Hochschulentwicklungsplan 2016 2021 - Hochschule Bochum
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Inhaltsverzeichnis Meilensteine 4 Vorwort des Präsidenten 6 1. Rahmenbedingungen der Hochschulentwicklung 9 1.1 Landeshochschulentwicklungsplan 9 1.2 Planungsgrundsätze des Senats 10 1.3 Funktion und Verfahren 12 2. Strategische Ausrichtung 13 2.1 Rückblick und Würdigung 13 2.2 Zukünftige Herausforderungen 16 2.3 Strategische Überlegungen für die Jahre 2016 – 2021 17 3. Strukturdaten und Fakten der Hochschule Bochum 23 3.1 Statistische Basisdaten 23 3.2 Studienangebot 27 3.3 Forschungsschwerpunkte 28 3.4 Hochschulorganisation 30 4. Handlungsfelder 33 4.1 Nachhaltigkeit 33 4.1.1 Nachhaltigkeitsverständnis 33 4.1.2 Entwicklungsperspektiven für das Handlungsfeld 33 4.2 Lehre – umfassende akademische Bildung 35 4.2.1 Gemeinsames Verständnis des Handlungsfeldes 35 4.2.2 Entwicklungsperspektiven für das Handlungsfeld 36 4.3 Forschung und Transfer 41 4.3.1 Gemeinsames Verständnis des Handlungsfeldes 41 4.3.2 Entwicklungsperspektiven für das Handlungsfeld 41 4.4 Interdisziplinarität 44 4.5 Wissenschaftliche Weiterbildung 45 4.5.1 Gemeinsames Verständnis des Handlungsfeldes 45 4.5.2 Entwicklungsperspektiven für das Handlungsfeld 46 02 Hochschulentwicklungsplan 2016 – 2021
Inhaltsverzeichnis 4.6 Querschnittsaufgabe Internationalisierung 47 4.6.1 Gemeinsames Verständnis des Handlungsfeldes 47 4.6.2 Entwicklungsperspektiven für das Handlungsfeld 47 4.7 Querschnittsaufgabe Regionale Verankerung 48 4.7.1 Gemeinsames Verständnis des Handlungsfeldes 48 4.7.2 Entwicklungsperspektiven für das Handlungsfeld 49 4.8 Gleichstellung und Gender 50 4.8.1 Gemeinsames Verständnis des Handlungsfeldes 50 4.8.2 Entwicklungsperspektiven für das Handlungsfeld 50 4.9 Vielfalt gestalten / Potenziale fördern 51 4.9.1 Gemeinsames Verständnis des Handlungsfeldes 51 4.9.2 Entwicklungsperspektiven für das Handlungsfeld 51 4.10 Gute Arbeit 54 4.10.1 Gemeinsames Verständnis des Handlungsfeldes 54 4.10.2 Entwicklungsperspektiven für das Handlungsfeld 54 4.11 Dialogische Kommunikationskultur 55 4.11.1 Gemeinsames Verständnis des Handlungsfeldes 55 4.11.2 Entwicklungsperspektiven für das Handlungsfeld 55 4.12 Lebensraum Campus 57 4.12.1 Gemeinsames Verständnis des Handlungsfeldes 57 4.12.2 Entwicklungsperspektiven für das Handlungsfeld 57 Perspektive Hochschule Bochum 2021 60 Hochschulentwicklungsplan 2016 – 2021 03
Meilensteine 15. 13. Senatssitzung mit Vorstellung der Planungsgrundsätze / Verabschiedung am 26.01.2015 Information des 23. Senats über den Stand des Hochschul- entwicklungsplans und Erläuterung des Worldcafés -September 2014- -Dezember 2014- -Februar 2015- -März 2015- -Juni 2015- Klausurtagung von Hochschulrat, Workshop im Stil eines Präsidium, Fachbereichskonferenz, Worldcafés zur Zielentwicklung Interessenvertretungen: Information mit Präsidium, Bereichs- und Vorstellung der Strukturierungs- leiterinnen u.-leitern, hilfe Interessenvertretungen Klausurtagung des Präsidiums, u. a. Struktur des Hochschul- entwicklungsplans 30. 10. 29. 04 Hochschulentwicklungsplan 2016 – 2021
Meilensteine 25. 13. 20. Stellungnahme des 23. Senats Senat und Hochschulrat: Verabschiedung durch Beschlussfassung, Empfehlungen das Präsidium sowie Stellungnahmen -Januar 2016- -April 2016- -Juni 2016- Vorlage des Hochschul- entwicklungsplans im MIWF und Veröffentlichung 1. Stellungnahme des 24. Senats 25. 30. Hochschulentwicklungsplan 2016 – 2021 05
Vorwort des Präsidenten Vorwort des Präsidenten Der vorliegende Hochschulentwicklungsplan (HEP) schließt unmittelbar an den Hochschulent- wicklungsplan der Jahre 2011 bis 2015 an. Drei strategische Ziele waren für den ersten Hochschu- lentwicklungsplan der Hochschule Bochum hand- lungsleitend: • Anpassung der Studienformen an die tatsächli- chen Lebensformen der Studierenden, • Verankerung der Nachhaltigkeit in Studienan- geboten und Forschung und Prof. Dr. Jürgen Bock, Präsident der Hochschule Bochum • Verbesserungen der Berufschancen durch Ko- operationen mit Unternehmen und Organisa- tionen in Lehre und Forschung. Den in dieser Zeit fühlbaren Anstieg der Studieren- denzahlen und seine Konsolidierung auf hohem Niveau – die Anzahl unserer Studierenden ist von knapp 5.000 auf mehr als 7.200 gestiegen – hat die Hochschule in dieser Zeit erfolgreich, aber nicht mühelos, bewältigt. Dabei hat sie ihre anderen Aufgaben nicht aus den Augen verloren. Das Stu- dienangebot hat sich im Sinne der Ziele gewandelt und ist erweitert worden, Forschungsprojekte wur- den erfolgreich beantragt und Projekte im Rahmen der dritten Mission, wie das Aktionsprogramm für Flüchtlinge, wurden mit viel ehrenamtlichem En- gagement initiiert. Bei der Erreichung der genannten Ziele haben wir in den letzten fünf Jahren erhebliche Fortschritte gemacht. Sie stellen dennoch weiterhin zentrale Herausforderungen an die Hochschule dar. Es gilt, diese weiter zu verfolgen und die neu definierten Ziele aktiv anzugehen, um die Zukunftsfähigkeit der Hochschule Bochum zu sichern. Der Prozess der strategischen Entwicklungsplanung für die Jah- re 2016 bis 2021, den bereits das vorherige Präsidi- um unter Einbeziehung der Funktionsträgerinnen 06 Hochschulentwicklungsplan 2016 – 2021
Vorwort des Präsidenten und -träger aller Statusgruppen und des Hochschul- rität, Wissenschaftliche Weiterbildung, Gleichstel- rates begonnen hat, ist nunmehr vom neu gewähl- lung und Gender, Vielfalt gestalten – Potenziale ten Präsidium abgeschlossen worden. fördern, Gute Arbeit, Dialogische Kommunikati- onskultur, Lebensraum Campus sowie die Quer- Der neue Hochschulentwicklungsplan ist – wie schnittsthemen Internationalisierung und regiona- bereits das Leitbild unserer Hochschule – das Er- le Verankerung. Mit dieser Ausrichtung leisten wir gebnis eines intensiven Diskussionsprozesses. Er unseren hochschulbezogenen Beitrag für Qualität orientiert sich sowohl an den Planungsgrundsätzen vor Ort und in der Region. und Entwicklungsprioritäten des Landeshochschu- lentwicklungsplans Nordrhein-Westfalen als auch Die in den Handlungsfeldern skizzierten Entwick- an den Ergebnissen der internen Klausurtagungen lungsperspektiven stellen für alle Fachbereiche und Workshops, die in die vom Senat formulierten und Einrichtungen der Hochschule einen allge- Planungsgrundsätze eingeflossen sind. meingültigen Gestaltungsrahmen dar, der, je nach Organisationseinheit, allerdings zu differenzieren Das Präsidium hat den Hochschulentwicklungs- und mit geeigneten Maßnahmenbündeln auszuge- plan für die Hochschule Bochum in seiner Sitzung stalten