DAS NATUR-HISTORISCHE - Naturhistorisches ...

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DAS NATUR-HISTORISCHE - Naturhistorisches ...
DA S   M AG A Z IN   DES   NAT UR HIS TOR ISC HE N              MUSE U M S        W IE N     HERBST   2019
                                                                                                                 1

                                      DAS NATUR-
                                     HISTORISCHE

n Mond und Leben
n Superspezies Habicht
n Würmer ohne Grenzen
n Alte neue Sammlung
n Rätselhafte Mollusken
n Digitale Minerale

                         Der Mond als Quelle künstlerischer Inspiration: „Gibbous Moon Hare“ –
                                        Ölbild auf Leinwand von Dona Jalufka
DAS NATUR-HISTORISCHE - Naturhistorisches ...
2   EDITORIAL AUS DER GENERALDIREKTION

                                Liebe Leserin,
                                lieber Leser!

                                D
                                              as heiße und auch wechselnde Wetter           Schon seit Monaten beschäftigen wir uns aber
                                              im Sommer hat interessanterweise zu        auch mit den Planungen für unsere große Sonder-
                                              neuen Besucherekorden zum Beispiel         ausstellung ab Ende Oktober mit dem Titel „Der
                                              im Juli des Jahres geführt. Dazu pas-      Mond. Sehnsucht, Kunst und Wissenschaft“. Das
                                              send zeigen wir bereits seit 5. Juni und   NHM Wien nimmt das 50. Jubiläumsjahr der ersten
                                nur noch bis Anfang September in den Sonderaus-          bemannten Mondlandung zum Anlass, den Mond
                                stellungsräumen des NHM Wien eine besonders bri-         im Rahmen einer umfangreichen Schau aus ver-
                                sante Ausstellung: „Dahinschmelzen. Gletscher als        schiedensten Perspektiven zu betrachten. Der
                                Zeugen des Klimawandels“. Seit Ende Juni und noch        Mond, nächster Nachbar und steter Begleiter der
                                bis Anfang Oktober zu sehen ist im Saal 50 die Aus-      Erde, ist nicht nur ein hochinteressanter kosmischer

                                                                                                                                                                Mond und Leben
                                stellung „Flora Photographica – Die Zeit dazwi-          Körper mit bewegter Vergangenheit, sondern hat
                                schen“, eine künstlerisch-fotografische Untersu-         auch eine enorme Anziehungskraft auf Romantiker,
                                chung von Petra Lutnyk über Pflanzen in den ver-         Schriftsteller und Künstler. Die Ausstellung ist sehr
                                schiedenen Winterstadien.                                vielfältig: Ein historischer Überblick über die Er-
                                   In der Forschung ist bei uns momentan sehr viel       forschung und Kartierung des Mondes wird durch                          Einige Gedanken zum Einfluss des Mondes auf irdisches Leben.
                                los. So haben wir etwa ein viel beachtetes Projekt       astronomische Grundlagen zu Mondphasen, Son-
                                zum Thema „Naturnacht“ gestartet, in dem die Pro-        nen- und Mondfinsternissen etc. ergänzt. Zu den                                              Von Andreas Hantschk
                                bleme der Lichtverschmutzung beleuchtet werden           dargestellten Themen gehören auch die Wechsel-
                                (davon war schon in früheren Ausgaben die Rede),         wirkung des Mondes mit der Erde, z. B. durch die
                                oder wir bereiten uns auf die Anschaffung eines          Gezeiten und die dadurch bedingte biologische Viel-
                                großen Computertomografie-Systems für das NHM            falt, sowie der Einfluss des Mondlichtes auf die Re-
                                Wien vor, für welches wir Finanzmittel in einer          produktion mancher Tierarten. Der Mond als geo-
                                kompetitiven Infrastruktur-Ausschreibung durch           logisches Objekt, seine Zusammensetzung und der
                                die FFG zugesagt bekommen haben.                         Prozess seiner Entstehung kommen ebensowenig
                                                                                         zu kurz wie die Geschichte seiner Erforschung mit
                                                                                         Hilfe der Raumfahrt und der Mondlandung. Span-
                                Die Staue des Helios am NHM mit Vollmond
                                                                                         nende interaktive Stationen bieten die Gelegenheit,
                                                                                         den Mond zu riechen, selbst zum Mond-Rover-
                                                                                         Fahrer zu werden oder ein echtes Stück Mond an-
                                                                                         zufassen. Zu den Highlights zählt außerdem ein
                                                                                         spektakulärer neu erworbener Mondstein; und eine
                                                                                         Vielzahl an künstlerischen Positionen (Filme, Ins-
                                                                                         tallationen, Fotos und Gemälde, mit Schwerpunkt
                                                                                         Gegenwartskunst) ergänzt die Ausstellung. Eine Art
                                                                                         Preview wird in der Langen Nacht der Museen bei
                                                                                         uns am 5. 10. geboten. Und begleitend zur Ausstel-
                                                                                         lung im NHM Wien wird es ein umfangreiches Rah-
                                                                                         menprogramm geben.
                                                                                            Wie immer lade ich Sie herzlichst ins Haus am
NHM WIEN/KURT KRACHER (2)

                                                                                         Ring ein, wo es immer etwas Neues zu entdecken
                                                                                                                                                 SHUTTERSTOCK

                                                                                         gibt.
                                                                                                            Christian Köberl, Generaldirektor

                                                                                                                                                                                                 UNIVERSUMMAGAZIN 9 | 2019
DAS NATUR-HISTORISCHE - Naturhistorisches ...
4       50 JAHRE MONDLANDUNG                                                                                                                                                                                                                                               5

                                                                                                                                                                                                                             NHM WIEN/ALICE SCHUMACHER
                                                                                       D
                                                                                                     ie Besatzung der legendären Apollo-          schied zwischen besonders hohen Spring-                                     für ein rauschendes Fest – mit kulinari-
                                                                                                     11-Mission verbrachte nach ihrer Rück-       tiden bzw. besonders niedrigen Nipptiden                                    scher Verarbeitung dieser eiweißreichen
                                                                                                     kehr vom Mond zunächst 17 Tage in Qua-       aus der Stellung der drei Himmelskörper                                     Köstlichkeiten.
                                                                                                     rantäne. Damals existierten noch ernst-      Sonne, Mond und Erde ergibt. Da Ebbe                                           Im Fokus der Wissenschaft steht heu-
                                                                                                     hafte Bedenken, der auf der Erde verblie-    und Flut sowie die Phasen des Mondes                                        te ein kleiner Verwandter des Palolos: der

