrer Neonstern-         tiert ihre räuberische
                                                                              spinne, die ab sofort im Saal     Franz und ihre diebische        schnecke, einem „Schmet-        Kohlmeise.
                                                                              XXIV zu bewundern ist.            Elster.                         terling“ der Meere.
  Viel Geduld

                 I
  und Finger-
spitzengefühl         m Februar 2018 fand in Salzburg zum 11. Mal ein                                                                      Selbst mit modernster Technik kann nicht alles, was in
 sind gefragt,        überaus prestigeträchtiger Wettbewerb statt: die                                                                     der Natur kreucht und fleucht, in ein aussagekräftiges,
    wenn das          Europameisterschaft der Präparatoren. Über 350                                                                       attraktives Präparat verwandelt werden. Tiere, deren
 Spinnenmo-           Teilnehmer aus 34 Ländern stellten gut 400 Expo-                                                                     Konsistenz zwischen Schleimklumpen und Wackelpud-
  dell mit un-   nate vor, die auch von den 45.000 Besuchern einer                                                                         ding einzuordnen ist, fallen ebenso in diese Kategorie
zähligen Här-    gleichzeitig stattfindenden Jagd-Messe bestaunt wur-                                                                      wie das Heer der Insekten, Spinnen und anderer Glie-
chen gespickt    den: eine gewaltige Kulisse und ein mutiger Schritt für                                                                   dertiere, die oft einfach zu klein sind, als dass man ih-
werden muss.     unsere Präparatorinnen, sich hier zu präsentieren.                                                                        ren hochkomplexen Aufbau mit freiem Auge erkennen
                    Das Resultat ist mehr als beeindruckend: Unser                                                                         könnte. Hier tritt der Modellbau auf den Plan. „Ich woll-
                 Lehrling, Melina Franz, erreichte mit einer Elster in                                                                     te für die Meisterschaft unbedingt ein buntes, skurri-
                 der Kategorien „Novize“ ebenso einen dritten Rang wie                                                                     les Exponat bauen“, betont Mirjana Pavlovic. Unter den
                 Nathalie Wallner in der Kategorie „Professional“. Sie                                                                     Nacktkiemerschnecken wurde sie fündig: Diese Weich-
                 stellte ein Kleindiorama mit Kohlmeise und Waldmaus                                                                       tiere, die in Sachen Farbgebung und Form ohne Weite-
                 vor. Gleich zwei Teilnehmerinnen traten im Bereich                                                                        res als Außerirdische durchgehen könnten, bieten alles,
                 Modellbau „Professional“ (wissenschaftliches Modell)                                                                      was das Herz einer Modellbauerin begehrt. Die Wahl
                 an. Mirjana Pavlovic durfte sich über einen dritten                                                                       fiel auf die im Original höchstens zwölf Zentimeter gro-
                 Rang für ihr Modell einer Neonsternschnecke freuen,                                                                       ße Neonsternschnecke aus dem Barrier Riff.
                 und Mag. Iris Rubin schoss den sprichwörtlichen Vogel
                                                                                                                                           KUNSTHANDWERK AUF HÖCHSTEM NIVEAU
                 ab: Sie gewann ihre Modellbau-Kategorie mit einer
                 schaurig-schönen Zebraspringspinne!                                                                                       „Ich habe schon als Kind Insektenmodelle aus Papier
                                                                                                                                            und Holz gebastelt“, erzählt Iris Rubin schmunzelnd.
                 LEBENSECHTE DARSTELLUNG
                                                                                                                                            Zwischen diesen ersten Gehversuchen der gelernten Bio-
                 Bei der Erstellung eines Präparats oder Modells geht es                                                                    login und ihrem Exponat, einer Zebraspringspinne, lie-
                 natürlich um Attraktivität und Schauwert. Aber noch                                                                        gen natürlich Welten. Das nun ausgezeichnete Modell
                 wichtiger ist die detailgetreue, lebensechte Darstellung.                                                                  hat rund 320 Arbeitsstunden gekostet, darunter viele
                 Hinter jedem Projekt, in das oft hunderte Stunden har-                                                                     Stunden des Zeichnens, ehe aus Epoxidharz, Federn-
                 ter Arbeit investiert werden, steckt eine umfangreiche                                                                     schuppen eines jungen Straußes und Haaren von Gi-
                 Recherche: Gespräche mit Kuratoren des Hauses, die                                                                         raffe, Ziege und Pekari das 1:30-Modell entstehen konn-
                 Suche nach Bildvorlagen und Informationen über das                                                                         te. Ein Kunst-Stück, dessen Präzision man erst ermes-
                 Verhalten einer Art. Oft erzählen Präparate auch eine                                                                      sen kann, wenn man es mit dem einige Millimeter
                 Geschichte. So auch die Kohlmeise mit einer Waldmaus                                                                       kleinen Original unter einem Mikroskop vergleicht.
                 von Natalie Wallner: „Wenige wissen, dass unsere Kohl-                                                                        Präparation und Modellbau am NHM: Das ist die
                 meise in kargen Zeiten zum Räuber wird. Da stehen                                                                          Verbindung von Technik und Kreativität, Geschick und
                 dann auch Kleinsäuger auf dem Speiseplan“, erzählt                                                                         Gespür, Wissen und Intuition – Kunsthandwerk auf
                 Natalie. Auch die Elster von Melina Franz sitzt nicht                                                                      höchstem Niveau, umgesetzt mit großer Leidenschaft.
                 zufällig auf einer kleinen Schmuckschatulle: „Die                                                                         „Man muss schauen, um zu verstehen und zu formen“,
                 sprichwörtlich diebische Elster soll ja von glänzenden                                                                     meint Iris Rubin. „Man sieht nur mit dem Herzen gut!“
                 Dingen angezogen werden. Mein Präparat spiegelt die-                                                                       ergänzt Saint-Exupéry‘s Kleiner Prinz. Ja, genau das
                 sen Volksglauben wider.“                                                                                                   tun sie, unsere Kolleginnen.