ist. vom 20.06.2016 verabschiedet. Am 13.06.2016 hatten der Hochschulrat und der Senat ihre Emp- Das Präsidium bedankt sich bei allen Mitglie- fehlungen zu seiner Verabschiedung bereits ausge- dern der Hochschule, die sich aktiv in diesen Ent- sprochen und dem vorliegenden Entwicklungsplan wicklungsprozess eingebracht haben. Auch die zugestimmt. Ableitung konkreter Maßnahmen werden wir im Dialog erarbeiten, um den angestrebten größeren Als strategisches Instrument des Hochschulma- Studien- und Forschungserfolg zu sichern und die nagements stellt der Hochschulentwicklungsplan Hochschule Bochum entsprechend diesem Plan 2016 bis 2021 den Orientierungsrahmen für zukunftsfähig zu machen. • die weitere Entwicklung unserer Hochschule, • die zu initiierenden strategischen Vorhaben und • die zukünftige Verteilung strategischer Res- sourcen dar. In zwölf Handlungsfeldern, für die wir in einem konstruktiv-kritischen Prozess zunächst ein ge- meinsames Verständnis hergestellt haben, sehen wir die zentralen Entwicklungspotenziale für die Hochschule Bochum: Nachhaltigkeit, Lehre – umfassende akademische Bildung, Forschung und Transfer, Interdisziplina- Hochschulentwicklungsplan 2016 – 2021 07
1. Rahmenbedingungen der Hochschulentwicklung 1. Rahmenbedingungen der Hochschulentwicklung Der Hochschulentwicklungsplan wird unter Be- rücksichtigung der Entwicklungspläne der Fachbe- reiche vom Präsidium entworfen. Es zeichnet auch für dessen Umsetzung verantwortlich. Gemäß Hochschulgesetz Nordrhein-Westfalen beschreibt er insbesondere das Studienangebot, die For- schungsschwerpunkte sowie die Hochschulorgani- sation. Er dient als verbindlicher Rahmen für die strategischen Entscheidungen der Gremien und Funktionsträgerinnen und Funktionsträger. Z. B. sind Prüfungsordnungen vor ihrer Verabschiedung vom Präsidium auch auf ihre Vereinbarkeit mit dem Hochschulentwicklungsplan hin zu überprü- Das Präsidium der BO, v. l.: Markus Hinsenkamp, Prof. Eva Waller, fen. Ebenso Forschungsvorhaben und Forschungs- Prof. Jürgen Bock, Prof. Andrea Mohnert, Prof. Michael Schugt schwerpunkte. Es gehört zu den Aufgaben von Senat und Hochschulrat, Empfehlungen und Stel- lungnahmen einzubringen. 1.1 Landeshochschulentwicklungsplan Unter Einbeziehung der Hochschulen und der Die Umsetzung der Planungsgrundsätze des LHEP Einsetzung eines Expertenrats, hat die Landesre- erfolgt konsequent im Hinblick auf die Programme gierung den Landeshochschulentwicklungsplan „Erfolgreich studieren“ und „Fortschritt NRW“ in (LHEP) auf Grundlage vom Landtag gebilligter Verbindung mit der Fachkräftesicherung für die Planungsgrundsätze im Jahr 2015 erstellt. Der Unternehmen des Landes. Der LHEP orientiert LHEP nimmt eine gesamtheitliche Perspektive in sich an der Herstellung der Geschlechtergerech- der Hochschulentwicklung ein und wirkt als allge- tigkeit an den Hochschulen und den Prinzipien meiner Planungsrahmen. Gegenstand sind z. B. „Guter Arbeit“. Entwicklungsziele in Lehre und ein überregional ausgewogenes Studienangebot, Forschung werden konsequent in internationaler die Zahl der Studienplätze oder die Setzung in- Perspektive verfolgt. Das bedeutet insbesondere, novativer Impulse, wie die Digitalisierung der Leh- dass sich das Hochschulsystem des Landes noch re. Er ist mit den weiteren Entwicklungsinstrumen- weiter in den europäischen Hochschulraum in- ten innerhalb der Hochschulentwicklung, wie den tegriert und die Hochschulen die vielfältigen Mög- Hochschulvereinbarungen oder den Hochschulver- lichkeiten der europäischen Forschungs- und ln- trägen, verknüpft. Einen Ersatz für die einzelnen novationsförderung bestmöglich nutzen. Entwicklungsplanungen der Hochschulen stellt er Planungsgrundsätze der Landeshochschulentwick- nicht dar, aber er beschreibt zu berücksichtigende lungsplanung in Nordrhein-Westfalen sind insbe- Leitlinien. Er gilt für fünf Jahre, bis Ende 2021. sondere: Hochschulentwicklungsplan 2016 – 2021 09
1.2 Planungsgrundsätze des Senats Entwicklungsplänen der Fachbereiche die Planungsgrundsätze des Landes sowie die- jenigen Ziele, welche die Hochschule mit dem Ministerium vereinbart hat, insbeson- dere solche, die Studienplatzkapazitäten im Bachelor- und Masterbereich betreffen. 2. Weitere Leitlinien der Hochschulentwick- lung sind: das neue Leitbild der Hochschu- le, die strategischen Ziele des Präsidiums, insbesondere die Entwicklung hin zu einer nachhaltigen Hochschule, sowie die über- greifenden fachlichen Strategiekonzepte zu Forschung, Transfer, Diversity, Gleichstel- lung, Hochschuldidaktik, Rahmenkodex Gute Arbeit, Inklusion, Barrierefreiheit 1. Die Hochschulen differenzieren sich nach ih- und Internationalisierung. ren Aufgaben und Schwerpunkten. 3. Die Beiträge der Fachbereiche, der zentra- 2. Die Fachhochschulen werden gestärkt. len wissenschaftlichen Einrichtungen so- 3. Die strukturellen Voraussetzungen für den Stu- wie der Hochschulverwaltung zum Hoch- dienerfolg bzw. für die Studienqualität werden schulentwicklungsplan orientieren sich an verbessert und der Stellenwert von Studium den neun zwischen Hochschulrat, Präsi- und Lehre wird gestärkt. dium, Fachbereichs- und Einrichtungslei- tungen und Interessenvertreterinnen und 4. Eine problemlösungsorientierte, umsetzungs- -vertretern abgestimmten Handlungsfel- orientierte Forschung richtet sich an zentralen dern, unter Berücksichtigung der Quer- gesellschaftlichen Herausforderungen aus. Die schnittsthemen „Internationalisierung“ Hochschulen vertiefen ihre Zusammenarbeit und „Regionale Verankerung“: untereinander sowie mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen. • Nachhaltigkeit (z. B. Weiterentwicklung des Profils Nachhaltigkeit, Integration 1.2 Planungsgrundsätze des Senats Nachhaltigkeit in der Lehre, Realisierung 6-StufenPlan, Masterangebote, s. 4.1) Der Senat der Hochschule Bochum hat in seiner • Forschung (z. B. Unterstützung und Stär- Sitzung vom 26. Januar 2015 folgende Planungs- kung von Forschung durch Aufbau einer grundsätze gebilligt: geeigneten Infrastruktur, Reorganisation 1. Die Entwicklungsplanungen der Hochschu- Forschungsförderung, Nutzung und Ge- le Bochum entstehen vor dem Hintergrund, staltung von Möglichkeiten im Bereich die Qualität unserer Lehre zu sichern und zu „Promotion“, s. 4.3) verbessern. Sie berücksichtigen neben den 10 Hochschulentwicklungsplan 2016 – 2021