                                                              ROBERT PATZNER
                                                                                       bene Rest der Menschheit könne mit Mikroben vom            relativ leicht zu beobachten sind, ist der                                  Meeresringelwurm Platynereiis dumerilii,
                                                                                       Mond kontaminiert werden. Mittlerweile ist bekannt,        Zusammenhang zwischen Gezeiten und                                          der u. a. im Mittelmeer und in der Nord-
                                                                                       dass die physikalischen und chemischen Bedingungen         Mond eine der ältesten astrophysikali-                                      see vorkommt – und derzeit auch am Zen-
                                                                                                                                                                                             Der griechische Naturforscher
                                                                                       unseres Nachbarn im All keine Lebensentfaltung zu-         schen Erkenntnisse der Menschheit.                                          trum für molekulare Biologie in der Wie-
    Die Fortpflanzung mancher Seeigel (im Bild ein Diadem-                                                                                                                                      und Philosoph Aristoteles
                                                                                       lassen. Die Frage, ob und wie sich die Existenz des Mon-                                               (383–322 v. Chr.) hatte bereits ner Dr.-Bohr-Gasse lebt. Dort wird inten-
    seeigel) steht in Einklang mit den Mondphasen. Manche
                                                                                       des auf das Leben auf dem Planeten Erde auswirkt, wird     DER MOND ALS ZEITGEBER                       Zusammenhänge der Gona-        siv an den neuronalen, molekular-
    Arten laichen bei Vollmond, andere bei Neumond.
                                                                                       hingegen in vielfältiger Weise diskutiert und beforscht.   Unser Mond besitzt keine eigene Leucht- denentwicklung bei Seeigeln biologischen und genetischen Grundla-
                                                                                                                                                  kraft, das von ihm ausgestrahlte Licht ist    mit den Mondphasen be-        gen der inneren Uhr des Ringelwurms
                                                                                       MENSCH UND MOND                                            ausschließlich reflektiertes Sonnenlicht.             obachtet.             geforscht. Für gewöhnlich leben die drei
                                                                                       Menschen, die ihr Leben nach den Phasen des Mondes         Die am deutlichsten wahrnehmbare Aus-                                       bis vier Zentimeter langen Tiere in Röh-
                                                                                       ausrichten, gibt es nicht wenige. Ob es sich nun um        wirkung ist der periodische Wechsel zwi-                                    ren im Sediment. Zu bestimmten Zeiten
                                                                                       Arzttermine, den Zeitpunkt von Aussaat und Ernte, den      schen hellen Vollmond- und dunklen                                          treffen sich die Paare im freien Wasser
                                                                                       Haarschnitt, Geburtstermine oder gar um den beruf-         Neumondnächten. Nachtaktive Tiere ha-                                       und vollführen einen ekstatischen Tanz,
                                                              ANDREAS HANTSCHK

                                                                                       lichen Neubeginn handelt: Für so manche Menschen           ben sich daran in vielfältiger Weise ange-                                  bei dem die Geschlechtsprodukte ausge-
                                                                                       ist dabei der richtige Zeitpunkt des Mondmonats aus-       passt. Zugvögel können sich in hellen                                       stoßen werden. Am Ende sinken die zuvor
                                                                                       schlaggebend. Stichhaltige Beweise für den Einfluss des    Vollmondnächten besser orientieren und                                      noch so temperamentvollen Würmer leb-
                                                                                       Mondes auf diese und andere menschliche bzw. biolo-        nützen diese für ihre Reisen, während                                       los zu Boden. Genau genommen besitzt
    Wattenmeere werden durch die Massenanziehung des
                                                                                       gische Belange konnten von seriösen wissenschaftlichen     umgekehrt der Jagderfolg von Löwen in dunklen Neu- Platynereiis zwei innere Uhren, denn sein Verhalten
    Mondes besonders stark geprägt.
                                                                                       Studien bisher nicht erbracht werden. Mond-Tee, Voll-      mondnächten größer ist. Afrikanische Pillendreher der wird nicht nur vom Mond, sondern auch vom Tag-
                                                                                       mond-Frisur und Zahnbehandlung nach dem Mondka-            Gattung Scarabaeus verwenden Mondlicht als Kompass. Nacht-Rhythmus gesteuert, ein höchst komplexes
                                                                                       lender fallen bestenfalls in die Rubrik „Das Geschäft      Testreihen haben gezeigt, dass die Käfer ihr Ziel stets Zusammenspiel von circadianen und circalunaren
                                                                                       mit dem Mond“. Aus physikalischer Sicht beschränkt         dann in gerader Linie ansteuern, wenn sie von polari- Rhythmen.
                                                                                       sich die Wirkung des Mondes auf seine Gravitation so-      siertem Mondlicht beschienen werden. Ob es allerdings
                                                                                       wie die Emission von Licht.                                einen Zusammenhang zwischen dem Vollmond und                  WAS WÄRE DIE ERDE OHNE MOND?
                                                                                                                                                  dem Heulen der Wölfe gibt, konnte bis heute nicht mit Die direkten Wirkungen des Mondes auf irdische Le-
                                                                                       MASSENANZIEHUNG DES MONDES                                 wissenschaftlicher Exaktheit festgestellt werden.             bewesen sind also vorhanden, fesseln unser wissen-
                                                                                       Ebbe und Flut, die Gezeiten also, stellen die unmittel-       Ganz anders verhält es sich mit der „mondsüchtigen“ schaftliches Interesse, sind aber insgesamt von unter-
                                                                                       barste Auswirkung des Mondes auf das irdische Leben        Fortpflanzung im Tierreich. Schon Aristoteles beob- geordneter Bedeutung. Doch inwieweit ist die Existenz
                                                              ROBERT ILLEK

                                                                                       dar. Die nach einem bestimmten zeitlichen Muster um        achtete im 4. Jhdt. v. Chr. einen Zusammenhang zwi- des Mondes für irdisches Leben erforderlich?
                                                                                       die Erde laufenden Wellenberge der Ozeane sind zum         schen den Eierstöcken der Seeigel und den Mondphasen.            Ohne Mond verhielten sich nachtaktive Tiere anders,
                                                                                       einen das Ergebnis der Anziehungskräfte von Sonne          Das Anschwellen der Eierstöcke (sowie auch die Reifung die Tageslänge betrüge ohne Gezeitenbremse etwa 15
    Ausscheidungen eines Wattwurms (Arenicola marina),
                                                                                       und Mond, und zum anderen der aus der Erdrotation          der Spermien) findet vorwiegend zur Vollmondzeit statt. statt 24 Stunden, Ebbe und Flut hingen nur mehr von
    einem typischen Bewohner der Europäischen Wattmeere.
    Die Fortpflanzung der Würmer findet bei Vollmond statt.                            resultierenden Fliehkraft. Die Anziehungskraft der         Der Mond übernimmt die Rolle eines Zeitgebers, der der Gravitation der Sonne und der Erdrotation ab. Der
                                                                                       Sonne schlägt in diesem Spiel der Kräfte mit etwa 46       dafür sorgt, dass Eier und Spermien möglichst gleich- entscheidendste Einfluss des Erdtrabanten ist jedoch
    An der „inneren Uhr“ des Borstenwurms Platynereis                                  Prozent der Mondkraft zu Buche. Während auf den of-        zeitig den Weg zueinander finden. Seit Aristoteles ha- die Stabilisierung der Erdachse, die in der kommenden
    dumerilii wird am Zentrum für molekulare Biologie in                               fenen Weltmeeren der Tidenhub lediglich 0,6 Meter be-      ben Naturforscher hunderte von Tierarten gefunden, Milliarde von Jahren lediglich zwischen 22 und 25 Grad
    Wien geforscht.                                                                    trägt, können in bestimmten Küstenbereichen, zum           deren Lebensrhythmik sich am Mond orientiert. Ko- schwanken wird. Ohne den Mond als Stabilisator könn-
                                                                                       Beispiel im Nordwesten Europas, Unterschiede von bis       rallen etwa stoßen innerhalb weniger Nächte Myriaden te die Neigung der Erdachse zwischen 0 und 85 Grad
                                                              KRISTIN RAIBLE-TESSMAR