                                                                                 Wissenschaftliches Zeichnen unter dem Mikroskop
                                                                                  gehört auch zu den Aufgaben der Modellbauer:
                                                                                 Alle Details werden in unzähligen Skizzen erfasst.
DAS NATUR-HISTORISCHE - DIE LETZTEN BLAURACKEN N OUR PLACE IN - Naturhistorisches Museum Wien
10                                           TEXTILFORSCHUNG                                                                                                                                                                   11
                                               Von K arina Grömer, Abolfazl A ali,
                                             Thomas Stöllner, Natascha Bagherpour
                                                K ashani und Gabriela Russ-Popa

                                                    Kleidungs- und Textilgeschichte aus dem Salz:
                                                                                                                                                                      A
                                                                                                                                                                                 ls im Jahr 1994 bei Baggerarbeiten im Salz-
                                                                                                                                                                                 bergwerk plötzlich ein Schädel, Stiefel und

                                                 Forschungen im Salzbergwerk                                                                                                     zerfetzte Kleidungsteile gefunden wurden,
                                                                                                                                                                                 konnte noch niemand ahnen, welch wichti-

                                                       Chehrãbãd, Iran
                                                                                                                                                                      gen wissenschaftlichen Fund man eben gemacht hat-
                                                                                                                                                                      te – vergleichbar in seiner Bedeutung etwa mit Ötzi,
                                                                                                                                                                      dem Mann aus dem Eis. Archäologische Rettungsgra-
                                              Im Salzbergwerk Douzlakh bei Chehrãbãd im Nordwest-Iran wurden Reste mumifizierter                                      bungen wurden von der iranischen Denkmalbehörde
                                                                                                                                                                      ICHTO Zanjãn 2004/2005 aufgenommen. Diese, sowie
                                             Bergleute aus der Zeit zwischen 400 v. Chr. und 400 n. Chr. entdeckt, die durch wiederkeh-
                                                                                                                                                                      spätere internationale Kampagnen zwischen 2009 und
                                              rende Einstürze der Schächte starben. Diese Katastrophen sind für die Wissenschaft eine                                 2017, brachten neben Bergbaugerät eine vollständig
                                            Sensation. Die jahrzehntelange Expertise des NHM Wien bei der Erforschung des prähistori-                                 erhaltene Mumie – Salzmann 4 – sowie weitere mehr
                                                                                                                                                                      oder weniger gut erhaltene Mumien mit Resten ihrer
                                             schen Salzbergwerks Hallstatt wird nun auch in einem internationalen Forschungsprojekt
                                                                                                                                                          Museum      Kleidung zutage. Diese sind für die Forschung von
                                                                 zum Salzbergwerk von Chehrãbãd im Iran genutzt.                                          Zanjãn,     unschätzbarem Wert, geben sie doch durch ihren Kon-
                                                                                                                                                          Iran        text in einem eingestürzten Bergwerk einen wichtigen
                                                                                                                                                                      Einblick in das Leben und Arbeiten von Menschen vor
                                                                                                                                                                      ca. 2000 Jahren.
                                                                                                                                                                         Aufgrund der guten Erhaltungsbedingungen ist das
N. BAGHERPOUR, KARINA GRÖMER/NHM WIEN (4)