1.2 Planungsgrundsätze des Senats • Lebensraum Campus (z. B. bauliche Entwick- in allen Statusgruppen, Ausbau notwendiger lung von Hochschul-Campus und -Gebäuden, Beratungsleistungen, Berücksichtigung von Ausbau von Lernflächen, s. 4.12) Vielfalt und Verschiedenheit, d. h. unterschied- lichen Zugangsvoraussetzungen in Lehre und • Interdisziplinarität (z. B. interdisziplinäre Zu- Forschung, Barrierefreiheit und Nachteilsaus- sammenarbeit in Lehre und Forschung, s. 4.4) gleiche, s. 4.9) • Dialogische Kommunikationskultur/respekt- • Umfassende akademische Aus- und Persönlich- voller Umgang (z. B. Verbesserung der Zusam- keitsbildung (z. B. Erhalt eines hohen Bildungs- menarbeit innerhalb der Organisation, s. 4.11) niveaus mit praktischer Ausrichtung; Förde- • Gute Arbeit (z. B. Maßnahmen zum Erhalt und rung, Unterstützung und Sicherung exzellenter zur Verbesserung der Arbeitszufriedenheit, Lehr- u. Arbeitsqualität, vollakademische Aus- Motivation von Beschäftigen zur Mitgestal- bildungsstätte mit Master- u. Promotionsmög- tung, Sensibilisierung der Leitungsebene für lichkeiten, Sicherung des Studienerfolgs, s. 4.2) das Thema „Gute Arbeit“, s. 4.10) • Wissenschaftliche Weiterbildung (z. B. weiter- • Vielfalt gestalten – Potenziale fördern (z. B. bildende Masterstudiengänge, Zertifikatskurse, Maßnahmen zur Erhöhung des Frauenanteils s. 4.5 ) Vom Landtag gebilligte Planungsgrundsätze l Landeshochschulentwicklungsplan Hochschulvertrag (LHEP) (früher Ziel- und Leistungs- Im Einvernehmen mit dem Landtag vom MIWF entwickelt vereinbarung; siehe HG § 6 Abs. 3f.) (Siehe HG §6 Abs. 2 und Begründung) l Zielvorgaben Sofern kein Hochschulvertrag zu- l l stande kommt (siehe HG § 6 Abs. 3f.) Hochschulentwicklungsplan (HEP) Vom Präsidium entwickelt auf Basis LEITBILD durch den Senat gebilligter Empfehlungen und Stel- Planungsgrundsätze (Siehe HG § 16 Abs. 1a) Fachbereichsentwicklungspläne l lungnahmen Am LHEP auszurichten als Von Dekan/ -in entwickelt im l l Von Hochschulrat und verbindlicher Entscheidungsrahmen Benehmen mit dem Fachbereichsrat Senat (Siehe HG § 27 Abs. 1) l l l l Vom Senat gebilligte l Planungsgrundsätze Interne Zielvereinbarungen Abbildung 1: Kerninstrumente der Entwicklungsplanung Hochschulentwicklungsplan 2016 – 2021 11
1.3 Funktion und Verfahren 4. Der Hochschulentwicklungsplan bezieht in- und externe entwicklungsrelevante Aspekte ein, z. B. in Form von Kenn- und Vergleichs- zahlen sowie Prognosen. 5. Die Erstellung des Hochschulentwicklungs- plans ist als Prozess zu verstehen, der die Mit- wirkungsmöglichkeiten des Hochschulgesetzes nutzt und alle zentralen und dezentralen Or- gane zurate zieht, Teilbereichsinteressen be- rücksichtigt und aufeinander abstimmt. 6. Ingenieur-, Wirtschafts-, Nachhaltigkeits- wissenschaften und Architektur sowie ihre in- terdisziplinäre Vernetzung bilden den Rahmen Verabschiedung des früheren Präsidiums am 22. Februar 2016 der fachlichen Entwicklung, der unter Berück- sichtigung des Planungsgrundsatzes vier weite- In den Hochschulentwicklungsplan sind außerdem rentwickelt wird. gemeinsame Planungsgrundsätze sowie die Ergeb- nisse eines ergänzenden Workshops aller Status- 1.3 Funktion und Verfahren gruppenvertreterinnen und -vertreter eingeflossen. Alle Bereiche der Hochschule – Fachbereiche, zen- Der Hochschulentwicklungsplan stellt die Leitli- trale wissenschaftliche Einrichtungen, Hochschul- nien der Orientierung für die Jahre 2016 bis 2021 verwaltung, Hochschulbibliothek und zentrale Be- dar. Er beruht auf den Ergebnissen einer Klausur- triebseinheiten – steuern priorisierte Beiträge zu tagung von Präsidium, Dekanin und Dekanen so- den Handlungsfeldern bei. Die einzelnen Beiträge wie Interessenvertretungen im September 2014. enthalten das Verständnis und die Perspektiven für das Handlungsfeld, Ideen zur Umsetzung und be- nennen die benötigten Ressourcen. Für die Ausführung des Hochschulentwicklungs- plans ist das Präsidium verantwortlich. Luftbild: Baoquan Song 12 Hochschulentwicklungsplan 2016 – 2021
2. Strategische Ausrichtung 2. Strategische Ausrichtung 2.1 Rückblick und Würdigung teile gegenüber der Einschreibung in ein Voll- zeitstudium gesehen werden, selbst wenn sie de Der am 24. Juni 2011 verabschiedete Hochschu- facto in Teilzeit studieren. Mit Wegfall der Stu- lentwicklungsplan für den Zeitraum von 2011 bis dienbeiträge entfällt das finanzielle Argument 2016 sah drei strategische Ziele (1 bis 3) sowie drei und hinsichtlich der Förderung durch BAföG übergeordnete Ziele (4 bis 6) vor: ist ein Teilzeitstudium nachteilig. Dem stehen 1. Anpassung der Studienformen an die tatsächli- gewisse organisatorische Vorteile und ein besseres che Lebenssituation der Studierenden Verhältnis von Studiendauer zu Regelstudiendauer gegenüber. Man wird sehen, wie sich die im Hoch- 2. Verankerung der Nachhaltigkeit in Studienange- schulgesetz Nordrhein-Westfalen vorgesehene „in- boten und der Forschung dividuelle Regelstudienzeit“ auswirken wird. 3. Verbesserung der Berufschancen der Absolven- Sehr gut angenommen wurden und werden die be- tinnen und Absolventen durch Kooperationen mit rufsbegleitenden Angebote des Verbundstudiums. Unternehmen und Organisationen in Lehre und Die bereits vorhandenen Verbundstudiengänge Forschung (Wirtschaftsingenieurwesen und Master of Busi- 4. Ausbau des Studienplatzangebots entsprechend ness Administration) wurden um einen Verbund- der steigenden Nachfrage studiengang „Wirtschaft“ ergänzt. Ebenfalls sehr erfolgreich stellt sich das Präsenz-Abendstudium 5. Förderung der Gleichstellung im Kontext von (Ingenieurwissenschaften im Franchiseverfahren) Vielfalt dar. 6. Weiterentwicklung der Hochschulverwaltung im Der Versuch, einen berufsbegleitenden weiter- Hinblick auf Organisations- und Personalentwick- bildenden Studiengang „Wertschöpfungsmana- lung sowie Prozessoptimierung gement“ in Kooperation mit der Akademie der In den Fachbereichen, den wissenschaftlichen Ein- Ruhr-Universität zu etablieren, kann noch nicht als richtungen und der Verwaltung gab es darüber hi- gelungen bezeichnet werden, da bislang die Min- naus eine Vielzahl von Einzelzielen und -maßnah- destzahl an Studierenden für die Aufnahme des men, die überwiegend konkretisiert wurden und Studienbetriebs nicht erreicht wurde. größtenteils abgeschlossen sind. In den vergangenen fünf Jahren ist es zu einer Zunahme der Online-Lernhilfen und von Onli- Die strategischen Ziele im Einzelnen: ne-Lehrangeboten gekommen. Das weitere Ent- wicklungspotenzial ist erkannt und wird sich in 1. Anpassung der Studienformen: Die in vielen den Maßnahmen zu den Handlungsfeldern wider- Studiengängen angebotene Möglichkeit des Teil- spiegeln. zeitstudiums, oft abgeleitet aus den dualen Studi- enangeboten, wurde und wird nur sehr verhalten 2. Verankerung der Nachhaltigkeit: Zur Veranke- angenommen. Befragungen deuten darauf hin, rung von Nachhaltigkeit in der Lehre hat die Hoch- dass von Seiten der Studierenden fast keine Vor- schule einen „Fünf-Stufen-Plan“ festgelegt, der spä- Hochschulentwicklungsplan 2016 – 2021 13