                                                                                       zu elf Metern auftreten. Die Kombination mit beson-        von Eiern und Spermien aus. Am bekanntesten ist wohl variieren – was fatale Klimaschwankungen zur Folge
                                                                                       ders flachen Küstenbereichen schafft die Voraussetzung     die Wurmhochzeit des Palolos (Eunice viridis): Das vom hätte. Ob sich in Anbetracht dieser „Torkel-These“ hö-
                                                                                       für einen ganz besonders reizvollen Lebensraum: das        Mond synchronisierte Massenauftreten reifer Hin- here Lebensformen und stabile Ökosysteme entwickeln
                                                                                       Watt. Eine sensible Lebensgemeinschaft ist hier ganz       terenden, meist eine Woche nach Vollmond im Oktober, hätten können, darf bezweifelt werden. So gesehen ver-
                                                                                       auf das Auftreten von Ebbe und Flut ausgerichtet, wo-      überfordert jeden Fressfeind. Für die ortsansässige Be- danken wir dem Mond vermutlich nicht mehr und nicht
                                                                                       bei sich der für die Lebenswelt so wesentliche Unter-      völkerung auf Samoa ist dann „Tatelega“, Palolozeit, Zeit weniger als unsere Existenz.                             Ω
DAS NATUR-HISTORISCHE - Naturhistorisches ...
6                 ZOOLOGIE
                   Thema
                                                                                          Zum Nachlesen:
                   Von Florian Kunz,                                                      Kunz et al. (2018) Mitochon-
            Elisabeth Haring, Frank Zachos                                                drial phylogenetics of the
                 und A nita Gamauf (†)*                                                   goshawk Accipiter [gentilis]
                                                                                          superspecies. J Zool Syst
                                                                                          Evol Res. DOI: 10.1111/
                                                                                          jzs.12285; https://www.on-
                                                                                          linelibrary.wiley.com/
                                                                                          doi/10.1111/jzs.12285

    DER HABICHT:
    Eine Superspezies                                                                           Habichte sind mittelgroße
                                                                                             Greifvögel mit einer Körper-

    im Fokus
                                                                                             länge von 46 bis 63 Zentime-
                                                                                           tern und einer Spannweite von
                                                                                           89 bis 122 Zentimetern. Sie er-
                                                                                             nähren sich überwiegend von
                                                                                            Vögeln und kleinen Säugetie-
                                                                                          ren. Die Art ist nicht gefährdet.

    D
                  er Habicht (Accipiter gentilis) ist ein mit-
                  telgroßer waldbewohnender Greifvogel,
                  der vor allem andere Vögel und kleinere
                  Säugetiere erbeutet. Jahrhundertelange
                  Bekämpfung durch den Menschen sowie
    Lebensraumverlust haben die Habichte in der Vergan-
    genheit stark dezimiert. Erst in den letzten Jahrzehn-
    ten haben sich die Bestände durch Schutzmaßnahmen
    wieder stabilisiert. Bisherige systematische Arbeiten
    unterstellten dem Habicht eine „holarktische“ Verbrei-

                                                                                                                                                                                                                                                                             SHUTTERSTOCK (2)
    tung (Eurasien, Nordamerika und Nordafrika). In einer
    aktuellen Studie wurde mit molekulargenetischen Me-
                                                                 PIXABAY

    thoden hinterfragt, ob es sich in dem riesigen Verbrei-
    tungsgebiet tatsächlich um eine oder doch um mehre-
                                                                       Europäischer Habicht (Accipiter gentilis) im                                                                                           Habichtbälge. Das Weibchen ist
    re Arten handelt.
                                                                       Porträt                                                                                                                                deutlich größer als das Männchen.
    DER HABICHT UND SEINE
    VERWANDTSCHAFT
    Die nächsten Verwandten des Habichts sind der Mey-                 SUPER FORSCHUNG AN SUPERSPEZIES                                                                                                          Voraussetzungen für den richtigen Umgang mit Um-
    ershabicht (Accipiter meyerianus aus Indonesien und                Hier kann das NHM Wien (wieder einmal) punkten. Mit                                                                                      welt und Lebewesen schaffen. Vor allem vor dem Hin-
    Papua-Neuguinea), der Madagaskarhabicht (Accipiter                 vielen Proben aus der eigenen Sammlung sowie einigen                                                                                     tergrund des durch den Menschen verursachten sechs-

                                                                                                                                 NHM WIEN/F. KUNZ
    henstii aus Madagaskar) und der Trauerhabicht (Acci-               von kooperierenden Museen konnten in den Zentralen                                                                                       ten großen Massensterbens wird deutlich, wie sehr un-
    piter melanoleucus aus dem zentralen und südlichen                 Forschungslaboratorien genetische Untersuchungen                                                                                         sere Wahrnehmung auf der taxonomischen Ebene der
    Afrika). Diese vier Arten wurden schon 1966 als sehr               erstmalig an allen Arten und sämtlichen Unterarten                                                                                       Art beruht. Klassischer Naturschutz bezieht sich fast
    ähnlich erkannt und sind seitdem ein Musterbeispiel                durchgeführt werden. Damit waren wir in der Lage, eine                                                                                   ausschließlich auf Tier- und Pflanzenarten und benötigt
    für den Begriff der „Superspezies“: Dieser Terminus                deutliche Spaltung zwischen den nordamerikanischen                           lungen zu finden ist, erzielt werden können. Genetische     daher eine zweckmäßige und abgesicherte Systematik.
    bezeichnet eine Gruppe von nach klassischen taxono-                und den eurasischen/nordafrikanischen Habichten fest-                        Methoden spielen hierbei eine wesentliche Rolle.               Eine direkte Konsequenz der Studie ist die dringen-
    mischen Merkmalen „guten“, aber eben sehr ähnlichen                zustellen. Überraschend ist die Tatsache, dass die drei                                                                                  de Frage, ob eine Revision – also eine Änderung in der
    und nahe verwandten Arten. Die nahe Verwandtschaft                 weiter südlich vorkommenden Arten (Madagaskar, Süd-                          SUPERINTERESSANTE SYSTEMATIK                                allgemeinen Systematik der Habichte – notwendig ist.
    der Accipiter-Arten bei extrem weiter Verbreitung wirft            ostasien, Afrika) näher mit den eurasischen Habichten                        Die Umwelt zu begreifen und zu verstehen war schon          Sollte man „den Habicht“ in Zukunft in zwei Arten, eine
    spannende Fragen zu ihrer Entstehung auf. Bis heute                verwandt sind als diese mit ihren vermeintlichen nord-                       immer ein zentrales Interesse des Menschen. Einen we-       nordamerikanische und eine eurasische/nordafrikanische,
    gibt es keine allgemein anerkannte Systematik in die-              amerikanischen Artgenossen. Trotz großer äußerlicher                         sentlichen Teil im Prozess des Verstehens bilden Syste-     teilen? Dies würde bedeuten, dass diese zwei Arten dann
    ser Gruppe, nicht zuletzt auch deshalb, weil Untersu-              Ähnlichkeiten scheinen die amerikanischen Habichte                           matisierung und Klassifikation, also das Erkennen von       auch im Naturschutz und Wildtiermanagement vonein-
    chungsmaterial nachvollziehbarerweise schwer zu be-                von ihren eurasischen Verwandten schon sehr lange                            Objekten gleicher Art sowie deren Gruppierung nach          ander getrennt betrachtet werden müssten.            Ω
    kommen ist – man bedenke die geografischen Distan-                 getrennt zu sein. Es zeigte sich einmal mehr, welch                          relevanten Gemeinsamkeiten. Es sind gerade biosyste-
    zen, aber auch naturschutzfachliche Überlegungen                   überraschende Ergebnisse anhand von umfangreichem                            matische Arbeiten wie diese, welche hoch relevante Fra-     *) in memoriam Anita Gamauf, die dieses Projekt wesentlich
    (fast alle Arten zeigen einen abnehmenden Trend).                  Probenmaterial, wie es in wissenschaftlichen Samm-                           gestellungen unserer Zeit behandeln und maßgebliche         mitgestaltet hat und die 2018 viel zu früh verstarb.
DAS NATUR-HISTORISCHE - Naturhistorisches ...
8              BIODIVERSITÄT                                                                                                                                                                                                               9
                                                                                    Zum Nachlesen:
              Von Susanne Reier,                                                    Reier et al. 2019: An integ-
             Helmut Sattmann und                                                    rative taxonomic approach
               Elisabeth Haring                                                     to reveal the status of the
                                                                                    genus Pomphorhynchus
                                                                                    Monticelli, 1905 (Acantho-
                                                                                    cephala: Pomphorhynchi-
                                                                                    dae) in Austria. Internat. J.