                                                                                                                                                                      Gebiet Chehrãbãd eine reiche Quelle für organische
                                                                                                                                                                      Funde. Während der Ausgrabungen wurden Überres-
                                                                                                                                                                      te von mindestens sechs menschlichen Mumien und
                                                                                                                                                                      auch eine große Anzahl von organischem Material
                                                                                                                                                                      (Holz, Pflanzenreste, menschliche Fäkalien, Leder,
                                                                                                                                                                      Textilien, Seile usw.) gefunden. Bislang sind mehr als
                                                                                                                                                                      1000 Textilien bekannt, die meisten von ihnen datie-
                                                                                                                                                                      ren in die Zeitspanne zwischen dem 5. Jahrhundert v.
                                                                                                                                                                      Chr. und dem 6. Jahrhundert n. Chr., was mehr oder
                                                                                                                                                                      weniger der Zeit der Persischen Reiche der Achäme-
                                                                                                                                                                      niden und Sassaniden entspricht. Es gibt auch Funde
                                                                                                                                                                      aus der Zeit der Safawiden und Kadscharen (zwischen
                                                                                                                                                                      dem späten 14. Jahrhundert und dem frühen 20. Jahr-
                                                                                                                                                                      hundert).
                                                                                                                                                                      DAS PATRIMONIES PROJEKT
                                                                                                                                                          Textil-
                                                                                                                                                                       Im vergangenen Jahr hat die Deutsche Gerda-Henkel-
                                                                                                                                                          forschung
                                                                                                                                                                       Stiftung die Unterstützung des Kulturerbe-Projekts
                                                                                                                                                                      „Die Salzmänner Irans. Das Erbe des Salzmumien-Mu-
                                                                                                                                                                       seums Zanjãn“ (2018–2020) bewilligt, das auf den Vor-
                                                                                                                                                                                arbeiten und den Ergebnissen der bisherigen
                                            Forschung an einem ledernen                                                                                                         Ausgrabungen und Forschungen zum Salz-
                                               Stiefel, ca. 400 n. Chr.                                                                                                          bergwerk Chehrãbãd aufbaut. Das Projekt
                                                                                                                                                                                 beschäftigt sich unter anderem mit der Kon-
                                                                                                                                                                                 servierung und Restaurierung der Mumien
                                                                                                                                                                                 und der zahlreichen organischen Funde aus
                                                                                                                                                                                Chehrãbãd, aber auch mit der Öffentlich-
                                                                                                                                                                                 keitsarbeit und Präsentation dieser bedeu-
                                                                                                                                                                                tenden Funde für eine breitere Öffentlich-
                                                         Präsentation von                                                                                                        keit. Als Projektpartner fungieren das Deut-
                                                          „Salzmann 4“ im                                                                 Gegend um das                          sche      Bergbau-Museum        und     die
                                                       Zolfaghari-Museum                                                                   Salzbergwerk                         Ruhr-Universität Bochum, die iranische
                                                                   Zanjãn                                                                    Chehrãbãd                          Kultur- und Tourismusorganisation Zanjãn,
                                                                                                                     DBM/RUB/MFZ (2)

                                                                                            Buntes Textil aus dem
                                                                                            4. Jahrhundert n. Chr.
DAS NATUR-HISTORISCHE - DIE LETZTEN BLAURACKEN N OUR PLACE IN - Naturhistorisches Museum Wien
12       TIEFSEEFORSCHUNG                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      13
                                                                                                      Von Helmut Sattmann
                                                                                                       und Paolo G. Albano

                                                                                                                                                                                                 Dendrophyllia

                                                                                    P. ALBANO (3)
                                                                                                                                                                                                     cornigera:

                                                                                                                                                        AUS: G. SCHEFFBECK 1991
     das Museum Zanjãn, das Nationalmuseum Teheran, das                                                                                                                                          Tiefseekoralle
     Naturhistorische Museum Wien, das Römisch-Germa-                                                                                                                                           im Mittelmeer.
     nische Zentralmuseum in Mainz und das Archäologi-