2.1 Rückblick und Würdigung ter zu einem „Sechs-Stufen-Plan“ erweitert wurde begleitende Masterstudiengang „Mechatronik und (s. 4.1.2). Informationstechnologie“, der in besonderer Weise auf die Spezifika der regionalen Unternehmen ein- Im Jahr 2013 startete an der Hochschule Bochum geht, wird ebenfalls gut nachgefragt. der bundesweit erste Bachelorstudiengang „Nach- haltige Entwicklung“. Derzeit hat der dritte Jahr- Das Internationale Geothermiezentrum Bochum gang begonnen und die Nachfrage nach dem Studi- hat seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten enangebot ist sehr groß. Die über die rechnerische mit Unternehmen und Organisationen erheblich Kapazität bereitgestellte Zahl an Studienplätzen gesteigert. „Bochum Case Study“ ist ein aktuelles (derzeit 70) wird voll ausgeschöpft. Zwei konseku- Projekt und untersucht die Stadt prototypisch im tive Masterangebote „Nachhaltige Entwicklung“ Hinblick auf eine wirtschaftliche Anwendung der sind bereits akkreditiert, ein Bachelorstudiengang Erdwärmenutzung. „Umweltingenieurwesen“ ist in Planung. Abschlussarbeiten werden ganz überwiegend in Forschung zur Nachhaltigkeit erfolgt in allen Fach- Kooperation mit Unternehmen oder Organisatio- bereichen und im Institut für Bildung, Kultur und nen angefertigt. Das größte studentische Projekt Nachhaltigkeit (IBKN). Hervorzuheben dabei sind der Hochschule, das „SolarCar“, mit über 40 stu- das Labor für Nachhaltige Entwicklung (LANE) dentischen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, sowie das Institut für Elektromobilität des Fach- wird in Zusammenarbeit mit mehr als 100 Unter- bereichs Elektrotechnik und Informatik sowie das nehmen durchgeführt. Internationale Geothermiezentrum des Fachbe- Neben vielen Einzelaktivitäten ist die „Gallery of reichs Bauingenieurwesen. the Tops“ des Fachbereichs Wirtschaft hervorzu- Von Seiten der Verwaltung führten die Bemühun- heben. Dort werden jährlich bis zu fünf beruflich gen um Nachhaltigkeit u. a. zur „Ökoprofit-Zertifi- besonders erfolgreiche Alumni geehrt und damit zierung“ durch die Stadt Bochum. an die Hochschule gebunden. Eine besonders er- folgreiche Art der Zusammenarbeit mit Organi- 3. Verbesserung der Berufschancen: Unternehmen sationen praktiziert der Fachbereich Architektur, und Organisationen wurden konsequent in Lehre indem er seine Studierenden an Architektur- oder und Forschung eingebunden. Vereinbarungen mit Stadtentwicklungswettbewerben teilnehmen lässt, Industrie- und Handelskammern und der Hand- bei denen sie regelmäßig Preise gewinnen. werkskammer Dortmund setzen den Rahmen der Zusammenarbeit und schaffen z. B. Möglichkei- 4. Ausbau des Studienplatzangebots: Ein erheb- ten für Studienabbrecher, ihre Bildungsbiographie licher Teil der Bemühungen der Hochschule sinnvoll fortzusetzen. Vier von sechs Fachberei- Bochum im Zeitraum von 2011 bis 2016 lag auf chen bieten duale Studiengänge an. der Vergrößerung des Studienplatzangebots. Die Studierendenzahlen wuchsen von ca. 5.500 im Der Standort Velbert/Heiligenhaus mit dem Jahr 2011 auf mehr als 7.000 im Jahr 2016 auf. Schwerpunkt auf dualen Studiengängen wurde in Dies ist eine im Vergleich mit anderen Fachhoch- den vergangenen fünf Jahren personell vollständig schulen eher moderate Steigerung, die einerseits besetzt und bezieht voraussichtlich zum Winterse- der Gründung von vier neuen Fachhochschulen mester 2016/2017 einen neu errichteten Gebäude- im Ruhrgebiet geschuldet ist, andererseits dem An- komplex. Der in Heiligenhaus angebotene berufs- 14 Hochschulentwicklungsplan 2016 – 2021
2.1 Rückblick und Würdigung satz der Hochschule, aus Nachhaltigkeitsgründen Auf der Basis des Gleichstellungskonzepts wurden keine temporären Bauten zu errichten. Die Studi- erfolgreich zwei Stellen aus dem Professorinnen- enanfängerzahlen haben 2013, im Jahr des dop- programm eingeworben und besetzt sowie für eine pelten Abiturjahrgangs, mit 1975 Personen ihren weitere Professur mit Genderteildenomination Höhepunkt erreicht und bewegen sich seitdem auf Gelder eingeworben. hohem Niveau mit leicht sinkender Tendenz. Der Anteil der Studentinnen an allen Studierenden Finanziert wurde der Aufwuchs an Studienplät- ist von 2011 bis 2015 trotz intensiver Bemühungen zen durch Hochschulpaktmittel, wobei die für den nur gering von 26 % auf 28 % gestiegen und ist in Hochschulpakt relevante Quote der ersten Hoch- den Fachbereichen sehr unterschiedlich. Immer- schulsemester sukzessive zurückgegangen ist und hin weisen die neuen Studienangebote „Nach- 2015 78 % betrug. An dem Aufwuchs beteiligten haltige Entwicklung“ und „Verbundstudiengang sich alle Fachbereiche, um den Studieninteressier- Wirtschaft“ einen deutlich überdurchschnittlichen ten viele Auswahlmöglichkeiten zu bieten. Zusätz- Frauenanteil aus. lich wurden mit dem neuen Bachelorstudiengang Der Anteil der Professorinnen ist praktisch kon- „Nachhaltige Entwicklung“ und dem Verbundstu- stant geblieben und betrug 2015 16 % gegenüber diengang „Wirtschaft“ weitere Studienplätze ge- 17 % im Jahr 2011. Absolut ist die Zahl der Pro- schaffen. Das Angebot an Masterstudiengängen fessorinnen in dieser Zeit von 21 auf 23 gestiegen. wurde ebenfalls erweitert. Am Campus Velbert/ Allerdings wurden wegen des Aufbaus der Ingeni- Heiligenhaus und im Fachbereich Geodäsie wur- eurstudiengänge in Heiligenhaus deutlich mehr den erstmalig Masterstudiengänge eingerichtet. Professoren eingestellt. 5. Förderung der Gleichstellung: Die umfassenden Gleichwohl hat das Bewusstsein für Gleichstel- Ziele und Maßnahmen der Hochschule Bochum lungsfragen und die Bereitschaft, geschlechts- zur Gleichstellung sind im Gleichstellungskon- spezifische Aspekte in Lehre, Forschung, bei zept der Hochschule dokumentiert. Weiterhin ver- Einstellungen sowie Berufungen und in der Per- fügen alle Fachbereiche über Frauenförderpläne. sonalentwicklung zu berücksichtigen, stark zuge- nommen. Am Campus Velbert/Heiligenhaus sind überwiegend wissenschaftliche Mitarbeiterinnen beschäftigt. Die Personalentwicklungs- und Ein- stellungspolitik in der Verwaltung hat zu deutlich mehr Frauen in Führungspositionen geführt. 6. Weiterentwicklung der Verwaltung: Eine aus- führliche Darstellung findet sich unter Punkt 3.4. Insgesamt wurden wesentliche Ziele des Hoch- schulentwicklungsplans 2011 bis 2016 erreicht, der Aufbau bewältigt und die Hochschule ist auf dem Weg zu einem Profil der Nachhaltigkeit. Der ThyssenKrupp SunRiser mit Studierenden-Team Hochschulentwicklungsplan 2016 – 2021 15