    Würmer ohne
                                                                                    for Parasitology: Parasites                                                                                          Konfokale Laserscanmikros-
                                                                                    and Wildlife 8: 145-155.                                                                                             kopie und histologische Re-
                                                                                    https://doi.org /10.1016/                                                                                            konstruktionen der Haken an

    Grenzen
                                                                                    j.ijppaw.2019.01.009                                                                                                 den Rüsseln der drei gefunde-
                                                                                                                                                                                                         nen Pomphorhynchus-Arten.

                                                        K
                                                                                                                                                                                                         A + D: P. tereticollis;
                                                                       ratzer sind parasitische Würmer ohne
    Biodiversität ist kein Monopol prestigeträch-                                                                                                                                                        B + E: P. bosniacus, häufigste
                                                                       Mund und ohne Verdauungstrakt, mit ei-                                                                                            Art in unserer Studie;
    tiger Säugetiere, Vögel, Tagfalter und Orchi-                      ner dicken Körperdecke, die sie vor den                                                                                           C + F: P. laevis, die zuvor
    deen. Auch winzige Mikroben, Pilze und                             Verdauungsenzymen der Wirte schützt                                                                                               einzige für Österreich
    Algen sowie unscheinbare Insekten und                              und mit einem hakentragenden Rüssel,                                                                                              beschriebene Art
                                                        der zur Festheftung im Wirt dient. Dieses Merkmal hat
    Würmer spielen dabei eine wichtige Rolle.           ihnen auch ihren wissenschaftlichen Namen Acantho-
    Und auch Parasiten, die meist übersehen             cephala („Dornenköpfe“) eingetragen. Kratzer leben im
    werden. Dabei machen sie mehr als die               Darm von Wirbeltieren, besonders häufig in Fischen.                                                                                                     Verschiedene Entwick-
                                                        Eine ungewöhnlich große Art, der bis zu 70 Zentimeter                                                                                                   lungsstadien von unter-
    Hälfte der Arten aus, steuern die Evolution         lange Riesenkratzer, parasitiert mitunter auch in Men-                                                                                                  schiedlichen Arten der
    und regulieren Populationen, wodurch sie            schen. Die Übertragung erfolgt durch den Verzehr ro-                                                                                                    Kratzer (sofern nicht
    für ein ökologisches Gleichgewicht sorgen           her Käferlarven. Die Fische hingegen infizieren sich                                                                                                    anders angegeben alle
                                                        meist über Kleinkrebse oder Wasserinsekten, in denen                                                                                                    Maßstäbe 500 µm):
    und die Vielfalt positiv beeinflussen. Im           sich die Larven der Parasiten entwickeln. In der Regel                                                                                                  A: Ei von Acanthocepha-
    Rahmen der Initiative Austrian Barcode of           ist der Befall mit Kratzern für die Wirte harmlos und                                                                                                   lus lucii;
                                                        unauffällig, abhängig von der Intensität des Befalles.                                                                                                  B: Larve von Pomphorhyn-
    Life (ABOL) wurden einige Fischparasiten                                                                                                                                                                    chus tereticollis;
                                                           In unserem Projekt, das im Rahmen der Initiative
    mittels molekulargenetischer Methoden               Austrian Barcode of Life (ABOL) stattfand, wurden ver-
                                                                                                                                                                                                                C: Jugendstadium von

                                                                                                                                                                              S. REIER; T. SCHWAHA (3)
                                                                                                                                                                                                                Pomphorhynchus laevis;
    genauer unter die Lupe genommen.                    schiedene heimische Fische auf Parasiten untersucht.                                                                                                    D 1: Weibchen von Echi-
                                                        Dabei wurden zahlreiche unterschiedliche Arten von                                                                                                      norhynchus cf. borealis
                                                        Kratzern gefunden. Die molekulargenetische Untersu-                                                                                                     D2: Männchen von Echi-
                                                        chung dieser Würmer brachte überraschende Befunde:                                                                                                      norhynchus cf. borealis
                                                        In den untersuchten Gattungen wurde eine unerwartet
                                                        hohe genetische Vielfalt aufgespürt, die uns vor Augen      sondere für die Flussbarbe. Zwischenwirte aller drei
                                                        führt, wie schlecht diese Tiergruppe bisher erforscht       genannten Arten sind Bachflohkrebse. In den letzten
                                                        ist.                                                        Jahren hat eines dieser Krebschen, das ursprünglich in
    Sezierter Darm einer Flussbarbe mit einem Massen-                                                               der Region um das Schwarze Meer beheimatet war, ei-
    befall von Pomphorhynchus bosniacus.                WAREN SIE IMMER SCHON DA?                                   nen Siegeszug Donau-aufwärts genommen, transpor-
                                                        Beispielsweise lassen sich Arten der Gattung                tiert mit dem Ballastwasser der Donauschiffe. Auch
                                                        Pomphorhynchus morphologisch kaum unterscheiden             diverse Fischarten sind eingewandert. Auf diese Weise
                                                        und waren in Österreich bisher nur mit der Art              könnten auch deren Parasiten mitgekommen sein.
                                                        Pomphorhynchus laevis vermeldet. Diese Art ist auffäl-         Ein weiteres denkbares Szenario ist, dass alle drei
                                                        lig gelb-orange gefärbt und weist oft eine hohe Befalls-    Arten schon immer da waren und ihre Identität mit den
                                                        dichte im Fischdarm auf. Ihren Gattungsnamen (lat.          klassischen Untersuchungsmethoden, aufgrund der er-
                                                        pomphus = Blase, rhynchus = Rüssel) hat sie von einer       wähnten morphologischen Ähnlichkeit, nicht regist-
                                                        charakteristischen Auswölbung am Grunde ihres Rüs-          riert worden war. Die Existenz dieser Arten in unserem
                                                        sels. Unsere Analysen ergaben, dass die genannte Art        Ökosystem stellt aus medizinischer Sicht kein Problem
                                                        in Österreich eher selten vorkommt. Dafür fanden wir        dar – im Gegenteil: Sie knüpfen das ökologische Netz
                                                        eine zweite Art, die aus Nord- und Westeuropa bekannt       vielleicht dichter. Problematisch dagegen ist unser ge-
                                                        ist, und – sogar am häufigsten – eine dritte Art, die aus   ringes Wissen über die Arten und die Komplexität der
                                                        Südosteuropa beschrieben, aber vorher noch nicht mo-        Ökosysteme, weil wir ohne Kenntnis auch die Folgen
                                                        lekulargenetisch charakterisiert war. Diese dritte Art      von Umweltveränderungen ungenügend abschätzen
                                                        zeigte eine Vorliebe für bestimmte Fischarten, insbe-       können.                                             Ω
DAS NATUR-HISTORISCHE - Naturhistorisches ...
10      SAMMLUNGSGESCHICHTE                                                                                                                                                                                                                                                                           11