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        LORENZO ANGELETTI, ISMAR-CNR BOLOGNA
     sche Museum Frankfurt.
     DER FORSCHUNGSBEITRAG DES
     NATURHISTORISCHEN MUSEUMS
     Im Rahmen dieses Projekts wurde im Februar/März 2018
     ein Forschungsaufenthalt in Zanjãn im Iran durchge-
     führt, um Daten über achämenidische und sassanidische
     Textilien aus Chehrãbãd zu sammeln, die für die Res-
     taurierung und Ausstellung ausgewählt wurden. Zudem

                                                                                                                                                                                                                      Gestörte Geheimnisse
                                                                                                    Entnahme von Proben          Sand-Bohrkern zur                                             Das historische
     wurden die bei früheren Studien gewonnenen Daten
                                                                                                    des Sediments am             Rekonstruktion der                                           Forschungsschiff
     überprüft und vervollständigt. Weitere wissenschaftli-                                         Meeresboden.                 Faunengeschichte.                                              S.M.S Pola.

                                                                                                                                                                                                                           der Tiefsee
     che Forschungen sind mit Farbstoffanalysen, Faserana-
     lysen und Wollmessungen geplant. Davon erhoffen wir
     uns Aufschlüsse zur Nutzung natürlicher Ressourcen
     und zur Entwicklung textiler Technologie vor 2000 Jah-                                                                                                                                                         Unter Tiefsee stellen wir uns gerne einen unberührten und unbe-
     ren. Eine Analyse der Funde aus Chehrãbãd bringt auch                                                                                                                                                        kannten, aus diesem Grund auch faszinierenden Teil unserer Welt vor.
     interessante Erkenntnisse zu Musterungen, aber auch
     zu unserem Verständnis von Kleidung aus achämenidi-                                                                                                                                                            Und das entspricht wohl in manchen Meeresregionen immer noch
     scher und sassanidischer Zeit. Bisher sind aus dem ge-                                                                                                                                                        weitgehend den Tatsachen. Doch menschliche Einflüsse beeinträch-
     samten Iran nicht viele Textilien aus dieser Zeit bekannt,                                                                                                                                                      tigen zunehmend die Lebensräume der Tiefsee. Im Besonderen
     und die vielen komplett erhaltenen Kleidungsstücke aus
     Chehrãbãd – kurze und lange Hosen, Oberbekleidung,                                                                                                                                                                              trifft das für das Mittelmeer zu.
     Gürtel etc. – heben die Objekte aus diesem Fundort un-
     ter anderen zeitgleichen bei Weitem hervor.
        Neben Textilien haben sich vielfältige Kleidungs-                                                   Chauliodus sloani – der Viperfisch –
     und Ausrüstungsgegenstände aus Leder und Fell erhal-                                                        ist ein in das Mittelmeer
     ten. Die Erforschung der im Bergwerk von Chehrãbãd                                                        eingeschleppter Tiefseefisch.
     zutage gekommenen Schuhe, Stiefel, Fellumhänge,
     Fäustlinge oder auch Messerscheiden ist ebenfalls Teil
     des Patrimonies-Projektes. Diese Objekte bieten auch
     einen einzigartigen Einblick in die Handwerkstechni-