2.2 Zukünftige Herausforderungen 2.2 Zukünftige Herausforderungen und Stahlindustrie ist noch nicht überwunden. Die Bildungsbeteiligung ist niedriger als im Landes- Die Region Ruhrgebiet mit 5,1 Millionen Ein- schnitt Nordrhein-Westfalens. Aus den genannten wohnern ist gekennzeichnet durch einen nicht Strukturmerkmalen ergeben sich für eine im Zen- abgeschlossenen strukturellen Wandel. Der leis- trum der Region gelegene Hochschule besondere tungsfähige industrielle Kern ist überwiegend von Herausforderungen in Bezug auf die Handlungsfel- kleinen und mittleren Unternehmen geprägt. Die der Lehre, wissenschaftliche Weiterbildung, regio- Metropolregion weist eine hochindustrialisierte, nale Vernetzung, Gleichstellung und Vielfalt.1 dichtbesiedelte Stadtlandschaft (höchste Einwoh- nerdichte einer Metropolregion in Deutschland) Laut Prognosen der Kultusministerkonferenz von mit einer Verkehrsproblematik auf, die auf einem 2014, wird nach einem moderaten Anstieg der Stu- hohen Niveau von Gütertransporten, Transit- und dienanfängerzahlen auf 504.000 Personen im Jahr beruflichem Pendelverkehr beruht. 2016 mit einem leichten Rückgang der Zahlen bis 2025 gerechnet.2 Erwartet werden Studienan- Die Bevölkerungszahl geht weiter zurück und es fängerzahlen, die deutlich über 450.000 Personen bestehen nach wie vor überdurchschnittlich hohe liegen. Nach 2025 werden die Studierendenzahlen Arbeitslosenquoten (Dortmund 13 %, Gelsenkir- voraussichtlich zurückgehen. Die gegenüber den chen 15,2 %). Verglichen mit anderen Ballungsräu- Prognosen von 2012 höheren Zahlen resultieren men sind die Wohnungskosten niedriger. aus folgenden Faktoren: einer höheren Studier- Ein hoher Anteil der Bevölkerung hat einen Migra- neigung, mehr Studierenden aus den Gruppen tionshintergrund. Die weibliche Erwerbsquote (15. der Bildungsausländer (u. a. Flüchtlinge) und der Position in Deutschland) ist unterdurchschnittlich, beruflich Qualifizierten sowie einem Anstieg der die Prägung durch die männerdominierte Bergbau- Schulabsolventen mit Hochschulreifezeugnis. Eine Herausforderung für die öffentlichen Hochschulen stellt die zunehmende Zahl der privaten Hoch- schulen dar. Im Wintersemester 2012/2013 gab es in Nordrhein-Westfalen 41 Hochschulen, davon 19 öffentliche und 22 private. Für die Hochschule Bochum ergeben sich Aufgaben im Hinblick auf eine Konsolidierung der Studienanfängerzahlen und Sicherung des Studienerfolgs (Handlungsfeld Lehre) sowie im Hinblick auf Wettbewerb und Zu- sammenarbeit der Hochschulen (Handlungsfeld Forschung und Transfer). Forschungsbohrung am Geothermiezentrum 1 Der Arbeitsmarkt in Deutschland - Frauen und Männer am Arbeitsmarkt 2014. Hg.: Bundesagentur für Arbeit (Statistik/Arbeitsmarktberichterstattung) Nürnberg 06/2015. Arbeitsmarktreport NRW 2015: Frauen am Arbeitsmarkt. Hg.: G.I.B. Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbH NRW. Bottrop 02/2015. www.metropoleruhr.de, www.arbeitsagentur.de 2 Vorausberechnung der Studienanfängerzahlen 2014 - 2025. Erläuterung der Datenbasis und des Berechnungsverfahrens. Hg.: Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland. Statistische Veröffentlichungen der KMK. Dokumentation Nr. 205 - Juli 2014 16 Hochschulentwicklungsplan 2016 – 2021
2.3 Strategische Überlegungen für die Jahre 2016 - 2021 2.3 Strategische Überlegungen für die ihre weitere Entwicklung hervorragendes Potenzi- Jahre 2016 – 2021 al, um diese Anforderungen erfolgreich zu bewäl- tigen. Wegen des breiten Anforderungsspektrums Anforderungen und Planungsverständnis und der vielfältigen Möglichkeiten der Hochschu- le, ist es von großer Bedeutung, unterschiedliche Die Anforderungen, die Politik, Gesellschaft und Perspektiven zu berücksichtigen und das Vorgehen die wissenschaftliche Gemeinschaft an Hochschu- strategisch zu planen. len stellen, sind vielfältig und hoch. Wir verstehen strategische Entwicklung als einen partizipativ zu gestaltenden und dynamischen Pro- zess, der die Hochschule von einer Vision, ihrem Leitbild, ihrem gesetzlichen Auftrag, über Poten- zial- und Anforderungsanalysen und Ziele, hin zu konkreten Umsetzungsmaßnahmen führt. Daher werden die Binneneinheiten der Hochschule sys- tematisch eingebunden und das Erreichen der ge- planten Etappenziele prozessbegleitend überprüft. Das neue Leitbild, die gemeinsam erarbeiteten Planungsgrundsätze, insbesondere die Grundsätze Nachhaltigkeit, Forschung und Interdisziplinarität (s. 1.2), bilden den übergeordneten Orientierungs- rahmen für die anstehenden Entwicklungsaktivi- Das Internationale Geothermiezentrum Bochum täten der Hochschule. Wir entwickeln eine Hochschule, die sich als die Die Hochschulen sollen auf berufliche Tätigkeiten technisch-wirtschaftliche Hochschule der geleb- unter globaler Perspektive vorbereiten und dabei ten, gelehrten und erforschten Nachhaltigkeit mit Studierende befähigen, wissenschaftliche Erkennt- exzellenter Lehr- und Arbeitsqualität bei vorbildli- nisse und Methoden lösungsorientiert anzuwen- chem Umgang mit Vielfalt profiliert. den. Sie sollen forschen, entwickeln und Wissen transferieren. Sie sollen Gleichberechtigung von Die Hochschule Bochum hat in einem intensiven Frauen und Männern herstellen und fördern und Dialog die Leitlinien der Hochschulentwicklung, der Vielfalt ihrer Mitglieder gerecht werden. Eben- insbesondere ihr Leitbild, erarbeitet, das im Januar falls kommt ihnen eine aktive Rolle im Rahmen 2015 von allen Statusgruppenvertreterinnen und der sozialen Förderung und Unterstützung ihrer -vertretern unterzeichnet wurde. Das Leitbild ver- Studierenden zu. Sie sollen einen Beitrag zu ei- deutlicht das Selbstverständnis unserer Hochschu- ner nachhaltigen, friedlichen und demokratischen le, ihr Profil und ihre Wertvorstellungen, denen wir Welt leisten sowie internationale Zusammenarbeit uns verpflichtet fühlen. Die Leitbildentwicklung und akademische Mobilität fördern. war und ist für uns ein dynamischer Prozess, den wir kontinuierlich weiter vorantreiben. Die Hochschule Bochum besitzt in Lehre, For- schung und wissenschaftlicher Weiterbildung für In unserer strategischen Orientierung spiegeln Hochschulentwicklungsplan 2016 – 2021 17