             Von M athias Harzhauser,
                Andreas
                    TEXTKNAME
                           roh und
                Christian Scheuer                                                                             Eine nach dem Naturselbstdruck-
                                                                                                           Verfahren angefertigte Kupferplatte
                                                                                                        von Ettingshausen. Der Druck zeigt alle
                                                                                                            Details des dargestellten Eisenhuts.

     CONSTANTIN ETTINGSHAUSEN –
     Pionier der Paläobotanik und seine

                                                                                                                                                                                                                                                                      NHM WIEN/ALICE SCHUMACHER (3)
     148 Jahre alte „Neue“ Sammlung

     S
                eit der Eroberung des Festlandes durch Pflan-
                zen vor 470 Millionen Jahren veränderten
                diese die Erde und ihre Atmosphäre nachhal-
                tig. Mit den Pflanzen entwickelten sich auch                                                                                                                                   Fossiles Blatt einer
                Symbiosen mit Pilzen. Eine neue Form von                                                                                                                                       Buche aus dem
     Verwitterung begann die Landschaften zu verändern,                                                                                                                                        frühen Miozän von
                                                                                                                                                                                               Moskenberg bei
     erstmals entstanden Böden. Neue Ökosysteme und
                                                                                                                                                                                               Leoben. Das Objekt
     komplexe Nahrungsketten prägten schon bald das                                                                                                                                            wurde bereits 1894
     Landleben. Weitere Umbrüche waren die Entstehung                                                                                                                                          von Ettingshausen
     erster Wälder im Devon vor 390 Millionen Jahren und                                                                                                                                       in einer Monogra-
     die gewaltige Sauerstoffproduktion der Steinkohlen-                                                                                                                                       phie in den Denk-
                                                                                                                                                                                                                                      Einblick in die „neue“ Ettingshau-
     wälder vor etwa 300 Millionen Jahren. Die Ausbreitung                                                                                                                                     schriften der k.k
                                                                                                                                                                                                                                      sen-Sammlung im Naturhistori-
     von Blütenpflanzen ab der frühen Kreidezeit vor 130                                                                                                                                       Akademie der Wis-
                                                                                                                                                                                                                                      schen Museum in Wien.
     Millionen Jahren war ein weiterer bedeutender Schritt,                                                                                                                                    senschaften abgebil-
     der bis heute die Vegetation – und unsere Gärten – prägt.                                                                                                                                 det und beschrieben.
        Das Wissen um diese Ereignisse basiert auf dem Stu-                                                                                        sammengestellt. 1871 wurde er an die Universität        Paläozoikum bis ins Tertiär ab. Viele der mehr als
     dium fossiler Reste von Pflanzen, wie etwa Pollen, in-                                                                                        Graz versetzt, wo er als Professor für Botanik bis zu   12.000 Objekte wurden von Ettingshausen wissen-
     kohlten oder verkieselten Früchten, Blättern und Höl-                                                                                         seinem Tod 1897 wirkte. Neben seinen paläobotani-       schaftlich beschrieben und in seinen Publikationen il-
     zern. PaläobotanikerInnen versuchen, die Fossilien zu                                                                                         schen Arbeiten war Ettingshausen auch ein Pionier       lustriert. Als Typus-Exemplare für neue Arten und als
     bestimmen, und können aus der Florenzusammenset-                                                                                              in der wissenschaftlichen Darstellung rezenter Pflan-   Abbildungsoriginale haben sie einen besonders hohen
     zung mitunter präzise Aussagen über Temperatur, Sai-                                                                                          zen mit einer Methode namens „Naturselbstdruck“.        wissenschaftlichen Wert. Diese Sammlung ist Eigen-
     sonalität und Niederschlag ableiten. Aus der Dichte der                                                                                       Dabei wurden Pflanzen in Bleiplatten gepresst, und      tum des Instituts für Biologie der Universität Graz. Was
     Spaltöffnungen auf fossilen Blättern kann sogar der                                                                                           von diesen wiederum wurden durch Galvanisierung         für PaläobotanikerInnen noch heute einen unschätz-
     damalige CO2-Gehalt der Atmosphäre rekonstruiert                                                                                              Kupfertiefdruckplatten gefertigt. Diese Naturselbst-    baren Fundus zur Erforschung der geologischen Ge-
     werden. Die Grundlage für diese modernen Analysen                                                                                             drucke waren eine botanische Revolution und gipfel-     schichte repräsentiert, ist für die universitäre Botanik,
     sind die wissenschaftlichen Sammlungen in den Muse-                                                                                           ten in der Publikation eines zwölfbändigen Werkes       aufgrund der geänderten Forschungsschwerpunkte, we-
     en und Universitäten. Mit mehr als 125.000 Fossilien                                                                                          mit 1000 Abbildungen von Pflanzen der österrei-         niger relevant. Im Rahmen der Umgestaltung im Be-
     ist die paläobotanische Sammlung des NHM Wien die                                                                                             chisch-ungarischen Monarchie. Einige der historisch     reich Pflanzenwissenschaften des Instituts für Biologie
     größte ihrer Art in Österreich.                                                                                                               wertvollen Kupferplatten sind heute an der Univer-      beschloss die Universität Graz daher, die Ettingshau-
        Die historisch ältesten Pflanzenfossilien, die im                                                                                          sität Wien und am NHM Wien erhalten.                    sen-Sammlung als Dauerleihgabe an das NHM Wien
     NHM Wien aufbewahrt werden, gelangten mit der be-                                                                                                                                                     abzugeben.
     rühmten Sammlung des Florentiner Gelehrten Cheva-                                                                                             DAUERLEIHGABE AM NHM WIEN                                  Zusammen mit 44 extra angefertigten Sammlungs-
     lier de Baillou nach Wien, die Kaiser Franz I. im Jahr                                                                                        Während seiner Tätigkeit in Graz begründete Ettings-    kästen kam die Sammlung Anfang 2019 nach Wien, wo
                                                                 ARCHIV NHM WIEN

     1748 erwarb. Der Kern der paläobotanischen Sammlung                                                                                           hausen am damaligen Phytopaläontologischen Labo-        sie nun der internationalen Forschungs-Community
     am NHM Wien ist jedoch deutlich jünger und wurde                                                                                              ratorium eine weitere bedeutende paläobotanische        wieder uneingeschränkt zugänglich ist. Die zwei wich-
     durch den 1826 in Wien geborenen Paläobotaniker Con-                                                                                          Sammlung. Wie eine geologische Zeitreise bildet die     tigsten paläobotanischen Sammlungen von Ettingshau-
     stantin Freiherr von Ettingshausen im Jahr 1879 zu-                                                                                           Sammlung die Entwicklung der Pflanzenwelt seit dem      sen sind jetzt in Wien vereint.                       Ω
                                                                               Porträt von Constantin Freiherr von Ettingshausen aus der Öster-
                                                                               reichischen Botanischen Zeitschrift, Band 9/10, Jahrgang 1897
DAS NATUR-HISTORISCHE - Naturhistorisches ...
12               MOLLUSKEN                                                                                                                                                                                                                                               13

                Von Anita Eschner

     AUS ALT MACH NEU                                                                                                                                                                             stand der Weichtiergemeinschaften im östlichen Mittel-
                                                                                                                                                                                                  meer, 150 Jahre nach Eröffnung des Suezkanals, für wei-
                                                                                                                                                                                                  tere Forschungen erhalten bleiben und zugänglich sein!