                                                                                                              D
     ken der entsprechenden Epochen, wie etwa das Gerben                                                                 ie Bedrohung der Tiefsee                                 tion. Man hätte sie ebenso gut           derungen dar. Daran knüpft ein ak-     Folgen für die Wirtschaft nach sich
     oder das Schusterhandwerk. Die Untersuchung der da-                                                                 resultiert vor allem aus an-                             Negrelli´sche Ausbreitung nennen         tuelles Forschungsprojekt der Uni-     ziehen.
     mals im Textil- und Lederhandwerk angewandten Tech-                                                                 thropogenen Eingriffen                                   können – nach dem Österreich-Itali-      versität Wien an, in dem                  Im Symposium „Secrets of the
     niken ist wichtig, um die Grundlage von Handwerks-                                                                  wie Klimaerwärmung und                                   ener Alois Negrelli, der an der Pla-     Meeresbiologen das Ausmaß der Ein-     deep sea“ wird die Entstehung, die Er-
     techniken, die bis heute wirksam und bedeutend sind,                                                     Verschmutzung. Ein besonderer As-                                   nung des Kanals ganz wesentlich be-      wanderung von Meerestieren in das      forschungsgeschichte und die aktu-
     zu verstehen.                                                                                            pekt im Mittelmeer ist der Austausch                                teiligt war!                             Mittelmeer untersuchen. Dabei inte-    elle Gefährdung dieser Lebensräume
        Ein wichtiger Aspekt der Aktivitäten im Rahmen des                                                    von Organismen zwischen Mittel-                                        In den 1890er-Jahren wurden von       ressiert die Forscher besonders die    vorgestellt und um Sympathien für
     Patrimonies-Projekts ist die Kooperation mit iranischen                                                  meer und Rotem Meer über den Su-                                    Österreich Expeditionen entsandt,        Rekonstruktion der Einwanderung.       die Rettung dieser Paradise geworben.
     Textilforschern und Konservatoren. So wurden einige                                                      ezkanal. Dieser wurde vor 150 Jahren                                die mit damals modernsten Metho-            Kleine Organismen in schlecht un-
     fragmentierte Textilien restauratorisch behandelt und                                                    errichtet, um den Schifffahrtsweg                                   den die Tiefsee des östlichen Mittel-    tersuchten Lebensräumen wurden
     ihre ehemalige Formgebung und Funktion rekonstru-                                                        zwischen dem Indischen Ozean und                                    meeres und des Roten Meeres er-          lange Zeit übersehen. So wurde das
     iert. Auf diese Weise konnte etwa festgestellt werden,                                                   dem Mittelmeer abzukürzen. Bereits                                  forschten. Die Ergebnisse und die vie-   Ausmaß der Faunenveränderung
                                                                                                                                                                                                                                                                  Veranstaltung im NHM Wien:
     dass einige unansehnliche Reste, die seit über 20 Jah-                                                   zur vorvorigen Jahrhundertwende                                     len Objekte in den Sammlungen des        stark unterschätzt. Überdies wurden
                                                                                                                                                                                                                                                                  Secrets of the deep sea – Symposium
     ren unbedacht im Archiv schlummerten, zu gefütter-                                                       wurden Einwanderungen vom Roten                                     NHM Wien – die Ausbeute der Fahr-        2014/15 die bisherigen hydrochemi-     celebrating the anniversaries of the „Pola
     ten Beinlingen gehörten – eine Sensation, sind dies doch                                                 Meer in das Mittelmeer registriert.                                 ten des Expeditionsschiffes „SMS         schen Barrieren durch einen giganti-   Expeditions“: 27. Juni 2018, 17.00–21.00
                                                                  ALBERTO GENNARI

     die einzigen und ersten Kleidungsstücke dieser Art, die                                                  Nach dem Chef-Architekten des Su-                                   Pola“ – stellen heute eine bedeutende    schen Ausbau des Suezkanals besei-     Uhr, Vortragssaal NHM Wien
     aus dem Persischen Reich und dem ganzen Nahen Os-                                                        ezkanals, Ferdinand de Lesseps,                                     Vergleichsbasis für moderne Unter-       tigt. Dies wird weitere grundlegende   http://www.univie.ac.at/lessepsian/
     ten bisher bekannt sind.                                                                                 nennt man diese Lesseps´sche Migra-                                 suchungen über die Umwelt-Verän-         ökologische Veränderungen wie auch     index.html
DAS NATUR-HISTORISCHE - DIE LETZTEN BLAURACKEN N OUR PLACE IN - Naturhistorisches Museum Wien
14       PALÄONTOLOGIE                                                                                                                                                                                                                                           15
          Von Thomas J. Suttner

                                                                                                                                                                                   NHM WIEN (3)
             und Erika Kido

        Kegelzähner,
          die kleinen                                          Elektronenmikroskopische Aufnahmen von Conodonten
                                                                  aus dem Devon (vor 419 bis 359 Millionen Jahren)                                                                   Conodonten erstaunen

        großen Unbe-
                                                                                                                                                                                     durch Ihre Formenvielfalt.

         kannten der
        Erdgeschichte
                                                                                                                                                                                                  Rekonstruktion von Kegelzähnern, gestaltet von Fritz Messner

      Die wissenschaftlichen Sammlungen des
       NHM Wien bergen auch Schätze, die in
        der Schausammlung – aufgrund ihrer
      Kleinheit – nicht vertreten sind, etwa die
      Kegelzähner. Dennoch ist die Vielfalt, mit
     der die fossilen Hartteile dieser Tiergruppe
      in der Forschung zum Einsatz kommen,
       verblüffend. Lange Zeit war ihre Zuord-
      nung umstritten und ungewiss. Forscher
       des NHM sind den Geheimnissen dieser
        besonderen Fossilgruppe auf der Spur.