2.3 Strategische Überlegungen für die Jahre 2016 - 2021 sich ebenso Entwicklungsanforderungen aus dem niert, uns auch in diesem Feld zu engagieren und Landeshochschulentwicklungsplan wider, insbe- diese bereits stark ausgeprägte Orientierung stärker sondere Profilbildung, Digitalisierung, Reform der als bisher transparent zu machen und zu fördern. Studieneingangsphase sowie wettbewerbsfähige Auch wenn dies über unsere Kernaufgaben Lehre, Forschung oder Governance. Mit Blick auf eines Forschung und wissenschaftliche Weiterbildung der großen Entwicklungsfelder der Hochschule, hinausgeht, ist die enge Beziehung zwischen den die Digitalisierung, wird die Hochschule Bochum Missionen offensichtlich. im Rahmen ihrer Digitalisierungsstrategie nicht Zukünftig sichtbarer zu machende Aktivitäten der nur Potenziale in der Lehre, sondern im gesamten Hochschule Bochum sind u. a. ihr gestaltendes En- Leistungsspektrum der Organisation, also auch in gagement im Rahmen des UniverCity-Verbundes der Forschung und in der Administration, betrach- oder in Projekten wie dem Talentscouting. Unsere ten. Kooperationen mit Schulen der Region, z. B. im Viele der in diesem Hochschulentwicklungsplan Rahmen des zdi-Netzwerks, die Zusammenarbeit beschriebenen Handlungsfelder haben jenseits mit Verbänden und Kammern, z. B. mit Blick von Lehre und Forschung eine enge Verbindung auf die Gestaltung neuer Karrierebrücken oder zur sogenannten dritten Mission der Hochschulen. die Transferaktivitäten, sind in diesem Kontext zu nennen. Aber auch das ehrenamtliche status- gruppenübergreifende Engagement im Rahmen akademischer Angebote für Flüchtlinge oder inter- disziplinäre studentische Initiativen, wie das Enac- tus-Projekt, in dem Studierende gemeinsam mit in- und externen Partnern Projekte anstoßen, die den Lebensstandard und die Lebensqualität von hilfs- bedürftigen Menschen verbessern, sind Teil dieser Aktivitäten. Ebenso die strategische Betrachtung und Berücksichtigung unserer unterstützenden Maßnahmen im Bereich der Inklusion. Für diese Aktivitäten wollen wir auch zukünftig motivieren sowie Raum und Unterstützung bie- Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung mit Vertreterinnen der Kazan Federal University, Russland ten, um sie weiter zu stärken. Perspektivisch soll das Thema Service-Learning weiter aufgebaut und Gemeint sind unsere Aktivitäten oder Projekte, curricular fachbereichsübergreifend integriert wer- die beispielsweise in enger Kooperation mit Part- den. Genauso soll das Angebot elektronischer und nerinnen und Partnern aus Verbänden und Verei- flexibel zugänglicher Lernformate bedarfsgerecht nen oder Non-Profit-Organisationen durchgeführt ausgebaut werden, um den Zugang zu Bildung wei- werden oder durch starkes regionales und soziales ter zu öffnen. Dies wird ein Schwerpunkt der Digi- Engagement gekennzeichnet sind. Durch unsere talisierungsstrategie der Hochschule Bochum sein. ausgeprägte Nähe zu Praxis und Gesellschaft, un- sere Anwendungsorientierung, sind wir als Hoch- Die Entwicklungsplanung für unsere Hochschule schule für angewandte Wissenschaften prädesti- ist durch eine Werteorientierung geprägt, deren 18 Hochschulentwicklungsplan 2016 – 2021
2.3 Strategische Überlegungen für die Jahre 2016 - 2021 Leitlinien das neue Hochschulleitbild beschreibt. Die Qualität unserer Lehre, die Schwerpunktthe- Lehre, Forschung und Organisation der Hochschu- men, die wir setzen und ihre Lebensdienlichkeit, le Bochum sind, insbesondere durch die übergrei- die Lern- und Lehrstrukturen, die wir bieten, die fende Integration der Nachhaltigkeit, so auszu- Rahmenbedingungen für Lehrende und Mitarbei- richten, dass sie zur Lösung sozialer, technischer, terinnen und Mitarbeiter, die frühzeitige Motivie- ökologischer und ökonomischer Herausforderun- rung geeigneter Talente oder die Ermöglichung gen beitragen. Das Prinzip der offenen Hochschule wissenschaftlicher Karrieren, die Zusammenar- wird ebenfalls weiter verfolgt, indem Studienange- beit mit Unternehmen und Verbänden, Angebote bote so gestaltet werden, dass sie die Lebensum- wissenschaftlicher Weiterbildung usw.: Dies alles stände, die unterschiedlichen Voraussetzungen muss im Blickfeld bleiben, um strategisch richtig und Zielsetzungen unserer Studierenden berück- handeln und sich positionieren zu können. sichtigen. Zusammenwirken der Maßnahmen Strategische Ziele Ähnlich wie die Digitalisierung sind vor allem auch Die Hochschule Bochum wird auf Grundlage der Internationalisierung, Diversität und regionale zurückliegenden Planungsperiode in den nächs- Vernetzung Querschnittsthemen, die deutliche ten Jahren erheblich in den Erhalt bzw. Ausbau Berührungspunkte zu anderen Handlungsfeldern der Infrastruktur investieren und damit Rahmen- besitzen. Ihre strategische Entwicklung muss bedingungen für Lehre, Forschung und Gründung in der für die Hochschule Bochum relevanten verbessern. Dazu zählen die Organisation der Breite geplant und strukturiert werden. Innerhalb Campus-IT, die Prüfung der Zusammenführung der Laufzeit dieses Entwicklungsplans werden der Bibliotheken zu einer modernen Lernland- sie mit gesonderten Strategien oder Konzepten schaft sowie die Verbesserung der Mensasituation. und unter Einbeziehung aller relevanten Akteure An unserem Standort in Heiligenhaus werden die operationalisiert. dortigen Lehrenden, Studierenden sowie Mitarbei- terinnen und Mitarbeiter nach dem Umzug in das Es ist deutlich, dass wir zur Zielerreichung über neue Gebäude bereits exzellente Rahmenbedin- Handlungsfeldgrenzen hinaus denken müssen. So gungen antreffen, die stetig zu verbessern sind. ist die Frage, wie wir beispielsweise die Anfänge- rinnenzahlen langfristig konsolidieren, eine mul- Für unsere curricularen Angebote bedeutet Exzel- tidimensionale Herausforderung. Um die entspre- lenz, unsere Studienangebote ständig sowohl in- chende Nachfrage zu erzeugen, bedarf es neben haltlich wie didaktisch zu optimieren und hierfür Maßnahmen zur Identifizierung und Motivierung eine Außenexpertise, z. B. durch (Studien-)Beiräte, auch Maßnahmen zur Sicherung und Steigerung einzubinden. Gerade mit Blick auf die geplanten unserer Attraktivität als Hochschule in der Außen- Kapazitätsverlagerungen zwischen Fachhochschu- wahrnehmung. Unterschiedliche Faktoren wieder- len und Universitäten und insbesondere unter Be- um können relevant sein, um unsere Attraktivität rücksichtigung der praxisbezogenen Expertise der für Lehrende und Forschende, Studieninteressier- Hochschule Bochum, soll das bestehende Ange- te, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das regionale botsportfolio an dualen, berufsbegleitenden oder politische und wirtschaftliche Umfeld oder interna- im Verbund angebotenen Studienformaten ausge- tionale Partner zu steigern. baut werden. Teil dieses Portfolios wird auch die Hochschulentwicklungsplan 2016 – 2021 19