     Forschung in der                                                                                                                                                                                Auch die Bedeutung alter Belegstücke der Mollusken-
                                                                                                                                                                                                  sammlung, deren Weichkörper in Ethylalkohol konser-

     Molluskensammlung                                                                                                                                                                            viert sind, hat sich in jüngster Zeit stark erhöht. Durch
                                                                                                                                                                                                  den Einsatz molekulargenetischer Methoden ist es bei-
                                                                                                                                                                                                  spielsweise möglich, auch aus einer vor über 100 Jahren
     Wieso horten die Sammlungen naturwissenschaftlicher Museen                                                                                                                                   gesammelten, konservierten Weinbergschnecke brauch-
     unzählige Belegstücke einer einzigen Art? Reicht es nicht, einfach jeweils                                                                                                                   bare DNA-Sequenzen für weitere Analysen zu gewinnen.
                                                                                                                                       Blick in eine umfangreiche Privatsammlung mit Material     Somit eröffnen alte Belegexemplare neue Forschungs-
     eines oder wenige Exemplare von einer Spezies aufzubewahren?                                                                      aus dem Mittelmeer und Roten Meer, die im Frühjahr 2019    ansätze, die in aktuellen Projekten wie etwa der ABOL-
                                                                                                                                       als Geschenk an die Molluskensammlung des NHM Wien ging.
                                                                                                                                                                                                  Initiative (Austrian Barcode of Life/www.abol.ac.at) auch
                                                                                                                                                                                                  für Weichtiere in Österreich zur Anwendung kommen.

     D
                                                                                                                                       Aktuelle Sammlungsgläser zum ABOL-Mollusken-Projekt.          Seltene, regional verschwundene, ja selbst ausgestor-
                    ie Schnecken schauen ja eh alle gleich aus,   ja: Woher kommt diese Art ursprünglich? Oder war die                                                                            bene Tiere, können durch die in Museumssammlungen
                    wieso so viele davon aufbewahren? Diese       Art schon früher hier zu finden, womöglich unter einem                                                                          konservierten Exemplare untersucht werden und den
                    und ähnliche Fragen kennt jede/r Samm-        anderen Namen? Für diese und ähnliche Fragestellun-                                                                             Aufbau einer umfassenden genetischen Biodiversitäts-
                    lungsverantwortliche im NHM Wien nur          gen, auch im Zusammenhang mit dem Klimawandel, sind                                                                             Datenbank sinnvoll ergänzen. Die im Rahmen der ABOL-
                    zu gut! Wissenschaftliche Sammlungen an       reichhaltige, gut dokumentierte Museumssammlungen                                                                               Initiative neu gesammelten Schnecken und Muscheln
     Museen sind nicht nur „Hüter“ der wertvollen Typus-          wahre Fundgruben für Wissenschaftler.                                                                                           aus Österreich sind durch entsprechende Belegexempla-
     Exemplare – die „Merkmalsträger“, nach denen neue Ar-                                                                                                                                        re und Gewebeproben in der Molluskensammlung und
     ten beschrieben werden –, sondern auch wichtige Archi-       ÖFFNUNG DES SUEZKANALS                                                                                                          in der DNA-Sammlung der Molekulargenetik am NHM
     ve der Artenvielfalt und Belegsammlungen zur Biodiver-       Ganz aktuell gibt es dazu eine Zusammenarbeit mit dem                                                                           Wien für weiterführende Analysen aufbewahrt. Somit
     sität. Sie zu erhalten, laufend zu erweitern und             Paläontologischen Institut der Universität Wien, wo in                                                                          kann auch in Zukunft mit neuen Forschungsmethoden
     kontinuierlich fortzuführen sind zentrale Tätigkeiten        einem mehrjährigen Forschungsprojekt die Veränderun-                                                                            wieder auf dieses wichtige Museumsmaterial zurückge-
     der verantwortlichen Kuratorinnen und Kuratoren.             gen des Artenspektrums im östlichen Mittelmeer seit                                                                             griffen werden.                                        Ω
     Durch den Vergleich einer größeren Anzahl von Indivi-        der Öffnung des Suezkanals (1869) und der Erweiterung

                                                                                                                                                                                                                                                          NHM WIEN (4)
     duen einer Art lassen sich oft wichtige Unterschiede in      der Fahrrinne 2015 untersucht werden. Besonders wert-
     Aussehen, Größe, Form oder Färbung von einzelnen Tie-        voll sind dabei die Sammlungsbelege der ozeanografi-
     ren oder Populationen erkennen und so Einblicke in die       schen Expeditionen des Schiffes „Pola“ in das Mittelmeer
     Variabilität innerhalb dieser Art gewinnen. Vergleicht       und das Rote Meer (1890–1898). Sie bilden eine wichtige
     man Populationen aus verschiedenen Verbreitungsge-           Grundlage für vergleichende Studien, da sie das Artenin-
     bieten, lassen sich oft ganz typische lokale Formen her-     ventar der Ende des 19. Jahrhunderts vorgefundenen
     ausfiltern, aus denen sich über einen längeren Zeitraum      Molluskenfauna in diesen beiden Meeren detailliert er-
     sogar getrennte Arten entwickeln können.                     fasst haben. Besonders bei Vergleichen mit aktuellen Se-
        Aber nicht nur Umfang und Vielfalt, sondern auch der      dimentproben sind die Pola-Belegstücke wichtig, da auch
     zeitliche Aspekt, der in Sammlungen mit langer histori-      schwer zugängliche Tiefseeregionen systematisch besam-
     scher Tradition meist gut dokumentiert ist, ist heute        melt und gut dokumentiert wurden. Nach Beendigung
     sehr wichtig und gefragt. Gab es die Art XY schon vor        des Forschungsprojektes wird der größte Teil der neuen
     100 Jahren in dieser Region? Ist sie ein Neozoon (eine       Aufsammlungen in die Molluskensammlung aufgenom-
     neu eingeschleppte oder eingewanderte Tierart)? Falls        men und diese wesentlich bereichern. So wird der Zu-

                                                                          Vexillum vulpecula: „Kleiner Fuchs“ lautet der deutsche
                                                                            Name dieser Schnecke aus der Familie der Mitraschne-
                                                                             cken. Die innerartliche Variabilität und Farbenvielfalt
                                                                          dieser Exemplare von den Philippinen ist beeindruckend.
DAS NATUR-HISTORISCHE - Naturhistorisches ...
14                        VERMITTLUNG                                                                                                                                                          15