     K
                 egelzähner! Klingt interessant, aber was           maligen Weichteile Klarheit: Die Zugehörigkeit zu       damalige Wassertemperaturen ziehen. Sogar die                         ren ist man auf unterschiedliche Abnützungsspu-
                 ist das? Bis vor 35 Jahren war das eine            den kieferlosen Fischen erhärtete sich. Obwohl die      Entwicklung ganzer Ozeane kann rekonstruiert                          ren an den Oberflächen der verschiedenen Elemen-
                 der schwierigsten Fragen der Paläonto-             systematische Stellung der Conodonten durch wei-        werden. Zusätzlich liefert die Farbe der Hartteile                    te aufmerksam geworden. Ob es sich hierbei um
                 logie, um die wild spekuliert wurde. Alles,        tere Funde nahezu vollständig erhaltener Individu-      wichtige Informationen zum Grad der ehemaligen                        Abnützungsspuren wie an Zahnoberflächen handelt
      was man von dieser Tiergruppe kannte, waren bis               en gesichert scheint, gibt es aber immer noch Zwei-     Aufheizung von Sedimentgesteinen. Dies ist für die                    und ob man daher tatsächlich von einem Kauappa-
      zu vier Millimeter große zahnähnliche Fossilreste             fel.                                                    Erdölindustrie vor allem in der Prospektion von                       rat sprechen darf, ist umstritten. Allerdings konn-
      aus lamellar aufgebautem Kalziumphosphat (Flu-                                                                        Speichergesteinen von großer Bedeutung: Denn ab                       te aufgrund der Orientierung der Schliffmarken
                                                                    IDEAL ZUR DATIERUNG GEEIGNET
      orapatit). In Meeresgesteinen des Erdaltertums                                                                        einer gewissen Aufheizung sind auch die Kohlen-                       die Bewegungsrichtung gegenüberliegender Ele-
      sind die winzigen Fossilien oft sehr häufig und äu-           Heute sind Conodonten aus der paläontologisch-          wasserstoffe zerstört.                                                mente rekonstruiert werden, welche auf einen kom-
      ßerst formenreich.                                            geologischen Forschung kaum wegzudenken. Da                                                                                   plex ablaufenden Bewegungsvorgang der Elemente
                                                                                                                            WIE LEBTEN CONODONTEN?
         Mal stellte man Kegelzähner – oder Conodonten,             sie sich rasch entwickelten und jede Art nur relativ                                                                          im Conodonten-Apparat hinweisen. Gestützt durch
      wie sie von Wissenschaftlern genannt werden – zu              kurz (in geologischen Zeitskalen) existierte, sind       Nachdem es sich bei Conodonten um eine rein fos-                     Material aus der Sammlung des NHM konnte vor
      den Würmern, mal glaubte man zu wissen, dass es               sie ideale Fossilien für die relative Altersdatierung    sile Tiergruppe handelt, ist ihre Lebensweise nicht                  Kurzem hierzu eine neue Hypothese veröffentlicht
      sich bei diesen doch sonderbar anmutenden Mi­                 von Gesteinsschichten. Sie zählen daher neben Tri-       völlig geklärt. Alle Vermutungen über die Funkti-                    werden.
      krofossilien um Überreste von Pflanzen handelt.               lobiten und Ammoniten zu den wichtigsten Leit-           onsweise der im Mund- und Schlundbereich posi-                          Der spezifische Aufbau des Apparates mit seinen
     Apatit kommt aber vor allem bei Wirbeltieren vor               fossilien des Erdaltertums und des frühen Erdmit-        tionierten Apatit-Elemente sind daher spekulativ.                    spitzen und scharfkantigen Elementen lässt auf
     – etwa in unseren Knochen und Zähnen. Schon 1856               telalters. Auch bietet die mineralogische Zusam-         In seltenen Fällen sind bei besonders gut erhalte-                   eine karnivore Lebensweise schließen. Wer die Beu-
      vermutete daher Christian Heinrich Pander, der die            mensetzung der Kegelzähner aufgrund des Einbaus          nen Tieren mehrere Zähnchen im Verband erhalten                      te war, ist aber noch unbekannt. Aufgrund der lan-
      Gruppe erstmals wissenschaftlich beschrieb, dass              von stabilen Isotopen von Sauerstoff, Strontium         – der sogenannte Conodonten-Apparat. So konnte                        zettförmigen Körpergestalt vermutet man, dass
      sie zu den Fischen gehören könnten. Durchsetzen               und Neodym zu Lebzeiten der Tiere großes Poten-          man zeigen, dass der Elemente-Apparat eines Co-                      Conodonten in der Nähe des Meeresbodens als frei-
      konnte sich diese Idee aber nicht – zu fremdartig             zial zur Erforschung der damaligen Lebewelt. Mit-        nodonten-Individuums bilateral symmetrisch auf-                      schwimmende Jäger gelebt haben. Warum sie vor
      waren die Gebilde. Erst 127 Jahre später brachte der          tels aufwendiger geochemischer Verfahren lassen          gebaut ist und sich aus bis zu sieben verschiedenen                  202 Millionen Jahren ausstarben, bleibt ein weite-
      Fund eines Kegelzähners mit Abdrücken der ehe-                sich aus der chemischen Signatur Rückschlüsse auf        Element-Typen zusammensetzt. In den 1990er-Jah-                      res Rätsel dieser seltsamen Lebewesen.
DAS NATUR-HISTORISCHE - DIE LETZTEN BLAURACKEN N OUR PLACE IN - Naturhistorisches Museum Wien
16                          VERANSTALTUNGEN

