Höhere Wohnungspreise auch 2018 - Nachfrageüberhang dürfte noch jahrelang steigen - Deutsche Bank
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Höhere Wohnungspreise auch 2018 – Nachfrageüberhang dürfte noch jahrelang steigen Liebe Immobilien-Interessierte, nur knapp 285.000 neue Wohnungen wurden in Deutschland im vergangenen Jahr fertiggestellt. Setzt sich die schwache Wachstumsdynamik von rund 5 Prozent jährlich fort, dürfte der Nachfrageüberhang bis 2022 auf deutlich über 1 Mio. Woh- nungen steigen und für beständigen Preisdruck sorgen. Deutsche Wohnimmobilien verteuerten sich in den ersten fünf Monaten 2018 weiter, und zwar um durchschnitt- lich 1,6 Prozent. Das entspricht unserer Inflationsprognose für das Gesamtjahr – Immobilien können ihre Funktion als Inflationsschutz damit weiter erfüllen. Zehnjährige Bundesanleihen setzten ihren Abwärtstrend über die Sommermonate fort und rentieren aktuell um 0,30 Prozent. Da die EZB angekündigt hat, ihre monatlichen Anleihekäufe zum Jahresende auslaufen zu lassen, erwarten wir im Jahresverlauf aber höhere Kapitalmarktzinsen. Entsprechend dürften die Hypothekenzinsen bis Ende 2018 auf rund 2,0 Prozent steigen und ihren Anstieg im nächsten Jahr fortsetzen. Im Mai 2018 lagen die durchschnittlichen Bauzinsen für Darlehen mit fünf- bis zehnjähriger Zinsbindung bei 1,77 Prozent. Wenn Sie die weiterhin günstigen Zinsen jetzt für eine Baufinanzierung nutzen wollen, sollten Sie unbedingt daran denken, ihre Zahlungsverpflichtungen umfassend abzusichern. Mit einem Baufinanzierungsschutz der Deutschen Bank können Sie sich und Ihre Familie zum Beispiel bei unverschuldetem Arbeitsplatzverlust oder bei Arbeitsunfähigkeit finanziell entlasten. Unser vierteljährlicher Marktausblick Baufinanzierung gibt Ihnen einen Überblick über die Entwicklung der Zinsen und des Wohnungsmarktes in Deutschland. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre! Ihr Christoph Zschaetzsch
Deutschland-Monitor Baufinanzierung Q3/2018 12. Juli 2018 Aktuell Ausblick Ende 2018 Zinsen deutscher Banken 1,77% Wohnbaudarlehen mit 5-10jähriger Zinsbindung (letzter Wert=Mai 2018) Inflation im Jahr 2018 (gg. Vj.) 1,6% Wirtschaftswachstum im Jahr 2018 (gg. Vj.) 2,0% Arbeitslosenquote (letzter Wert=Jun 2018) 5,2% Quelle: Deutsche Bank Research BIP-Wachstumstreiber % gg. Vj., Prozentpunkte — Im ersten Halbjahr verlangsamte sich die 6 Konjunkturdynamik etwas. Vor allem die Eskalation des Handelsstreits dürfte belastet haben. 3 — Angesichts der robusten Binnenkonjunktur mit 0 kräftigen Lohnsteigerungen in der Bau-, Metall- und -3 Elektroindustrie sowie im öffentlichen Sektor erwarten -6 wir für das Gesamtjahr dennoch ein BIP-Wachstum 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 von 2,0%. Außenbeitrag Binnenwirtschaft BIP Quellen: Statisches Bundesamt, Deutsche Bank Research Inflation — Die Kerninflation dürfte auch im Jahr 2018 deutlich % gg. Vj., Prozentpunkte unter 2% liegen. Aufgrund steigender Energiepreise 3 und Löhne ist unsere Prognose der Gesamtinflation 2 von 1,6% aber mit Aufwärtsrisiken behaftet. 1 — Kräftiger als das Preisniveau insgesamt dürften die 0 Wohnimmobilienpreise steigen. In den ersten fünf -1 Monaten des Jahres 2018 legten diese bereits um 08 10 12 14 16 18 1,6% zu. Nach dem kräftigen Miet- und Preiswachstum Energie Kerninflation Nahrungsmittel Gesamt im Jahr 2017 war die Preisdynamik in den letzten Quellen: Statistisches Bundesamt, Deutsche Bank Research Monaten damit aber deutlich schwächer. Hypothekenzinsen — Aktuell liegen die 5-10jährigen Hypothekenzinsen bei % 1,77% (letzter offizieller Wert vom Mai 2018). 8 — Die EZB steigt am Jahresende aus dem Anleihekauf- 6 programm aus (aktuell EUR 30 Mrd. pro Monat). 4 — Im Jahr 2018 legten die 10jährigen Bundrenditen eine 2 Berg- und Talfahrt hin: Ein Anstieg auf fast 0,8% zu 0 Jahresbeginn, dann ein Absturz auf 0,3% über die -2 Sommermonate. Trotz des jüngsten Renditerückgangs 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 erwarten wir weiterhin einen leichten Anstieg der 5- 3M Euribor 10J Bunds 5-10J Baufizinsen 10jährigen Hypothekenzinsen auf 2% am Jahresende Quellen: EZB, Deutsche Bank Research 2018. Auch im Jahr 2019 erwarten wir leicht steigende Kapitalmarkt- und Hypothekenzinsen. Autor Internet Jochen Möbert | jochen.moebert@db.com | Tel.: +49 69 910-31727 www.dbresearch.de