                    Von Susanne M ayrhofer

                                                                                                                                                  KART RUNNER
                                                                                                                                Schlüpfe in die Rolle von Karl dem Maulwurf und hilf ihm

          Erstes Game-Jam                                                                                                       dabei, so viele Mineralien wie möglich zu sammeln. Aber
                                                                                                                                  Achtung! In den Tiefen der Minen warten gefährliche

          im NHM Wien                                                                                                                 Hindernisse auf dich, die es zu vermeiden gilt.
                                                                                                                                     EntwicklerInnen: Laura Cesar, Kristoph Noitz,
                                                                                                                                        Catherine Calupas, Christian Munteanu
          Hochmotivierte SchülerInnen entwarfen in
          einem fünftägigen Game-Jam (Spiele-Entwick-

                                                         S
          lungs-Zusammenkunft) gemeinsam vier                       ie planten, diskutierten, designten und pro-
                                                                                                                                                 GUIDING LIGHT
                                                                    grammierten. Hin und wieder konnten sie                      ist ein Puzzlespiel, bei dem es deine Aufgabe ist, mit ei-
          Online Spiele zum Thema „Digitale Minerale“.
                                                                    durch ein Mittagessen kurzfristig von ihrem                  nem Lichtstrahl immer tiefer in die Erde vorzudringen.
                                                                    Plan abgelenkt werden – doch nicht lange,                   Doch das ist gar nicht so einfach, denn oft muss das Licht
                                                                    denn sie hatten nur ein Ziel. Die Rede ist von
                                                                                                                                erst geschickt gelenkt werden, bevor es die wertvollen Mi-
                                                         15 hoch-motivierten HTL-SchülerInnen, die sich zur Auf-
                                                         gabe gesetzt hatten, innerhalb von fünf Tagen vier Spie-                         neralien zum Funkeln bringen kann.
                                                         le zum Thema „Digitale Minerale“ zu entwickeln.                           EntwicklerInnen: Ian Hornik, Felix Strobl, A aron
                                                            Von 6. bis 10. Mai 2019 wurde der Vortragssaal des                               Ziganek, Johanna Seeburger
                                                         NHM Wien zum Schauplatz eines Game-Jams, innerhalb
                                                         dessen in Zusammenarbeit mit den Unternehmen „Play-                                    MINERAL MINER
                                                         ful Solutions“ und „Mipumi-Games“ Kristalle gezüchtet,
                                                                                                                                 Du spielst „Bill Drill“ den Bohrer. Ziel ist es, dich durch
                                                         Ideen entwickelt, erste Prototypen entworfen, Spiele ge-
       Erstellen der                                                                                                             verschiedene Erdschichten zu graben und unterschied-
                                                         testet und schließlich vier Online Games für die erste
 Spiele-Prototypen
                                                         digitale Ausstellung des NHM Wiens „Evolution der Mi-                    lichste Mineralien an die Oberfläche zu bringen. Aber
                                                         nerale“ entwickelt und präsentiert wurden.                             Achtung, der Treibstoff könnte dir ausgehen, sammle des-
                                                                                                                                halb die Kohle auf deinem Weg, um länger unter der Erde
                                                         DAS PROJEKT „DIGITALE MINERALE“
                                                         Das Game-Jam war Kern des Projektes „Digitale Mine-                                        bleiben zu können.
                                                         rale“, gefördert von der Innovationsstiftung für Bildung                   EntwicklerInnen: M agdalena Wielander, Philipp
                                                         und dem Österreichischen Austauschdienst (OeAD).                                    Pohler, Aleksandar Nikolic
       Führungen und
        Workshops im                                     Ziel war die schülergerechte Umgestaltung der digitalen
               NHM                                       Ausstellung in Zusammenarbeit mit SchülerInnen aus-                                         GEMOVSKY
                                                         gewählter Bildungspartner. In die Umgestaltung einge-                  Züchte Kristalle und schmiede deinen Kunden Ringe nach
                                                         bunden wurden die 3b der NMSi Feuerbachstraße, die
                                                                                                                                 Wahl. Aber lass sie nicht zu lange warten. Und pass auf
                                                         1CS der HAS Friesgasse sowie 15 SchülerInnen der HTL-
                                                         Spengergasse und der HTL-Leyserstraße („Die Graphi-                    deine Kristallzucht auf – nicht dass dir am Ende noch al-
                                                         sche“).                                                                                les über den Kopf wächst!.
      „Playtesten“ der                                      Mittels diverser Workshops zum Thema „Minerale,                          EntwicklerInnen: Anna Fink, Clarissa Asinger,
       Spiele durch die                                  Kristalle und Rohstoffe“ erhielten die SchülerInnen ei-                             Felix Meissl, Gregor K ampl
     NMSi Feuerbach-                                     nen Einblick in die Entstehung von Kristallen und Mi-
        straße und die                                   neralen, in deren Nutzung, vor allem in der Digitaltech-
       HAS Friesgasse                                    nik, sowie über die Problematik der Rohstoffgewinnung                  Diese 4 Spiele, die trotz derselben Thematik in ihrer Aus-
                                                         und der Wichtigkeit des richtigen Recyclings sämtlicher                prägung unterschiedlicher nicht sein könnten, können
                                                         digitaler Endgeräte (die im Alltag der SchülerInnen eine               seit August 2019 über die digitale Ausstellung „Evolution
                                                         wesentliche Rolle spielen).                                            der Minerale“, zukünftig auch über die Eduthek des Bun-
                                                            Während die HTL-SchülerInnen vier Spiele für die di-                desministerium für Bildung, Wissenschaft und For-
                                                         gitale Ausstellung entwickelten, fungierten die Schüle-                schung abgerufen und gespielt werden:
                                                         rInnen der NMSi- und HAS-Klassen als „Playtester“ die-                  www.nhm-wien.ac.at/digitorial/evolution_der_minerale
                                                         ser Spiele sowie der digitalen Ausstellung. Durch diese
                                                                                                                                             https://eduthek.at/mitmachen/
                                                         wertvollen Feedbacks konnten die Spiele und die digita-
                                                                                                                     NHM WIEN

       Das Game-Jam                                      le Ausstellung an die Bedürfnisse von SchülerInnen der
              Team                                       5. bis 9. Schulstufe angepasst werden.                Ω               WIR WÜNSCHEN VIEL SPASS BEIM SPIELEN!!!
DAS NATUR-HISTORISCHE - Naturhistorisches ...
16                       Thema