             NHM WIEN

                                                                           NHM Digitales Planetarium               NHM Wien Vortrag: Hailights –
                                                                           Beeindruckende Filme und                Abenteuer mit Haien und Men-
                                                                           Liveshows in Fulldome-Projektion        schen
                                                                           Beginnzeiten und Themen:                Verhaftet, verfolgt, bedroht, be-
                                                                           www.nhm-wien.ac.at/planetarium          schimpft und unter Wasser von je-
                                                                                                                   der Menge Zähne erwartet. Aben-
                                                                           NHM Wien Über den Dächern               teuer unter und über Wasser – von
                                                                           Wiens                                   Gänsehaut bis Tränen: Anlässlich
                                                                           Ein kulturhistorischer Spazier-         des 15-jährigen Jubiläums von
                                                                           gang durch das Museum bis auf           SHARKPROJECT erzählt Gerhard
                                                                           die Dachterrasse mit fantasti-          Wegner einige seiner spannend­
                                                                           schem Wienblick                         sten, lustigsten und emotionalsten
                                                                           • jeden Freitag, 15 Uhr englisch,       Erlebnisse.
                                                                           16 Uhr deutsch                          Gerhard Wegner, Gründer und
                                                                           • jeden Samstag, 15 Uhr englisch,       Präsident der Hai- und Meeres-
                        4. Internationaler                                 16 Uhr deutsch
                                                                           • jeden Sonntag, 15 Uhr englisch,
                                                                                                                   schutzorganisation Sharkproject
                                                                                                                   International
                        Asteroiden-Tag 2018:                               16 Uhr deutsch
                                                                           • jeden Mittwoch, 18.30 Uhr
                                                                                                                   Eintritt und Vortrag frei; Online-
                                                                                                                   Ticketreservierung erforderlich,
                        30. Juni 2018                                      deutsch                                 ausschließlich unter:
                                                                                                                   www.sharkproject.org/booking
                                                                           NHM Wien Kids & Co ab 6 Jahren:         • Mittwoch, 13. Juni, 19.00 Uhr
                        Als offizieller Partner des „ASTE-                 Das Leben im Tümpel
                        ROID DAY“ in Österreich widmet                     Unsere Teiche und Tümpel sind           NHM Wien Vortrag: Secrets of the
                                                                           wieder voll mit kribbelnden, glasi-     deep sea – Symposium on occasion
                        sich das NHM Wien an diesem Tag                    gen Wesen, welche du mit Lupe           of the anniversary of the Pola
                        der Erfassung von kleinen extra-                   und Mikroskop erforschen kannst.        expeditions
                        terrestrischen Trümmerteilchen,                    • Samstag, 9., und Sonntag, 10. Juni,   Vortrag in Englisch
                        von denen ca. 100 Tonnen täglich                   14 Uhr                                  • Mittwoch, 27. Juni, 17 Uhr
                                                                           • Samstag, 16., und Sonntag, 17.        Veranstaltung der Freunde des
                        überall auf der Erde landen.                       Juni, 14 Uhr                            NHM Wien
                        Größere Objekte durchkreuzen                       • Samstag, 23., und Sonntag, 24.