2.3 Strategische Überlegungen für die Jahre 2016 - 2021 vorbereitende Bachelorausbildung für das Lehramt Sowohl in der Lehre als auch in der Forschung sind an Berufskollegs in Kooperation mit der Bergischen wir in einzelnen Feldern bereits gut aufgestellt. Universität Wuppertal sein, sofern es dem Land ge- Hier gilt es aber, uns international stärker zu fokus- lingt, das Programm nach 2018 wie angekündigt zu sieren, Synergien zu nutzen, Lehre und Forschung verstetigen. In diesem Kontext soll auch das an der stärker zu vernetzen und durch weitere englisch- Hochschule Bochum eingerichtete Zentrum für sprachige Lehrangebote interessanter für unsere Berufspädagogik fester organisatorischer Bestand- ausländischen Kooperationspartner zu werden. teil der Hochschule bleiben und weiter als zentra- Neben den bereits laufenden Aktivitäten im Bereich les Zentrum der entsprechenden Aktivitäten der der kooperativen Promotionen, wird die Ansied- Fachhochschulen in Nordrhein-Westfalen etabliert lung des Graduierteninstituts für angewandte For- werden. schung der Fachhochschulen in Nordrhein-West- falen an der Hochschule Bochum ebenfalls einen wichtigen Impuls für die weitere Entwicklung un- serer Hochschule geben. Die inhaltliche und organisatorische Weiterent- wicklung zentraler wissenschaftlicher Leistungen, wie sie z. B. das Institut für BiIdung, Kultur und Nachhaltige Entwicklung (IBKN) oder das Institut für Mathematik- und Technikdidaktik (IMT) fach- bereichsübergreifend erbringen, wird einen Beitrag zur Steigerung unserer Exzellenz leisten. Die ausgedehnten Kooperationen mit Kammern und Verbänden in der Region bilden die Grundla- In Bau: der Neubau am Campus Velbert/Heiligenhaus mit Multitechnikum ge für eine intensive Zusammenarbeit in Lehre und Forschung. Diese Zusammenarbeit werden wir am Im Bereich der Forschung ist es unser Ziel, ein for- Campus Velbert/Heiligenhaus ausweiten. schungsfreundliches Klima zu schaffen, das den starken Willen zur Unterstützung der forschungs- Wir werden uns aktiv in die strategische und ope- interessierten Wissenschaftler verdeutlicht. Hier- rative Weiterentwicklung von Bildungsnetzwer- für werden seitens des Präsidiums intern Anreize ken, wie UniverCity und Worldfactory einbringen, gesetzt werden, wie die Bereitstellung eines Bud- Synergien erzeugen und nutzen und damit einen gets für Forschung und Entwicklung. Beitrag zur kommunalen und regionalen Entwick- lung leisten. Strategische Allianzen in Lehre und In unserem Werteverständnis ist das Thema „Gute Forschung, wie die Ruhr Master School oder der Arbeit“ von großer Bedeutung und es gilt, Arbeits- Forschungsverbund im Rahmen der Förderlinie bedingungen zu schaffen, die die Gesundheit un- FH Impuls, müssen forciert und ausgebaut wer- serer Beschäftigten fördern, sichere Arbeitsbedin- den. Hierbei soll die Hochschule Bochum zentrale gungen ermöglichen und Mitarbeitende in ihrer Impulsgeberin für die Bewältigung der anstehen- beruflichen Entwicklung unterstützen. den Herausforderungen in der Metropole Ruhr 20 Hochschulentwicklungsplan 2016 – 2021
2.3 Strategische Überlegungen für die Jahre 2016 - 2021 und hinsichtlich globaler Problemfelder sein. Mit parität und Partizipation beruht. Folgende hieraus einer Intensivierung unserer Forschungs- und Ent- resultierende übergeordnete Zielbereiche werden wicklungsaktivitäten in den Feldern Mobilität, die Entwicklung der Hochschule Bochum in den Energie, Nachhaltige Entwicklung und Bauen, wer- nächsten Jahren prägen, an die strategische Aus- den wir diese Rolle geeignet ausfüllen können und richtung des letzten Hochschulentwicklungsplans dazu verstärkt mit den Hochschulen im regionalen und die erzielten Ergebnisse anknüpfen und diese Umfeld zusammenarbeiten. stetig optimieren: 1. Die wert- und profilorientierte Weiterentwick- lung der Hochschule an beiden Standorten, in deren Rahmen der Studienerfolg unserer Stu- dierenden gesteigert wird und die Anfänger- zahlen langfristig konsolidiert werden. 2. Die schrittweise und hochschulübergreifende Als nachhaltige Hochschule werden wir uns in die- Digitalisierung in Lehre, Forschung, Weiterbil- sem Handlungsfeld noch deutlicher positionieren, dung und Organisation (Administration), um uns lokal, regional, national und international zu- die technologischen Optionen für eine qualita- nehmend vernetzen und uns mit konkreten, inter- tive Weiterentwicklung aller Aufgabenbereiche disziplinären Projekten und Beiträgen in die Dis- zu nutzen. kussionsprozesse zur Nachhaltigen Entwicklung einbringen. 3. Eine wettbewerblich noch deutlichere und sichtbarere Aufstellung sowie die Entwicklung Der Grundgedanke der Nachhaltigen Entwicklung hin zu einem exzellenten Lern-, Forschungs- soll alle Aktivitäten in der Organisation durchzie- und Gründungsort mit Benchmarkcharakter, hen, die Lehre, die Forschung, die Infrastruktu- der mit seiner internationalen Ausrichtung für rentwicklung, unsere Prozesse und das Verhalten Qualität und Innovation steht. jedes einzelnen Hochschulmitgliedes. Nachhaltige Entwicklung wird inhaltlich in allen Studiengängen 4. Die Übernahme einer aktiven Rolle bei hoch- verankert und spiegelt sich in Forschung und Ent- schulpolitischen Diskussionen sowie bei der wicklung wider. Indem wir diese Haltung fördern, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Weite- leisten wir einen aktiven Beitrag zur Zukunftsfähig- rentwicklung der Stadt und der Region in Ko- keit unserer Hochschule. operation mit den beteiligten Einrichtungen und Entscheidungsträgern. Die Umsetzung der im Leitbild formulierten Wert- vorstellungen und der vereinbarten Planungs- 5. Die weitere Verankerung der Nachhaltigkeits- grundsätze wird in den kommenden Jahren – wie wissenschaft in allen Studienangeboten, die bereits in 2015 begonnen – in gezielte Maßnahmen Erweiterung um passende Masterangebote und münden. Wir wollen einzelne Werte erleb- und die Weiterentwicklung hin zu einer nachhalti- sichtbar machen und eine Kultur der Toleranz und gen Organisation. Wertschätzung fördern, die auf Vielfalt, Gender- Hochschulentwicklungsplan 2016 – 2021 21
22 Hochschulentwicklungsplan 2016 – 2021