                                                                                                                                                          WORTHING, NHM WIEN/KATHARINA JAKSCH
                                                                                                                                                          NHM WIEN, NHM LONDON/RACHEL
                 NHM Vortrag                         NHM Thema                                                     NHM Kids & Co.
                 WissenschafterInnen des
                 Museums und Gastvortragende
                                                     Schausammlungsobjekte erzählen spannende Geschichten
                                                     Gültige Eintrittskarte erforderlich,
                                                                                                                   ab 6 Jahren
                 präsentieren neueste For-           zzgl. Führungskarte € 4,-                                     Führungen und Aktivitäten für
                 schungsergebnisse und                                                                             Familien
                 aktuelle Themen.                                                                                  Gültige Eintrittskarte erforderlich,
                                                     • Sonntag, 6. Oktober, 15.30 Uhr:
                 Gültige Eintrittskarte erforder-                                                                  Führungskarte: € 4,-
                                                     Gemälde in den Schausälen des Museums
                 lich, der Besuch des Vortrags ist   Markus Pausch (NHM Wien)
                 frei.                               Gletscher, Erdpyramiden und Höhlenbewohner entdeckt           • Sa., 26., und So., 27. Okt., 14.00 Uhr
                                                     man im NHM Wien, wenn man die Gemälde in den Schau-           • Mi., 30. Okt. bis So., 3. Nov., 14.00
                 • Mittwoch, 2. Okt., 18.30 Uhr      sälen des Hochparterres betrachtet. Mit ihren naturwis-       Uhr
                 Auf den Spuren der explodie-        senschaftlichen Inhalten waren die Bilder von Anfang an       Gruselmonster einmal anders
                 renden Ameisen Borneos              als Teil der Schausammlung konzipiert. Ferngläser mit-        Ob Schlange, Spinne, Schnecke oder
                 Alice Laciny (Konrad-Lorenz-Ins-    bringen!                                                      anderes gefährliches, schlatziges
                 titut Klosterneuburg) und Her-                                                                    oder grausiges Ungetüm – im Muse-
                 bert Zettel (NHM Wien)                                                                            um erfährst du, wovor du dich wirk-
                                                     • Sonntag, 27. Oktober, 15.30 Uhr:
                 Zwischen 2014 und 2019 be-                                                                        lich in Acht nehmen solltest.
                                                     30 Jahre „Schnecken entdecken“. Die ultimative
                 schäftigte sich ein internationa-   Jubiläumsführung
                 les Projektteam mit den „explo-     Peter Sziemer (NHM Wien)                                      • Sa., 9., und So., 10. Nov., 14.00 Uhr
                 dierenden“ Ameisen Südostasi-       In den Meeren, im Süßwasser und an Land gibt es weltweit      • Fr., 15., bis So., 17. Nov., 14.00 Uhr
                 ens. Ökologie und Evolution         über 60.000 Schneckenarten. Sie begeistern uns mit ihrer      • Sa., 22., und So., 23. Nov., 14.00 Uhr
                 dieser Tiere waren ebenso Ge-       Vielfalt, ihrer Schönheit und einer Reihe von erstaunlichen   Eine Reise zum Mond
                 genstand der Forschung wie ihr      Anpassungen.
                 Kastensystem und die namens-
                 gebende Selbstaufopferung. Wir      • Sonntag, 3. November, 15.30 Uhr
                 präsentieren die spannendsten       Die Dunkle Seite des Mondes                                   LANGE NACHT DER
                 Ergebnisse aus der Welt dieser
                 wenig bekannten Insekten.
                                                     Gabor Herbst-Kiss (NHM Wien)
                                                     Können wir die dunkle Seite des Mondes beobachten? Und        MUSEEN
                                                     warum sieht die Mondsichel aus wie ein Kipferl? Erfahren      • Samstag. 5. Oktober 2019, 18.00 Uhr
                 • Mittwoch, 27. Nov., 18.30 Uhr     Sie, wie und wann die kommenden Mondphasen und Fins-          Mondsüchtig: 50 Jahre nach der ers-
                 50 Jahre Mondlandung - Johan-       ternisse beobachtet werden können. Auch die Geschichte        ten bemannten Mondlandung steht
                 nes Kepler und Jules Verne          der Mondbeobachtung und die Bedeutung des Mondkalen-          das NHM Wien ganz im Zeichen des
                 Christian Pinter (Wiener Zei-       ders in der Entwicklung des Kalenders werden präsentiert.     Mondes. Ein riesiges Mondmodell,
                 tung)                                                                                             Mondmeteoriten, urgeschichtliche
                 1969 betraten erstmals Men-         • Sonntag, 10. November, 15.30 Uhr                            Mondsymbole und Tiere, die sich an
                 schen den Mond. Sie verwirk-        Mond und Leben                                                den Zyklen des Mondes orientieren,
                 lichten einen Traum, den schon      Andreas Hantschk (NHM Wien)                                   machen Lust auf die Entdeckung un-
                 Johannes Kepler und Jules Ver-      Der Mond beeinflusst das irdische Leben durch seine An-       seres Nachbarn im All.
                 ne hegten. Kepler kleidete ihn      ziehungskraft und die Abstrahlung von Licht. Dies hat
                 in eine der frühesten Science-      eine Reihe von Auswirkungen, von der „mondsüchtigen“          Kinderprogramm rund um den
                 Fiction-Erzählungen der Weltli-     Fortpflanzung im Tierreich bis hin zu Lebensräumen im         Mond (18.00–22.00 Uhr)
                 teratur. Das Manuskript wurde       Wechselspiel von Ebbe und Flut.
                 Zündstoff im Hexenprozess ge-                                                                     NHM WIEN Mikrotheater (19.00,
                 gen seine Mutter. Vor 150 Jah-      • Sonntag, 17. November, 15.30 Uhr                            20.00, 21.00, 22.00 und 23.00 Uhr)
                 ren sagte dann Jules Verne in       Quo vadis Mondraumfahrt? - Vergangenheit, Gegenwart
                 seinen beiden Mondflugroma-         und Zukunft                                                   NHM Wien Planetarium (halb-
                 nen etliches voraus, das im         Christoph Goldmann (NHM Wien)                                 stündlich 19.00–23.30 Uhr)
                 Apollo-Zeitalter eingetreten        Der Traum vom Menschen am Mond ging bereits vor über          Eine Reise zum Mond
                 ist.                                50 Jahren in Erfüllung. Eigentlich etliche Dekaden zu
                                                     früh, meinen manche Historiker, wenn sie die gesamte          NHM Wien Über den Dächern
                 • Mittwoch, 11. Dez., 18.30 Uhr     Entwicklung der Menschheit als Zivilisation betrachten.       Wiens. Ein kulturhistorischer Spa-
                 Von Meereswürmern und               Aber wie kam es dazu? Was bewegt uns heute dazu, auf          ziergang durch das Museum und
                 Monduhren                           den Mond zurückzukehren? Und was wird morgen alles            Cocktail auf dem Dach. Halbstünd-
                 Kristin Teßmar-Raible (Universi-    möglich sein? Eine spannende Retrospektive der Mond-          lich von 18.30 bis 23.30 Uhr. (Be-
                 tät Wien, Institut für molekulare   raumfahrt mit einem Blick hinaus in eine mögliche             grenzte TeilnehmerInnenzahl,
                 Biologie)                           Zukunft.                                                      € 8,-, ab zwölf Jahren.)
Impressum

                   Medieninhaber: LW Werbe- und Verlags GmbH, Unternehmensbereich LW Media, 3500 Krems, Ringstraße 44/1 und 1060 Wien,
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                   Redaktionsteam Naturhistorisches Museum: Dr. Reinhard Golebiowski, Dr.Andreas Hantschk, Mag. Irina Kubadinow,
                   Dr. Helmut Sattmann, Dr. Herbert Summesberger. Artdirektion: Erich Schillinger.
                   Das Naturhistorische erscheint vierteljährlich als Beilage zum Universum Magazin.

                 „Das Naturhistorische” ist eine entgeltliche Einschaltung in Form einer Medienkooperation mit dem Naturhistorischen Museum.
                                                  Die redaktionelle Verantwortung liegt beim Universum Magazin.
DAS NATUR-HISTORISCHE - Naturhistorisches ...
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