                        als Meteoroide die Erdatmosphäre                   Juni, 14 Uhr                            NHM Wien Thema: Von Stern-
                                                                                                                   schnuppen, Kometen und
                        und erzeugen nicht nur markante                    NHM Wien Kids & Co ab 6 Jahren:         Asteroiden
                        Leuchterscheinungen, sondern                       Steine, die vom Himmel fallen           Das Thema führt zu den ältesten
                        bewirken auch die Reflexion von                    Meteoriten sind Gesteine aus dem        Objekten im Sonnensystem und
                        Radarwellen. Entsprechende Signale                 All. Was passiert, wenn sie auf die     gibt Einblick in aktuelle Raum-
                                                                           Erde treffen? Was können sie uns        fahrtprojekte.
                        werden über eine Empfängeranten-                   über das Weltall erzählen?              Julia Walter-Roszjár, Mineralo-
                        ne auf dem Dach des Naturhistori-                  • Samstag, 30. Juni, 15 Uhr             gisch-petrographische Abteilung,
                        schen Museums erfasst und können                   • Sonntag, 1. Juli, 15 Uhr              NHM Wien
                                                                           • Montag, 2. Juli, 15 Uhr               • Sonntag, 17. Juni, 15.30 Uhr
                        zukünftig in einer Meteor-Radar-
                        station im Meteoritensaal akustisch                NHM Wien Kids & Co ab 3 Jahren:         NHM Wien Thema: Kometen.
                        und visuell verfolgt werden.                       Wer tummelt sich im Tümpel?             Die Mission Rosetta
                                                                           • Sonntag, 24. Juni, 16 Uhr             Die Sonde begleitete den Kometen
                        14 Uhr: Begrüßung | Christian Köberl (Gene-                                                Tschurjumow-Gerassimenko mehr
                        raldirektor des NHM Wien)                          NHM Wien Mikrotheater: Tiere            als zwei Jahre auf seinem Weg um
                        14.10 Uhr: Erfassung von extraterrestrischen       im Tümpel                               die Sonne. Die Führung zeigt
                        Trümmerteilchen mittels Radar | Ing. Michael       • Samstag, 9., 16. und 23. Juni,        Technik, Herausforderungen und
                                                                           13.30, 14.30 Uhr                        Forschungsergebnisse dieser Mis-
                        Zwingl (Präsident des Österreichischen Ver-
                                                                           • Sonntag, 10., 17. und 24. Juni,       sion, aber auch die Faszination von
                        suchssenderverbands, ÖVSV)                         13.30, 14.30 und 16.30 Uhr              Kometen.
                        15.15 Uhr: Eröffnung der neuen Meteor-                                                     Christoph Goldmann, Abteilung
                        Radarstation in Saal V, Meteoritensaal | Dr.       NHM Wien Mikrotheater: Tiere in         Ausstellung und Bildung,
                        Ludovic Ferrière (NHMW), Dr. Julia Walter-         der Stadt                               NHM Wien
                        Roszjár (NHMW), Ing. Michael Zwingl (ÖVSV)         • Samstag, 30. Juni, 13.30, 14.30 Uhr   • Sonntag, 24. Juni, 15.30 Uhr
                                                                           • Sonntag, 1. Juli, 13.30, 14.30 und
                        Gültige Eintrittskarte erforderlich. Der           16.30 Uhr
                        Besuch des Programms ist frei.
                        Mehr Informationen: https://asteroidday.org/
                        our-story/
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                           Medieninhaber: LW Werbe- und Verlags GmbH, Unternehmensbereich LW Media, 3500 Krems, Ringstraße 44/1 und 1060 Wien,
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                           Redaktionsteam Naturhistorisches Museum: Dr. Reinhard Golebiowski, Mag. Irina Kubadinow, Dr. Helmut Sattmann,
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                           Das Naturhistorische erscheint vierteljährlich als Beilage zum Universum Magazin.

                         „Das Naturhistorische” ist eine entgeltliche Einschaltung in Form einer Medienkooperation mit dem Naturhistorischen Museum.
                                                          Die redaktionelle Verantwortung liegt beim Universum Magazin.
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