Deutschland-Monitor Baufinanzierung Q3/2018 Monatliche Baugenehmigungen Tausend Wohnungen — Die Anzahl der Baugenehmigungen im Jahr 2017 lag bei 350.000. Angesichts dessen enttäuschten die 60 jüngst veröffentlichten Fertigstellungszahlen für das 40 Jahr 2017 in Höhe von 284.800. — Folglich lag in den letzten drei Jahren die 20 durchschnittliche jährliche Wachstumsrate bei lediglich 5%. Bei dieser geringen Wachstumsdynamik dürfte es 0 bis zum Jahr 2022 dauern, bis das Angebot die 78 82 86 90 94 98 02 06 10 14 18 jährliche Nachfrage von mindestens 350.000 Wohngebäude mit 3 oder mehr Wohnungen Wohnungen pro Jahr übersteigt. Erst danach dürfte der Wohngebäude mit 2 Wohnungen Nachfrageüberhang von dann deutlich über 1 Mio. Wohngebäude mit 1 Wohnung Wohnungen allmählich sinken. Daher dürfte auch der Quellen: Statistisches Bundesamt, Deutsche Bank Research Preisdruck nicht vor dem Jahr 2022 nachlassen. Bundesweite Erschwinglichkeit — Wohneigentum bleibt erschwinglich. Aufgrund der linke y-Achse: 2005=100, rechte y-Achse % hohen Preisdynamik im Jahr 2017 geht die 180 6 bundesweite Erschwinglichkeit aber leicht zurück. 150 5 — Angesichts unserer Zinsprognose und voraussichtlich 120 4 weiter steigender Preise dürfte die Erschwinglichkeit 90 3 auch im Jahr 2018 weiter abnehmen. 60 2 Hinweis 1: Je höher der Index (rote Linie im Chart), desto weniger 30 1 erschwinglich sind Wohnimmobilien. 0 0 Hinweis 2: Beachten Sie die hohen regionalen Unterschiede von 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 Wirtschaftskraft, Preisen und daher auch von Erschwinglichkeiten. Zinsen (rechts) Hauspreise Hinweis 3: Definition Erschwinglichkeit = Haus- bzw. Wohnungs- Einkommen Erschwinglichkeit preise inkl. Finanzierungskosten relativ zum verfügbaren Quellen: Bundesbank, Deutsche Bank Research Haushaltseinkommen pro Kopf. Zusätzlicher jährlicher Nachfrageüberhang — Das Ziel der Bundesregierung, 1,5 Mio. neue vs. Preisentwicklung Wohnungen in der Legislaturperiode 2017 bis 2021 zu linke y-Achse: Anzahl der Wohnungen in '000 bauen, rückt angesichts der geringen Neubaudynamik rechte y-Achse: Preise in % gg. Vj. in weite Ferne. Wachsen die Fertigstellungen wie in 200 10 den vergangenen Jahren um 5% pro Jahr, werden in 160 8 der Legislaturperiode insgesamt weniger als 1,3 Mio. 120 6 neue Wohnungen gebaut. 80 4 — Angesichts der historisch hohen Kapazitätsauslastung 40 2 dürften viele staatliche Maßnahmen hauptsächlich zu 0 0 „Crowdingout-Effekten“ und noch stärker steigenden 09 10 11 12 13 14 15 16 17 Preisen führen. Jährlicher Nachfrageüberhang Haus- und Wohnungspreise (rechts) Ausblick Deutschland - Juni 2018 Quellen: Statistisches Bundesamt, riwis, Deutsche Bank Research © Copyright 2018. Deutsche Bank AG, Deutsche Bank Research, 60262 Frankfurt am Main, Deutschland. Alle Rechte vorbehalten. Bei Zitaten wird um Quellenangabe „Deutsche Bank Research“ gebeten. Die vorstehenden Angaben stellen keine Anlage-, Rechts- oder Steuerberatung dar. Alle Meinungsaussagen geben die aktuelle Einschätzung des Verfassers wieder, die nicht notwendigerweise der Meinung der Deutsche Bank AG oder ihrer assoziierten Unternehmen entspricht. Alle Meinungen können ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Die Meinungen können von Einschätzungen abweichen, die in anderen von der Deutsche Bank veröffentlichten Dokumenten, einschließlich Research-Veröffentlichungen, vertreten werden. Die vorstehenden Angaben werden nur zu Informations- zwecken und ohne vertragliche oder sonstige Verpflichtung zur Verfügung gestellt. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Angemessenheit der vorste- henden Angaben oder Einschätzungen wird keine Gewähr übernommen. In Deutschland wird dieser Bericht von Deutsche Bank AG Frankfurt genehmigt und/oder verbreitet, die über eine Erlaubnis zur Erbringung von Bank- geschäften und Finanzdienstleistungen verfügt und unter der Aufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bundesanstalt für Finanzdienst- leistungsaufsicht (BaFin) steht. Im Vereinigten Königreich wird dieser Bericht durch Deutsche Bank AG, Filiale London, Mitglied der London Stock Ex- change, genehmigt und/oder verbreitet, die von der UK Prudential Regulation Authority (PRA) zugelassen wurde und der eingeschränkten Aufsicht der Financial Conduct Authority (FCA) (unter der Nummer 150018) sowie der PRA unterliegt. In Hongkong wird dieser Bericht durch Deutsche Bank AG, Hong Kong Branch, in Korea durch Deutsche Securities Korea Co. und in Singapur durch Deutsche Bank AG, Singapore Branch, verbreitet. In Japan wird dieser Bericht durch Deutsche Securities Inc. genehmigt und/oder verbreitet. In Australien sollten Privatkunden eine Kopie der betreffenden Produktinformation (Product Disclosure Statement oder PDS) zu jeglichem in diesem Bericht erwähnten Finanzinstrument beziehen und dieses PDS berücksichtigen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen.
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