3. Strukturdaten und Fakten zur Hochschule Bochum 3. Strukturdaten und Fakten zur Hochschule Bochum 3.1 Statistische Basisdaten Veränderungen zum Vorjahr 2013 2014 2015 absolut in % Studierende WS 6.597 7.022 7.221 199 3% Anfängerinnen/Anfänger SS+WS 1.975 1.909 1.952 43 2% Absolventinnen/Absolventen WS+SS 786 763 932 169 22 % Auslastung WS 107 % 114 % 108 % 0 -6 % Hochschulbudget (HHPlan) 25.905.600 € 26.622.200 € 27.155.900 € 533.700 € 2% Personalbudget (HHPlan) 17.479.700 € 18.041.200 € 18.481.900 € 440.700 € 2% Drittmittel 7.078.401 € 4.422.438 € 6.012.268 € 1.589.830 € 36 % Budget Studienbeiträge / QVM 3.034.470 € 3.361.428 € 3.366.704 € 5.276 € 0% Aufbau Heiligenhaus 2.928.400 € 2.673.000 € 2.921.000 € 248.000 € 9% Hochschulpakt 11.891.941 € 10.582.809 € 8.506.202 € -2.076.607 € -20 % davon Hochschulpakt I 3.448.234 € 3.014.004 € 0€ -3.014.004 € -100 % davon Hochschulpakt II 8.443.707 € 7.568.805 € 7.886.202 € 317.397 € 4% davon Hochschulpakt II Masterprogr. 0€ 0€ 620.000 € 620.000 € Professuren 146 146 146 0 0% MA insgesamt 476 494 509 15 3% davon laut Stellenplan 335 335 347 12 4% davon aus Qualitätsverbesserungsmitteln 49 51 45 -6 -12 % davon aus Hochschulpaktmitteln 30 33 52 19 58 % davon in Drittmittelprojekten 62 75 65 -10 -13 % Tabelle 1: Strukturkennzahlen Hochschulentwicklungsplan 2016 – 2021 23
3.1 Statistische Basisdaten Veränderung WS 11/12 WS 12/13 WS 13/14 WS 14/15 WS 15/16 zum Vorjahr in % Architektur 139 142 164 176 174 -1,1 Bauingenieurwesen 175 141 145 150 147 -2 Elektrotechnik und Informatik 167 184 258 262 281 7,3 Mechatronik 83 38 72 78 98 25,6 Maschinenbau 111 144 135 135 166 23 Geodäsie 95 145 124 107 124 15,9 Wirtschaft 313 420 445 484 554 14,5 BO insgesamt 1.083 1.214 1.343 1.392 1.544 10,9 Tabelle 2: Kapazität nach KapVO Veränderung WS 11/12 WS 12/13 WS 13/14 WS 14/15 WS 15/16 zum Vorjahr in % Architektur 121 % 104 % 105 % 101 % 94 % -6,9 Bauingenieurwesen 106 % 108 % 108 % 120 % 131 % 9,3 Elektrotechnik und Informatik* 107 % 95 % 93 % 107 % 104 % -3,1 Mechatronik und Maschinenbau* 147 % 139 % 132 % 140 % 113 % -19,4 Geodäsie 102 % 103 % 104 % 127 % 122 % -3,9 Wirtschaft 113 % 101 % 109 % 106 % 101 % -4,6 BO insgesamt 121 % 116 % 107 % 114 % 108 % -5,6 Tabelle 3: Auslastung *) In der Auslastung der Fachbereiche E und M ist die Auslastung des im Aufbau befindlichen Standorts Velbert/Heiligenhaus enthalten. 24 Hochschulentwicklungsplan 2016 – 2021
3.1 Statistische Basisdaten Veränderung 2011 2012 2013 2014 2015 zum Vorjahr in % Architektur 38 41 44 45 44 -2,7 Bauingenieurwesen 41 43 44 48 51 5,8 Elektrotechnik und Informatik 27 32 36 41 44 7,7 Mechatronik und Maschinenbau 56 54 62 66 68 2,6 Geodäsie 24 28 29 32 36 12,8 Wirtschaft 48 54 58 59 62 4,6 Tabelle 4: Studierende pro Prof.-Stelle Veränderung zum WS 13/14 WS 14/15 WS 15/16 Vorjahr in % gesamt weibl. gesamt weibl. gesamt weibl. gesamt weibl. Architektur 655 386 675 393 657 373 -2,7 -5,1 Bauingenieurwesen 751 193 812 206 859 226 5,8 9,7 Elektrotechnik und Informatik 1.088 105 1.228 137 1.323 183 7,7 33,6 Mechatronik 479 26 500 28 478 34 -4,4 21,4 Maschinenbau 1.035 69 1.114 71 1.144 74 2,7 4,2 Geodäsie 456 98 508 129 537 139 5,7 7,8 Wirtschaft 2.133 921 2.185 968 2.223 1.033 1,7 6,7 BO insgesamt 6.597 1.798 7.022 1.932 7.221 2.062 2,8 6,7 Tabelle 5: Studierende Hochschulentwicklungsplan 2016 – 2021 25
3.1 Statistische Basisdaten Veränderung zum 2013 2014 2015 Vorjahr in % gesamt weibl. gesamt weibl. gesamt weibl. gesamt weibl. Architektur 99 62 94 61 124 84 31,9 37,7 Bauingenieurwesen 97 24 95 29 81 20 -14,7 -31 Elektrotechnik und Informatik 106 5 82 3 131 9 59,8 200 Mechatronik 74 4 61 2 75 2 23 0 Maschinenbau 106 8 104 9 160 7 53,8 -22,2 Geodäsie 31 10 39 6 46 12 17,9 100 Wirtschaft 273 124 288 133 315 131 9,4 -1,5 BO insgesamt 786 237 763 243 932 265 22,1 9,1 Tabelle 6: Absolventinnen / Absolventen 8 000 000 7 000 000 6 000 000 5 000 000 4 000 000 3 000 000 2 000 000 1 000 000 0 2011 2012 2013 2014 2015 Fachbereich Architektur Fachbereich Mechatronik und Maschinenbau Fachbereich Bauingenieurwesen Fachbereich Wirtschaft Fachbereich Geodäsie Zentral Fachbereich Elektrotechnik und Informatik Abbildung 2: Eingeworbene Drittmittel nach Fachbereichen seit 2011 26 Hochschulentwicklungsplan 2016 – 2021
3.2 Studienangebot 3.2 Studienangebot akademischem Wissen praktische Fähigkeiten und Methodenkompetenzen vermittelt sowie die Per- Die Hochschule Bochum ist mit 7.200 Studieren- sönlichkeitsbildung und internationale Orientie- den die zweitgrößte Hochschule in Bochum. 2009 rung gefördert. eröffnete sie ihren zweiten Standort, den Campus Velbert/Heiligenhaus in Heiligenhaus, dessen Auf- bauphase Ende 2015 erfolgreich abgeschlossen wur- de. Sie bietet ein breites Spektrum grundständiger Bachelor- und Masterstudiengänge an, verschiede- ne duale, berufsbegleitende sowie Teilzeitvarianten und zwei weiterbildende Masterstudiengänge. Zur- zeit bietet sie 51 Bachelor- und 27 Masterangebote, ohne Franchise-Studiengänge. Kurzfristig sind wei- tere sechs Masterangebote (Nachhaltige Entwick- lung, Angewandte Nachhaltigkeitswissenschaft, Informatik, Bauökonomie und Vertragsmanage- ment, Geothermal Energy, Bauphysik, Klima und Akustik) in den Kompetenzzentren Construction und Engineering sowie ein weiterer Bachelorstudi- Als Hochschule für angewandte Wissenschaften engang (IBM deutsch-portugiesisch/brasilianisch) versteht sich die Hochschule Bochum besonders geplant. der Nachhaltigkeit verpflichtet und hat sich u. a. zum strategischen Ziel gesetzt, ein wissenschaftlich Das Fächerspektrum umfasst die Ingenieurwissen- fundiertes und praxisorientiertes Nachhaltigkeits- schaften, die Wirtschaftswissenschaften, die Archi- konzept in allen Studienangeboten zu verankern tektur, die Nachhaltige Entwicklung und die sich sowie Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte daraus ergebenden interdisziplinären Vernetzun- im Umfeld von Nachhaltigkeit zu setzen. Das Nach- gen. Neue Studienangebote wie Wirtschaftsinge- haltigkeitskonzept umfasst sechs Stufen, welche nieurwesen und Nachhaltige Entwicklung verdeut- von der thematischen Integration in Lehrveranstal- lichen diese starke interdisziplinäre Vernetzung. tungen über die Bachelor- und Masterstudiengänge Vermessung sowie Geoinformatik werden außer in „Nachhaltige Entwicklung“ bis zur themenfeldbe- Bochum an keiner anderen staatlichen Fachhoch- zogenen (kooperativen) Promotion reichen. schule in Nordrhein-Westfalen angeboten. Im erfolgreich gestarteten Bachelorstudiengang Alle Studiengänge integrieren Inhalte zum Auf- „Nachhaltige Entwicklung“ werden systemische und Ausbau von Schlüsselkompetenzen, um eine Konzepte der Nachhaltigkeit mit Anwendungen in umfassende akademische Aus- und Persönlich- den Ingenieurwissenschaften, der Infrastrukturpla- keitsbildung zu gewährleisten. So werden neben nung und der Betriebswirtschaft verbunden. In al- Hochschulentwicklungsplan 2016 – 2021 27
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